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Blick von Lindenberg nach Süden ins Ibental und Dreisamtal (rechts) am 6.1.2008um 12.05 Uhr

 

Der Sonntag - Gute Umfragewerte fuer die Sonntagszeitung

Wie beurteilen die Leserinnen und Leser den Sonntag? „Meinungsstark, übersichtlich, junge engagierte Redakteure, Werbung in Maßen, als buntere BZ-Ergänzung und Wochenzusammenfassung sonntags angenehm..." Keine Frage: So etwas liest man in der Redaktion von Der Sonntag gerne – es handelt sich jedoch um ein Einzelbeitrag. Doch die war auch gefragt in der Erhebung vom vergangenen Oktober, die jetzt ausgewertet vorliegt. Die repräsentative Umfrage war von der Badischen Zeitung beim Dortmunder Zeitungsforschungsinstitut media consulting team (mct) in Auftrag gegeben worden. Fragen wurden auch zum Sonntag gestellt, der zur Familie des Badischen Verlags gehört. Die Ergebnisse können sich aus Sonntags-Sicht sehen lassen: 90,5 Prozent der Leserinnen und  Leser bewerten die sonntägliche Zeitungslektüre als „gesamt gut" – 68,5 Prozent davon „gut", 22 Prozent „sehr gut". „Eher schlecht" oder „schlecht" meinen nur 6,2 Prozent – ein kleiner Rest kreuzte „keine Meinung" an. Die höchste Wertschätzung genießt die Titelseite mit 88,1 Prozent, gefolgt von den lokalen und regionalen Seiten (83,1 Prozent). Kultur und Wirtschaft erreichen Zufriedenheitswerte von 68,7 Prozent und 64,9 Prozent, mit 13,5und 11,1 Prozent finden sich hier auch einige Kritiker. Etwas mehr Unzufriedene gibt es bei den Nachrichtenseiten( 15,5 Prozent), die bei einer regionalen Zeitung wie Der Sonntag nicht die oberste Priorität haben und deswegen häufig kleiner ausfallen. Der Sport (58,7 Prozent) und die kulinarische Seite Drei Gänge (45,8) haben zwar einen kleineren Leserkreis, jedoch  auch mit 9,1 und 6,9 Prozent die wenigsten Unzufriedenen. Spitzenwerte erzielt Der Sonntag bei der Frage nach der Nutzung: 79,4 Prozent der Befragten lesen die Zeitung regelmäßig, 11,9 Prozent häufig – macht zusammen 91,3 Prozent. An diesen Wert kommt kein anderes Medium in Südbaden heran. Als Informationsquelle für Lokalpolitik, lokale Kultur, lokale Wirtschaft, lokalen Sport sowie Tipps und Termine hat sich Der Sonntag an zweiter Stelle nach der Badischen Zeitung etabliert. Die stärksten Wertungen erhält Der Sonntag bei folgenden Aussagen: „bezieht am besten Stellung zu lokalen Themen" (18,5 Prozent), „ist am übersichtlichsten gestaltet" (20,6 Prozent), „unterhält mich am besten" (19,2 Prozent). Bei der Aussage „enthält am ehesten interessante Überraschungen" liegt Der Sonntag vor der großen Schwester Badische Zeitung. Die Mehrheit der Sonntags- Leser zeigt sich mit dem Status quo zufrieden. Auf die Frage, ob sie bereit wären, für eine noch umfangreichere Regionalzeitung am Sonntag zu bezahlen, antworten 71,6 Prozent mit „nein". Geschätzt wird an den fünf Ausgaben des Sonntag vor allem eines: dass sie kostenlos zugestellt werden. Für Ärger sorgt bei manchen Lesern die Voraussetzung für das kostenlose Erscheinen: die Werbung, insbesondere die halben Werbeseiten. Andere Leser teilen mit, dass sie die Werbebeilagen gerne nutzen, und zählen sogar ihre Favoriten auf. Ausgefüllt haben die Fragebögen mehr als 10000 Leser der Badischen Zeitung und des Sonntag. Für den Sonntag wurden  Fragebögen von 322 BZ-Abonnenten, 32 Abonnenten anderer  Tageszeitungen und 150  Nicht-Zeitungsabonnenten ausgewertet.
Klaus Riexinger, www.der-sonntag.de , 22.4.2012

Die Sonntags-Redaktion: Jens Kitzler, Martina Groß, Sigrun Rehm,Martina Kresser, Nadine Zeller (BZ-Volontärin) und René Zipperlen (obere Reihe,von links); Klaus Riexinger, Otto Schnekenburger, Toni Nachbar, Sarah Nagel und Daniel Gräber (untere Reihe). Es fehlen: Kathrin Ganter und Julia Jacob. Foto: Bamberger

 

Gerhard M. Kirk: Den Schwachen Gehör verschaffen

Nur wenige Journalisten können von sich sagen, eine Institution zu sein. Gerhard M. Kirk gehört dazu. Fast 36 Jahre lang war er Redakteur der Badischen Zeitung. Für die Freiburger Stadtredaktion hat er über Jahrzehnte vor allem soziale Entwicklungen in der Stadt sowie der Kirchen begleitet. Heute geht der 62-Jährige in die Ruhephase der Altersteilzeit.

Gerhard Kirk hat sich immer für einen anwaltschaftlichen Journalismus stark gemacht. Jenen Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen, verschaffte er Gehör. Er wollte Ungerechtigkeiten benennen, deren Ursachen analysieren und dadurch die Politik zum Handeln auffordern. Anzuecken gehörte gleichsam zu seiner Arbeitsplatzbeschreibung. Ein unvergessenes Ereignis war der Katholikentag 1978 in Freiburg, über den er ausführlich berichtete. Doch das Besondere suchte und fand er lieber im Alltäglichen. In seinen Texten legte er Wert auf Form und eigenen Stil. Über die Jahre erschrieb er sich eine regelrechte Fangemeinde. Ein weiteres Indiz für seine erfolgreiche Arbeit sind sechs Journalistenpreise, allein viermal zeichnete ihn die Caritas Baden-Württemberg aus. Der schnellen Nachricht zog er das breit angelegte Feature vor. Dabei konnte der Humanist – Kirk hatte Geschichte und Theologie auf Lehramt studiert – auf einen reichen Fundus an Erfahrungen und Kenntnissen zugreifen. Kaum jemand dürfte sich so gut in Freiburgs Sozialwesen auskennen wie Gerhard Kirk. Kaum jemand hat die großen Kirchen so intensiv beobachtet. Und sein Wort hatte Gewicht. Ohne ihn wäre das katholische Stadtdekanat vermutlich bis heute nicht telefonisch rund um die Uhr erreichbar.
Nachfolgerin in der Stadtredaktion wird Yvonne Weik, Jahrgang 1981. Sie hat in Freiburg Neuere und Neueste Geschichte und Germanistik studiert. Im Oktober 2006 hat sie ihr Redaktionsvolontariat bei der Badischen Zeitung begonnen. Danach war sie verantwortlich für das Projekt "Zeitung in der Schule". In der Stadtredaktion wird sie zunächst während der zweiten Runde des BZ-Stadtteil-Checks die Stadtteile-Seiten betreuen. Von Herbst an will sie sich verstärkt um kirchliche Themen kümmern und Geschichten aus dem Alltag schreiben. In ihrer Freizeit dirigiert sie einen Musikverein, geht gern ins Kino und fährt mit ihrem VW Bully durch die Welt
1.3.2012, www.badische-zeitung.de

Mit Herrn Kirk verliert die Badische Zeitung sehr viel von dem, was man mit dem Wort "Seele" zusammenfassen kann. Es ist traurig, einen Journalisten gehen zu sehen, der aus der Masse seiner Kollegen herausstach, weil er zu Empathie und urmenschlichem Interesse fähig war und nicht bloß seinen Job erledigte. Er wollte nicht nur die ihm zugewiesenen Spalten füllen, sondern bestenfalls damit auch etwas ins Rollen bringen. (Schlimm, dass solche Sätze immer irgendwie nach Nachruf klingen. Nein, ich hoffe natürlich, dass Herr Kirk auch im Ruhestand seine Stärken bewahrt!) Möge die Badische Zeitung sich der Kirk'schen Tradition verpflichtet fühlen und nicht immer weiter in einen beliebigen, herzlosen 08/15-Kurzmeldungsjournalismus verfallen.
In diesem Sinne: Alles Gute auch für Frau Weik!
2.3.2012, Kai Fischer

 

Die 25jährige Geschichte vom Dreisamtäler

Die erste Ausgabe:
Als am 12. Juni 1986 die erste Ausgabe des „Dreisamtäler Wochenspiegels“ erschien, konnte niemand ahnen, dass diese Zeitung nach 25 Jahren jünger und frischer denn je daher kommen würde. Doch bis dahin musste ein langer und zeitweise beschwerlicher Weg beschritten werden.

Wie alles begann:
Die Anfänge des Dreisamtälers finden sich bei Schweizer Druck. Die Peripherie, die zur Zeitungsherstellung von Nöten war, war bei Schweizer Druck vorhanden: Eine Fotosatzanlage, eine gut ausgestattete Dunkelkammer mit Reprokamera, Kontaktkopierer und Entwicklerbecken, grafisch geschulte Mitarbeiter, passende Räumlichkeiten und die nötigen Leucht- bzw. Mon­tagetische. Computer gab es damals schon, allerdings noch keine Grafikprogramme, so dass lediglich die Rechnungen mit dem PC geschrieben wurden.

Mitmacher und Mitgründer
Da man eine Zeitung wie den Dreisamtäler niemals alleine machen kann, sollen hier auch die Mitarbeiter der ersten Stunde nicht unerwähnt bleiben. Martin Schweizer, Schriftsetzer aus Oberried und heute Mitinhaber von Dreisam Druck, war so einer. Kaum einer kennt die Spanne zwischen Redaktionsschluss und Druckvorlagen-Abgabetermin so gut wie er. Arbeitszeiten bis spät in die Nacht waren oft die Regel, und doch erschien jede Ausgabe termingerecht. Heinz-Peter Mosebach, dessen Aufteilung der Verteilgebiete noch bis 2009 Bestand hatte, möchten wir ebenso nennen wie Klara Löffler (Büro und Telefon), Petra Fleißig-Trick (Satz), Hartmut Billharz (Repro), Johannes Mangei (Azubi und Mädchen für alles), Otto Kienzler und Erich Schweizer (unsere ersten Fahrer) und viele weitere Mitarbeiter, die uns mal kürzer, mal länger behilflich waren. Heute ist der Großteil der Mitarbeiter schon über 10 Jahre mit dabei.

Die Technik
Die Anfänge im Juni 1986 waren, verglichen mit heute, beschwerlich. Jede einzelne Anzeige wurde mit Letraset (Abreibebuchstaben), Schreib­ma­schinenschrift, Reproschnipseln und Fotokopien mühsam zusammen geklebt, um dann als Teil einer Zei­tungsseite auf einem Layoutbogen platziert zu werden. War etwa ein Drittel der Seite mit Anzeigen voll, kamen Texte und Bilder hinzu. Die Berichte kamen als Textfahnen aus der Fotosatzanlage, die Bilder mussten mit der Reprokamera gerastert und auf die richtige Größe reproduziert werden. Texte und Bilder wurden alsdann um die Anzeigen herum platziert, am Schluss wurden die Überschriften eingeklebt und dann die fertig geklebte Seite auf der Reprokamera verfilmt. Rückblickend darf man sagen, dass zur Zeitungsherstellung eine Menge Handarbeit nötig war. Dies änderte sich Zug um Zug erst zehn Jahre später, als schrittweise vom Klebe- aufs Bildschirmlayout umgestellt wurde. Schrittweise, wie gesagt, denn der erste durchweg digital erstellte Dreisamtäler erschien vor gerademal sieben Jahren.

Die Redakteure
Ebenfalls eine ganze Reihe langjähriger Mitarbeiter findet sich im redaktionellen Bereich. Hätten wir einen Chefredakteur, würde dieser Gerhard Lück heißen. Fast von Anfang an ist er dabei. Und es gibt kein Thema, vor dem er zurück schrecken würde.

Die Aquisen
Im Anzeigenbereich hinterließ sicherlich Heike Wittenberg die tiefsten Spuren. Mit einer kurzen Unterbrechung ist sie seit 1989 für den Dreisamtäler tätig, heute ist sie hauptverantwortlich für das Layout zuständig. Man könnte noch dutzende Menschen aufzählen, die in irgend einer Form dazu beigetragen haben, dass der Dreisamtäler so geworden ist, wie man ihn heute kennt. Ein Dank an dieser Stelle an alle.

Die Herstellung
Heute, im Computerzeitalter, ist die Zeitungsherstellung vergleichsweise einfach geworden, was dazu führte, dass man sich für die Qualität der Redaktion und auch fürs Layout mehr Zeit nehmen kann. Dadurch ist auch der Spaß an der Arbeit zu keinem Zeitpunkt auf der Strecke geblieben.

Schlusswort
Danken möchte ich an dieser Stelle neben den Anzeigen- und Beilagenkunden auch allen Mitarbeitern sowie unseren treuen Lesern, die uns immer wieder bestärkt und motiviert haben und die durch ihre Käufe bei unseren Anzeigenkunden den so wichtigen wirtschaftlichen Kreislauf geschlossen haben. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass es mindestens so gut weiter geht wie bisher und dass wir auch weiterhin auf treue Kunden und Leser hoffen dürfen.
8.6.2011, Hanspeter Schweizer, Herausgeber

 

 

Zisch-Pilotprojekt 6.12.2010 - 29.1.2011 von BZ und PH Freiburg

Beim Zisch-Pilotprojekt für die Klassen 7, 8 und 9 lesen rund 600 Schüler acht Wochen die Badische Zeitung. Das Pilotprojekt der Badischen Zeitung startet am 6. Dezember 2010 und wird in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg angeboten.
www.zischpilot.de oder http://www.badische-zeitung.de/ratgeber/zisch-pilot/

 

Dreisam Verlag erhält LEA-Mittelstandspreis für soziales Engagement

Foto: Gisela Heizler-Ries

Unterstützende Berichterstattung über verschiedene soziale Initiativen fand Anerkennung

Den „LEA-Mittelstandspreis“ für soziale Verantwortung erhielt kürzlich der Dreisam-Verlag aus Kirchzarten. Diesen Preis verlieh die Caritas in Baden-Württemberg bereits zum vierten Mal gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium. Mit der Auszeichnung für den „Dreisamtäler“ wurde das soziale Engagement der Redaktion in der Unterstützung und Berichterstattung unter anderem über das Schülerhaus Dreisamtal, den Integrationsbetrieb Hofgut Himmelreich und verschiedener gemeinnütziger Organisationen im Dreisamtal gewürdigt. „Die Preisträger leisten Unbezahlbares, wenn sie sich in ihrem geschäftlichen Alltag nicht nur dafür engagieren, dass ihr Unternehmen funktioniert, sondern sich darüber hinaus freiwillig für Menschen am Rande unserer Gesellschaft für ein liebens- und lebenswertes Miteinander in einem Gemeinwesen einsetzen“, sagte Diözesan-Caritasdirektor Wolfgang Tripp im Stuttgarter Haus der Wirtschaft vor 400 Gästen. Mit dem Preis wollten die Caritas und das Wirtschaftsministerium „Danke“ sagen. Die 252 ausgezeichneten Projekte seien herausragende Beispiele dafür, dass die kleinen und mittleren Unternehmen im Land ein hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung übernähmen. Nach der Auszeichnung mit dem Regio-Medien-Kulturpreis 2009 ist dies nun die zweite große Ehrung, die dem Dreisam-Verlag zuteil wurde.
28.7.2010, rs, www.dreisamtaeler.de

 

Ansgar Fürst ist 80 Jahre: Chance der Zeitung gegenüber dem Internet

Fürst: Man kann sich stündlich neu versorgen im Internet. Schirrmacher beschreibt es als Suchtverhalten: Wir werden aufgefressen von der Angst, etwas zu versäumen. Und die Halbwertzeit der Nachrichten wird immer kürzer.
BZ: Mit der 24-Stunden-Gültigkeit der Printzeitung ist es dahin?
Fürst: Ja, denn der crossmedial arbeitende Journalist ist permanent tätig. Er sitzt auf dem Beschleunigungskarussell. Wenn ich mich dem aussetze, kann ich dann überhaupt noch innehalten und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden?
BZ: Klingt, als ramponiert das Internet die Autorität der Zeitung. Aber könnte es nicht auch ihre Chance sein?
Fürst: Es ist nicht nur Chance, sondern sogar ein Zwang, dass Zeitungen sich darauf besinnen, was ihre Stärke ist, das genaue Hinschauen, Entschleunigen, Analysieren, das überlegte Betrachten – kurz: die aufklärerische Funktion des Journalisten, der seinen Lesern im explodierenden Informationsgigantismus Schneisen schlägt zu einem Verständnis, zu dem einer nicht kommt, wenn er nur von einer Information zur anderen hüpft.

Gesamtes Interview von Stefan Hupka vom 10.2.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/ansgar-fuerst-ueber-politik-und-journalismus-hinschauen-aufklaeren--26785374.html

Ansgar Fürst, von 1970 bis 1995 Chefredakteur der Badischen Zeitung, wurde am 10.2.2010 80 Jahre alt

 

Publizistikpreis Senioren 2008 für Team der BZ-Senioren-Seite

Als das Team der BZ-Senioren-Seite voriges Jahr mit dem Publizistikpreis Senioren ausgezeichnet wurde, gratulierte auch die Staatsrätin für Demographischen Wandel Claudia Hübner und zeigte sich an einem Gespräch mit den Macherinnen und Machern interessiert. Gestern nun war es so weit. Zum Abschluss ihrer 24. Kreisbereisung in Freiburg (wo sie das Mehrgenerationenhaus, das Bettenhaus Stiegeler, die Wohngruppe für an Demenz erkrankte Menschen "Woge" und die Kita "Biolino" der Fakultät für Biologie besuchte) lobte sie im BZ-Haus die Senioren-Seite als vorbildlich und erklärte, was sie mit ihrem "demographischen Vermessen des Landes" erreichen möchte: "Ich will die Vorurteile gegenüber einem defizitären Alter aufbrechen und zeigen, was in einer Gesellschaft des langen Lebens an Ideen da ist." Und das macht die Professorin übrigens als einziges Mitglied der Landesregierung in Stuttgart rein ehrenamtlich. . .
Der Vater vom Sams, Rüsselnase, rote Haare, Taucheranzug und die blauen Punkte im Gesicht – das "Sams" kennt jeder. Sein Schöpfer Paul Maar las gestern im Vorderhaus aus seinem neuen Buch "Wiedersehen mit Herrn Bello". Der Kinderbuchautor hat zu Freiburg eine besondere Beziehung: "Der Mönch, mein erstes Theaterstück für Erwachsene, wurde hier vor mehr als 30 Jahren uraufgeführt." Kurz vor der Lesung spürte er sogar ein bisschen Adrenalin im Blut: "Selbst nach tausend Lesungen ist das noch so – gerade wenn viele Zuhörer kommen." Nach so vielen Jahren, verriet Maar, habe er aber auch ein paar Kniffe gelernt um die Kinder für sich zu gewinnen. Augenkontakt sei wichtig. Das Buch vor der Nase erzeuge nur Distanz. Als der 71-Jährige auf die Bühne trat, begann er deshalb auch zuerst etwas über sich zu erzählen:" Ich bin seit 49 Jahren verheiratet, habe drei Kinder und drei Enkelkinder und bin bekannt geworden durch ein Buch. . ."
30.4.2009, www.badische-zeitung.de

 

Preis für Mechthild Blum und Uwe Mauch

Mechthild Blum, Redakteurin der Badischen Zeitung, hat den zweiten Platz beim Caritas-Journalistenpreis 2008 gewonnen. Sie erhielt die Auszeichnung für den Beitrag "Machen Sie sich frei". Der Artikel greift das Thema Scham auf und beleuchtet, wie Krankenschwestern, Ärzte, Pfleger damit umgehen. Mechthild Blum "macht deutlich, was es bedeutet, tagtäglich in die Intimsphäre pflegebedürftiger Menschen einzudringen", begründet die Jury ihre Entscheidung. Uwe Mauch, Leiter der Freiburger Stadtredaktion der Badischen Zeitung, gehört zu den fünf besten lokalen Autoren 2008. Die 60-köpfige Jury des Medium-Magazins wählte ihn unter 19 Nominierten aus.
22.1.2009, www.badische-zeitung.de

http://www.badische-zeitung.de/journalistenpreis-der-caritas-machen-sie-sich-frei

Schamgefühle: Auch für Männer ist es nicht leicht
Herzlichen Glückwunsch zum Caritas-Journalistenpreis 2008. Ich leite die Selbsthilfegruppe (SHG) "Männer mit Krebs" im Ortenaukreis (Schwerpunkt Prostatakrebs). Es fällt bestimmt den Männern, meist über 60 Jahre, normalerweise nicht leicht, über ihre Krankheit zu sprechen. In unseren Gruppensitzungen sprechen wir immer wieder über das Schamgefühl. Auch für Männer ist es nicht leicht, wenn sie auf dem Stuhl liegen, mit nacktem Unterleib, und eine junge Urologenhelferin die Blasenspiegelung vorbereitet. Noch viel schlimmer ist es allerdings, nach einer Prostata-Operation mit den Nebenwirkungen zurecht zu kommen. Darüber wurden schon viele Bücher geschrieben, nur: Wenn es am eigenen Leibe geschieht, wird man(n) ganz klein.
24.1.2009, Ludwig Zehnle, Leiter der SHG "Männer mit Krebs" im Ortenaukreis, Mahlberg

 

BZ-Stadtredaktion erhält Preis der Adenauer-Stiftung

Es war das passende Ambiente zum Anlass: Im Festsaal des Hamburger Rathauses ist gestern der Deutsche Lokaljournalistenpreis verliehen worden. Den zweiten Preis erhielt die Stadtredaktion Freiburg der Badischen Zeitung gemeinsam mit der Freien Presse aus Chemnitz. Der erste Preis ging an das Hamburger Abendblatt. "Ein Meisterstück" lobte Jury-Vorsitzender Dieter Golombek die BZ-Serie "Freiburger Diätplan" zum städtischen Haushalt. Der Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ist in diesem Jahr zum 28. Mal vergeben worden. Er zählt zu den vier wichtigsten deutschen Journalistenpreisen. 300 Zeitungen hatten sich mit mehr als 430 Beiträgen beworben. Neben drei Hauptpreisen wurden in Hamburg auch zehn Sonderpreise verliehen. Die BZ-Stadtredaktion überzeugte die Jury mit 17 Sonderseiten und mehreren Dutzend weiteren Artikeln zum Haushalt. Die Serie ist von den Redakteuren Thomas Jäger und Joachim Röderer entwickelt und umgesetzt worden. Das Autorenduo hat gestern gemeinsam mit Ressortleiter Uwe Mauch die Auszeichnung in der Hansestadt entgegen genommen. "Die Redaktion hat sich dem Auftrag verschrieben, das wahre Leben hinter den trockenen Zahlen des Haushalts zu erkunden und zu beschreiben. Eine vorzügliche Übersetzungsarbeit und ein Verzicht auf jegliche populistische Versuchung", so die Jury in der Laudatio. Die Hamburger Senatorin für Kultur und Medien, Karin von Welck, bezeichnete die Lokalteile "als das Herzstück jeder Regionalzeitung" . Gerhard Wahlers, stellvertretender Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, betonte, dass mit dem Preis Leistung, Qualität und Anspruch ausgezeichnet werde. Anspruchsvoller Journalismus sei nicht nur eine Domäne der großen Wochenzeitungen, meinte Karl Dietrich Seikel, der langjährige Geschäftsführer des Spiegel-Verlages und heutige Medienkoordinator des Hamburger Ersten Bürgermeisters. Ein Ausdünnen der Redaktionen führe in die Sackgasse, meinte Seikel: "Ein preiswürdiges Angebot bringt auch wirtschaftlichen Erfolg." Aus Baden-Württemberg sind außer der BZ mit Sonderpreisen die Stuttgarter Zeitung und die Schwäbische Zeitung in Leutkirch prämiert worden. Traditionell richtet der Gewinner des Preises die Verleihung aus: Das Hamburger Abendblatt mit Chefredakteur Menso Heyl hatte am Sonntag zum Werkstattgespräch ins Axel-Springer-Hochhaus geladen. Dort wurden publizistische Erfolgsrezepte ausgetauscht — von der Gartenserie bis zur investigativen Recherche über dubiose Praktiken einer Baufirma.
26.8.2008

Freude über die Freude
Sind wir doch mal ehrlich: Mit Lob werden wir Lokaljournalisten normalerweise nicht gerade überschüttet. Wenn’s auf Artikel Rückmeldungen gibt, dann eher, weil ein Vorname falsch geschrieben oder ein Komma in einer Zahl verrutscht ist. Umso mehr hat uns gefreut, wie viele Leserinnen und Leser sich mit uns über den zweiten Platz beim Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung gefreut haben. Die Auszeichnung gab es für die Serie "Freiburger Diätplan" zum städtischen Haushalt. Nach dem Bericht über die Preisverleihung in Hamburg erreichten uns zahlreiche Anrufe, Faxe, Mails — und sogar eine gute alte Glückwunschpostkarte. Frotzeleien blieben nicht aus: "Ich wusste gar nicht, dass Journalisten auch einen Anzug im Schrank haben" , kommentierte ein langjähriger "Geschäftspartner" das Ehrungsfoto. Ein anderer riet dem Kollegen Joachim Röderer, beim Krawattebinden nächstes Mal professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Raum für Verbesserung gibt’s eben immer.
tj

Der BZ habe ich entnommen, dass die Freiburger Stadtredaktion und speziell die Kollegen Joachim Röderer und Thomas Jäger mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis der Adenauer-Stiftung ausgezeichnet wurden. Ich gratuliere herzlich dazu und freue mich, dass auf diese Weise Ihre engagierte Arbeit eine Würdigung erfährt. Unter 300 Zeitungen und Mitbewerbern einen zweiten Platz zu belegen, ist ein toller Erfolg, der sicherlich auch die Motivation stärkt, sich weiterhin mit Kreativität und Leidenschaft dem zu widmen, was den Leserinnen und Lesern am nächsten ist: dem lokalen Geschehen in all seinen vielfältigen Erscheinungsformen.
Thomas Maier, Erzbischöfliches Ordinariat, Pressesprecher

Gut, es ist ein CDU-Preis — aber das hindert mich nicht daran, Ihnen und Ihren Kollegen herzlich zur sehr verdienten Auszeichnung zu gratulieren. Meinen Glückwunsch, Ihre Haushaltsserie war in der Tat preiswürdiger Qualitätsjournalismus. Man krittelt gerade als Politiker ja immer wieder gerne an der lokalen Berichterstattung rum und fühlt sich manchmal falsch verstanden und dargestellt. Da will ich die Gelegenheit und den Anlass jetzt mal nutzen, den Lokalteil der Badischen ganz generell zu loben. Er ist wirklich gut, Tag für Tag.
Per Klabundt, Die Grünen

Übrigens: Glückwunsch!

Otto Neideck (CDU), Finanzbürgermeister

Mit großer Freude gratuliere ich Ihnen und der gesamten Stadtredaktion zur Auszeichnung mit dem Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ich wünsche — auch im Namen der Schlesischen Landsmannschaft — weiterhin besten Erfolg auf dem Terrain des Lokalen in Freiburg.
Gotthard Boronowski, Schlesische Landsmannschaft

Herzlichen Glückwunsch aus dem fernen Kalifornien an die Mitarbeiter der Redaktion der Badischen Zeitung. Ich habe mich ehrlich gefreut, dass Ihre so gute Arbeit gewürdigt und verdientermaßen ausgezeichnet worden ist. Das war ein wenig heimatliches Flair hier in den USA. Ich hoffe, Sie hatten Gelegenheit, dies auch einmal ausgiebig zu feiern.
Christa Dzionara, Vorsitzende des Bürgerforums Lebenswerte Wiehre

Dieser Preis dokumentiert wieder einmal, dass die Badische Zeitung auf hohem Niveau arbeitet und recherchiert. Wir schätzen Ihre Arbeit und Ihre Berichterstattung sehr.
Philipp Frese (Präsident) und Manfred C. Noppel (Hauptgeschäftsführer) des Einzelhandelsverbandes Südbaden

Tätätätäääh — einen geschriebenen Zirkustusch für Ihren Preis und den Lokalteil. Super — und recht haben die Adenauers.
Ulrike Langbein, Mitglied im Kuratorium Augustinermuseum
29.8.2008, BZ


 

Medien-Service Freiburg: Etwa 220 Zusteller der BZ

Heute schon gefrühstückt? Keine Frage, zur morgendlichen Tasse Kaffee braucht’s meistens nicht nur Butter und Brötchen, sondern auch die neueste Ausgabe der Badischen Zeitung. Und damit die auch pünktlich im Briefkasten landet, muss sie schon in aller Frühe zugestellt werden.

Für den reibungslosen Ablauf sorgt die Zustellagentur Medien-Service Freiburg. "Wir stellen täglich etwa 36 000 Zeitungen zu" , sagt Firmenchef Michael Mohm. Der aus Trier stammende Industriekaufmann mit 32-jähriger Erfahrung als Vertriebsleiter übernahm bereits 1999 die Firmenleitung. Mit Unterstützung seiner vier Vertriebsinspektoren organisiert Michael Mohm die Verteilung der Badischen Zeitung in Freiburg, Gundelfingen, Merzhausen und in allen Dreisamtalgemeinden. Dazu kommt noch die Verteilung von Prospekten und neun überregionalen Zeitungen. Das Verteilungsgebiet umfasst 231 Bezirke, die von 178 fest angestellten Mitarbeitern und 61 Aushilfen beliefert werden. Wenn bei Michael Mohm um 5 Uhr morgens das Telefon klingelt, ist schnelle Hilfe gefragt. Dann nämlich melden sich die Zusteller, falls noch Zeitungen fehlen oder sonstige organisatorische Fragen auftauchen. "Wir müssen dann so schnell wie möglich handeln, damit auch bei kurzfristigen Problemen die Abonnenten so zeitnah wie möglich beliefert werden", so Mohm. Kundenservice hat bei der täglichen Arbeit immer oberste Priorität. Deshalb werden für BZ-Abonnenten auch schon mal Sonderwünsche erfüllt: Wer seine Badische lieber hinter dem Rollladen gesteckt haben möchte, anstatt in den Briefkasten, kann sich auf die zuverlässigen Zusteller verlassen. Als Zeitungsausträger verdienen sich Mitarbeiter aus fast allen Schichten ein gutes Zubrot. Von der Hausfrau bis zum Rentner seien verschiedenste Menschen beschäftigt, so Mohm. Der Trost für die frühe Arbeitszeit des zweieinhalbstündigen Nebenerwerbs: Wenn andere mit ihrer Arbeit beginnen, kann sich der Zusteller entspannt auf ein gemütliches Frühstück freuen. Eine gute Betreuung seiner Mitarbeiter ist für den Agenturleiter ganz wichtig. "Meine Vertriebsinspektoren und ich betreuen in den frühen Morgenstunden 220 Mitarbeiter." Wenn’s mal klemmt fährt Mohm auch mal zu den beiden Sammelablagestellen an der Güterhalle oder am Bauhaus. Dort trifft er auf die Zusteller und kann etwaige Probleme gleich an Ort und Stelle besprechen. Das lohnt sich. Durch die gute Kommunikation zu den Austrägern habe man Kundenreklamationen beachtlich senken können. Vor allem jetzt, zu Beginn der Sommerferien, wo etliche Stammkräfte in Urlaub gehen, sind Aushilfen besonders gefragt. Die einzige Voraussetzung neben absoluter Zuverlässigkeit: "Unsere Zusteller müssen volljährig sein und motorisiert" , erklärt Mohm
Christine Speckner , 2.8.2008, BZ

Medien-Service Freiburg, Michael Mohm,
Schwarzwaldstraße 63- 65, 79102 Freiburg, Tel 0761-2181605

 

 

Eleonore Hodeige-Rombach feiert ihren 80. Geburtstag

Streng genommen beruht die Ehe zwischen Eleonore Rombach und Fritz Hodeige auf einem Vertragsbruch. Kennengelernt haben sich die beiden nämlich im Schwann-Verlag in Düsseldorf. Sie war dort als junge Volontärin, er, acht Jahre älter, war damals Werbeleiter. Eleonore Hodeige-Rombach, die am heutigen Freitag ihren 80. Geburtstag feiert, hatte sich die Zusage, im befreundeten Verlag hospitieren zu dürfen, mit dem schriftlichen Versprechen erworben, keine Fachkräfte abwerben zu wollen. Als sie dem Geschäftsführer eingestand, dass die Liebe stärker sei als ihr Versprechen, soll der die Vereinbarung zerrissen haben. Dies, so meinte er, sei höhere Gewalt. Der Rest ist Geschichte: Eleonore und Fritz Hodeige heirateten 1955, Fritz Hodeige wurde Geschäftsführer des Hauses Rombach. Heute kümmern sich die Söhne Christian und Andreas um die Badische Zeitung, den Buchhandel und den Verlag, Tochter Cornelia arbeitet als Hörfunkjournalistin in Nordrhein-Westfalen.

Eleonore aber war nicht nur mit ihrem Mann, sondern von klein auf auch mit dem Unternehmen verheiratet, das ihr Vater Heinrich Rombach gegründet hatte. Zeitung — damals noch die Tagespost — und Druckerei, so erzählt sie, seien in ihrem Elternhaus in der Rosastraße ständig Thema gewesen. Kein Wunder, dass die junge Eleonore sich nach 1945 lieber im Badischen Verlag zur Verlagskauffrau ausbilden ließ, als ihre durch den Krieg unterbrochene Gymnasiallaufbahn mit dem Abitur zu beenden. Bereut hat sie das bis heute nicht, zumal der Familienbetrieb neben Druckerei, Verlag und Badischer Zeitung in den 70er Jahren noch um den Buchhandel erweitert wurde. Der entwickelte sich zu ihrem ganz speziellen Hobby. Noch heute ist sie dort nahezu jeden Nachmittag anzutreffen. Nicht als Chefin, die nach dem Rechten sieht, sie packt dort mit an, wo Hilfe gebraucht wird.

Dass sie sich als Gesellschafterin des Familienbetriebes über alle Entwicklungen informieren lässt, ist für sie selbstverständlich. Gesellschafterin war sie übrigens immer, auch damals, als ihr Mann im Verlag und in der Druckerei das Sagen hatte und sie sich um die Familie kümmerte. Er war "nur" Geschäftsführer, sie sozusagen seine Chefin. Auch wenn er, so meint sie lachend, doch stets das gemacht habe, was er wollte. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie ihre Geschäftsanteile an ihre Kinder verteilt, einen kleinen Rest aber hält sie weiter.

Zeitung und Buchhandel sind nicht nur deshalb bis heute zentral in ihrem Leben. Auch wenn sie sich inzwischen öfter Zeit für andere Dinge nimmt, zum Beispiel für das gemeinsame Klavierspiel mit ihrer Schwester: Ein Morgen, an dem ihre Badische Zeitung nicht griffbereit neben dem Frühstückskaffee liegt, ist für sie ein verlorener Morgen. Wobei ihr längst nicht alles gefällt, was da zu lesen steht. Und sie manchmal schon erahnen kann, wer sie am Nachmittag in der Buchhandlung besuchen wird, um mit ihr über das Gelesene zu diskutieren.
Thomas Hauser , 7.3.2008, www.badische-zeitung.de

 


Zeitungstexte "in gutem Deutsch" oder "auf Badisch"?

In einem Leserbrief (BZ vom 4. Februar) hatte Gigi Wirtz sich über das Wort "tupfengleich" in einer BZ-Überschrift mokiert und verlangt, das Zeitungstexte "in gutem Deutsch" geschrieben sein sollten — und nicht auf "Badisch" . Das sehen etliche Leser anders.

"Sie ist wohl eine Neigschmeckte"
Der Leserbrief von Frau Wirtz lässt darauf schließen, das sie nicht aus der Region stammt. Sie ist also wohl eine "Nei gschmeckte" , ein Gast. Wenn ich irgendwo Gast bin, werde ich mich hüten, meine Gastgeber oder deren Institutionen zu kritisieren. Das verbietet doch die gute Erziehung. Mir könne alles außer Hochdeutsch, und das nicht, weil wir es nicht lernen könnten. Wir wollen es nicht lernen. Warum auch? Auf allen Gebieten, sei es Wirtschaft, Kultur, Bildung, ist unser Land in Deutschland an der Spitze zu finden. Wir brauchen uns also nicht zu schämen, durch unsere alemannische (nicht badische) Sprachfärbung zu zeigen, wo wir herkommen. Das tut neben vielen anderen unser Innenminister, Thomas Schäuble, nicht; das tat auch Altbundespräsident Heuss nicht. Selbst der große Goethe sprach von der Mundart als einem Labsal für die Seele. Die Badische Zeitung ist ein regional verbreitetes Blatt, eine Zeitung für unser Ländle. Es ist doch nur normal, wenn sie, sparsam genug, die regionale Sprache einfließen lässt. Ich spreche sicher vielen BZ-Lesern aus dem Herzen, wenn ich sage: Ich bin stolz auf unsere Region, ich bin stolz auf unsere alemannische Sprache und ich bin sehr zufrieden damit, dass die BZ ihre Herkunft nicht verleugnet. Deshalb: Entgleisung? Bestimmt nicht, Frau Wirtz! Vielleicht aber Ihr Leserbrief. Nix für unguet, Sie sodde drüber nochdenke!
Frank Huttelmeier, Freiburg

"Dialekte sind das Salz der Hochsprache"
"Freiburch ist schön, aba leida könnn die Leute hia nich Hochdeutsch" — so etwa klingt das, was uns manch (arroganter, oder besser: ignoranter) Norddeutscher, aber auch die Sprachimperialisten von SWR 3 ("Kahlsruhe, Kilometah, diesen Jahres" et cetera) und deren plumpe "Nachahmah" wie das sogenannte Baden FM (eigentlich: Castrop-Rauxel FM) als richtiges Deutsch vorgaukeln. Umso erfreulicher ist es, wenn im Lokalteil der Badischen Zeitung gelegentlich ein Dialektausdruck erscheint, denn bekanntlich sind Dialekte das Salz der Hochsprache.
Hans-Peter Glückler, Freiburg

"Ich lade Sie herzlich ein zur Mundartausstellung"
Liebe Gigi Wirtz, so ganz ernst ist Ihr Vorwurf, "dass sich die BZ wohl keine deutsch sprechenden Journalisten leisten kann" wohl nicht zu nehmen. Sie stoßen sich an so undeutschen "Entgleisungen" wie "tupfengleich" oder "verkrumpfelt" . Bei mir ist es umgekehrt. Mich freut es, wenn mehr regionalbezogene Ausdrücke genutzt werden. Das bringt Individualität. Ihnen mache manchmal die BZ "nicht Freude, sondern Wut" , schreiben Sie in diesem Zusammenhang. Ich lade Sie herzlich zu der Mundartausstellung "Alemannisch dunkt üs guet" im April/Mai in der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau ein. Dort können Sie sich dann eine wirklich echt schöne Wut holen. Wenn Sie wollen, sogar auch mit Hilfe der dort vertretenen BZ.
Klaus Poppen, Buchenbach

"Der Dialekt ist die Sprache des Volkes"

Uns geht das Herz auf, wenn wir ab und zu so einen Ausdruck wie "tupfengleich" oder "verkrumpfelt" lesen. Warum in aller Welt sollten solche Ausdrücke verschwinden? Der Dialekt ist die Sprache des Volkes. Hochdeutsch dagegen ist eine "Kunstsprache" die ohne Wurzeln ist. Besser ab und zu ein Dialektwort statt Anglizismen — oder? "Schmecksch de Brägel?" Zur Aufklärung empfehlen wir das Freiburger ABC (Band 1) von Anton Müller, erschienen im Rombach-Verlag, Freiburg. Christa und Klaus Heizmann, Freiburg-Opfingen

"Es gibt gar keinen badischen Dialekt"
Frau (oder Herr?) Wirtz, warum so intolerant? Wir leben nun mal in Baden und das ausgesprochen gern! Unsere Tageszeitung heißt deshalb auch "Badische Zeitung" . Die Pflege oder wenigstens die Anwendung unseres Dialektes sollte deshalb nicht vor den Redaktionstüren unserer Zeitung Halt machen. Auf jeden Fall kann ich als gebürtiger Freiburger den Ausdruck "Entgleisungen" in diesem Zusammenhang nicht akzeptieren. Für Sie ist Badisch kein Deutsch. Es ist für Sie sogar so wenig Deutsch, dass Sie darüber "Wut" empfinden. Das heißt, nach Ihrer Meinung wird nur in einigen Gebieten Niedersachsens Deutsch gesprochen, da Sie offenbar Deutsch als Hochdeutsch oder Schriftdeutsch definieren. Mein Rat also: Sie sollten lieber heute als morgen dort hin ziehen und möglichst dort bleiben. Zum Schluss noch eine Aufklärung: Es gibt gar keinen "badischen" Dialekt. Baden ist ursprünglich ein politisches Gebilde von Napoleons Gnaden. In diesem Gebiet wohnen unter anderem Kurpfälzer, Franken und Alemannen, nicht zu vergessen die vielen "Neubürger" aus den verschiedensten Gegenden im In- und Ausland. Alle haben ihren eigenen, mehr oder weniger ursprünglichen, Dialekt. Information und Toleranz würden manch unnötiges Wort, ob gesprochen oder geschrieben, ersparen.
Michael Guttenberg, Schallstadt-Mengen

"Drüber nachdenken bei einem Latte Macchiato"
Hallo Frau Wirtz, es sei Ihnen unwidersprochen: Trenn- und Druckfehler sowie unvollständige Sätze in einer Tageszeitung sind peinlich. Vermutlich werden die Beiträge schon lange nicht mehr von Menschen korrekturgelesen. Was das "Badische" betrifft, scheint ihnen entgangen zu sein, dass es sich dabei um einen Dialekt der deutschen Sprache handelt. Dies als Zweig der alemannischen Sprache, die nicht nur im Verbreitungsgebiet der BZ, sondern in allen drei Ländern entlang des Ober- und Mittelrheins von der überwiegenden Anzahl der Menschen gesprochen wird. Warum also soll sich nicht ab und zu ein Wort in der Mundart einschleichen? Vielleicht weil Sie kein Alemannisch sprechen? Sind Ihnen englische oder "denglische" Begriffe lieber? Davon hat es leider weit mehr in unserer BZ. Vielleicht sollten Sie mal bei einer Latte Macchiato darüber nachdenken.
Rolf Haas, Schallstadt

"Ich verstehe das Problem nicht"

Ich verstehe das Problem von Frau Wirtz nicht. Was stört sie sich daran, dass einige Journalisten der Badischen Zeitung ihre kulturelle Verbundenheit mit dieser Region und dem Großteil der Leserschaft bezeigen. Was nun ja eh selten ist. Jedem Bayer wird es zugestanden, dass er sein Hochdeutsch mit einem bayrischen Wort spickt oder sogar mal ganz ins Bayrische rutscht. Wieso auch nicht, seine Sprache gehört zu seiner kulturellen Identität. Und hört man nicht immer wieder, wenn Deutsche zum Beispiel in Indien waren, wie hoch interessant es doch war und wie vielfältig die Kultur, was sich dort auch in so vielen Dialekten bezeigt. Alles sehr interessant. Und wer in diesem Land konnte vor Jahren, als der Spielfilm "Der mit dem Wolf tanzt" in den Kinos lief, nicht die kulturelle Unterdrückung der indianischen Urbevölkerung nachvollziehen, als in Berichten erzählt wurde, dass die indianischen Darsteller zuerst ihre eigene Sprache erlernen mussten, weil man sie ihnen zuvor "weggenommen" hatte. Wieso gilt dieses Verständnis nicht für den badischen sprechenden Teil dieses Landes. Es ist ja nicht so, dass man sich dem Hochdeutschen verweigert. Also bedanke ich mich bei den Journalisten der Badischen Zeitung, die bestimmt des Hochdeutschen mächtig sind, dass sie ab und zu etwas badische Identität wagen.
Christine Müller-Schätzle, Vogtsburg

BZ-Leserbriefe vom 11.2.2008 auf www.badische-zeitung.de  

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