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Kartaus in Dreisamtal
Freiburg-Waldsee
 

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Blick nach Norden zur Kartaus am 29.10.2009
Blick nach Norden zur Kartaus am 29.10.2009

United World College UWC - der Kartausgarten muß erhalten bleiben!

 

Vorbildliche Integration in der Kartaus: Heinrich Hansjakob und Bauerngarten

Integration, das Zusammenfügen zu einem Ganzen, ist "in": Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft integrieren. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen nicht in Ghettos aussondern (wie in den sog. Rehabilitationszentren ab den 1970er Jahren geschehen (1600 Jugendliche in Heidelberg, 950 Kinder in Neckargemünd), sondern gemeinsam mit Nichtbehinderten ausbilden (Inklusion). Wie alle modernen Bildungsinstitutionen ist auch die Kartaus der Integration verpflichtet - hierzu bieten sich die Heinrich-Hansjakob-Wohnung und der Klostergarten geradezu an:

Warum kann man nicht die Originalwohnung des Volksschriftstellers Heinrich Hansjakob in der Kartaus belassen? Die Freiburger und Dreisamtäler könnten dann weiterhin ihren von 1884 bis 1913 hier wohnhaften "Rebell im Priesterrock" in der Kartaus besuchen. Und die SchülerInnen des UWC könnten im eigenen Haus viel zur Geschichte dieses Multitalents lernen: Schriftsteller, Politiker, Reisereporter, Historiker, Heimatdichter, Pfarrer, Vater mehrerer Kinder trotz Zölibat. Sie könnten sich ausmalen, dass dieser unruhige Geist - würde er heute leben - sicher schon exkommuniziert worden wäre.

Der Kartausgarten als landwirtschaftlich-gärtnerisches Kulturgut ist ein echter Bauerngarten, also Obst-/Gemüsegarten (Ernährung), Heilkräutergarten (Medizin) und Blumengarten (Freude) in einem. Warum kann dieser größte Bauerngarten des Schwarzwaldes nicht weiterhin Wirsing (Friesenpalme, Grünkohl), Johanniskraut und Malven produzieren? Als Schulfarm unter professioneller Leitung gelernter Landwirte und Gärtner betrieben, können SchülerInnen des UWC - getreu dem Vorbild angelsächsischer Nobel-Internate - im eigenen Hause moderne Agrarökonomie praktizieren. 
9.2.2012, EK

 

Kartaus-Küche schließt: Catering und Sous-Vide-Küchen als Ersatz

Die insgesamt rund 200 Bewohner des Johannisheims gleich neben der Kartaus und des Heiliggeiststifts in Herden werden vollversorgt – sie bekommen Frühstück, Mittag- und Abendessen aus der Kartaus-Küche, einmal pro Woche auch Kaffee und Kuchen. Zudem kocht das Team um Thomas Kern täglich etwa 50 weitere Mittagessen für die Begegnungsstätten Laubenhof und Kreuzsteinäcker. ...Wenn die Bosch-Stiftung das Gebäude übernimmt, bekommen die Senioren Essen, das nach dem Sous-Vide-Verfahren zubereitet wird. Diese in vakuumisierten Plastikbeuteln vorgegarten Mahlzeiten liefert ein Caterer in die Einrichtungen.
Alles vom 6.2.2012 auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/kartaus-kueche-bleibt-bald-kalt--55531433.html


 

UWC verdrängt Hansjakob-Gedenkstätte

Aus für die Heinrich-Hansjakob-Gedenkstätte in der Kartaus: Das kleine Museum muss aus der Originalwohnung des Volksschriftstellers raus, damit das United World College einziehen kann. Die angesehene Bildungseinrichtung bezieht den Gebäudekomplex am Rand der Oberau, der einst ein Kloster, später ein Pflegeheim und zuletzt ein Museumsdepot war. Beim Umzug der Hansjakob-Gedenkstätte wird alles dokumentiert, das Inventar spätestens im Sommer im neuen städtischen Zentraldepot in Hochdorf eingelagert. Wenn das Hansjakob-Museum im Kinzigtäler Freihof das will, kann es Dauerleihgaben haben.
"Wir bedauern, dass die Gedenkstätte weg muss", sagt Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach. Aber das Internat und die Investition ins frühere Kartäuserkloster an der Dreisam wiegen schwerer. Bosch-Stiftung und GmbH investieren 40 Millionen Euro in Sanierung und Neubau. Der deutsche Ableger der internationalen Colleges mit sozialem Anspruch soll 2014 öffnen. Die Ansage aus Stuttgart war klar, sagt von Kirchbach. Die letzte Hoffnung der Hansjakob-Gesellschaft ist dahin. "Wir sind sehr betrübt", sagt Manfred Hildenbrand vom Vorstand. Es sei das einzige literarische Museum in Freiburg. Pfarrer Hansjakob schrieb in der Kartaus die meisten Bücher. Er war über 20 Jahre der berühmteste Mieter der Heiliggeistspitalstiftung, die das Ensemble 1894 kaufte.

Mehr als 200 Unterstützer für Verbleib der Familie Schüle
Auch für aktuelle Mieter sieht es schlecht aus. Die Schüles haben zwar einen unbefristeten Vertrag, aber auch die Ansage, dass die Schule allen Platz benötigt. Die Familie ist seit Generationen mit der Kartaus verbunden, hat den Klostergarten angelegt und gepflegt, der 75-jährige Roland Schüle kennt die Gemäuer wie kein anderer. Schüles haben ihr Angebot bekräftigt, ihre Kompetenz ins College einzubringen. "Wir würden optimal passen", sagt Eva-Maria Schüle. Was wird, ist unklar. Fest steht, dass sie schon mal eine neue Bleibe für sich, ihre Schafe und den Garten suchen. Mehr als 200 Unterstützer wollen das verhindern: "Sie gehen zu lassen, wäre töricht", heißt es in ihrem Aufruf an Bosch- und Heiliggeistspitalstiftung.

Küchenanbau muss spätestens zum Jahresende geräumt sein
Die Noch-Besitzerin der Kartaus arbeitet derweil mit Volldampf am Zukunftsprojekt. "Der Zeitdruck ist groß", sagt Stiftungsdirektor Lothar Böhler. Er hat viel zu regeln, außer um die Mieter geht es beispielsweise um die Auflösung der eigenen Großküche. Bislang werden täglich rund 250 Senioren in vier Einrichtungen der Stiftungsverwaltung mit Essen versorgt, das im Küchenanbau hinter der Kartaus gekocht wird. Doch der muss spätestens zum Jahresende geräumt sein. Die Freiburger Stiftung versuche, alles schnell, anständig und fair zu lösen, sagt Böhler: "Das College ist ein großer Gewinn, aber Geschwindigkeit darf nicht zulasten von Gründlichkeit gehen."
6.2.2012, Simone Höhl, www.badische-zeitung.de
 

Wieso passen Bauerngarten und Museum nicht in ein innovatives Bildungskonzept?
Ich verstehe dieses entweder oder nicht. Wieso passt das Museum von Heinrich Hansjakob nicht zu einem College, einer Bildungseinrichtung? Und wieso sollen die Mieter Schüle ausziehen, die sich um den Klostergarten so verdient gemacht haben? Passt ein bewirtschafteter Garten nicht in ein innovatives Bildungskonzept? Vielleicht täte es dem College ganz gut beides - das Museum wie auch die Mieter - beizubehalten, von wegen der Bodenhaftung und zur Erinnerung daran, dass das Gebäude eine Vorgeschichte hat. Schade, hier wird möglicherweise eine große Chance vertan.
6.2.2012, Sigrid-Katharina Bührer

UWC-Immobilienkäufer darf frei und vollumfänglich über Hab und Gut entscheiden
Irgendwie ko*** mich das ewige Freiburger Geseiere langsam an! Da findet sich endlich eine Institution, die sich um ein riesiges brachliegendes und langsam verfallendes Immobilienensemble kümmern möchte, die es aufwendig saniert, nutzbar macht und für die kommenden Jahrzehnte erhält, die nebenbei auch noch ein wenig Renommée und Internationalität ins Nest bringt und die dafür einfach nur das möchte, was alle Immobilienbesitzer möchten: Frei und vollumfänglich über ihr Hab und Gut entscheiden.  Und schon sind sie alle auf dem Plan: Die mittellosen Gutmenschen, die Elitehasser, die Bewegten und die immer-Skeptischen und Wertkonservativen und rühren eifrig die Empörtentrommel. Dass die BZ sich dafür hergibt, ist nur eine weitere Randnotiz in der Aufregung. Ich kaufe etwas - die Vornutzer müssen raus. So einfach ist das. Und wenn jemand was dagegen hat, hätte er Jahre Zeit gehabt um ein besseres Konzept vorzulegen und die Kartaus herzurichten und all denen, die jetzt klagen, ein Plätzchen zur Verfügung zu stellen. Wer das aber nicht kann oder will, soll vor allem mal eines: Still sein und das UWC machen lassen.
6.2.2012, Hannes Mähler

Kultur und Geschichte kann man für Geld nicht kaufen
Es ist eigentlich ganz simpel. Weil man sich für Geld EBEN NICHT ALLES kaufen kann, z. B. weder Kultur noch Geschichte. Man kann aber mit Geld selbige Werte sehr wohl zerstören! Um die hier offensichtlich im großen Stil geplante Kulturzerstörung in Frage zu stellen, muss man weder Gut- noch Schlechtmensch sein. Das sind lediglich von Ihnen aufgemachte Schubladen, um von vorneherein an der Sache orientierte Lösungsversuche abzuwürgen. Wer so, wie Sie es hier tun, andere in höchst arroganter Manier ziemlich vorschnell klassifiziert ("Und schon sind sie alle auf dem Plan: Die mittellosen Gutmenschen, die Elitehasser, die Bewegten und die immer-Skeptischen und Wertkonservativen und rühren eifrig die Empörtentrommel."), disqualifiziert sich in meinen Augen eher selbst. Im GG gibt's einen Artikel 14. Den sollten Sie sich bei Gelegenheit vielleicht einmal etwas genauer durchlesen.
6.2.2012, Tina Spitz

 

 

Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee: Wohnbebauung viel zu aufdringlich

… viel zu aufdringlich gegenüber der altehrwürdigen Kartaus ist die bisherige Planung für die ergänzende Wohnbebauung (rechts im Bild), in der 200 Schüler mit ihren Lehrern untergebracht werden sollen. Hier besteht noch erheblicher Korrekturbedarf – dies ist jedenfalls die einhellige Meinung im Vorstand des Bürgervereins, der ansonsten große Sympathie für das hervorragende Gesamtprojekt des „United World College“ (UWC) hat und volle Unterstützung signalisiert. Zu hoffen bleibt allerdings weiterhin eine verträgliche Regelung für all jene Menschen, die z.T. seit Jahrzehnten auf dem Kartausgelände wohnen, vielfach ehrenamtlich arbeiten und z.B. den Barockgarten pflegen.
13.1.2012, Helmut Thoma, Bürgerblatt www.oberwiehre-waldsee.de

Neubauklötze (rechts) neben der Kartaus - Visualisierung: Kulka Architektur und Hotz Architekten

Neubauklötze (rechts) neben der Kartaus - Visualisierung: Kulka Architektur und Hotz Architekten

Bebauungspläne, Visualisierungen:
http://www.freiburg.de/servlet/PB/menu/1207976_l1/suche.html?tcp=3&id=440203

Mich stört am meisten, dass man für Häuser Wald abholzen will
Ich verfolge die Entwicklung schon länger. Die Programmatik des UWC ist sicher ausgesprochen positiv. Von einer Freundin, die gerade in Vancouver im dortigen UWC arbeitet, weiß ich, dass auch die Umsetzung des Konzepts sehr gut funktioniert. Selbstverständlich finde ich es auch hundert Mal besser, ein solches Schulprojekt auf dieses paradiesische Gelände zu bauen, als wenn einer der stadtbekannten Bau"herren", die sonst so in der Stadt wüten, diese Fläche mit Luxuswohnungen vollknallen würde, wie das zum Beispiel in Herdern geplant ist. Allerdings ist auch jedes gute Projekt noch verbesserungsfähig. Zunächst fallen mir diese würfelförmigen Klötze sehr störend ins Auge und ich frage mich, wieso eine Organisation, die sich ausdrücklich zu Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit bekennt, sich so wenig an der bestehenden Landschaft und dem Stil der schon vorhandenen Häuser orientiert. Wenn man so viel Geld für ein Bauobjekt ausgibt, müssten doch auch noch wenigstens schräge Dächer drin sein. Es ist mir auch unverständlich, wieso man die Wohneinheiten für Schüler und Lehrer auf die bisherige Schafweide bauen will, anstatt die wirklich unansehnliche Bausünde "Johannisheim" zu entfernen und dort Gebäude im Stil des bisherigen Baubestandes zu errichten und dafür die Anzahl der "Klötze" wenigstens zu reduzieren. Was mich noch am meisten stört, ist die Tatsache, dass man für diese Häuser sogar 30 Meter Wald abholzen will. Das hat ja mit Umweltfreundlichkeit nun gar nichts mehr zu tun. Zu guter Letzt wäre es wirklich jammerschade, die bisher so erfolgreiche Arbeit im geschützten Klostergarten aufzugeben. Bei jedem Tag der offenen Gartentür kommen an die 1000 Leute in diesen seit 20 Jahren von der Familie Schüle so liebevoll gepflegten Garten und jeden Freitag arbeitet eine Gruppe ehrenamtlich dort, für ein Vesper, das von der Familie bereitet wird und die Naturalien, die sie erwirtschaften. Dieser Garten ist nur durch einen riesigen Idealismus der Familie so geworden, wie er jetzt ist. Das wäre mit dem Wegzug der Familie verloren oder nur mit viel Geld aufrecht zu erhalten, falls es professionell gemacht werden müsste. Wenn das UWC es ernst meint mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler zu Nachhaltigkeit und schonendem Umgang mit ihrer Umwelt zu erziehen, können sie eigentlich auf dieses Juwel vor ihrer Haustür nicht verzichten.
16.1.2012, BZ-Leserbrief, Iris Friedmann, Freiburg

 

 

Spätherbst an der Kartaus: Goldene Sonne, Ruhe, Frieden

Kartaus am 20.11.2011: Blick nach Nordosten zum Eingang Kartaus am 20.11.2011: Das ehem. Kartausgasthaus, das Wirtshaus Kartaus am 20.11.2011: Blick nach Norden über den Kartausgarten
Kartaus am 20.11.2011: Wirsing Kartaus am 20.11.2011: Kartaus am 20.11.2011: Wirsing grün
Kartaus am 20.11.2011: Wirsing grün im Gegenlicht
Kartaus am 20.11.2011: Wirsing-Gemüse grün im Gegenlicht Kartaus am 20.11.2011: Wirsing rot Kartaus am 20.11.2011: Eine Königskerze
Kartaus am 20.11.2011: Artischocke verblüht und schön Kartaus am 20.11.2011: Reife Mispeln
 
Kartaus am 20.11.2011: Mispeln
Kartaus am 20.11.2011: Blick nach Süden über den Kartausgarten zum Sägerhaus, Stromschlössle und Wirtshaus (von links)
Kartaus am 20.11.2011: Drei Mispel-Bäume Kartaus am 20.11.2011: Blick nach Süden über den Kartausgarten zum Sägerhaus, Stromschlössle und Wirtshaus (von links) Kartaus am 20.11.2011: UWC - zugehängte Fenster - ein Omen?
Kartaus am 20.11.2011: Die Ziegen zu Johannesheim hin Kartaus am 20.11.2011: Blick nach Nordosten Kartaus am 20.11.2011:  Der Kräutergarten hinter der Kartause - Schafe
Kartaus am 20.11.2011: Pferde am goldenen Herbstwald
Kartaus am 20.11.2011: Pferde am goldenen Herbstwald Kartaus am 20.11.2011: Kartaus am 20.11.2011:


 

UWC-Internat reduziert den Wert des Kulturdenkmals

Die Wertigkeit der Gesamtanlage als Kulturdenkmal wurde mit dem Betonbau des Johannisheims, das die Heiliggeistspitalstiftung 1966 baute, bereits erheblich beeinträchtigt. Die Oberkonservatorin i.R. befürchtet, dass diese Bausünde sich potenziert, wenn ein weiterer freier Hang zugebaut wird. Die Neubauten könnten ihrer Ansicht nach weitaus "harmloser" oberhalb des Altenheims platziert werden und noch günstiger wäre es, den Internatsbetrieb insgesamt im Gebäudekomplex des Altenheims unterzubringen, denn das wird in wenigen Jahren ohnehin geräumt. Allerdings feiert die Bosch-Stiftung 2014 den 50. Geburtstag, und dann soll in der Kartaus alles fertig sein.
Alles vom 21.12.2011 bitte lesen auf
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.robert-bosch-stiftung-begabtenschule-braucht-platz-im-kloster-page1.bd18a16c-377e-4f99-8a6e-6e4821e85a3a.html

"Fitness im Meierhof" – ist das wirklich notwendig? Dem Landwirt kündigen?
Sehr erfreulich finde ich, dass die Kartaus für Jugendliche aus aller Welt genutzt werden soll. Als Anwohnerin frage ich mich jedoch, ob hierfür im unteren Teil (Meierhof, Sägerhaus, Stromschlössle, Barockgarten) ein Stück wertvolles Alt-Freiburg geopfert werden muss. Dem Landwirt des Meierhofes mit seinen Tieren (!) zu kündigen, finde ich sehr unmenschlich. Der wunderbare alte Hof mit dem herrlichen sommerlichen Blumenschmuck, die Gänse, Schafe und Ziegen, der Esel und das Krähen des Hahnes sowie der seit 20 Jahren so herrlich angelegte Barockgarten durch die Gärtnerin Frau Schüle würden mir sehr fehlen. Ich sehe die Gefahr, dass hier ein sehr stadtnahes Kleinod unnötigerweise geopfert wird. "Fitness im Meierhof" – ist das wirklich notwendig? Die Uni-Sportgelände, die FT und so weiter liegen doch vor der Haustüre der Kartaus. Mir als Anwohnerin und sicher auch vielen Freiburger Familien, die ich dort oft mit ihren Kindern bei den Tieren des Meierhofes sehe, würde dieses sehr stadtnahe Idyll sehr fehlen. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass das auch die Schüler aus der ganzen Welt erfreuen könnte.
28.12.2011, Agnes Ebi, Freiburg

 

Begabtenschule braucht Platz im Kloster

Oder: Eine bessere Welt - nicht für alle

Die Robert-Bosch-Stiftung tut Gutes: Vor dem 150. Geburtstag des schwäbischen Tüftlers, Erfinders und Unternehmers kündigte die Stiftung an, dass sie dem United World College (UWC) ein schönes Areal spendiert. In Freiburg, in dem alten Kartäuserkloster nordöstlich der Innenstadt, sollen bereits am 1. August 2014 gut 200 ausgewählte begabte Schüler aus der ganzen Welt die gymnasiale Oberstufe absolvieren und das International Baccalaureate, machen können. Das Projekt kostet 40 Millionen Euro, das Land übernimmt die Hälfte der Betriebskosten für das Internat. Die UWCs sind vom Reformpädagogen Kurt Hahn, der mit Robert Bosch befreundet war, geschaffen worden, um Jugendliche "für eine tolerantere, friedlichere und gerechtere Welt" vorzubereiten. Freiburg wurde als Standort auserkoren, weil in Greencity Umwelt und Nachhaltigkeit besonders gut zu unterrichten seien und auch "soziale Projekte, an denen sich die Schüler aktiv beteiligen" zum Konzept gehörten. Dagegen kann niemand etwas haben. Das werde wohl das erste Großvorhaben in Freiburg sein, frohlockte Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne), gegen das nicht protestiert werde. Der OB ist zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Stiftung, die unter anderen die Heiliggeiststiftung verwaltet, der der das zehn Hektar große Grundstück gehört.
Teile des früheren Kartäuserklosters mit Bauernhof, historischem Wasserkraftwerk, Wirtshaus und Nebengebäuden sind 250 Jahre alt. Zwölf neue Gebäude für Schüler und Lehrkräfte werden am östlichen Berghang neben das historische Kloster gebaut. Wie ein Tessiner Bergdorf solle es aussehen, sagen die Architekten.

Die weniger beliebten Fakten rund ums Internat
Mit Bekanntwerden der Baupläne lässt nun die Anfangseuphorie nach. Bei der ersten - und es soll auch die einzige bleiben - Bürgeranhörung bemühte der parteilose Baubürgermeister Martin Haag viel Pathos: "Das ist Freiburgs Beitrag für eine bessere Welt." Schließlich sei die Bosch-Stiftung keine Heuschrecke. Doch es gibt einen Pferdefuß der guten Sache, den der Stadtplaner Wulf Dseking eher beiläufig erwähnte, als gefragt wurde, was eigentlich mit denen werden soll, die bisher für die schöne Welt der Kartaus gesorgt haben. Dass die landschaftliche reizvolle Ecke am Rande der Großstadt in einem gepflegten Zustand ist, verdankt sie Menschen, die Pferde, Ziegen und Schafe halten, Obstanlagen hegen - und einen historischen Küchengarten saniert und zum Kulturdenkmal gemacht haben. Der Kräutergarten könne bleiben, erklärte Stadtplaner Daseking. Muss er sowieso, denn er steht unter Denkmalschutz. Die "Person", die ihn derzeit betreue, würde eben "ausgetauscht", beschied Daseking. "Da bleibt mir glatt die Luft weg", entfuhr es einer Zuhörerin. Auch Günter Rohrbach, stellvertretender Leiter der Stiftungsverwaltung geht davon aus, "dass alle Flächen benötigt werden". Tatsächlich wurde den vier Anwohnern, dem Landwirt, dem früheren Hausmeister der Kartaus, Roland Schüle, seit 75 Jahren dort ansässig, und dem Ehepaar Seitz-Schüle schriftlich angekündigt, dass sie ihre Quartiere im kommenden Jahr räumen sollen, wenn die Bosch-Stiftung die Kartaus übernehmen wird.

Kräutergarten könnte in den Unterricht einbezogen werden
Dabei wäre es pädagogisch wertvoll, den Kräutergarten in das Unterrichtskonzept einzubeziehen. Die Schüles, beide Agraringenieure von Beruf, haben dies bereits angeboten. Wo könnte Nachhaltigkeit besser gelehrt werden als beim Wachsen und Werden von Pflanzen? Der Kartäusergarten ist ein 2000 Quadratmeter großes historisches Nutz- und Anschauungsobjekt, er gehörte zur Daseinsvorsorge der Klosteranlage. Das in Fachkreisen viel beachtete und gut besuchte Areal mit Beeten für Obst, Gemüse und Heilkräuter hat Eva Maria Schüle zunächst allein und seit einigen Jahren zusammen mit einer Gruppe von bis zu 20 ehrenamtlichen Helfern entrümpelt und neu bepflanzt. "Wenn gebaut wird, gibt es Eingriffe, wir werden sie aber ökologisch so verträglich wie möglich vornehmen", beteuert der Baubürgermeister Martin Haag. "Es ist zu begrüßen, dass Freiburg um eine interessante Schulinstitution bereichert wird", räumt die Architektin Katharina Ungerer-Heuck ein. Doch sie sieht noch "erheblichen Optimierungsbedarf bei der praktischen baulichen Umsetzung des Vorhabens und bei der Harmonisierung der unterschiedlichen Interessen".
Heinz Siebold, 20.12.2011, www.stuttgarter-zeitung.de 

 

Zwischen Bergdorf und Hogwarts: Diskussionen um die Internatspläne

Eva-Maria Schüle, die mit ihrer Familie im "Wirtshaus" lebt, den barocken Klostergarten angelegt hat und pflegt, ist ein Fan der Colleges. Und sie ist wie ihr Mann Landwirt, zudem pädagogisch qualifiziert. "Wir würden das in den Dienst des UWC stellen wollen und können." Das haben sie auch angemeldet. Jetzt gibt es die Ansage, dass aller Wohnraum und alle Flächen für die Schule benötigt werden. Das betrifft auch ihren Onkel, der seit 75 Jahren in der Kartaus lebt und dort gearbeitet hat. "Beim UWC geht’s um achtsamen Umgang, ich kann mir nicht vorstellen, dass es in deren Sinn ist, dass hier tabula rasa gemacht wird." Müssten sie wegziehen, würden die Schüles ihre Pflanzen, die sie 20 Jahre gezogen haben, mitnehmen. Die Robert-Bosch-Stiftung verweist darauf, noch nicht zuständig zu sein. "Über eine mögliche Anschlussregelung haben wir noch nicht entschieden", sagte am Freitag Sprecher Stefan Schott. "Wir sind in Kontakt mit den Mietern." Die Gebäude gehören noch der Heiliggeistspitalstiftung. Vizedirektor Günther Rohrbach geht davon aus, dass alles geräumt werden muss. "Wenn Robert-Bosch-Stiftung und UWC etwas anderes signalisieren, sind wir dabei." Sie setzten sich gerne weiter für die Schüles ein.
Alles von Simone Höhl vom 11.12.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/zwischen-bergdorf-und-hogwarts--52986480.html

Der Garten bleibt, die Personen werden ausgetauscht - Sensibler Bereich?
Bei der Bürgeranhörung zum Bebauungsplanverfahren der Kartaus bezeichnete Wulf Daseking, Leiter des Stadtplanungsamtes Freiburg, das Gelände der Kartaus, auf dem die Neubauten für das UWC (United World College) entstehen sollen, mehrfach (!) als "sensiblen Bereich". Die Sensibilität gegenüber den dort lebenden und arbeitenden Menschen ließ er schmerzlich vermissen. Diese waren in großer Zahl anwesend und mussten vernehmen: "Der Garten bleibt, die Personen werden ausgetauscht." Mehr Einfühlung und Respekt vor den Menschen, für die die anstehenden Veränderungen einen schwerwiegenden Eingriff in ihre Lebenswelt darstellen, wären wohltuend gewesen. (...) Es bleibt zu hoffen, dass die künftige Leitung des UWC, das sich dem Thema der Nachhaltigkeit verpflichtet sieht, eine wertschätzendere Haltung gegenüber den betroffenen Menschen zeigt.
3.1.2012, Christina Fischer, Freiburg, Leserbrief BZ

 

Bebauungsplanverfahren im Bauausschuss: Bürgerbeteiligung

Am Mittwoch gab der städtische Bauausschuss grünes Licht für die frühzeitige Beteiligung im Bebauungsplanverfahren "Kartaus", woraus sich Baurecht für die internationale Schule "United World College" der Robert-Bosch-Stiftung im Stadtteil Waldsee ergeben soll. Behörden, Verbände und Bürger können sich vom 21. November bis zum 23. Dezember zum Entwurf äußern; eine öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltung bietet das Stadtplanungsamt am Donnerstag, 1. Dezember, 18.30 Uhr, im Deutsch-Französischen Gymnasium an. Nach dem Aufstellungsbeschluss im Mai ist diese erste Anhörungsrunde der zweite Schritt im Bebauungsplanverfahren.
Alles vom 11.1.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/fruehzeitige-beteiligung--51652801.html

Kartaus Plan-Nr. 3-85 -  Bebauungsplan mit örtlichen Bauvorschriften
Das ca. 10,7 ha große Plangebiet liegt im Osten der Stadt zwischen der Kartäuserstraße und Waldrand und umfasst die der Freiburger Stiftungsverwaltung (Heiliggeiststiftung) gehörenden Flächen der Kartaus inklusive aller zugehörigen Gebäude und der Seniorenpflegeeinrichtung Johannisheim. Mehr:
http://www.freiburg.de/servlet/PB/menu/1207976_l1/suche.html?tcp=3&id=440203


 

Symbolischer Spatenstich zum Robert-Bosch-College am 150. Geburtstag

Blick nach Norden: Alte Kartaus (Mitte oben), Kartausgarten (darunter), ehem. Kartauswirtshaus, Maschinenhaus, Sägerhaus (unten von links) Neue Gebäude für Schüler und Lehrer (dunkel rechts) - Modell: Hotz + Architekten Kartaus-College: Rechts 4 die acht großen und vier kleinen Punkthäuser für Lehrer und Schüler
Quelle: Hotz + Architekten

Vor der Eröffnung in Freiburg stehen aber erst Umbau und Neubau. Wann der echt Spatenstich ist, steht noch nicht fest. Die Büros "Hotz + Architekten" aus Freiburg und "Peter Kulka Architektur" aus Köln haben ein Konzept entwickeln, das Altes erhalten und Modernes schaffen will. Ihr Modell wurde gestern erstmals vorgestellt.
Alles von Simone Höhl vom 24.9.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/zum-geburtstag-gibt-s-ein-college--49802464.html


 

UWC-Planvorstellung am 23.September - Kartausgarten bleibt erhalten

Wachgeküsst werden schon bald die Gemäuer des alten Kartäuserklosters oberhalb der gleichnamigen Wiesen. Dort soll 2014 das „United World College“ (UWC) seinen Betrieb aufnehmen – eine internationale Schule mit 200 Stipendiaten aus über 70 Ländern in aller Welt (auch das Bürgerblatt berichtete). Ende Juli 2011 tagte das Preisgericht eines Architektenwettbewerbes, dessen Ergebnis aber erst am 23. September der Öffentlichkeit vorgestellt werden – zeitgleich mit einem symbolischen „Ersten Spatenstich“. An diesem Tag jährt sich nämlich zum 150sten Male der Geburtstag von Robert Bosch – dessen Stiftung die Finanzierung des 40-Millionen-Euro-Projekts (gemeinsam mit der Firma Bosch) trägt. Über Details der Entwürfe wurde zunächst Stillschweigen vereinbart – nur soviel sei schon jetzt verraten: Die v.a. für Wohnnutzungen erforderlichen Neubauten werden auf dem Hanggrundstück respektvollen Abstand zu dem mächtigen Baudenkmal wahren, und das entstehende Gesamtensemble wird zur Dreisam hin wie heute schon nur maßvoll in Erscheinung treten.
Helmut Thoma, BV Oberwiehre-Waldsee, 10.8.2011

Kartausgarten im denkmalpflegerischen Werteplan in Priorität 1 eingestuft

Am Gründonnerstag 21.4.2011 wurden die Anwohner der Kartaus durch die Stiftungsverwaltung informiert, dass der Kartausgarten im denkmalpflegerischen Werteplan vom Frühjahr des Jahres 2011 in Priorität 1 eingestuft ist und daher von der Bebauung ausgeschlossen wird. Eine gute Nachricht für die Kartaus-Bewohner um Roland Schüle und seine Nichte Eva-Maria Schüle.
Aber man wird sicher weiterhin ein Auge auf das gesamte landwirtschaftlich-gärtnerische Kulturgut halten müssen. Insbesondere hoffe man, dass der typische Schwarzwälder Bauernhof nach der Sanierung noch ein Bauernhof bleibt und nicht umgenutzt wird. Auch die sehr wertvollen Streuobstwiesen rund um die Kartaus müssen weiterhin ökologisch und ökonomisch sinnvoll gepflegt werden und dafür benötigt man Stall, Futterlager und Wohnraum auf dem Gelände.
Eva-Maria Schüle und ihr Ehemann würden als gelernte Landwirte und Agraringenieure "sehr gerne zur Verfügung stehen für die Pflege des gesamten Geländes (mit unseren Skudden) und - wenn von Seiten des UWC gewünscht - sehr gerne auch für den Betrieb einer Schulfarm".
9.8.2011

 

Kartaus-Umbau: Gutachter empfehlen Hotz + Architekten

Freitag, 29.07.2011: Eine dreizehnköpfige Gutachterkommission hat gestern die Entwürfe der fünf beauftragten Architektenbüros für den geplanten Umbau der Kartaus zu einem United World College (UWC) beurteilt. Als Ergebnis der ganztägigen Sitzung empfiehlt das Gremium dem Auftraggeber, die weitere Planung mit zwei der beteiligten Architektenbüros fortzusetzen. Für den Teilbereich Lernen favorisierten die Gutachter einstimmig den Vorschlag von Hotz + Architekten, einem Büro mit Sitz in Freiburg. Dieser Teil der Planung umfasst insbesondere den Umbau der bestehenden Gebäude der Kartaus.
Für den Teilbereich Wohnen, den Neubau von Wohnraum für Schüler und betreuende Lehrer, sahen die Gutachter die beste Lösung in der Arbeit der Peter Kulka Architektur Köln GmbH. Auch diese Empfehlung erfolgte einstimmig. Mit beiden Büros werden nun Gespräche zur weiteren Detaillierung des Bauvorhabens aufgenommen. Ziel ist es, am 23. September, dem 150. Geburtstag von Robert Bosch, ein aussagekräftiges Modell des künftigen UWCs in Freiburg der Öffentlichkeit vorzustellen. ....
Alles vom 29.7.2011 bitte lesen auf
http://www.uwc.de/uber-uwc/aktuelles/neuigkeiten-aus-freiburg-gutachter-empfehlen-architekten/

 

Leben im Idyll: Ungewisse Zukunft für Kartaus-Bewohner nach Verkauf

Roland Schüle ist 75 Jahre alt, er ist im Forsthaus neben der Kartaus aufgewachsen, sein Vater war der Förster und danach sein Bruder. Und so ist auch seine Nichte Eva-Maria Schüle im Forsthaus groß geworden, heute lebt sie mit ihrer Familie im alten Gasthaus der Kartaus. Roland Schüle wohnt nebenan im alten "Sägerhäusle" an der Kartäuserstraße, auf der er mal eine 100-Meter-Strecke markiert hat, ab und zu lässt er da die Familie zum Wettrennen antreten. Damals wollte er wissen, wie lange er für die Strecke noch braucht. Heute weiß er nicht, ob er noch lange in seinem Miethäusle wohnt.
Alles von Simone Höhl vom 28.5.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/leben-im-idyll--45821285.html

 

United World College: Altes Kloster wird zur internationalen Schule

Gemeinsam mit der Robert-Bosch-Stiftung will das "United World College UWC" eine Oberstufenschule in der Kartaus realisieren.

Das Freiburger UWC wird das erste in Deutschland sein. Die Schülerinnen und Schüler müssen durch ein Auswahlverfahren und erhalten je nach Einkommen der Eltern ein Stipendium. In der Kartaus sollen die Schwerpunkte Nachhaltigkeit und Umwelttechnologie das Profil des Colleges bilden. Dabei ist an eine enge Zusammenarbeit mit den ansässigen Forschungseinrichtungen und Unternehmen gedacht.
Alles vom 26.4.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/united-world-college-altes-kloster-wird-zur-internationalen-schule


College auf Gelände des früheren Kartäuserklosters – Spatenstich im September geplant

Für das Areal und die Gebäude des früheren Kartäuserklosters, das sich im Besitz der Heiliggeistspitalstiftung befindet und seit dem Auszug des Altenheims Kartaus nur provisorisch genutzt wird, zeichnet sich nach Verhandlungen in den letzten Wochen nun eine dauerhafte Zukunft durch eine schulische Einrichtung ab. Anlässlich ihres diesjährigen Jubiläums planen die Robert Bosch Stiftung und die Robert Bosch GmbH die Einrichtung eines „United World College“ (UWC) in Freiburg. Der symbolische Spatenstich soll am 23. September 2011, dem 150. Geburtstag von Robert Bosch stattfinden.
In den folgenden drei Jahren wollen die Initiatoren die Kartaus, ein ehemaliges Kloster des Kartäuserordens im Freiburger Stadtteil Waldsee, für den neuen Zweck umbauen und erweitern. Die Stadt Freiburg und die Freiburger Stiftungsverwaltung stehen in Gesprächen mit der Robert Bosch Stiftung (Stuttgart) und der Deutschen Stiftung United World Colleges über eine Ansiedlung des ersten deutschen „United World College“ (UWC) auf dem Areal der Kartaus an der Kartäuserstraße. In der Sitzung des Stiftungsrats haben der Vorsitzende des Stiftungsrats, Oberbürgermeister Dieter Salomon, und Stiftungsdirektor Lothar Böhler die Mitglieder über den aktuellen Stand zu einer künftigen Nutzung der Kartaus informiert.
Der Stiftungsrat beschloss, dass die Verhandlungen mit der Robert Bosch Stiftung als Investorin für das internationale Schulprojekt mit einem Internat für rund 200 Jugendliche weiter geführt wer- den sollen. Um die planerischen und baurechtlichen Möglichkeiten für eine Ansiedlung des United World College auf dem Areal zwischen Freiburg und Ebnet auszuloten, schlägt die Stadtverwaltung die
Aufstellung eines Bebauungsplans vor. Die Investitionskosten zur Einrichtung des Freiburger UWC werden nach Angaben der Beteiligten bei cirka 40 Millionen Euro liegen. Davon trägt die Robert Bosch GmbH 20 Millionen Euro. Die verbleibenden Kosten werden von der Robert Bosch Stiftung finanziert. Im ersten Schritt werden nun verschiedene Architektenbüros Konzepte zur Realisierung des Bauvorhabens erarbeiten, die anschließend von einer Jury bewertet werden. Der ausgewählte Entwurf bildet dann die Basis für die notwendigen Genehmigungen der Bau- und Denkmalschutzbehörden. „Für die Stadt und die Heiliggeistspitalstiftung eröffnet das Angebot der Robert Bosch Stiftung und der Deutsche Stiftung UWC
die Chance, die seit dem Umzug des Pflegeheims nach Littenweiler als provisorisches Kunstdepot zwischengenutzte Immobilie sinnvoll und wirtschaftlich zu nutzen, den alten Gebäudebestand zu erhalten und umfassend zu sanieren, sowie das Ensemble mit einer maßvollen Neubebauung zu ergänzen,“ waren sich Oberbürgermeister Dieter Salomon und Stiftungsdirektor Lothar Böhler einig. Weil das in Teilen über 250 Jahre alte Anwesen des früheren Kartäuserklosters mit einem Bauernhof und etlichen Nebengebäuden zuletzt nicht mehr den Standards eines Pflegeheims entsprach und eine notwendige Generalsanierung wirtschaftlich nicht vertretbar war, baute die Stiftung am Laubenhof mit dem Haus Katharina Egg ein neues Heim, das Ende 2008 bezogen wurde.
Seitdem wird das frühere Klostergebäude als provisorisches Kunstdepot der städtischen Museen genutzt; in einem Nebengebäude ist das Freiburger Spielmobil untergebracht. Die Stiftung betreibt außerdem eine zentrale Großküche, die mehrere Heime versorgt. In der Kartaus ist auch eine kleine Gedenkstätte für den Pfarrer und Heimatdichter Heinrich Hansjakob eingerichtet, der von 1897 bis zu seinem Tod in dem ehemaligen Kloster gelebt hat. Durch Vermittlung des Freiburger Unternehmers und Verlegers Christian Hodeige, der selbst Absolvent eines United World College ist, unterbreitete im Januar 2011 die Robert Bosch Stiftung der Freiburger Stiftungsverwaltung das Angebot, in dem früheren Kloster das erste deutsche UWC einzurichten. Weltweit bestehen heute 13 United World Colleges, internationale Oberstufenschulen mit jeweils 200 Schülern aus über 70 Ländern. Die Deutsche Stiftung UWC bemüht sich seit mehreren Jahren, in Deutschland eine Schule einzurichten, und war dazu mehrfach auch in Gesprächen mit der Stadt Freiburg, ohne dass bisher ein geeigneter Standort gefunden werden konnte.
Nils Kickert, 13.5.2011, www.stadtkurier.de

 

Kartäusertagung 29.4.-1.5.2011: Wie gehts mit der Kartause weiter?

Die diesjährige Kartäusertagung findet am letzen Aprilwochenende vom 29.4. bis 1.5.2011 in Freiburg statt. Thema wird schwerpunktmäßig die Freiburger Kartause sein, deren weiteres  Schicksal zurzeit noch unklar ist.
Frank Löbbecke, www.baukern.de

 

Kartauswiesen-Ökosportplatz direkt an Dreisam: verdorrtes Grad, Gießverbot

Es geht um die mehr als 300 000 Euro, die vor drei Jahren der damals als Weltobersensation gefeierte Ökosportplatz gekostet hat und der nun gesperrt werden muss, weil es ein von der Stadt verordnetes Gießverbot gibt. Wenn das mal nicht eine astreine Posse für die Green City ist: Ökosportplatz verdorrt in Ökostadt und ein paar Meter neben der Dreisam. Hallo, geht’s noch? Mit gesundem Menschenverstand kann das nicht mehr viel zu tun haben....
Alles von Joachim Röderer vom 15.2.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/kartauswiesen-jetzt-aber-schnell-wasser-marsch

Ein normaler Bürger versteht so etwas nicht
"Ein toller Fasnetsartikel", dachte ich erst, aber der Blick aufs Datum sagte mir, dass hier alles durch Recht und Gesetz abgesegnet ist. Einen Rasenplatz, zumal aus Steuergeldern bezahlt, darf man nicht künstlich bewässern – ein normaler Bürger versteht so etwas leider nicht.
22.2.2011, Gerhard Weiss, Bad Krozingen  

 

Bilder von Christophe Girardin im Klostergarten

Zwischen 2004 und 2007 wurden die uralten Mauern hinter der Kartaus um den Klostergarten herum aufwändig saniert. Nun hat sie Christophe Girardin wiederentdeckt - in Komposition mit seinen leuchtenden Bildern zeigt sich der weitläufige Klostergarten in einzigartiger Harmonie. Besonders am späten Nachmittag: Als am Samstag so ab 17 Uhr die Sonne beginnt, sich hinter den Bäumen des Ottilienwaldes zu verstecken, werden die Schatten im Klostergarten immer länger. Leuchtendes Rot wird zu dumpfem Purpur. Schatten teilen den Klostergarten in Parcellen auf - mitsamt den Mauern und auch den Bildern.

     
In der Mittagshitze
 
  Blick nach Süden zur Kirche der Alten Kartaus am .4.9.2010
    Schatten gegen Abend
 
    17.30 Uhr

Christophe Girardin (* 1953) unterrichtet in Bern originelle Kinder und Jugendliche.
Atelier in Freiburg: Kartäuserstrasse 60

 

Eva-Maria Schüle bewirtschaftet den Kartausgarten seit 1992

Nach 2000 Jahren Pflege wird mein Rasen recht annehmbar sein, denke ich", heißt es in "Asterix bei den Briten". Im Comic sagt das ein Herr mit kleiner goldener Sichel in tief gebeugter Haltung. Mag auch die Sichel von schlagkräftigeren Geräten und Maschinen verdrängt worden sein, Demut und Hingabe sind geblieben. Mit diesen Eigenschaften ist auch Eva-Maria Schüle ausgestattet, jedenfalls wenn es um ihren Garten geht. Die Agraringenieurin bewirtschaftet zusammen mit ihrer Familie den Gemüsegarten des ehemaligen Kartäuserklosters "Sankt Johannes des Täufers Berg", das der Heiliggeistspitalstiftung gehört. Die Geschichte dieses Gartens reicht zwar keine zwei Jahrtausende zurück, aber gesicherte 239 Jahre; ein Stich von 1771 stellt ihn in seinen heutigen Umrissen dar. Und schon das ist eine Zeitspanne, die Eva-Maria Schüle das Bewusstsein schenkt, das eigene Leben sei nur ein Schnaufer im Lauf der Geschichte.
Der Geschichte des Kartausgartens fühlt sie sich denn auch verpflichtet. Aus diesem Grund kultiviert sie beispielsweise das Heilkraut Engelwurz, dessen Essenz unverzichtbarer Bestandteil eines Kräuterlikörs ist, der von Kartäusermönchen seit dem Mittelalter hergestellt wird, neuerdings auch in der Küche Schüles. Dazu kommt die Freude am Arbeiten in der Natur. Die 50-Jährige ist im Forsthaus an der Kartäuserstraße aufgewachsen, der Klostergarten war ihr Spielterrain. Seit 1992 schafft sie darin. Damals hat sie mit ihrer Familie eine Wohnung in der ehemaligen Kartauswirtschaft bezogen. Seither haben Eva-Maria Schüle und ihr Mann Wolfram Seitz-Schüle das von Bruchsteinmauern umgrenzte Gelände in einen Gemüse-, Kräuter-, Blumen- und Beerengarten verwandelt, und zwar nach organisch-biologischen Anbaukriterien. Heute dürfte es in dem viergeteilten Garten mit dem Wasserbecken sowie in Frühbeeten an die hundert verschiedene Pflanzenarten geben. Die Familie Schüle ernährt sich komplett vom Ertrag; 30 verschiedene Tomatensorten und 45 Rosensorten sind Beispiele für die Vielfalt.

Vor zwei Jahren zeigte Eva-Maria Schüle den Garten beim Tag des Offenen Bauerngartens des Badischen Landwirtschaftlichen Bauernverbandes und öffnete ihn danach für Leute, die gern draußen arbeiten und etwas lernen wollen. Etwa, dass Kohl wegen einer Wurzelkrankheit nur alle sechs bis sieben Jahre an der gleichen Stelle gepflanzt werden darf, oder dass Tomaten einen hohen Nährstoffbedarf haben, Zwiebeln hingegen einen geringen. Eva-Maria Schüle unterrichtet in ihrem Garten auch angehende Dorfhelferinnen im Fach naturnaher Gartenbau, lässt sich für Führungen anfragen und engagiert sich im Verein Gartennetzwerk Kräuter- und Bauerngartenland Baden.
Silvia Faller, 31.5.2010, BZ

 

Tag des offenen Bauerngartens 27.7.2008

Blick über den Bauerngarten nach Norden zur Kartaus am 27.7.2008
Blick über Feigen (links) und den Bauerngarten ins Dreisamtal Blick über den Bauerngarten nach Norden zur Kartaus am 27.7.2008 Blick über den Bauerngarten nach Nordwesten zur Kartaus am 27.7.2008
Blick nach westen - Klaräpfel werden reif
 
Blick nach Westen - Dahlien
 
Blick nach Osten
 
Maria Schüle in Ihrem schönen Garten am 27.7.2008 Eva-Maria Schüle in Ihrem Bauerngarten am 27.7.2008 mit Gunter Mertznich vom Schwarzwaldverein Dreisamtal
Heilkräuterfachfrau Ursula Bertsch
am 27.7.2008 
 
Maria Schüle in Ihrem schönen Garten am 27.7.2008
 
Eva-Maria Schüle in Ihrem Bauerngarten am 27.7.2008 mit Gunter Mertznich vom Schwarzwaldverein Dreisamtal

Zum ersten Mal beteiligten sich Eva-Maria Schüle und ihr Mann Wolfram Seitz-Schüle am Tag des Offenen Bauerngartens .Sie bewirtschaften die historische Klostergartenanlage der Kartaus und öffneten von 11 bis 17 Uhr ihren Garten. Den zahlreichen Besucher wurde viel geboten: Sie durften nicht nur den wunderschönen Garten anschauen, sondern auch das historische Stromschlössle und eine Schafschur erleben. Die Schüles waren erfreut: Über 3000 Besucher sind am Sonntag in die Kartaus gekommen.

 

Schafschur und Wolle spinnen

Schafschur vor dem Stromschlössle an der Kartaus am 27.7.2008 - Blick nach Osten Wolfram Schüle-Seitz am 27.7.2008 mit einem Schaf geboren 1/2008
Schafschur vor dem Stromschlössle an der Kartaus am 27.7.2008 - Blick nach Osten Wolfram Seitz-Schüle am 27.7.2008 mit einem Schaf geboren 1/2008 Ian Henderson vor der Schafschur am 27.7.2008
Beginn der Schafschur
 
Ende der Schafschur nach 10 min: Ian mit Wolfram am 27.7.2008 Die Wolle ist ab
 
Blick nach Westen vom Stromschlössle zum Bauernhof - rechts Eva und Ian  
Eva Proschek (links) mit ihrem Spinnrad im Stromschlössle am 27.7.2008 Blick nach Westen vom Stromschlössle zum Bauernhof - rechts Eva und Ian  

Anlässlich des Tages des Offenen Bauerngartens präsentierte die Familie Schüle-Seitz, wie eines ihrer Schafe geschoren wird. Zunächst erklärte Wolfram Seitz-Schüle das Wie und Wann, dann nahm sich Ian Henderson, dessen Sohn in Neuseeland eine Schafzucht mit ca 300 Hektar betreibt, ein Schaf vor. Nach 10 Minuten konnten die Kinder Wolle in die Hand nehmen. Anschließend zeigte Eva Proschek an ihrem Spinnrad, wie man die Wolle weiterverarbeitet. Ian Henderson ist einer der ersten Schäfer Neuseelands, der auf ökologische Landwirtschaft umgestellt hatte (800 Schafe, Bio-Obst, Getreide, Mutterhuhhaltung); derzeit arbeitet er beim Demeter-Verband in Stuttgart

Kontakt: Ian Henderson, milmore.downs at scorch.con.nz
Koordinator Demeter Stuttgart >Qualitaetszeichen
evaProschek at hotmail.com
seitz-schuele at gmx.de

 

 

Riskante Zwischenlösung: Lagerung naturkundlicher Objekte

Mir ist nicht so ganz wohl. Es ist ein ziemliches Risiko", sagt Ethnologin Eva Gerhards, die Leiterin des Naturmuseums, über das Zwischendepot in der Kartaus. Großes Problem in dem barocken Gemäuer aus den 1750er Jahren ist die Feuchtigkeit. Ein Großteil der 117 000 Exponate ist seit Juli in der Kartaus, in der bis Ende 2008 ein Pflegeheim untergebracht war, eingelagert, da das Adelhauserkloster, in dem sich der Völkerkundebereich des Adelhausermuseums seit 1931 befand, künftig vom Eigentümer des Gebäudes, der Stiftungsverwaltung, genutzt wird. Der Mietvertrag in der Kartaus gilt für drei Jahre – was diese Zwischenlösung kostet, will die Stadt nicht verraten. Dass die Kartaus eigentlich zu feucht für viele Objekte – vor allem für die ethnologischen aus Papier, Holz und Naturfaser – ist, wurde offenbar erst nach der Einlagerung klar. "Dass wussten wir vorher so nicht", versichert Gerhards. Die Folge: Mitarbeiter des Museums müssen nun häufig die Luftfeuchtigkeit und den Zustand der Exponate kontrollieren. "Das ist sehr arbeitsintensiv", weiß Gerhards. Gegebenenfalls müssen Luftentfeuchter aufgestellt und die Fenster zum Lüften geöffnet werden. Günther Rohrbach, stellvertretender Stiftungsdirektor, bestreitet allerdings, dass es in der Kartaus feucht sei.
Alles von Frank Zimmermann vom 18.9.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/riskante-zwischenloesung

 


 

 

Kleine Bitte: Seid fair und "klaut" nicht einfach diese Seite, diesen Text bzw. dieses Bild. Wir haben lange gebraucht, um alles zusammenzutragen - und nichts gestohlen. Und Google-sei-dank kommt jeder Diebstahl mal ans Licht - und dann wird es teuer.
Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

© Freiburg-Dreisamtal.de, Kontakt,   Update 09.02.12