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Blumenfrau im gelben Blütenmeer am 18.8.2009
Blumenfrau im gelben Blütenmeer am 18.8.2009


Aktuelle Infos zu Frauenthemen

 

Habt keine Angst: Gertraude Ils feiert ihren 100. Geburtstag

Sie ist die große alte Dame der Freiburger Kulturpolitik, eine kleine, hartnäckige Kämpferin mit Lebensneugier und scharfem Blick und eine unbeirrbar heitere Frau: Am 16.April wird die SPD-Altstadträtin Gertraude Ils 100 Jahre alt.

Gertraude Ils - 2009

Sie hat ein Jahrhundert erlebt, für die Gleichberechtigung gekämpft und ihre Lebensneugier nie verloren: Gertraude Ils.

Foto: Sigrun Rehm

Ich freue mich, dass es mir vergönnt ist, so alt zu werden, die Fülle einer solchen Zeitspanne leibhaftig erlebt und überlebt zu haben", sagt Gertraude Ils, und bei den Worten „freue" und „Fülle" vibriert ihre Stimme tief vor Befriedigung. Die alte Dame wägt ihre Worte sorgsam, sie sinnt, bis sie den treffenden Begriff gefunden hat, wenn sie erzählt von diesem Jahrhundert, das „keine paradiesische Zeit war und doch wunderbar". 1909 in Koblenz fing ihr Leben an. Der Mutter, einer kunstfreudigen Frau mit ausgebildetem Sopran, die ungeduldig darauf wartete, bis die Tochter alt genug war, mit ihr ins Theater und in Konzerte zu gehen, und dem Vater, der sie förderte und keine Vorschriften machte", verdankt Gertraude Ils viel. Vor allem ihre lebenslange Liebe zur Kunst. Musik, Literatur, Tanz und besonders das Theater sind ihr nicht Unterhaltung, sondern Schulung der Wahrnehmung, intellektuelle Herausforderung, Ausdruck des Zeitgeists und ein tiefes Vergnügen. Zu Gertraude Ils’ frühen Erinnerungen gehört ein Theaterbesuch im Alter von fünf Jahren. Gespielt wurde „Hänsel und Gretel", und sie erzählt lebhaft von dem Entsetzen und der Befriedigung, die sie empfand, als die Hexe in den Ofen geschoben wurde. Ab 1928 studierte sie in Heidelberg und Berlin Germanistik, Theaterwissenschaften, Geschichte und Kunstgeschichte, promovierte 1933 mit einer Arbeit über reisende Kindertheatergruppen im 18. Jahrhundert und arbeitete beim Deutschen Bühnenverein. Später lasen sie und ihr Mann Hans Ils fast 30 Jahre lang mit dreiweiteren Paaren regelmäßig zeitgenössische Stücke, die in Theater heute abgedruckt waren, mit verteilten Rollen: „Das war äußerst anregend." Noch mit über 90 fuhr Gertraude Ils oft zu Theaterpremieren nach Hamburg, Berlin oder Bochum. „Allein und mit dem Nachtzug", erinnert

sich ihre Freundin, die frühere Grünen-Stadträtin Bettina Bremser. „Ja?", fragt Ils, denkt nach, und ihre Augen leuchten auf: „Zuzutrauen ist mir das!" Der Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen ist ein weiteres großes Lebensthema der bekennenden Feministin, die in den 70ern für die Abschaffung des Abtreibungsparagrafen 218 gekämpft hat. „Die Frauen sind in der Öffentlichkeit unterrepräsentiert, noch immer", sagt sie. „Wenn Sie das Fernsehen anmachen, sehen Sie nur Männer und eine Alibi-Frau." Woran es liegt? „Auch an uns", meint sie entschieden. „Es liegt an den Frauen selbst, dass sie bescheiden bleiben, sich gut benehmen und schweigen." Beides, die Liebe zur Kultur und das Streiten für Frauenrechte, verbanden sich in Ils’ politischer Arbeit. – Mit 59 Jahren machte sie den Schritt in die Politik – „Eigentlich war ich gar nicht politisch, doch die Nazizeit hat mich kritisch gemacht, und mein späterer Mann, er war Marxist", sagt Gertraude Ils und erzählt von dem Mann, mit dem sie von1939 bis zu seinem Tod 1988 verheiratet war und zwei Kinder hat – Marianne, eine Lehrerin, und Adrian, Musiker. Hans Ils war im Widerstand gegen die Nationalsozialisten, überlebte das Konzentrationslager und war nach dem Krieg Arbeitsdirektor bei den Duisburger Klöckner-Werken und saß für die SPD im Bundestag. „Er war ein schöner Mann", sagt sie froh, „ein leidenschaftlicher Sänger, der keinen Ton treffen konnte und uns alle immer raus brachte." 1953 trat sie selbst in die SPD ein, 1968 kandidierte sie in Iburg bei Osnabrück, wo die Familie damals lebte, für den Gemeinderat und wurde gewählt: Mit 59 Jahren begann Gertraude Ils ihre kommunalpolitische Arbeit. Diese nach dem Umzug nach Freiburg 1972 fortzusetzen, war ihr ein Bedürfnis. Die Zeit des Häuserkampfes, der Aufbau alternativer Kultureinrichtungen, vom Theater im Marienbad bis zum Kommunalen Kino, der Einsatz gegen die B31 – unbeirrt und unvoreingenommen zugleich, immer offen für andere Sichtweisen, hat Gertraude Ils in ihrer Zeit als Stadträtin (1975 bis 1985) gearbeitet und in der Stadt ihre Spuren hinterlassen. Dass es ihr heute gut geht, quittiert sie mit Dankbarkeit. „Ich bin in vielerlei Hinsicht bevorrechtigt, geradezu begnadet", sagt sie und dankt es ihrer guten Konstitution, den Lehren Sebastian Kneipps und der Homöopathie sowie der Pension ihres Mannes, die es ihr ermöglicht, weiter in ihrer Wohnung in der Gerberau zu leben, „zwischen meinen Büchern". Mit Rollstuhl, Hörhilfe und Freunden geht sie oft ins Theater: „Ich höre zwar nicht mehr gut, aber ich sehe die Mimik und die Bewegungen der Schauspieler." Sie will wissen, wo gebaut wird, wie die Stadt sich verändert, liest jeden Tag die Zeitung. Und Gertraude Ils hat eine Botschaft, auf die sie im Gespräch immer wieder zurückkommt: „Habt keine Angst vor dem Alter, mit 60 Jahren fängt eine neue Epoche an, vieles verliert sich, aber anderes wächst einem zu." Das Leben werde im Alter nicht langweilig, im Gegenteil. „Lebt!", sagt sie, „es lohnt sich."
Sigrun Rehm, 15.4.2009, www.der-sonntag.de 

 

Runter von der Straße - OFF feiert seinen 10. Geburtstag

„Wenn man drei Monate nicht in den Briefkasten schaut, kann es gut sein, dass man die Wohnung verliert“, weiß Claudia B.. Bei ihr war es so. Nachdem sie vor einigen Jahren eine Ich-AG gegründet und sich als Künstlerin selbständig gemacht hatte, lief zunächst alles ganz gut. Doch langsam schlich sich der Druck ein, Claudia verdiente nicht genug, um Miete, Krankenversicherung, Rentenversicherung und ihren Lebensunterhalt bezahlen zu können. Sie verschloss die Augen und öffnete den Briefkasten nicht mehr. „Das wird schon werden, aller Anfang ist schwer“, dachte sich Claudia. Bald hatte sie eine Räumungsklage am Hals und musste die Wohnung verlassen. Sie baute sich eine Unterkunft in einem Gartenareal. „Das wurde von der Stadt geduldet. Es war aber schwierig, dort zu leben“, so Claudia. „Wenn Regen kam, lief man mit verschlammten Schuhen herum, wurde es im Winter früh dunkel, herrschte auch dort Dunkelheit“. Fließendes Wasser gab es nicht, Claudia lebte von Regenwasser. Nach fast fünf Jahren auf der Straße hat Claudia über OFF (Obdach für Frauen, Förderverein Wohnungslose Frauen e.V.) wieder eine Wohnung gefunden. OFF übernahm die Mietgarantie und bürgt für die Miete. Bei Fragen vom Vermieter ist OFF Ansprechpartner. Für OFF ist Claudia B. nicht der erste Fall. Der Verein setzt sich für Frauen ein, die auf der Straße leben. Und das seit zehn Jahren. Aus diesem Anlass wird am 23. November das Jubiläum mit einem großen Fest im Winterer-Foyer des Freiburger Stadttheaters gefeiert.

Hinter OFF verbergen sich vier aktive Freiburger Bürgerinnen, die Frauen in Wohnungsnot beraten, finanziell unterstützen und ihnen eine Möglichkeit geben, den Weg zurück in eine bezahlbare Wohnung zu finden oder gar nicht erst obdachlos zu werden. „Wir betreiben Lobbyarbeit für wohnungslose Frauen, organisieren Spenden oder strecken im Notfall Kaution und Miete vor“, so Renate Lepach, Vorsitzende von OFF. „Die Gelder geben wir auf Kreditbasis, in manchen Fällen können die Frauen den Kredit in regelmäßigen Arbeitseinsätzen in der Boutique Le Sac in der Sedanstraße abarbeiten“. Boutique Le Sac ist nur ein Projekt, das OFF ins Leben gerufen hat, um Geld zu sammeln. Auch nach zehn Jahren gehen den Macherinnen von OFF die Ideen nicht aus. So haben sie sich im Fall von Claudia überlegt, den Garten, den Claudia B. so liebt, für ein Jahr zu mieten und zu einem kreativen Ort zu machen. Wer die Arbeit von OFF unterstützen möchte, kann unter der Telefonnummer 0761/38966 Kontakt aufnehmen.
Maike Busson-Spielberger, 19.11.2008, www.stadtkurier.de

 

FMGZ öffnet sich dem Alter - Infoabend

Das Statistische Jahrbuch weiß es ganz genau: Frauen in Deutschland haben 82,1 Jahre an Leben zu erwarten. Was älter werden und alt sein bedeutet, davon hat die Gesellschaft allerdings keine Vorstellung, beobachten die Mitarbeiterinnen im Freiburger Frauen- und Mädchengesundheitszentrum (FMGZ). Deshalb hätten auch die Frauen selbst keine Idee und seien unsicher, wie’s mit ihnen weitergeht, wenn sie - und dieses gesellschaftliche negative Bild gibt’s eben doch - "alt, faltig, unattraktiv" werden. "Dem wollen wir etwas entgegensetzen", sagt die Sozialarbeiterin Vera Löffler, "und Frauen in ihrer eigenen Wertschätzung stärken." Die Hinwendung zu Frauen jenseits der 60 Jahre ist neu für das FMGZ, das sich seit 1990 vor allem der Gesundheit von Mädchen von sechs Jahren an und von Frauen bis zu den Wechseljahren widmet. "Doch nun stellen sich nochmal andere Fragen" , erklärt die Sozialarbeiterin, "nach Alter, Ende des Arbeitslebens, Pflege, Sterben und Tod." Zeit also, sich weiter zu öffnen, älteren Frauen einen Raum zu geben, in dem sie neue Rollen entdecken können. Schließlich haben sie, wenn die Rolle als Arbeitskraft zu Ende ist und sie "ohne Funktion aussortiert" werden (Vera Löffler), noch etwa zwanzig Jahre Leben vor sich. "Und älter werden ist jünger als alt sein" , deutet Andrea Fleischauer ganz verschiedene Möglichkeiten an. Deshalb will die Diplompädagogin und Lebensberaterin diese Frauen stärken, ihnen Mut machen zu einer neuen Freiheit, das zu machen, was ihnen in ihrem Leben wichtig erscheint. Raus aus der Leistungsgesellschaft (noch ein Mal- und noch ein Batik- und noch ein Ikebana-Kurs), hin zu Muße, sich besinnen, Austausch mit anderen Frauen. Denn: "Vom Ende des Arbeitslebens an gibt es keinen gemeinsamen Weg mehr, nur noch Einzelwege." Gerade in einer Zeit, in der Dreißig- bis Vierzigjährige Maß und Tempo vorgeben, hält es Andrea Fleischauer für um so wichtiger, ältere und alte Frauen zu ermutigen, das Leben ruhiger und selbstbestimmter angehen zu lassen. Deshalb bietet das FMGZ, an das jährlich 1000 bis 1200 Fragen herangetragen werden, nicht nur ins Alter gekommenen Frauen aus der Frauenbewegung jetzt die Gelegenheit, "für sich zu gucken, was sie wollen, was sie brauchen". "Zeit für neue Wege" nennt Andrea Fleischauer ihr Seminar für Frauen von 60 Jahren an. Für Vera Löffler ein spannender Versuch — nicht nur für die Frauen, die sich daran beteiligen, sondern auch für das FMGZ, "ob diese Altersgruppe der Frauen den Weg zu uns findet" .
gmk, 9.10.2008, BZ

Informationsabend mit Gesprächsrunde am Mittwoch, 15. Oktober, um 19.30 Uhr (sechs Euro); das Seminar mit acht Abenden beginnt am 29. Oktober, jeweils 17 bis 18.30 Uhr (55 Euro). Beides findet statt im FMGZ, Basler Straße 8, Telefon: 0761/202 1590

 

Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) feiert 100. Geburtstag

Der Ort ist von großer Symbolkraft: Wenn der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) im kommenden Jahr auf dem Gelände der früheren Garnfabrik MEZ in der Kartäuserstraße das neue Augustinusheim einweiht, kehrt er  zurück zu seinen Wurzeln. Verdankt der Verein doch der Industrialisierung und ihren negativen sozialen Folgen seine Entstehung vor exakt 100 Jahren. Bis heute kümmert er sich um Frauen und Kinder in Not, auch wenn sich an der Art der Hilfe vieles geändert hat. Grund genug, Geburtstag zu feiern: Am 3.Oktober wird das Festjahr eingeleitet mit einer Jazzmesse im Münster und einem Festakt in der Katholischen Akademie.  

Rauchende Schlote und neue Industriegebiete wie der Stühlinger versprachen zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts Arbeit und Wohlstand in Freiburg und sorgten für einen rasanten Bevölkerungszuwachs. Auch die arme Landbevölkerung aus dem Schwarzwald und dem Kaiserstuhl, darunter viele Mädchen und junge Frauen, suchten ihr Glück in der großen Stadt. Viele hatten weder Geld noch Unterkunft, wurden in die Prostitution getrieben oder fanden Stellen, in denen sie nur ausgenutzt wurden. Manche stahlen, um zu überleben und landeten im Gefängnis. Die 25-jährige H. ,zum Beispiel, von der ein Protokoll berichtet. Sie "ist in anderen Umständen, wurde ausgebeutet und missbraucht in jeder Beziehung, hat sich in der Fabrik Unredlichkeiten zuschulden kommen lassen und wurde deshalb bestraft."  Oder "E.V., welche keine Mittel hat für ihre Kleider und ihren Koffer bei der Bahn auszulösen." Wie schon an anderen Orten taten sich auch in Freiburg engagierte katholische Frauen aus dem Bürgertum zusammen, um ihre Geschlechtsgenossinnen vor Missbrauch zu schützen. Die Rückendeckung der Männerkirche hatten sie: Die Arbeiterklasse wäre sonst womöglich geschlossen zum Kommunismus konvertiert. 

Am 23. November 1908 wurde der "Katholische Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder" , der sich 1969 in "Sozialdienst katholischer Frauen" umbenannte, beim Freiburger Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen. Er schloss sich dem in Dortmund bereits existierenden Dachverband an. Zwar wurde jedem Ortsverein ein (männlicher) geistlicher Beirat zur Seite gestellt.
Aber, betonen die heutigen Vorstandsfrauen Beate Groß und Professorin Uta Löckenhoff, "er hatte nur in theologischen Fragen was zu sagen" . Auch wenn sie nicht ausschließen mögen, dass es Trends gegeben habe, das Kommando zu übernehmen.  Das überließen die als resolut geschilderten Gründerfrauen den Männern aber nicht. Mit  Herzen voller Hilfsbereitschaft, aber noch wenig Professionalität, richteten sie  Zufluchtshäuser, Säuglings- und Erziehungsheime ein, boten mittellosen Frauen Kost und Logis und sogar Arbeitsgelegenheiten im Wäsche- und Bügelgeschäft oder in der "Brockenkammer" , einer Art Gebrauchtwarenladen, in dem geschenkte Gegenstände aufgemöbelt und verkauft wurden. 1914 waren es bereits an die 400 Frauen und Mädchen sowie 35 Säuglinge, die der "Fürsorgeverein" betreute. Dem Zeitgeist entsprechend, wollte er damit die Seelen seiner Schützlinge  retten. Immer wieder fanden sich aber auch SKF-Frauen wie in jüngerer Zeit die Stadträtin Margarete Hartmann, die die Sozialpolitik mitgestalteten.
Die Irrungen und Wirrungen der Geschichte mit einer Weltwirtschaftskrise und zwei Weltkriegen hatten unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeit des Vereins. Er stellte sich flexibel auf die wechselnden Nöte der Frauen und Kinder ein und wurde dabei zunehmend zum gefragten Partner der staatlichen Wohlfahrtspflege. In existenzielle Nöte geriet er selbst, als beim Bombenangriff auf Freiburg im November 1944 seine Geschäftsstelle und alle vier Häuser zerstört wurden. 49 Menschen wurden dabei getötet und die meisten schriftlichen Unterlagen vernichtet. Das Augustinusheim mit allen Kindern und Mitarbeitern — darunter viele Ordensfrauen — war zwei Monate zuvor gerade noch rechtzeitig nach Horben in den Gasthof "Zum Engel" evakuiert worden und zog 1951 — dank "göttlicher Vorsehung" und unverhoffter Finanzquellen —   zurück nach Freiburg in eine Villa in der Wintererstraße. Die Nöte der Neuzeit verlangten nach neuen Angeboten: Mutig war 1989 die Gründung des SkF-Treff mit seiner Aidsberatung für Frauen. Bei der Schwangerenkonfliktberatung schafften es die Kirchenmänner im Jahr 2000 mit ihrem Ausstiegsbeschluss doch noch, den SKF-Frauen enge Grenzen zu setzen. Schon zwei Jahre zuvor war der Verein in schwere Turbulenzen geraten: Der Leiter des Augustinusheims wanderte ins Gefängnis, weil er Geld unterschlagen hatte. Offensichtlich wurden dabei zumindest die "dringend überholungsbedürftigen Vereinsstrukturen" mit ihrer mangelnden Transparenz und Kontrolle. "Aber jetzt sind wir am Puls der Zeit" , versichert die Vorsitzende Beate Groß.  Eine hauptamtliche Geschäftsführerin sorgt für eine effiziente Arbeitsorganisation. Und die 75 Mitarbeiterinnen, unterstützt von ehrenamtlichen Kräften, setzen längst auf professionelle Sozialarbeit. Der SKF ist in Aufbruchstimmung, was nicht zuletzt in seinen Neubauten zum Ausdruck kommt: Außer dem Augustinusheim wird  Ende kommenden Jahres dank "entgegenkommender Investoren" auch noch die neue Mutter-Kind-Einrichtung in der Komturstraße eingeweiht. Aber womöglich ist auch dabei wieder die göttliche Vorsehung am Werk. 
Anita Rüffer, 12.10.2008, www.badische-zeitung.de

Festprogramm:
3. Oktober, 17 Uhr, Münster: Missa Gaia, Jazzmesse mit Cécile-Verny-Quartett, Projektchor Ursula-Gymnasium (Karten im Vorverkauf, Generalprobe (11 Uhr, kostenlos), 19 Uhr Festakt in der Katholischen Akademie, Information: Telefon:29623-30 oder 38508-0 (Frau Monaco)
4. Oktober, ab 11 Uhr: Informationsstand Schiffstraße/Kaiser-Joseph-Straße


 

Soroptimists: Halb Club, halb Hilfsorganisation

Seit drei Jahrzehnten gibt es in Freiburg die Soroptimists, einen Zusammenschluss berufstätiger Frauen verschiedenster Professionen

Lions, Kiwanis, Rotary - diese Namen fallen meist zuerst, wenn es um sogenannte Service-Clubs geht. In Freiburg hat sich allerdings bereits 1978 daneben ein weniger bekanntes und im Gegensatz zu den drei genannten rein auf weibliche Mitglieder beschränktes Pendant gegründet: ein lokaler Ableger von "Soroptimist International" (SI), dem größten weltweiten Netzwerk berufstätiger Frauen. Am 15. April 1978 ging SI-Freiburg mit 22 Gründungsmitgliedern an den Start. Der Name Soroptimist ist vom lateinischen Ausdruck "sorores ad optimum" abgeleitet. Frei übersetzt steckt darin die Aussage, dass die Club-Schwestern (sorores) ihren Zielen bestmöglich (ad optimium) dienen wollen. Diese Ziele, so erläutert Beatrix Schomberg-Stickl von SI-Freiburg, bestünden vor allem im schwesterlichen Umgang miteinander und im Einsatz für die Gesellschaft — womit SI auf einer Linie mit den traditionell eher männlich dominierten Service-Clubs liegt. SI wurde 1921 in Kalifornien ins Leben gerufen und zählt heute 91 000 Mitglieder in 3200 örtlichen Clubs weltweit. Der Freiburger SI-Club fördert schon seit 25 Jahren den Ring der Körperbehinderten und seit 2002 auch den Verein "Obdach für Frauen". Heute sind noch sieben Damen aus den Reihen jener Gründerinnen im Club aktiv, die 1979 im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses die Geburt von SI in Freiburg feierten. Damals habe sogar das Südwest-Fernsehen über die Clubgründung berichtet, sagt Beatrix Schomberg-Stickl. Die Stadt Freiburg habe einen Empfang für die ausländischen Gäste ausgerichtet, die an den Feierlichkeiten teilnahmen.

"Als Mitglied bei SI treffe ich immer wieder in verschiedenen Ländern SI-Schwestern. Das ist sehr bereichernd, denn man lernt dabei so viel über das private und das berufliche Leben andernorts, zum Beispiel in Südafrika, Island, Österreich, England oder Italien" , erzählt Gisela Wentrup-Beringer, Gründungsmitglied und Verantwortliche für die Beziehungen von SI-Freiburg zu anderen SI-Clubs in aller Werl. Besonders eng seien dabei naturgemäß die Kontakte mit den französischen und schweizerischen SI-Clubs, so Wentrup-Beringer. Momentan gehören 32 Frauen zu SI in Freiburg. Als Präsidentin fungiert Gabi Henninger-Thoma. Die SI-Damen stammen aus verschiedensten Berufssparten, das fordert die Satzung von SI-International. Jeder Beruf kann nur einmal im Club vertreten sein. "Wir sind auch kein elitärer Verein" , versichert Oda Hartl, ehemalige SI-Präsidentin und Mitglied der ersten Stunde, "von der Ärztin bis zur Hausfrau sind unterschiedlichste Berufsbild vertreten."
25.4.2008,
SI Freiburg

 

Krippenprojekt Bethlehem von Andrea - Bazar für FreiRaum

Blick nach Osten zum Hirschen in Ebnet am 22.12.2007
Blick nach Osten zum Hirschen in Ebnet am 22.12.2007 - links der Krippenstall
 
"Projekt Bethlehem" von Andrea: Krippenhäuschen mit Maria und Josef
 
Bazar am Hirschen - rechts Andrea an der Feuerstelle am 22.12.2007
Andrea mit Peter Ohlendorf (Filmemacher des Hirschen-Films) am 22.12.2007 Blick nach Süden zur Krippe beim Hirschen in Ebent am 22.12.2007
Hamsterhaus als Bestandteil vom "Projekt Bethlehem"
 
Andrea mit Peter Ohlendorf (Filmemacher des Hirschen-Films) am 22.12.2007
  
Blick nach Süden zur Krippe beim Hirschen in Ebent am 22.12.2007
 

Am 22.12.2007 im Hof des Ebneter Hirschen: In einem in fachmännischer Zimmererarbeit von ..?.. erstellten Krippenhäuschen sind Maria, Josef mit Kind untergebracht, davor ein Bazar mit Bildern, allerlei Antikem und Trödel sowie Kaffee, Kuchen und Glühwein - alles selbst organisiert und selbst hergestellt von Andrea. Sie spricht von ihrem "Projekt Bethlehem" und hat sich damit einen alten Traum erfüllt, um in der Weihnachtszeit zu helfen: Der Erlös des Verkaufs geht an "Freiraum - Hilfen für Frauen in Wohnungsnot". Und die Idee kommt an. Um die Feuerstelle vor dem Krippenhäuschen wärmen sich die Besucher und diskutieren: Über den Hirschen in Ebnet mit Dementen-WG und fünf Wohnungen darüber, Domiziel GmbH von Willi Sutter, den Verein Labyrinth, die Wohnsituation in Freiburg, Obdachlosigkeit, ....
Ekke, 22.12.2007

"Projekt Bethlehem" - Krippe beim Hirschen: Schwarzwaldstrasse, 79117 Freiburg-Ebnet
Am Sonntag, 6.1.2006 ab 12 Uhr findet eine Aktion mit Info und Musikern statt.

 

Bericht über Frauenbildungszentrum Shahrak (Westafghanistan)

Veranstalter:  Terres des Femmes, Deutsch-Afghanische Initiative e.V. und Deutscher Frauenring
Samstag, 20. Oktober, 16h im Friedenszentrums, Stühlingerstraße 7

Liebe Interessierte, liebe Freunde,
wir freuen uns sehr, dass wir im Augenblick Besuch aus Afghanistan haben: Aqela Nazari, die Leiterindes Frauenzentrums Shahrak und Ziba Ahmadi, Lehrerin im Frauenzentrumsind seit dem 3. Oktober zu Besuch in Deutschland. Sie werden imOktober auf einer Vortragsrundreise in
verschiedenen Städten Deutschlands von Berlin über Köln und Bonn bis Marburg, Karlsruhe und Ludwigsburg - unterwegs sein und über die Situation der Frauen in Afghanistan im allgemeinen sowie über das Frauenzentrum Shahrak im besonderen berichten. In Freiburg machen sie am 19. Oktober Station. Nähere Informationen zum Verlauf der Vortragsrundreise "Frau sein in Afghanistan" und die genauen Daten zu Vortragsorten und Zeiten finden Sie auf der Internetseite von Terre des Femmes, die dankenswerter Weise die Reise organisiert hat:
www.frauenrechte.de/tdf/index.php?option=com_content&task=view&id=573&Itemid=126

Ziel der Reise ist es auch, um finanzielle Unterstützung für den Bau eines eigenen Frauenzentrums zu werben. Um dem Frauenzentrum einen festen und dauerhaften Ort in Shahrak zu geben, möchten Aqela Nazari und Ziba Ahmadi für die Frauen ein eigenes Haus bauen. 20.000 Euro sind nötig, ein geeignetes Grundstück zu kaufen und ein Zentrum zu bauen. Um den Bau realisieren zu können, brauchen Aqela Nazari, Ziba Ahmadi und die vielen anderen Frauen in Shahrak Ihre Unterstützung! Wir würden uns freuen, wenn Sie Zeit und Interesse hätten, zu einer der Veranstaltungen zukommen und verbleiben mit herzlichen Grüße
Dietlinde Quack & Wilhelm Druben (Vorstand der Deutsch-Afghanischen Initiative e.V.)
info@deutsch-afghanische-initiative.de 
www.deutsch-afghanische-initiative.de

19.10.2007

 

Natürliche Verhütung: Sicher bei konsequenter Anwendung

Schön, mal wieder was über die natürliche Verhütung in der BZ zu lesen (Nie mehr Pilenfrust, 2.7.2007, Karin Bundschuh). Als Mitarbeiterin im Frauen-und Mädchengesundheitszentrum e.V. möchte ich mich ganz dem Inhalt anschließen und die Aussagen bestätigen. Natürliche Verhütung ist sicher, bei guter Körperkenntnis und richtiger und konsequenter Anwendung. Das kann erlernt werden. Wir bieten dazu seit Jahren Informationen und Beratung an.
Die Temperaturmessmethode und die Schleimbeobachtung kann im Übrigen ergänzt werden um die Beobachtung des Muttermundes. Das FMGZ bietet dazu auch an, die vaginale Selbstuntersuchung (mit dem Spekulum) zu erlernen. Ideal kombiniert werden kann die natürliche Verhütung — neben dem Kondom — auch mit den Barrieremethoden Diaphragma und Portiokappen.
Alle diese Methoden unterstützen Frauen darin, ihren Körper und ihren Zyklus gut kennen zu lernen, mit sich vertraut zu sein und dem eigenen Körpergeschehen Vertrauen zu schenken.
BZ-Leserbrief vom 28.7.2007 von Vera Löffler,
Frauen- und Mädchengesundheitszentrum e.V., Freiburg


 

 

Wechseljahre - Selbsthilfegruppe

Eine Austausch- und Selbsthilfegruppe für Frauen in den Wechseljahren bieten zwei Mitarbeiterinnen des Frauen- und Mädchen-Gesundheitszentrums in Freiburg an. Ein erstes Treffen findet am Montag, 12. März, im Gruppenraum des "Basler 8 - für Mädchen und Frauen" , in der Basler Straße 8, statt. Referentinnen sind Vera Löffler und Angie May. Kosten entstehen keine. Es wird um eine Anmeldung gebeten ( unter 0761/2021590). Die Gruppe trifft sich nach diesem ersten Gespräch ohne die Mitarbeiterinnen, diese sind jedoch für Hilfestellungen und Anfragen auch weiterhin ansprechbar.
21.3.2007

 

Frauen in Schwarz: Friedensorganisation samstags am Bertoldsbrunnen

Jeden Samstag Mittag bestimmen die "Frauen in Schwarz" seit vergangener Woche wieder das Bild der Freiburger Innenstadt, wenn sie zwischen zwölf und ein Uhr schweigend ihre Runden um den Bertoldsbrunnen ziehen. Mit stummem Protest wollen sie so für den Frieden demonstrieren. Carina Braun sprach mit der "Frau in Schwarz", Martina Herrmann (65).

BZ: Wie reagieren die Passanten auf den ungewohnten Anblick?
Herrmann: Da wir Flyer verteilen und kleine Plakate mit Aufschriften tragen ist der Zweck unserer Demonstration sofort offensichtlich, und die Reaktionen sind eigentlich immer positiv. Manche, Frauen wie Männer, schließen sich uns sogar an und gehen einige Runden mit um den Brunnen. Ein einziges Mal wurden wir offen angefeindet, aber da sind die Umstehenden sofort schützend eingeschritten.

BZ: Welcher Sinn steckt hinter Ihrer Demonstration?
Herrmann: Aktueller Anlass ist die Entscheidung des Bundestags, deutsche Tornados in das südliche Afghanistan zu entsenden. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung gegen diesen Einsatz ist. Seit der Wiedervereinigung ist die Kriegsbereitschaft in den Bundesregierungen bedenklich gestiegen. Die deutschen Truppen im Norden Afghanistans mögen noch allein der Stabilisierung demokratischer Verhältnisse gedient haben, aber der Einsatz von Waffen ist ein neuer Schritt hin zu einer aktiven Kriegspolitik.

BZ: Warum in Schwarz?
Herrmann: Ob es sich dabei tatsächlich um einen Ausdruck von Trauer handelt kann ich nicht sagen. Die "Frauen in Schwarz" ist eine internationale Friedensorganisation, die 1991 im damaligen Jugoslawien als Protest gegen den dortigen Krieg ihren Anfang genommen hat und seither auch in anderen Ländern übernommen wurde — so demonstrieren in Israel die Frauen einmal in der Woche gegen die Gewalt. Mit dem Tragen von Schwarz führen wir diese Tradition fort.
17.3.2007, BZ



Eine solche Bezeichnung ist diffamierend

In der Reihe "Menschen von nebenan" (26.1.2007) zeichnet Sarah Nagel ein Porträt von Friedlinde Schönberg als Leiterin der Seniorenwohnanlage Landwasser. Sie wird als kompetente Fachkraft, als Familienmanagerin und als sozial engagierte Frau beschrieben. Und das Ganze wird betitelt mit "Frau als Mädchen für alles" . Das ist die reinste Diffamierung und wirklich unglaublich.


BZ-Leserbrief vom 16.2.2007 von Silke Wunderlich, Freiburg


 

 

In Via - Internationaler Mädchen- und Frauentreff wird 50

Der einzige Mann in den Räumen ist eine Schaufensterpuppe. Ansonsten Mädchengesichter, die von den Fotos an den Wänden strahlen, einzeln als keckes Clownsgesicht oder in Gruppen: beim Kochen, bei Spielen, bei gemeinsamen Ausflügen. Schließlich ist in der Poststraße 9 der Internationale Mädchen- und Frauentreff von "In Via" beheimatet, den der Diözesanverband für katholische Mädchensozialarbeit seit nunmehr einem halben Jahrhundert betreibt. Am heutigen Freitag wird Jubiläum gefeiert.

Der Treff versteht sich als "außerschulische Bildungs- und Freizeiteinrichtung für Mädchen und junge Frauen" zwischen zwölf und 27 Jahren. Hier finden sie für alle möglichen Probleme ein offenes Ohr bei einer der drei Fachfrauen um die Sozialpädagogin Andrea Müller, die die Einrichtung seit vergangenem Jahr leitet. Wie es sich für die katholische Mädchensozialarbeit gehört, hat sie vor allem, aber nicht ausschließlich, die Benachteiligten im Blick: Eine Gruppe von Flüchtlingsmädchen kann den beengten Verhältnissen im Wohnheim zeitweise entfliehen und findet in der Poststraße eine Art Wohnzimmer unter pädagogischer Anleitung. In einer Freiburger Förderschule tanzen sozial- oder lernbeeinträchtigte Jugendliche sich ihre Schüchternheit vom Leib. Ein Zirkusprojekt gibt Mädchen aus Gymnasien, Förder- und Realschulen die Gelegenheit, sich gegenseitig zu beschnuppern. "Push" heißt ein Angebot, das Schülerinnen (und Schulen) der achten und neunten Klassen an drei Freiburger Haupt- und Förderschulen hilft, die richtige Berufswahl zu treffen und den Übergang von der Schule in den Beruf gut vorzubereiten. International ist der Treff auch deshalb, weil er eine Anlaufstelle für Au-Pairs aus aller Frauen Länder ist. Und er vermittelt deutsche Interessentinnen ins Ausland. Damit berät und begleitet er junge Frauen, die sich auf den Weg gemacht haben, sich selbst und die Welt zu entdecken. "Seine Wurzeln" , sagt Andrea Müller, "sind dem Treff bis heute erhalten geblieben." Die sind zurückzuverfolgen bis in die Zeit der Industrialisierung, als immer mehr unerfahrene junge Frauen ihre Dörfer verließen, um in den Städten ihr Auskommen zu finden. Das rief Ende des 19. Jahrhunderts katholische Frauen aus Adel und Bürgertum auf den Plan, die Mädchenschutzvereine gründeten, Stellen vermittelten und für die Ausbildung der jungen Frauen sorgten. Auch die bis heute von "In Via" mitgetragene Bahnhofsmission ist so entstanden und eben 1956 das damals noch so genannte Freizeitheim für die ortsfremden Mädchen. "Nicht äußere Hilfe ist Grundanliegen des Mädchenschutzes" , betonte eine der Gründerinnen, "sondern die Hilfe zur rechten Lebensentscheidung und — gestaltung, also zur Selbsthilfe" . Auch in Zeiten von Gender Mainstreaming sieht Andrea Müller die Notwendigkeit, ein speziell auf die Bedürfnisse von Mädchen ausgerichtetes Angebot zu machen. Das beschränkt sich längst nicht mehr auf die hauswirtschaftliche Bildung, auf Näh- und Säuglingskurse: Nicht nur im komfortabel ausgestatteten Computerraum soll ihnen auch die Technik schmackhaft gemacht werden.
Anita Rüffer, 20.10.2006, www.badische-zeitung.de


 

Boutique le sac vom Förderverein Obdach für Frauen (OFF)

Durch den unscheinbaren Hintereingang auf dem Hof in der Sedanstraße 22 geht´ s rein ins Gewimmel: In ihren Kellerräumen direkt neben dem Ökoversandladen “Waschbär” hat sich die “Boutique le sac” bei ihrer Eröffnung am Dienstagabend so präsentiert, wie sie auch künftig sein will — bunt, ein bisschen schrill und sehr lebendig. Die Initiatorinnen des Fördervereins “Obdach für Frauen” (OFF) planen hier einen “Ort der Bewegung” , von dem vieles ausgeht: Vor allem, dass wohnungslose Frauen sich ausprobieren können .

Der weiße Rock mit Wespentaille ist zu eng? Kein Problem. Elisabeth Armbruster hat einfach ein Stück aus einer grauen Hose um die Taille genäht. Das sieht gar nicht schlecht aus — und ganz sicher interessant. Mit ihrer “Reycling-Kleidungsshow” innerhalb der “Boutique-le-sac-Modenshow” beweisen die OFF-Frauen, dass eigentlich nur eines zählt: Kreativität. Darum wünscht sich die Boutique-Chefin Elisabeth Armbruster, dass im Lauf der Zeit vielleicht noch Staffeleien in die Kellerräume einziehen oder kleine Reparatur- oder Musikecken entstehen. Auch jetzt ist schon einiges los. Neben der Second-Hand-Wohnzimmereinrichtung mit grüner Couch, die — wie die Stehlampe, die Bücher im Regal und alles andere auch — gespendet wurde, reihen sich in einem Glasschrank Ketten in allen Formen und Farben aneinander. Überall hängen Klamotten auf Kleiderbügeln, und das Hut- und Näh-Zimmer hat ganz besonderen Charme. Die Hüte an den Wänden locken zum Auf- und Ausprobieren. Die Nähmaschinen aber sind das Wichtigste in der ganzen Boutique: Weil Elisabeth Armbruster seit Jahren Näh-Nachmittage für wohnungslose Frauen anbietet, weiß sie, was die Frauen brauchen — Freiräume, wo sie für sich und ihre Kinder nähen und kaputte Kleidung ausbessern können, wo sich darüber hinaus aber auch neue Ideen entwickeln können. Zum Beispiel, weil sie plötzlich Möbel entdecken, die in die leere Wohnung passen, die ihnen von den Ämtern irgendwann vermittelt wird. Und bis es so weit ist, was lange dauern kann, weil günstige Wohnungen in Freiburg immer rarer werden, brauchen sie umso mehr einen solchen Ort. Weil sie irgendwo Menschen finden müssen, mit denen sie sprechen können — und ihre Wut herauslassen. Darum kommt ein Kreis von rund zehn Frauen in Wohnungsnot immer wieder zu den OFF-Frauen. Die Frauen in Wohnungsnot leben nicht unbedingt auf der Straße, viele kommen abwechselnd bei Freunden unter, wie es bei wohnungslosen Frauen typisch ist. Sie wissen, was es heißt, völlig ungesichert zu leben und keine Perspektiven mehr zu sehen. Dass die “Boutique le sac” irgendwann mal nicht nur Perspektiven vermittelt, sondern — als Projekt, das von wohnungslosen Frauen organisiert wird — selbst zu einer Perspektive wird, könnten sich die OFF-Frauen gut vorstellen. Zurzeit läuft alles noch unter Elisabeth Armbrusters ehrenamtlicher Regie: Donnerstags zwischen 10 und 14 Uhr näht sie mit den Frauen, nimmt Möbel- oder Kleidungsspenden entgegen und gibt, was da ist, gegen Spenden ab. Der Raum für neue Ideen könnte wachsen, wenn die Bäckerinnung auch noch die letzten ihrer bisher leeren Kellerräume an OFF vermieten würde.

Kompletten Beitrag von
Anja Bochtler vom 26.5.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Frauenprojektehaus “Basler 8” - Nachfrage nimmt zu

“Das erste Jahr” , sagt Simone Thomas, Pressesprecherin von “Frauenhorizonte”, “war der Beginn einer Erfolgsstory.” Zumindest lässt es alle fünf Frauenprojekte, die seit einem Jahr im Freiburger Frauenprojektehaus “Basler 8” unter einem Dach wohnen, ein ausgesprochen positives erstes Resümee ziehen: Die Zahl der Besucherinnen, der Rat- und Hilfesuchenden und Teilnehmerinnen an Angeboten hat durchweg zugenommen.

“Das neue Haus hat deutlich spürbar Neugier und Interesse bei Frauen geweckt” , stellt Vera Löffler vom Frauen- und MädchenGesundheitszentrum (FMGZ) fest. “Und wir multiplizieren uns hier gegenseitig in der Außenwirkung” , bestätigt Simone Thomas. Die “Basler 8” sei supergut zu finden, ergänzt Bärbel Köhler von der Suchtberatungsstelle “FrauenZimmer” . Und Susanne Strigel von “Wildwasser” hört immer wieder die Rückmeldung: “Wie beeindruckend, ein ganzes Haus für Mädchen und Frauen!”. Auch bundesweit findet das Frauenprojektehaus viel Aufmerksamkeit, sagt Matina Hocke, die bei “Tritta” Mädchenarbeit macht. Dass die Basler 8 bundesweit wahrgenommen wird, hat nicht zuletzt damit zu tun, dass es nur noch ein weiteres Frauen-Haus mit ähnlichem Anliegen gibt — nämlich in Tübingen. Die Idee, die nun auch hier umgesetzt wurde, war auch Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach von Anfang an ein Anliegen. Sein Eindruck nach dem ersten Jahr: “Das Haus lebt!” Kosten könne das Zusammengehen der fünf Frauen- und Mädchen-Initiativen allerdings kaum einsparen: “Die Zuschüsse werden sicher weiter gebraucht.” Das betonen auch die Vertreterinnen der Projekte: Tatsächlich gäbe es etliche gute Synergien, aber nach wie vor seien alle hier angesiedelten Projekte und Vereine sehr knapp finanziert. “Jede mögliche Kürzung auch nur eines der fünf Projekte” , mahnt Vera Löffler, “würde uns hier alle treffen — und eine existenzielle Gefährdung dieses Hauses bedeuten.” Das wäre fatal, so die “Basler 8” -Frauen, denn jetzt, da sich zeige, wie sehr so ein Haus wahrgenommen werde, wie erwünscht auch das Signal für die Frauen dieser Stadt sei, müsse man das Rad unbedingt am Rollen halten.
Speziell die unmittelbare Vernetzung im Haus hat es den Fachfrauen — Sozialarbeiterinnen, Therapeutinnen — angetan. Wenn beispielsweise ein junges Mädchen, das sexuelle Gewalt erfahren hat, Hilfe sucht bei “Wildwasser” — und sich darüber hinaus auch stark machen will, kann sie gleich nebenan bei “Tritta” erfahren, wann der nächste Wen-do-Kurs für Mädchen beginnt. “Es geht hier keine Frau und kein Mädchen mehr quasi auf dem Weg verloren” , sagt Susanne Strigel. Sich noch einmal neu zurecht finden müssen, erneut Schwellenängste bezwingen und lange Wartezeiten aushalten müssen — das alles entfällt, wenn die anderen Einrichtung gleich Tür an Tür sind. “Wir haben hier den Vorteil der kurzen Wege” , erklärt Martina Hocke, “ganz im Sinne unserer Vorstellung von Ganzheitlichkeit.” Und die kommt mit dem ersten Geburtstag im neuen Haus gleich auch noch mit dem ersten gemeinsamen Prospekt “Basler 8” zum Ausdruck. Mit dem stellen die Frauenprojekte sich selbst und ihr gemeinsames Haus vor, laden zu Haus-Rallyes ein — und werben mit ihrem gemeinsamen Ansatz: “Wir setzen uns für die Anliegen von Frauen und Mädchen ein, für Selbstbestimmung und körperliche Unverletztheit, für eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe.” In der “Basler 8” tun sie das seit einem Jahr mit dem, was sich als Standortvorteil abzeichnet: mit einem gemeinsamen Haus

Badische Zeitung Freiburg
Julia Littmann am 17.5..2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

 

 

Obdach für Frauen - Verein setzt Engagement fort

Als Träger der Auszeichnung “Kommunaler Bürgerpreis 2005” des Landes Baden-Württemberg konnte der Verein OFF (“Obdach für Frauen” ) im vergangenen Jahr Frauen in Wohnungsnot in vielfältiger Weise helfen. Darüber wurde bei der Jahreshauptversammlung berichtet. So wurde unter anderem Hilfe bei der Wohnungssuche geleistet, den Vermietern Mietausfallgarantien zugesagt und finanzielle Unterstützung durch zinslose Kredite gegeben. Die Spendenbereitschaft, vor allem von Frauengruppierungen, sei sehr befriedigend gewesen und die politische Interessenvertretung der Frauen in Wohnungsnot umfangreich wahrgenommen worden. Der Vorstand bleibt für ein weiteres Jahr im Amt.
Vorstand: Vorsitzende Renate Lepach, Stellvertreterinnen Elisabeth Armbruster und Konrada Lehr, Schatzmeisterin Inga Brosius, weiteres Vorstandsmitglied Cornelia Helfferich.
Beschlüsse: Die Suche nach preiswertem Wohnraum soll intensiviert werden durch Anzeigen in den Stadtteilblättern. Diese Anzeige ist vom Oberbürgermeister und von allen Fraktionen des Gemeinderats unterzeichnet. Außerdem wird ein neu angemieteter Kellerraum als Näh- und Kreativtreff und als Umschlagplatz für Gebrauchtes für Frauen in Not unter dem Namen “Boutique le Sac” angeboten werden.
Mitglieder: 62 offizielle Mitglieder, 280 Fördermitglieder und Interessierte.
Kontakt: Renate Lepach, 0761/39866, off.freiburg@freenet.de

Badische Zeitung Freiburg
25.3.2006

 

 

Donum Vitae in Freiburg - festes Beratungsangebot

Der Verein Donum vitae bietet seit 2002 Beratung bei Schwangerschaftskonflikten an — und wird rege genutzt

“Wir sind ein bisschen zum falschen Zeitpunkt auf der Bildfläche erschienen” , sagt Ricarda Bons, Gynäkologin aus Endingen und Vorsitzende des Vereins Donum vitae Region Freiburg: Erst als unter den Beratungsstellen in Sachen Schwangerschaft die Zäune bereits gezogen waren, so Ricarda Bons, sei Donum vitae in Freiburg auf den Plan getreten. Da waren kommunale Beratungs-Gelder bereits verteilt. Zu einem früheren Zeitpunkt jedoch hätte es Donum vitae gar nicht geben müssen. Erst nachdem die katholische Kirche sich im Jahr 2002 aus diesem Bereich der Beratung zurückgezogen hatte, waren christlich engagierte Frauen und Männer bundesweit tätig geworden, um Frauen und deren Partnern mit fachlich qualifizierter Beratung in Schwangerschaftskonflikten weiterzuhelfen. Ein erheblicher Landeszuschuss (56 000 Euro) und etwa 12 000 Euro aus Spenden machen seit Juli 2002 die Beratungsstelle in Freiburg möglich.
Hier wurde gestern der zweite Jahresbericht von Donum vitae Region Freiburg vorgelegt. Die Zahlen sprechen dafür, dass Zeitpunkt und Angebot von Donum vitae mindestens für die Rat suchenden Frauen in Freiburg und Umgebung keineswegs “falsch” waren. In nur zwei Jahren konnte Donum vitae sich mit rund 250 Frauen, die 2005 hierher zu Beratungen — und oft mehreren Gesprächen — kamen, “auf hohem Niveau” stabilisieren.
Neben etlichen ehrenamtlich Tätigen Mitarbeitern sind es zwei Sozialpädagoginnen, Elisabeth Baumstark-Biehl und Luzina Grünling, die jeweils halbtags Hilfe im Entscheidungsprozess einer Schwangerschaft anbieten. Ein relativ neues Aufgabenfeld in diesem Zusammenhang ist die vorgeburtliche Diagnostik. Vor, während und nach der so genannten pränatalen Diagnostik machten die Beraterinnen einen deutlichen Bedarf für Unterstützung aus und haben darum diesen Aspekt zum Jahresthema gewählt.
Dass Donum vitae in kurzer Zeit eine fest verankerte Einrichtung in Freiburg geworden sei, betonte Vereins-Geschäftsführer Hubert Bellert. Das verdanke sich der Zielorientierung zum Schutz des ungeborenen Lebens auf der einen Seite und der Ergebnisoffenheit und dem Respekt gegenüber den Frauen und ihren Entscheidungen.

Badische Zeitung Freiburg
Julia Littmann, 24.3.2006 auf www.badische-zeitung.de

Lesung und Theater von Wendepunkt Freiburg
Lesung – Wendepunkte des Lebens
    
Frauenbild - Wendepunkt


Mittwoch, 8.3.06, Jos Fritz Café, Beginn 20.15 Uhr, Eintritt 4,- € / 3,- €

Im Rahmen der Projektwoche zum Int. Frauentag 2006 veranstaltet die Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch, Wendepunkt e.V., in Zusammenarbeit mit dem Lumen-Verlag, Freiburg eine Lesung zum Thema "Wendepunkte des Lebens". Gelesen werden gesammelte Texte und Gedichte von Frauen und Männern, die sexuellen Missbrauch erfahren mussten. Noch immer ist dieses Thema mit einem Tabu belegt. Die Opfer werden häufig ins Schweigen gezwungen. Das Schreiben ist eine der vielen Möglichkeiten, sich den Heilungsweg zu erschließen und für das Ungesagte eine Form des Ausdrucks zu finden. Die Texte zeigen machen betroffen, zeigen aber auch, dass es sich lohnt, das Schweigen zu brechen – denn dann kann Heilung beginnen. Die Texte werden teilweise inszeniert und musikalisch unterlegt.
23.2.2006, info at wendepunkt-freiburg.de

 

"Hau ab Du Angst!"

Froschkuss - Wendepunkt

am 10. März um 16:00 Uhr im Zähringer Bürgerhaus
Eintritt: 4€ für Erwachsene/ 2,50 € für Kinder.

Zum Präventionstheaterstück gegen sexuellen Missbauch "Hau ab du Angst" läd der Verein Wendepunkt alle Kinder ab 7 Jahren und deren Eltern ein. Das Stück eignet sich auch sehr gut für Grundschulklassen ab der 2. Jahrgangsstufe. Trotz der Schwere des Themas gibt das Stück Kraft und macht Mut. Es bietet auf eine leichte, spielerische und kindgerechte Art eine Annäherung an die Problematik des sexuellen Missbrauchs, wobei wichtige Präventionsbotschaften wie z.B. „Dein Körper gehört Dir“, „Nein sagen ist erlaubt“, und "Blöde Geheimnisse darf ich weitersagen" angesprochen und umgesetzt werden. Die Hauptfigur Lotte ist zu Besuch bei ihrem Onkel ‚Ritter Doppelherz‘ auf dessen Schloss. Der fahrende Musikant Walter von der Vogelkacke erzählt in einem seiner Schaugeschichten vom "Fußgrabbler. Als Lotte eines Morgens erwacht, weiß sie nicht, ob sie den seltsamen nächtlichen Besuch nur geträumt hat oder ob de den „Fußgrabbel“ wirklich gibt. Ein Frosch hilft Lotte über ihre Gefühle zu sprechen und neuen Mut zu fassen, um den „Fußgrabbel“ zu entlarven und zu vertreiben. Spätestens da sind alle Kinder mit auf Spurensuche und wollen gemeinsam Lotte helfen. Am Infostand können Erwachsene Ihre Fragen stellen und sich mit Infomationsmaterialien versorgen. Nähere Informationen über Wendepunkt Freiburg.
23.2.2006

 

Judith Brand von Amica für Friedensnobelpreis nominiert

Als sie die Nachricht im Frühling erfuhr, war Judith Brand (35) völlig überrascht: Sie ist für den Friedensnobelpreis 2005 nominiert – als eine von 1000 Frauen weltweit, die stellvertretend für alle Frauen, die für Frieden arbeiten, gewürdigt werden sollen. Gestern wurden in Hamburg die Namen der 15 nominierten Frauen aus Deutschland offiziell bekannt gegeben, gleichzeitig mit den Namen aller 1000 Frauen weltweit.

Jetzt heißt es abwarten: Das Nobelpreiskomitee wird erst im Oktober entscheiden. Die Initiative „1000 Frauen für den Friedensnobelpreis“, die im Jahr 2003 von der Schweiz aus startete, ist eines von insgesamt 189 Projekten oder Kandidatinnen und Kandidaten, die nominiert wurden.

Wenn die Entscheidung fällt, wird Judith Brand wieder das tun , was sie zu der Nominierung geführt hat: Ganz konkret für den Frieden arbeiten. Im September wird sie in Sarajevo in einem Büro des Den Haager UN-Kriegsverbrechertribunals beginnen, Zeugen zu betreuen, die vor dem Internationalen Gerichtshof aussagen.

Als Judith Brand, die Sozialarbeiterin ist und zuletzt Gemeinwesenarbeit in Haslach gemacht hat, von dieser Stelle im Internet las, war sie „sofort fasziniert“. Kein Wunder: Im Sommer 1994 fuhr sie als 24-jährige Studentin zum ersten Mal nach Kroatien, um in einem Flüchtlingslager mitzuarbeiten. Danach verbrachte sie jeden Sommer in Flüchtlingslagern, untersuchte in ihrem praktischen Studienjahr in Tuzla bei der Partnerorganisation des Freiburger Vereins „Amica“, wie sich die Rolle der Frauen im Krieg veränderte. Und nach ihrem Studium ging sie nach Orahovac, eine Kleinstadt im Kosovo, und baute dort viereinhalb Jahre lang Hareja, die Partnerorganisation von „Amica“, auf.

Mit Erfolg: Als sie im vergangenen Jahr abfuhr, saßen Albanerinnen und Serbinnen friedlich vereint in Computer- und Nähkursen. Über ihre Mitarbeit bei „Amica“ wurde dann auch die Initiative der 1000 Frauen auf sie aufmerksam.
BZ vom 20.6.2005

 

Frauenbeauftragte moniert Kinderrechte-Benefizlauf-Plakat wegen Sexismus

Die städtische Frauenbeauftragte Ursula Knöpfle hat Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach aufgefordert, das Werbematerial eines Benefizlaufs für Kinderrechte einzustampfen. Der Bildausschnitt, der den Oberkörper einer Joggerin mit Logo auf dem T-Shirt zeigt, sei „sexistisch“ und „entwürdigend“. Das Motto, so Knöpfle, sei eindeutig auf dem Busen der Frau. „Und warum ist sie kopflos?“ Veranstalter des Laufs am 8. und 9. Juli im Seepark sind das städtische Kinderbüro und der Kinderschutzbund. Knöpfle wirft dessen Vorsitzende Gabriele Daniel-Schnitzler vor, „keinen Gedanken an ihr Tun und seine Folgen“ verschwendet zu haben. Denn von den Erlösen der Aktion profitierten mehrere Mädchenprojekte. Schirmherr ist übrigens OB Dieter Salomon, der keine Veranlassung sieht, der Forderung seiner Frauenbeauftragten zu folgen.
BZ vom 17.6.2005

24 Stunden

24 Stunden
Lauf für Kinderrechte Juni 2005 in Freiburg

Sexistisch, meint die Freiburger Frauenbeauftragte.
Foto: Privat

Typisch Freiburg 
Auf den Ausschnitt kommt es an, und zwar auf den des Fotos. Meint jedenfalls die städtische Frauenbeauftragte. Weil auf dem Plakat für den Benefizlauf eine bein- und kopflose Joggerin ein T-Shirt zu Werbezwecken trägt, sei das „sexistisch“ und „entwürdigend“, empört sich Ursula Knöpfle. Dass solche Ansichtssachen die politische Ebene erreichen, ist vermutlich nur in Freiburg möglich, wo sogar die eintägige Schließung des Damenbads aufgrund einer Autopräsentation als Missachtung von Frauenrechten gilt. In Stuttgart und Karlsruhe, wo die Aktion mit gleichem Logo stattfinden, haben die Frauenbeauftragten jedenfalls nichts zu mäkeln gehabt. Auch die Freiburger Mitveranstalter, etwa das städtische Kinderbüro und der Kinderschutzbund, sind bislang nicht auf die Idee gekommen, dass ein weißes Trikot mit Aufdruck nur deshalb „sexistisch“ sein könnte, weil es ein weiblicher Körper trägt. Auch dem unbefangenen Beobachter, und der Beobachterin, wird es darauf ankommen, was draufsteht, und nicht, was drinsteckt. Genau das dürfte der Unterschied sein: Einen unbefangenen Blickwinkel kann – und darf vielleicht – eine Frauenbeauftragte nicht einnehmen. Doch zur Professionalität gehört auch, die richtigen Maßstäbe anzulegen. Dass es sexistische Werbung über die Maßen überall gibt, ist unbestritten. Wer dagegen wirkungsvoll vorgehen will, sollte aber wissen, wann ein Vorstoß lohnt und gerechtfertigt ist.
Uwe Mauch
am17.6.2005 im Münstereck auf www.bzol.de

 

 

Frauen-Interessen - Orientierungshilfe für Frauen von Frauen

"Es geht schnell", hat die Diplom-Soziologin Elisabeth Schüpbach selbst erfahren, "dass man auch als gut ausgebildete Frau mit Karriere durch den Familienalltag das Gefühl für seine eigenen Stärken verliert." Und genau an diesem Punkt bringen sich die "Frauen-Interessen" ins Spiel: Frauen bieten Frauen Weiterbildung an, um ihnen aus der Isolation von Spülmaschine, Spielplatz und Spätzleschaben herauszuhelfen. Denn, erklärt Elsbeth Stegie: "Wenn Frauen ihre Sache selbst in die Hand nehmen wollen, geht das am besten mit Weiterbildung."

Und das ganz unabhängig vom Alter, sagt die Gesprächspsychotherapeutin. "Wir vertreten Interessen von Frauen, die ihre Lebenssituation verbessern wollen." Dabei setzen sie auf Netzwerke, darauf, "am Mehr von anderen Frauen anzuknüpfen", wie es die Diplom-Sozialpädagogin Sigrid Lamparter ausdrückt. Selbsterfahrung ist ihnen dabei zu wenig. "Frau zu sein allein, genügt nicht", sagt Elisabeth Schüpbach, "es geht um fachliche Weiterbildung." Zum Beispiel beim Angebot "Neuer Start in den Beruf". Da machen Frauen aus allen Schichten mit, erklärt Britta Büttner, "mit Fähigkeiten, die aufgrund der Familienarbeit brachliegen". Ein Hemmnis beim Wiedereinstieg ins Berufsleben, in dem die Pädagogin Frauen noch immer benachteiligt sieht.

Also werden "Orientierungshilfen" bei den "Frauen-Interessen" im Deutschen Frauenring Freiburg groß geschrieben. Beim "Spurwechsel" etwa, der Frauen von 55 Jahren an aufs Älterwerden vorbereitet. Oder: Unter der Überschrift "Wendepunkte als Chance" geht es um das Verlassen ausgetretener Pfade. Immer sollen Frauen für sich entdecken: "Aufbruch ist möglich", sagt Elsbeth Stegie, "und zwar jederzeit." Sigrid Lamparter beschreibt das alle einende Ziel so: "Frauen sollen in der Gesellschaft nicht verschwinden, sondern sich zumuten." Darin wollen die "Frauen-Interessen" bestärken, indem sie Frauen miteinander ins Gespräch bringen und die einen von den anderen lernen.........
gmk, BZ vom 8.3.2005
Kontakt: Elsbeth Stegie, Tel 0761/ 785 65, eMail fraueninteressen@gmx.de

 

 

Frauenselbstverteidigung - Seniorinnen wehren sich

Freiburg (u.) Immer wieder hört man von Überfällen auf alte Menschen. Viele alleinstehende Frauen oder Männer der 50-Plus-Generation gehen nicht mehr in Konzerte oder Kinos, weil sie abends den Weg zum Parkplatz oder nach Hause fürchten. So möchte man seinen wohlverdienten Lebensabend doch sicher nicht verbringen. Bis vor kurzem wurde davon abgeraten, sich bei einem Angriff zu wehren, da die Täter dadurch noch mehr provoziert würden. Aufgrund von Polizeistatistiken hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich beispielsweise Frauen in 80 - 90 % der Fälle durch gezieltes Wehren schützen konnten. Täter schätzen ihre Opfer aufgrund von Ausstrahlung und Körpersprache innerhalb kurzer Zeit ein. Da können bereit ausweichende Blicke und unsicheres Verhalten den Täter veranlassen sein Opfer zu attackieren.

Die Lehrerin für Frauenselbstverteidigung und Trainerin für Fitness und Gesundheit, Sybille Rieck, hat speziell für ältere Menschen ein 4-Schritte-Selbstschutzkonzept entwickelt. Mit ihrer Erfahrung möchte sie die Senioren fit machen, ihnen Selbstbewusstsein, Sicherheit und Lebensqualität schenken. „Vertrauen in die eigene Stärke durch Schulung der Körpersprache und Techniken für den Fall der Fälle“ ist ihr Motto. Sybille Rieck leitet mittlerweile Schulen für Selbstverteidigung in Freiburg und March, gibt Privatunterricht, Kurse in Schulen und Seminare in Unternehmen. Ihre älteste Teilnehmerin ist 77Jahre jung.
Mehr zu
Frauenselbstverteidigung Freiburg

9.9.2004, www.dreisamtaeler.de

 

"Donum Vitae" berät Schwangere in Konflikten

Getragen von katholischen Laien beginnt die Beratungsstelle am 1. April 2003 zunächst mit einer Beraterin in der Grünwälderstraße 20

Wie es sich für eine richtige Schwangerschaft gehört, hat es genau neun Monate gedauert von der Gründungsversammlung des "Verbandes zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens" am 4. Juli 2002 bis zur Eröffnung von dessen Beratungsstelle am 1. April 2003. An diesem Tag wird "Donum Vitae Region Freiburg" seine Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle in der Grünwälderstraße 20 eröffnen.

Anfang März hat das baden-württembergische Sozialministerium die Beratungsstelle auf der Grundlage des Schwangerschaftskonfliktgesetzes anerkannt. Damit wird es nun zwei Jahre und drei Monate, nachdem die Konfliktberatungsstelle des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) auf Anordnung von Rom geschlossen werden musste (nicht die Beratung des SKF insgesamt), wieder eine solche Stelle in Freiburg geben. Allerdings nicht von der offiziellen Kirche getragen, sondern von römisch-katholischen Laien, die sich zu "Donum Vitae" (Geschenk des Lebens) zusammengetan haben. "In der festen Überzeugung, dass die Verantwortung für den Schutz des Lebens ungeborener Kinder auch zukünftig in Deutschland den Einsatz von Katholiken für eine katholisch geprägte Schwangerschaftskonfliktberatung verlangt", heißt es in der Vereinssatzung.

Denn, macht die Frauenärztin und Freiburger Vorsitzende von "Donum Vitae" Ricarda Bons klar: "Ich fühle mich denen verpflichtet, die in Not sind und Hilfe brauchen." Und, ergänzt ihr Stellvertreter Hubert Bellert: "Es gehört zu unsere Grundüberzeugung als Christen, Frauen mit dieser Beratung dazu freizumachen, sich selbst zu entscheiden." Und so beginnt nun die Freiburger als siebente Beratungsstelle von "Donum Vitae" in Baden-Württemberg (bundesweit sind es dann mehr als 150 solcher Stellen). Zunächst mit einer Beraterin, am 1. Juli soll die zweite folgen. ....

gmk, BZ vom 27.3.2003, ganzer Artikel auf www.bzol.de lesen

zu Donum Vitae

  

 

Freiburger FrauenHandbuch neu erschienen

Das FrauenHandbuch ist mit insgesamt 3.000 Exemplaren erschienen und ist kostenlos erhältlich:
Stelle zur Gleichberechtigung der Frau, Rempartstraße 4
Das FrauenHandbuch verfolgt zwei Ziele: Den Frauen in Freiburg die Information und einen leichten Zugang zu frauenspezifischen Angeboten zu vermitteln und gleichzeitig das große bürgerschaftliche Engagement vieler ehrenamtlich tätiger Frauen sichtbar zu machen. Bei der Vorstellung der Publikation betonte die Frauenbeauftragte Ursula Knöpfle: "Die vielfältigen Angebote bieten Chancen für jede einzelne Frau und sind ein Aushängeschild für die Stadt Freiburg."
14 Kapiteln zu Themen wie Bildung und Forschung, Politik, Gesundheit, Kultur, Kirche und Wohnen, Angebote für Mütter, ausländische Frauen, Lesben und Mädchen.

  

 

 

 

FrauenUnternehmen.de

FREIBURG. Dass es einmal eine Frau schaffen würde, den Vorsitz eines Handel- und Gewerbevereins einzunehmen, grenzte vor 15 Jahren noch an Zauberei. "Frauen waren allenfalls als Schriftführerinnen in diesen Vereinen vertreten", erzählt Ute Höfer, Mitbegründerin und Vorsitzende des Vereins "FrauenUnternehmen.de". Vor drei Jahren haben sich bis dahin lose Gruppen von Unternehmerinnen innerhalb des Bundes der Selbstständigen (BDS) in Freiburg und im Ortenaukreis zu solchen Vereinen formiert, die Gründung eines gleichnamigen Vereins in der Region Hochschwarzwald steht bevor. "Wir wollten uns in die vielerorts etwas eingefahrenen Vereinsstrukturen nicht einklinken, sondern etwas Eigenes und Neues auf die Füße stellen", erzählt Ute Höfer. Sie selbst, von Beruf Pädagogin, trainiert in der ganzen Bundesrepublik Unternehmer und Vorgesetzte in Rhetorik, Präsentationstechniken, Personalführung, Kommunikation und in Teamentwicklung.

Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder - 40 sind es in der Wirtschaftsregion Freiburg - zu einem Fachvortrag oder Seminar. "Rating, Kreditwürdigkeit - was tun?", "Selbstmotivation" und "Macht macht an - dürfen Frauen Macht haben?" sind Beispiele aus dem Jahresprogramm 2002. Im September referiert Ute Höfer selbst zum Thema "Kundenprofiling", im Mai besuchten die Frauen eine Fotografin in ihrem Atelier. Gestartet wird immer mit einem Sektempfang, dem Vortrag folgen lange Gespräche und ein Erfahrungsaustausch. Mitglied bei "FrauenUnternehmen.de" können nur Frauen werden, die Veranstaltungen sind jedoch offen und werden auch von Männern besucht. Rund 200 Interessierte beziehen die regelmäßigen Infos. ,,,
Informationen über "FrauenUnternehmen.de" gibt es auf der gleichnamigen Homepage oder unter den Telefonnummern 07641 / 936405 (Ute Höfer), 0761 / 2021888 (Anette Banck).

BZ vom 14.8.2002, mehr

www.frauenunternehmen.de

  

 

Donum Vitae kontert bischöflicher Erklärung

Für "wenig hilfreich" hält der Vorstand des Verbands Donum Vitae Region Freiburg "Ton und Inhalt" der bischöflichen Erklärung zu dessen Gründung. Weihbischof Bernd Uhl hatte, wie die BZ berichtete, Donum Vitae als einen bürgerlichen Verein bezeichnet, "der von der katholischen Kirche weder anerkannt noch gefördert" werde. Dem hält der Verband, der in Freiburg Schwangere beraten und die für einen Abbruch erforderlichen Scheine ausstellen will, entgegen, dass er aus "mehrheitlich katholischen Christen" bestehe, die sich "glaubwürdig für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzen" wollen. Nach dem Ausstieg der katholischen Beratungsstellen aus dem staatlichen System sei die "Erreichbarkeit von Frauen in Konfliktsituationen nicht mehr wie bisher gewährleistet". Der umstrittene Schein sei nur eine von mehreren Bedingungen für einen rechtswidrigen, aber straffreien Abbruch, "aber als solches nicht ursächlich". Donum Vitae respektiere, dass die letzte Verantwortung bei der betroffenen Frau liege.
BZ vom 18.7.2002, mehr

 

Frauenprojekthaus soll kommen

In einem Frauenprojektehaus sollen freie Träger von Angeboten für Mädchen und Frauen stärker zusammenarbeiten können.
"Das Wichtigste, was rausgekommen ist, ist das Frauenprojekthaus", fasste Grünen-Stadträtin Pia Federer zusammen. Ein Haus also, in dem freie Träger von Angeboten für Frauen und Mädchen räumlich und, wenn möglich, auch inhaltlich zusammenarbeiten. So stellen es sich Stadt und Sozial- und Jugendhilfeausschuss vor. In dessen jüngster Sitzung griffen sie damit den "Kernvorschlag" der Firma "Binder-Kissel/ Wege zum Kunden" auf: Im Auftrag der Stadtverwaltung hatte die Firma neun solche Institutionen untersucht und vor allem deren "Zersplitterung" bemängelt.

Vier Vereine treten laut Stadtverwaltung schon für ein Frauenprojektehaus ein: FrauenZimmer (Verein zur Unterstützung suchtgefährdeter und abhängiger Frauen und Mädchen), das Frauen-und Mädchengesundheitszentrum, TRITTA (Verein für feministische Mädchenarbeit) und Wildwasser (Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen). "Die Stadt wird die Diskussion weiter verfolgen, auch mit anderen Trägern", kündigte Petra Kieffer vom Sozial- und Jugendamt an.
...
BZ vom 26.6.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de

  

 

 

Existenzgründerinnen-Forum FrauUndBeruf-Freiburg.de im Internet

Die städtische Kontaktstelle Frau und Beruf hat - bisher einmalig in Baden-Württemberg - ein virtuelles Forum für Existenzgründerinnen eingerichtet. Unter www.frauundberuf-freiburg.de  können sich Frauen, die sich in Freiburg selbständig machen wollen, austauschen und Kontakt zu anderen Existenzgründerinnen knüpfen. Die neue Plattform ergänzt den Existenzgründerinnen-Treff, bei dessen nächstem Termin am 20. Juni um 20 Uhr im Café o. T. im Museum für Neue Kunst (Marienstraße 10 a) die Trainerin Nicola Hanefeld in die Präsentationstechnik nach Alexander einführen wird.
19.6.2002

www.frauUndBeruf-Freiburg.de

  

 

Moses-Projekt für anonyme Geburt des Helferkreises

Das in Zusammenarbeit des "Helferkreises für werdende Mütter in Bedrängnis", der Diakonie und dem Sozialdienst katholischer Frauen entstandene Projekt will Müttern in Notlagen eine Geburt im Krankenhaus ermöglichen, ohne dass sie ihren richtigen Namen nennen müssen. Nach der Geburt wird das Kind zur Adoption freigeben. Die Frauen haben acht Wochen Zeit, ihre Entscheidung rückgängig zu machen und sich doch noch für das Kind zu entscheiden.
Jährlich werden bundesweit ungefähr 54 ausgesetzte Babys gefunden, die Hälfte davon tot. Doch die Dunkelziffer wird weitaus höher geschätzt. Scham, Angst und Hilflosigkeit treiben manche Mütter sogar dazu, ihr Kind direkt nach der Geburt töten. "Diese Mütter haben die Schwangerschaft oft so stark verdrängt, dass sie von der Geburt regelrecht 'überrascht' werden" meint Bärbel Wagner von der Diakonie Freiburg. Das Moses-Projekt setzt vor allem auf die intensive Beratung der Mütter. Mechthild Herder vom Helferkreis hofft, dass sich so viele doch noch für ihr Kind entscheiden: "Einfach, weil sie aufgefangen und nicht alleingelassen werden."

Doch wie erreicht man Mütter, die ihre Schwangerschaft verdrängen? Und erreicht man tatsächlich die Frauen, die ihr Kind nach der Geburt töten würden? "Um sie anzusprechen müssen wir uns auf einer ganz niederschwelligen Ebene bekannt machten", meint Bärbel Wagner: In Diskos und Bahnhöfen sollen Aufkleber eine Notrufnummer bekannt machen und Prospekte in allen Sprachen ausgelegt werden. In Deutschland ist die anonyme Geburt nicht legal, aber auch nicht illegal. In dieser gesetzlichen Grauzone sind längst zahlreiche Initiativen entstanden, die die anonyme Geburt ermöglichen. .....

Sirku Plötner
Info: Die Moses-Initiative sucht noch Ehrenamtliche Helfer. Wer interessiert ist kann sich unter [TEL] 0761/289700 informieren

Bz vom 7.6.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de
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©  by Freiburg-Dreisamtal.de,  Update 16.08.09