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Dietenbach
Ortsteil von Kirchzarten im oberen Dreisamtal
 

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Blick vom Rössle nach Süden ins Dietenbach am 1.Mai 2009
Blick vom Rössle nach Süden ins Dietenbach am 1.Mai 2009 - oben links die Anhöhe Immi

 

Neue Brugga-Brücke: Bauzeit 3 Monate, 60 t Beton, 350000 Euro

Wie groß die Freude der Dietenbacher Bürger(innen) über die Beendigung der langen Sperrung der Dietenbacher Straße ist, war bereits kurze Zeit nach der Öffnung mit dem symbolischen Scherenschnitt zu hören. Als Dorothea Mayer vom „Jungbauernhof“ nach gut dreieinhalb Monaten endlich wieder auf die fast drei Kilometer lange Umleitung über Geroldstal verzichten konnte, passierte sie die neue schmucke Brücke am „Rössle“ mit einem freudigen Hupkonzert. Und auch viele andere Dietenbacher sind stolz auf das neue sichere Brückenbauwerk, auch wenn sie während der Bauzeit einige Beschwerlichkeiten in Kauf nehmen mussten. Schließlich können jetzt auch wieder LKWs und schwere Landmaschinen gefahrlos die Brugga überqueren. Das war vor einigen Monaten nicht mehr so. Die alte Brücke war schlichtweg marode, eine Reparatur sinnlos. Und da der Gemeinde selbstverständlich die Sicherheit vorgeht, war sie schnell zum Neubau bereit und stellte per Gemeinderatsbeschluss die benötigten rund 350.000 Euro gerne zur Verfügung. 600 Tonnen Steine wurden im Uferbereich verbaut, 60 Tonnen Beton brauchte die Brücke. Bürgermeister Andreas Hall dankte bei der Einweihung am vergangenen Freitagnachmittag neben Planern und Handwerkern vor allem den Dietenbachern, dass sie ohne großes Murren den Umweg auf sich genommen hatten. Besonders bedauerte Hall, dass das „Gasthaus zum Rössle“ wohl auch wirtschaftlich unter der Umleitung gelitten habe. Schließlich hatte im April, kurz vor Brückenabriss, das Fachmagazin „Feinschmecker“ das „Rössle“ noch zum „besten Landhotel Deutschlands“ erkoren. Für die Anwohner des Schützenwegs gab’s jetzt eine bessere Zufahrt mit neuem Zaun und teils besserer Straßenbeleuchtung. Ein großes Lob für die Bauarbeiter sprach Rosemarie Simon, eine Anwohnerin vom Schützenweg, aus: „Die Arbeiter waren sehr freundlich zu uns und haben immer Rücksicht auf unsere Durchfahrtwünsche genommen.“ Und Otto Wehrle, der die Bauarbeiten an der Brugga-Brücke all die Monate filmisch begleitet hatte, zeigte seine Dokumentation im „Rössle“ beim „Brücken-Eröffnungsfest“.
Gerhard Lück, 8.12.2011, www.dreisamtaeler.de

Brückenneubau in Dietenbach am 23.9.2011
Brückenneubau in Dietenbach am 23.9.2011 Brückenneubau in Dietenbach am 23.9.2011 3.12.2011: Mit Bürgermeister Andreas Hall sorgten viele Dietenbacher Bürger(innen) dafür, dass das rot-weiße Absperrband auf der Brückenmitte bald in viele Teile zerschnitten war.  Foto: Gerhard Lück

 

Existenz der Schwarzwaldhöfe sichern

Am Beispiel dieses Betriebs, dem Gallihof, will Reinhold Pix erläutern, wo er ansetzen würde, um die wirtschaftliche Existenz der Rinderhalter im Schwarzwald zu stärken. Peter Spiegelhalter hält 30 Milchkühe und bewirtschaftet 30 Hektar Wiesen, 3,5 Hektar Ackerland und 27 Hektar Wald, was für einen Schwarzwaldbetrieb typisch und durchschnittlich ist. Typisch ist auch, dass Spiegelhalter gut die Hälfte seiner Einnahmen aus Fördermitteln bezieht und die Erlöse aus der eigentlichen Produktion gerade die Kosten decken. Gern würde er seinen Stall umbauen und einen Melkstand installieren, um den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Einen Investitionszuschuss gibt es aber nur, wenn die Herde gleichzeitig vergrößert wird. "Das aber macht angesichts der Preissituation keinen Sinn", sagt der Landwirt und erzählt von Berufskollegen, die in die Schuldenfalle gerutscht waren. Neben der Gebäudeinvestition müssten Produktionsrechte für die Erzeugung von Milch erworben oder gepachtet werden, was die Gewinnspanne der zusätzlich produzierten Milch zusammenschmelzen lässt. Investitionen, die den Arbeitsaufwand verringern, wären auf dem Gallihof jedoch sinnvoll, denn dann könnte der Landwirt leichter andere Einkommenspotenziale erschließen. "Man muss sich nichts vormachen. Betriebe unserer Größe werden im Haupterwerb wohl nicht bestehen bleiben", sagt Peter Spiegelhalter. Und so hat sein ältester Sohn, der gerne Landwirt werden würde, einen Handwerksberuf erlernt. ....
Alles von Silvia Faller vom 9.3.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/kreis-breisgau-hochschwarzwald/existenz-der-schwarzwaldhoefe-sichern--42374677.htm


 

 

 

Holzbeuge auf der Immi: Maiandacht-Rinder-Theorie

Maiandacht auf der Immi am 2.5.2008 - die neugierigen Kühe sind da!   Blick nach Norden über die Immi am 17.10.2010 - Holzbeuge rechts
FRÜHER: Maiandacht auf der Immi am 2.5.2008 - die neugierigen Kühe sind da!   HEUTE: Blick nach Norden über die Immi am 17.4.2010 - Holzbeuge als Sichtsperre

Auf der Immi-Anhöhe zwischen Dietenbach und Geroldstal wurde im März 2010 eine imposante Holzbeuge gebaut. Über die Gründe für diese Standortwahl wird weiter gerätselt - hier die "Maiandacht-Rinder-Theorie"

Die alljährlich auf der Immi stattfindende Maiandacht ist beliebt bei Mensch und Tier. Auf dem Sträßchen werden Bänke und Tische aufgestellt, um vor dem Wegekreuz unter "freiem Himmel" zu beten. Doch wundersamerweise ziehen Gesang und Fürbitten die ringsum weidenden Rinder magisch an. Neugierig kommen Sie zum Elektrozaun, um während der gesamten Andacht den Liedern und Gebeten zu lauschen. Möglicherweise haben gelegentliches Glockengebimmel, schüchternes Muuh bzw. Kuhpfladen-Pflatsch gestört. Deshalb wurde der durchsichtige Elektrozaun durch eine über 2 m hohe Holzbeuge ersetzt. Vorteil: Bei der nächsten Maiandacht sind die neugierigen Kühe abgeschirmt. Nachteil: Während der gesamten übrigen Zeit im Jahr ist der früher herrlich freie Ausblick nach Osten zu Weilersbach, Zastler und Häusleberg versperrt.
Diese "Maiandacht-Rinder-Theorie" ist wahrscheinlich falsch. Doch - welche Theorie stimmt? Warum wurde die Holzbeuge auf der Immi gebaut? Kennen Sie die richtige Theorie?
18.4.2010, Ekke

Kapelle im Karmelitinnenkloster: Läuten ist hier Handarbeit

Spaziergängern und Wanderern ist der Blick vom Schützenplatz aus auf ein großzügiges Areal mit hellem Gebäudekomplex vertraut, das Karmelitinnenkloster. Noch immer ist das Läuten im Turm "Handarbeit": Zur morgendlichen Messe um 7.45 Uhr wird mit der großen Glocke geläutet, sonntags mit beiden. Zum "Angelus" ertönen um 12 und 18 Uhr die große Glocke, abends zusätzlich die kleine für die Verstorbenen. Zu besonderen Anlässen schwingen beide Glocken. In Großbuchstaben ziert des Engels Gruß – "AVE MARIA GRATIA PLENA" – in der Klosterkapelle die größere der beiden Glocken im Dachreiter. Geweiht ist sie der Gottesmutter Maria. "ST. JOSEF ORA PRO NOBIS", steht auf der kleineren Glocke – heiliger Josef, bete für uns. Gewidmet ist sie dem 1870 von der katholischen Kirche als Schutzheiligen benannten heiligen Josef, der "Randfigur der Weihnachts-Geschichte": Er ist nicht leiblicher Vater Jesu, greift mit keinem Wort in die Handlung ein, bietet wohl aber Maria und dem kleinen Jesus Schutz und Heimat. Das Geschlecht der Habsburger, ehemals Besatzungsmacht im Breisgau, verehrte ihn als Hausheiligen. Gegossen wurden beide Glocken in der Glockengießerei Schilling in Heidelberg. Am 22. November 1959, dem Namenstag der heiligen Cäcilie, Schutzheilige der Musik, empfingen die Glocken die Weihe durch Pfarrer L. Gedemer. Am 8. Dezember jenes Jahres ließen sie erstmals ihre Töne aus der luftigen Höhe des neuen Turmes erklingen, um am Vortage von Maria Empfängnis die feierliche Vesper des Festes einzuläuten, das gleichzeitig auch Einkleidungsfest für die Pfortenpostulantin, Schwester Gabriele, die ehemalige Architektin des Kloster-Neubaus, war. Zwei als Deutsche nach dem Ersten Weltkrieg aus den französischen Klöstern Bordeaux und Auch ausgewiesene Ordensfrauen ließen "das Klösterle", wie es liebevoll genannt wird, 1928 auf dem einstigen Kirchzartener "Erlenhof" entsprechend den Regeln der katholischen Kirche errichten. 1956 und 1959 erfolgte der Neubau, zur Jahrtausendwende 1999/2000 wurde er renoviert. 14 Schwestern leben derzeit im Karmel, sie bewirtschaften den großen Garten und bieiten verzierte Kerzen zum Verkauf. Ihre Patronin ist die heilige Therese von Lisieux (1873-1897); sie bereicherte die Spiritualität des Karmel durch ihren "Kleinen Weg". Zum Stundengebet rufen die Glocken die hier in strenger Klausur im Gebet Lebenden und ihre zu "Stillen Tagen" einkehrenden Gäste.
Monika Rombach , 18.12.2009

 

Wieder auf: Gasthof zum Rössle – Die Insel im Dreisamtal

Für Patrick Franke und Vera Pallano erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch – Reiche Erfahrung in der Schweiz gesammelt

Die Lage ist einmalig. Direkt am Landschaftsschutzgebiet zwischen Schauinsland und Dreisamtal gelegen, ermöglicht der „Gasthof zum Rössle“ in Dietenbach engagierten und kreativen Wirtsleuten reiche Möglichkeiten der gastronomischen Entfaltung. Von November 2008 bis Mai 2009 blieben die nach dem Auszug der Familie Seltz, deren Pachtvertrag ausgelaufen war, ungenutzt. Für den Inhaber Rainer Mülbert war es nicht einfach, einen geeigneten neuen Pächter zu finden. Die Wirtschaftskrise schreckte manchen interessierten Gastronomen vor einer Selbständigkeit ab. Hinzu kam, dass Mülbert als „Schwarzwälder Urgestein“ – seine Leidenschaft widmet das frühere Todtnauer Skiass der badischen Gastronomie, dem Filmemachen und der Kunst – seine eigene Philosophie vom „Gasthaus zum Rössle – Der Insel im Dreisamtal“ hatte.
Schließlich blickt das denkmalgeschützte Gasthaus an der Brugga auf eine lange Geschichte zurück. 1751 wurde es erstmals als „Kernenmühle“ erwähnt und machte Geschichte, als dort 1905 Kirchzartens erstes Elektrizitätswerk eingerichtet wurde. 1952 erteilte die Gemeinde dann erstmals eine Konzession für den „Gasthof zum Rössle“. Im Jahre 1983 erweckten Rainer Mülbert und Partner Josef Diehl das ruhende „Rössle“ aus dem Dornröschenschlaf, renovierten es liebevoll und fanden engagierte Pächter als Wirtsleute. Und nach der „Zwangspause“ von einem halben Jahr ist nun wieder Leben ins „Gasthaus zum Rössle“ eingekehrt. Die Ruhepause nutzte der Besitzer zur gründlichen Renovierung der Gasträume. Das Dach wurde komplett isoliert und die Küche erhielt einen neuen Fußboden. Das sind nun beste Voraussetzungen für das neue Wirtsleutepaar: Patrick Franke, gelernter Koch und Küchenmeister, und seine Partnerin Vera Pallano, Gastronomiefachfrau und erfahrene Restaurantleiterin. Er kommt aus dem Schwäbischen und sie aus Genua, wo sie in einer Gastronomiefamilie groß wurde und so alle Vorzüge südländischen Umgangs mit Gästen mitbringt. Die letzten acht Jahre lebten und arbeiteten beide in der Schweiz – zunächst einige Jahre in Saas Fee und zuletzt zwei Jahre am Luganer See im Tessin. Mit dem „Rössle“ hoffen beide, eine Restauration gefunden zu haben, die zu ihnen passt und die in einer wunderschönen Landschaft liegt. Sie selbst verstehen sich als „junges, modernes Wirtspaar, das für die eigenen Wünsche des Gastes offen ist“. Sie wollen – ganz im Sinne von Rainer Mülbert – Ruhe und Entspannung bieten, „Entschleunigung soll Kreativität durch Inspiration“ ermöglichen. Vier Wochen lang haben Vera Pallano und Patrick Franke nun mit der großen Unterstützung von Eltern und Verwandten „ihr Rössle“ hergerichtet. Jetzt hoffen sie, dass an allen Wochentagen außer dem Ruhetag am Mittwoch viele Gäste ihre vielfältigen Speise- und Getränkeangebote mit dem Anspruch „regional, saisonal, mediterran“ annehmen. Von 12 bis 14 von 18 bis 22 Uhr gibt es Angebote aus der „größeren Karte“ mit so leckeren Sachen wie „Matjestatar auf Pumpernickel und Gurken“, „Spargelcremesuppe mit Rohschinkenchips“, „Hausgemachte Ziegenfrischkäse-Ravioli auf kandierten Kirschtomaten und Pinienkernen“, „Schwäbischer Zwiebelrostbraten mit Brägele oder Spätzle“ oder „In Olivenöl gegarter Seeteufel mit mediterranem Kartoffelpüree und jungem Spinat“ sowie „Schokoladen-Creme Brulée mit marinierten Erdbeeren“ – usw., usw. … Mit der jeweiligen „Tagesempfehlung“ will Patrick Franke immer aktuelle Highlights setzen. Klar, dass eine ausgewählte Karte badischer und ausländischer Weine das Angebot abrundet.

Neu im Rössle ist eine eigene Karte für die Terrasse mit vielen leckeren Kleinigkeiten und vor allem mit Kuchen und Kaffee. Das wird besonders die vielen Radler und Spaziergänger auf dem Dreisamtalradweg, der direkt von Oberried kommend am Haus vorbei führt, erfreuen. Gerne übernachten die Gäste auch in den teilweise denkmalgeschützten sechs Doppelzimmern und die „Brugga-Stube“ ist ideal für Familien- und Betriebsfeiern. In diesem Raum wird sich Rainer Mülbert auch immer um aktuelle Ausstellungen bemühen, z.B. derzeit einer Schau faszinierender Schwarzwaldfotos. Unterstützt werden die jungen Wirtsleute durch eine weitere Servicemitarbeiterin, einen zusätzlichen Koch und „viele helfende Hände“.
Gerhard Lück, 12.6.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Hansjörg Maier brennt Kräuterschnaps - Bronzemedaille

Hansjörg Maier vom Maierhof in Dietenbach Hansjörg Maier vom Maierhof in Dietenbach - Bild: Nils Kickert

Äußerst begehrt ist bei Kennern der Kräuterschnaps von Hansjörg Maier aus Dietenbach bei Kirchzarten. Seit 40 Jahren brennt er in einem kleinen Häuschen hinter seinem Wohnhaus Schnaps. In dem kleinen gekachelten Raum wird es bei mehr als zwei Personen eng. „Und beim brennen heiß wie in einer Waschküche“ meint der 60jährige. Hinter ihm glänzt der frisch polierte Kupferkessel. Zumindestens in der Region Breisgau-Hochschwarzwald, vielleicht sogar in Deutschland, ist es die kleinste Brennerei. Etwa 2.500 dieser meist im Nebenerwerb genutzten Betriebe gibt es in der Regio noch. Da jedoch keine neuen Brennrechte ausgegeben werden, sinkt die Zahl langsam. Auch Hansjörg Maier verdient mit seiner „Medizin“ wie er das hochprozentige Getränk nennt kein Geld. Er verkauft seine Flaschen zwar an Bekannte und Freunde, aber nicht an jeden. „So viel Arbeit und Mühe wie da drin steckt muss man schätzen.“ sagt er. Der Erlös reicht gerade aus um die Alkoholsteuer zu bezahlen. Pro Flasche sind bis zu fünf Euro fällig, je nach Alkoholgehalt. Im Jahr darf der Dietenbacher 300 Liter Weingeist erzeugen. Für seinen Schnaps benutzt er nur eigene Zutaten. Das Obst kommt von seinen Streuobstwiesen, die Kräuter von einer Gärtnerei in der Umgebung. Die Ernte ist mit entscheidend für die Qualität, genauso wie der Brennvorgang. Jedes Jahr im Winter ist er ein paar Wochen lang mit dem Brennen und abfüllen beschäftigt. Manchmal hilft ihm zwar sein Sohn, doch das meiste schafft er alleine. Die Arbeit macht ihm sogar so viel Spaß, dass er dafür seinen Urlaub opfert. Die Brennzeiten sind dabei streng festgelegt. Regelmäßig erfolgen unangemeldete Kontrollen, wie das alte Brennbuch belegt. Schon sein Großvater ging diesem zeitaufwendigen Hobby nach. Ums Geldverdienen geht es nicht, sondern vor allem um das Obst zu verwerten. Vor allem Zwetschgen und Kirschen werden bei Hansjörg Maier verarbeitet. Solange es geht will er weiter machen, und wenn der baldige Ruhestand beginnt soll das Ganze ein wenig intensiviert werden. Im Dreisamtal bekannt ist sein Kräuterschnaps. Anfangs verwandte auch Hansjörg Maier eine Fertigmischung. Dann begann das experimentieren. Jetzt kommen 15 Kräuter hinzu, von denen nur Anis, Kamille und Pfefferminz verraten werden. Das die Qualität stimmt zeigen einige Medaillen. Im letzten Jahr gab es die Bronzemedaille des Kleinbrennerverbandes. Die vielleicht kleinste Brennerei Deutschlands ist mit die Beste.
Nils Kickert, 24.2.2009, www.stadtkurier.de

 

Tauziehfreunde fürchten um Existenz

25 Jahre Ruhe, jetzt gibt es Streit um die Trainingsanlage in Dietenbach — Vertrag macht Leistungstraining nahezu unmöglich

Die Meistertitelsammlung der "Tauziehfreunde Dietenbach" ist respektabel. Deutsche Meisterschaften, Vizetitel bei Europa- und Weltmeisterschaften und ein anerkannter Name in der Welt des Tauziehsports machen den 130 Mitglieder starken Sportverein zu einem Botschafter des Dreisamtals. Doch der seit nahezu 25 Jahren für all die Erfolge notwendige Trainingsplatz auf dem Dietenbacher Hofgelände von Hansjörg Maier, von Nachbarn und Gemeinde stets geduldet, soll ihnen jetzt wegen nachbarschaftlicher Streitigkeiten genommen werden.

Bei einem sogenannten "runden Tisch" legte das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald dem Vereinsvorstand vor einigen Wochen einen "Öffentlich-Rechtlichen Vertrag nach Paragraf 54 Landesverwaltungsverfahrensgesetz" vor. Während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Kurhaus Kirchzarten vor wenigen Tagen berieten die Vereinsmitglieder intensiv und lehnten am Ende eine Unterzeichnung ab. Der Tauziehfreundevorsitzende Rolf Grohmann las den Vertrag vor, der in seiner Präambel von "Nachbarschaftsbeschwerden, die es immer wieder" gegeben habe, spricht. Dem Verein seien solche Beschwerden erst bekannt worden, hieß es im Kurhaus, als der Junior des Landwirtes Hansjörg Maier ein Wohnhaus so platzierte, wie es den Nachbarn — das sind die im Skilanglaufsport seit Jahrzehnten aktiven und erfolgreichen Spitzensportler Georg und Peter Zipfel — nicht gefiel. Sie beschwerten sich bei Gemeinde und Landratsamt über die baurechtlich nie schriftlich genehmigte Tauziehtrainingsanlage. Die wurde jedoch jederzeit von der Gemeinde Kirchzarten geduldet und unterstützt. So half die Gemeinde sogar mit eigenem Holz aus dem Gemeindewald, damit der Übungsplatz für ein Bundesligatraining tauglich mit Überdachung und Windschutz hergerichtet werden konnte. Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen sprach den Tauziehern beim Trainingsbesuch Lob und Anerkennung für die gelungene Anlage und die sportlichen Leistungen aus. Und auch sein Stellvertreter Franz Kromer zeigte sich jederzeit zur Unterstützung bereit. Nach dem jetzt vorliegenden Vertrag sei die Anlage spätestens nach dem 31. Dezember 2009 zu schließen, wenn sie nicht einer "nachträglich genehmigten Nutzung" zugeführt werden könne. Die Auflagen bis dahin sind nicht ohne: So soll zwischen März und September Training nur noch dienstags, donnerstags und freitags für jeweils zwei Stunden möglich sein. Die gemeinsame Abfahrt zu Wettkämpfen wird nicht vor neun Uhr erlaubt. Wie die zahlreich im Verein aktiven Nationalmannschafts- oder sonstigen Kadersportler mit dem an drei Sonntagen zwischen Zehn und Zwölf erlaubten Sondertraining auskommen sollen, ist den Sportlern ein Rätsel. Die neun "Verpflichtungen" des Paragrafen 1 machten für die Tauziehfreunde einen für internationale Erfolge notwendigen Trainingsbetrieb unmöglich, war von allen zu hören.

Und wie der kleine Verein einen Umzug an einen noch unbekannten Ort — das Engenwaldgelände sei im Gespräch — finanziell und organisatorisch leisten soll, schien allen sehr unklar. Vereinsmitglied Frieder Wienemann, von Beruf Rechtsanwalt, kommentierte den Vertrag so: "In seinen Einschränkungen für den Verein ist er sehr präzise, bei den Hoffnungspassagen für den Verein aber mehr als vage. Die Gemeinde Kirchzarten muss mehr für den Verein bieten." Den Tauzieh-freunden sei schon bewusst, dass es keine schriftliche Grundlage, aber immerhin 25 Jahre Duldung für das Trainingsgelände in Dietenbach von der kommunalen Behörde als auch von den Nachbarn gebe. Grohmann berichtete, dass er vor fünf Jahren bei der Übernahme des Vorsitzes einen formlosen Genehmigungsantrag an die Gemeinde Kirchzarten gestellt, dann aber über ein Jahr nichts mehr gehört habe. "Ich bin auf alle Beteiligten zugegangen" , berichtete er den Mitgliedern, "und habe nach Lösungen gesucht." Als Repräsentant des Tauzieh-Weltverbandes bezog Günter Weiß, viele Jahre Vorsitzender der Dietenbacher Tauzieh-freunde, ganz offiziell Position: "Dietenbach stellt seit 2001 Sportler für den Nationalkader. Was ich jetzt hier an Gegenwehr erlebe, gibt es in ganz Deutschland nirgendwo. Es ist beschämend, dass Leute, die im Sport groß und berühmt geworden sind und noch heute damit verdienen, unseren Verein jetzt kaputtmachen."  Aus der abschließenden Abstimmung nahm der Vorstand für das weitere Vorgehen ein klares Votum mit. Die Unterschrift unter den vorgelegten Vertrag wurde fast einstimmig abgelehnt und der Vorstand beauftragt, einen Fachanwalt für Vertragsrecht mit der Prüfung und rechtlichen Vertretung einzuschalten.
Gerhard Lück , 10.12.2007, BZ

 

Maria Zipfel vom Ruhbauernhof 80 Jahre

Die Mutter der "Zipfel-Buebe" wird heute 80 Jahre alt / Erinnerungen an schwierige Jahre ihrer Jugend und die sportlichen Erfolge ihrer Kinder

Heute vor 80 Jahren wurde Maria Zipfel geboren, deren sieben Kinder mit Schwiegerkindern und Enkelchen sicher die Ersten unter der Gratulantenschar sein werden. Herrlich lebhaft weiß die rüstige Jubilarin am großen Stubentisch unter dem Herrgottswinkel aus ihrem Leben zu erzählen. Sieben Kinder, das waren sie auch auf dem Oberrieder Schuhbauernhof, der Heimat von Maria Dilger. Zur Ausbildung als Damenschneiderin musste die junge Maria in die Stadt. In die Zeit der Bombennächte vor dem Großangriff auf Freiburg im November 1944 fiel ihre Gesellenprüfung. Die Schrecken der Kriegszeit sitzen noch immer tief. Im Nachkriegsjahr 1950 konnte sie dann erfolgreich zur Meisterprüfung antreten. Viel gab es damals zu tun im Schneiderhandwerk, vor allem das Ändern von Bekleidungsstücken war gefragt; von Neuanschaffungen konnte man damals meist nur träumen.
1951 war das Hochzeitsjahr, sie gab Pius Zipfel vom Ruhbauernhof im Kirchzartener Ortsteil Dietenbach das Jawort. Mit sieben Kindern, sechs Buben und einem Mädchen, wuchs die Familie. Bis zum dritten Kind habe sie noch Aufträge genäht, dann sei die Zeit dafür einfach zu knapp geworden. Dass gerade ihre Buben als Skilangläufer einmal den Namen Zipfel und den Ortsnamen Kirchzarten in der Welt berühmt machen würden, ahnten die Eltern der "Zipfel-Buebe" damals natürlich nicht.

Vom Fenster ihres Bauernhauses aus sieht Maria Zipfel gern auf den Hang jenseits der Straße. Dort machten Georg, Peter und Ullrich wie auch Klaus und Tochter Monika als Kinder ihre ersten Gehversuche auf den Skibrettern, während es Thomas sportlich eher auf den Fußballplatz und Martin zum Tauziehen zog. Natürlich sollte auch die Mama einmal das Fahren im Schnee ausprobieren: "'s het mi derart hinderschi g'worfen, dann hets es gha", gesteht sie lachend in der Erinnerung.

Dankbar denkt sie an die damaligen Betreuer, Pius Hug, Hubert Börschig und Studienrat Walter Riegler, deren Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sie schätzte, wenn sie die Buben zum Trainieren oder zu Wettkämpfen abholten und zurück brachten. Damit seien wichtige Tugenden für das ganze Leben vermittelt worden.
1994 verstarb der Ehemann und Familienvater. Noch heute lebt die Jubilarin im Bauernhaus. Die Antwort auf die Frage, was sie denn so alles mache, kommt gebührend sachlich: "Ich bin halt deheim und mach' mi Sach". Sie liebt ihren Garten. Laufstall und Spielzeug in der Stube verweisen auf eine weitere Leidenschaft: Hier sind die jüngsten von insgesamt 13 Enkelkindern, denen allen Maria Zipfel liebevoll zugetan ist, gut aufgehoben
Monika Rombach am 25.11.2004 in der BZ

 

Spiel und Spass mit Tieren auf dem Ruhbauernhof (7.5.2004)

KIRCHZARTEN. "Sin' die süüüß", begeisterte sich Sarah an den vier Meerschweinchenbabys, kaum vierzehn Tage alt: Sie streichelte sie mit Hingabe, bis die kleinen Tierherzen ganz ruhig schlugen. Denn quirlig ging's gerade auf dem Ruhbauernhof in Kirchzarten-Dietenbach zu. Weit über zwanzig Kinder standen Schlange, um dort bei "Spiel und Spaß mit Tieren" innerhalb der Aktion "Frühlingserwachen im Dreisamtal" mitzumachen.

Aus vielen Vans drängten sich noch mehr Kinder, magisch angezogen von zwei kleinen Ponys. Sie standen zur Begrüßung bereit und auf ihrem Rücken ließ es sich bei jedem Schritt so herrlich wiegen.

Matthias Maier hieß mit Ehefrau Margarethe die Gäste auf seinem alles in allem 56 Hektar großen Hof willkommen. Ein gefragter Ort für Ferien auf dem Bauernhof, ortsnah und dennoch abseits gelegen, mit herrlicher Aussicht. Dass Kinder in direkten Kontakt mit Tieren kommen, war an diesem Tag größtes Anliegen der Landwirtsfamilie in Dietenbch. Der achtjährige Sohn Daniel Maier führte umsichtig eins der Ponys und das sechsjährige Töchterchen Annalena zeigte ihren Kindergartenfreundinnen den richtigen Umgang mit Katze, Hasen, Entennachwuchs, Ziegen, Schafen, Schweinen. Ganz spannend gestaltete sich das Meerschweinchen-Wettrennen: Welches findet zuerst den Eingang in die viertürige Holzvilla der Nager mit großem Frischluftterrain? Natürlich mussten sich die Kinder vorher auf ein bestimmtes Tor festlegen. Welch ein Triumph, wenn der abgegebene Tipp stimmte, da war der Gummibärchenpreis glatt Nebensache.

GbR Ruhbauernhof - Bläsichristenhof
Im Ruhbauernhof stehen nicht nur eigene Kühe, dafür aber kein Jungvieh, erfuhren die kleinen und großen Besucher. Denn Matthias Maier legte seine Herde mit der des Neuhäuser Landwirts Thomas Ernst zusammen, natürlich rechtlich abgesichert über eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Die daraus entstandene Arbeitsteilung verschafft viele Vorteile, darunter auch abwechselnd für jeden Beteiligten ein freies Wochenende - ein Seltenheitswert im bäuerlichen Beruf.

Sami-Eis
Als Krönung des Nachmittags - manche Besucher konnten sich erst um 18 Uhr vom Hof trennen - winkte ein ohne Konservierungsstoffe selbst hergestelltes Eis für jedes Kind aus der gerade fertig eingerichteten Bauern-Eisdiele. Während Klein-Stefan sich neugierig den Bauch mit den meisten Sorten vollschlug, favorisierten die meisten Kinder das "Sami-Eis", eine Himbeer-Vanille-Kreation mit Überraschung. Das gibt es übrigens auch im Hofladen zu kaufen.
Monika Rombach am 7.5.2004

 

Hugenhof - wo fängt Zersiedelung an?

"
Gemeinderat und Landratsamt verwehren Landwirt den Bau eines weiteren Wohnhauses
Was hat mehr Gewicht, die Förderung des Tourismus und der heimischen Landwirtschaft oder der Schutz der Landschaft?
Vor diese Frage sehen sich die Gemeinderäte im Dreisamtal immer wieder gestellt, wenn Landwirte, die im Außenbereich wohnen, ihren Hof umbauen oder daneben einen Neubau errichten wollen. Jüngstes Beispiel ist der Hugenhof im Kirchzartener Ortsteil Dietenbach.
Der Hof liegt in einem Schwarzwaldtälchen in einer Postkartenidylle. Neben dem mächtigen Eindachhof wurde vor einiger Zeit ein so genanntes Leibgedinghaus erbaut, in dem auch Ferienwohnungen eingerichtet wurden. Die Familie stellte vor einiger Zeit bereits eine Bauvoranfrage auf den Neubau eines weiteren so genannten Funktionsgebäudes, in dem eine Betriebsleiterwohnung sowie Räume für Vorratshaltung und ein Büro vorgesehen sind. Da es sich bei diesem Bauvorhaben um einen Neubau im Außenbereich handelt, befragte die Gemeinde Kirchzarten bereits im Vorfeld der Entscheidung das Landratsamt als Untere Baurechtsbehörde, ob dieser Plan genehmigungsfähig sei.
Regierungsdirektor Lögler lehnte den Entwurf ab und verwies darauf, dass durch die Endprivilegierung einer Ferienwohnung im Leibgedinghaus Raum für die Betriebsleiterwohnung geschaffen werden könne. Außerdem sei es durchaus möglich, im Hinblick auf die familiären Anforderungen das Leibgedinghaus umzubauen oder an dieses anzubauen. ....."
Karlheinz Scherfling, BZ vom 5.7.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de


Ekkes Kommentar
Einerseits: Immer mehr Bergbauern geben auf, Höfe werden verlassen und verkauft an Wochenend-Hobbybauern, Landwirte stark überaltert, "Junge Frauen als Bäuerinnen Mangelware", Verbot der Anbindehaltung ruiniert Schwarzwaldhöfe, Bauern fühlen sich von der Politik im Stich gelassen, "Vollerwerb - Nebenerwerb - Nullerwerb", Gerdi Staiblin unterstützt Bauernhofbörsen, Landwirtschaft spielt den Lastesel des Naturschutzes.
Andererseits: Wenn eine junge Familie bereit ist, einen Hof zu bewirtschaften, "Ferien auf dem Bauernhof" anzubieten und Landschaftspflege zu betreiben und daran manchmal sogar Spaß hat, dann muß unsere Spaßgesellschaft doch froh darüber sein und diese Familie unterstützen - auch darin, dass eine dem heutigen Standard entsprechende Betriebleiterwohnung verfügbar wird.
Zwei Fragen: Der 1724 erbaute Hugenhof hat 190 cm Raumhöhe und die Türen entsprechend weniger, der Bauer aber ist 187 cm groß. Soll jetzt der Bauer gekürzt werden?
Das nun abgelehnte Haus im Dietenbach zersiedelt bei ca 130 qm Grundfläche. Das genehmigte neue Gewerbegebiet Oberried riegelt mit seiner seelenlosen, pseudomodernen MacDonalds-Architektur ein grünes Schwarzwaldtal quer ab, zersiedelt aber nicht. Wie passt das zusammen?
E. Kaier, 7.7.2002


 

... hier fehlen Ihr Text und Ihre Bilder. Bitte zusenden. Danke.
 

© by freiburg-schwarzwald.de, Update 08.12.11