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Denkmale im Schwarzwald
 

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Kleindenkmale, Denkmale,  ...
 

Blick vom Kandel nach Südwesten zum Glottertal und Dreisamtal am 6.11.2003

 

"Denkmalpflege Freiburg" und "Arge Stadtbild" tagten

Der Giebel auf dem früheren Antoniter-Konvent zwischen Salz- und Herrenstraße wurde vergangenes Jahr aufwendig saniert (die BZ berichtete mehrfach). Dafür hatte sich vor allem der Verein "Denkmalpflege für Freiburg" eingesetzt. Dessen Vorstand wurde jetzt bei der Jahreshauptversammlung wiedergewählt: Hermann Hein (Vorsitzender), Roland Albrecht (Stellvertreter), Carola Schark (Schriftführerin), Rudolf Müllhäuser (Schatzmeister) und Manfred Gallo (verschiedene Aufgaben). Sollte wieder etwas Geld in der Kasse sein und das Denkmalamt zustimmen, würde der Verein gern zwei Glocken in dem Antoniter-Giebel anbringen, in dem auch früher zwei Glöckchen bimmelten. Die Anwohner im Quartier Oberlinden seien davon ganz angetan und auch bereit zu spenden, berichtet Hein. Sollte das Vorhaben Wirklichkeit werden, sollen eine größere und eine kleinere Glocke aber nur jeweils um 12 und um 18 Uhr etwa drei Minuten lang läuten. Auch die "Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild" hat ihren Vorstand wiedergewählt, der fast identisch ist mit dem des Vereins Denkmalpflege, nur dass bei der "Arge Stadtbild" der Schatzmeister Andreas Kaufhold heißt.
Mitgliederzahlen: 262 (Arge Stadtbild), 30 (Denkmalpflege Freiburg).

19.3.2010, BZ

 

Tag des offenen Denkmals 14.9.2008 im Landkreis - Besichtigungen

Am Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, 14. September, können auch zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, die sonst zum Teil nicht zugänglich sind, besichtigt werden. Der Tag steht diesmal unter dem Motto "Vergangenheit aufgedeckt — Archäologie und Bauforschung" . Besuchern bietet sich die Gelegenheit, die Kulturdenkmale zum Teil bei Führungen kennenzulernen und etwas über ihre Geschichte zu erfahren. Folgende Kulturdenkmale stehen am kommenden Sonntag den Besuchern offen:

Bad Krozingen: Das Litschgi-Haus in der Basler Straße 10"12, erbaut 1564, wurde 1700 nach seiner Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg fertiggestellt. Das Haus steht von 14"18 Uhr zur Besichtigung offen. Führungen werden um 15 und 17 Uhr angeboten.

Ballrechten-Dottingen: Ganztags lässt sich die Burganlage und die Wallanlage aus dem 17. Jahrhundert auf dem Castellberg besichtigen. Führungen um 13 und 15 Uhr, Treffpunkt auf dem Castellberg-Wanderparkplatz.

Breisach: Das Alte Rathaus zum Sternen in der Radbrunnenallee 18 ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Erwähnt erstmals 1319. Erhalten ist ein Renaissanceportal von 1536 und ein zweigeschossiger Gewölbekeller. Führungen nach Wunsch durch Heidelore Goldammer, Telefon 07667/ 1848.
Die ehemalige Spitalkirche St. Martin, um 1675 erbaut, birgt im Inneren das Denkmal für den Breisacher Stifter und Ehrenbürger Stadtpfarrer Pantaleon Rosmann von 1856. Zu besichtigen auf der Marienau 1 von 11"18 Uhr.
Das Gutgesellentor wurde 1402 erbaut und nach seiner Zerstörung in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Dient seit 1936 als Narrenmuseum. Geöffnet von 11 bis 18 Uhr mit Führungen vom Gutgesellenplatz aus.
Im Münster St. Stephan, erbaut 1200 bis 1500, sind unter anderem ein Gemälde von Martin Schongauer sowie weitere Sehenswürdigkeiten zu sehen. Geöffnet von 11.30"17 Uhr.
Der Radbrunnenturm in der Radbrunnenallee, erbaut ab 1198 und unter anderem als Folterkammer genutzt. Seit 1983 dient er als Ausstellungsraum für den Kunstkreis Radbrunnen. Zu besichtigen, ebenso die Kunstausstellung, von 11 bis 18 Uhr.
Das Rheintor wurde 1678 erbaut und fand vielseitige Verwendung. Heute beherbergt es das Museum für Stadtgeschichte. Offen mit Sonderausstellung der "Breisacher Hausgeschichten" von 11 bis 18 Uhr am Rheintorplatz 1.
Die St.-Josephs-Kirche im Dekan-August-Müller-Weg aus dem 17./18. Jahrhundert und der Alte Friedhof können von 11"18 Uhr besichtigt werden.
Der Tullaturm, auf dem Schlossplatz, erbaut 1874 als Denkmal für Johann Gottfried Tulla, dem "Bändiger des wilden Rheins" , ist offen von 11 bis 13 Uhr.
Das Rathaus, auf dem Münsterplatz 1, von 1639 bis 1811 unter anderem als Knabenschule genutzt, wurde 1945 weitgehend zerstört und 1953 wiederaufgebaut. Mit einer Kunstausstellung im Foyer zu besichtigen von 11 bis 18 Uhr.
Die Grundmauern des römischen Prätoriums auf dem Münsterplatz, auf Bodenniveau nachgelegt und mit Erläuterungstafeln versehen, sind ganztags zugänglich.
Stadtmauern und Festungsspuren der mittelalterlichen Stadtbefestigung in der Muggenturmstraße können ganztags mit besichtigt werden. Führungen unter 07667/83265.

Heitersheim: Das Römermuseum Villa Urbana, eine spätrömische Villa aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, Johanniterstraße 26, ist bei stündlichen Führungen zwischen 11 und 17 Uhr und um 16.30 zu besichtigen.

Ihringen-Wasenweiler: Die Vituskapelle aus dem 15. Jahrhundert in der Wasenweilerstraße steht im Zusammenhang mit dem Deutschen Orden. Geöffnet von 14 bis 18 Uhr. Führungen um 14, 15 und 16 Uhr.

March-Hugstetten: Der Englische Landschaftsgarten, am Felskeller 4, durch die Grundherrschaft v. Andlau im 19. Jahrhundert eingerichtet, ist ganztags zu besichtigen mit Führungen von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr.

Oberried: Am Klosterplatz 3 ist das ehemalige Benediktinerkloster und die Klosterbibliothek von 8 bis 18 Uhr zu besichtigen. 14.30 Vortrag, danach Führung.

Staufen: In der Bahnhofstraße hat die Werkstatt Fark, Werkstatt aus dem 19./20. Jahrhundert für Landmaschinen, von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen unter 0761/8817155.
Das Bürgerhaus Alte Schule, in der Dorfstraße 27, vom 18. Jahrhundert bis 1956 als Schule , seit 2002 als Bürgerhaus genutzt, mit Ausstellung geöffnet von 11-16 Uhr.

Stegen: In der Hauptstraße 4 ist die Schlosskapelle mit Altären und Glasfenstern zu besichtigen. Geöffnet von 10 bis 17 Uhr mit Führungen.

Sulzburg: Sankt Cyriak, ehemalige Klosterkirche des Benediktinerinnenordens von 993, hat von 11 bis 17 Uhr geöffnet mit stündlichen Führungen, Bewirtung und Konzert ab 19 Uhr am Klosterplatz.

Vogtsburg: Das Kaiserstühler Weinbaumuseum hat mit Führungen von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Die evangelische St.-Laurentius-Kirche in der Bergstraße 1 wurde 1139 erstmals erwähnt und 1741 umgebaut. Mit Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert, geöffnet von 11-20 Uhr mit Führungen um 11,14 und 17 Uhr.
Das Denkmalschutzgebiet Schlossruine Burkheim mit Bürgerhäusern aus der Zeit vom 16. bis 19. Jahrhundert ist zu den Führungen um 14.30 und 16 Uhr geöffnet; Treffpunkt am Rathaus.
Die Katholische St.-Michael-Kirche ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen werden von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr angeboten.
Das Wachthüsli in der Bachstraße 1 hat von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen während der Öffnungszeit.
12.9.2008, Landkreis BH

 

Denkmalpflege für Freiburg - Namensänderung Denkmalschutz

Der Name ist neu, alles andere altvertraut: Die Mitglieder des 1996 gegründeten Vereins "Denkmalschutz für Freiburg" haben bei ihrer Jahreshauptversammlung einstimmig dafür votiert, die Bezeichnung zu ändern in "Denkmalpflege für Freiburg" . Der Begriff "Denkmalpflege" treffe die Zielsetzung genauer, erläuterte der im Amt bestätigte Vorsitzende Hermann Hein. Die Namensänderung werde durch Notar und Registergericht voraussichtlich schon in den nächsten Tagen vollzogen. Als Vereinszweck definiert die Satzung: "Der Verein dient der Heimatpflege und der Erhaltung und Pflege von denkmalgeschützten oder stadtbildbedeutsamen Gebäuden und Anlagen (Keller, Mauern, Brunnen, technische historische Anlagen sowie von historischen Fahrzeugen) und dient zugleich der Heimatkunde (Ermöglichen des Erlebens der geschichtlichen Entwicklung der Heimat)." In seinem Rückblick erinnerte Hein an den vielfältigen Einsatz für gefährdete Kulturdenkmale. So ging es um den Erhalt des Antoniter-Glockenstuhls an der Salzstraße, um die Gertrud-Luckner-Gewerbeschule an der Kirchstraße, um das Lycee Turenne sowie unter anderem um zwei Kulturdenkmale an der Günterstalstraße. Auch setzte sich der Verein für eine bessere Personalausstattung der Unteren Denkmalschutzbehörde ein. Hein ist zugleich Vorsitzender des Vereins "Arbeitsgemeinschaft (Arge) Freiburger Stadtbild" , die sich ähnlichen Zielen widmet und gemeinsame Sitzungen abhalten. Der Architekt Michael Gerspacher referierte in der Versammlung über "Die Rettung des Rabens, ein Kulturdenkmal und zugleich ein ortsbildprägendes Gebäude" und zeigte dazu Fotos von der Horbener Traditionsgaststätte.

Denkmalpflege für Freiburg - Denkmalschutz für Freiburg
Vorsitzender Hermann Hein, stellvertretender Vorsitzendern Roland Albrecht, Schatzmeister Rudolf Müllhäuser, Schriftführerin Carola Schark, Beirat Roland B. Schneble.

Denkmalpflege für Freiburg
c/o Hermann Hein, Lugostraße 5, 79100 Freiburg, Tel0761/ 74360, E-Mail: hermann.hein@gmx.de,   http://www.denkmalpflege-fuer-freiburg.de "Denkmalpflege Freiburg" und "Arge Stadtbild" tagten >Denkmal (19.3.2010)
Glockengiebel des Antoniter-Hauses: Spender zur Rettung gesucht >Oberstadt1 (28.10.2008)


 

 

Der Blick auf verborgene Schätze - Tag des offenen Denkmals
 
Am Sonntag, 10. September, ist wieder "Tag des offenen Denkmals" : Diesmal locken historische Gärten und Parks die Besucher

Der zweite Sonntag im September ist seit 14 Jahren der "Tag des offenen Denkmals" . Kulturdenkmäler, die sonst nicht oder nur eingeschränkt zu besichtigen sind, öffnen sich an diesem Tag für neugierige Blicke. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz will zusammen mit anderen Veranstaltern verborgene Schätze zeigen, aber auch auf die Aufgaben und Probleme der Denkmalpflege aufmerksam machen.

Deutschland ist eines der 48 europäischen Länder, die sich am "European Heritage Day" beteiligen. Unter der Schirmherrschaft des Europarats koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Tausende "offene Denkmäler" im ganzen Land — 580 sind es dieses Jahr allein in Baden-Württemberg. Letztes Jahr ließen sich über vier Millionen Besucher vom Motto "Krieg und Frieden" deutschlandweit zu historischen Bauten und Plätzen locken, dieses Jahr ist das Thema friedfertiger, soll aber am 10. September eine ähnliche hohe Zahl von Interessierten anziehen: "Rasen, Rosen und Rabatten. Historische Gärten und Parks" .

Im Mittelpunkt stehen alte Kloster- und Bauerngärten: In Bad Krozingen-Biengen kann man sich etwa nachmittags von Diakon Borgas den weitläufigen Garten des Pfarrhauses zeigen lassen, in Freiburg-Günterstal ab 14.30 Uhr eine Führung durch den Kräutergarten des Klosters St. Lioba mitmachen oder durch die St. Magdalenenkapelle in Staufen und ihren Kräutergarten streifen (Führungen werden dort nach Bedarf angeboten).
Um 10 Uhr und um 15 Uhr führt Lothar Fleck durch den Englischen Landschaftsgarten in Hugstetten, der verwilderte Schlossgarten gilt als einer der schönsten englischen Gärten in Süddeutschland und ist sonst nur teilweise begehbar. Am Sonntagvormittag werden Architekturrundgänge durch die historischen Blankenhorn´ schen Höfe und die Müllheimer Gärten angeboten, und wer sich für die Schlossruine Burkheim (Vogtsburg) interessiert, trifft sich um 14.30 Uhr am Burkheimer Rathaus.
Da auch Stadtgärten und Friedhöfe zu "Rasen, Rosen und Rabatten" gehören, bringt es das Thema mit sich, dass einige der 20 Veranstaltungsorte, die sich dieses Jahr im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und im Freiburger Stadtgebiet an der Aktion beteiligen, der Öffentlichkeit auch sonst durchaus zugänglich sind: etwa der Park des im 19. Jahrhundert erbauten Colombi-Schlösschens in Freiburg (die Führung "Eine Villa im Park" beginnt um 12 Uhr) oder der Freiburger Stadtgarten. "Kanonen und Rosen" heißt die Führung, die die ehemalige Vauban´ sche Festungsanlage zeigt, deren Überreste sich durch die Freiburger Altstadt von der Hochallee bis zum Colombi-Park ziehen. Treffpunkt ist dafür um 11 Uhr und um 14 Uhr vor dem Haupteingang des KG I der Universität. Auch die historische Friedhofsanlage in Staufen ist unterm Jahr für Besucher geöffnet, am Sonntag besteht aber die besondere Möglichkeit, sich alles ganz genau zeigen zu lassen. Das Weinbaumuseum in Achkarren (Vogtsburg) bietet eine Sonderausstellung über den "Naturgarten Kaiserstuhl" .

An Stätten, die dem Publikumsverkehr auch sonst offen stehen, sollen die Führer den Blick auf bislang Verborgenes lenken und für die Aufgabe von Denkmalpflegern, Restauratoren und Archäologen sensibilisieren: Um 11 und um 12 Uhr sowie um 14 und 15 Uhr zeigen Führungen die Ruine der spätrömischen villa urbana in Heitersheim, auch das dortige Johanniter- und Maltesermuseum ist am Sonntag geöffnet. Am Merowingerpark in Biengen (Bad Krozingen) hält sich ab 10 Uhr der Biengener Dorfverein bereit, um Besuchern die Geschichte des Areals vor der Merowingerhalle mit seinen alemannischen Grabstätten zu erklären.
Andere Garten- und Baudenkmäler sind außerhalb des "Tags des offenen Denkmals" nur begrenzt zugänglich. Im Ebneter Schloss, das sonst nur zu Lesungen und Konzerten geöffnet ist, werden am Sonntag von 11 bis 18 Uhr stündlich Führungen durch den Park und die Storchenschule angeboten. Um 14 Uhr berichtet Heiko Wagner dort über neueste Ausgrabungsfunde und die mögliche Rekonstruktion der ehemaligen Orangerie. Das Oberrotweiler Wachthiisli ist normalerweise gar nicht zugänglich: nur am 10. September kann man sich dort von 14 bis 17 Uhr auf Spurensuche begeben. In Freiburg bietet vistatour um 10 und um 14 Uhr zwei Rundgänge durch die historischen Park- und Gartenanlagen an, die zwar den Stadtgarten mit einschließen, aber auch zum mittelalterlichen Zinnengärtle am Augustinermuseum führen, das sonst für Besucher nicht offen steht. Treffpunkt zu beiden Freiburger Terminen ist der Musikpavillon im Stadtgarten.

Einige Kirchen und Kapellen in der Region bieten an diesem Tag besondere Einblicke in die denkmalpflegerische Arbeit und Ausblicke über den Breisgau: Um 11.30 Uhr und um 16 Uhr kann man nach einer Führung durch das Gebäude den Turm der Denzlinger Kirche St. Georg besteigen. Die gotischen Wandmalereien der Kirche St. Laurentius in Bischoffingen (Vogtsburg) laden beim Gottesdienst um 10 Uhr zur Versenkung ein oder man nimmt an einer der Führungen um 11, 14 oder 17 Uhr teil. Mitglieder der Kirchengemeinde von St. Michael in Niederrotweil führen vormittags von 10 bis 11 Uhr und nachmittags von 14 bis 18 Uhr durch ihre Kirche. Hügelheims Katharinenkirche aus dem 12. Jahrhundert hat ihre Pforten den ganzen Sonntag über geöffnet, und durch die Kapelle Felix und Nabor in Schmidhofen (Bad Krozingen) kann man sich von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr führen lassen.
Die vollständige Liste aller Kulturdenkmäler, die sich bundesweit am "Tag des offenen Denkmals" beteiligen, ist unter www.tag-des-offenen-denkmals.de zu finden.


Alles von Nicole Büche vom 6.9.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Peter Kampmann pflegt Kleindenkmäler in Schluchsee

Zeugnisse der Vergangenheit erhalten
Peter Kampmann kümmert sich um Kleindenkmäler

SCHLUCHSEE (rok). In der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe hat sich Peter Kampmann als Fachwart für Heimatpflege bestens eingearbeitet. In den ersten Monaten, hat er sich schon bestens mit den Besonderheiten der Kleindenkmäler vertraut gemacht. Dabei wusste Kampmann genau, auf was er sich einlassen würde, als er sich bereit erklärte, sich um die Erhaltung und Pflege der Relikte früherer Zeiten zu kümmern.

Die Grundlagen schuf der pensionierte Blasiwälder Förster Erich Boll, der in jahrelanger Arbeit insgesamt 140 Kleindenkmäler und kulturhistorische Besonderheiten auf Gemarkung Schluchsee ausfindig gemacht und aufgelistet hatte. Boll selbst hatte den Vorschlag gemacht, den vor drei Jahren mit seiner Frau nach Schluchsee zugezogenen Peter Kampmann auf den Posten und somit auch in den Vorstand der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schluchsee zu berufen.

Es ist für den gebürtigen Westfalen nicht ungewöhnlich, sich nach Beendigung seines Berufslebens als zuletzt Selbständiger in der Pharma-, Kommunikations- und Marketingbranche in seiner neuen Schluchseer Wahlheimat ausgerechnet für Heimatpflege zu engagieren. Etwas Sinnvolles wollte er in seiner Freizeit tun und dies kann er in Erfüllung seiner jetzigen Aufgabe gleich im doppelten Sinne. Er, der mit seiner Frau Karin wegen des Wanderprogramms der Ortsgruppe als Mitglieder beigetreten waren, lernte bei seinen Streifzügen zu den steinernen Zeugen der Vergangenheit immer mehr die landschaftlichen und kulturhistorischen Gegebenheiten kennen. Er wäre nicht Kampmann, wenn er sich darauf beschränken würde, die Denkmäler nur aufzulisten, zu pflegen und zu sanieren. Das eigentlich interessante ist, nach Hintergründen zu forschen, wofür er auch in Archiven blättert. Kampmann ließ sich bei seinem jüngsten Projekt zum Beispiel von den alten Aufzeichnungen des früheren Pfarrers Josef Hog leiten. Der Granitbildstock am Windgfällweiher, der auf Gemarkung Feldberg zur Erinnerung an den tödlich verunglückten Schluchseer Pfarrer Karl Nold erstellt wurde, steht nach über 50 Jahren wieder in seinem ursprünglichen Zustand mit neuem Kupferdach am Straßenrand. Pfarrer Nold, der von 1924 bis 1930 Seelsorger in der Pfarrei Schluchsee war, an den sich alte Katholiken heute noch gern erinnern, besaß als einer der ersten Geistlichen in der Erzdiözese ein Motorrad. Dieses wurde ihm am 29. Juli 1930 auf der Rückfahrt von Freiburg zum Verhängnis. Er geriet auf der damals schlecht ausgebauten Straße unter den Anhänger eines Lastzuges, der Baumaterial für die Staumauer transportierte, und verstarb an der Unglücksstelle. Es herrschte tiefe Erschütterung und die Mitbrüder und Freunde des Pfarrers errichteten den Gedenkstein mit eingemeißelter Inschrift. In seiner Notiz hatte der spätere Nachfolger Josef Hog vermerkt, dass der schöne Bildstock mit Kupfer bedeckt war, das nach dem Krieg gestohlen wurde. Peter Kampmann sorgte dafür, dass mit tatkräftiger Unterstützung der Zimmerei Michael Gampp und Karl Gatti der Bildstock wieder mit einem neuen Kupferdach versehen wurde. Ein wichtiger Beitrag zur Erinnerung an Pfarrer Karl Nold, dessen Grabstätte sich auf dem Friedhof Schluchsee befindet.
Ganzen Text von Roswitha Klaiber vom 20.12.2003 auf www.bzol.de lesen

  

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