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Martin Schley aus Freiburg
  
  

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Blick vom Häusleberg bei der Höfener Hütte nach Westen zu Schauinsland, Kybfelsen, Dreisamtal und Freiburg (von links) ... in diesem Nebelmeer wohnte Martin Schley am 11.12.2004 - mehr

 

Martin Schley - Kabarettist aus Freiburg

Stefan Pflaum, Martin Schley und Raimund Sesterhenn (von links) beim Scheunenfest in der Halde 10/2004  
  Foto: Gerhard Lück, 3/2006  

Der Freiburger Kabarettist Martin Schley, bekannt als „SWR-Hausmeister Edwin Hämmerle“, moderiert Sendungen und steht für Blödsinn, Tiefsinn, Hintersinn und Geschichten aus über 20 Jahren Radio, Bühne und Zeitung. Nach wenigen Sekunden hatte er die Lacher auf seiner Seite. Die direkte, behäbige Art, in der Schley Alltäglichkeiten aufs Korn nimmt, zieht sich wie ein roter Faden durchs Programm. Oft tritt Schley gemeinsam mit anderen Künstlern auf, so mit Uli Führe, dem Marionettentheater Freiburg, im Bankepeter-Trotz-Theater oder dem  Männergesangverein Oberried, mit dem er 2001 bei der Alemannischen Woche seinen Kult-Rap „D‘ Staumacher“ aufführte - das Publikum war begeistert: http://www.mgv-oberried.de

Er schwätzt und schribt sie eigini Sproch
Ändlig hät uns dr Martin Schley verrode was är fir ä Sproch schwätzt und schribt: sie eigini nämlig. Lemeren schwätze solan er's nit als Alemannisch verkäuft.
Herta Seckinger üs Riägel in der BZ vom 15.7.2003 als Antwort auf
Wie d Gosch

Veröffentlichungen:
"Sehr geehrtes Wetteramt..." Freiburg: Dreisam-Verlag, 1987.
"Deutsche Akte", satirischer Briefwechsel.
Kübler-Verlag Heidelberg, 1980
"Schwarzwaldlied" Single, Mouse-Records Gundelfingen.

Martin Schley empfiehlt Ihnen die SWR-Internetseite:
www.swr.de/swr4/bw/regional/suedbaden/ueberuns/team/-/id=259268/nid=259268/did=457724/9rfhc/
 

 

Wärme schenken für den Magen und die Seele

Für bedürftige Menschen, die kein Geld oder kein Dach über den Kopf haben, organisiert der Kabarettist Martin Schley auch dieses Jahr gemeinsam mit Henrike Beck, Ricarda Kräuter-Schächtele und Eli Kligler ein Weihnachtsfest und führt damit die von der kürzlich verstorbenen Sissi Walther initiierte Aktion fort. Schley ist gebürtiger Freiburger, er hat Sozialpädagogik studiert, eine Ausbildung zum Schauspieler gemacht und arbeitet seit 1983 als freischaffender Künstler. Seit 15 Jahren leitet er ehrenamtlich die Theatergruppe im Freiburger Gefängnis. Der 59-Jährige lebt mit seiner Frau in Waldsee und hat zwei erwachsene Kinder.
Wie muss man sich denn ein solches Weihnachtsfest vorstellen?
Jedes Jahr kommen rund 200 Menschen zu den Feierlichkeiten, die von etwa 30 Ehrenamtlichen ausgerichtet werden. Die packen Päckle, schenken Getränke aus, schmücken den Baum und so weiter. Es gibt ein Weihnachtsessen, Geschenke und ein Unterhaltungsprogramm.
Sie sind seit sieben Jahren dabei. Wieso?
Ich bin durch Sissi Walther dazugekommen und habe eigentlich die gleiche Motivation wie sie: den furchtbaren Gedanken, dass Menschen draußen in der Kälte sind und an keinen warmen Ort können. Deshalb geben wir ihnen Wärme. Nicht nur für den Magen, sondern auch atmosphärisch und für die Seele. .....
Alles vom 24.12.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/sagen-sie-mal-waerme-schenken-fuer-den-magen-und-die-seele

 

 

Der Kabarettist Martin Schley hat Freude an kreativem Stress

Er verschenkte Pausen auf Anrufbeantwortern und forderte Geburtstagskarten vom Verfassungsschutz. Was den Freiburger Kabarettisten Martin Schley seit 25 Jahren auf die Bühne treibt, ist die Freude an kreativem Stress. „Ideen springen mich einfach an“, sagt der 55-Jährige, der vor allem in der Rolle des verschrobenen Hausmeisters Edwin Hämmerle über Freiburg hinaus bekannt wurde. 

Seine Parade-Rolle entstand 1992 während eines Umzuges des Radiosenders SWR, für den Schley bis heute immer wieder arbeitet. Die Figur des besserwisserischen Hausmeisters Hämmerle kommentierte sich damals mit überflüssigen Bemerkungen in die Herzen der Hörer. Freunde bestätigten ihm: „Das hört sich nach längerer Haltbarkeit an. Bild dir aber nicht ein, dass deine Fantasie ausreicht, um die Figur am Leben zu halten“, erinnert sich der Kabarettist. „Hämmerle versucht sich wichtig zu machen, dabei ist seine Lieblingsbeschäftigung eigentlich nur der Feierabend“, beschreibt Schley den notorischen Nervtöter, der so gar nichts von seiner eigenen Persönlichkeit wiederspiegelt. Ein Blick in die Biografie des Freiburgers offenbart das genaue Gegenteil – Martin Schley ist wohl eher ein Arbeitstier und die „Vielfalt in einer Person“, wie der Kabarettist von sich selbst sagt.

1950 in Freiburg geboren, besuchte er zunächst die Lessingschule und begann daraufhin eine kaufmännische Lehre. „Habe ich aber abgebrochen, das war für mich mehr eine Leerzeit“, meint Schley rückblickend. „Künstlerisch geprägt haben mich stattdessen schon früh meine Eltern“, so der 55-Jährige weiter. Sein Vater durch seine Arbeiten als Maler, seine Mutter durch ihr schauspielerisches Talent. Zwar studierte Martin Schley noch Sozialpädagogik, doch habe er seinen kreativen Schaffensdrang als Schauspieler, Regisseur, Kabarettist, Schreiber nicht mehr lange unterdrücken können, gesteht er. Erstmals öffentlich als Komiker und Satiriker versuchte sich Schley, indem er beharrlich Briefe an Bonner Politiker, das ZDF oder auch das Wetteramt schrieb und damit bürokratischen Amtsjargon und leere Politikerversprechen ironisch auf die Schippe nahm. „Im Alltag komme ich mir heute vor wie ein Jongleur, der auf verschiedenen Stangen Teller kreisen lässt und immer wieder hin und her springt, um sie in Bewegung zu halten“, erklärt der Kabarettist. Zu seinem vielfältigen künstlerischen Engagement gehören regelmäßige Auftritte bei Stadtführungen, die er mit Freiburg „Kultour“ anbietet – in der Rolle von „Bobbele dem Bächleputzer“. Zurzeit arbeitet Schley an einem Theaterstück, das eine Mischung aus Maskenspiel, Schauspiel und Barocktanz werden soll. Das aktuelle Soloprogramm mit dem Titel „Lachen Sie halt!“ soll ein unterhaltsames Kaleidoskop eben dieses 25-jährigen Schaffens zeigen. Die nächste Gelegenheit, den Hausmeister Hämmerle live zu erleben, bietet sich morgen im Haus der Jugend. Zu seiner Jubiläumsshow wird Martin Schley gemeinsam mit dem Figurenspieler Gregor Schwank durch ein unterhaltsames Abendprogramm führen, bei dem auch ein Blick hinter die Kulissen geplant ist.
Alles von Björn Seeger vom 17.11.2005 auf www.bzol.de
 

    

 

 

E ganz normale Gschicht

Des isch d Gschicht vom e ganz normale Haus, wo e ganz normale Hausverwaldere druf guckt, dass alles im-mer ganz normal bleibt: De Gehweg gfegt, d Fenschder butzt, Vorhäng hinder jedem Fenschder, d Klingel-schildle einheitlich, d Briefkäschde gleert, d Drebb butzt, d Mülleimer rechtzeidig drauße, d Kellerdür zu, s Hofdor verriegelt, d Hausdür obends um Achde abgschlosse, un dass ebe au jeder zu de normale Zeit kommt un geht. Un jetz isch eines Dags de Eberdenger us em vierde Stock arbeitslos wore. Des isch schlimm gwese für en. Au für d Frau un für d Kinder war s furchbar. Weil er aber gwisst het, wie fürchterlich des erschd für d Hausverwaldere sei muss, isch er nach wie vor morgens um halber Siebene us em Haus un obends um halber Fünfe heimkomme. Wie er jetz wieder emol heimkommt, sieht d Hausverwaldere, dass er nit grad geht. Un wie sie näher hi isch, het sie groche, dass er e Fahne het. Na het sie uf sellen gwardet, wo sie gwisst het, dass er mi m Eberdenger in de selb Firma schafft, un dass er jede Obend mi m Fahrrad am Haus verbei nus in Schreber-garde radelt. Den het sie gfrogt un der het gsagt: „De Eberdenger – entlasse – Rationalisierung“. D Hausver-waldere isch in erschde Stock, in zweide, in dridde un in fünfde, het gschellt, het gsagt, s wär wichdig, sie müsst neikomme. Un na het sie ne s verzehlt, wie des isch, mi m Eberdenger. „Was?!“, hen sie gsagt, „der schafft nix?!“ un „der sauft?!“ un ware ganz us em Häusle.
Am nägschde Dag, uf halber Fünfe zu, isch d Hausverwaldere hinderm Vorhängle gschdande. S isch Halber gwese, fünf nach, zehn nach Halb. Sie isch nus in d Küch, aber uf de Kücheuhr isch s au nit früher oder später gwese, wie im Wohnzimmer. An de Dür het s gschellt. De Sprudelmann het de Kellerschlüssel gholt, zum e neue Kaschde nunderstelle un s Leergut mitnehme. Sie glei wieder hinder s Vorhängle. Uf eimol ruft s vom Drebbehaus her „Jesses Gott!“ un sie hört schnelle Schritt. Do steht au scho de Sprudelmann vor ere, käsweiß im Gsicht, un sagt: „Komme Sie! Schnell!“. Unde im Keller isch er ghängt, de Eberdenger. Ufghängt am e Strick, vom Hauptleidungsrohr oberab. E umgflogene Hocker am Bode. „Wie schrecklich!“, het d Hausverwal-dere gsagt, „hä, des müsse mer sofort seinere Frau sage!“.
Jedefalls het s viel z Seh un z Erlebe gebe, wie des gwese isch mi m Notarzt, mit de Boli¬zei, mi m Leichewage, mi m Text vo de Dodesanzeig, mit de Beerdigung, wo sie zwei Minute z spät erschd d Düre vo de Leichehall ufgmacht hen, was jo au nit grad normal isch. Aber igendswie het alles zämmebasst. Im Grund het s jo au jede so komme seh. S isch immer meh vo Rationalisierung in de Zeitung gstande. D Hausverwaldere het guckt, dass sie immer rechtzeidig hinder s Vorhängle isch. Weil us dere Sach mit dem Eberdenger het sie glernt. Un sie het jede verwischt: Zerschd den us em erste Stock, weil er morgens nimmi mi m Fahrrad fort isch. Seller im Zwei-de het efange so oft Ärger mit seinere Frau kriegt. Die im Dridde hen d Miete nimmi zahlt. Un na sin selle im fünfde Stock, mit dene de doch sonst über alles hesch schwätze könne, beim Thema Arbeitslosigkeit beide uf eimol e so still wore un sie isch rot aglaufe. Aber wem hätt sie des jetz no verzehle sodde, d Hausverwaldere?
Nach de Wetterkart het sie sich no e Gläsle Konjak eigschenkt. Un vor em in s Bett geh het sie guckt, dass de Ketteverschluss vo de Wohnungsdür au wirklich richdig eigraschdet isch.
Martin Schley

    

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