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Architektur Abriss
Abriss alter Häuser und Bauten - weg sind sie    

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Buggi 50 am 13.11.2010 in Weingarten: Blick nach Nordosten über Freiburg zu Roßkopf (rechts) und Kandel (Mitte oben)
Buggi 50 am 13.11.2010 in Weingarten: Blick nach Nordosten über
Freiburg zu Roßkopf (rechts) und Kandel (Mitte oben)

Blick nach Westen zur Gerberau 12-18 am 5.6.2007  
Blick nach Westen: Der Abriss der Gebäude Gerberau 12-18 (Foto um 1930) war in den 70er Jahren heiß umstritten: Heute findet sich hier der Weltladen und das Altstadt-Café. Foto: Stadtachiv Blick nach Westen zur Gerberau 12-18 am 5.6.2007
 
 
 
 
Baustelle Unterlinden am 1.10.20908 - Blick nach Norden Tankstelle Zähringerstrasse am 25.6.2010  
Baustelle Unterlinden am 1.10.20908 - Blick nach Norden Tankstelle Zähringerstrasse am 25.6.2010
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21.12.2010: Beim Wiederaufbau 1956 bis 1960 wurden die kleinteiligen Parzellen zu großen Blöcken zusammengefasst. Mitte das Haus „Deutscher Ring“, ganz rechts ein Verwaltungsgebäude der Firma Siemens  
1943: Die Vorgängerbauten der heutigen Habsburgerstraße 132-134. In der linken Bildhälfte das „Wehesche Haus“ (damals Kaiserstraße 14), welches im 19.Jahrhundert eine Pionierrolle bei der Besiedelung des Gebietes spielte.  Foto: Stadtarchiv 21.12.2010: Beim Wiederaufbau 1956 bis 1960 wurden die kleinteiligen Parzellen zu großen Blöcken zusammengefasst. Mitte das Haus „Deutscher Ring“, ganz rechts ein Verwaltungsgebäude der Firma Siemens
  
 

Habsburgerstrasse beim Siegesdenkmal: Tabula Rasa

Tabula rasa herrschte nach dem Zweiten Weltkrieg nördlich des Siegesdenkmals: Die ehemalige "Zähringer Vorstadt" gehörte zu den am stärksten zerstörten Gebieten Freiburgs. Beim Wiederaufbau des fortan "Neuburg" genannten Quartiers wurde vielerorts erst gar nicht der Versuch unternommen, die historische Situation in der Architektur aufzugreifen. So liefert etwa die heutige Häuserzeile Habsburgerstraße 132-134 keinerlei Hinweis mehr auf die interessante Vergangenheit seiner Vorgängerbauten.  .....
Alles von Joachim Scheck vom 20.12.2010 bitte lesen auf
www.badische-zeitung.de/freiburg-mitte/runkelruebenzucker-und-roestkaffee--39037800.html

 

Gebäudekomplex Gerberau 12-18 vor 31 Jahren trotz heftiger Proteste abgerissen

Wer auf der Terrasse des Altstadt-Cafés seinen Cappuccino genießt, kann sich kaum vorstellen, dass dieser Gebäudekomplex einmal heftig umstritten war. Doch als vor 31 Jahren Pläne bekannt wurden, die etwa 200 Jahre alten Häuser Gerberau 12-18 zu ersetzen, regte sich nicht nur unter den langjährigen Mietern Protest.

Auch Architekt Hans-Frieder Huber und die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Stadtbild bemühten sich um den Erhalt. Mit originellen Flugblättern versuchten zudem alternative Gruppen, der Zerstörung von preiswertem Wohnraum Einhalt zu gebieten. "Hier steht ein Haus, dort steht ein Kran . . . und ewig nagt der Baggerzahn" , beklagte eine Initiative mit dem Namen "Schöner Wohnen" . Selbst das Nachrichtenmagazin Spiegel erwähnte die ehemals von Gerbern und Fischern bewohnten Altbauten in einem Bericht und zitierte das aufgehängte Transparent: "Bringt Leben in diese Häuser!" In krassem Widerspruch hierzu äußerte sich die Eigentümerin, die 1852 gegründete Reinigung und Färberei Horber & Braun. Die Mauern seien "erschüttert und rissig" aufgrund der im Zweiten Weltkrieg niedergegangenen Bomben, die vor allem an der Rückfront zur Fischerau Schaden angerichtet hätten. Ins gleiche Horn stießen Vertreter städtischer Behörden, welche hofften, "dass der Funke der Erneuerung" auch auf dieses bis dahin unberührte Altstadtviertel überspringen würde. Architekt Huber gab jedoch nicht auf und besuchte jede Wohnung. Über die Schwelle trat er in eine Welt der alten "Gerberauler" , welche bang einer ungewissen Zukunft entgegen sahen. Parallelen zur Umsiedlung der Bewohner der Konviktstraße drängten sich auf. Huber hörte sich Geschichten an wie die des betagten bettlägerigen Mannes, der seine Wohnung nicht verlieren wollte. Waren auch ausgetretene Stufen und niedrige Decken nicht gerade der neueste Standard, so bedeuteten sie aber denen sehr viel, welche die Häuser seit Jahrzehnten mit Leben füllten. Vor allem stieg Huber in die Keller und auf die Dachböden — und bescheinigte allen Bauten einen soliden Zustand, der nur Instandsetzungsarbeiten erforderlich machte. "Die Häuser sind kaputtgerechnet worden" , ärgert er sich noch heute. Wie Wolfram Stolz in der Chronik über seine Vorfahren berichtet, hatte in der Gerberau einst Johann Georg Stolz, ein angesehener und wohlhabender Gerber, Ende des 18. Jahrhunderts seinen Betrieb eingerichtet, die späteren Lederfabriken Gebrüder Stolz. Um 1890 erfolgte ein Umbau der Gebäude. Das historische Foto von 1930 zeigt noch die kleinteilige Fassadengestaltung, bevor die Erdgeschosszonen Mitte des letzten Jahrhunderts aufgerissen wurden. Letzten Endes siegten jedoch die Modernisten, welche "Spannung in die Harmonie des Straßenraums" bringen wollten. Am 5. Mai 1980 erfolgte die Eröffnung der neuen Ladengeschäfte. Vor allem die Planung von Tiefgaragen in der Gerberau hatte Huber als absurd bezeichnet — und sollte in einem Fall recht behalten. Statt in hallenden, schwach beleuchteten Gängen auf die Suche nach dem Fahrzeug zu gehen, konnte man dieses in den Neubauten einfach per Chipkarte anfordern. Wie sich Hubers Architektenkollege Roland Albrecht erinnert, gab das revolutionäre System jedoch schon bald den Geist auf, sehr zum Ärger eines Autobesitzers. Der verschwundene Wagen konnte nur in Einzelteile zerlegt wieder ans Tageslicht transportiert werden. Die als "Autofriedhof" geschmähte Anlage wurde erst vor ein paar Jahren endgültig ausgebaut.
Carola Schark, 29.5.2007, www.badische-zeitung.de

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