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Erzwäscherei -
Altlasten Stolberger Zink in Kappel und Neuhäuser
  

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Blick nach Südwesten am 1.Mai 2009 auf Fischbach, Kamelberg (Oben Mitte) und Erzwäscherei (oben rechts)
Blick über gelben Löwenzahn nach Südwesten am 1.Mai 2009 auf Fischbach, Kamelberg (Mitte), Erzwäscherei (oben rechts)

 

Erzwäscherei südlich der Neuhäuser Strasse

Luftbild auf die Erzwäscherei (vorne, oberer Schlemmsee, ganz links) und Kappler Tal mit Sohlacker oben 1954 Blick nach Süden auf die Erzwäscherei 2006 - links oben Fischbach, links Mitte der obere Schlemmsee (zugewachsen) und Mitte unten das gepl. Baugebiet
(1) Blick nach Süden zur Erzwäscherei im Jahr 1949 - Bilder 1-3: privat Kappel
 
 
(2) Luftbild auf die Erzwäscherei (vorne, oberer Schlemmsee, ganz links) und Kappler Tal mit Sohlacker oben 1954
 
(3) Blick nach Süden auf die Erzwäscherei 2006 - links oben Fischbach, links Mitte der obere Schlemmsee (zugewachsen) und Mitte unten das gepl. Baugebiet
Blick von der Erzwäscherei nach Westen über Kappel ins neblige Littenweiler am 3.11.2007 Blick von der Erzwäscherei nach Nordwesten über Ebnet zum Roßkopf am 3.11.2007- Littenweiler im Nebel Blick von der Erzwäscherei nach Norden über Ebnet zum Roßkopf am 3.11.2007- Freiburg im Nebel
(4) Blick von der Erzwäscherei nach Westen über Kappel ins neblige Littenweiler am 3.11.2007 Blick von der Erzwäscherei nach Nordwesten über Ebnet zum Roßkopf am 3.11.2007- Littenweiler im Nebel (6) Blick von der Erzwäscherei nach Norden über Ebnet zum Roßkopf am 3.11.2007- Freiburg im Nebel
Blick vom Kappler Eck am Hörchersberg nach Osten zum Hinterwaldkopf am 6.3.2006 Blick nach Nordosten über die ehem. Erzwäscherei bis Ebnet-Welchental am 18.2.2009 Blick nach Nordosten über die ehem. Erzwäscherei Neuhäuser am 18.2.2009
(7) Blick vom Kappler Eck am Hörchersberg nach Osten über die ehem. Erzwäscherei zum Hinterwaldkopf am 6.3.2006 (8) Blick nach Nordosten über die ehem. Erzwäscherei bis Ebnet-Welchental am 18.2.2009
 
(9) Blick nach Nordosten über die ehem. Erzwäscherei Neuhäuser am 18.2.2009

 
(10) Blick nach Osten über die ehem. Erzwäscherei Neuhäuser am 18.2.2009 (11) Blick nach Westen über die ehem. Erzwäscherei Neuhäuser am 18.2.2009 (12) Blick nach Südwesten über die ehem. Erzwäscherei Neuhäuser am 18.2.2009
Blick von der Anhöhe Fischbach nach Norden über den oberen Schlemmsee am 18.2.2009
(13) Blick von der Anhöhe Fischbach nach Norden über den oberen Schlemmsee am 18.2.2009 (14) Blick nach Osten zum oberen Schlemmsee am 18.2.2009 - hier haben sich Motocrossler verwirklicht  (14) Modell Stadt Freiburg - oben links der obere Schlemmsee
 
 
(15) Contaminierter Grund von FR (Altlast)  zum oberen Schlemmsee (gepl. Ablagerungsort) - Grafik: Stadt Freiburg Abraum soll vom Neubaugebiet A ins gebiet D gebracht werden. Weitere Altlasten in B und C. Bild: : privat 1954 machte die Stolberger Zink AG ihr Bergwerk in Kappel dicht. Noch Jahre später waren die Abraumhalden zu sehen.

(4) - (7): Am Samstag den 3.11.2007 morgens um 8 Uhr: Strahlender Sonnenschein in Kappel und im Kappler Tal. Die dichten Nebelschwaden kommen von Freiburg über Littenweiler immer weiter ostwärts - um 9 Uhr ist auch hier alles neblig düster.

(8)-(12): Dieses Gebiet zwischen der Neuhäuser Strasse im Norden und der Ziegelmatte im Süden ist belastet. Ein kleiner Damm (11 rechts) trennt den weitgehend verlandeten unbelasteten Klarsee vom belasteten Schlemmsee.

(13) - (14) Ungefähr 300 m südöstlich auf Fischbacher und somit Kirchzartener Gemarkung gibt es drei weitere Schlemmseen, die großenteils zugewachsen sind. Nach den Planungen der Stadt FR soll der contaminierte Grund von (9) ein paar Meter durch den Wald nach (14), um sie dort genauso sicher auf dem Gelände des früheren oberen Schlemmsees einzulagern.

(15) Grenzlinie rot zwischen Freiburg (Kappel) und Kirchzarten (Neuhäuser bzw. Fischbach).

 

Interessengemeinschaft "Altlasten Stolberger Zink"

IG "Altlasten Stolberger Zink" Freiburg-Kappel/Kirchzarten-Neuhäuser
c/o Jürgen Fiederlein, Neuhäuserstr. 20a, 79117 Freiburg, Tel 0761/65225, j.fiederlein at vr-web.de
Veronika Weber, v.m.weber at web.de
, Neuhäuserstr. 102, Tel 0761/62299

Infos der Stadt Freiburg zu den Altlasten
www.freiburg.de/stolberger-zink

Treubau kauft Areal: Übernahme Sanierungsrisiko, über 100 Wohnungen

Jetzt soll’s die Treubau AG richten. Das Freiburger Unternehmen hat das durch Bergbau belastete Areal in Kappel von Nikolaus von Gayling abgekauft, um es nach einer aufwändigen Sanierung zu bebauen. Damit wird ein neues Kapitel in der unendlichen Geschichte der Kappler Altlast aufgeschlagen. Ziel sei es, möglichst im Winter 2012/2013 die 42 000 Tonnen an Erdaushub auf die Hangflächen oberhalb der Altlast zu transportieren.
Alles vom 23.12.2011
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/treubau-nimmt-das-risiko-und-kauft--53948752.html

Hickhack um Stolberger-Zink-Sanierung geht weiter

Die Treubau AG ist neue Eigentümerin von Grundstücken an der Neuhäuser Straße auf Gemarkung Kappel. Zwei Tage vor Heilig Abendteilte die Stadt Freiburg mit, dass die renommierte Freiburger Wohnbaugesellschaft das ehemalige Stolberger Zink-Areal erworben hat. Die Freiburger Treubau AG will das kontaminierte Gelände im Schulterschlussmit der Rottenburger Planungs- und Projektentwicklungsgesellschaft Dr. Eisele GmbH zuerst sanieren und anschließend überbauen. Sollte die aktuelle Entwicklung von Erfolg gekrönt sein, würde dies ein Ende der jahrzehntelangen erfolglosen Bemühungen gescheiterter Investorenbedeuten. Bevor die Treubauim Sommer letzten Jahresdie2,5 HektarAltlast erworben hat, scheiterte der Ebneter Schloßherr und Forstwirt Nikolaus von Gayling mit seinen Bemühungen, die von ihm vor drei Jahren ersteigerte Fläche einer Wohnbebauung zuzuführen. Die Treubau AG hat sich im Freiburger Osten unter anderem durch den Bau von Eigentumswohnungen auf dem Alten Messplatz einen Namen gemacht. Derzeit wird von den neuen Grundstückseigentümern der für eine Baugenehmigung erforderliche Sanierungsplan überarbeitet. Das Umweltschutzamt und die Baubehörde der Stadt Freiburg gehen davon aus, dass im März 2012 der komplette Sanierungsplan vorliegen wird und mit dem dazu gehörigen bodenschutzrechtlichen Verfahren begonnen werden kann. Wenn nichts mehr dazwischenkommt, dann sollen im Frühjahr die Details des Sanierungsverfahrens während einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und erläutert werden. Für diesen Zweck ist im Mai 2012 ein Bürgergespräch in der örtlichen Festhalle geplant. Das genaue Datum dafür steht noch nicht fest. In der letzten Sitzung im alten Jahr des Ortschaftsrates kritisierten die beiden Mandatsträgerinnender Grünen Liste Kappel, dass die Stadt Freiburg ihr Versprechen nicht eingehalten habe, die Öffentlichkeit via Internet über den aktuellen Stand des Sanierungsverfahrens auf dem Laufenden zu halten. Seit einigen Wochen sei die entsprechende Seite des städtischen Internetauftrittes nicht mehr aufrufbar. Im Freiburger Ortsteil Kappel betrieb die Stolberger Zink AG bis ins Jahr 1954 eine Erzwäscherei. Das damals in den Bergwerksanlagen am Fuße des Schauinsland abgebaute Gestein wurde über eine mehrere Kilometer lange Seilbahn hinunter nach Kappel befördert, an Ort und Stellegebrochen und gemahlen. Anschließend wurde in sogenannten Flotationsbecken die metallhaltigen Bestandteile wie Blei, Zink und Silber vom Mahlgut abgetrennt, weiter verarbeitet und verkauft. Mehrere Sedimentationsbecken für kontaminierte Aufbereitungsreste existieren bis zum heutigen Tag entlang Neuhäuser Straße. Für die Sanierung des schwermetallverseuchten Grund und Bodens werden derzeit mindestens vier Millionen Euro veranschlagt. Fachmann Gerhard Eisele geht davon aus, dass im Winter 2012/2013 mit dem Aushub, Abtransport und der Endlagerung desüber40.000 Tonnen Materials auf einer Deponie oberhalb des Ortes begonnen werden kann. Die Wintermonate würden sich anbieten, weil es in dieser Zeit genügend feucht sei, um ungewünschten Staub-Aufwirbelungen aus dem Weg zu gehen. In der Pressemitteilung der Stadt Freiburg wird darauf verwiesen, dass sowohl die Planungs- und Projektentwicklungsgesellschaft Eisele GmbH als auch die Treubau Freiburg sich aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen bei der Sanierung von Altlasten „hervorragend ergänzen“ und deshalb geeignet seien, das Sanierungs- und Bebauungsplanverfahren erfolgreich zum Abschluss bringen zu können. Die angestrebte Altlastensanierung auf Gemarkung Kappel wird zu den aufwändigsten Vorhaben ihrer Art in Baden-Württemberg gezählt. Ist das Verfahren abgeschlossen, sind entsprechend dem Flächennutzungsplan dort über 80 zusätzliche Wohneinheiten vorgesehen.
11.1.2011, bm, www.dreisamtaeler.de

 

 

Schwarzwaldverein besichtigt Schwermetall-Altlasten

Vor der Haustür der Bürger in Freiburg-Kappel und Kirchzarten-Neuhäuser lagern Unmengen schwermetallbelasteter Böden. Der Schwarzwaldverein besichtigte jetzt diese Altlast, die nach Kirchzarten geschafft werden soll.

Matthias Mayer (Bildmitte) erläutert zusammen mit Franz Rees (4. von links) die Altlastenproblematik .

Foto: SWV

Wanderführer Franz Rees hatte sich für die erste Abendwanderung im Jahr 2009 der Ortsgruppe Dreisamtal-Kirchzarten des Schwarzwaldvereins etwas Besonderes einfallen lassen. Er führte die zahlreich erschienenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das früher der Stollberger Zink AG gehörende Gelände in Kappel und Neuhäuser. Bis 1954 wurde auf dem Gelände, das an der Gemarkungsgrenze zwischen Freiburg und Kirchzarten liegt, eine Erzwäscherei betrieben. Hierfür wurden Schwermetalle wie Blei, Zink und Cadmium verwendet, mit denen das Erz aus dem Abraum des Bergwerks herausgewaschen wurde. Die Rückstände dieser hochgiftigen Schwermetalle lagern noch heute auf dem damaligen Bergwerksgelände. Diese seit mehreren Jahrzehnten bestehende Altlast (die wohl größte in ganz Baden-Württemberg!) soll jetzt dadurch saniert werden, dass rund 30000 bis 40000 Tonnen Erdreich, die mit Schwermetallen wie Blei, Zink und Cadmium kontaminiert sind, mit Zement gebunden und dann auf einer benachbarten Halde deponiert werden. Wie Franz Rees erklärte, führt dieses Verfahren aber zu einer Verdoppelung des Materialvolumens, weshalb rund 60000 bis 80000 Tonnen transportiert und abgelagert werden müssen. Das Prekäre daran sei, dass die Ablagerung auf einer Halde erfolgen soll, , die ihrerseits selbst wiederum eine Abraumhalde sei. Wanderführer Franz Rees, der in Neuhäuser in unmittelbarer Nähe zum Bergwerk aufgewachsen ist, konnte den staunenden Mitwanderinnen und Mitwanderern berichten, wie er als Kind auf dem Gelände gespielt und dieses erlebt hat. Er informierte die Anwesenden auch anhand alter Bilder über den damaligen Zustand des Geländes. Diese Halde ist darauf eindeutig als ein immer weiter angewachsenes Sedimentbecken zu erkennen, das praktisch ausschließlich aus Sand unterschiedlicher Körnung besteht. Es sei selbst für Laien ohne weiteres nachvollziehbar, dass auf diesem Gelände keine ausreichende Tragfähigkeit vorhanden sei, um ein Gewicht von 60000 bis 80000 Tonnen aufzunehmen, sagte Franz Rees. Viele der Mitwanderer waren von den Informationen, die sie vor Ort von Franz Rees und vom Vorsitzenden der Ortsgruppe, Matthias Mayer, erhielten, der als Gemeinderat noch nähere Details zum derzeitigen Planungsstand mitteilen konnte, sehr erschüttert und erschreckt. "Warum lässt man nicht alles so, wie es jetzt ist?" war eine oft gestellte Frage. Diese werden nur die Stadt Freiburg und der Investor, der auf dem "Sanierungsgelände" 80 Wohneinheiten errichten will, beantworten können, sagte Rees. Der Schwarzwaldvereins werde die anstehenden Untersuchungen und Sanierungsarbeiten sehr aufmerksam beobachten, sagte Matthias May.
19.5.2009, Schwarzwaldverein Dreisamtal

 

IG Altlastensanierung Stolberger-Zink zum Baggereinsatz im April

Über die Voruntersuchungen zu den geplanten Sanierungsmaßnahmen erhalten Sie eine Stellungnahme der IG Altlasten Stolberger Zink:
Am 21.04. bis 23.04.09 konnten die Anwohner hautnah erleben, wie die geplante Sanierung auf den ehemaligen Stolberger-Zink-Gelände an der Neuhäuserstraße, wie befürchtet und im Vorfeld öffentlich geäußert, ablaufen wird. Mit schwerem Gerät, einem Bagger „Liebherr Typ 914“ mit einer Schaufelbreite von ca. 160 cm, wurden die „Schürflöcher“ bis in eine Tiefe von über 4 Metern ausgebaggert. Die Löcher in den Schlammteichen hatten etwa ein Ausmaß von 150 x 250cm. Hierbei kam es zu einer immensen Mobilisierung der Schwermetallschlämme und man kann davon ausgehen, dass das Grundwasser in erheblichen Maße kontaminiert wurde und wird. Das ausgebaggerte Material (!) wurde wieder in die Teiche gekippt, ob dabei die Löcher fachgerecht verschlossen wurden wurde sofort von der IG angezweifelt und die Zweifel dem Umweltschutzamt Freiburg schriftlich zur Kenntnis gebracht. Dieses wurde aufgefordert, im Abstrom des Teiches Wasserproben ziehen zu lassen, um auszuschließen, dass Schwermetalle, wie Cadmium, Blei, Zink u.a., in das Grundwasser eingebracht wurden und werden. Am 29.04. wurde uns telefonisch mitgeteilt, dass eine Beprobung 1. nicht angemessen sei, da zu teuer, dies sei so mit Dr. Eisele abgesprochen,  und 2. das Umweltschutzamt die Maßnahmen geprüft habe und ausschließen könne, dass mobilisierte Schwermetalle ins Grundwasser eingetragen werden.
Seltsam ist nur, dass die Anwohner feststellen mussten, das der Wasserpegel in den Schlammteichen  schnell und sichtbar abnahm, mindestens um 15 bis 20 cm im Zeitraum vom 22.4. bis 03.05. dies z.B. auf einer Fläche (A1) von 1200 qm. Festzuhalten bleibt, dass im Umkreis der Baggerschürfen der Wasserpegel im Gelände sehr stark absank und der Schlammteich zusehends verlandet. Hier bleibt nur ein Rückschluss übrig; das mit mobilisiertem Schwermetallschlamm versetzte Wasser dringt in das Grundwasser ein! Nur ein bös denkender Mensch könnte vermuten, dass dies sogar gewünscht ist, würde das dann zu bindende verseuchte Erdreich bei weitem nicht mehr mit so viel Wasser angereichert sein.

Herr Dr. Wörner und Herr Zähringer sind über diese Tatsache frühzeitig informiert worden. Sie blieben aber untätig. Scheinbar wurden auch mit dem USA FR die Maßnahmen, die man  in Kappel-Neuhäuser  durch- führen wollte nicht genau abgesprochen. So wird Herr Zähringer im BZ-Bericht vom 23.04. mit der Aussage zitiert, „der Gutachter habe fünf Schürflöcher baggern lassen“, tatsächlich waren es aber NEUN Schürflöcher, also annähernd doppelt so viele! Weiß eigentlich das Amt wirklich, was hier passiert? Weiter wurde schwermetallverseuchtes Erdreich in die umliegenden Bereiche ausgetragen, so dass beim Austrocknen zwangsläufig mit einer Verstaubung gerechnet werden muss, dies in voller Kenntnis, dass Cadmium eingeatmet hochgradig krebserregend ist. Beseitigt wurde bis heute nichts. Täglich spielen Kinder und Jugendliche auf diesem Gelände, und wenn diese in den Teich geraten, könnte es durchaus sein, dass mit einem größeren Unglück zu rechnen ist. Der Eigentümer sichert hier das Gelände mit einem Plastikband. Eine ordnungsgemäße Sicherung des gefährlichen Bereiches kostet natürlich Geld.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass die BZ als Monopolist,  die Erwiderung eines Bürgers zum Bericht vom 23.04. nicht aufgreift, sondern dazu beiträgt, dass ein hochbrisantes Thema auf kleiner Flamme gekocht und im o.g. Artikel sogar verharmlost wird („metallverseuchtes Gelände“). So ist dem Autor, Herrn Mauch, auch bekannt, dass sowohl Herr Dr. Eisele wie auch sein Mitarbeiter, Herr Vetter, Anwohner vom Gelände „werfen“ wollten, mit der Begründung „dies sei Privatbesitz und die Anwohner hätten hier nichts zu suchen“. Dieses Vorgehen zeigt auch, wie Dr. Eisele sich die öffentlich zugesicherte vertrauensvolle Zusammenarbeit vorstellt.

Fakt bleibt, dass weder wie öffentlich zugesichert im Vorfelde über die Maßnahmen informiert wurde, noch begleitete der in der Bürgerinformation vorgestellte Sachverständige die „Schürfmaßnahmen.“ Dies als „Kommunikationspanne“ abzutun, zeigt auch, was wir erwarten können. Auch gibt es immer noch nicht die zugesagte  Website für die Bürger, auf der die Maßnahmen erläutert und dargestellt werden sollten, auf sich warten. Fakt bleibt auch, dass erstzunehmende Hinweise aus der Bevölkerung nicht nachgeprüft, sondern am Schreibtisch entschieden werden, woraus man wohl nicht zu Unrecht vermuten kann, dass in jeder Hinsicht alles auf eine Billigsanierung hinausläuft und das USA FR mitspielt und abwiegelt. Was sollen Versprechen, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Bürgern und der IG angestrebt wird, wenn bereits im Vorfeld solche Pannen passieren. Man ist nicht gewillt ist alles Er- denkliche zu tun, um Mensch und Umwelt vor größerem Schaden zu bewahren.

7.5.2009, IG, Jürgen Fiederlein, www.dreisamtaeler.de

 

Stellungnahme zu "Bagger irritiert Anwohner“ von Uwe Mauch

Diese unsere Stellungnahme bzw. unser Widerspruch an die BZ zum Artikel "Bagger irritiert Anwohner" vom 23.4.09 wurde von der BZ bisher nicht veröffentlicht.

Am 21. und 22. April konnten die Anwohner hautnah erleben, wie die geplante Sanierung auf dem ehemaligen Stolberger-Zink-Gelände ablaufen wird. Die bisher vorgetragenen Bedenken bestätigten sich leider in aller Härte. Weder wurde wie öffentlich zugesichert im Vorfelde über die Maßnahmen informiert, noch begleitete ein Verantwortlicher des Umweltschutzamtes oder ein unabhängiger Gutachter die „Beprobung“. Mit schwerem Gerät, einem Bagger „Liebherr Typ 914“ mit einer Schaufelbreite von ca. 160 cm, wurden die „Schürflöcher“ bis in eine Tiefe von über 4 Metern ausgebaggert. Die Löcher in den Schlammteichen hatten etwa ein Ausmaß von 150 x 250cm. Hierbei kam es zu einer immensen Mobilisierung der Schwermetallschlämme und man kann davon ausgehen. dass das Grundwasser in erheblichen Maße kontaminiert wurde und wird. Das ausgebaggerte Material (!) wurde wieder in die Teiche gekippt, ob dabei die Löcher fachgerecht verschlossen wurden wird bezweifelt. Weiter wurde schwermetallverseuchtes Erdreich in die umliegenden Bereiche ausgetragen, so dass mit einer Verstaubung gerechnet werden kann. Es mag sein, dass während der Arbeiten keine direkte Gefahr für Kinder bestanden hat, diese besteht aber jetzt um so mehr, da man nicht ausschließen kann, dass Kinder in ihrem Erkundungsdrang gerade an der Stelle an der ausgebaggert wurde versuchen in den Teich zu gelangen und dabei in dem schluffigen Material stecken bleiben können, ein rot-weißes Plastikband wird sie wohl kaum davon abhalten! Wie die von Dr. Eisele öffentlich zugesicherte vertrauensvolle Zusammenarbeit aussehen wird, bekamen die Anwohner auch gleich zu spüren. Dr. Eisele persönlich, wie auch ein Beauftragter der Fa. Dr. Eisele, ein Herr Vetter, haben die Anwohner des Geländes verwiesen! Hier stellt sich gleich zu Beginn des Verfahrens die Frage, wie ernst können öffentliche Zusicherungen genommen werden, oder hat Dr. Eisele etwas zu verbergen, dass er schon im Vorlauf mit Verweisen arbeitet, oder will er nicht, dass die Öffentlichkeit mitbekommt, wie eine zukünftige Sanierung ablaufen wird – auf die billigste Tour und mit brachialen Methoden der Umwelt wie auch den Anwohnern gegenüber.  Wir werden die Glaubwürdigkeit aller Parteien daran messen, in welcher Weise sie die öffentlich gemachten Versprechen umsetzen werden. In diesem Zusammenhang halten wir es auch nicht für angebracht, dass Herr Zähringer verharmlost und herunterspielt. Schön wäre es auch gewesen, dies aus Gründen der Fairness, wenn Herr Mauch sich auch kurz bei der IG nach dem Sachstand erkundigt hätte.
Jürgen Fiederlein, 24.4.2009

Artikel von Uwe Mauch „Bagger irritiert Anwohner“ vom 23.04.2009:
http://www.badische-zeitung.de/freiburg-ost/bagger-irritiert-anwohner--14136852.html

 

Andreas Hall zum Stolberger Zink in Neuhäuser

Die Stadt Freiburg beabsichtigt, auf einem Teilgelände der ehemaligen Stolberger Zink AG ein Baugebiet auszuweisen. Voraussetzung hierfür ist, das dort vorhandene belastete Erdreich zu entfernen. Seitens der Stadt bzw. des Bauträgers ist vorgesehen, dies auszubaggern und auf eine benachbarte, ebenfalls bereits belastete Abraumhalde (Halde D) auf Kirchzartener Gemarkung zu verbringen.

Die Gemeinde Kirchzarten wie auch die Neuhäuser Bürger sehen dies naturgemäß eher kritisch. Die Stadt Freiburg legte bislang dar, dass ihrer Ansicht nach durch das Verbringen des belasteten Erdreichs vom vorgesehenen Baugebiet hin zur Halde D auch diese in ihrem Zustand gesichert wird. Diese Behauptung will die Stadt Freiburg auch in einem neu zu erstellenden Gutachten insbesondere unter dem Aspekt der Standfestigkeit der Halde D untermauern. Die Gemeinde Kirchzarten wird dem Vorhaben nur zustimmen können, wenn eine nachhaltige und deutliche Verbesserung der gesamten Situation des ehemaligen Stolberger Zink-Geländes erreicht wird und wenn sich die durch die Baumaßnahme entstehenden Belastungen für die Anwohner in einem erträglichen Maße abspielen. Zur Beurteilung dieser Frage verlassen wir uns nicht nur auf die aus Freiburg kommenden Aussagen, sondern nehmen selbst einiges an Geld in die Hand, um uns sowohl rechtlich wie auch fachlich kompetent und unabhängig beraten zu lassen. Dabei nehmen wir selbstverständlich auch das Angebot der Stadt Freiburg auf Akteneinsicht in das gesamte Verfahren wahr. Sehr wichtig ist uns hier auch der ständige Kontakt und Austausch mit der „Interessengemeinschaft Stolberger Zink“.
9.4.2009, www.dreisamtaeler.de

 

 

Altlastenbeseitigung auf Stolberger Zink-Gelände bleibt strittig

Seit Jahrzehnten ist den Bewohnern von Neuhäuser und Kappel ein mit Schwermetallen belastete Weiher an der Gemarkung zwischen Freiburg und Kirchzarten ein Dorn im Auge. Die Hinterlassenschaft des 1955 im Kappeler Tal eingestellten Bergbaus war in der Vergangenheit wiederholt Thema im Freiburger Gemeinderat und im Ortschaftsrat Kappel. Allerdings bisher ohne greifbares Ergebnis.  Weil das als Baugebiet vorgesehene ehemalige „Stolberger Zink“-Areal im Dezember vom Ebneter Schlossherr Nikolaus von Gayling ersteigert wurde, bemühen sich jetzt sowohl die Stadt Freiburg als auch der neue Grundstückseigentümer um die Beseitigung der dort schlummernden Altlasten. Auf einer Veranstaltung in der Mehrzweckhalle Kappel informierten sich am Montagabend über 200 Bürger über  konkrete Pläne. Stadtplanerin Cordula Intrup stellte den strittigen Bebauungsplan „Neuhäuser Straße“ für  insgesamt 80 Wohneinheiten – zumeist Reihenhäuser – vor. Ralf Zähringer vom städtischen Umweltschutzamt erläuterte, dass schon vor über 20 Jahren die Sanierungsbedürftigkeit des Geländes wegen deutlich erhöhten Schwermetallwerten in Boden und Grundwasser festgestellt wurde. Die Planungs- und Projektentwicklungsgesellschaft Dr. Eisele aus Rottenburg sei  von der Eigentümergesellschaft „Untere Bannholz GmbH“ mit den dafür notwenigen Arbeiten  beauftragt worden. Zähringer betonte, dass der Sanierungsplan von einem  unabhängigen Gutachter und der Altlastenbewertungskommission des Landes kritisch und die Lupe genommen werde. Über das angestrebte Verfahren berichtete Thomas Osberghaus, der als staatlich geprüfter Altlastensachverständiger mit dem Projekt betraut wurde.  Sobald die städtischen Gremien dafür grünes Licht geben, sei beabsichtigt, die kompletten 37.000 Kubikmeter „breiigen  Materials“ aus dem Schlammweiher bei der Ziegelmattenstraße auszubaggern, es mit Kalk zu stabilisieren und dann mit Allradtransportern auf einer  schon existierenden Ablagerungsfläche auf Gemarkung Kirchzarten endgültig zu lagern. „Dieser Schritt verbessert den jetzigen Zustand deutlich, weil sich zum einen Schadstoffe wie Cadmium, Blei und Zink sich nicht mehr auf dem Areal des Baugebietes befinden und der neue Ablagerungsort durch eine Oberflächenabdichtung und zusätzliche Entwässerungsgräben erheblich sicherer wird“, meinte der Fachmann.  Großen Beifall erhielt Jürgen Fiederlein, Sprecher der Interessengemeinschaft Altlasten, für seine Forderung an die Stadt Freiburg, die finanzielle Haftung bei etwaigen Pannen zu übernehmen. „Eine Altlastendeponie in unmittelbarer Nachbarschaft eines Wohngebietes schafft Unsicherheiten“, sagte  Fiederlein. In der Aussprache forderte ein Anwohner, sich nicht auf mittlerweile 20 Jahre alte Gutachten zu verlassen sondern neue Messungen und Erhebungen in Auftrag zu geben. Er beobachtete, dass Füchse und Dachse  die Deponie  untergraben haben. Offen ist, wie die Gemeinde Kirchzarten auf die geplante  Deponieerweiterung an ihrer  Gemarkungsgrenze  reagieren wird. Kappels Ortschaftsräte und besorgte Anwohner kritisierten den eng gestrickten städtischen Zeitplan, mit dem das strittige Thema durch die Gremien gepeitscht werden soll. Vorgesehen  ist, dass bereits am kommenden Dienstag, 10. März der Ortschaftsrat in Kappel sein Votum abgibt. Am 17. März  soll der Freiburger Gemeinderat in Kenntnis gesetzt werden und über das weitere Verfahren beschließen. Klappt alles so, wie es sich die Freiburger Stadtplaner vorstellen, dann könnte in zwei Jahren der erste Spatenstich für die neue Siedlung im Freiburger Osten erfolgen.  
Bernd Müller, 5.3.2009, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

 

Zwei Sanierungsfälle - Eine Lösung

... Seit 25 Jahren scheitern Sanierungspläne regelmäßig an Eigentums- und Geldfragen. Weil der Ebneter Schlossherr Nikolaus von Gayling am 4. Dezember 2008 das Kappler Areal für 430 000 Euro in der Zwangsversteigerung erworben hat, sieht die Freiburger Bau- und Umweltverwaltung überhaupt erst wieder eine Chance. Nun haben Behörden und von Gayling eine alte Idee recycelt: Das Erdreich aus Kappel soll auf die nahe gelegene Halde in Kirchzarten gebracht werden. ....
Alles vom 4.3.2009 lesen auf www.badische-zeitung.de/freiburg/zwei-sanierungsfaelle-eine-loesung

Altlast Kappel: Wie stabil ist die Abraumhalde?
Weit reichende Zusagen bei der Bürgerbeteiligung zur Sanierung der Altlast Kappel hat der städtische Baureferent Norbert Schröder-Klings den Anwohnern gemacht. In der Informationsveranstaltung am Montagabend kündigte er an, dass Gutachten und Zwischenberichte im Internet veröffentlicht werden und die Bürgerinitiative an nicht-öffentlichen Sitzungen des Gemeinderats teilnehmen könne. Die Anwohner stehen den Sanierungsplänen vor allem deshalb skeptisch gegen, weil sie fürchten, die Abraumhalden könnten ins Rutschen geraten. ....
Alles von Uwe Mauch vom 4.3.2009 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/altlast-kappel-wie-stabil-ist-die-abraumhalde

 

Ich selbst bin auch nicht klüger als das Umweltschutzamt

Die Leserbriefschreiber Jost Wießler, Stephan Lipps, Traugott Wöhrlin und Manfred Weber mögen sich bitte über die jetzt von Umweltamt der Stadt und des Landkreises geplante Sanierung informieren, bevor sie mit zum Teil auf mich gerichteten persönlichen Unterstellungen in die Öffentlichkeit gehen. Dazu bietet sich alsbald ein öffentliches Bürgergespräch am 2. März, 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle in Freiburg-Kappel an, zu dem die Fachleute des Freiburger Umwelt- und Planungsamtes einladen.

Die Anlieger in Neuhäuser mögen bitte bedenken: Auch meine Familie ist mit ihrem land- und forstwirtschaftlichen Besitz in unmittelbarer Nachbarschaft des ehemaligen Bergwerkes ebenfalls "Anlieger" und hat seit der Zeit der Schließung des Bergbaubetriebes mindestens zwei Dutzend "Sanierungs"-Vorstöße erlebt. Alle endeten ohne Ergebnis, aber die Altlast blieb und die Gefahren der Verunreinigung des Grundwassers und der Trinkwasserversorgung. Ob der jetzige Plan fachlich und rechtlich umsetzbar ist, mögen die Behörden entscheiden; ich selbst bin auch nicht klüger als das Umweltschutzamt der Stadt und des Landkreises. Selbstverständlich erwarte auch ich, dass nur ein solcher Plan umgesetzt wird, der für die unmittelbar betroffenen Anlieger, zu denen auch ich gehöre, keinerlei nachhaltige Gefahren mit sich bringt.

Leider hat der frühere Kirchzartener Bürgermeister von Oppen einer nüchternen Beurteilung der Sanierungspläne keinen Dienst erwiesen, wenn er die Kompetenz seiner Freiburger Kollegin Stuchlik und des Freiburger Umweltschutzamtes öffentlich in Frage stellt und den zufälligen Verlauf der heutigen Gemarkungsgrenze zwischen Kirchzarten und Freiburg zum Politikum hochspielt. Gemarkungsgrenzen haben beim Betrieb des Bergwerkes, bei der Bewirtschaftung unserer Felder, unseres Forst- und Jagdbetriebes, dessen Jagdpächter übrigens der Herr von Oppen selbst ist, nie eine Rolle gespielt. Und so sollte es auch bei einer allfälligen Sanierung der letzen Reste der jahrhundertealten Bergbaugeschichte des Schauinslandes sein.
BZ-Leserbrief vom 16.2.2009 von Nikolaus von Gayling, Freiburg-Ebnet

 

In erster Linie geht es um vermarktbares Bauland

Die Anwohner sehen in der "Altlast" keine Belastung. Als Anwohner der Neuhäuserstraße weiß ich, wie die meisten meiner Nachbarn denken: Es geht Herrn von Gayling und der Stadt Freiburg in erster Linie um die Gewinnung von vermarktbarem Bauland. Die Sanierung der "größten Altlast Baden-Württembergs" ist dabei nur eine lästige Hürde aber nicht das Hauptziel, wie man den Anwohnern weismachen will. Diese wohnen zum Teil seit über einem halben Jahrhundert gesund und froh unmittelbar neben dieser "Gefahr" und haben mit Freude erlebt oder erleben es noch immer, wie die Natur die alten Narben aus der Bergbauzeit wieder geschlossen hat und weiter schließt. Die Sanierung – wie sie beschrieben wurde – würde sie erneut aufreißen, nur viel schlimmer als zuvor. Denn wer 50 000 Tonnen oder mehr an belastetem Material erst ausbaggert, um es nach einer sogenannten Aufbereitung ein paar hundert Meter entfernt aber 25 Meter höher wieder abzulagern, muss schon ein Zyniker sein oder von der Aussicht auf Profit so verblendet, dass er die Gesetze der Physik aus den Augen verliert, wonach so Schweres wie Schwermetall nun einmal die Tendenz hat, wieder nach untern zu wandern und auf diesem Weg just den Schaden anrichten würde, den man zu beseitigen vorgibt. Die bekannt gewordenen Pläne erinnern auf fatale Weise an jene alte Lebensweisheit von dem Gras, das über eine leidige Sache endlich gewachsen ist, wobei es sich hier aber nicht nur um Gras, sondern um ein richtiges Biotop mit unzähligen Kleinlebewesen, mit Schilf, Erlen und sogar Orchideen handelt.
BZ-Leserbrief vom 16.2.209 von Traugott Wöhrlin

Verschiebung von Altlasten nach Gutdünken?
Es ist skandalös mit welcher Unverfrorenheit Politiker, Behörden, Verwertungsgesellschaften und vor allem der Besitzer mit dem schwermetallbelasteten Gebiet, mit einer der größten Altlasten des Landes, umgehen. Die Bürger hier in Neuhäuser werden mit ihren Sorgen, Bedenken, Fragen und Einwendungen nicht wahrgenommen. Alle Akteure haben unterschiedliche Vorstellungen und Absichten, für die Bürger hier in Neuhäuser wird das Problem aber nicht gelöst. Die Stadt Freiburg sucht Baugebiete, das städtische Umweltamt will eine Bodenverseuchung loswerden, auch wenn das Problem nur höchstens 400 Meter weiter verschoben wird und zwar auf die Gemarkung der Nachbargemeinde Kirchzarten. Tausende von Tonnen Erdreich sollen in einem riesigen Zement-Bodenverbund in der Nachbarschaft der Wohnbebauung endgelagert werden. Seit wann sind denn hier in Neuhäuser die Bedingungen für eine Sondermülldeponie gegeben? Der jetzige Privatbesitzer, ein Forstwirt, Schlossherr und Immobiliengeschäftsmann würde eine solche Problemlösung in der Nähe seines Hauses wohl kaum akzeptieren. Das Problem kann er sich doch nicht aufgeladen haben, um hier in Neuhäuser bei den Menschen etwas Gutes tun zu wollen. Die sogenannte Verantwortung, die er für sein jüngst ersteigertes Objekt reklamiert, kommt nicht den anliegenden Bürgern zu Gute. Sein Gewinn bei diesem Geschäft solle nur "bescheiden" sein, was immer das im Immobilienhandel auch heißen mag, er trage ja auch das Risiko bei diesem Deal. Das gesundheitliche Risiko tragen die Anwohner. Ich fordere die verantwortlichen Politiker und Behörden und auch den neuen Besitzer auf, sich der echten und vollen Verantwortung der Altlastproblematik zu stellen. Entweder wird der vergiftete Boden dahin entsorgt, wo die entsprechenden Bedingungen dafür geschaffen wurden, sprich auf die Sondermülldeponie, oder der Boden bleibt da wo er jetzt ist, halbwegs von der Natur bedeckt und belassen.
BZ-Leserbrief vom 16.2.209 von Jost Weßler

Wer haftet für unsere Gesundheit und für die Umwelt?
Ich bin schockiert über diese Vorgehensweise. Es handelt sich hier nicht um eine Sanierung, sondern um eine Umlagerung von Altlasten und Errichtung einer Sondermülldeponie (Monodeponie) auf einem Grundstück in unmittelbarer Nähe unserer Häuser und Grundstücke. Schon 1991 war eine Umlagerung auf dieses Grundstück im Gespräch. Herr von Gayling, als Grundstückseigentümer, wollte damals einer Umlagerung nur zustimmen, wenn ihn die Stadt Freiburg von "einer allfälligen Durchgriffshaftung" freistellt. Jetzt plant Herr von Gayling 30 000 Tonnen kontaminiertes Erdreich mit Zement zu vermischen und auf besagtes Nachbargrundstück abzulagern. Dieses Nachbargrundstück ist nichts anderes als eine Sandhalde, die inzwischen – glücklicherweise – bewachsen ist und sich zu einem Biotop entwickelt hat. Was passieren wird, wenn diese zusätzlichen Mengen (man spricht von insgesamt cirka 80 000 Tonnen) auf einen Sandhaufen gekippt werden, dürfte für jeden nachvollziehbar sein. Bereits in den frühen 80er Jahren kam bei einem Unwetter diese Halde ins Rutschen und Unmengen von Schlammmassen überschwemmten unsere Grundstücke und setzten Keller und Garagen unter Schlamm. Der Schaden war erheblich. Wer haftet bei der erneut geplanten Umlagerung für unsere Gesundheit, die Umwelt und unseren Grund und Boden? Die neu gegründete Tochterfirma der Gaylingschen Gutsverwaltung, die "Untere Bannholz GmbH"? Wie hoch ist die Haftungssumme? Glaubt die Stadt Freiburg sich so aus der Verantwortung stehlen zu können? Wie treffend hatte doch einst ein Kappler Ortschaftsrat zusammenfassend gesagt: "Je kostspieliger und komplizierter die Sanierung wird, desto ungiftiger wird das Material."  
BZ-Leserbrief vom 16.2.2009 von Stephan Lipps, Neuhäuser

 

Abenteuerspielplatz für Spekulanten

Mannshohe Gräser, umgestürzte Bäume und kleine Trampelpfade zwischen zugefrorenen Teichen: Baden-Württembergs größte Altlast sieht aus wie ein Abenteuerspielplatz. Doch auf dem Areal in Kappel, so groß wie drei Fußballplätze, toben sich keine Kinder aus, sondern Finanzjongleure und Spekulanten. Es ist nicht nur mit Schwermetallen belastet, sondern mit Hypotheken in Millionenhöhe.
Alles von Uwe Mauch vom 4.2.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/abenteuerspielplatz-fuer-spekulanten


 

Bürger befürchten Hauruckverfahren

Große Sorgen bereitet die Entsorgung der Altlasten der ehemaligen Erzwäsche Stollberger Zink den Bürgern in Freiburg-Kappel und Kirchzarten-Neuhäuser. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Dieter Salomon äußert die Interessengemeinschaft "Altlasten Stolberger Zink" Freiburg-Kappel/Kirchzarten-Neuhäuser Befürchtungen, dass ein Sanierungsverfahren eingeleitet werde, in dem in einem Hauruckverfahren vollendete Tatsachen geschaffen werden sollen:
Alles vom 2.1.2008 lesen auf www.badische-zeitung.de/buerger-befuerchten-hauruckverfahren

 

Offener Brief der Interessengemeinschaft „Altlasten Stolberger Zink“     

Stadt Freiburg
Herrn Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon
79095 Freiburg im Breisgau

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Salomon,
auf Grund der Veröffentlichung des Schreibens des Bürgermeisters von Kirchzarten Herrn von Oppen an Sie in der BZ, möchten wir uns in der Sache Stolberger Zink ebenso an sie wenden. Die Äußerungen der Umweltbürgermeisterin Frau Stuchlik, veröffentlicht in der BZ vom 10.12.2008, sind auch für uns nur die Bestätigung und lassen uns schon lange zweifeln, ob das Verfahren zum „Sanierungsplan“ unvoreingenommen durchgeführt werden wird. Wir hegen große Zweifel, dass das sogenannte Sanierungsverfahren, so wie es unserer Kenntnis nach angedacht ist, auch die Belange der Bürger in Kappel – Neuhäuser in angemessener Weise berücksichtigt. Zwar wurden wir von Herrn von Gayling im Juli kurz informiert, dass er beabsichtigt, das Stolberger Zink Gelände an der Neuhäuserstraße zu kaufen, unseren Rat, sich diese Belastung nicht aufzuerlegen, konterte er mit dem Hinweis, dass bekannte Persönlichkeiten der Stadt ihn aufgefordert hätten, das Problem zu lösen. Gestatten Sie uns an dieser Stelle auch die Frage – gehörten auch Sie zu diesen Persönlichkeiten?

Wir mussten dann doch mit großem Erstaunen feststellen, dass direkt nach der Versteigerung Mit-arbeiter des Umweltschutzamtes, die in die Altlastenproblematik eingebunden sind, zusammen mit dem Vertreter der „Untere Bannholz GmbH“ sich in dem dem Amtsgericht gegenüberliegenden Kaffee mit Herrn von Gayling trafen. In diesem Zusammenhang gibt uns besonders zu denken, dass plötzlich unter das Verfahren „ein positiver Schlussstrich“ gezogen wird, dies auch auf dem Hintergrund, dass wohl ernst zu nehmende Investoren nach Prüfung der Fakten einen Rückzieher machten.

Müssen wir jetzt davon ausgehen, dass unter Umständen durch ein Kompensationsgeschäft zwischen dem Erwerber und der Stadt Freiburg die „Sanierung“ endlich in die Wege geleitet wird, da durch den Kauf des Grundstückes durch die „Untere Bannholz GmbH“ die Stadt Freiburg nicht in die Nachfolge des insolventen Grundstücksbesitzer treten muss. Unter Profitaspekten ist die angedachte Umlagerung die brutalste und billigste Variante, die Einzige, die eine „Sanierung“ wohl durchführbar erscheinen lassen und über ein Baugebiet finanziert werden soll. Die Umlagerung von schwermetallverseuchtem Boden von dem neu erworbenen Grundstück auf ein anderes Grundstück des gleichen Grundstückbesitzers und Schaffung einer Schwermetallaltlast-Monodeponie in unmittelbarer Nachbarschaft eines Wohngebietes kann wohl nicht als Sanierung bezeichnet werden. Einen „Betonklotz“ von etwa 80000 Tonnen Gewicht auf einen Sandhügel zu setzen ist schon ein gewagtes Unterfangen.

Wir befürchten wieder einmal die Durchführung eines Sanierungsverfahrens, in dem in einem Hauruck-Verfahren vollendete Tatsachen geschaffen werden sollen. Wir werden auf jeden Fall das „Sanierungsverfahren“ sehr aufmerksam verfolgen, sehen wir uns doch bestätigt, dass hier im Hintergrund etwas läuft, von dem man nicht die Öffentlichkeit informieren  möchte. Auch zeichnet es sich nicht ab, dass Bürger von Kappel – Neuhäuser bzw. die Vertreter der IG Altlasten, außer dem üblichen Verfahren, im Vorfeld an der beabsichtigten Planung beteiligt werden. Wir nehmen es dankbar zu Kenntnis, dass  Vertreter der Gemeinde Kirchzarten und besonders der Bürgermeister Herr von Oppen, die Sorgen und Ängste der betroffenen Bürger ernster zu nehmen scheinen als die Verantwortlichen der Stadt Freiburg. Es ist wohl symptomatisch, dass keiner der Politiker des Stadtrates sich in der letzten Zeit für die Belange der Bürger in diesem Wohngebiet interessiert hat bzw. sich um einen Kontakt bemüht hat. Oder müssen wir auch hier davon ausgehen, dass man im Gemeinderat, so wie Frau Stuchlik frohlockt, endlich ein leidiges Thema vom Tisch zu haben. Auch wir würden es begrüßen, wenn die Gesamtplanung in neutrale Hände gelegt würde. Wir möchten Sie bitten, das Schreiben auch den Fraktionen zur Kenntnis zu geben.

Mit freundlichen Grüßen
im Namen der
Interessengemeinschaft „Altlasten Stolberger Zink“     
Freiburg-Kappel / Kirchzarten-Neuhäuser

Jürgen Fiederlein, Neuhäuserstr. 20a, 79117 Freiburg, Tel 0761/65225 
22.12.2008

Verteiler:
Gemeinde Kirchzarten / Bürgermeister von Oppen
Ortschaftsrat Kappel
Badische Zeitung

 

 

Stolberger Zink: Zwangsversteigerung des Geländes
 
Das Gelände der ehemaligen Erzwäscherei Stolberger Zink im Kappeler Tal wurde am 4. Dezember öffentlich zwangsversteigert. Erworben hat das Areal die Untere Bannholz GmbH, ein Betrieb der Guts- und Forstverwaltung von Gayling. Es ist beabsichtigt, das Grundstück weiter zu geben an Dr. Eisele, Planungs- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH in Rottenburg am Neckar, welches das Grundstück sanieren und die Baureife herbeiführen wird. „Damit kann endlich ein positiver Schlussstrich unter die sich jahrelang hinziehenden Verhandlungen mit möglichen und wieder abgesprungenen Investoren und Sanierern gezogen werden“, so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. „Die Vermarktung des Geländes erwies sich durch die Verknüpfung der zunächst notwendigen Sanierung mit der Bebauung mit möglichen Interessenten als äußerst schwierig“, so Norbert Schröder-Klings, Leiter des Referats für Stadtentwicklung und Bauen. Das rund 2,4 Hektar große Gelände ist aus dem Betrieb der ehemaligen Erzwäscherei mit Schwermetallen belastet. Dort wurden bis ins Jahr 1954 Erze aus den Bergbauanlagen des Schauinslands verarbeitet. Bereits im Vorfeld der Zwangsversteigerung liefen mit dem Umweltschutzamt Gespräche im Hinblick auf einen notwendigen Sanierungsplan zur Dekontaminierung des Grundstücks sowie zur späteren Bebauung. Aufgrund dieser Gespräche wurde bereits der Entwurf eines Sanierungsplanes erstellt, der nach der Zwangsversteigerung umgesetzt werden kann. Nach einer ersten Bewertung durch das Umweltschutzamt kann die Umlagerung des belasteten Materials voraussichtlich nach Durchführung des bodenschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens erfolgen. Die Stadt begrüßt die geplante freiwillige Sanierung, da aus bodenschutzrechtlicher Sicht derzeit keine verhältnismäßige Maßnahme zur Sicherung beziehungsweise Sanierung des Geländes angeordnet werden kann. Diese freiwillige Sanierung ist im Sinne der Zielrichtung des Bodenschutzes zum Flächenrecycling als ökologische Verbesserung des Status quo anzusehen, da die Schadstoffe gebunden und anschließend gesichert abgelagert werden. Auch die Bebaubarkeit des Grundstückes soll zeitgleich mit der Sanierung herbeigeführt werden. Die Fläche ist nach vorangehender Sanierung für eine Bebauung geeignet. Auch sieht der Flächennutzungsplan eine bauliche Entwicklung in diesem Bereich vor. Die Stadtverwaltung bereitet eine Informationsveranstaltung für die interessierten Anwohnerinnen und Anwohner von Kappel und Kirchzarten sowie die Behandlung im Ortschaftsrat und in den gemeinderätlichen Gremien im März 2009 vor. Ihre Ansprechpartnerin im Presse- und Öffentlichkeitsreferat: Martina Schickle, Tel 0761/201-1350, E-Mail: Martina.Schickle@stadt.freiburg.de
9.12.2008, Amtsblatt, www.freiburg.de
   

Links

Geschichte der Erzwäscherei:
http://www.erzwaescherei.de/html/geschichte.html


 

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© Freiburg-Dreisamtal.de, Kontakt,  Update 20.06.12