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Blick von St.Peter übers neblige Dreisamtal zu Kybfelsen, Schauinsland und Rappeneck (von rechts) am 12.12.2008 um 17 Uhr
Blick von St.Peter übers neblige Dreisamtal zu Kybfelsen, Schauinsland und Rappeneck (von rechts) am 12.12.2008 um 17 Uhr


Kindertagespflege des Tageselternvereins Dreisamtal sucht Hilfe

Der Tageselternverein Dreisamtal – Hochschwarzwald besteht seit 2005, er arbeitet im Auftrag des Jugendamtes in der Vermittlung, Qualifizierung und Beratung / Begleitung der Tageseltern. Zwei Sozialpädagoginnen arbeiten für den Verein mit kleinem Stundenumfang, im Dreisamtal ist Sigrid Lamparter die Ansprechpartnerin  (Tel 07661 - 627970 - Gemeinden Oberried, Kirchzarten, Stegen, Buchenbach, St. Peter). Eltern, die für ihr Kind eine geeignete Betreuungsperson suchen, werden beraten und erhalten Informationen über Tagesmütter in ihrer Nähe – eine möglichst „passgenaue Vermittlung“ ist das Ziel.

Für die Qualifizierung zur Tagespflegeperson sind für den Erhalt der Pflegeerlaubnis in diesem Jahr letztmals 62 Unterrichtseinheiten notwendig. Im Basiskurs werden vor allem die Grundlagen der anstehenden Selbständigkeit in all ihren Aspekten vermittelt, der Aufbaukurs legt den Schwerpunkt auf pädagogischen Themen. Ab 2011 wird die Ausbildung umfangreicher und umfasst dann 160 UE.

Tageseltern betreuen Kinder zwischen 2 Monaten und 12 Jahren, sie sind zeitlich sehr flexibel und kommen den Bedürfnissen der Eltern hinsichtlich ihrer Arbeitszeit entgegen. Sie bieten Jungen und Mädchen in kleinen Gruppen Spiel- und Lernfelder an. Die Kinder erweitern die ihre Bindungsfähigkeit  um eine feste Bezugsperson und erleben die Bereicherung einer „Zweit-Familie“. Für Gemeinden sind Kindertagespflegepersonen eine wichtige Ergänzung zu bestehenden Einrichtungen oder ersetzen diese in Einzelfällen – und sichern so den gesetzlichen Auftrag, Möglichkeiten der Kinderbetreuung für Eltern mit Kindern unter 3 Jahren bis zum Jahr 2013 bereitzustellen. Die Eltern haben damit ein „Wunsch- und Wahlrecht“, in welcher Form sie ihr Kind betreuen lassen wollen (Krippe oder Tagespflegeperson).

Künftige Tageseltern entscheiden sich bewusst für eine selbständige Tätigkeit, die vom Jugendamt mit einem Regelsatz entgolten wird, die Eltern stocken diesen in der Regel noch etwas  auf. Sie arbeiten mit einer Kollegin in der Nähe zusammen, um Verlässlichkeit zu gewährleisten. Inzwischen entdeckt auch die Wirtschaft die Bedeutung der Kindertagespflege insbesondere für Kleinkinder. Einige Betriebe unterstützen die Eltern und Tagesmütter, indem sie z.B. Räume zur Verfügung stellen, so dass die Wege für Eltern und Kinder kurz sind. Damit sichern sie sich zuverlässig qualifizierte Mitarbeiterinnen und sparen letztlich Kosten.
Die Nachfrage im Bereich Dreisamtal wächst weiter, deshalb werden hier Menschen gesucht, die Freude am Tätigsein mit Kindern haben, flexibel sind und darin für sich eine Perspektive entdecken.
21.7.2010, www.dreuisamtaeler.de

 

 

Schülerhaus Dreisamtal e.V. in Kirchzarten wird fünf Jahre alt

Vor genau fünf Jahren gründeten engagierte Eltern des Schulzentrums Kirchzarten den Verein Schülerhaus Dreisamtal e.V.

Elterninitiative nahm Bau eines Schülerhauses in Angriff
Damals war es Wut und Ärger darüber, dass ein Schulzentrum mit 1300 Schülern über keine adäquate Infrastruktur verfügte. Zwar fand Nachmittags-Unterricht statt, es gab aber weder akzeptable Aufenthaltsräume noch eine Essensversorgung. Die beliebte Alternative zu den mitgebrachten Vespern waren oftmals Pizza und Cola und die Schulleiter beklagten sich über die vielen auf den Gängen liegengebliebenen Pizzakartons. Das Landratsamt hatte schon seit Jahren Pläne für eine Cafeteria in den Schubladen, doch Schule und Eltern wurden von Jahr zu Jahr vertröstet: die Maßnahme sei zu teuer und der Haushalt lasse sie nicht zu. Das Fass zum Überlaufen brachte die Geldervergabe des sogenannten „Windhundverfahrens“, bei dem das Schulzentrum durchfiel. Dies war vor fünf Jahren für die Eltern der endgültige Auslöser, sich nicht mehr weiterhin vertrösten lassen. Sie gründeten den gemeinnützigen Verein und beschlossen, den Bau eines Schülerhauses selbst in die Hand zu nehmen. Innerhalb von nur zwei Jahren schaffte es der Verein, das Schülerhaus zu bauen. Es war ein Kraftakt und ein ganzes Gemeinwesen beteiligte sich daran: der Verein erkämpfte Zuschüsse von Land, Landkreis und Kommune und mit viel Kreativität und fantasievollen Aktionen sammelten die Aktivisten Spendengelder. Eine der spektakulärsten war das Baggern fürs Schülerhaus, bei dem das ortsansässige Bauunternehmen Steinhauser Bagger und Personal zur Verfügung stellte. Gegen eine Spende durften Väter, Mütter und Kinder dann eine Viertelstunde lang baggern. Das Schülerhaus wurde mit enormen Eigenleistungen der Vereinsmitglieder gebaut und viele Betriebe und Unternehmen im Dreisamtal unterstützten das Schülerhaus, indem sie Arbeitskraft oder Gerätschaften zur Verfügung stellten oder großzügige Rabatte gewährten. Das Schülerhaus Dreisamtal war und ist eine Erfolgsgeschichte, die auch bundesweit Furore machte.

Das Schülerhaus ist aus dem Schulleben nicht mehr wegzudenken!
Drei Jahre nun ist das Schülerhaus in Betrieb und wird hervorragend angenommen! In der Cafeteria, die seit Beginn von Herbert Schmied als eigenständiger Betrieb geführt wird, gibt es schon vor Unterrichtsbeginn Frühstück, in den Pausen Snacks und Brötchen und zu Mittag natürlich ein warmes, frisch gekochtes Mittagessen. Genauso wichtig wie die Cafeteria sind die Aufenthaltsräume im Ober- und Untergeschoss, in denen auch Hausaufgaben- und Hortbetreuung stattfindet, die dank des engagierten Erzieher- und Sozialpädagogen-Teams um Wendy Buhk, Lisa Glöckler und Joscha Brandhorst ganz hervorragend funktionieren. Die drei leisten zusammen mit studentischen Honorarkräften wertvolle pädagogische Arbeit, die oft weit über reine Betreuung beim „Hausaufgaben machen“ hinausgeht und stehen in ständigem Austausch mit der in der Realschule tätigen Sozialpädagogin Doris Christ. Wie wichtig für viele Familien eine verlässliche Nachmittagbetreuung ist, zeigen auch die 50 Anmeldungen zum heutigen Zeitpunkt für das kommende Schuljahr. Das Schülerhaus gelangt damit fast an seine Kapazitätsgrenzen. Das hohe Maß an Professionalität im Betreuungsbereich wird ab dem neuen Schuljahr durch eine Festanstellung der drei leitenden Betreuer langfristig gesichert.

Ehrenamtliches Engagement nach wie vor gefragt!

Der Betrieb des Schülerhauses liegt weiterhin in Händen des Vereins, der die laufenden Kosten wie Reinigung, Energie und Instandhaltung aus den Mitgliedsbeiträgen bestreitet. Verwaltungstätigkeiten wie die kaufmännische Verwaltung, die Kassenführung und auch die klassischen Hausmeistertätigkeiten bis hin zum Rasenmähen werden ehrenamtlich erbracht. Über die Jahre hinweg war und ist es ein kleiner, überschaubarer Kern, der sich engagiert. Deshalb sind neue, aktive Mitglieder immer herzlich willkommen. „Ehrenamt lebt vom Mitmachen, und hier bietet der Verein Schülerhaus e.V. eine sehr gute und vielseitige Plattform, sich zu engagieren“, so Stefan Saumer, seit der letzten Jahreshauptversammlung erster Vorsitzender des Vereins und ein Mitstreiter der ersten Stunde, der Planung und Bau des Hauses sowohl mit Ideen als auch mit tatkräftigem Zupacken von Anfang an mit vorangetrieben hatte und im geschäftsführenden Vorstand von Roland Häßler (Kasse) und Christiane Kramer (2. Vorsitzende) unterstützt wird. Das Schülerhaus sei für das ganze Schulzentrum ein Aushängeschild und viele Eltern entscheiden sich für Kirchzarten als weiterführende Schule, weil es dort das Schülerhaus mit all seinen Angeboten gibt. Wünschenswert wäre allerdings, so Saumer, dass der Verein von Seiten der Schulen mehr Rückendeckung bekäme. Gerade bei der Aufsicht während der Großen Pause und zur Mittagszeit wäre es gut, wenn Lehrer mal nachschauen würden, was dort denn laufe. Denn manchmal ließe der Respekt vor anderen und der Umgang mit Dingen doch sehr zu wünschen übrig, so Saumer. Er begrüße deshalb, dass die Realschule demnächst eine Aktionswoche zu dieser Thematik durchführe.

Sommerkino steht an!
Der Verein selbst führt regelmäßig Veranstaltungen durch, um die knappen Finanzen aufzubessern. Deshalb gibt es zu Ferienbeginn eine Woche lang jeden Abend wieder das Sommerkino, das schon im vergangenen Schuljahr seine Liebhaber fand. Open-Air-Kino auf der Terrasse des Schülerhauses vor der Kulisse der Schwarzwaldberge hat schon etwas ganz Besonderes! Vor dem Kino steht dann jeweils noch ein Bücherflohmarkt auf dem Programm, auf dem sich Leseratten mit Urlaubsliteratur eindecken können.
Dagmar Engesser, 7.7.2010, www.dreisamtaeler.de

 

 

Regenwetter behindert Heuernte

Das überständige Futtergras dagegen ist braun, strohig und verblüht. Es enthält viel Rohfaser, aber nur noch wenig Eiweiß und Energie, was die Kühe brauchen, um Milch zu erzeugen, und die Jungrinder, um zu wachsen. Abgesehen davon fressen die Wiederkäuer das harte, spröde Futter ungern. Die Landwirte beurteilen die Lage jedoch sehr unterschiedlich, je nachdem, wie ihre Betriebe ausgerichtet sind und welchen Anteil ihres Einkommens sie mit der Rinderhaltung erwirtschaften. So haben Landwirte, die intensiv Milcherzeugung betreiben, gar nicht auf anhaltend gutes Wetter gewartet, um Heu machen zu können, sondern sie haben schon Anfang Juni, als es einige schöne Tage gab, den ersten Aufwuchs siliert. Das heißt, sie machen das Gras durch die natürliche Milchsäuregärung unter Luftabschluss haltbar, wofür nur zwei Tage Sonnenschein nötig sind; um Heu zu machen, braucht man mindestens drei sonnige Tage. Landwirte wie Isolde und Alois Herr vom Melcherhof in Buchenbach brauchen jedoch hochwertiges Heu. Denn sie bereiten aus der Milch ihrer 22 Kühe Käse. Und für die Käseherstellung ist es nötig, dass die Tiere Heu fressen. Siliertes Futter verändert die Inhaltstoffe der Milch, so dass kein guter Käse entsteht. In der zweiten Juniwoche hatten die Herrs erst einen kleinen Teil des Aufwuchses ihrer insgesamt 40 Hektar umfassenden Wiesenfläche einbringen können. "Und das im Wettlauf mit dem Regenwetter", sagt Isolde Herr. Im Vertrauen auf die Wettervorhersage für diese Woche legen sie nun los und hoffen, die Hauptflächen abernten zu können. "Wir gehen in die Vollen", sagt Isolde Herr. Die günstige Prognose hat auch Gerhard Zipfel, der in Buchenbach-Himmelreich eine Pensionspferdehaltung mit 45 Tieren betreibt, bewogen, am Montag mit der Mahd seiner gesamten Wiesenfläche von 18 Hektar zu beginnen. "Als Pferdefutter ist das überständige Gras zwar noch gut, denn Pferde benötigen gerade rohfaserreiches Heu. Aber verregnen sollte es das Futter auch nicht", sagt er. Auch Mutterkuhhalter wie Martin Ganz vom Häuslemaierhof in Buchenbach, die ihre Tiere kalben lassen und die jungen Rinder mit der Milch aufziehen, machen in der Regel auf dem Hauptteil ihrer Wiesen Heu. Martin Ganz ist dennoch gelassen. "In den unteren Lagen ist das Gras zwar überständig, aber wir brauchen nicht gar so energiereiches Futter wie die Milcherzeuger. In den höheren Lagen, wo das Wachstum langsamer ist, geht es noch. Dort lässt sich noch gutes Futter gewinnen, das ich für Jungrinder benötige, die ich im Auftrag anderer Landwirte füttere", erzählt er.
Auf rund 800 Meter in St. Märgen bewirtschaften Wendelin und Margarete Schwär ihre Wiesen. Aufgrund der niedrigen Temperaturen sei das Wachstum bislang derart verhalten gewesen, dass das Wiesengras noch in einem guten Zustand sei. Die Schwärs hoffen jedoch ebenso wie die Landwirte im Dreisamtal, ihr Winterfutter in den kommenden Tagen einbringen zu können. "Schlimmer wirkt sich das kalte Sommerwetter auf die Vermietung unserer Ferienwohnungen aus", sagt Margarete Schwär. "Die Gäste kommen später oder reisen früher ab."
Alles von Silvia Faller vom 23.6.2010 auf
http://www.badische-zeitung.de/kreis-breisgau-hochschwarzwald/wettlauf-mit-dem-regen-wetter-bringt-bauern-in-bedraengnis--32525257.html

   

 

Qualifizierungskurs zur Demenzbetreuerin: 16 erfolgreiche Frauen

Für ehrenamtliche Betreuung und Begleitung Demenzkranker qualifiziert. Bürgermeister Andreas Hall überreichte Zertifikate – Caritas und Sozialstation planen weitere Kurse

Bürgermeister Andreas Hall (l.) überreichte die Zertifikate für erfolgreiche Kursteilnahme. Mit dabei waren auch Horst Simon von der Sozialstation und Renate Brender vom Caritasverband (v.r.).

Im Rahmen einer Feierstunde in der „Großen Stube“ der Talvogtei erhielten jetzt 16 Frauen ihr Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme am „Qualifizierungskurs zur Demenzbetreuerin“ aus der Hand von Bürgermeister Andreas Hall übereicht. Angeboten wurde dieser Kurs vom Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald und der Kirchlichen Sozialstation Dreisamtal in der Talvogtei. Hier hatte die Gemeinde Kirchzarten auch die Schulungsräume kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der vom Landkreis finanziell geförderte Kurs wird in dieser Kooperation nun regelmäßig jedes Jahr auch für die Region Dreisamtal angeboten. Zielgruppe sind Menschen, die sich in der ehrenamtlichen Betreuung und Begleitung von Menschen mit Demenz einsetzen möchten. In der Region Dreisamtal gibt es hierfür vielfältige Möglichkeiten, wie z.B. Mitarbeit im Pflegeheim, in der Betreuungsgruppe oder in der Birkenhofscheune, einer Wohngruppe für Menschen mit Demenz sowie in der Betreuung zu Hause, die von der Kirchlichen Sozialstation Dreisamtal angeboten wird. Die Mischung aus professionell hauptamtlichem Personal, niedrigschwelligen Hilfsangeboten sowie ehrenamtlicher Unterstützung und selbst organisierten Gruppen mache die zukünftige Unterstützungsstruktur aus, erläuterte Renate Brender vom Caritasverband. Die Vernetzung und das Miteinander dieser unterschiedlichen Gruppierungen, Dienste und Angebote sei eine wichtige Aufgabe. Im Dreisamtal gelinge dies bisher sehr gut, was auch der Beratungsstelle für ältere Menschen und ihrer Beraterin Gabriele Zeisberg-Viroli als wichtige Schaltstelle zu verdanken sei.

Der Vorstandsvorsitzende der Kirchlichen Sozialstation, Horst Simon, bedankte sich bei den Kursleitungen, Christina Reiniger und Irmengret Bottler, die mit großem Engagement diesen Kurs durchführten und die Kursgruppe erfolgreich zum Abschluss führten. Er wünschte allen Teilnehmerinnen ein gutes Gelingen beim Umsetzen des Erlernten. Der nächste Kurs soll im Herbst stattfinden. Informationen hierzu gibt es bei Christina Reiniger, Kirchliche Sozialstation Dreisamtal, Telefon: 07661 986813, oder Renate Brender, Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald, Telefon: 0761 8965-433.
Gerhard Lück, 3.6.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Barbara Pieske-Engelmann 86jährig in Kappel verstorben

Am 25. März verstarb in Kappel 86jährig Frau Barbara Pieske, Witwe des Ministerialdirigenten Eckart Pieske (+1988) und Tochter des zu seiner Zeit in Deutschland sehr bekannten Monumentalbildhauers Richard Engelmann (1868-1966), der seit 1937 mit Frau und Tochter für rund 30 Jahre in Kirchzarten eine zweite Heimat gefunden hatte. Engelmann, vom dem 1979 die „Stuttgarter Nachrichten“ meinten, „in Freiburg kennt ihn jeder“, ist fast in Vergessenheit geraten, obwohl zahlreiche seiner Skulpturen hier vor Ort stehen – u.a. auf dem Hauptfriedhof, im Stadtgarten, auf dem Stühlinger Kirchplatz, am Aschoffplatz und anderen Plätzen, im Augustinermuseum - und sein  bedeutendes Jugendwerk, „Der alte Gelehrte“ (1893), seit über 20 Jahren vor dem Schulzentrum  Kirchzarten aufgestellt ist. -  

Barbara Pieske hat mit ihren Eltern das Schicksal einer im Dritten Reich rassisch verfolgten Familie geteilt. Der Umgang mit „dieser Halbjüdin“ wurde einer Schulfreundin von deren Vater förmlich untersagt. Als sie „nur einmal so sein wollte wie andere Kinder“ und – für eine jüdische  Familie verboten – eine Hitlerfahne heraushängte, drohte man dem Vater mit Deportation. Während die Familien seiner Brüder durch die Nazis umkamen,  konnte Richard Engelmann seine Familie in Kirchzarten trotz vielerlei Schikanen – Berufsverbot, Entzug der bürgerlichen Ehrenrechte, Reduzierung der Lebensmittelkarten, Sperrung des Bankkontos, Verbot, Bahn oder  Taxi zu benutzen, Theater oder  Schwimmbad zu besuchen, jemandem die Hand zu geben, Studierverbot für die Tochter – und dank heimlich gelieferter Lebensmittelspenden z.B. vom Kohlbachhof über die schwere Zeit retten. Er sagte später: „Die ländliche Bevölkerung war mir bis auf geringe Ausnahmen freundlich gesinnt“.

1946 unterstütze Engelmann, um eine weitere hohe Einquartierung abzuwehren, erfolgreich das Gesuch des Bürgermeisters an die Besatzungsbehörde unter Berufung auf seine „Legitimation als Verfolgter des Nationalsozialismus“ und beschreibt die „größtenteils ländliche Bevölkerung Kirchzartens als ruhige, friedliebende, katholische, antinazistische Menschen, welche die schweren Lasten der Einquartierung durch Beschlagnahmung ruhig getragen haben, aber jetzt am Ende der Leistungsfähigkeit angelangt sind“.

Engelmann war  mit  vielen  zeitgenössischen Größen gut bekannt, u.a mit Arnold Böcklin, Ernst Barlach, Auguste Rodin, Max Liebermann, Henry van de Velde, Walter Gropius, Fritz Mackensen, Ferdinand Hodler, Max Reger, mit dem Freiburger  Nationalökonom Walter Eucken und dessen Vater Rudolf, Professor der Philosophie in Jena, die er beide in einer Büste porträtierte. Rund 30 über ganz Deutschland verteilte öffentliche Denkmäler  bezeugen seine  damalige Berühmtheit. Trotzdem verwies das bereits 1930 tiefbraune Weimar den auf der Höhe seines  künstlerischen Schaffens stehenden Professor im selben Jahr von der Kunsthochschule. Er suchte dann in Kirchzarten Zuflucht, „ weil der Einfluss der Kirche Auswüchse, wie sie in dem stark säkularisierten Thüringen an der Tagesordnung waren, hier in Grenzen zu halten vermochte“. Nach dem Krieg erhielt Engelmann neben vielen anderen Ehrungen das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Barbara Pieske vermachte 1982 das gesamte ihr verbliebene Werk des Vaters Kirchzarten als Dauerleihgabe. Nachdem die Gemeinde keine adäquate Unterbringung fand, übernahm 1997 die Bauhaus-Universität Weimar den Nachlass, um ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. An Engelmanns Freundschaft mit einem großzügigen Gönner erinnert die  Bronzebüste des Freiburger Oberbürgermeistes Dr. Hoffmann im Freiburger Rathaus.

An  dieser Stelle sollen in loser Folge Kurzporträts von Kirchzartener Persönlichkeiten erscheinen, für die, um sie der Erinnerung zu bewahren, eine ausführlichere Darstellung geplant ist. Für Hinweise und Anregungen ist die Verfasserin dankbar. Tel 07661/1285

Johanna Pölzl, 15.4.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Leitfaden für Fest-Veranstalter der Polizei Kirchzarten

Kirchzarten (de.) Im Rahmen der Prävention von Alkohol- und Gewaltdelikten entwickelte der Polizeiposten Kirchzarten einen Leitfaden, der Vereinen und Veranstalter die Organisation von Festen erleichtern soll. Dieser Leitfaden ist ein kleines Mosaiksteinchen im Rahmen  des Projekts „Gewaltfrei feiern – Dreisamtal passt auf!“ mit dessen Hilfe, zu hoher Alkoholkonsum und Gewalttaten schon von vorneherein im Keim erstickt werden sollen.

Die vielen Vereine im Dreisamtal, die Dorf- oder Sportfeste, Hocks oder Tanzveranstaltungen organisieren, haben ein Interesse daran, dass ihre Veranstaltungen reibungslos und ohne Ärger über die Bühne laufen. Blauäugiges Drauflos-Organisieren in der Hoffnung, dass alles gut geht, funktioniert heute aber leider nicht mehr. Die Vereine müssen sich vorab Gedanken darüber machen, wie eine Veranstaltung sicher und gesetzeskonform durchgeführt werden kann. Denn, so betont Polizeihauptmeisterin Heike Mann, „die Veranstalter sind in der Pflicht, sie müssen gesetzliche Bestimmungen einhalten!“ Berücksichtigen sie die Jugendschutzbestimmungen nicht und schenken harte Alkoholika an Minderjährige aus, so können sie belangt werden. Der neu entwickelte Leitfaden gibt ganz praktische Handlungsleitlinien an die Hand, wie die Sicherheit bei Festen erhöht und die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden können. Dies erfordert im Vorfeld schon eine akribische Planung von den Veranstaltern, für die die Polizei viele Tipps geben kann. Ohne Sicherheits- oder Ordnerdienst geht heute gar nichts mehr. Das Sicherheitspersonal, ob vom Verein gestellt oder Profis, muss jedoch zuverlässig sein und von den Gästen als solches auch erkennbar sein. Sinnvoll ist es Kasse und Einlass-Kontrollen zu trennen, um den Einlass zu beschleunigen und Unmut über zu lange Wartezeiten gar nicht erst aufkommen zu lassen. Der Außenbereich im Umfeld der Veranstaltung darf nicht vergessen werden, denn dort findet nicht selten das so genannte Vorglühen- und Kofferraum-Trinken statt. Der Veranstalter kann, um das zu verhindern, bei der Gemeinde ein vorübergehendes Alkoholverbot für angrenzende Parkplätzen beantragen. Dies muss dann aber auch kontrolliert und bei Verstößen, die Polizei alarmiert werden. Der Veranstalter hat das Hausrecht und darf erkennbar Betrunkenen den Einlass verwehren und Handtaschen auf eingeschmuggelten Alkohol oder mitgeführte Waffen überprüfen, ein Recht, dessen sich viele Veranstalter gar nicht bewusst, meint Mann. Dieser Leitfaden kann als Check-Liste für die Festorganisation genutzt werden und ist beim Polizeiposten Kirchzarten und bei den Gemeinden des Dreisamtals erhältlich. Darüber hinaus stehen diese Institutionen jederzeit auch für Beratungen zur Verfügung.
8.3.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Gewaltfrei feiern – Dreisamtal passt auf: 2 Jahre Projekterfolg

Kirchzarten (de.) Die Ausgangslage vor zwei Jahren war alarmierend! Die Gewalt- und Körperverletzungsdelikte im Dreisamtal nahmen im Veranstaltungs- und Gastronomiebereich besorgniserregend zu. Wo früher die Welt noch in Ordnung war, war die Polizei nach Mitternacht im Dauereinsatz und innerhalb der Bevölkerung machte sich ein abnehmendes Sicherheitsgefühl breit. Auffallend war, dass es sich beim Täterkreis um eine relativ kleine Gruppe von 30 bis 40 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren handelte, die immer wieder auffielen und Ärger machten. Dieses bisher eher städtische Phänomen, hoher Alkoholkonsum und die daraus resultierende erhöhte Gewaltbereitschaft, konnte nicht ignoriert werden. Im Dreisamtal entstand deshalb auf diese Problematik hin das bundesweit beachtete und inzwischen nachgeahmte Modellprojekt: „Gewaltfrei feiern – Dreisamtal passt auf!“.

Mit den Gemeinden Kirchzarten, Buchenbach, Stegen, Oberried, St. Peter, St. Märgen, den Freiburger Ortsteilen Ebnet und Kappel und der Polizei ein breites Aktionsbündnis gegründet, dem außerdem Vereine, Gastronomiebetriebe, Jugendtreffs und kirchliche Träger angehören. Augenfälligstes Instrument ist dabei das vernetztes Hausverbot, das dem Betroffenen den Zutritt zu inzwischen 36 Einrichtungen verwehrt. Jugendhäuser, Bistros und Vereinsfeste im Dreisamtal sind für ihn dann für mindestens ein halbes Jahr Tabu. Diese „rote Karte“ soll in erster Linie abschreckende Wirkung haben, denn, so Walter Arndt, Leiter des Amts für öffentliche Ordnung in Kirchzarten, „die Jugendlichen, um die es geht, sind im Dreisamtal fest verankert und wollen die Einrichtungen und Feste dort durchaus besuchen.“

Anfangs wurde befürchtet, dass dieses vernetzte Hausverbot vorschnell und willkürlich verhängt wird. Die Hürden dafür sind jedoch hoch. Bevor die „rote Karte“ gezeigt wird, gibt es eine „gelbe“, nämlich die Androhung des vernetzten Hausverbots bei der nächsten Auffälligkeit. Vor dem Start des Projekts wurden 36 solcher „gelber Karten“ verschickt und in den letzten zwei Jahren kamen noch einmal 19 dazu. Offensichtlich zeigte diese Androhung Wirkung, denn in diesem Zeitraum wurden insgesamt nur sechs vernetzte Hausverbote ausgesprochen. Das vernetzte Hausverbot ist jedoch nur ein kleiner Mosaikstein in der Präventionsarbeit und eingebettet in ein großes, abgestuftes Gesamtkonzept.

Mehr als früher zeigt die Polizei Präsenz bei Festveranstaltungen und an Brennpunkten und kommt so frühzeitig in Kontakt mit auffälligen Jugendlichen. So kann die Polizei auf 154 von ihnen betreute Veranstaltungen verweisen, 59 persönliche Ansprachen von bereits aufgefallenen Jugendlichen, 86 Fälle von Alkoholbeschlagnahmen bei Minderjährigen und 270 Personenkontrollen, bei denen 988 Personen erfasst wurden, verweisen. Diese Personenkontrollen scheinen schon eine mäßigende Wirkung zu haben, meinte Polizeihauptmeisterin Heike Mann, denn damit sind sie nicht mehr anonym. Außerdem fanden 99 Gespräche mit Eltern statt, deren Kinder in Gefahr sind, abzurutschen. Wenig bekannt ist, dass die Polizei Jugendliche, die immer wieder alkoholisiert und gewalttätig auffallen, an die Führerscheinbehörde melden kann, was in 25 Fällen geschah. Dies hat zur Folge, dass bei unter 18-Jährigen die Fahrerlaubnis erst einmal zurückgestellt wird und die charakterliche Eignung, die zum Führen eines Fahrzeugs nötig ist, überprüft wird. Jugendlichen, die die Fahrerlaubnis schon haben, kann der Führerschein dann auch entzogen werden.

Während die Polizei die Staatsgewalt vertritt und die Strafandrohung im Hintergrund mitschwingt, können die beiden Jugendsozialarbeiter der Gemeinden Kirchzarten und Stegen, Natalia Rozpiorska und Stefan Pohl, auf einer anderen Ebene mit den Jugendlichen arbeiten. Sie sind in ihrer alltäglichen Arbeit näher an den Jugendlichen dran und kennen ihr persönliches Umfeld besser. Sie leisten auf vielfältige Art Präventionsarbeit: fest etabliert ist inzwischen die Aktionswoche Alkohol, die auch 2010 wieder stattfinden wird. Sie haben vernetzte Kontakte zu Schulen, Schülerhaus, Vereinen, kirchlichen und kommunalen Institutionen und koordinieren kommunale Präventionskonzepte. Nicht zuletzt findet Prävention auch in der offenen Jugendarbeit, in der den Jugendliche Räume zur Verfügung gestellt werden, die sie für sich besetzten können, in denen sie Freiräume nutzen können, ohne von Erwachsenen gegängelt zu werden, in denen sie auch den Umgang mit Alkohol erlernen können, statt. Rozipiorska und Pohl werden automatisch informiert, wenn ein vernetztes Hausverbot droht, und versuchen dann mit den Jugendlichen verstärkt zu arbeiten. Ein vernetztes Hausverbot wird auch nur nach Rücksprache mit ihnen ausgesprochen.

Im Rückblick auf die letzten zwei Jahre zieht der Leiter des Polizeipostens Kirchzarten, Armin Gleichauf, den Schluss, dass das Projekt „Gewaltfrei feiern – Dreisamtal passt auf!“ erfolgreich ist. Es ist seit 2006 eine Halbierung der Gewaltdelikte mit Körperverletzung zu beobachten und die Gruppenstrukturen, die früher eine gewisse Anziehungskraft besaßen und gleichzeitig einschüchternd wirkten, sind so nicht mehr vorhanden. Waren die Störer früher Mehrfachtäter, ist das heute kaum noch der Fall. Die gelbe oder rote Karte zeigt frühzeitig die Grenzen auf! Das sieht Gleichauf auch in Bezug auf Fastnacht so. Zwar stand das Dreisamtal mit einigen Vorfällen in den Schlagzeilen. Doch zu Gewalttätigkeiten wie in früheren Jahren kam es nicht. Er führt das darauf zurück, dass alle an einem Strang ziehen, besser aufpassen und alkoholisierte Personen frühzeitig aus dem Verkehr gezogen werden. Aber auch das hat Fastnacht deutlich gemacht: der hohe Alkoholkonsum Jugendlicher, vor allem der Konsum hochprozentiger Spirituosen, ist ein massives Problem und hier besteht noch sehr viel Präventionsbedarf.
25.2.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Menschen mit Demenz qualifiziert begleiten: 10 Kurse fürs Dreisamtal

Kirchzarten (glü.) Mit dem „Qualifizierungskurs Demenz“ will die Kirchliche Sozialstation Dreisamtal und der Kreis-Caritasverband Personen, die sich für die Betreuung von Menschen mit Demenz interessieren, eine Schulungsmöglichkeit anbieten. Die Qualifizierungskurse werden vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald finanziell unterstützt und sind daher für die Teilnehmenden kostenfrei. Die Gemeinde Kirchzarten stellt die Räumlichkeiten in der Talvogtei zur Verfügung. Die Leitung des Kurses liegt bei Christina Reiniger, Gesundheits- und Krankenpflegerin und Pflegedienstleiterin der Sozialstation und Irmengret Bottler, Altenpflegerin aus Stegen. Die Betreuung von Menschen mit Demenz stellt hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Für die erkrankten Menschen selbst, sowie für die pflegenden Angehörigen, ehrenamtlichen Betreuungspersonen und Fachkräfte ist es wichtig, Entstehung, Verlauf und Hilfsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Erkrankung zu kennen und zu verstehen. In einem zwanzigstündigen Kurs werden bei zehn Terminen u.a. Informationen über Funktion und Inhalte des Gedächtnisses, Entstehung und Verlauf dementieller Krankheitsbilder, Einfühlungsvermögen in die Erlebniswelt von Menschen mit Demenz, Beschäftigung von Menschen mit Demenz sowie die Betreuung von Menschen mit Demenz zu Hause und die Situation von pflegenden Angehörigen vermittelt. Für die Arbeit im Kurs gibt es ein umfangreiches Kurshandbuch. Als Referenten konnten der Neurologe Hartmut Ehrle-Anhalt sowie die Diplom-Sozialpädagogin Gabriele Zeisberg-Viroli von der Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige für die Region Dreisamtal sowie der Diplom-Sozialarbeiter Wendelin Schuler, Experte für gesetzliche Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung gewonnen werden. Nach dem Kurs gibt es vielfältige Möglichkeiten in der Betreuung von Menschen mit Demenz ehrenamtlich tätig zu werden. Teilnehmen können alle interessierten Personen, die in der Region Dreisamtal wohnen. Der erste Kurstermin ist am Mittwoch, dem 10. März von 17 bis 19 Uhr in der Talvogtei Kirchzarten. 

Nähere Informationen und Anmeldung bei Christina Reiniger, Kirchliche Sozialstation Dreisamtal, Telefon 07661 9868-13, eMail: christina.reiniger@sozialstation-dreisamtal.de

Gerhard Lück, 10.2.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Gewaltfrei feiern - Dreisamtal passt auf: 2 Jahre Gemeinschaftsaktion

Rund zwei Jahre ist es her, seit sich die Gemeinden des Dreisamtals Kirchzarten, Buchenbach, Oberried, Stegen, St. Peter, sowie St. Märgen und die Polizei zu einem beachtenswerten Projekt zusammenschlossen: "Gewaltfrei feiern – Dreisamtal passt auf". Grund für diese Initiative waren zunehmende Gewaltdelikte bei öffentlichen Veranstaltungen. Tanzveranstaltungen in kommunalen Hallen, Sommerhocks der örtlichen Vereine oder in den Jugendzentren. Auch auch so mancher Gaststättenbetreiber konnte ein Lied davon singen, dass Gäste immer öfter durch Gewalttaten oder Ordnungsstörungen auffielen. Unliebsamer Ärger, wenn sich die Wirte zu später Stunde noch mit angetrunkenen Raufbolden herumärgern müssen.



Kurz nach Beginn des Projekts vor zwei Jahren traten diesem noch mehrere Teilnehmer bei, so dass dieses neben den genannten Gemeinden inzwischen mehrere Gaststättenbetreiber, kirchliche Träger, Jugendtreffs und auch die Ortsverwaltungen von Freiburg-Kappel und -Ebnet umfasst, die Verantwortung für 36 Veranstaltungsorte im Dreisamtal tragen. Zwar steht das zivilrechtliche Hausverbot jedem Veranstalter zu Verfügung, um Schläger oder gewaltbereite Personen aus Veranstaltungen oder Räumen fernzuhalten. Praktisch interessierte diesen Personenkreis ein einzelnes Hausverbot jedoch oftmals wenig, wenn vielleicht schon ein Wochenende später eine Tanzveranstaltung in einer Nachbargemeinde lockt. Die Idee dieses Projekts bestand nun in der Vernetzung dieser Hausverbote über Gemeindegrenzen hinaus. Störer sollten durch angedrohte oder ausgesprochene Hausverbote in mehreren Gemeinden, für 20 oder mittlerweile 36 Objekte, deutlich beeindruckt und insgesamt von störendem Handeln abgehalten werden. In einer Informationsveranstaltung der am Projekt Beteiligten berichteten jüngst Vertreter der Polizei und Gemeinde über ihre Erfahrungen in den zurückliegenden beiden Jahren. Gerade bei Gewaltdelikten konnte eine Halbierung der Vorfälle festgestellt werden. Vernetzte (überörtliche) Hausverbote mussten in zwei Jahren nur in sechs Fällen ausgesprochen werden. "Gelbe Karten", eine letztmalige Ermahnung, wurden zu Beginn der Konzeption in 36 Fällen und bis heute noch mal in 19 Fällen ausgesprochen. Das Projekt "Gewaltfrei feiern – Dreisamtal passt auf" fand mittlerweile bundesweit Beachtung. Gerade in begrenzten Raumschaften wie dem Dreisamtal stellt ein gemeinsames Vorgehen eine erfolgreiche Möglichkeit dar, auf entsprechende Entwicklungen zu reagieren. In ihrem Rückblick wiesen Polizei und Gemeindevertreter darauf hin, dass das Ziel aller Bemühungen nicht das Aussprechen von Hausverboten sei, sondern zu verhindern, dass es soweit komme. Hierzu würden unterschiedliche Maßnahmen auf zahlreichen Ebenen beitragen. Die Arbeit von Jugendbetreuern genauso wie Sommerferienprogramme, Elterngespräche, Absprachen von Polizei und Gemeinden mit Veranstaltern oder verstärkte Polizeikontrollen. Feststellen mussten die Beamten immer wieder den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Gewalt sowie Verstößen gegen Jugendschutzbestimmungen. Problematisch sei regelmäßig der Personenkreis von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen bis 25 Jahren.
Zur besseren Planung von Veranstaltungen stellte die Polizei auch ein neues Faltblatt für Veranstalter vor, das in Kurzform zahlreiche Empfehlungen und Tipps für die Planung und Durchführung von öffentlichen Veranstaltungen enthält und auch das Projekt "Festkultur" des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald unterstützt. Dieses ist bei den Gemeindeverwaltungen oder dem Polizeiposten Kirchzarten erhältlich. Die Vertreter von Polizei und Gemeinden betonten ihre Bereitschaft, Veranstaltern bei der Planung entsprechender Veranstaltungen behilflich zu sein.
9.2.2010, Polizei

 

U18-Wahl: Jugendliche in Berlin

Das Organisationsteam der U-18-Wahlen im Dreisamtal im Deutschen Bundestag in Berlin mit der ehemaligen Bundestagsabgeordneten des hiesigen Wahlkreises Rita Schwarzelühr-Sutter (Mitte) und der Jugendreferentin Natalia-Anna Rozpiorska (ganz rechts)
 

Kirchzarten / Stegen (de.) Kurz vor der Bundestagswahl 2009 fand bundesweit auch eine von der Bundeszentrale für politische Bildung initiierte U-18-Wahlaktion statt mit dem Ziel, Jugendliche unter 18 Jahren an die Politik heranzuführen. Das Jugend-Organisationsteam, das die Jugendwahlen hier im Dreisamtal mit Hilfe der Jugendreferenten Natalia-Anna Rozpiorska (Kirchzarten) und Stefan Pohl (Stegen) durchgeführt hatte, war nun auf Einladung der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) nach Berlin gereist, um den Bundestag zu besuchen. Nach einer Führung durch den Bundestag empfing Schwarzelühr-Sutter die Jugendlichen, um mit ihnen die Ergebnisse der U18-Wahlen, aber natürlich auch der „echten“ Bundestagswahlen, die Stimmenverluste der SPD und die damit verbundenen Veränderungen zu diskutieren. Außerdem stand sie den interessierten Jugendlichen  Rede und Antwort und gewährte ihnen Einblicke in den Alltag einer Berufspolitikerin. Die U-18-Wahl-Aktionen sollten der sich schon frühzeitig einschleichenden Politikverdrossenheit, die sich in der niedrigen Wahlbeteiligung der Erstwähler widerspiegelt, entgegenwirken. Rückblickend zeigte es sich, dass die Jugendlichen im Dreisamtal durchaus motiviert sind. Denn immerhin nutzen 573 Jugendliche aus dem Dreisamtal im Alter von acht bis 18 Jahren die Chance, ihre Stimme abzugeben. „Durch die aktive Teilnahme an dem U18-Projekt hatten viele Jugendliche die Möglichkeit sich mit ihren eigenen Einstellungen zur Politik, aktuellen politischen Themen und dem Wahlrecht auseinander zu setzen“, resümierten die beiden Jugendreferenten Rozipiorska und Pohl, für die das Thema politische Bildung damit jedoch nicht abgeschlossen ist. Denn das Jugendreferat Stegen und das Kinder- und Jugendbüro Kirchzarten setzen als  außerschulische Bildungseinrichtungen in ihrer alltäglichen Arbeit beständig auf Partizipation und Mitbestimmung als gelebte Form politischer Bildung. Jugendliche werden hier in ihren Bestrebungen, ihre Räume selbst zu verwalten unterstützt, beraten und gefördert.

Jugendreferat Stegen: Stefan Pohl, jugendreferat@stegen.de, Tel 01608975192
Kinder- und Jugendbüro Kirchzarten: Natalia-Anna Rozpiorska / n.rozpiorska@kirchzarten.de / Tel 01622915676

Dagmar Engesser, 14.11.2009, www.dreisamtaeler.de

 

 

5000 Euro Auto-Spende der Volksbank für Mobilen Sozialen Hilfsdienst

 

Freude bei Diakonie-Chef Albrecht Schwerer (r.) und dem FSJ’ler Jendrik Schäfer (l.) über die Spende für ein neues Auto vom Volksbank-Vorstand Volker Spietenborg (M.).

Foto: Gerhard Lück

Durch eine Spende der Volksbank Freiburg in Höhe von 5.000 Euro konnte das Diakonische Werk im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, das seinen Sitz in Kirchzarten hat, eine wichtige Investition verwirklichen: die Beschaffung eines neuen Kleinwagens der Marke Ford KA macht den „Mobilen Sozialen Hilfsdienst“ noch mobiler. Mit diesem Dienst betreut das Diakonische Werk ältere, kranke und behinderte Menschen im Rahmen der Verhinderungspflege im gesamten Landkreisgebiet. Schwerpunkt der Aktivitäten ist das Dreisamtal, in dem das Diakonische Werk hauswirtschaftliche Angebote, pflegeergänzende Hilfen, soziale Betreuungen und die Betreuung von demenziell erkrankten Menschen anbietet. Dies geschieht mit ehrenamtlich engagierten Kräften, aber auch mit zwei Teilnehmern eines „Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ)“. Im FSJ erhalten gerade junge Menschen die Chance eines Einblicks in soziale Arbeitsfelder. Diese Erfahrungen prägen sie oft für ihr ganzes Leben. Das neue Auto steht vor allem diesen „FSJlern“ zur Verfügung, um die betroffenen Menschen auch in entlegenen Höfen aufzusuchen und zu betreuen. „Die großzügige Spende der Volksbank Freiburg hilft uns deshalb sehr, die notwendige Mobilität für die von uns betreuten Menschen zu erhalten“, freute sich Albrecht Schwerer, Geschäftsführer des Diakonischen Werks in Kirchzarten, am vergangenen Freitag bei der Scheckübergabe durch die Volksbank Freiburg. „Wir wollen als genossenschaftliches Unternehmen der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, gemeinnützige Arbeit dieser Art zu unterstützen“, sagte Volker Spietenborg, Vorstand der Volksbank Freiburg, als er dem Diakonie-Geschäftsführer die Spende überreichte. Sie stamme übrigens aus dem Pool des Gewinnsparvereins Baden und somit indirekt von den über 23.000 Kunden der Volksbank, die ein Gewinnsparlos gezeichnet haben, erklärte Spietenborg.
Gerhard Lück, 6.11.2009, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Kinderstube Dreisamtal: Elternbeiträge sinken!

Kirchzarten (de.) Kinderbetreuung ist ein großes geselschaftspolitisches Thema und für viele berufstätige Eltern immer wieder ein Problem. In den letzten Jahren hat sich vor allem in städtischen oder stadtnahen Bereichen sehr viel getan. Neben kirchlichen und öffentlichen Kindergärten, die ihre Angebote peu a peu erweiterten, entstanden mehr und mehr private  Einrichtungen. Für die Eltern boten diese zwar optimale, jedoch sehr kostenintensive Betreuungsmöglichkeiten an. Eine solche Einrichtung ist auch der eingetragene Verein Kinderstube Dreisamtal e.V..

Die Anfänge der Kinderstube Dreisamtal reichen elf Jahre zurück. Eine private Initiative begann damals stundenweise Kinderbetreuung anzubieten.  Die Nachfrage war da und das Angebot konnte erweitert werden. Vor sechs Jahren wurde die Privatinitiative von einem Verein übernommen und nennt sich seither Kinderstube Dreisamtal e.V.. Die Finanzierung über Elternbeiträge und Spenden war lange Zeit eine große Herausforderung. Nach dem neuen Kindertagesstätten-Gesetz vom März 2009 sind nun die Kommunen verpflichtet, Kindertagesstätten mit zu finanzieren. Da die Kinderstube in den Bedarfsplan Kirchzartens aufgenommen wurde, muss Gemeinde nun 68% der Betriebskosten der Kinderstube Dreisamtal e.V. übernehmen. Die Kinderstube wird nun den öffentlichen und kirchlichen Trägern gleichgestellt, deren Betriebskosten die Kommune schon seit Jahrzehnten im selben Umfang übernimmt. Dies ist die Umsetzung der Beschlüsse der Großen Koalition, die sich zum Ziel setzte, Familien zu unterstützen und vor allem Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Das Gesetz entlastet Eltern finanziell,  ein Ganztagesbetreuungsplatz kostet nun im Monat statt 550,- Euro „nur“ noch 450,- Euro.
Vom Handling her wurde kürzlich ein Kuratorium als eine Art Verwaltungsrat gegründet, in dem fünf Vorstände des Vereins Kinderstube Dreisamtal e.V. und neben dem Bürgermeister Kirchzartens jeweils ein Vertreter der vier Gemeinderatsfraktionen für die Kommune vertreten sind. Dort wird über wesentliche Dinge, die den laufenden Betrieb der Kinderstube betreffen, wie Öffnungszeiten, Anschaffungen, Urlaubs- und Personalplanung, beraten. Die Kinderstube mit ihren inzwischen zwei Standorten bietet 40 Betreuungsplätze an, davon zwanzig Vormittags-, zehn Nachmittags- und zehn Ganztagesplätze. In der Höfener Straße werden Kinder von einem bis drei Jahren betreut, in der Birkenhofscheune in Burg-Birkenhof können Kinder schon mit drei Monaten aufgenommen werden. Der Betreuungsschlüssel liegt bei eins zu fünf. Für Burg hat das Kuratorium die Einstellung einer Anerkennungspraktikantin geplant. Dann können dort zehn Kleinkinder von drei Fachkräften betreut werden. „Die Nachfrage und der Bedarf sind da“, betont die Sozialpädagogin und Leiterin der Kinderstube Anett Röling. „Unsere Einrichtung ist voll,  wir haben eine lange Warteliste und können im Moment nicht einmal auf spontane Engpässe reagieren.“ Eltern, die Betreuungsbedarf voraussehen, rät sie, zur möglichst frühzeitigen Anmeldung.
Trotz finanziell nun gesicherter Basis, kann die Kinderstube zusätzliche Geldspritzen immer gebrauchen. Deshalb freuten sich Eltern, Erzieher und Erzieherinnen über eine 200,- Euro-Spende, die ihnen Alexander Kranzer, Finanzberater und Versicherungskaufmann, vergangene Woche überreichte. Weitere Spenden erhielt die Kinderstube Dreisamtal e.V. von Frank Iwan, Fotostudio Iwan, und Dominik Sütterlin, Vodafone-Shop, die die Kinderstube als wichtige soziale Einrichtung unterstützen wollen.
Dagmar Engesser, 29.10.2009, www.dreisamtaeler.de 

 

Nabu-Ortsgruppe Dreisamtal geplant - Mitmacher gesucht

Für Oktober ist im Dreisamtal die Gründung einer neuen Ortsgruppe im Naturschutzbund Deutschland (Nabu) geplant. Im Vorfeld haben deren designierter Vorsitzender Wulf Raether und Landwirt Martin Ganz vom Häuslemaierhof bereits jetzt eine Kooperation vereinbart: Die Ziele beider Interessensgruppen seien nämlich gar nicht so unterschiedlich, als es in der öffentlichen Diskussion zumeist den Anschein habe.

Martin Ganz (links) und Wulf Raether sind gemeinsam im Einsatz für die Natur.
Bild: Andreas Braun

Im Mai 2006 wurde die Arbeitsgruppe "Amphibienschutz im Dreisamtal" ins Leben gerufen, die derzeit noch formal zum Freiburger Nabu gehört. Innerhalb kurzer Zeit konnte deren Leiter Wulf Raether aus Kirchzarten eine tatkräftige Truppe von rund 15 Personen auf die Beine stellen, die in den letzten drei Jahren Beachtliches geleistet hat: "Zugewachsene Gewässer wurden saniert; außerdem konnten wir zwei neue Laichgewässer anlegen", nennt der pensionierte Biologie-Didaktiker einige Beispiele. Da man die Naturschutzarbeit im Dreisamtal mittlerweile auch auf andere Bereiche wie Nistkästenkontrolle und den Bau eines Wildbienenhauses ausgedehnt habe, erscheine mittlerweile die Gründung einer selbstständigen Nabu-Gruppe sinnvoll: "Im Oktober soll das über die Bühne gehen", erläutert Raether. Von seiner "Mutter" hat der derzeit noch im Aufbau befindliche Dreisamtal-"Ableger" indes seinen Segen: "Wir begrüßen das", unterstrich Freiburgs Nabu-Chef Dirk Niethammer bereits bei der Mitgliederversammlung im April diesen Jahres. Ein solches Ereignis sei bemerkenswert, da die heutige Zeit eher vom Rückgang ehrenamtlicher Gruppen als von Neugründungen geprägt sei. Indes haben die Dreisamtäler Naturschützer und Landwirt Martin Ganz schon jetzt eine enge Zusammenarbeit vereinbart: Der 38-jährige Betreiber des Häuslemaierhofs in Buchenbach ist seit April 2008 auch Pächter des bei der Husemann-Klinik gelegenen Maierhofs. Bei dessen Bewirtschaftung sollen Belange des Naturschutzes in Absprache mit der neuen Nabu-Gruppe stark gewichtet werden: "Zum Beispiel pflegen wir die beim Hof gelegene Streuobstwiese und dürfen dann auch die Früchte ernten", erläutert Wulf Raether. Martin Ganz indes spart dadurch Kosten ein, weil er diese Fläche nicht mehr mähen muss.

Generell sieht der engagierte Bio-Bauer viele Gemeinsamkeiten zwischen Naturschutz und Landwirtschaft: "Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Biotopschutz gehen im Prinzip Hand in Hand", betont Ganz. Dadurch, dass er beim Mähen seiner Flächen nicht mehr bis in die letzte Ecke fahre, spare er beispielsweise Zeit und Kosten für den Maschineneinsatz. "Im Gegenzug profitieren viele Tiere, zum Beispiel Bienen und andere Insekten davon, wenn Blühstreifen an Feldrändern stehen bleiben", erklärt Biologe Wulf Raether: Sie fänden dort Nahrung und Schutz, was sich wiederum positiv auf ihre Rolle als Bestäuber von Kulturflächen auswirken würde. Leider, so Raether, sei es im öffentlichen Bewusstsein noch nicht überall angekommen, dass sich die Ziele des Artenschutzes oftmals gut mit denen der Landwirtschaft kombinieren ließen: "Das mag vielleicht an dem in Deutschland sehr ausgeprägten Ordnungsdenken liegen", mutmaßt der 70-Jährige.
Martin Ganz indes möchte die Zusammenarbeit mit dem Nabu in Zukunft noch weiter vertiefen: Unter anderem stellt er den Naturschützern kostenlos einen Raum zur Unterbringung ihrer Gerätschaften zur Verfügung. Und ab Oktober wird er dann auch ganz offiziell zu ihnen gehören: "Sobald die neue Nabu-Gruppe gegründet ist, werde ich ihr beitreten", kündigte der engagierte Agraringenieur diese Tage an. Es sei dies ein Zeichen, dass er auch als Vertreter der Landwirtschaft voll und ganz hinter den Zielen des Naturschutzes stehen könne.
Weitere Infos zur derzeit noch im Aufbau befindlichen Nabu-Gruppe im Dreisamtal gibt es bei Wulf Raether, Telefon 07661/6488. Neue Interessenten sind stets willkommen.
4.9.2009, Andreas Braun

 

Neuer Bruggasteg am Dreisamuferradweg

Bürgermeister Hall und Neideck gaben Stahlkonstruktion für den Verkehr frei – Nur fünf Tage Streckensperrung

Bei der offiziellen Eröffnung des neuen Bruggastegs waren u.a. dabei: Bürgermeister Andreas Hall; Jan Christoph Theobald jun., Ingenieurbüro; Stadtrat Helmut Thoma, Bürgermeister Otto Neideck und Jürgen Theobald sen., Ingenieurbüro Kirchzarten (v.r.).

Foto: Stadt Freiburg

Freiburg/Kirchzarten (glü.) Gute 24 Jahre ist es schon wieder her, dass der Dreisamuferradweg vom Stadtgebiet Freiburg durchgängig ins Dreisamtal gestaltet wurde. Notwendig für diese von Radlern, Spaziergängern oder Inlinern gleichermaßen beliebte Strecke war ein Steg über die Brugga. Das 1985 errichtete Brückensystem mit knapp drei Metern Breite und 15 Metern Spannweite bestand aus einer Leimbinder-Holzkonstruktion, die auf zwei Betonsockeln lag. Die Witterung sorgte im Laufe der Jahre dafür, dass die Holzteile der Brücke immer mehr von Fäulnis und Veralgung beschädigt wurden. Trotz aller Pflege war letztendlich die Sicherheit nicht mehr gewährleistet. Das Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg plante gemeinsam mit dem Kirchzartener Ingenieurbüro Theobald und Partner den Abriss des alten sowie des neuen Bruggastegs. Im Rahmen einer Übung des Technischen Hilfswerks Freiburg konnte jetzt der alte Steg vorbildlich abgebaut und die neue Brückenkonstruktion mit einem 120-Tonnen-Kran eingehoben werden. Es entstand eine Stahl-Tragkonstruktion mit Stahlgeländer und einem Brückenbelag aus Recycling-Kunststoffbohlen. Nach nur fünf Tagen Sperrung stand der Dreisamtalradweg von Kirchzarten nach Freiburg wieder allen zur Verfügung. Zuvor kam es natürlich zum obligatorischen Banddurchschnitt mit den Bürgermeistern Otto Neideck aus Freiburg und Andreas Hall aus Kirchzarten.
Gerhard Lück, 1.8.2009, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Abi 2009 am Marie-Curie-Gymnasium Kirchzarten: Abios Amigos
 

Abios Amigos! Dreizehn Jahre Siesta, nun machen wir Fiesta

AbiturientInnen 2009 - Marie-Curie-Gymnasium Kirchzarten

Bild: Dagmar Engesser

Die gestifteten Preise:
Scheffelpreis für Deutsch: Moana Engesser;
Chemie-Preis der „GDCh“: Corinna Lorenz;
Preis der Sparkasse Hochschwarzwald für Gemeinschaftskunde: Ferdinand Gabelmann;
Physikpreis DPG Buchpreis: Felie Zernack;
Alfred-Maul-Gedächtnismedaille für das Fach Sport: Katja Burchartz;
Franz-Schnabel Gedächtnispreis für Geschichte: Paul Rupprecht;
Lateinpreis: Jessica Gnant.

Schulpreise für Mathematik: Matthias Gülker und May-Britt Sundqvist;
Englisch: Lukads Denkhaus;
Biologie: Moana Engesser;
Musik: Lilian Rombach;
Bildende Kunst: Tobias Finckh;
besonderes Engagement für die Schulgemeinschaft/SMV: Jan Kühn, Johannes Messerschmidt;
bestes Abitur: Christian Burghardt.

Die Abiturienten 2009
Lisa Argast, Simon Buck, Katja Burchartz, Christian Burghardt, Sebastian Butz, Anja Damjanov, Lukas Denkhaus, Christian Dörflinger, Moana Engesser, Manuel Erath, Tobias Finckh, Anne Freudenberg, Miriam Fruttiger, Ferdinand Gabelmann, Viviane Geppert, Jessica Gnant, Tamara Gremmelspacher, Lena Gülker, Matthias Gülker, Ahmed Hassan, Marie Hermann, Annika Herth, Judith Herwerth, Larissa Karpa, Katrin Keck, Amelie Kemper, Franziska Kemter, David Kinzler, Annette Klaus, Peter Klein, Nicolas Krieger, Jan Kühn, Florian Kunzi, Robert Landgraf, Jona Lehr, Benjamin Löffler, Corinna Lorenz, Miriam Mayer, Johannes Messerschmidt, Sebastian Morlock, Dorothea Müller, Niklas Reinberger, Lilian Rombach, Laura Römmeler, Paul Rupprecht, Jasmin Schächtele, Stefan Scherer, Jonas Schlagenhauf, Claudia Schlegel, Stefan Schmidt, Lucas Schorter, Peter Schweizer, Jan Siegismund, Stefan Steinhart, Luisa Steinhauser, Maj-Britt Sundqvist, Florian Tautz, Lisa Wahl, Charlotte Weigand, Noemi Wiessler, Feli Zernack

61 Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums Kirchzarten feierten am vergangenen Samstag zusammen mit Eltern, Geschwistern, Lehrern und Freunden ihr bestandenes Abitur. Sie taten es stilvoll gemäß ihres Abi-Mottos „Abios Amigos!“ in mexikanischem Flair und Ambiente. Die Deko mit Chilischoten und Kakteen auf den Tischen und die Bühnenkulisse stimmte. Die musikalischen Einlagen der Schüler waren lateinamerikanisch angehaucht und das Buffet, kreiert vom Küchenchef der Schülerhaus-Cafeteria, bot mit Chili con carne, Tortillas, Paellas und Ampanadas  zahlreiche mexikanische Leckerbissen. Und besonders gut kam die Life-Musik einer Latino-Band an, die das Essen mit feurigen Salsa- und Chachacha-Rhythmen untermalte.
„Abios Amigo!“ – das Abitur ist ein wichtiger Lebensabschnitt und diese Feier war auch ein bewusstes Abschied-Nehmen voneinander. Schulleiter  Franz Jürgen Zeiser fragte in Anspielung auf die Abi-Zeitung, ob die Schulzeit wirklich einer Haft geglichen habe und nun die große Freiheit auf die Schüler warte. Oder ob es nicht vielmehr umgekehrt gewesen sei, dass die Schule nämlich einen Schonraum geboten habe, der die Schüler vor der harten Realität schützte. Im Laufe ihrer Schulzeit hätte es Bildungsreformen, Bildungsoffensiven, sich ändernde Bildungsstandards gegeben und allein in den letzten zwei Jahren seien die Modalitäten der Oberstufe mehrfach modifiziert worden. Und welche Zukunft erwarte die Schüler nun? Auch die Universitäten befänden sich in einer Strukturreform. Das traditionelle deutsche, humboldt’sche Studiensystem werde abgelöst durch Bologna, allerorten werde auf Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt und wie die Berufschancen damit aussehen, könne noch gar nicht abgeschätzt werden. Düstere Zukunftsaussichten? Den Schülern sei im Laufe ihrer Schulzeit viel an Fachwissen vermittelt worden, sie hätten gelernt zu visualisieren, zu präsentieren, sich Wissen selbständig zu erarbeiten. „Blicken Sie trotz düsterer Prognosen optimistisch in die Zukunft! Wir hoffen, dass wir, das Marie-Curie-Gymnasium, Ihnen das Rüstzeug mitgegeben haben, auch schwierige Lebenssituationen zu bewältigen!“ Matthias Glaser sprach für alle Klassenlehrer der Stufe und machte deutlich, dass ihnen die Schüler in den letzten Jahren sehr ans Herz gewachsen wären und es schwer falle, sich von ihnen zu verabschieden. Es werde heute immer diskutiert, ob das Fachwissen, das die Schule vermittle auch ausreiche. „Aber wenn die Pisa-Studie euch glauben machen will, ihr wüsstet zu wenig – glaubt es nicht! Ihr seid gut! Was unsere Gesellschaft vor allem braucht, das ist soziale Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein, Solidarität und Liebe – und ich hoffe doch dass wir als Lehrer auch dazu ein bisschen beigetragen haben!“  
Für die Schüler bestätigte Moana Engesser genau diesen Punkt. Was für sie im Rückblick zentral sei, sei der Zusammenhalt der Schüler untereinander. Es sei eine wichtige Erfahrung, dass viele Dinge nur gelängen, wenn alle an einem Strang zögen.  Ginge es in der Schule nur um das Lernen von Vokabeln, Formeln und Fachbegriffen, dann reichten – in Anspielung auf das G 8 - auch sieben Jahre Gymnasium aus. Das wichtigste an der Schule sei aber das soziale und emotionale Lernen. „Das war es, was uns geprägt und zusammengeschweißt hat!“ Ein ungeplanter Programmpunkt war die Präsentation des Abi-Denkmals, das traditionell auf dem Schulgelände aufgestellt wird und bislang noch keinen Platz gefunden hat. Der diesjährige Jahrgang möchte einen Baumstamm aufstellen, an dem Orts-Wegweiser mit allen Schülernamen darauf in die Richtungen weisen, aus denen die Schüler der Stufe kamen. Das Landratsamt lehnt die Aufstellung nach anfänglicher Zustimmung aus Sicherheitsgründen jedoch ab. Nun hoffen die Abiturienten auf Asyl im Schülerhausgarten.

2.7.2009, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Kenn dein Limit: Aktionswoche Alkohol 13. – 21. Juni 2009

In der kommenden Woche findet eine großangelegte Aktionswoche zum Thema Alkohol unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing, und der Trägerschaft der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sowie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. statt. Die Gemeinden Stegen und Kirchzarten, deren Kirchen, Institutionen, Vereine, Verbände, Organisationen und Einzelpersonen beteiligen sich durch ein buntes Programm an dieser Initiative der Bundesregierung. Außerdem informieren und beraten Arztpraxen und Apotheken im gesamten Dreisamtal in diesem Zeitraum zu diesem Thema. Initiiert und koordiniert wurde diese gemeindeübergreifende, konzertierte Aktion von den Jugendreferenten Kirchzartens und Stegens, Nathalia Rozipiorska und Stefan Pohl. Die einzelnen Aktionen:

12. Juni 2009, ab 16 Uhr, Schülerhaus Dreisamtal:
Auftaktveranstaltung „Just for fun“ im Schülerhaus Dreisamtal mit vielfältigsten Aktionen: Torwandschießen, Alkoholtest, Grillfest, alkoholfreie Cocktails, Milchshakes, Disco im Keller des Schülerhauses. Vertreten sind neben Schülerhaus Dreisamtal e.V. auch das Marie-Curie-Gymnasium, die Zardunaschule, der SV Kirchzarten, die Landfrauen, der Polizeiposten Kirchzarten, die Jugendzentren Kirchzartens und Stegens und die Kreisverkehrswacht.

13. Juni 2009, 19 Uhr, Pfarrkirche St. Peter:
Ökomenischer Gottesdienst zusammen mit allen Dreisamtal-Gemeinden

15. Juni 2009, 19 Uhr, Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte, Stegen:
Podiumsdiskussion: „Alkohol in Massen oder in Maßen?“ Schüler, Eltern und andere Experten diskutieren. Auf dem Podium sitzen außerdem Vertreter des FSV Stegen, der offenen Jugendarbeit, der Polizei, der Schulleitung und der Suchtberatungsstelle 

17. Juni, 17 – 19 Uhr:
Anonyme Telefonberatung. Experten stehen Jugendlichen und Eltern anonym zur Beratung. Die Telefonnummern werden in der Badischen Zeitung veröffentlichet. (Kooperation VHS und Badische Zeitung)

21. Juni, 10.30 Uhr, St. Gallus Kirche Kirchzarten:
Gottesdienst „Du bist wertvoll!“ / Katholische Kirchengemeinde St. Gallus und Kinder- und Jugendchor Rainbow

28. Juni 2009, 16.30 Uhr, Kageneckhalle Stegen:
Theaterstück „Alkohölle“

Dagmar Engesser, 12.6.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Der Mobile Soziale Hilfsdienst (MSHD) wird 15 Jahre alt

Die ehemaligen Einsatzleiterinnen Annette Bergdolt und Marita Gmelin sowie die derzeitige Einsatzleiterin Gabriele Müller (von links). Bild: privat

Der Mobile Soziale Hilfsdienst wird 15 Jahre alt. Hinter diesem Datum verbirgt sich die Geschichte einer erfolgreichen Idee im Dreisamtal. Gleichzeitig wird damit auch ein wichtiges Stück Sozialgeschichte dokumentiert. Der Geschäftsführer der Diakonie, Albrecht Schwerer, berichtet, wie er 1994 gemeinsam mit der ersten Einsatzleiterin, Marita Gmelin, den Dienst ins Leben rief. Anlass war der damalige Pflegenotstand in der Region. Damit war gemeint, dass die Zahl der Pflegebedürftigen so angestiegen war, dass das damalige Hilfesystem nicht nachkam, um den gesamten Bedarf an Hilfen für ältere und kranke Menschen abzudecken. Hinzu kam, dass es zu wenige Fachkräfte gab, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund entstand der MSHD – der Mobile Soziale Hilfsdienst, der zum Ziel hatte, mit ehrenamtlich engagierten Frauen und Männern in dieser Situation Abhilfe zu schaffen. Die Idee wurde von Anfang an von den Kirchengemeinden im Dreisamtal mitgetragen und von anderen Institutionen, wie der Kirchlichen Sozialstation und dem Pflegeheim Kirchzarten, unterstützt.
"Überraschend schnell fanden sich Frauen und Männer, die aus Überzeugung bereit waren, ihren Beitrag zur Lösung dieses Problems zu leisten", berichtete Marita Gmelin. Als erste Einsatzleiterin des Dienstes erinnert sie sich noch gut daran, wie rasch die Nachfrage nach pflegerischen und hauswirtschaftlichen Hilfen ins Laufen kam. Mit der 1995 eingeführten Pflegeversicherung wurden zwar viele Hilfen zu professionellen Dienstleistungen, die dann von den Pflegediensten der Region übernommen wurden, der Bedarf an zusätzlichen Hilfen durch den MSHD stieg aber weiter konstant an.
Hinzu kam dann auch das Angebot von sozialer Betreuung, zwischenzeitlich das Herzstück des MSHD. Annette Bergdolt (die damals noch Böhler hieß), die im Jahr 2001 als Nachfolgerin von Marita Gmelin die zweite Einsatzleiterin wurde, erzählte dazu: "Gerade unseren Ehrenamtlichen ist die persönliche Ansprache und Begleitung der Menschen das Hauptanliegen." Zwar bekommen die Einsatzkräfte eine Vergütung, die Motivation für ihre Mitarbeit besteht jedoch "in erster Linie in den menschlichen Kontakten und Begegnungen". Dies mache nach wie vor die besondere Qualität des Hilfsdienstes aus. Egal, ob pflegerische Hilfen oder hauswirtschaftliche Leistungen: Stets werden sie von Menschen erbracht, die in erster Linie die bedeutende Rolle des menschlichen Kontakts sehen.

Trotzdem muss der MSHD auch auf seine Wirtschaftlichkeit achten. Die Kosten für die Organisation der Einsätze und das Entgelt für die Helferinnen und Helfer müssen durch die Gebühren gedeckt werden. Dass dies nicht immer einfach ist, bestätigte die dritte Einsatzleiterin, Gabriele Müller. Seit 2008 ist es ihre Aufgabe, die Einsätze mit den Bedürfnissen und Wünschen der Pflegebedürftigen zu koordinieren und darauf zu achten, dass der Dienst nicht in die roten Zahlen gerät. "Wir versuchen immer, persönliche Wünsche in individuellen Lösungen zu berücksichtigen." So wurden in den vergangenen Jahren auch weitere Angebote entwickelt, wie Verhinderungspflege beim Ausfall von pflegenden Angehörigen oder auch Nachtbereitschaften in schwierigen Fällen. "Einfach anrufen" lautet die Antwort von Gabriele Müller auf die Frage, wie man die Versorgung von Pflegebedürftigen am besten regeln und organisieren kann. Auf die Frage nach der derzeitigen Auslastung antwortete sie: "Wir sind immer offen für Anfragen, aber auch für neue engagierte Helferinnen und Helfer. Voraussetzung: Keine zwei linken Hände und das Herz auf dem rechten Fleck." Aus Anlass des 15-jährigen Bestehens des Mobilen Sozialen Hilfsdienst erhielten die zwei ehemaligen Einsatzleiterinnen mit dem besten Dank des Diakonischen Werks einen Frühlingsstrauß überreicht.
20.4.2009, MSHD

 

 

Förderverein Energiesparen und VHS: Vortragsreihe Wärmeerzeugung

Der Förderverein für Energiesparen und Solarenergie-Nutzung und die Volkshochschule Dreisamtal haben eine Vortragsreihe organisiert, mit den Thema:
Lokale Wärme- und Stromerzeugungsanlagen mit  erneuerbaren Energieträgern, ökologisch, kostengünstig und gewinnbringend!
Angesichts der globalen Gefahren für Klima und Wirtschaft wollen wir, entsprechend den Motto: „global denken – lokal handeln“  über lokale, bürgerfinanzierte  Strom- und Wärmeversorgungsanlagen informieren, diskutieren, entscheiden und konkrete Schritte zur Umsetzung einleiten. Unsere Versorgung mit Wärme und Strom beruht bislang zu einem großen Teil auf den nur begrenzt vorhandenen fossilen Energieträgern Öl, Gas und Kohle. Deren Verbrennung setzt zudem kurzfristig das bei über Millionen von Jahren andauernden Entstehung gebundene,  Treibhausgas CO2 frei. Die Nutzung der Atomenergie ist mit unkalkulierbaren und unverantwortbaren Risiken verbunden und stellt deshalb, nicht nur wegen der sehr begrenzten Uranvorkommen, keine Alternative dar. Die Versorgung mit Energie kann aber insbesondere in ländlichen Regionen auf heimischen Energieträgern wie Holz, Gülle, Energiepflanzen und anderen Biomassen beruhen. Untersuchungen der „Projektgruppe Bioenergiedörfer“ des interdisziplinären Zentrums für Nachhaltige Entwicklung der Universität Göttingen und die praktischen Erfahrungen mit den Bioenergiedörfern Jühnde bei Göttingen, Rai-Breitenbach im  Odenwald, Gutenzell bei Ulm, Mauenheim am Bodensee und Lohne bei Fritzlar beweisen, dass es in ländlichen Gemeinden möglich ist, vollständig auf Bioenergie umzustellen. Damit ist die Energieproduktion in diesen Gemeinden CO2- Neutral. Diese Erkenntnisse wollen wir auf das Dreisamtal übertragen. Dafür wurden praxisorientierte Fachleute engagiert, die uns in mehreren Vorträgen, über folgende Themen informieren:
Was ist Bioenergie, wie kann (sollte) sie genutzt werden, wie ökologisch ist sie und gibt es eine Konkurrenz mit der Lebensmittelproduktion, bzw. wie kann sie verhindert  werden?
Gebaute Beispiele und deren Erfahrung?
Erneuerbare  Bürgerenergiegesellschaft: Aufgaben,  Rechtsform (GmbH, Genossenschaft, Aktiengesellschaft ….), Steuerfragen, Finanzierungsmodel und Partner.
Mögliche Projekte im Dreisamtal. Die Teilnahme ist kostenlos, anfallende Kosten werden vom Förderverein für Energiesparen und Solarenergienutzung bezahlt. Die Termine, Referenten, Themen  und Orte, werden aktuell bekannt gegeben. Organisator und Leiter: Paul Frener (Tel. 07661/4951 – energie-global@online.de )

Weitere Informationen zum Thema Bioenergie:
http://www.bioenergiedorf.info
http://www.nachwachsende-rohstoffe.de
http://www.izne.uni-goettingen.de - http://www.solarcomplex.de/ -
http://www.bioenergiedorf-odenwald.de/deutsch/aktuell/
http://www.bioenergiedorf-mauenheim.de/

 

Einladung zum 1. Vortrag:
Di. 11.03.09 (17:00 – 21:00 Uhr) im Kirchzarten, Kurhaus, Raum des Gastes
Sonnenenergie - 100 % für Kirchzarten möglich!
Verbrauch reduzieren, Effizienz steigern, sowie Sonne, Wind, Wasser und Biomasse nutzen.

Referent: Paul Frener, vom Förderverein für Energiesparen und Solarenergie-Nutzung
Beitrag der Bioenergien, wie kann (sollte) sie genutzt werden, wie ökologisch ist sie und gibt es eine Konkurrenz mit der  Lebensmittelproduktion, bzw. wie kann sie  verhindert  werden?
Referent: Klaus Kress, Grünlandberater im Landwirtschaftsamt und Vorsitzender vom Solarforum Hochschwarzwald.
Der Boom, der als unmöglich galt - die Entwicklung der erneuerbaren´Energien und deren Zukunft!
Der Referent erzählt die Geschichte der erneuerbaren Energien, gibt Einblick in die aktuelle Situation der deutschen Energiewirtschaft, und zeigt, welche technischen Fortschritte bereits stattgefunden haben und woran Forscher gerade arbeiten.
Referent: Bernward Janzing, freier Journalist und Autor verschiedener Bücher.

In der Pause gibt es eine Kleinigkeit zum Essen und Trinken, gesponsert von der EWK. Energie- und Wasserversorgung Kirchzarten.
5.3.2009, www.dreisamtaeler.de

SchauSpielgruppe der VHS mit dem Gesangskreis

Werden und Vergehen – eine Werkschau der VHS / Theater für die Seele und Theater von der Seele

Die SchauSpielgruppe der Volkshochschule Dreisamtal unter Leitung von Elke Cordes gibt es schon seit zehn Jahren. Viele kennen diese Gruppe und haben auch schon ihre regelmäßigen Auftritte miterlebt. In diesem Jahr erwartete die Zuschauer ein Novum: die SchauSpielgruppe trat gemeinsam mit dem Gesangskreis unter Leitung von Christine Lehmann und dem Zen-Fotografen Fo Fahl auf.

Heraus kamen faszinierende Kompositionen von Licht und Schatten, von Bild und Sprache, Bild und Musik, Bild und Bewegung. Die begrenzte Dimension des jeweils einzelnen wurde aufgehoben und durch zusätzliche Dimensionen erweitert. So wurde die Zweidimensionalität des Bildes, wie Jo Fahl betonte, erhöht und bereichert durch Klang und Bewegung. Das spannende an der Werkschau sei nicht die Aufführung, sondern die Entstehung des Stücks, der Prozess des Entstehens, betonte Elke Cordes. Die Frauen der Gruppe setzten sich intensiv mit dem Thema auseinander und brachten ihre eigenen Ideen, Gefühle, Empfindungen und Lebenserfahrungen mit ein. Die Szenen, die entstanden, wurden von den Teilnehmern selbst entwickelt, viele Texte selbst geschrieben. „Mir ist wichtig, dass jede der Teilnehmerinnen ihren eigenen Ausdruck im Schauspiel findet. Deshalb ist das, was wir machen, Theater, das vom Herzen kommt“, beschreibt Cordes ihre Arbeit mit der Gruppe. Arbeitstitel der Aufführung war „Werden und Vergehen“, ein Thema, das ständig präsent ist und uns immer umgibt. Die Natur um uns herum ist in ständigem Wandel begriffen, was durch die eindrucksvollen Bilder Jo Fahls unterstrichen wurde; aber auch unser eigenes Leben, szenisch dargestellt in einem Lebenswandel in fünf Phasen vom Baby bis hin zum Tod, ist keine Konstante. Das einzige was bleibt, so der Titel der Szene, ist die Seele.

Faszinierend war der Wellentanz von Marianne Böhler zu Fahls Ostseewellen und Ocean Drum im Hintergrund, dessen Intensität durch das Spiel mit dem eigenen Schatten zusätzlich gesteigert wurde. Wiedererkannt haben sich viele Zuschauer in der Szene „Soll ich…?!“ von Monika Hummel und Margot Rohrer, die die innere Zerissenheit, zwei widerstreitende Stimmen in einer Person darstellten.

Der Abend bot eine Vielzahl szenischer Darstellungen der SchauSpielgruppe, Darbietungen des Gesangskreises und Lichtbildern, bis ins kleinste Detail aufeinander abgestimmt. Mit dem Schluss-Spiel „ALLE!“ verschmolzen sie ineinander, waren alle in Aktion – im Sein, um dann zu vergehen. Wenn man Freude am Augenblick hat, ihn genießen kann, dann tut das Vergehen vielleicht auch nicht mehr so weh. Das war eine Grundeinsicht, die sich aus der Beschäftigung mit dem Thema für die Gruppe ergab. Und zwischen Werden und Vergehen liegt das Sein. Eine Weisheit, die auch bei den Zuschauern ankam. „Dieser Abend war ein Geschenk“, waren die Worte eines älteren Ehepaars, als es den Theaterabend verließ. Es war eben Theater von der Seele, für die Seele.
19.2.2009, Dargmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Workshop-Tag am Schülerhaus Kirchzarten: Kreativer und lehrreich

"Es ist für jeden was dabei", hieß es in der Einladung des Kirchzartener Schülerhauses, an einem Workshop-Tag teilzunehmen. Seit seiner Eröffnung prägt diese Einrichtung das Schulzentrum, während ihr Trägerverein sich auf unterschiedliche Weise um ihre Finanzierung bemühen muss. Hierzu sind verschiedene Wege beschritten worden, von denen der wohl interessanteste ein Workshop-Tag ist.

Bürgermeister Andreas Hall gratulierte den Preisträgern des Wettbewerbs „Kunst im Quadrat“.

Bild: Ulrich Kluge

Die Vorbereitungen hierfür begannen bereits im vergangenen Jahr. Der Einladung folgten jetzt über 80 Interessenten aus der näheren und weiteren Umgebung. Das Angebot an Kursen und Seminaren umfasste ein breites Themenspektrum: Gesundheit, Tanz, Kultur, Hundehaltung und -erziehung, Rund ums Fahrrad, Kunst und Gestaltung, Umwelt. Für die insgesamt 19 Angebote stellten sich die jeweiligen Dozenten kostenlos zur Verfügung. Die Teilnahme kostete eine persönliche Spende zwischen 5 und 20 Euro.
Aus der Fülle des Angebots verdienen drei Veranstaltungen, besonders hervorgehoben zu werden, weil sie die Verbindung des Schülerhauses mit Kindern, mit Jugendlichen und mit Erwachsenen ausdrückten: das Basteln von Fasnachtsmasken mit der Sozialpädagogin Lisa Glöckler, der Grundkurs Kochen mit dem Schülerhaus-Küchenchef Herbert Schmied und das Seminar "Faszination Bienen" mit dem Spezialisten Wolfgang Ritter.
Maskenformende Kinder eröffneten den Workshop-Tag am frühen Vormittag. Sie kneteten die Tonmasse und unternahmen dabei eine Fantasiereise, wobei sie altes Brauchtum entdeckten. Mit jeder Handbewegung nahm der Tonklumpen immer mehr Gestalt an, bis daraus eine bizarre Maske entstand. "Wie sieht ein Werwolf aus?", wollte ein Kind wissen. Geduldig erteilte Lisa Glöckler Ratschläge und legte hier und da selbst Hand an. "Das wird noch", tröstete sie die kleinen Künstler von Zeit zu Zeit. Endlich waren die fantasievollen Rohlinge aus Ton fertig zum Abdruck in Pappmaché und zur Bemalung. Nicht Kunst, sondern Kulinarisches gab es am Ende des von zahlreichen Jugendlichen absolvierten Kochkurses. Unter professioneller Leitung wurde das gekocht, was Kinder gerne essen: Lasagne, Nudeln, Tomatensoße und noch mehr Schmackhaftes. Beim Essen in großer Runde berichtete Herbert Schmied aus seinen Erfahrungen als Schülerhaus-Koch sowie über die Möglichkeiten und Grenzen seines Kantinenbetriebes. "Trotz allem", meinte er, "es macht mir Spaß".
Dass für ein Kilo Honig 15 Millionen Blüten bei 45 000 Ausflügen bestäubt werden müssen, woran jeweils 250 Bienen beteiligt sind, erfuhr man von Wolfgang Ritter in seinem anschaulichen Bericht. Alle Bereiche aus Leben und Arbeit dieses kleinsten Haustieres der Menschen, von der Geburt einer Biene bis zur Honigernte, wurden dargestellt. Das hauptsächlich von Erwachsenen besuchte Seminar endete süß: mit dem Verkosten unterschiedlicher Honigsorten. "Und wenn ihr wieder mal Ideen habt, dann setzt sie um", ermunterte Bürgermeister Andreas Hall eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen des Kirchzartener Gymnasiums mit der Auszeichnung ihrer künstlerisch-handwerklichen Arbeiten im Rahmen des Projektes "jes − Jugend engagiert sich". Unter dem Thema "Kunst im Quadrat" ging es darum, die Wände des Schülerhauses mit dekorativen Tafeln, die den Schall schlucken und Gemütlichkeit ausstrahlen, unter der Leitung einer Mentorin zu schmücken. Die Tafeln entstanden aus gespendeten Materialien in einem Handwerksbetrieb. Danach waren der Fantasie und dem Fleiß keine Grenzen gesetzt. Die Tafeln, unter ihnen eine mit dem Slogan "Döner macht schöner", tragen zur Originalität des Schülerhauses bei.
Ulrich Kluge, 19.2.2009

  

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© by Freiburg-Dreisamtal.de, Kontakt, Last Update 29.07.10