Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelles zu Musikvereinen
im südlichen Hochschwarzwald und Breisgau
 

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   Junger Löwenzahn und alte Weide im Schwarzwald,  April 2002

 

Alphornbläser Franz Pichl in Kandern-Sitzenkirch

Da es in Deutschland wenig Möglichkeiten gibt, besuchte er in der Schweiz Kurse, spielte zunächst in Thierstein in einer Alphorngruppe und jetzt schon seit einigen Jahren in Allschwil in einer zwölf Mann starken Formation. Seit einiger Zeit ist Franz Pichl auch an einer Gruppe in Haltingen beteiligt, die er selbst mitgegründet hat.
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Neben dem Alphorn besitzt Franz Pichl zwei verwandte Instrumente, auf denen er bisweilen spielt: ein Büchel und ein Hirtenhorn, mit dem sich die Hirten in den Bergen verständigten. Mehr als 30 Auftritte absolviert die Allschwiler Alphorngruppe, der Pichl angehört, im Jahr. Dazu kommt gelegentlich ein Auftritt mit der noch jungen Haltinger Gruppe. Gelegentlich ist Pichl Solist, etwa bei Hochzeiten oder Beerdigungen. Jedes Jahr besucht er einen Kurs in der Schweiz. "Das ist für mich wie Urlaub", sagt Pichl, der dieses Jahr im August seinen 70. Geburtstag feiern wird. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er beim Ernst-Mach-Institut. Das Alphornspielen ist nur eines seiner Hobbys. Die Berge haben es ihm angetan, dorthin zieht es ihn oft.
Ganzen Artikel vom 5.11.2004 auf www.bzol.de lesen

  

Goschehobel trat als Quintett in der Güterhalle Bleibach auf

GUTACH. "Sin mer do, wo mer hi hen welle?" fragt das alemannische Musiker-Duo Eberhard Jäckle/ Urban Huber-Wölfle alias "Goschehobel" auf seiner neuesten CD "Zwischezit". Aus dieser CD, aber auch aus dem mittlerweile mehr als 20 Sänger- und Musikerjahren umfassenden Repertoire gab "Goschehobel" am vergangenen Samstag vor vollbesetztem Haus in der Bleibacher Güterhalle ein sehr unterhaltsames Konzert.

Sind schon die Titel in "Zwischezit", so die Band, "orientiert am "Folk-Rock, gewürzt mit Blues-, Reggae- und Latino-Elementen", so wurde in der Güterhalle der "Goschehobel"-Genuss noch gesteigert durch zusätzlich viele ältere und neuere Hits, zum Beispiel "Stond endlich uff", "Summer in de Sechz'ger Johr" oder der Sehnsuchtssong nach Kuba, als sich das heutige Duo vom kleinen Hausach in die weite Welt, zum Beispiel nach Kuba, wegträumte. ... Doch, was wären noch so gute Texte ohne entsprechende Musik. Die ist in der Tat ausgezeichnet. Und auch wenn zum Beispiel beim Stück "Laszlo und Maria" Urban Huber-Wölfle virtuos zeigt, was man einem "Goschehobel", einer Mundharmonika, für unglaublich tolle Töne entlocken kann, kommt dem Sound sicherlich sehr zugute, dass an diesem Abend - wie übrigens auch auf der neuen CD - aus dem Duo ein Quintett geworden ist. Mit Oliver Fabro (Mandoline, Sologitarre), Andres Buchholz (Kontrabass, Bassgitarre) und Jonathan Krüger (Schlagzeug) haben Huber-Wölfle und Jäckle drei ganz exzellente Musiker mit auf die Bühne gebracht....

Ganzen Text von Bernd Fackler vom 21.5.2004 auf www.bzol.de lesen

  

Barockkirche St.Peter - Kinderorgelkonzert mit Orgelmaus Cillie

"Hallo!", piepste eine ungewöhnliche Stimme in St. Peters berühmter Barockkirche. "Orgelmaus Cillie" begrüßte zum ersten Kinderorgelkonzert ganz besonders die kleinen Besucher, die mit ihren Familien die meisten Kirchenbänke füllten. Fast eine Stunde gelang es ihr, die Spannung zu halten, als von Musik und Instrument die Rede war.

Und weil sie selbst so ungeheuer neugierig ist, erzählte sie - "übersetzt" von der Stimme des Bezirkskantors Johannes Götz, ungeheuer viel Wissenswertes über die kurzen und langen Orgelpfeifen und all das, was das königliche Kirchenmusik-Instrument ausmacht. Eine große Leinwand bot optische Erklärungen dazu, ein wenig blass allerdings in der sonnenerhellten Kirche. Dass "Cillie" bei ihrem Besichtigungsgang einmal in eine Orgelpfeife plumpste, war nur eine der humorvollen Einlagen.

Mit großen Augen folgten kleine (und große) Leute den Erklärungen von Johannes Götz. Musikalisch setzte sie der junge Organist Severin Zöhrer aus Oberried um. Triumphale Klänge, hoch und tief, berauschende Orgelmusiken, zum Schluss gar einen recht weltlichen "Rausschmeißer". Und "Cillie"? Entdeckungsfreudig tippelte sie tonal zwischen Tasten, Registern und Manualen, suchte den "Wind", mit dem die Pfeifen Laut geben. Und schließlich lud sie alle Interessierten ein, doch hinauf zu gehen auf die Orgelempore, um sich das Gehörte ganz genau anzusehen. Und den Severin dort zu besuchen, der das große Instrument so wunderschön zum Klingen brachte.
Die Frage eines wissbegierigen Jungen, "Warum guckt der Orgelspieler in einen Spiegel?", hörte "Cillie" leider nicht mehr und blieb unbeantwortet

Monika Rombach in der BZ vom 3.8.2004

  

 

Harmonika-Bezirksverband Breisgau tagt in Münstertal

In der Jugendarbeit liegt die Zukunft
Vertreter aus 40 Mitgliedsvereinen nahmen im März 2004 an der Bezirksjahreshauptversammlung und der Jugendversammlung des Deutschen Harmonika-Verbandes für den Bezirk Breisgau in Münstertal teil. Dabei wurde den Vereins- und Jugendvertretern Einblicke in die vielfältige Arbeit des Bezirks gegeben. 54 Vereine und Gruppierungen mit insgesamt 2034 Aktiven und Auszubildenden gehören derzeit dem Bezirk Breisgau des Deutschen Harmonika-Verbandes an. Bezirksvorsitzender Hubert Rombach aus Glottertal nannte als besonders wichtig für die Zukunft des Verbandes, die Förderung der Jugend und ihre Ausbildung. Die Entwicklung eines Ausbildungskonzeptes sei in Vorbereitung. Rombach lobte die gute Arbeit der Ausbilder und Jugenddirigenten und verwies auch auf die Homepage des Verbandes, die von den Vereinen genutzt werden solle. Bezirksjugendleiter Gottfried Kretschmer bekräftigte seine Absicht, im kommenden Jahr seine Tätigkeit als Bezirksjugendleiter zu beenden. Dirigent Michael Huck verwies auf den am 24. April 2004 in Münstertal stattfindenden Bezirksjugendwettbewerb.

BZ vom 2.4.2004, www.dhv-breisgau.de 

  

 

 

Schwarzwälder Hirtenhorn - Schweizer Alphorn

WALDKIRCH. Einen ebenso interessanten wie amüsanten musikalischen Abend zum Auftakt der Alphornausstellung erlebten die Besucher beim "Concerto Alphornissimo" bei der Firma Jäger und Brommer im Orgelbauersaal. Franz Schüssele, in Waldkirch bestens als "Gälfiäßler" bekannt, stellte rund 25 Natur- und Alphörner vor und ordnete sie in ihren geschichtlichen und kulturellen Hintergrund ein. Auch wusste er manch' schöne Geschichte rund um die Hörner zu erzählen. Besonders eindrucksvoll waren dabei natürlich immer die Töne und Melodien, die der klassische Musiker, Jazzer, Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Volksmusiker den Hörnern entlockte.

Keineswegs seien die Alphörner eine Schweizer Erfindung, so Schüssele. Es habe sie überall auf der Welt seit Urzeiten in den Gebirgsländern gegeben, hätten sich doch die Hirten damit verständigt. Richtig sei, dass die Schweizer die Alphörner, nachdem sie fast ausgestorben waren, als erste wieder reanimierten - der Tourismus stand dahinter. Heute sei die Schweiz als Alphornbläserland in der Welt am meisten bekannt.

Mit einem Schwarzwälder Hirtenhorn, das seit 1765 immer am Heiligen Abend in Villingen geblasen wird, begann das "kommentierte" Konzert. Drei Mal so lang und bekannter ist das Schweizer Alphorn - eine Erfindung für den Fremdenverkehr. Das erste Hirtenhorn dagegen war ein ausgehöhlter Ast, leicht und filigran in Gestaltung und Ton. Danach spielte er die Oberstdorfer Kuhblose. In Parchim wurden Naturhörner gefunden, in Franken und Thüringen wurden, im Elsass und sogar in Friesland wurden sie gespielt. Mit scharfem Ton kommt das skandinavische Birkenlur daher. Auch in Polen sind Alphörner noch zu hören. In Sibirien ist das Horn kein Blas- sondern ein Sauginstrument mit merkwürdigem Ton. Rumänien, so Schüssele, habe eine größere Blashorntradition als die Schweiz. Das "Butschum" werde noch heute in der Mehrzahl von Frauen geblasen. Wie der Vergleich zeigte, handelt es sich dabei um eine sehr viel lebendigere Musik als in der Schweiz. Noch heute hört man in den buddhistischen tibetischen Klöstern die tiefen Töne des Dung-chen. Das Didgeridoo der australien Ureinwohner Aborigines, laut Schüssele vielleicht das älteste Instrument der Menschheit, ist inzwischen auch nach Europa vorgedrungen.
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Die Ausstellung in Waldkirch ist bis 28. März 2004 geöffnet. Führungen auf Anfrage. Voranmeldungen unbedingt erforderlich bei Jäger und Brommer, [TEL] 07681/ 3927. Am 9., 16. und 22. März ist Franz Schüssele jeweils von 9 bis 12 Uhr anwesend.

Den kompletten Text vom 11.3.2004 lesen Sie auf www.bzol.de

Jäger & Brommer - Orgelbau in Waldkirch
http://www.jaegerbrommer.de/links_d.html
www.alphorn-center.de

  

 

 

Musicosophia - Schule für die Ausbildung des Musikhörens in St. Peter

Die "Kunst des Hörens" wurde am 29.2.2004 im Seminarhaus Lindenhöhe gelehrt. Veranstalter war die "Musicosophia" - eine internationale Schule für die Ausbildung des bewussten Musikhörens mit Sitz in St. Peter. Gründer der Schule ist der 75-jährige George Balan, ein rumänischer Musikwissenschaftler, der früher am Konservatorium in Bukarest sehr unkonventionell unterrichtete. Dadurch war er aufgefallen und musste später aus Rumänien fliehen.

"Er hat geistige Nahrung verteilt und verbreitet", sagt Gebhard von Gültlingen, einer der beiden Leiter der Schule, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern kann. Seit 16 Jahren unterrichtet der gelernte Behindertenpfleger in St. Peter. Aber unterrichten an der Musicosophia ist ein internationales Unterfangen: Oftmals ist er unterwegs nach Italien, Spanien oder Frankreich, um Kurse zu geben. "Es ist eine Schule für Nichtmusiker", erklärt von Gültlingen, "aber es macht nichts, wenn man schon etwas weiß". Denn es gehe um einen ganz anderen Zugang, als der, den gewöhnlich der Musiker zur Musik habe. "Das was die Musik über das Gehör gibt, ist so viel mehr, als man über das Spielen bekommt", sagt der Musikpädagoge, der selbst Trompete und Querflöte spielte. "Der Musiker muss 90 Prozent seiner Energie und Zeit in seine Finger und seine Stimme legen", sagt er, "ein guter Musiker muss acht bis zwölf Stunden am Tag üben, er hat oft nicht mehr die Zeit zu fragen was spiele ich eigentlich ?"
Wenn man aber die Technik ganz weg lasse, könne man einen direkten Zugang zu der Musik bekommen, ist die Grundidee bei Musicosophia. Der Hörer denkt nicht an Tonarten, Griffe oder Harmonien sondern: "Die Musik spricht zu seiner Seele und löst einen Prozess aus, indem wir in die Musik eindringen, dringen wir in uns selbst ein". Der erste Kontakt mit einem Musikstück sei emotional oder intuitiv: Man mag es oder nicht, kann sich Teile behalten oder nicht. Doch dahinter wollen die bewussten Musikhörer gehen: "Wir suchen die Botschaft der Musik", erläutert von Gültlingen. "Im Verborgenen gibt Mozart seine tiefsten Geheimnisse Preis". Erreicht wird das zunächst mit dem Erarbeiten von der Struktur des Stückes, dann kann es sein, dass ein ganzes Wochenende mit einem einzigen Satz von Mozart gearbeitet wird. Immer wieder wird gehört, immer wieder mit Fragen des Leiters tiefer gegangen. Beim bewussten Hören merke der Teilnehmer, dass sich der Komponist etwas gedacht hat, dass er arbeitet wie ein Autor, der sich ausdrücken möchte, nur eben nicht mit Worten. ....
Ganzen Text von Birgit Neuhardt vom 5.3.2004 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Harfe selbst bauen

Holzkette-Mitglied Rolf Helmle ermöglicht Kurs für 15 Teilnehmer unter fachlicher Anleitung

Harfe zu spielen, bedarf es großen Talents und sehr viel Übung. Mehr als 15 Musikliebhabern reichte dies noch nicht - sie stellten ihre Musikinstrumente selbst her. Der Neustädter Schreinermeister Rolf Helmle hatte im Seminarhaus Sonnhalde in Lenzkirch-Kappel einen Kurs organisiert, bei dem die Teilnehmer ihre eigenen Harfen, Saitenspiele und Hackbrette bauen konnten.

Unter Anleitung von Holzinstrumentenbaumeister André Schubert sägten, bohrten, hobelten und schliffen die Teilnehmer, was das Fichtenholz hielt. Nach vier Tagen abwechslungsreicher Arbeit hatte sich die Mühe gelohnt: Die Instrumente überzeugten, nachdem sie mit André Schuberts Hilfe bespannt und gestimmt worden waren, mit wohl gefälligen Klängen. Schuberts Partner, Musiklehrer Christoph Pampuch aus Fulda, leitete die Gäste beim Musizieren an. Wie es zu dem ungewöhnlichen Angebot kam, mitten im Schwarzwald Instrumente selbst herzustellen?

Schreinermeister Rolf Helmle hatte vor einiger Zeit eine Harfe für seine Tochter gesucht. Dabei landete er bei André Schuberts Klangwerkstatt in Marktwald (Bayern), wo die historischen Saiteninstrumente nach allen Regeln der Kunst entstehen. Helmle, engagiertes Mitglied der Holzkette Schwarzwald, war bei einem Besuch in der Klangwerkstatt so begeistert, dass er Schubert zu einem Kurs im Schwarzwald überreden konnte. Das Echo war groß: Die Teilnehmer reisten sogar aus Salzburg und Norddeutschland an. Nach dem Erfolg plant Helmle bereits die nächsten Baukurse für Januar 2005.

Dirk Sattelberger in der BZ vom 3.2.2004

Rolf Helmle, Schreinerei
www.probeschlafen.de , helmle@probeschlafen.de

  

 

 

Jugendmusikschule Titisee-Neustadt als Nachwuchsschmiede

Strahlegesichter (von links): Jannika Jäger, Jonathan Schulz, Waldemar Lang, David Schulz, Inez Ellmann, Fabian Furtwängler, Elisabeth Bair-Akilic, Susanne Straetker und Robert Mayr.
Foto: Peter Stellmach

Ein erfreulicher Tag sei es, befand folgerichtig Clemens Hensler, der Vorsitzende der JMS, im Beisein der Eltern der Nachwuchsmusiker und der musikalischen Leitung bestehend aus Robert Mayr und Harald Westphal sowie Geschäftsführer Walter Disch. Er dankte den Eltern, die mit ihrem finanziellen Einsatz ihren Kindern "Gutes tun". Hob die intensive Vorbereitung der Kinder und Jugendlichen hervor. Betonte auch, welche Besonderheit die Auftritte darstellten, bei denen sie vor einer professionellen Jury bestehen mussten.
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Wie bei der Siegerehrung eines sportlichen Wettkampfs, wurde die Spannung allmählich aufgebaut. Susanne Straetker (Violine) sicherte sich in Freiburg mit 16 Punkten den 3. Preis. Die Elfjährige aus Löffingen wird seit 1999 von Elisabeth Bair-Akilic unterrichtet. Sie wurde begleitet von Jannika Jäger am Klavier, die mit 18 Punkten einen 2. Preis gewann. Die 16-Jährige aus Löffingen genießt seit zehn Jahren Unterricht an der JMS, derzeit bei Veronika Lau, zuvor bei Eva-Maria Agostini und Martin Müller.
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Die JMS hat sich damit erneut als Talentschmiede bewiesen. Von 1977 bis 2001 brachte sie 48 Preisträger hervor (zehn erste, 15 zweite, 13 dritte Preise). 2002 zwei zweite und einen dritten Preis, 2003 stellte sie den Rekord auf von vier ersten, acht zweiten und drei dritten Preisen. Mit Axel Schmitt (Klavier) kann die JMS einen Bundessieger und mit Kersten McCall (Querflöte) einen Landessieger vorweisen. 15 ehemalige Schüler haben die Berufung zum Beruf gemacht und sind nach einem Studium heute als Musiker oder Lehrer tätig.

Kompletten Text von Peter Stellmach vom 14.2.2004 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Trachtenkapelle Hinterzarten spielte zu 1295 Kurkonzerten

... Oskar Faller meinte denn auch, wenn einem soviel Gutes bereitet wurde, könnte man doch auch für einen caritativen Zweck sammeln. Bei der spontanen Aktion kamen 275 Euro zusammen, die Faller auf 350 Euro aufrundete. Bedacht werden soll damit die Aktion Weihnachtswunsch der Badischen Zeitung in Titisee-Neustadt, mit der Bedürftigen im Hochschwarzwald geholfen wird.
Die Trachtenkapelle Hinterzarten begleitet das ganze Jahr über das touristische Leben in dem Kurort. 35 Kurkonzerte gab die Kapelle in diesem Jahr im Kurhaus unter der Leitung von Gottfried Hummel. Beim letzten Konzert in diesem Jahr erinnerte Oskar Faller, dass das Kurhaus vor genau 40 Jahren eingeweiht wurde. Das Gebäude wurde auf dem Wiesenareal bei der ehemaligen "Linde" erstellt, die von der Gemeinde 1957 aufgekauft wurde. Von den Eheleuten Wilhelm und Sophie Ketterer erwarb die Gemeinde das 65,48 Ar große Gelände. Im Dezember 1960 konnte mit dem Kurhausbau begonnen werden, 1963 wurde das Kurhaus eingeweiht, wie Faller die Besucher des letzten Kurkonzerts in diesem Jahr informierte. In diesen 40 Jahren spielte die Trachtenkapelle zu 1295 Kurkonzerten auf. Auch ein Erfolg!

Ganzen Artikel von Gerhard Wolf vom 13.11.2003 auf www.bzol.de lesen

  

 

Harfe - Instrumentenbau in Kappel

Stefanie Helmle hat unter fachmännischer Anleitung ihr eigenes Instrument gefertigt
"Das ist ganz schön anstrengend", sagt Stefanie Helmle lachend und legt die Stichsäge beiseite, um kurz zu verschnaufen. Die Neustädterin nimmt an einem Harfen-Baukurs teil und fertigt ihr eigenes Instrument. Das Seminar findet unter Leitung von Christoph Löcherbach im Freizeit- und Landschulheim Kappel statt. Dem Instrumentenbauer gehört die Klangwerkstatt Markt Wald in Bayern.

Für den Workshop wurde die große Kantine kurzfristig zur Werkstatt umfunktioniert. Große Werkzeugkisten türmen sich auf den Tischen. 14 Teilnehmer sind es, und um zügig voranzukommen, hantieren sie schon eifrig mit Säge, Hobel und Raspel an ihren künftigen Instrumenten. Denn der Kurs erstreckt sich nur über vier Tage und dieser kurze Zeitraum duldet kein Trödeln. Der Instrumentenbauer huscht von Tisch zu Tisch, schaut den Arbeitenden prüfend über die Schulter, gibt Anleitungen, Tipps und auch praktische Hilfestellung.
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Auch Stefanie Helmle macht sich wieder an die Arbeit. Der Kurs erfordere schon eine gewisse handwerkliche Begabung, äußert die 17-Jährige, während sie geschickt die Säge am Holz ansetzt. Die junge Frau hegte schon lange den Wunsch, selbst ein Harfen-Instrument zu bauen, und ihre Eltern halfen ihr diesen Traum zu verwirklichen. Sie haben für ihre Tochter den Workshop in Kappel angestoßen und organisiert.
Die Schülerin besuchte vor Jahren ein Harfenkonzert, seither faszinieren sie die historischen Zupfinstrumente. Seit zwei Jahren besitzt sie selbst eine Harfe, eine große Volksharfe, die ihr die Eltern schenkten. Das stattliche Instrument ist 1,75 Meter groß und wiegt ganze zwanzig Kilo. Es war sehr schwierig, im Hochschwarzwald einen Harfenlehrer zu finden, erzählt sie, doch schließlich fand sie einen Schüler am Birklehof, der sie einmal wöchentlich in die Kunst des Harfenspiels einweist. Seit einem Jahr spielt Stefanie Harfe beim Volksensemble "Badische Brätwurscht Musig" mit. Die fünfköpfige Formation bestehend aus Trompete, Flöte, Geige, styrisches Akkordeon, Kontrabass und Harfe spielt Volkslieder aus dem Schwarzwald.
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Eva Weise, BZ vom 6.2.2003, ganzer Artikel auf www.bzol.de
http://www.klangwerkstatt.de/

  


 

Mittelalterliches Lautenspiel von Oswald Hebermehl aus Neuglashütten

HOCHSCHWARZWALD. Oswald Hebermehl aus Neuglashütten begeistert die Zuhörer mit mittelalterlichem Lautenspiel. Seine Musik findet auch über die regionalen Grenzen hinaus großen Anklang. Mit seinem historischen Zupfinstrument ist er europaweit unterwegs, nahm bereits an Rundfunk- und Fernsehaufnahmen teil und mittlerweile liegen zwei CD-Einspielungen mit barocker Lautenmusik von ihm vor.
Die Laute hatte im Europa der Renaissance und des Barock den Ruf einer "Königin aller Musikinstrumente" inne. Ursprünglich kommt die Laute aus dem arabischen Raum, wo sie bereits vor drei Jahrtausenden ihre Zuhörer verzauberte. Durch die Mauren fand sie im 9. Jahrhundert ihren Weg über Spanien nach Europa und gilt als eines der ältesten Instrumente. Den Klängen der Laute würden heilende Fähigkeiten zugesprochen, erzählt Oswald Hebermehl, und einst riefen die Könige den Lautenspieler zu sich, wenn sie sich in depressiver Stimmung befanden.
Auch Hebermehl fasziniert die östliche Mystik und der meditative Klangcharakter der Laute. Er kam erstmals während seines Studiums der klassischen Gitarre mit Lautenliteratur in Berührung. Dabei entdeckte er seine Liebe für dieses Instrument, entschloss sich nach seinem Examen 1979 noch klassische Laute zu studieren und legte 1989 an der Musikhochschule Frankfurt sein Lautenexamen ab. In einem Aufbaustudium erlangte er 1989 sein Konzertreifediplom an der Musikhochschule Karlsruhe.
Die Lautenfamilie ist groß, erklärt Hebermehl, er selbst spielt sieben verschiedene Lauteninstrumente. Die Theorbe ist sein Hauptinstrument, eine große Laute mit einer beachtlichen Länge von 1,80 Metern. Sie ist mit bis zu 24 Saiten bespannt und besitzt dadurch ein riesiges Tonspektrum, erklärt Hebermehl "man kommt runter bis zum contra F". Hebermehl spielt auch die ursprüngliche arabische Laute, die mit abgewinkeltem Hals und vier Doppelsaiten seit Jahrtausenden in Aussehen und Klang unverändert blieb. Liebevoll betrachtet der 50-Jährige seine Instrumente, die ein Bremer Lautenhersteller in feinster Handarbeit für ihn anfertigte. Lauten werden meist aus Ahornholz gearbeitet und der Körper besteht aus mit Wasserdampf gebogenen Spänen.
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Seit 1997 lebt der gebürtige Darmstädter mit seiner Familie in Neuglashütten. Musik spielt im Hause Hebermehl eine bedeutende Rolle. Denn auch seine Frau Irmela, mit der er seit 1985 verheiratet ist, ist Berufsmusikerin und unterrichtet als Geigenlehrerin an der Jugendmusikschule Hochschwarzwald, sowie am Kolleg Sankt Blasien. Tochter Wiebke lernt Geige, Sohn Fabian spielt Gitarre und Schlagzeug.
In den 90er Jahren wurde die Plattenfirma "Classic Center Kassel" auf Hebermehl aufmerksam und produzierte mit dem Künstler zwei Solo CDs. Aufgenommen wurde englische Lautenmusik der Renaissance, mit Liedern aus Margaret Boards Lautenbuch aus einer Sammlung von Robert Spencer. Sogar auf Gomera besitze Hebermehl Fans, erfuhr er von einem Bekannten, der die kanarischen Inseln bereist hatte.

Eva Weise, BZ vom 22.1.2003, ganzen Artikel lesen auf www.bzol.de

  


Jazz und Alemannisch - CD mit MGV Oberried und Wolf Bebl

Mundart sorgen für eine reizvolle Mischung
Wolf Belbl aus Lenzkirch hat eine CD für den Männerchor Oberried komponiert / Sommerberg-Schüler singen zwei Stücke

Alemannisch bedarf keiner Brauchtumspflege, es ist ein lebendiger Dialekt, findet Wolf Belbl. Deshalb komponiert der Musikpädagoge und Jazzpianist alemannische Lieder und Liedsätze für Chöre. Der Männergesangsverein Oberried brachte nun unter dem Titel "D'schönschdi Melodie" die erste CD mit seinen Liedern heraus. Die jazzigen Stücke sind harmonisch mit Mundarttexten verbunden. ....

"Alemannisch kann ich meine Gefühle am besten ausdrücken."
Das tägliche Komponieren und Musizieren ist Belbls Lebenselixier. Selbst im Urlaubsgepäck darf das digitale Piano nicht fehlen. Der Männerchor Oberried unter Leitung von Michael Weh wurde als erster auf die alemannischen Jazzklänge von Wolf Belbl aufmerksam. Er sang mit großem Erfolg einige seiner Lieder. Im Oktober entschlossen sich die Oberrieder, zusammen mit anderen Chören eine CD ausschließlich mit Belbl-Kompositionen aufzunehmen. Unter den 14 Liedern sind Titel wie "Des Badner-Land", "Ballade vom Hecker-Zug" , "De Summer kunnt wieder", "Sunneschien" und natürlich der Titelsong "D'schönschdi Melodie". Als Solisten sind der Tenor Gerald Lauby aus Oberried und die 16-jährige Tochter des Komponisten, die im klassischen Gesang ausgebildete Nina Belbl zu hören.
Mit dabei ist neben dem Männerchor Leiselheim auch ein Projektchor der Sommerberg-Schule. "Salue mitnand" sangen die Lenzkircher Schüler in diesem Jahr zur traditionellen Begrüßung der neuen Fünftklässler zum Schulbeginn. Das Lied komponierte Wolf Belbl für seine Frau Gertrud, die an der Sommerberg-Schule unterrichtet. Den Kindern und Jugendlichen gefiel es so gut, im alemannischen Dialekt zu singen, erzählt die Lehrerin, dass sie mit zwei Liedern auf der CD mitwirkten.
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Eva Weise, BZ vom 28.11.2002, ganzen Artikel auf www.bzol.de lesen

  

 

 

Jagdhornbläsergruppe St. Märgen feiert 20-jähriges Bestehen

ST. MÄRGEN (glr). Am Sonntag, 10. November 2002 wird die Jagdhornbläsergruppe St. Märgen ihr 20-jähriges Bestehen im festlichen Rahmen feiern. Das Programm sieht unter anderem eine feierliche Fürst-Pless-Jagdmesse in der Pfarrkirche "Maria Himmelfahrt" in St. Märgen sowie ein von Chören und verschiedenen Jagdhornbläsergruppen aus der Region jagdmusikalisch umrahmtes Nachmittagsprogramm in der Schwarzwaldhalle vor.
Die Jagdhornbläsergruppe St. Märgen, die momentan aus neun aktiven Jagdhornbläsern besteht, ist schon seit 20 Jahren eine Bereicherung der Brauchtumspflege im Hochschwarzwald. Als eine eigenständige Untergruppe der Jägervereinigung Hochschwarzwald e. V. wird die Gruppe geleitet vom Vorsitzenden Hubert Willmann und vom musikalischen Leiter Rudolf Schwär, beide aus St. Märgen. Die Gruppe ist und war immer eine reine Fürst-Pless-Gruppe und hat mittlerweile ein Repertoire von weit mehr als 100 Stücken, darunter auch bald ein Dutzend Eigenkompositionen wie beispielsweise das "St. Märgemer Jägerlied" oder das "Trollingerfest". Der Jagdschein ist Voraussetzung für eine Mitgliedschaft.
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BZ vom 6.11.2002, ganzen Artikel lesen

  
 

 

 

Jazzchor Vocalise im Birklehof

HINTERZARTEN. "Das ist ein tolles Gefühl" - "It's a great feeling": Mit diesen Worten eröffnete der Jazzchor Vocalise aus dem Raum Freiburg unter Leitung von Stefan Reidt sein Konzert am Birklehof. Diese ersten Worte beschreiben treffend die Atmosphäre, die der Chor verbreitete. Voller Energie und Freude sangen die 17 Sängerinnen vom Liebesglück: "Great Feeling" und "When I Fall In Love". Traurig und leise schlüpften sie in die Rolle Einsamer und Enttäuschter im Lied "Blues In The Night" und schwärmten bei "Somewhere Over The Rainbow" von einem Traumland hinter dem Regenbogen. Jedoch sang der Chor nicht nur a capella.
Er wurde von einer begeisternden vierköpfigen Band begleitet, bestehend aus Eric Karle am Schlagzeug, Sven Kestel am Bass, Ingmar Winkler an der Gitarre und Niklas Halfmann am Saxophon. Als der Chor von der Südseeinsel Saint Thomas sang, gab es unter den Zuschauern wohl niemanden, der nicht das kalte Herbstwetter draußen vergaß. Mitreißend waren die Stücke "Giant Steps" mit Nicola Vogt als Solosängerin und "Freddy The Freeloader". Dass Charlie Chaplin nicht nur Schauspieler, sondern auch Komponist war, dürfte für viele Zuschauer neu gewesen sein. Sein Lied "Smile" vermittelte, dass man immer für ein Lächeln gut sein sollte, auch in schweren Zeiten.

"Girl Power", das peppige letzte Lied im Programm, kam beim weiblichen Publikum besonders gut an. Dieses Lied hat sogar einen Bezug zum Birklehof: Es wurde geschrieben von Florian Städtler, der einst dort Gitarrenunterricht gab. Die Zugabe "What A Wonderful World" interpretierten alle Künstler noch einmal mit viel Ausdrucksstärke - zum Schluss wollte das Publikum sie kaum gehen lassen.
Susanne Limbert , BZ vom 16.10.2002, mehr

  

 

Jazz in the Black Forest - MPS

Keinen anderen europäischen Jazzproduktionen wurde in den letzten Jahren so viel Beachtung geschenkt, wie dem deutschen Jazzlabel MPS (Musik Produktion Schwarzwald). Sowohl Sammler als auch DJ's aller Kontinente sorgen dafür, daß die Scheiben aus Villingen zu Höchstpreisen den Besitzer wechselten.
Klaus-Gotthard Fischer, passonierter Jazzliebhaber und Professor an der Universität Duisburg ist der Autor des Buches JAZZIN' THE BLACK FOREST . Er erzählt die Geschichte der MPS/SABA Jazz-Schallplattenveröffentlichungen.
Die Geschichte der Schwarzwälder Tonträgerfirma MPS, ein Schallplattenlabel, das zu den wichtigsten und einflussreichsten Europas zählte, ist eng verbunden mit der Vita des Gründers Hans Georg Brunner-Schwer (HGBS). Am 21.Juli 1927 wurde der Enkel des Radiopioniers Hermann Schwer, der die Firma SABA gründete, geboren. Die SABA Werke, ebenfalls in Villingen/Schwarzwald gelegen, waren sehr erfolgreich mit der Produktion von Radioempfängern. HGBS experimentierte schon in den 50er Jahren in seinem Tonstudio und machte mit deutschen Jazzmusikern Aufnahmen. HORST JANKOWSKI, ALBERT MANGELSDORFF, HANS KOLLER und WOLFGANG DAUNER waren Gäste im Hause Brunner-Schwer. In den frühen 60er Jahren beschloss man, selbstproduzierte Aufnahmen für die hauseigene Automobil-Tonband-Produktion, das SABAMOBIL, herzustellen. Hans Georg Brunner- Schwer, der selbst Piano- und Akkordeonspieler ist und das professionelle Gehör seines Vaters geerbt hat, produzierte diese Aufnahmen. In seinem Privathaus entsteht eines der fortschrittlic
hsten Tonstudios der Welt. 1968 wird SABA an den amerikanischen Medienkonzern GTE verkauft und HGBS widmet sich ganz seinem Label, dass von SABA in MPS umbenannt wird. Sehr schnell erwirbt sich MPS aufgrund seiner qualitativen und wegbereitenden Veröffentlichungen weltweit einen guten Ruf und gilt als Deutschlands erstes unabhängiges Jazzlabel. Neben HGBS produziert auch u.a. der legendäre "Jazzpapst" Joachim-Ernst Berendt über 130 Veröffentlichungen für Saba/MPS. Mit den von ihm produzierten LP Serie JAZZ MEETS THE WORLD wird der Grundstein für die sogenannte Weltmusik gelegt. Über 600 Jazzplatten werden veröffentlicht. Neben den wichtigsten deutschen Künstlern wie Albert Mangelsdorff, Joachim Kühn, Wolfgang Dauner, Volker Kriegel und anderen, finden auch viele internationale Grössen ihren Weg in den Schwarzwald: Oscar Peterson, Duke Ellington, Ella Fitzgerald, Jean Luc Ponty, Monty Alexander, Baden Powell, Dizzy Gillespie - um nur einige zu nennen.
Die Erfolgsgeschichte eines der wegweisenden europäischen Jazzlabels und seinem Gründer und Produzenten Hans Georg Brunner Schwer wird in JAZZIN' THE BLACK FOREST auf über 300 Seiten vom Autoren Klaus-Gotthard Fischer nachgezeichnet. Von den Anfängen der frühen 60er Jahre bis hin zum Verkauf an Polygram im Jahr 1983. Incl. aller 700 LP-Cover der Saba/MPS-Jazzveröffentlichungen in Farbe, komplettes Verzeichnis, über 150 Photos plus Posterreproduktionen. Umfangreiche Diskographie, Interview mit MPS-Gründer Hans Georg Brunner-Schwer und Produzent Joachim Ernst Berendt.

Alphabetisches LP/CD Register
Alphabetisches Musiker und Formationenregister
Alphabetisches Titelregister
Das Schwarzwälder Tonträgerlabel Crippled Dick Hot Wax mit seinem Verlag Crippled Library zollt mit diesem Buch Tribut an eine Legende, die aus der gleichen Stadt stammt. Neben"Jazzin' the Black Forest" erscheint zur gleichen Zeit die CD- und Vinylveröffentlichung "Between or Beyond the Black Forest", eine Compilation mit Groove-Jazz-Klassikern aus dem MPS-Archiv. Mit dabei sind unter anderem George Duke, Peter Herbolzheimer, Monty Alexander, Wolfgang Dauner u.v.a.. Tracklisting of limited CD, compiled by Hans Georg Brunner-Schwer
01. Indikativ = SABA Stereo (Werbeplatte)
02. Opening Swing Hans Koller Big Band
03. Billy Boy Wolfgang Dauner Trio
04. One O´Clock Jump Toni Stricker "Big Band"
05. Misty Art van Damme Quintett
06. Chloe The Third Wave
07. Over The Rainbow Horst Jankowski - Piano Solo
08. Changement D`Avis Didier Lockwood/Catherine Trio
09. Lady Be Good Dieter Goal feat. Monty Alexander Trio
10. Muttnik Albert Mangelsdorff Group
11. Honeysuckle Rose Martial Solal - Piano Solo
12. Tuxedo Junction Werner Baumgart Big Band Baden Baden
13. Du, Du liegst mir im Herzen Clare Fischer - Piano Solo
14. Alfredo Erwin Lehn und sein Südfunk Tanzorchester
15. Locked Hands for Hans Milt Buckner Trio - Live

http://www.crippled.de/shop/p54.html

  

 

Karl-Bernhard Zink und seine Liebe zum Fagott

TITISEE-NEUSTADT. Ein "etwas sonderbares Instrument" nennt Karl-Bernhard Zink das Fagott. Das sagt der Musiklehrer nicht distanziert, sondern liebevoll so, wie man über die Schrullen eines guten Freundes redet. Weshalb das Fagott sonderbar sei? "Man kann sehr viel damit machen, jede Lage klingt anders." Das liege am großen Umfang von dreieinhalb Oktaven. "Die tiefe Lage, kurz gespielt, klingt eher witzig", beschreibt Zink, "die Mittellage ist sehr sanglich und die höchste Lage klingt nasal, eher gequält." Insgesamt habe das Holzblasinstrument mit dem Doppelrohr einen schönen Klang. Allerdings sei das sehr alte Fagott - die erste Literatur dafür stammt vom Ende des 16. Jahrhunderts - "ein ziemliches Exoten-Instrument", weil sehr unhandlich, groß und teuer. Zwischen 3500 und 6000 Euro koste ein ordentliches Exemplar.

Kein Wunder, dass sich die Zahl derer in Grenzen hält, die sich das Fagott als ihr Instrument aussuchen. "Die Kinder wollen schon gern, die Eltern haben eher Bedenken", sagt Zink aus seiner langjährigen Erfahrung. Der 55-Jährige, der in Freiburg und Trossingen Musik studierte, unterrichtet schon seit den Anfängen vor 25 Jahren für die Jugendmusikschule (JMS) Hochschwarzwald. Er hatte damals einen Fagottschüler in Löffingen und wurde deshalb ins JMS-Boot geholt. Zudem musizierte er zu jener Zeit häufig zusammen mit Kantor Norbert Schneider in Hinterzarten.

Im Einzugsgebiet der Jugendmusikschule Hochschwarzwald hatte Zink meist nur einen Schüler. Sein Unterricht, der sich im Schnitt jeweils über vier, fünf Jahre erstreckt, führt den in Lienheim im Kreis Waldshut wohnenden Musiklehrer auch in die Kreisstadt, nach Furtwangen und Singen. In Löffingen unterrichtet er gegenwärtig ein zehnjähriges Mädchen, das auch in der Jugendkapelle der Blasmusik aktiv ist.
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Die Kinder seien selbst experimentierfreudig. Wichtig sei, dass sie Tonleitern und Dreiklänge spielen können - und gut hinhören.
Möglichst jeden Tag mindestens 20 Minuten bis eine Stunde üben, rät Zink seinen Fagottschülern. Sonst verliere man den Ansatz, die Lippenspannung, um den Ton zu gestalten. "Immer locker bleiben", lautet da sein Tipp. Fagott spielen sei auch ein gutes Atemtraining, denn "für hohe Töne braucht's viel Luft".

Wem der lange Atem beim Üben ausgeht, der wird's bestimmt nicht so weit bringen wie Urs Dengler. Der Neustädter, ein früherer Schüler Zinks, spielt heute im Züricher Opernhaus Fagott. Dass Dengler ein großes Talent sei, "war schnell klar", entscheidend sei dann, was jemand daraus mache. "Man muss sich Zeit lassen und dran bleiben", betont Zink, der selbst in verschiedenen Ensembles und Orchestern auftritt.
BZ vom 5.7.2002, Annemarie Zwick, ganzer Artikel unter www.bzol.de

  
 

 

Freiburger Spielleyt zum 50jährligen Bestehen von Baden-Württemberg

Wiesloch. Mit einer hochinteressanten musikalischen Darbietung eröffnete man in der Weinstadt Wiesloch den von der Landesstiftung BadenWürttemberg anläßlich des 50jährigen Bestehens des Landes ins Leben gerufenen "Literatursommer". Organisiert durch die Agentur "Medioevo" von Rosa Wilken traten im Innenhof des Amtsgerichtes die "Freiburger Spielleyt" mit einem Programm mittelalterlicher Lyrik und Musik unter dem Titel "Nu wol uf, ritter, ez ist tac! Minnesang und Spielmannstänze" auf. Innerhalb der Darbietungsfolge hatten die Tagelieder des Minnesängers von Wissenlo einen bemerkenswerten Anteil.

Der Innenhof des Amtsgerichtes, vor Windeinfluß durch die beiden rechtwinklig miteinander verbundenen Gebäudeteile geschützt, die auch zur Bündelung des Klangs beitrugen, erwies sich als äußerst stimmungsvolles Ambiente zu dieser Freilichtaufführung, die auch witterungsmäßig gut über die Runden gebracht wurde. Die Hörbarkeit war über glücklicherweise feinfühlig angebrachte elektroakustische Hilfen endlich einmal ein Tonmeister, der nicht schwerhörig war einwandfrei gegeben. Das Interesse der Musikliebhaber war auch da und das Auditorium sehr gut besetzt.

Die Texte der Tagelieder des von Wissenlo sind ohne Melodien in zwei in der Heidelberger Universitätsbibliothek befindlichen Sammelhandschriften, nämlich der berühmten "Manessischen Liederhandschrift" und der "Kleinen Heidelberger Liederhandschrift" aufgezeichnet. In ihnen ist von erotischen Beziehungen außerhalb der ehelichen Lebensgemeinschaft die Rede, wobei ein Wächter zum gefährlichen Beisammensein "Schmiere" steht und warnt.
Da die meisten Minnesänger weder lesen noch schreiben konnten, geschah zunächst die Ausbreitung von Texten und Melodien nur durch mündliche Überlieferung. Gegen Ende der Minnesängerzeit machte man sich an das Aufschreiben in den bereits genannten Liederhandschriften. Dabei sind die Melodien wenn überhaupt in Choralnotation überliefert, die keine Auskunft über die Dauer der Töne und daher auch nicht über den musikalischen Rhythmus geben. Die Weisen des von Wissenlo sind verschollen. Bislang ergab sich auch keine Möglichkeit, eine historische Weise zu finden, die ihm zugeschrieben werden könnte. Wichtig war in diesem Zusammenhang für die musikalische Wiedergabe der von Wissenlo-Verse also eine Neuvertonung. Der Ansatz der Vertonungen durch Albrecht Haaf geht von der emotionalen Stimmung des zugrundeliegenden Textes aus, so dass die Stücke in Rhythmus und melodischer Gestaltung fließender ausfallen, der Ansatz von Marc Lewon betont die im Minnegesang übliche Einheit von metrischem und musikalischem Gefüge. Ihm liegt eine sorgfältige Analyse der Versstruktur der einzelnen Gedichte zugrunde. Beide Ausführungsformen kamen zu Gehör.

In der weiteren Darbietungsfolge kamen noch "Wach auf, mein hort" von Oswald von Wolkenstein, "O bene mio" (O meine Schöne) von Adrian Willaert und die Geschichte des Rodrigo Martinez aus dem Spanien des 15. Jahrhunderts von Cancionero de palacio zum Vortrag, in der der "Held" seine Gänse wie eine Rinderherde durch das Wasser eines Flusses treiben will und sich wundert, dass sie ihm davon schwimmen.
Außerordentlich instruktiv und abwechslungsreich war die Auflockerung durch verschiedene Tänze der Zeit, im besonderen die Wiedergabe unterschiedlich durchgeformter und komponierter Estampien. Es handelt sich hier um im 12. bis 14. Jahrhundert gebräuchliche Schreittänze, die sowohl als ein und mehrstimmige Instrumentalstücke wie als lyrische Gattung überliefert und musikalisch nach dem Prinzip der fortschreitenden Wiederholung aufgebaut sind. Gerade der wechselnde Einsatz des Instrumentariums machte diesen Teil interessant.

Die Realisation war mit vorzüglichem Können und mit viel Lust und Freude an der Musik in allen Teilen voll geglückt: Die Sopranistin Regina Kabis verfügt über eine sehr angenehm klingende Stimme mit Glanz, Strahlkraft und ausgezeichneter Beweglichkeit. Auch die anderen Mitglieder des Ensembles bewiesen sich als gute Vokalisten im Chorus und brachten vor allem mit ihren Instrumenten viel Leben in die Gestaltung ein. Es wirkten mit Jutta Haaf (Harfen), Marc Lewon (Tenor, Laute, Fidel, Harfe), Bernd Maier (Drehleier, Dudelsack, Schalmei), Albrecht Haaf (Schlüsselfidel, Schalmei, Flöten) und Frank Bockius, der mit seinen Schlaginstrumenten mitreißende Soli zelebrierte. So begeisterte dieser Einstieg in den Literatursommer einhellig.
Von Robert Wieser, RNZ vom 10.6.2002, mehr www.rnz.de

Zu den Freiburger Spielleyt

  

 

Trachtenkapelle Hinterzarten spielt Nationalhymnen bei Fussball-Länderspiel in Freiburg

Der schöne Moment dauerte nur wenige Minuten, aber er wird den meisten ein Leben lang in Erinnerung bleiben: Beim Fußball-Länderspiel am Donnerstag zwischen Deutschland und Kuwait in Freiburg intonierte die Trachtenkapelle Hinterzarten vor 22 000 Zuschauern im Dreisamstadion sowie Millionen zuhause an den Fernsehgeräten die Hymnen beider Staaten.
Dirigent Gottfried Hummel: "Es waren die wohl mit aufregendsten 15 Minuten in meinem Leben." Akribisch hatten sich die Musiker auf den Live-Auftritt vorbereitet. Die vom früheren Dirigenten Franz Seidenberg von der kuwaitischen Botschaft besorgten Hymne hatte Hummel für das Blasorchester arrangiert: "Eine eingängige Melodie von großer Harmonie, die eigentlich nicht sehr orientalisch klingt." Auf dem Hof neben der Post-Agentur wurde das Stück nochmals geprobt. Im Reisebus von Thomas Steiert fuhren die 41 Musiker gemeinsam mit den Trachtenmädchen Saskia Zahn und Petra Kapp sowie vielen Freunden der Kapelle ins Dreisamtalstadion. ........
BZ vom 11.5.2002, ganzer Artikel www.bzol.de

 

 

Roswitha Dold: Lieder, Landwirtschaft und Weidenkörbe

Roswitha Dold hat trotz einer harten und entbehrungsreichen Kindheit auf einem kleinen Hof im Schwarzwald ihre Wurzeln im ländlichen Leben und der tiefen Liebe zur Natur bewahrt. In ihren Liedern und kreativen Fähigkeiten drückt sie dies aus.

Spazierengehen, Singen, Lesen, Tagträumen, all das war ungern gesehen auf dem kleinen Berghof. Da wurde – wie überall in der Landwirtschaft – jede Hand gebraucht und demzufolge „umeglunke" in jeglicher Form missbilligt. Bei Roswitha Dold im „Hilzihisli" herrschten zudem – für heutige Begriffe nur schwer vorstellbare – unglaublich beengte Wohnverhältnisse. Notgedrungen musste das Mädchen bis zum 18. Lebensjahr das Schlafzimmer mit den Eltern teilen. In diesen Jahren wuchs mit der Zeit wohl mehr und mehr ihr Traum von einem „Zimmer für mich alleine", von einer Tür, die sie – falls ihr danach wäre – hinter sich zumachen, ja sogar vielleicht verschließen könnte! Im Winter setzte ihr die Enge besonders zu. Dann suchte Roswitha gern den Frieden und die Wärme der Kühe im Stall. Mit zwölf Jahren lernte sie das Melken von Hand und entlastete von da an die Mutter bei der Stallarbeit, indem sie jeden Abend die beiden Kühe molk, den Stall ausmistete, die Tiere fütterte und im Winter die schweren Tränkeeimer vom Brunnen in den Stall schleppte. Diese Arbeit, versichert Roswitha, machte sie gern und sie verschaffte ihr zusätzlich ein Lob der Mutter, welches immer nur für schwere Verrichtungen zu verdienen war.

Singen bedeutet ihr einfach alles
Oft, nachdem die Kühe gebürstet und gestriegelt waren, setzte sie sich in die Futterkrippe und sang stundenlang. Schon damals bedeutete ihr das Singen einfach alles! Freude und Schmerz, Hoffnung und Sehnsucht drückte sie damit aus und es schien ihr, als ob es auch den Tieren gefallen würde. – Allerdings war die Mutter darin anderer Meinung und beendete diese „Konzerte" des öfteren mit der Mahnung, dass das Vieh unruhig würde. Dann kuschelte sich Roswitha zu den zahlreichen Katzen ins Heu, oder durfte – wenn die Großmutter gnädig gestimmt war – eine kleine Weile in deren Kammer bleiben und am warmen Ofen ein wenig singen und Gitarre spielen. Da Strom gespart werden musste, wo es nur ging, durfte das Licht natürlich nicht angemacht werden. So machte das Mädchen aus der Not eine Tugend und übte im Dunkeln die Gitarrengriffe. Roswitha lacht: „Das kommt mir bis zum heutigen Tag zugute." Bei ihren zahlreichen Liederabenden kann sie sich dadurch umso mehr dem Gesang und den Texten widmen. Mit 16 Jahren hat sie sich vom ersten geringen Gehalt eine Gitarre gekauft und sich damit zu ihren ersten eigenen Liedern selbst begleitet. Dies war der Beginn einer unaufhaltsamen inneren als auch äußeren Entwicklung, die allen Widerständen zum Trotz mehr und mehr Raum in Roswithas Leben einnehmen sollte. Doch nie hat das „Wäldermaidli" in all diesem Ringen um Treue zu sich selbst jene Treue gegenüber der Heimat, dem geliebten Schwarzwald und den ihr lieben Menschen darin sowie zur bäuerlichen Lebensart vergessen. Im Gegenteil: es festigte sich mit den Jahren immer mehr ihre Vorstellung vom Wert eines einfachen und naturverbundenen Lebens. Noch immer ist alles sehr schlicht im „Hilzihisli" zwischen Eschbach und St. Peter. Man glaubt, in eine andere Welt zu kommen, wenn man das enge Sträßchen vom Dorf hinauf zum Berghof fährt. Vier Kilometer – das war der tägliche Schulweg für die vier Schwestern. Jetzt lebt und wohnt Roswitha Dold mit ihrem Mann Alfred und den beiden Töchtern hier. Es ist Spätherbst und sie sitzt in der warmen Stube auf einem Schemel und flicht Weidenkörbe. Ununterbrochen wandern die flinken Finger die Gerten entlang, biegen und drücken, befestigen und formen. Ihre Hände zeigen, was sie schafft und wie unwichtig ihr Äußerlichkeiten sind. Es sind die Hände einer Bäuerin und einer Künstlerin zugleich. Mehr als tausend Weidenstöcke hat Roswitha in zwanzig Jahren auf den feuchten Matten und Hängen gepflanzt. Kopfweiden in den verschiedensten Farbtönen: rot, gelb, grau, grün, ja sogar  lila, um damit schöne Farbspiele in ihre Körbe zu zaubern. Die Weiden werden einmal jährlich geschnitten – in der Saftruhe, damit die Stöcke nicht „ausbluten".

Tiefe Liebe zur Natur
Hier also ist diese Frau Zuhause, die so gut singen, texten und komponieren kann! Roswitha Dold ist als „Liedermacherin" keine Unbekannte mehr. Seit knapp zwei Jahren schreibt Roswitha Dold ihre Lieder in alemannischer Mundart. Darin bekennt sie sich besonders deutlich zu ihrer bäuerlichen Herkunft und ihren Wurzeln. Indem sie diesen Wurzeln nachspürt, ermuntert Roswitha Dold andere dazu, zu dem zu stehen, was man ist. Ihr Lebtag lang war es der bescheiden wirkenden Frau wichtig, neben all der Arbeit nicht zu vergessen, dass jeder Mensch einmalig ist. Mehr ist als ein funktionierender Teil der Gesellschaft, welche materielle Werte oft so sehr überbewertet. Das Wesen eines Menschen, so glaubt Roswitha Dold, sage mehr über seinen Charakter aus als alle Leistungen und Auszeichnungen.
Ihre Kindheit war wohl geprägt von Entbehrungen und harter Arbeit an den steilen Berghängen – aber der tiefen Liebe zur Natur hat das keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: aus diesem Eingebundensein im Wechselspiel der Jahreszeiten entsprangen viele ihrer über 300 Lieder und Texte, die sie im Lauf von dreißig Jahren komponiert hat. Wenn Roswitha Dold von ihrer Kindheit erzählt, finden sich Parallelen zu anderen Werdegängen von Frauen ihrer Generation. Gerne hätte sie einen Beruf erlernt, Altenpflegerin oder Krankenschwester vielleicht. Aber sie wurde auf dem Hof gebraucht, da der Vater tagsüber auf dem Bau arbeiten musste und die Mutter alleine mit der anfallenden Arbeit überfordert war. „Zuviel zum Sterben und zu wenig zum Leben", hieß es da wie vielerorts auf kleinen und mittleren Höfen, so dass die Männer einem Verdienst nachgehen mussten, während die Frauen mit der Arbeit auf den Höfen sich selbst überlassen blieben. Im Fall von Roswitha Dold hielt man das Mädchen mit dem Versprechen hin, später das Anwesen zu bekommen. Also suchte sie sich eine Halbtagsstelle und putze für andere Leute, um den Eltern nicht auf der Tasche liegen zu müssen.

In diesen schwierigen Jahren auf den Suche nach dem wirklichen Sinn und Platz in ihrem Leben hat Roswitha Dold Bücher „entdeckt". Alles habe sie verschlungen, selbst die Berg- und Liebesromane der Mutter und Großmutter aus Mangel an guten Büchern. Schließlich kaufte sich das wissensdurstige Mädchen ein Lexikon, aus dem sie gierig alles beziehen konnte, das ihr so lange vorenthalten worden war. Nächtelang habe sie unter der Bettdecke mit der Taschenlampe darin gelesen, wie im spannendsten Krimi. Einer ihrer größten Wünsche war damals: Mitreden können, gefordert und gefördert werden. Die Mutter konnte damit ebenso wenig umgehen wie der Vater. Wen wundert es, dass es selbst ihrem heimatverbundenen Wesen zu eng wurde und sie etwas „von der Welt sehen und erleben wollte"! Mit dem tiefen Versprechen im Herzen, wieder zurückzukehren, verließ sie trotz Warnungen und Drohungen ihrer Eltern die vertraute Welt und führte die folgenden zwei Jahre ein relativ unstetes Leben. Später wurde sie Zuhause dann doch wieder aufgenommen und trat allmählich in die Fußstapfen der Mutter, die leider nicht mehr allzu lange gelebt hat. Da waren die Gärten, die Kinder, die kleine Landwirtschaft und das Körbeflechten, welches sie in dieser Zeit erlernte. Und da war noch der alte Vater und die mongoloide Tante Ida, für welche Roswitha nach dem Tod der Mutter die Pflegschaft übernahm und die fast siebzig Jahre alt geworden ist. Die Erfahrung .....
Artikel aus: Badische Bauernzeitung, 22.12.2001, Seite 5

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