Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest 


Amborosia, Beifuß-Ambrosie
im Breisgau und Hochschwarzwald
  

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Zwei unerwünschte Neophyten (Neu-Pflanzen) können sich unheimlich rasch verbreiten:
Die Ambrosia-Pflanze kann bis zu 60000 und 40 Jahre keimfähige Samen produzieren,
der Riesenbärenklau "nur" 10000 und 10 Jahre überlebensfähige Samen.

 

Bilder zu Ambrosia bzw. Bleifuß-Ambrosie
 
Beifuß auf Wall mit kontaminiertem Aushub einer Baumaßnahme am 14.8.2006 in FR-Ebnet Junge Ambrosia-Pflanze an einem Vogelfutterplatz im Privatgarten am 10.8.2006
Beifuß auf Wall mit kontaminiertem Aushub einer Baumaßnahme am 14.8.2006 in FR-Ebnet Junge Ambrosia-Pflanze an einem Vogelfutterplatz im Privatgarten am 10.8.2006 170 cm hohe Ambrosia-Pflaze mit ca 100 cm Durchmesser
  
Blütenstand einer Ambrosia mit männlichen Blüten (traubig-rispig angeordnete "Körbchen") und einzelnen weiblichen Blüten (in Blattachseln)    
Blütenstand einer Ambrosia mit männlichen Blüten (traubig-rispig angeordnete "Körbchen") und einzelnen weiblichen Blüten (in Blattachseln) Vier Fotos: Hella Heuer-Klug, Freiburg  

Die Beifuß-Ambrosie (wissenschaftlich: Ambrosia artemisiifolia) stammt aus Nordamerika und wurde durch verunreinigtes Saatgut und Vogelfutter nach Europa verschleppt. Seit zwei Jahren ist sie auch in Freiburg zu Hause. Die Pollen dieser bis zu zwei Meter großen Pflanze, die auch "Beifußblättriges Traubenkraut" genannt wird, zählen zu den am stärksten bekannten Allergieauslösern überhaupt. Aus diesem Grund ist sie eine ernst zu nehmende Gefahr für die Gesundheit. Typisch für das Korbblütlergewächs sind unter anderem die zweifach fiederschnittigen Blätter (zweifach eingeschnitten, siehe Foto) und die weißliche Behaarung der jungen Stängel.
Andreas Braun

Allergiekraut mit Ausdauer: Ambrosie-Samen ist ergiebig und langlebig

Seit einigen Jahren taucht die Beifuß-Ambrosie, eine gefürchtete Allergiepflanze, jeden Sommer im Stadtgebiet auf. Inzwischen hat sich die Lage jedoch entspannt: Während 2006 noch 19 Befallsorte bekannt waren, ist das unbeliebte Kraut in diesem Jahr bislang erst an vier Stellen gemeldet worden. Dennoch ist auch in Zukunft Wachsamkeit geboten, zumal die Samen über Jahrzehnte hinweg keimfähig bleiben und noch im Herbst aufgehen können. Dass die meisten Vorkommen der Beifuß-Ambrosie in der Breisgaumetropole mittlerweile erloschen sind, lässt sich auf die konsequente Bekämpfung dieser eingeschleppten Pflanze in den Vorjahren zurückführen: "In Freiburg hat man viel getan, um die Ausbreitung von Ambrosia zu verhindern", sagt Harald Gebhardt von der Landesanstalt für Umwelt und Messungen (LUBW) in Karlsruhe. Das mache sich jetzt bezahlt: "Bei vielen Gemeinden, die in der Vergangenheit nichts gegen Ambrosia unternommen haben, stellen wir inzwischen nämlich einen starken Befall fest", so der Wissenschaftler. Wie erfolgreich kommunale Bekämpfungsaktionen sein können, zeigt das Beispiel der Neuen Messe, wo vor vier Jahren noch zehntausende Exemplare der gefürchteten Allergiepflanze wuchsen: "Durch intensives Absuchen und Herausreißen der Pflänzchen haben wir diesen Bereich mittlerweile in den Griff bekommen", sagt Hella Heuer-Klug vom Garten- und Tiefbauamt (GuT). Neben Mitarbeitern der Stadtgärtnerei hätten sich seit 2008 auch etliche freiwillige Helfer an den jährlichen Aktionen beteiligt, seitdem sei der Befall kontinuierlich zurückgegangen. "Dieses Jahr haben wir bis jetzt nur noch zwei Exemplare gefunden", sagt die Biologin. Schwieriger gestaltet sich indes die Situation an zwei Radwegen bei Ebnet: Rund 1300 Ambrosia-Pflanzen hatte man dort vor fünf Jahren entdeckt, die kurz danach von Landwirten beseitigt wurden. "Danach schien erst einmal Ruhe zu sein, seit letztem Jahr wachsen an dieser Stelle jedoch wieder 100 bis 200 Exemplare", berichtet Heuer-Klug. Geplant sei, diese demnächst zu entfernen, wobei engagierte Ebneter schon von sich aus aktiv geworden seien. Dass die Beifuß-Ambrosie wie im eben geschilderten Fall mehrere Jahre nach vermeintlicher Befallsfreiheit erneut auftauchen kann, hängt mit der Langlebigkeit ihrer Samen zusammen. "Die bleiben über Jahrzehnte hinweg keimfähig", erläutert Harald Gebhardt. Und da eine einzige Ambrosia-Pflanze tausende Samen produziere, müsse man ehemals befallene Flächen im Blick behalten. Ambrosien-Funde sind je nach Witterung bis in den Herbst hinein möglich.
Wuchsorte der Ambrosie können der Stadtverwaltung gemeldet werden, am besten per E-Mail mit Anhang eines Fotos: Hella Heuer-Klug, Tel. 0761/201-4456, E-Mail: Hella.Heuer-Klug@stadt.freiburg.de.

1.9.2011, Andreas Braun
 

 

 

Ambrosia - Ursache für die Zunahme von Allergien?

Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), auch Traubenkraut oder Regweed genannt, ist eine ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanzenart, die sich, wahrscheinlich begünstigt durch die Klimaerwärmung, in weiten Teilen Europas ausgebreitet hat. Auch in importiertem Winter-Vogelfutter finden sich vermehrt Ambrosia-Samen (bis zu 350 Samen auf 1 kg!). Die Samen sind resistent gegen die Magensäfte der Vögel und werden unbeschadet wieder ausgeschieden und gelangen so in den heimischen Garten. Die Pollen der Ambrosie zählen zu den stärksten Allergie-Auslösern. Sie können zu schweren heuschnupfenartigen Symptomen, zu Asthma und schweren Kontaktallergien führen. Schon kleinste Pollenmengen reichen für eine Reaktion aus.

Inzwischen wurden in mehreren Regionen Deutschlands große Bestände der Beifuß-Ambrosie festgestellt, besonders auch im Dreisamtal. In Ebnet wurde für den Rückbau der B 31 Boden zwischengelagert, ideale Wachstumsbedingungen für die Pflanze. Zwischenzeitlich gibt es zwischen Ebnet und Stegen beachtliche Ambrosiabestände und in der Wasserschutzzone ist an Pestizideinsatz nicht zu denken. Auch der Tunneldeckel in Littenweiler war stark befallen, hier konnte jedoch die Ausbreitung manuell gestoppt werden. Die Pollen der Ambrosia fliegen von August bis November, bei milder Witterung bis Dezember und verstärkt von August bis Oktober. Sie vermehrt sich in der Regel nur über Samen und keimt von März bis August. Junge Pflanzen entwickeln sich zunächst nur langsam, erst im Juni setzt ein stärkeres Höhenwachstum ein. Die Pflanze ist einjährig, die Samen bleiben jedoch bis zu 40 Jahre keimfähig! Eine Empfindlichkeit gegenüber Ambrosia kann durch den Kontakt mit der Pflanze selbst oder den Pollen bei uns entstehen oder auf Reisen in Länder mit großen Ambrosiabeständen wie USA, Frankreich, Schweiz, Italien, Kroation oder Serbien. Aber auch Pollen, die hunderte von Kilometern weit fliegen, können für die Sensibilisierung verantwortlich sein. Untersuchungen des Landesgesundheitsamtes zeigen, dass bereits 10 % der Viertklässler in Baden-Württemberg gegenüber Ambrosia-Allergenen sensibilisiert sind. Inwieweit diese Befunde zum Ausbruch von Krankheitszeichen führen, ist jedoch noch unklar.

Der unkontrollierten Ausbreitung der Ambrosia-Pflanze kann jeder Gartenbesitzer oder Spaziergänger durch Aufmerksamkeit entgegenwirken. So sollten erkannte Ambrosiapflanzen dringend entfernt werden. Idealerweise einschließlich der Wurzeln. Um mögliche allergische Reaktionen der Haut und der Atemwege zu vermeiden, muss die Pflanze mit ausreichend langen, dichten Handschuhen angefasst werden. Die ausgerissenen Ambrosiapflanzen müssen in geschlossenen Plastiktüten über den Hausmüll – nicht als Grüngut oder Biomüll! – beseitigt werden.

„Dreisamtäler Ambrosia-Ausrupftag“ geplant
Im Rahmen der Aktion „Freiburg packt an“ veranstaltet das Garten- und Tiefbauamt am 31. Juli einen „Dreisamtäler Ambrosia-Ausrupftag“ an dem sich die Gemeinden Stegen, Ebnet, Zarten und Kirchzarten beteiligen werden. Nähere Informationen werden wir im „Dreisamtäler“ rechtzeitig bekannt geben. Nähere Infos zur Ambrosia-Pflanze unter www.ambrosiainfo.de   

Gisela Heizler-Ries, 20.6.2010, www.dreisamtaeler.de

 

 

Ambrosia-Ausreißgebot in der Schweiz - warum nicht auch bei uns?

Zunächst einen ganz besonderen Dank an Frau Heuer-Klug für ihre guten Ideen und Aktivitäten zur dauernden Ambrosia-Bekämpfung. Leider sind ihre "Beobachtungen, dass sich die Ambrosie auch über verunreinigtes Futter ausbreitet," ein so starker Eintragsweg, dass man in Berlin meint (ausgerechnet Herrn Seehofers Ministerium!), sich lediglich mit einem "Reinheitsgebot" für Vogelfutter befassen zu müssen, anstatt endlich wie in der Schweiz ein an jedermann gerichtetes Ausreißgebot zu erlassen. Trotz mehrmaligen Insistierens meinerseits konnte man sich dort nicht zu einer Antwort auf die Frage entschließen, warum man es nicht der Schweiz einfach nachmacht. Somit sind wir hier leider immer noch auf die Aktivitäten einzelner Leute wie Frau Heuer-Klug angewiesen, die dafür sorgen, dass Ambrosia in kleinem Rahmen vor der Blüte ausgerissen wird. Die Ambrosia breitet sich daher durch Selbstvermehrung weiter aus, und es steigen auch die von ihr verursachten immensen Gesundheitsfolgekosten.
BZ-Leserbrief vom 1.9.2008 von Volker Morstadt, Zähringen


 

Situation hat sich in Freiburg etwas entspannt

Die Allergien auslösende Pflanze Beifuß-Ambrosie gibt es noch in Freiburg, allerdings nicht in der gleichen Menge wie im Vorjahr

Seit einigen Jahren macht die aus Nordamerika eingeschleppte Beifuß-Ambrosie den hiesigen Umwelt- und Gesundheitsbehörden zu schaffen: Die Pollen dieser ab August blühenden Pflanze können starke Allergien auslösen und so die Leidenszeit von Asthmatikern bis in den Herbst hinein verlängern. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Situation etwas entspannt. Entwarnung kann aber noch keine gegeben werden. Vermeintliche Ambrosien-Funde sollten nach wie vor gemeldet werden. "Momentan sieht es in Sachen Beifuß-Ambrosie etwas besser aus als vergangenes Jahr um diese Zeit" , sagt Harald Geb hardt von der Landesanstalt für Umwelt und Messungen (LUBW) in Karlsruhe. Doch die vermeintliche Ruhe könnte trügerisch sein: "Wegen der kühlen Frühjahrswitterung ist die Problempflanze dieses Jahr später dran als sonst" , erklärt der Biologe. Die jungen Pflänzchen hätten erst unlängst mit dem Hauptwachstum begonnen, so dass es derzeit verstärkt gelte, die Augen offen zu halten. Häufige Fundorte seien Wegränder, Brachflächen und Hausgärten in der Nähe von Vogelhäuschen. In Freiburg waren in den vergangenen zwei Jahren größere Ambrosia-Vorkommen an einem Maisfeld bei Ebnet und auf einer Brachfläche in der Nähe der Messe bekannt geworden (die BZ berichtete). Die an beiden Stellen vorgenommenen Bekämpfungsaktionen durch Landwirte und Mitarbeiter der Stadtgärtnerei sind nicht wirkungslos geblieben: "Die großen Vorkommen bei Ebnet gibt es nicht mehr. An der Messe muss dieses Jahr jedoch abermals gerupft werden" , erläutert Rathaussprecherin Martina Schickle die aktuelle Situation. Auch ansonsten sei es im Stadtgebiet in Sachen Ambrosia eher ruhig. Allerdings gebe es ein erstmaliges Auftreten in einem Wäldchen zwischen Lehen und Landwasser. Zwar ist die Beifuß-Ambrosie nicht giftig, bei empfindlichen Menschen kann sie aber Ausschläge hervorrufen. Besonders gefürchtet sind ihre Pollen, die Asthma und Atemnot auslösen können. Ambrosien sollten daher möglichst vor Beginn ihrer im August einsetzenden Blüte herausgerissen werden. Um Hautreizungen zu vermeiden, ist dabei das Tragen von Handschuhen empfehlenswert. Die Pflanzen müssen anschließend über die graue (Restmüll-)Tonne entsorgt werden und dürfen keinesfalls im Biomüll landen. Als Grundlage für eine wirksame Bekämpfung des unliebsamen Krauts hat das Land Baden-Württemberg inzwischen damit begonnen, alle bekannten Ambrosia-Wuchsorte systematisch zu erfassen und regelmäßig zu kontrollieren. "Dabei sind wir auf die Mithilfe der Bürger angewiesen" , sagt Landesbiologe Harald Geb hardt. In Freiburg ist die Biologin Hella Heuer-Klug vom Garten- und Tiefbauamt für die Erfassung der Problempflanze zuständig.

Ambrosien-Wuchsorte können per E-Mail an folgende Adresse gemeldet werden: Hella.Heuer-Klug@stadt-freiburg.de . Außer einer genauen Angabe des Fundorts sollte möglichst ein digitales Foto der Pflanze angefügt werden. Bestimmungshilfen gibt es im Internet unter www.ambrosiainfo.de
Andreas Braun, 26.7.2008, BZ



 

 

Rund 1000 Beifuß-Pflanzen auf Brachfläche am Messegelände

Erstmals ist die gefürchtete Beifuß-Ambrosie in großer Zahl in der Stadt aufgetaucht: Auf einer Brachfläche am Messegelände ist ein Bestand von rund 1000 Exemplaren entdeckt worden. Um sowohl eine Freisetzung der Ambrosia-Pollen, die als hochgradig allergieauslösend gelten, als auch eine weitere Ausbreitung dieser ab Mitte August blühenden Problempflanze zu verhindern, wurden die noch kleinen Pflanzen am Freitag von zwei Mitarbeitern der Stadtgärtnerei herausgerissen und entsorgt. Der Nutzen solcher Aktionen ist umstritten.

In den vergangenen Monaten war es in Freiburg recht ruhig um die Beifuß-Am brosie geworden, doch der Schein trog: "Die diesjährige Witterung könnte mit dazu beigetragen haben, dass die Pflanze 2007 verhältnismäßig spät erscheint" , meint Harald Gebhardt von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) in Karlsruhe. Auch landesweit wurden erst jetzt größere Ambrosia-Vorkommen gemeldet — vor allem in Nordbaden, aber eben auch in Freiburg: An einem Maisfeld bei Ebnet sind Ambrosien ebenso aufgetaucht wie auf der Brachfläche nahe des Messegeländes zwischen Madisonallee und Emmy-Noether-Straße. Ein Wissenschaftler der Biologischen Bundesanstalt in Braunschweig fand dort den Bestand der vorwiegend kleinen Ambrosia-Pflänzchen, die bereits Ansätze von Blütenständen zeigten. "Nach einem Vorort-Termin haben wir uns dazu entschieden, die Pflanzen entfernen zu lassen" , sagte Messegeschäftsführer Klaus Seilnacht. Die Aktion fand am Freitag statt: Schon am späten Vormittag hatten Adrian Glatz und Marco Schaub von der Stadtgärtnerei in mühsamer Kleinarbeit mehrere hundert Ambrosia-Pflänzchen von Hand herausgerissen. Mit diesem Vorgehen folgten die Verantwortlich einer Empfehlung des Landes Baden-Württemberg. Zudem sollen Am brosia-Bestände bei der LUBW gemeldet werden. Auch Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) hat dazu aufgerufen, aufgefundene Ambrosien auszureißen und über die Restmülltonne (nicht über die Bio tonne!) zu entsorgen. Dabei sollten Handschuhe getragen werden. Durch solch freiwillige Maßnahmen — in Baden-Württemberg gibt es keine gesetzliche Verpflichtung zur Ambrosia-Bekämpfung — soll die weitere Ausbreitung dieses Korbblütler-Gewächses, das von der Klimaerwärmung profitiert, eingedämmt werden: "Vielleicht gelingt es uns noch, den weiteren Vormarsch zu stoppen" , hofft Harald Gebhardt von der LUBW. Ein solcher Optimismus wird nicht von allen Fachleuchen geteilt: "Ich halte das schlichtweg für unmöglich" , sagt der Freiburger Botanik-Professor Arno Bogenrieder: Schon eine einzige übersehene Pflanze könne mehrere zehntausend Samen bilden. Die Ausbreitung könne allenfalls verlangsamt, nicht jedoch verhindert werden. Noch ist die Beifuß-Ambrosie bei uns nicht so häufig, dass sie den hiesigen Allergikern schwer zu schaffen macht: "In den klinischen Befunden spielt sie derzeit keine Rolle" , sagt Professor Stephan Sorichter vom Uniklinikum. Erfahrungen aus der Schweiz und Südfrankreich ließen jedoch vermuten, dass Ambrosia im Falle einer weiteren Ausbreitung vor allem im Spätsommer und Herbst zu ernsthaften Allergieproblemen führen dürfte. Zur Beifuß-Ambrosie es auf den Internetseiten des Landes-Umweltminsteriums www.um.baden-wuerttemberg.de und in einer Broschüre, die beim städtischen Umweltschutzamt, Talstraße 4 (Wiehre) erhältlich ist.
Andreas Braun, 13.8.2007, BZ

 

Ambrosia - die Gefahr lauert im Garten

amPuls-online, das neue Onlinemagazin der Unikliniken Freiburg, informiert aktuell über medizinisch-gesundheitliche Themen. So auch über die vielfach wuchernden Ambrosia-Pflanzen

Die Ambrosia-Pflanze sieht zwar unscheinbar aus aber schon geringste Mengen an Pollen genügen, um eine allergische Reaktion hervorzurufen. Auch Menschen, die noch keine Allergiker sind, sollten sich von der Ambrosia fernhalten, denn sie besitzt das weltweit stärkste Pollenallergen. Gerade in der Blütezeit von Juli bis Oktober ist es ratsam auch im eigenen Garten Ausschau nach der Pflanze zu halten.
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Deshalb gilt: Hände weg von der Ambrosia. Wenn man im eigenen Garten eine Ambrosia entdeckt hat sollte man bedacht Vorsichtsmaßnahmen ergreifen Um allergische Reaktionen der Haut und der Atemwege zu vermeiden, darf die Pflanze nur mit Handschuhen angefasst werden. Gedeihen gleich mehrere Ambrosia-Pflanzen im Garten, ist es ratsam zudem einen Augen- und Mundschutz bei der Bekämpfung zu tragen. Die Pflanze sollte möglichst mit den Wurzeln entfernt und in einer geschlossenen Plastiktüte im Hausmüll entsorgt werden. Auf keinen Fall darf die Ambrosia in der Biotonne oder auf dem Kompost verschwinden. „Asthmatiker, Allergiker und Menschen mit Neurodermitis sollten es aber lieber anderen überlassen, die Ambrosia im Garten zu entfernen“, rät Professor Sorichter
Benjamin Waschow, www.uniklinik-freiburg.de/onlinemagazin/live/aktuelles/ambrosia.html

 

 

Ambrosia macht sich auch in Leiselheim breit

Sie ähnelt dem Gewöhnlichen Beifuß, dem Wermut, der Wilden Möhre und verschiedenen Gänsefußarten: "Ambrosia" ist für Allergiker zum Schrecken geworden. Menschen, die sensibel auf Pollen reagieren, können bei Kontakt mit dem Kraut Probleme bekommen. Der Nussbaumspezialist und Baumschuler Anton Schott hat in Leiselheim an zwei Standorten Ambrosia-Pflanzen ausfindig gemacht. Und er geht davon aus, dass es in der Region noch mehrere weitere Standorte gibt. Seine Empfehlung ist, die Ambrosia nur mit Schutzhandschuhen und samt Wurzel heraus zu reißen und möglichst in eine Plastiktüte eingepackt und über den Hausmüll zu entsorgen. Keinesfalls darf die Ambrosia auf den Komposthaufen gelangen. Ambrosia wurde vor circa 150 Jahren aus Amerika nach Europa eingeschleppt. Die Pflanze blüht relativ spät, jedoch bis in den Oktober hinein. Man findet die Pflanze vor allem auf entblößten Flächen mit gestörtem Boden wie Brachflächen, Schuttplätzen, Neubaugebieten, an Randstreifen von Böschungen, Wegen, Straßen, aber auch Schienenwegen.Für Interessenten hält Anton Schott (Steuernbergstraße 2, Leiselheim) Vergleichsmöglichkeiten in Pflanzkübeln bereit.

vi, 26.6.2007

 

 

Grünes Gift - Politik steht Super-Allergenen hilflos gegenüber

Die Allergiezeit beginnt wieder. Nach dem außergewöhnlich milden Winter fliegen bereits jetzt Hasel-, Erlen-, Pappel-, Weide- und Ulmenpollen und lösen Schnupfen, Bindehautentzündung, Asthma und Neurodermitis aus. Später im Jahr wird sich in vielen Gebieten Süddeutschlands ein neues Super-Allergen zu den Bekannten gesellen: Die Beifuß-Ambrosie.

Vor allem in Süddeutschland und Österreich steigt der Befall rapide. Die Öko-Bombe stellt an Gefährdungspotential so manches Chemiewerk in den Schatten: In Australien heißt das Gewächs mit dem botanischen Namen "Ambrosia artemisiifolia" im Volksmund mittlerweile "Asthma Plant". Wer mit seinen Pollen in Berührung kommt ist in hohem Maße dem Risiko ausgesetzt, Allergien zu entwickeln. Sogar die Beseitigung der Pflanze ist alles andere als ungefährlich und soll nur mit Atemmaske und Schutzhandschuhen durchgeführt werden. Sonst drohen nicht nur Abwehrreaktionen gegen die Pollen der Pflanze selbst, sondern auch zahlreiche Kreuzallergien gegen andere Stoffe. Die Beifuß-Ambrosie stammt ursprünglich aus Nordamerika. Ihre Ausbreitung in Süddeutschland erfolgte einerseits über Pollenflug aus Frankreich und der Schweiz, wo das Gewächs längst eine Plage ist, andererseits auch durch Vogelfutter. Begünstigt wurde die Pflanze dabei durch Brachen und Baustellen - auf geschlossenen Grünflächen kann sie sich nicht so leicht ansiedeln. Vorige Woche befasste sich der bayerische Landtag damit, was gegen die Ausbreitung des gefährlichen Gewächses getan werden kann. Jetzt sollen "Einschleppungs- und Verbreitungswege" abgeschnitten werden, bei größeren Befallsentdeckungen sollen sich Bürger an die Landratsämter wenden. In Ungarn erließ die Regierung eine regelmäßige Mähpflicht für befallene Grundstücke und die Schweizer Eidgenossenschaft führte im letzten Jahr eine mit Bußgeldern bewehrte Melde- und Bekämpfungspflicht ein. Auch unangekündigte Kontrollen soll es dort zukünftig geben.

Die bisher nur mäßigen Erfolg zeitigenden Rezepte erinnern an die Nachkriegszeit, als Kinder zum Sammeln von Kartoffelkäfern geschickt wurden. Die Ratlosigkeit mit der die Politik dem Phänomen gegenübersteht liegt nicht zuletzt in einem Mangel an fortschrittlicheren Lösungen, der sich auch aus einer verfehlten Wissenschaftspolitik ergab: Anstatt den Forschungsinstituten ausreichend Mittel zuzuweisen setzte die Politik fast überall auf Anreize durch Monopolrechte. Das führte zu einem Ausbau der Rechtsabteilungen und zu einem Anwachsen der Prozesse, aber nicht unbedingt zu einer Blüte der Forschung. Und wenn geforscht wurde, dann nicht an Projekten aus denen kein unmittelbarer Profit zu erwarten ist, wie an einem effektiven biologischen Feind der Beifuß-Ambrosie oder an einer überlebensfähigeren Variante der Pflanze mit genetisch abgeschalteter Allergen-Produktion, die im Stande wäre die bisherige Variante zu verdrängen. .....
Kompletten Beitrag von Peter Mühlbauer  vom 6.3.2007 bitte lesen auf
www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24776/1.html

www.g-netz.de/Health_Center/Pollenflug-Info/00035.shtm
www.allergie-ratgeber.de/kreuzallergie/kreuzallergie.html

 

Umweltausschuß: Ambrosia besonders im Freiburger Osten verbreitet

Am 8.1.2007 wurde der Sachstandsbericht zu Ambrosia veröffentlicht, am 26.2.2007 tagte der Umweltausschuß.

Der Umweltausschuss nimmt den Sachstandsbericht zu Neophyten, insbesondere Ambrosia, in Freiburg gemäß Drucksache UA-07/004 zur Kenntnis. "Obwohl rechtlich für die Stadt Freiburg keine Verpflichtung besteht, wurden aus Vorsorgegründen bereits folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Einberufung eines interdisziplinären Arbeitskreises mit Vertreterinnen und Vertretern des Umweltschutzamtes, Garten- und Tiefbauamtes, Forstamtes, Eigenbetriebes Stadtentwässerung, Deutscher Wetterdienst (Pollenwarndienst), Landwirtschaftsamt (LRA) und Pflanzenschutzdienst (RP)

  • Registrierung der bisherigen Rückmeldungen mit genauer Adresse und Koordinaten für eine parzellenscharfe Kartierung

  • Aufklärung der im Außendienst tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Garten- und Tiefbauamt, Forstamt, Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen, Eigenbetrieb Friedhöfe, einschließlich Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, badenova und VAG

  • Zusammenarbeit mit dem Amt für Flurneuordnung, Landwirtschaftsamt (LRA) und Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband (BLHV) bei Bekämpfungs- und Aufklärungsmaßnahmen

Weitere Informationen über Gefahren für die Biodiversität durch invasive Tier- und Pflanzenarten in Baden-Württemberg können aus der beiliegenden Landtagsdrucksache 14/352 vom 27.09.2006 oder im Internet z. B. unter www.ambrosiainfo.de  entnommen werden."

"Neophyten sind - wie überall - auch in Freiburg weit verbreitet. Mit "Neophyten" werden ganz allgemein Pflanzen bezeichnet, die seit der Entdeckung Amerikas, also etwa seit 1492 absichtlich oder unabsichtlich in Gegenden verbracht wurden, in denen sie ursprünglich nicht vorkommen. Die meisten wurden in die jeweils standörtliche Vegetation integriert und sind unauffällig. Einige wenige bereiten aus unterschiedlichen Gründen große Probleme. In aller Regel zeichnen sie sich nach einer unterschiedlich langen Latenzphase, in der sie kaum registriert werden, durch exponentielle Vermehrung aus. Dann spricht man von "invasiven" Pflanzen. Sie lösen Verdrängungsprozesse großen Ausmaßes aus, die bis zum Aussterben von heimischen Tier- und Pflanzenarten führen können. In Freiburg sind dies insbesondere Fallopia japonica und F. sachalinensis (= Staudenknöterich), Impatiens glandulifera (= Indisches Springkraut), Solidago canadensis und S. gigantea (= Kanadische und Riesen-Goldrute), Heracleum mantegazzianum (= Riesenbärenklau), Robinia pseudacacia (= Robinie, Falsche Akazie) sowie neophytische Pappelarten. Empfindliche Ökosysteme wie Trockenrasen oder Gewässer und ihre Ufer sind dann besonders gefährdet und werden aus ihrem ökologischen Gleichgewicht gebracht oder mechanisch destabilisiert. Alle diese Arten werden in Freiburg von Bachpatenschaften, also Freiwilligen, seit ca. 15 Jahren an Gewässern mit unterschiedlichem Erfolg bekämpft. Zum Teil beteiligt sich das Forstamt und das Garten- und Tiefbauamt an den Aktionen der Bachpaten. Darüber hinaus werden in städtischen Forstrevieren durch bürgerschaftlich Engagierte selbständig Neophyten beseitigt (vor allem Springkraut entlang von Wegen). Eine gezielte Bekämpfung durch das Garten- und Tiefbauamt findet nicht statt, jedoch werden die o.g. Pflanzen im Rahmen der regelmäßigen Pflegemaßnahmen entfernt. Ebenso werden bei eingehenden Meldungen die Pflanzen beseitigt und bekämpft. Über die Betreuung der Bachpatenschaften kümmert sich der Eigenbetrieb Stadtentwässerung um die invasiven Arten, die an Gewässern bedeutsam sind. Im Rahmen dieser fachlichen Betreuung werden auch Arten beobachtet, die an Freiburgs Gewässern "potenziell invasiv" sind. Hierzu gehören z.B. die verschiedenen Arten von Oenothera spec. (= Nachtkerze), Senecio inaequidens (schmalblättriges Greiskraut), Helianthus tuberosus (= Topinambur) und seit 2006 Ambrosia artemisiifolia (= Beifußblättriges Traubenkraut). Einige Arten stellen zusätzlich ein großes medizinisches Problem für den Menschen dar. Hierzu gehören Heracleum mantegazzianum (= Riesenbärenklau) und Ambrosia artemisiifolia. Alle Pflanzenteile des Riesenbärenklaus enthalten Stoffe, die phototoxisch sind. Dadurch kommt es zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber UV-Licht und auch normalem Tageslicht, sodass nach Kontakt schwere Entzündungen der Haut hervorgerufen werden können. Ein Beitrag zur Entstehung von Haut und Pigmentkrebs wird ebenfalls diskutiert."
Drucksache UA-07/004, www.freiburg.de

2006 haben sich Ambrosia stark ausgebreitet - besonders im Dreisamtal. Zwei Gründe: Zum einen das wärmere Klima der vergangenen Jahre. Zum anderen gab es im Winter 2005/2006 Vogelfutter zu kaufen, das mit Ambrosia-Samen verseucht war. "Die Situation im Osten der Stadt ist Besorgnis erregend", so Hella Heuer.

Ansprechpartner bei der Stadt Freiburg (Ambrosia können gemeldet werden):
Herr Zähringer, Umweltschutzamt, Tel 0761/201-6130,
Frau Heuer, Eigenbetrieb Stadtentwässerung, Tel 0761/201-4456.

Hella.Heuer-Klug@stadt.freiburg.de

Website mit viele Infos zur Ambrosia:
http://www.bachpaten-freiburg.de/oekologi/neophyt/ambrosia/ambrosfr.htm

Bachpaten Freiburg >Umwelt

28.2.2007

 

Verbreitung von Ambrosia-Pflanzen in Deutschland

In den USA und Kanada, aber auch in einigen europäischen Ländern haben allergische Reaktionen der Atemwege und der Haut auf Ambrosia, auch Aufrechtes Traubenkraut genannt, eine große Bedeutung erlangt. Es gibt Hinweise darauf, dass sich diese in Deutschland bisher nicht heimische Pflanze auch bei uns verbreitet. Erste Untersuchungen des Regierungspräsidiums Stuttgart, Landesgesundheitsamt, haben im Rahmen des Projektes Beobachtungsgesundheitsämter seit 2004 bis heute gezeigt, dass bei über 800 untersuchten Viertklässlern in etwa 10% eine Sensibilisierung gegenüber Ambrosia-Allergenen nachgewiesen werden konnte. Auffällig war, dass bei diesen Kindern sehr oft gleichzeitig auch eine Sensibilisierung in ähnlicher Größenordnung gegenüber Beifuß und Wermut beobachtet wurde. Die hohe Kreuzreaktivität zwischen diesen Pflanzen, die zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehören, wird in der Wissenschaft weitgehend anerkannt. Mit den kommerziellen Allergie-Tests kann nicht unterschieden werden, durch welche Pflanze die nachgewiesene Sensibilisierung ausgelöst wurde. Prinzipiell ist es auch nicht möglich, aufgrund der vorliegenden Daten bezüglich der Sensibilisierung auf die jeweilige klinische Bedeutung bei den untersuchten Kindern zu schließen. Unklar ist ferner, ob die nachgewiesene Sensibilisierung in Deutschland oder während einer Reise in einem Land mit bekannt großen Ambrosiabeständen, wie beispielsweise in den USA, Kanada, Südfrankreich, Südschweiz, Italien, Ungarn, Slowenien, Kroatien oder Serbien, ausgelöst wurde. Nach den in Baden-Württemberg vorliegenden Daten der letzten zehn Jahre ist die Zahl der Allergien bei Kindern über diesen Zeitraum gleichgeblieben. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (www.pollenstiftung.de). Aus den Ländern, in denen Ambrosia schon längere Zeit verbreitet ist, wird berichtet, dass vor allem die Pollen dieser Pflanze über ein hohes allergenes Potential verfügen. Für Allergiker entsteht aufgrund der späten Blütezeit der Ambrosia (August bis Oktober) und der sich dadurch möglicherweise vom Frühjahr bis in den späten Herbst ausdehnenden allergenen Reaktionen ein zusätzliches Problem. Der Hautkontakt mit Ambrosiapflanzen kann zu allergischen Kontaktekzemen führen, die dann infolge Pollenflug weiterbestehen können. Vorbeugend muss deshalb alles getan werden, um Ambrosia an der weiteren Verbreitung in Deutschland zu hindern.Die Erfahrungen andrer europäischer Länder haben gezeigt, wie schwierig es ist, den Bestand der Ambrosia einzudämmen - vor allem, wenn die einjährige Pflanze bereits in einer Region häufig geworden ist. Mit einer Einschleppung der Ambrosia-Pflanze ist zu rechnen über verunreinigtes Vogelfutter (insbesondere bei Importen), über mit Ambrosiasamen verunreinigte Blumenerde, Kompost, Erdaushub und ähnliches, über an Ernte-, Mäh- und Baumaschinen anhaftende Ambrosiasamen, über die Verbreitung der Samen über Verladeplätze (insbesondere in der Nähe von See-, Fluss- und Flughafenanlagen) sowie über den Transport der Ambrosiasamen entlang von Verkehrswegen wie Straßen, Autobahnen und Eisenbahnlinien. Bedingt durch die Wachstumseigenschaften der Ambrosia (die Pflanze hat kaum eine Chance, auf einer dicht bewachsenen Vegetation zu keimen, ideal sind hingegen offene Böden) und durch die Ausbreitungswege der Pflanze ist auf folgenden Flächen mit einer Ausbreitung zu rechnen: Brachflächen, Schuttplätze, Zwischenlager für Baustoffe, Flächen, deren geschlossene Vegetationsdecke aufgrund von Bauarbeiten zerstört wurde, Begleitstreifen von Wegen, Straßen, Autobahnen und Schienenwegen, in Gärten und an Vogelfutterplätzen, bewusste Anpflanzung in Kräutergärten sowie auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, auf denen beispielsweise Sonnenblumen, Hirse oder Mais angebaut werden.

Die Amrbosia bevorzugt wärmeres, nicht zu trockenes Klima. Daher hat sich Ambrosia vor allem in Südeuropa ausgebreitet und es ist damit zu rechnen, dass es, möglicherweise begünstigt durch den Klimawandel und die zunehmende Globalisierung, in den südlichen Bundesländern zu einer stärkeren Verbreitung der Pflanze kommt. Ambrosia tritt häufig in Vergesellschaftung mit anderen Ruderalpflanzen wie beispielsweise Beifuß auf. Ruderalpflanzen sind Pflanzen, die auf stickstoffreichen Schuttplätzen gedeihen.

Vom Gewöhnlichen Beifuß (Artemisia vulgaris) lässt sich die Hohe Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia), die in Deutschland verbreitetste Ambrosiaart, durch folgende Merkmale unterscheiden: Die Stängel der Ambrosia sind im Gegensatz zu den braunen und glatten Stängel des Beifuß behaart und in der Regel vor allem bei jüngeren Pflanzen grün. Die Blätter der Ambrosia artemisiifolia sind meist filigraner als die des Gewöhnlichen Beifuß und auf der Ober- und Unterseite grün. Der Gewöhnliche Beifuß ist auf der Unterseite silbrig. Ambrosia artemisiifolia besitzt einen langgestreckten grünlichen Blütenstand (bis zu 15 cm lang) bei dem die durch Hüllblättchen zum Teil verborgenen gelblichen Staubgefäße hervorscheinen. Der Beifuß hat einen grau-grünen Blütenstand. Die deutsche Bezeichnung für Ambrosia artemisiifolia ist in einigen botanischen Bestimmungsbüchern unterschiedlich: Hohe Ambrosia, Beifußblättriges Traubenkraut, Aufrechte Ambrosie oder Ragweed (engl.). Da es sich bei ihr um keine heimische Art handelt, ist sie zum Teil nicht verzeichnet. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es sehr leicht zu Verwechslungen bei der Bestimmung von Ambrosiapflanzen kommen kann. Fotos der Pflanze mit Hinweisen zur Bestimmung sind auf der Internetseite www.ambrosiainfo.de zu finden (siehe auch Anlage).

Pressemitteilung RP Stuttgart vom 22.08.2006
Ruppmannstraße 21, 70565 Stuttgart, Telefon 0711 904-10002, Telefax 07117846940
E-Mail: monika.mayr@rps.bwl.de , Internet: www.rp.baden-wuerttemberg.de

 

Hinweise für die Entfernung von Ambrosiapflanzen

Ambrosiapflanzen sollten möglichst einschließlich der Wurzeln vor der Blüte entfernt werden. Ist dies bei großen Beständen oder aufgrund der gegebenen Umstände z.B. an Randstreifen von Autobahnen und Straßenböschungen nicht möglich, muss die Pflanze - ganz gleich in welcher Wachstumsphase sie sich befindet - möglichst tief abgemäht werden. Da die Pflanze nach dem Mähen in der Regel wieder nachwächst ist es angeraten, das Mähen zu wiederholen (Prinzip: die Pflanze muss so sehr geschwächt werden, dass sie nicht mehr zur Blüte und Samenreife gelangt und ihre Wurzelausläufer keine Nährstoffreserven zum neuen Austrieb zur Verfügung haben). Der Erfolg der Entfernung der Ambrosiapflanze ist unbedingt zu kontrollieren, gegebenenfalls ist eine weitere Bekämpfungsmaßnahme vorzunehmen. Bei Auftreten größerer Bestände und/oder Fragen zu Bekämpfungsmaßnahmen empfiehlt sich eine Kontaktaufnahme mit Dr. Stefan Nawrath, Universität Frankfurt a. M., unter Tel. 06031/161478, s.nawrath@online.de.

Da die Allergene der Ambrosia auch Kontaktallergene sind, muss die Pflanze mit ausreichend langen gefütterten Handschuhen angefasst werden. Bei großflächigen Bekämpfungsaktionen ist Atemschutz (Mähfahrzeuge mit Kabinen, deren Luft mindestens über ein Grobstaubfilter gefiltert ist, Atemschutz FFP1 und ähnliches) angeraten. Bei der Entsorgung der entfernten Ambrosiapflanzen ist sicherzustellen, dass eine Auskeimung der möglicherweise vorhandenen Samen verhindert wird (z.B. Verbrennen). Bei einer Entsorgung über den Haus- oder Biomüll bzw. über das allgemeine Grüngut ist die Bekämpfung sinnlos.
Asthmatiker, Menschen mit Heuschnupfen oder Neurodermitis, Atopiker, die zu Typ 1-Allergien neigen und Menschen mit Allergien gegen bestimmte Bestandteile von Ambrosia, wie Sesquiterpenlactone (auch aus Kamille und Ringelblume bekannt) sollten sich möglichst nicht an großflächigen Bekämpfungsaktionen beteiligen.

Pressemitteilung RP Stuttgart vom 22.08.2006
Ruppmannstraße 21, 70565 Stuttgart, Telefon 0711 904-10002, Telefax 07117846940
E-Mail: monika.mayr@rps.bwl.de , Internet: www.rp.baden-wuerttemberg.de

 

 

Beifuß-Ambrosie: Allergiker-Pflanze aus Nordamerika im Dreisamtal

Eine neue "Problempflanze" breitet sich immer mehr aus: Die aus Nordamerika eingeschleppte Beifuß-Ambrosie, deren Pollen starke Allergien auslösen können, wurde unlängst an mehreren Stellen im Landkreis gefunden. Besonders stark betroffen ist das Dreisamtal. Bevor konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Pflanze erarbeitet werden können, muss zunächst ihre genaue Verbreitung systematisch erfasst werden.

Es war ein besonderer Zufall, dass die Beifuß-Ambrosie (siehe Info-Box) in Freiburg erstmals im Garten von Hella Heuer auftauchte: Heuer ist Biologin und zugleich Expertin für eingeschleppte Pflanzen, die in der Fachsprache als "Neophyten" bezeichnet werden. Nach einem einschlägigen BZ-Pressebericht gingen in den letzten Wochen über 30 Hinweise auf Vorkommen von Ambrosia in Freiburg und Umgebung ein. "Sämtliche Stadtteile sind betroffen" , sagt Heuer, nachdem die erste Auswertung erfolgt ist. Da die Ambrosie vor allem mit verunreinigtem Vogelfutter eingeschleppt werde, befänden sich viele Fundorte in Gärten — meist unmittelbar neben Vogelhäuschen. Die bislang gemeldeten Wuchsorte außerhalb Freiburgs konzentrieren sich auf das Dreisamtal. "Bedenklich ist, dass wir die Ambrosie bei Zarten auch außerhalb von Gärten an Wegrändern und in Maisfeldern gefunden haben" , meint Heuer. Vermutlich wurde die Problempflanze an diesen Stellen durch verunreinigtes Erdreich eingebracht. Auch Vertreter der Gemeindeverwaltung Kirchzarten haben sich die Situation vor Ort angeschaut: "Wir nehmen die Situation ernst und geben die Empfehlung, unmittelbaren Hautkontakt mit dieser Pflanze zu vermeiden" , sagt Walter Arndt vom Ordnungsamt. Sollte der Vormarsch der Beifuß-Am brosie nicht gestoppt werden können, ist zu befürchten, dass sich die Leidenszeit der Allergiker zukünftig verlängern wird: Die Blütezeit der Pflanze beginnt im August und dauert bis in den Herbst an. Nach einer Schätzung des Bundesumweltamts belaufen sich die Kosten für das Gesundheitswesen bereits jetzt in zweistelliger Millionenhöhe — Tendenz steigend. Da das Ambrosia-Problem in Deutschland ein recht junges ist, gibt es von den zuständigen Behörden bislang kaum konkrete Empfehlungen: "Wir wissen aus den USA, dass die Beifuß-Ambrosie starke Allergien auslösen kann" , sagt Ingrid Kohler, Leiterin der Unteren Gesundheitsbehörde beim Landratsamt. Allerdings sei die klinische Relevanz für die hiesigen Verhältnisse noch nicht gänzlich geklärt. Im Bereich der Landwirtschaft könne man jedoch auf zugelassene Spritzmittel zurückgreifen, wie Raphael Maurath von der Unteren Landwirtschaftsbehörde auf BZ-Anfrage erläutert.
Bevor ein konkreter Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie erarbeitet werden kann, muss ihre Verbreitung im Landkreis genauer geklärt werden - wobei man auf Mithilfe der Bevölkerung hofft: Vermeintliche Ambrosia-Wuchsorte können bei Hella Heuer gemeldet werden; Telefon 0172-7675583, Hella.Heuer@stadt.freiburg.de .


Die Beifuß-Ambrosie (wissenschaftlich: Ambrosia artemisiifolia) gehört zur Familie der Korbblütler und stammt eigentlich aus Nordamerika, wo sie als Unkraut in Sonnenblumenfeldern bekannt ist. Durch verunreinigtes Saatgut und Vogelfutter wurde sie in die ganze Welt verschleppt; in Ungarn und anderen Ländern Südosteuropas hat sie sich mittlerweile zu einer großen Plage entwickelt. Von der allgemeinen Klimaentwicklung begünstigt, konnte sich diese wärmeliebende Pflanze in den letzten Jahren auch in Frankreich, Italien und der Schweiz ausbreiten. Aus Nordbaden sind seit einiger Zeit ebenfalls größere Bestände bekannt. Man findet die Beifuß-Ambrosie vor allem in Gärten, an Wegrändern und auf Industriebrachen. Als einjährige Pflanze produziert sie vom Spätsommer bis in den Oktober hinein eine Unmenge an Pollen und Früchten: Pro Pflanze können über eine Milliarde Pollen und bis zu 60 000 Samen gebildet werden, die bis zu 40 Jahre lang keimfähig bleiben. Das Erkennen der bis zu anderthalb Meter großen Pflanze ist nicht immer einfach, da sie mit einheimischen Unkräutern verwechselt werden kann: Bereits der Name verweist auf die große Ähnlichkeit mit dem Gemeinem Beifuß; daneben kommen auch Amarant oder Gänsefuß als Verwechslungsmöglichkeiten in Frage. Typisch sind die auffallend weiß behaarten, rötlich überlaufenen Stängel. Da die Pflanzen Allergien und Asthma auslösen können, sollte sie nur mit Handschuhen angefasst werden. Bei Aufenthalt in blühenden Beständen wird von Experten zudem das Tragen von Atemschutzmasken empfohlen. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.ambrosiainfo.de

Badische Zeitung Freiburg
Andreas Braun, 2.8.2006, www.badische-zeitung.de

 

Links

www.ambrosiainfo.de

Neuphyten - Neupflanzen:
www.neophyten.de 

Website von Hella Heuer und den Bachpaten mit vielen Infos und Fotos zur Ambrosia:
http://www.bachpaten-freiburg.de/oekologi/neophyt/ambrosia/ambrosfr.htm
Bachpaten Freiburg >Umwelt

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