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Aktuelles zum Umweltschutz ab Dezember 2007
   

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Blick nach Westen vom Berglehof zum Hörchersberg zwischen Littenweiler und Kappel Anfang November 2007
Blick nach Westen vom Berglehof zum Hörchersberg zwischen Littenweiler und Kappel Anfang November 2007

 

Neue Strassenlampen am Tuniberg -  mangelnder Leuchtkraft

Um Kosten einzusparen und um die Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren, will die Stadt Freiburg in den nächsten fünf Jahren ihre 18 000 Straßenlampen auf energiesparende Lampen umrüsten (die BZ berichtete). Doch etliche Anwohner am Tuniberg, wo dieses Konzept derzeit umgesetzt wird, sehen schwarz — und zwar vor allem nach Einbruch der Dunkelheit, wenn einige Straßen nur noch unzureichend ausgeleuchtet werden.

Vor dem Start der Lampen-Umtauschaktion am Tuniberg hatte die Stadtverwaltung das Projekt in den höchsten Tönen gelobt: Nach Abschluss der Arbeiten könne die Stadt ein Drittel der Kosten für die Straßenbeleuchtung, nämlich stadtweit 500 000 Euro pro Jahr, einsparen. Die Kohlendioxid-Emission reduziere sich um jährlich 2250 Tonnen, weil 3,3 Millionen Kilowattstunden Strom weniger verbraucht würden. Zudem sei das gelbe Licht augen- und insektenfreundlicher. Bislang sind bereits 7000 dieser Lampen, die im Vergleich zu den bisherigen ein gelbliches Licht werfen,
in Freiburg im Einsatz. Insgesamt wird die Umrüstung 3,2 Millionen Euro kosten. Doch in den Tunibergstadtteilen sind die Bürger von dieser Erfolgsgeschichte keineswegs überzeugt. So wurden vor rund zwei Monaten in Opfingen rund um die Straßen Langenwangen und Krautgärten die alten Straßenlampen gegen neue, energiesparende Modelle ausgetauscht. Doch statt der erhofften Erleuchtung fühlten sich insbesondere die Anwohner im Langenwangen im Dunklen sitzengelassen. Auch in Waltershofen, wo die Lampen Mitte Oktober installiert wurden, sind die Reaktionen auf die neue Straßenbeleuchtung (hier in den Straßen Zum Rebberg, Im Rebstall, Hanfretze und Im Christhahlen) durchmischt. "Wir haben einige Beschwerden erhalten" , erklärt Ratsschreiber Jürgen Schmid.
Auch im städtischen Tiefbauamt waren die Planer, so Franz Bühler, stellvertretender Abteilungsleiter Planen und Bauen, von dem Ergebnis überrascht. Der Grund für die unverhoffte Verdunkelung: In bis Anfang der 70er Jahre noch selbständigen Gemeinden wurden die Straßenlampen aus Spargründen häufig in einem vergleichsweise großen Abstand von 60 bis 80 Metern gesetzt (üblich sind 30 bis 40 Meter). Nun sind die neuen Lampen Flachglaslampen, das heißt die Beleuchtung fällt mit wenig Streuung zur Seite direkt nach unten, auf die anliegenden Gärten und Häuser soll zum Schutz der Anwohner wenig Licht fallen. Die großen Abstände haben nun den Effekt, dass zwischen den flach nach unten leuchtenden Lampen stockdunkle Löcher entstehen. "Das Problem ist hier zum ersten Mal entstanden. Wir werden wieder gewölbte Lampen einsetzen, die ausreichend Licht zu den Seiten abstrahlen" , erklärt Bühler. Zwei der gewölbten Lampen seien bereits am Langenwangen mit einem guten Ergebnis getestet worden.
Auch die gewölbten Lampen sollen energiesparend sein, eine komplette (zweite) Umrüstung in den betroffenen Gebieten ist für Anfang des Jahres in Abstimmung mit den Ortschaftsräten geplant. In Munzingen und Tiengen wurde der Aufbau zunächst gestoppt, damit auch hier bei größeren Abständen gleich die gewölbten Gläser eingesetzt werden können. "Wir werden uns jeden Standort nach Abständen, Masthöhe und Straßenbreite hin ansehen und dann die passende energiesparende Lampe auswählen" , versichert Bühler. In Ebnet wurde bereits das Neubaugebiet "Ortsmitte" komplett mit den neuen Flachlampen versehen. Hier sei man mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Auch sämtliche Neubaugebiete sollen mit den Flachlampen ausgestattet werden.
Silke Bergerhoff , 20.11.2007, www.badische-zeitung.de

Badische Zeitung Freiburg


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