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Infos zu Kirchen
im Schwarzwald zwischen Freiburg und Feldberg
 

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Blick vom Webershäusle/Schweighöfe nach St. Märgen am 1.6.2002

 

 

Fronleichnamsprozession von St. Barbara und Auferstehungsgemeinde 2004

LITTENWEILER. Mit Fronleichnam können Protestanten nichts anfangen? An Fronleichnam wollen Katholiken streng unter sich bleiben? Für Littenweiler jedenfalls treffen solche Vorurteile nicht zu. Am Altar vor ihrer Kirche wird die evangelische Auferstehungsgemeinde am kommenden Sonntag die Fronleichnamsprozession ihrer katholischen Mitchristen von St. Barbara willkommen heißen. Christiane Krause-Braun sprach mit den beiden Gemeindepfarrern, dem evangelischen Rudolf Atsma und seinem katholischen Kollegen Johannes Kienzler.

Erstmalig macht die Fronleichnamsprozession bei der  ev. Auferstehungskirche Station 2003 2003 bei der Auferstehungskirche

BZ: Fronleichnam ist ein katholischer Feiertag. Wie kommt es, dass in Littenweiler die Evangelischen mitfeiern?
Kienzler: Das Wichtigste ist, dass wir unsere verschiedenen Traditionen kennen lernen. Von daher ausgehend kam es letztes Jahr zur Überlegung, eine Station unseres Prozessionsweges auf dem Kirchplatz der Auferstehungsgemeinde gemeinsam zu feiern. So können sich unsere evangelischen Mitchristen mit diesem Feiertag auseinander
setzen und auch aktiv mitfeiern.
Atsma: Aufgrund der über Jahre gewachsenen vielfältigen ökumenischen Beziehungen zwischen den Gemeinden hat der Ältestenkreis gerne zugestimmt. Die Station wurde im vergangenen Jahr zum Thema "Ökumene" vorbereitet. Für alle war das gemeinsame Beten um die Einheit im Rahmen der Fronleichnamsprozession ein sehr bewegender Moment.

BZ: Was können Evangelische mit Fronleichnam anfangen?
Atsma: Die Zeiten, in denen spezifisch konfessionell geprägte Feiertage wie Karfreitag, Fronleichnam, Reformationsfest, Buß- und Bettag bewusst als "Flaggezeigen" gegen andere Konfessionen gefeiert wurden, liegen noch nicht sehr lange zurück. Gott sei Dank aber haben wir innerhalb der Kirchen inzwischen den Reichtum der jeweiligen Traditionen schätzen und zunehmend miteinander teilen gelernt. Fronleichnam als "Weg mit Christus" durch die Straßen unserer Gemeinden kann auch für evangelische Gemeinden eine Anregung sein, die eigenen Kirchentüren weit zu öffnen und mehr mit dem Evangelium in die Öffentlichkeit zu gehen.

BZ: Gibt es nicht auch Stimmen aus der Gemeinde, die gemeinsame Feiern ablehnen oder ihr zumindest skeptisch gegenüber stehen?
Atsma: Natürlich. Umso mehr finde ich es wichtig, zum interkonfessionellen Dialog einzuladen, um nicht bei alten Vorurteilen zu verharren, und sich besser kennen zu lernen.
Kienzler: Dass neue Wege im wahrsten Sinne des Wortes auch mit Skepsis verbunden sind, ist ja normal. Aber die positiven Rückmeldungen im letzten Jahr haben mir gezeigt, dass es eine gute Sache ist.

BZ: Mit Weihnachten und Ostern kann die Allgemeinheit mehr anfangen als mit Fronleichnam. Wie schaffen sie es dennoch, den Sinn und die Bedeutung zu vermitteln?
Kienzler: Gegenstand und zentraler Inhalt des Festes ist die Verehrung der heiligen Eucharistie mit der anschließenden Prozession, die als ein Sinnbild der pilgernden Kirche verstanden werden darf. Dies gilt es in der Feier wieder neu zu verlebendigen und in unsere Zeit hinein zu verkünden. Der Name erklärt sich aus dem Mittelhochdeutschen: "Vrôn" oder "Frôn" heißt "Herr"; "Lichnam" bedeutet "lebendiger Herr".

BZ: Die Prozession findet nicht am Fronleichnamstag selbst statt, sondern am Sonntag danach. War das ein "Zugeständnis" an die Evangelischen?
Kienzler: Nein, das ist durch die Größe der Seelsorgeeinheit Ost und die damit notwendige terminliche Abstimmung innerhalb der vier Pfarrgemeinden bedingt.
Atsma: Aber wir haben uns gefreut, dass die katholische Gemeinde mit Rücksicht auf den Gottesdienstbeginn der Auferstehungsgemeinde um 10 Uhr ihre Fronleichnamsmesse zeitlich so verlegt hat, dass wir uns auch nach dem Ende unseres Gottesdienstes gegen 11.15 vor unserer Kirche begegnen können.

Die Prozession am Sonntag, 13. Juni, beginnt um 10 Uhr im Hof des Stahlbads (Sonnenbergstraße 2) mit einem Festgottesdienst. Von dort aus führt sie über die Lindenmattenstraße, Ekkebertstraße, Keltenstraße, Kappler Straße zur Auferstehungsgemeinde. Anschließend geht sie über die Ebneter Straße und den Ebneter Weg zum Friedenskreuz zurück zum Abschluss in die Kirche St. Barbara

BZ vom 9.6.2004

  

 

Wer hat Angst vorm Muselman?

In der hessischen Kleinstadt Schlüchtern wollen Muslime eine Moschee bauen. Nichts da!, sagt eine Bürgerinitiative und eröffnet den Kampf um das Abendland

„Wir befinden uns in einem grundlegenden zivilisatorischen Konflikt, der zwischen einem teils extremistischen muslimischen Fundamentalismus auf der einen Seite und einer westlichen Lebenswelt auf der anderen Seite ausgetragen wird.“
Otto Schily (SPD), Bundesinnenminister

„Ich bete zu Gott, dass der christliche Glaube so stark bleibt, dass wir uns nicht vom Islam unterwandern lassen.“
Manfred Hendel (CDU), Bürgermeisterkandidat für Schlüchtern

Die Wahrzeichen des osthessischen Schlüchtern sind im Grunde nichts Besonderes. Es sind seine drei Kirchtürme. Die Kirchtürme, die schon immer da waren, die schon immer aus den Fachwerkhausgässchen aufragten, die dem Städtchen schon immer ihren stummen Segen gaben. Sie sind, könnte man sagen, eine naheliegende Wahl für das Stadtlogo, denn die nächstauffälligen Gebäude im Ort sind die Kreissparkasse und das Gerätehaus der Feuerwehr. Aber das ist es nicht allein. Ihre Türme sind den Schlüchternern ehrlich ans Herz gewachsen. Zusammen klammern sie sich ans Gewohnte, an die Übersichtlichkeit ihrer Welt, ihre Traditionen. Noch hält der Pakt, noch ist unter den Giebeln alles in Ordnung. Doch die Schlüchterner haben Angst. Angst, dass es mit dem christlichen Abendland zu Ende geht. Erst hier bei ihnen und irgendwann in ganz Deutschland. Denn die Muslime kommen. Hoch oben am Waldrand will eine Glaubensgemeinschaft mit Namen Ahmadiyya eine Moschee bauen. Für 200 Mitglieder. Mit einer Kuppel. Mit 13,50 Meter hohen Minaretten. Mit Blick auf den Friedhof. „Die Schlüchterner müssen sich also darauf einstellen, dermaleinst ihre letzte Ruhe im Schatten einer Moschee zu finden“, sorgt sich eine Bürgerbewegung – „sollten sie sich nicht zu entschiedenem Widerstand aufraffen.“

Schlüchtern, das ist ein deutsches Bauchgefühl. In immer mehr Städten schlägt eine mulmige Grundstimmung gegenüber Muslimen in offene Ablehnung um. Ob in Köln, Hannover, Darmstadt, Frankfurt, Bad Salzuflen, Berlin, Thannhausen, Wabern oder Wertheim – überall finden sich Bürgerbewegungen zusammen, um Moscheen in ihrer Nachbarschaft zu verhindern. Seit einem Jahr gibt es einen Bundesverband der Bürgerbewegungen zu Bewahrung von Demokratie, Heimat und Menschenrechten. Er will „der Unterwanderung durch Islamisten Einhalt gebieten“. 17 Bürgerinitiativen haben sich bis heute unter dem Verband zusammengeschlossen, und es werden immer mehr.

Sind all diese Leute paranoide Spießgesellen? Oder begegnet der Rest der Republik dem Islam mit falscher Toleranz? Laut einer aktuellen Erhebung des Zentralinstituts Islam-Archiv hat sich in den vergangenen zwei Jahren die Anzahl der klassischen Moscheen (also solcher mit Kuppeln und Minaretten) in Deutschland fast verdoppelt, von 77 auf 141. Weitere 154 werden gerade gebaut, zudem gibt es noch rund 2500 architektonisch unauffällige Gebetsräume. Gleichzeitig betonen immer mehr der hier lebenden Muslime Widersprüche zwischen religiöser und staatlicher Ordnung. 21 Prozent der Muslime halten nach dieser Umfrage das Grundgesetz für unvereinbar mit dem Koran. Noch vor einem Jahr dachten so nur 16 Prozent.
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Ganzen Artikel
von Jochen Bittner 9.6.2004 bitte auf www.zeit.de lesen

  

 

Peter Thumb - Baumeister von St.Peter, St.Trudpert und St.Margarethen

Es war dem kleinen Peter geradezu in die Wiege gelegt, den Beruf des Baumeisters einzuschlagen, denn das Land Vorarlberg stellte im 17./18. Jahrhundert eine ungewöhnlich große Zahl an Baumeistern. Als Peter Thumb am 11. Januar 1681 in Bezau in Vorarlberg als Sohn des berühmten Baumeisters Michael geboren wurde, war die Erinnerung an den Dreißigjährigen Krieg noch lebendig. Im ganzen Reich wurden die Schäden beseitigt, was im Grenzgebiet zu Frankreich durch die immer wieder aufflammenden Kriege nicht immer einfach war. Das Elztal war Grenzgebiet und daher besonders betroffen. Schon früh erlernte Peter Thumb das Bauhandwerk und zeigte darin bemerkenswertes Geschick. Mit 39 Jahren bemühte er sich um das Bürgerrecht von Konstanz, was ihm allerdings erst 1726, dann schon 45 Jahre alt und sehr vermögend, gewährt wurde. Durch Kontakte zur vorderösterreichischen Verwaltung erhielt er vermehrt Aufträge aus dem Breisgau und aus dem Elsass. Zu seinen Auftraggebern gehörten vornehmlich die Klöster, die ihre alten Kirchen und sonstigen Gebäude im Stil des Barock errichtet haben wollten.

Schon vor seiner dauerhaften Umsiedlung nach Konstanz hatte er 1724 begonnen, die Klosterkirche von St. Peter umzubauen. In den folgenden Jahren war er auch für dem Umbau der Klostergebäude, insbesondere der Bibliothek, verantwortlich. Die Bauten von St. Trudpert im Münstertal, St. Ulrich und Kloster Tennenbach folgten. 1732 wird von ihm in Waldkirch ein Vertrag unterzeichnet, der den Neubau der gotischen St. Margarethenkirche vorsieht. ...

Kompletten Text von Andreas Haasis-Berner  vom 3.4.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

Das St.-Trudpert-Kreuz aus der Ermitage: Feier in Münstertal

MÜNSTERTAL (ml). Mehr als 300 Besucher füllten die Schul-Aula, als das Klarinettenduo Eckart und Marco Geiger die Feierstunde über "Das Kreuz aus St. Trudpert" musikalisch eröffnete.

Johannes Schäfer, Pfarrer von St. Trudpert, gab einen eindrucksvollen Exkurs in die liturgische Bedeutung der beiden Reliquienkreuze - das Trudpert-Kreuz heute in St. Petersburg, das Niello-Kreuz bis heute in St. Trudpert. Mehrere Jahrhunderte lang wurden beide Kreuze als Vortrage- und Segenskreuze in den Prozessionszügen von St. Trudpert mitgetragen. Eine besondere Verehrung durch das Volk hatten beide Kreuze wegen ihrer Reliquien: Holzsplitter vom "wahren Kreuz". Darin begründet liege auch die unwahrscheinlich reichhaltige Ausschmückung mittels Gold, Silber und Edelsteinen. "Im Kreuz ist Heil, Leben und Auferstehung", sagte Schäfer aus dem Blickwinkel der liturgischen Betrachtung.

Arno Herbener beleuchtete die künstlerischen und geschichtlichen Aspekte speziell des gotischen St.Trudpert-Kreuzes anhand informativer Dias, die er bei einem Besuch in der Ermitage in St. Petersburg unter strenger Aufsicht des dortigen Museumspersonals machten durfte. Bestätigt fanden die Zuschauer die herausragenden kunsthandwerklichen Arbeiten, die in den besten Goldschmiedewerkstätten des Mittelalters- sehr wahrscheinlich in Straßburg - angefertigt wurden. Das fast ganz in Gold gehaltene gotische Trudpert-Kreuz wird in seinem künstlerischen Rang als "ein Werk von höchstem Anspruch" bewertet, zitierte Arno Herbener den führenden europäischen Goldschmiedekunstexperten Johann Michael Fritz. Bislang gibt es keinen Hinweis auf den oder die Stifter des gotischen Trudpert-Kreuzes. Nahe liege die Vermutung, dass "König Rudolf I. von Habsburg (1273-1291) in Frage kommt, der 1277 Vogt des Klosters St. Trudpert wurde.

Damit die vielfältigen Bemühungen um das Kreuz aus St. Trudpert nicht auf die dreiwöchige Ausstellung im Augustinermuseum Freiburg beschränkt bleiben, ist zeitgleich ein repräsentativer Bildband "Das Kreuz aus St. Trudpert" entstanden, an dem mehrere Experten von europäischem Rang mitgearbeitet haben. Dafür dankte Klaus Mangold, der Herausgeber des Buches, in aller erster Linie Martha Kryzhanovskaja, der Leiterin der mittelalterlichen Abteilung in der Ermitage St. Petersburg. Ein Dankeswort richtete er an Dietrich Kötzsche, einen Kunsthistoriker ersten Ranges, welcher die Koordination und Redaktion des Buches übernommen hat, sowie an Johann Michael Fritz, den "Papst" unter den deutschen Goldschmiede-Kunstexperten. "Die besten Leute haben zusammengewirkt", sagte Klaus Mangold

Kompletten Artikel vom 20.10.2003 auf www.bzol.de lesen

  

 

 

 

In D Kirch - Buebesitte und Maidlisitte

In D Kirch? He nai! Des isch doch eso langwiilig", het s Dechterli emol gsait. "He doch", hani konteret, "hit kunnt doch dr Goschpel-Chor!" Bal druf in der Kirch hän si sich am Altar ufgstellt, diä Manne un Fraüe vum "Chor 'n' more" ...

I nimm s Maidli uf d Gehre un dänk zruck: Mir hän is als aü gstreibt, in d Mäss z goh, bi unsre Eltere hets aber ke Pardong gä. Wu mer elter gsii sin, hämmer mänkmol dr Gottesdiänscht gschwäntzt un sin hinter dr Kirch spaziäre gloffe. Mei wänns diä Alte gmerkt hätte! So isch des noch e Art Heldetat gsii, do simmer stolz druf gsii. Wu mer elter wore sin, isch üs däne Spaziärgäng hinter dr Kirch e Zit vu zwanzig, drissig Johr wore. Nit numme bi mir. Fascht bi nere ganze Generation. Aber ganz ewäg vu dr Kirch kunnt mer nit, wämmer drin erzoge isch. Mer blibt drhinter. Un wämmer drno emol sälber Kinder het, un verantwortlig isch, ass ebis Rächts üs ene wird, no frogt mer sich: In wellem Umfäld kennt des batte? D Gsellschaft driftet üsenander, eine sait wischt, dr ander hott, dr dritt sait hüüf, dr viärt kallopp! Do dänkt mer villicht hinter dr Kirch, s wär guet, wämmer drin wär, aber dr Stolz, dr Glaübe an diä eige Unfählbarkeit losst eim nimmi nii. Üsser wänn dr Goschpel-Chor drin isch.

So isch do aü e Vatter kumme, mit sinem Bue, wu villicht zum erschte Mol e Gottshüüs vu inne gsähne het. Dä Baba het des schiints nit fir bsunders wichtig ghalte, was dr Pfaar do bredigt, dänn si Bue het viil lüter gschwätzt un gmüült wiä dr Brediger. Do sait dr Pfaar, s sei doch eso sunnig dusse, ebs nit villicht däm Biäbli dusse besser gfalle dät ... E salomonische Vorschlag, han i dänkt, aber anderi sin schiins beleidigt gsii: wiä ka nur e Schwarzrock eso mit eme Kind umspringe.

Do vorne in dr erschte Bänk, wu jetze diä fascht 100 Chormitglieder Blatz gnumme hän, sin friähjer als mir Kinder gsässe. Sticker 50 Buebe uf dr Buebesitte, 50 Maidli uf dr Maidlisitte. Do hets aü emol kenne hoch här goh, aber im Ernschtfall het dr Meesmer iigriffe un eins rüs gstellt. No isch als Ruehj gsii. Un drheim het s drno ke wischt un ke hott, ke hüüf un ke oha gää - anschtatt ass diä Alte beleidigt gsii sin, hän si eim nommol äxtra d Lefitte gläse.

Harald Noth, Lueginsland vom 8.3.2003

  

 

Ideen der Jugend gestalten Kirche auf dem Feldberg

FELDBERG (Bit). "Aus der Reihe fallen und dennoch gefallen". Das ist dann ein recht hoher Anspruch, wenn eingefahrene Traditionen ein wenig aufgeweicht werden sollen. Die Katholische Landjugendbewegung Freiburg (KLJB) wagte am Samstag, 9.11.2002,  in der Feldbergkirche den Versuch und veranstaltete einen Jugendgottesdienst unter dem Motto "Just more you - Mehr drin als du glaubst".
"Wir sind echt begeistert, der Jugendgottesdienst war einfach wunderschön", schwärmt Melanie Rombach. Die 21-jährige Zahnarzthelferin hat gemeinsam mit den anderen Mitliedern der KLJB-Bezirksleitung Steffan Löffler, Stefanie Gerhardt, Lena Joos, Ulrike Konings sowie Feldbergs Pfarrer Matthias Zimmermann und Chorleiter Hans-Peter Schmieder vier Wochen lang den etwas anderen Gottesdienst in der Feldbergkirche vorbereitet.

"Wir vom KLJB sind nicht gerade das, was man unter Kirchgängern versteht", erklärt Rombach. Das Problem, dass ausgerechnet junge Leute so viele Vorurteile in Sachen Kirche haben, kennt Rombach. Deshalb betont sie die Chancen, die ihrer Meinung nach das Treffen in der Kirche oder in der KLJB jedem bieten kann. "Auf persönliche Fragen bekommt man von anderen eine Rückmeldung, kann gemeinsam über die Probleme grübeln oder diskutieren oder auch etwas zusammen unternehmen". Und man lerne auch etwas spirituell zu sein, meint Rombach.
Die christlichen, menschlichen und seelsorgerischen Sinne sprachen die KJBler denn auch per Rollenspiel - zwei alte Freundinnen treffen sich mal wieder - in ihrem Gottesdienst an. Die Botschaft des Gesprächs über den geplatzten Berufstraumes lautete schlicht, dass es die inneren Werte seien, die einen Menschen ausmachen, kam im Dialog klar rüber, der mit der Feststellung endete: "Es kommt drauf an wie du als Mensch bist! Jeder hat seine Talente!" . Pfarrer Zimmermann untermauerte diese Erkenntnis mit dem Gleichnis von den Talenten, stellte den Bezug zur (alten) Kirche wieder her.

Was bei den Jugendlichen auch noch total gut ankam, waren die Lieder, die Chorleiter Schmieder mit ihnen einstudiert hatte", berichtet Rombach. Begleitet wurde der Chor von zwei Saxophonisten, einem Gitarristen und einer Sängerin. Ein Potpourri aus englischen und deutschen Songs sowie bekannten Kirchenliedern hatte Schmieder ausgewählt. "Die Zeit zum Üben war schon ein bisschen knapp, wir kannten viele Lieder überhaupt nicht", erzählt die junge Frau und schwärmt von der letzten Probe: "Da war die Sakristei zu, es gab kein Licht. Wir haben alle Kerzen angezündet und die Atmosphäre war so schön wie später im Gottesdienst". Auf eine "Traumreise" nahm Melanie Rombach die 100 Gäste in der Kirche auf dem Höchsten mit: "Fühle tief in dich rein, spüre dich selbst. Was bin ich, was steckt in mir, was macht mich aus ?" Niemand sei wertlos, überflüssig oder gar unbrauchbar. Man müsse nur - getreu dem Motto: "Just more you - Mehr drin als du glaubst" - versuchen, seine Stärken zu sehen. Fast zwei Stunden lang wurde vorgelesen, miteinander gesprochen, zugehört, gesungen, musiziert und gebetet. Dann stiegen alle ein Stockwerk tiefer zum Partyraum der Feldbergkirche. "So einen Gottesdienst könnte man öfter feiern", sagt Rombach. "Kirche darf ruhig ein anderes, den heutigen Zeiten entsprechendes Image gewinnen".

Gabi Thiele, BZ vom 12.11.2002. www.bzol.de

  

 

 

Frauenliturgie bei Frauengemeinschaften des Dekanats Neustadt

TITISEE-NEUSTADT. Unter dem Thema "Frauenliturgie" steht im Programm der Katholischen Frauengemeinschaft Kirchzarten: "Frauenliturgie ist eine Form des Gottesdienstes, der Frauen besonders entspricht. Frauen wollen mit allen Sinnen beteiligt sein, ihre Freude, Trauer, Klage mit Leib und Seele ausdrücken. Der Alltag mit seinen Unzulänglichkeiten wird in die Feier mit hinein genommen...". Wie eindrucksvoll dieses Anliegen bei der Gestaltung der Gottesdienstfeier umgesetzt werden kann, davon konnten sich die rund 180 Frauen, die sich in der Rötenbacher Benedikt-Winterhalder-Halle zum Dekanatsfrauentag einfanden, überzeugen.
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Das Thema des Frauentags hieß: "Frauenleben sind vielfältig". Die Geistliche Begleitung des Dekanats , Maria Theresia Kößler, lud die Frauen zu einzelnen Gesprächskreisen ein. In der großen Halle war dies kein Problem und so fanden sich schnell die Gruppen zusammen und nahmen die Gelegenheit wahr, mit Gleichgesinnten oder an dem Thema Interessierten ins Gespräch zu kommen. Themen waren unter anderem:
Wie komme ich als Alleinerziehende zurecht? ( Gruppenleiterin Traudi Helmle);
Trennung und Scheidung machen auch vor unserer Familie nicht halt (Claudia Moschalski );
ich lebe allein und mein Leben ist sinnerfüllt (Hildegard Richter);
wie bringe ich Familie und Beruf unter einen Hut? (Felicitas Benitz);
Frauen mit pflegebedürftigen Angehörigen (Elisabeth Geromüller);
unsere Kinder gehen unkonventionelle Wege, manchmal sind sie unsere Sorgenkinder (Vera Sollik);
Hilfe, mein Mann geht in Rente! (Hedwig Tritschler);
es ist mir ein Anliegen, die Ökumene zu pflegen (Erika Spitznagel);
Sterbende und ihre Angehörigen begleiten - Hospizarbeit mit Elisabeth Althaus.

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Maria Kößler dankte im Namen des Vorstandsteams mit Hildegard Richter, Dagmar Reiss, Elisabeth Geromüller, Hedwig Tritschler, Edith Kessler, Erika Spitznagel und Rosemarie Vogt den Rötenbacher und Friedenweiler Frauen für die Gastfreundschaft.
Ingeborg Weh, BZ vom 23.10.2002

BZ vom 23.10.2002, ganzer Artikel

  

 

 

Barockkirche St. Peter wird 275 Jahre alt

Blick vom Hornweg nach Südosten über St. Peter im Februar 2006

Es wird wohl ein Geheimnis bleiben, ob es damals je zum Bau einer neuen Kirche und damit Klosteranlage in St. Peter gekommen wäre, wenn man nicht zuvor in St. Märgen ein neues Kloster gebaut hätte. Der Neubau ist der Tatkraft des energischen Abtes Ulrich Bürgi zu verdanken, der 1719 zum Abt gewählt worden war. Mit dem Vorarlberger Baumeister Peter Thumb plante er nicht nur den Neubau der Kirche und der Klosteranlage, die von Bürgis Nachfolgern vollendet wurde, sondern auch vorausschauend die Neugestaltung der Ortsmitte.

Bemerkenswert zügig setzte er Idee und Planung um, die kritischen Stimmen im Konvent nicht weiter beachtend: Bereits 1719/1720 wurde die St. Ursulakapelle am Westrand des Ortskerns gebaut, zu diesem Zeitpunkt wohl vor allem als "Notkirche" für die Zeit des Neubaus der Klosterkirche. Im April 1724 begann der Abriss der bisherigen Kirche, bereits am 11. Juni war die Grundsteinlegung für die neue Kirche und dann nach reichlich dreijähriger Bauzeit am 29. September 1727 deren Einweihung - "eine organisatorische Meisterleistung", wie der St. Petermer Ortschronist Klaus Weber zutreffend formuliert, auch unter dem Gesichtspunkt, dass damals im Schwarzwald üblicherweise die Bautätigkeit im Winterruhe. Die Kirche vereinte Klosterkirche und Gemeindekirche in einem Gotteshaus: Die eigentliche Klosterkirche mit Hochaltar und Chorgestühl, allein den Mönchen vorbehalten, im Chorraum, die Gemeindekirche der größere Westteil mit einem eigenen Gemeindealtar mit Tabernakel - getrennt lediglich durch einluftiges Chorgitter.

Peter Thumb hat eine Wandpfeilerkonstruktion ausgeführt. Dies bot die Möglichkeit, Seitenkapellen in die Kirche zu integrieren und ohne Probleme eine Empore einzubringen. Ein wesentlicher Vorteil der Konstruktion bestand freilich darin, die Außenwände statisch zu entlasten, so dass es möglich war, in die Außenwände große helle Fenster einzusetzen. Lichtdurchflutete Räume sind kennzeichnend für Barock. Die Barockkirche soll in ihrer Gesamtgestaltung "ein Stück Himmel auf Erden" sein, "ein Abbild des himmlischen Jerusalem" - strahlend hell.

Eine der Besonderheiten der nach der Weihe alsbald künstlerisch ausgestalteten Kirche ist, dass auf den Postamenten an den Wandpfeilern die Zähringerfürsten in überlebensgroßen Figuren präsent sind; für Deutschland eine außergewöhnliche Gestaltung - der Gottesdienstraum ein wenig auch Fürstensaal. Der Grund liegt in der Zeit: Im 18. Jahrhundert sahen sich die Klöster unterschiedlichen Anfeindungen durch Existenzbedrohungen ausgesetzt, denen sie mit ihren Möglichkeiten begegneten. Durch die geradezu demonstrative Präsenz der Stifterfamilie in der Kirche und deren aufwändige, nicht zu übersehende Grablege in zwei Wandgräbern im Chorraum direkt vor dem Hochaltar sollte für jedermann deutlich werden, dass man sich nicht in irgendeiner Dorfkirche, sondern im Hauskloster und in der Grablege eben dieses Fürstengeschlechtes befand - nicht zuletzt eine bewusste Geste gegenüber den in Wien herrschenden Habsburgern.

Die Energie und Baufreude des Abtes war freilich mit den nicht unbegrenzt verfügbaren wirtschaftlichen Mitteln und Möglichkeiten des Klosters in Einklang zu bringen. Die Bauern der Klosterherrschaft hatten Frondienste bis an die Grenze des Möglichen zu leisten, was in den Predigten bei der Weihe der Kirche mehrfach in hoher Anerkennung dieser Leistung und Belastung hervorgehoben wurde. Zum anderen wurden einheimische Kunsthandwerker in die Gestaltung der Kirche, dann auch der folgenden Klosterbauten eingezogen, so der Holzbildhauer Matthias Faller. Schließlich hat man Ausschau gehalten nach eher jungen noch nicht weiter bekannten Talenten (so Peter Thumb, Franz Joseph Spiegler, Christian Wenzinger), denen man in St. Peter eine erste große Chance gab, wobei sich ihre finanziellen Forderungen sehr im Rahmen halten mussten.Kunsthistorisch besteht dadurch das Besondere der Kirche von St. Peter auch darin, hier ein Ensemble von Erstlingswerken anzutreffen. Durch den Kunstsinn der damaligen Mönche und den Zwang zum Sparen hat Barock in St. Peter eine Ausprägung erfahren, die von den meistern als leicht und licht empfunden wird, haben Kirche und Kloster eine Gestaltung, die zum ländlichen Umfeld im Schwarzwald passt, wohl etwas Besonderes, aber nicht Übermäßiges - die Klosteranlage in die Landschaft eingefügt. Vielleicht auch darum kommen alljährlich unzählige Besucher aus aller Welt nach St. Peter, um dieses Kleinod zu entdecken. Allein an den Führungen durch die vormalige Benediktinerabtei mit Barockkirche, Rokokobibliothek und Fürstensaal nahmen im Jahr 2001 nahezu 13 000 Interessierte teil.
Wolfgang Mecklenburg, BZ vom 29.8.2002, www.badische-zeitung.de

Gesonderte Führungen in Kirche und Kloster St. Peter durch Herrn Wolfgang Mecklenburg nach Voranmeldung: Tel 07660/91010 - Priesterseminar der Erzdiözese Freiburg

St. Peter - Bewegender Abschied für Pfarrer Karl Jung >Kirchen2 (14.8.2004)
www.pfarrgemeinde-st-peter.de 

  

 

 

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