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Energiepolitik
im Breisgau und Hochschwarzwald
  

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Erneuerbare Energie, Biomasse, Geothermie, Kraftwärmekopplung, Pellets, Heizenergie, Solar, Windkraft

Blick vom Schauinsland nach Westen über Eduardshöhe, Hohbühl, Horben (von links) zu Schönberg und Vogesen am 28.12.08
Blick vom Schauinsland nach Westen über Eduardshöhe, Hohbühl, Horben (von links) zu Schönberg und Vogesen am 28.12.08
 

bne - Bundesverband Neuer Energieanbieter e.V.

Der im September 2002 gegründete Bundesverband Neuer Energieanbieter e.V. (bne) vertritt die Interessen der neuen Produzenten und Lieferanten in Deutschland, die für die Versorgung ihrer Kunden mit Strom oder Gas die Netze Dritter nutzen. Hauptziele des bne sind der wirksame und unverfälschte Wettbewerb im Strom- und Gasmarkt sowie die Wahrung des Verbraucherschutzes.

http://www.neue-energieanbieter.de/

 

IRENA - Internationale Regenerative-Energien-Agentur

Irena soll in Ergänzung zur Internationalen Energie-Agentur (IEA) in Paris die Förderung erneuerbarer Energien propagieren.
www.irena.org 
www.iea.org

Hermann Scheer, father of IRENA, passed away: With great sorrow, IRENA’s announces the death of Dr. Hermann Scheer on October 14th
“Hermann is the father of IRENA, he is an inspiring model”, says Hélène Pelosse, Interim Director General of IRENA. Indeed, over the past two decades, Hermann Scheer has fought for the establishment of a political institution in the form of an international governmental organization for renewable energy. "The long way from the initiative to the foundation of the IRENA shows that you do not only need further leading ideas but also patience and stamina for their realization." said Scheer in retrospect

Irena - der verdienstvolle Gründer Herrmann Scheer >Nachhaltigkeit (6.11.2010)

Blick nach Nordosten zum Brosihof in St.Peter-Schönhöfe am 1.2.2004 Brosihof bei St. Peter mit Windrad im Schnee - ist das nicht schön? mehr

Kleine Wasserkraftanlagen bei Bauernhöfen klagen über Bürokratie

Viele Hürden für Kraft aus dem Bach / Betreiber von kleinen Wasserkraftwerken beklagen überzogene Naturschutzauflagen und langwierige Genehmigungsverfahren

"Wasserkraft ist die wertvollste Kraft von den erneuerbaren Energien", ist Martin Winterhalder aus Schollach überzeugt. Der Besitzer des Blessinghofs betreibt eine eigene Anlage und nutzt die Energie für seinen Betrieb. Bei einem Rundgang erzählen er, Zimmerer Lothar Schwendemann aus St. Märgen und Harald Kromer aus Hammereisenbach von ihren Erfahrungen mit der Energie aus dem Bach.

Winterhalders Anlage besteht aus zwei Durchströmturbinen mit je einem Generator, die zusammen eine maximale Leistung von 150 Kilowatt erzeugen. Im Moment läuft nur eine Turbine, "weil's weniger Wasser hat", wie er erklärt. Durch einen offenen Kanal entlang des Hangs fließt das Wasser in ein Sammelbecken, wo es mit einem Rechen gereinigt wird und sich der Sand absetzt. Über eine Sturzrohrleitung schießt das Wasser dann in die Turbine. Je nachdem, wie viel Wasser der Kanal führt und wie viel Strom daraus erzeugt wird, kann Winterhalder einen Teil seiner Energie verkaufen und ins Netz einspeisen oder aber er muss Strom dazu kaufen. Insgesamt macht ein Wasserkraftwerk allerdings keine Probleme, wie die drei Männer übereinstimmend sagen. Es muss abgesehen vom regelmäßigen Schmieren nicht gewartet werden und läuft jahrzehntelang. Winterhalder über seine Anlage: "Sie ist seit 25 Jahren ohne Revision am Laufen."

Schwendemanns Anlage läuft seit 20 Jahren ohne Wartung. Er hat eine Durchströmturbine, die fast 15 Kilowatt Maximalleistung erzeugt. "Man kann mit einer kleinen Maschine auch viel Leistung bringen", sagt der Zimmerer, der damit die Maschinen in seinem Sägewerk antreibt. Seine Turbine sei "bestimmt schon 150 Jahre alt", schätzt er. Früher habe sie Strom für mehrere Höfe erzeugt, sagt er. Nach dem Krieg sei der Strom dann so günstig geworden, dass viele Wasserkraftwerke stillgelegt worden seien. Kromer zeigt einen Ausschnitt aus dem Badischen Wasserkraftkataster von 1932, als auf einer Fläche von 150 Quadratkilometern rund 120 Anlagen standen. Heute sind es noch neun, bedauert der Experte, der selbst eine größere Anlage besitzt.

Auf eine wesentliche Voraussetzungen für den Bau eines Wasserkraftwerks verweist Schwendemann: "Man muss das Wasserrecht haben, dass man's entnehmen darf." Genau hier liegt das Problem. Das Landratsamt genehmigt keine neuen Anlagen, wie Kromer sagt, nicht einmal dort, wo schon einmal welche standen. "Wenn die alle wieder laufen würden, was glauben Sie, was wir Strom hätten."

Zwei Atomkraftwerke könnten eingespart werden, meint er, wenn alle beantragten Wasserkraftwerke in Deutschland genehmigt würden. Doch die Behörden machen überzogene Naturschutzauflagen, wie die drei Männer finden. Der Eingriff durch Wasserkraftwerke in die Natur sei im Verhältnis zum Ergebnis minimal, sagt etwa Winterhalder. Die Kanäle seiner Anlage passen sich in die Landschaft ein und sind fast zugewachsen. Mit seinem Kanal habe er sogar ein weiteres offenes Gewässer geschaffen. Kromer meint, das Wasser werde nicht verbraucht, sondern nur genutzt und hinterher wieder in den Bach gelassen. Dass die Werke den Fischen schadeten, sei ebenfalls nicht wahr, ärgert er sich über die Argumentation in den Ablehnungsschreiben, die etwa die Gefährdung des Lachses befürchten: "Lachse haben wir überhaupt keine." Schwendemann: "Alles, was sie hören und wissen, wird reingeschrieben." Die Kriterien seien zu allgemein und nicht auf den jeweiligen Ort zugeschnitten. Winterhalder jedenfalls sieht viele Fische im Kanal und ist überzeugt, dass sie Sammelbecken sogar besonders mögen.
Alles von Alexandra Wehrle vom 30.8.2004 auf www.bzol.de lesen

Lothar Schwendemann, Zimmermeister, Hoch- und Treppenbau Reparaturen
GmbH, 79274, St. Märgen, (07669) 1281

Harald Kromer. Funktion, Vorstandsmitglied AWK-BW. Straße, Hauptstr.
40. 78147 Vöhrenbach-Hammereisenbach, Tel 07657-542
Vorstandsmitglied beim AWK-BW:
http://www.wasserkraft.org/bw/vorstandsmitglied6.htm  

 

Hermann Scheer: Ausbau von erneuerbaren Energien unumgänglich

System mit fossiler Energie am Ende 

BONNDORF (jul). "Energie ist Voraussetzung für alles Leben. Die Zeiten der ständig verfügbaren Energie sind allerdings vorbei, das Energiesystem mit fossilen Energiequellen und Atom ist am Ende." Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann Scheer nahm bei seinem Vortrag in Bonndorf vor rund 50 interessieren Bürgern kein Blatt vor den Mund. Die Wende von fossilen zu erneuerbaren Energiequellen ist seiner Meinung nach ein Muss und dies nicht nur deshalb, weil die Ressourcen von Erdgas, Erdöl, Kohle und auch Uran in wenigen Jahrzehnten erschöpft sein werden, sondern auch deshalb, weil der Kampf um die Sicherung der zur Neige gehenden Rohstoffe weltweit zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen wird. Hinzu kommt noch der Umweltaspekt. Scheer: "Die ökologische Belastungsgrenze des Erdballs ist erreicht."

Seine Ausführungen belegte der SPD-Politiker auch mit Zahlen und Beispielen. Die Erdölvorräte werden in etwa 40 Jahren, das Erdgas in rund 50 Jahren erschöpft sein. In rund 100 Jahren geht auch die Kohle aus, und das Uran, Grundstoff für die weltweit bestehenden 436 Atomkraftwerke, wird ebenfalls in 40 Jahren zur Neige gehen. 60 Prozent der weltweiten Energie wird aus Öl und Gas gewonnen, von den 40 Reservegebieten liegen 26 im Persischen Golf. "Der Golfkrieg", so Scheer, "diente ausschließlich der militärischen Sicherung des Erdölpotenzials".

Als einzigen Weg aus dieser sich zuspitzenden Konfliktsituation bezeichnete Hermann Scheer den Wechsel zu erneuerbaren Energien. Solarenergie biete beispielsweise für die nächsten vier bis sieben Milliarden Jahre ein unerschöpfliches Potenzial, das überall verfügbar, nicht privatisierbar ist und somit Unabhängigkeit garantiert. Ein Ausbau der Nutzung von Energie aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse müsse mit Nachdruck vorangetrieben werden. Neben den bereits erwähnten Gründen für die Energiewende, nannte Scheer auch noch einen weiteren positiven Effekt, nämlich die Revitalisierung der regionalen Wirtschaft und neue Chancen für die Land- und Forstwirtschaft.

Hermann Scheer ist sich auch sicher, dass die Behauptung, erneuerbare Energien seien zur Bedarfsdeckung nicht ausreichend, falsch ist und von Energieriesen in die Welt gesetzt werden, die um ihre Existenz fürchten. "Anbietermonopole gehen durch die dezentrale Energiegewinnung verloren." Die Energieautonomie durch erneuerbare Energien, die mit einer Lösung der Rohstoffprobleme einhergeht und zudem neue Arbeitsplätze schaffen wird, bezeichnete Scheer aber als einzigen Weg in eine sichere Zukunft. "Jeder Einzelne hat die Chance, Teil der Problemlösung im Energiebereich zu sein", schloss Scheer seine Ausführungen, an die sich eine rege Diskussion anschloss.

Dr. Hermann Scheer ist Mitglied des Bundestages, Präsident von Eurosolar, Vorsitzender des Weltrates für Erneuerbare Energien, Träger des Weltsolarpreises 1998 und des alternativen Nobelpreises 1999 sowie des Weltpreises für Bio-Energie 2000
BZ vom 16.6.2004

  

 

 

 

Solar-Energie – Klimarettung oder Geldvernichtung?

Für Strom aus Photovoltaikanlagen müssen die Energieversorger per Gesetz 57,4 Cent/kWh bezahlen, obwohl der Marktpreis lediglich 4 Cent beträgt! Es versteht sich, dass die Verluste aus diesem „Geschäft“ auf die Allgemeinheit der Stromverbraucher abgewälzt werden. Unsere Gesellschaft toleriert diese wirtschaftliche Unvernunft, weil damit der angebliche „Klimakiller“ CO2 eingespart wird. Wie sehen eigentlich die Fakten aus?

1. Die Ursache der globalen Erwärmung ist bis heute nicht erwiesen. Sehr viel  wahrscheinlicher als CO2 ist eine erhöhte Sonnenaktivität Hauptursache für den Temperaturanstieg von 0,9 Grad in den letzten 100 Jahren. 

2. Ist CO2 tatsächlich der befürchtete „Klimakiller“, dann ist die Klimakatastrophe nicht zu vermeiden. Der CO2 Ausstoß wächst weltweit.

  •  China wächst explosionsartig mit enormen Energiehunger und CO2 – Emissionen.

  •  Für Indien und die anderen Schwellenländer gilt das Gleiche.  

  •  Der  weltgrößte CO2 – Emittent, die USA ignorieren das CO2 – Problem völlig.

  •  Frankreich tut sowieso nichts und verweist auf seine CO2 - freie Kernkraft.

3. Retten wir (die BRD) also das Klima der Welt im Alleingang? Das ist heroisch aber völlig sinnlos ohne jede Aussicht auf Erfolg. 1% der Weltbevölkerung soll den rasenden Zug stoppen? 

4. Wenn wir schon kämpfen, warum dann ausgerechnet mit der teuersten Methode? Mit Photovoltaik kostet CO2 – Einsparung 500 Euro pro Tonne. Windparks liegen bei 100 Euro. Im Emissionshandel wird CO2 mit 30 Euro pro Tonne bewertet. Verglichen mit den Kosten der Photovoltaik - sind wir übrigens gerade dabei CO2 – Vermeidungsanlagen im Wert von 1 Billion € (1000 Milliarden €) abzuschalten – unsere Kernkraftwerke. Die Zahlen machen deutlich, dass nennenswerte  Größenordnungen an CO2 –Einsparungen schlichtweg unfinanzierbar sind.    

5. Meinen Sie, dass irgendeiner doch anfangen muss mit der CO2 – Einsparung, warum fangen Sie nicht bei Ihren eigenen Gewohnheiten an?  

Dieselmotor statt Benziner spart bei 20.000 km gut eine Tonne CO2 pro Jahr (und einen 1000 € - Schein an Kraftstoffkosten)

  • Kleineres Auto, falls Sie schon einen Diesel haben

  • Bahn statt Auto

  • Verzicht auf Australienurlaub spart 2 Tonnen CO2 pro Passagier                    

  • Unzumutbar? Vermutlich glauben Sie doch nicht an die Klimakatastrophe!

Zurück zum Harres in Wiesloch. Wollen Sie vielleicht ein gutes Geschäft machen mit den Subventionen für die Photovoltaik?  5.000 € einzahlen, um nach 20 Jahren 10.000 € rauszukriegen,  immerhin einer Verzinsung von 4%. Die Allgemeinheit bezahlt das für Sie. Lassen Sie sich aber auf jeden Fall erklären, was passiert, wenn die Allgemeinheit nicht mehr gewillt ist zu bezahlen.

Leserbrief zum Artikel www.rnz.de vom 23.04.04 „Bald Solar-Energie vom Harres-Dach in Wiesloch"?

Dr.-Ing. Wolfgang Burkel, Wiesloch, wolfgangBu@aol.com

 

 

 

Erneuerbare Energien können unseren Energiebedarf decken

Wie kann eine Energieversorgung der Zukunft aussehen? Welche Rolle werden erneuerbare Energien spielen, wie kann man das Klima schützen? Das wollte Jörg Buteweg von Tim Meyer wissen. Er leitet am Freiburger Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme die Abteilung Elektrische Energiesysteme. http://www.ise.fhg.de/   

BZ: Herr Meyer, ist es möglich, die Energieversorgung in Deutschland komplett auf erneuerbare Energieträger umzustellen.
Meyer: Ja, wenn man in sehr langen Zeiträumen denkt. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltfragen hält es in seinem Gutachten "Energiewende" für praktikabel, in Deutschland im Jahr 2050 die Hälfte des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Eine solche Größenordnung ist auch erforderlich, wenn man den Ausstoß an Treibhausgasen verringern und den Klimawandel bremsen will. Unsere Energie- und Stromversorgung, die stark auf der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas basiert, stößt mehr vom Klimagas Kohlendioxid aus als jeder andere Wirtschaftsbereich.
BZ: Wir werden also noch viel mehr Windräder zu sehen bekommen.
Meyer: Ja. Windkraft ist zurzeit die erneuerbare Energieform, die schnell große Mengen Strom liefern kann. Wir sind in unseren Breiten noch nicht in der Lage, aus Sonnenenergie in großem Maßstab kostengünstig Strom zu erzeugen.
BZ: Die Windräder sind aber umstritten. Bringen sie eine Entlastung des Klimas?
Meyer: Wenn man eine Kilowattstunde Strom durch Verbrennen von Kohle, Gas oder Öl erzeugt, entstehen in Deutschland im Schnitt über 600 Gramm Kohlendioxid. Eine Kilowattstunde Windstrom erzeugt 20 Gramm Kohlendioxid. Sie ist nicht zu 100 Prozent kohlendioxidfrei, weil die Anlagen ja gebaut und transportiert werden mussten. Ich würde nicht behaupten, jede Kilowattstunde Windstrom spart 580 Gramm Kohlendioxid, also die Differenz zwischen 600 Gramm und 20 Gramm. Aber dass Windstrom einen guten Beitrag zum Klimaschutz leistet, steht außer Frage.
BZ: Ließe sich die gleiche Menge Kohlendioxid nicht preiswerter einsparen?
Meyer: Eine umweltschonende und kostengünstige Stromversorgung lässt sich nur durch Energiesparen und einen Mix verschiedener Energiequellen andererseits realisieren. Die Windkraft ist dabei ein wichtiger und preiswerter Baustein. Natürlich gibt es auch in gewissem Umfang kostengünstigere Möglichkeiten der Kohlendioxid-Einsparung, etwa durch höhere Energieeffizienz, aber die Potenziale reichen bei weitem nicht aus, die langfristigen Ziele zu erreichen.
BZ: Aber der Wind weht unregelmäßig.
Meyer: Stimmt.
BZ: Also ist er nicht verlässlich.
Meyer: Doch. Es gibt über größere Regionen zuverlässige Windprognosen und die werden immer besser. Die Energieversorgungsunternehmen wissen schon recht genau, wann der Wind weht und können ihre Stromerzeugung darauf einrichten. Im übrigen ist das Problem nicht so neu, wie die Gegner der Windkraft behaupten. Der Stromverbrauch schwankt ebenfalls. Damit müssen die Energieversorger seit je her fertig werden.
BZ: Wie funktioniert das?
Meyer: Für vorhersehbare Schwankungen werden Kraftwerke in Reserve gehalten. Kurzfristige Schwankungen werden mit Strom aus Pumpspeicherkraft werken wie dem Schluchseewerk und mit Strom aus Gaskraftwerken ausgeglichen. Das nennt man Regelenergie. So sorgen die Energieversorger dafür, dass die Spannung im Stromnetz stabil bleibt.
BZ: Je mehr Windstrom es gibt, umso mehr teure Regelenergie ist also nötig.
Meyer: Es ist falsch, die Nutzung erneuerbarer Energien mit dem Ausbau der Windkraft gleichzusetzen. Wir haben zurzeit einen Boom beim Bau von Windkraftanlagen. Aber in den nächsten Jahren werden andere erneuerbare Energien an Bedeutung gewinnen, beispielsweise die Biomasse. Im Schwarzwald gibt es reichlich Holz, um Kraftwerke damit zu befeuern. Biomassekraftwerke sind wie Wasserkraftwerke in ihrer Leistung gut planbar und über gewisse Bereiche regelbar. Die Befürchtung, der Bedarf an teurer Regelenergie werde ins Uferlose steigen, ist unbegründet.
BZ: Sie haben bisher immer über Stromproduktion gesprochen. Bleibt es zur Erzeugung von Heizwärme und warmem Wasser bei Gas- und Ölheizungen alten Stils?
Meyer: Ich hoffe nicht. Wir müssen Strom und Wärme enger verzahnen. Sehr oft wird nämlich beides benötigt. Deswegen müssen wir das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung in Zukunft intensiver nutzen. Wenn ein Energieträger verbrannt wird, sei es Öl, Kohle, Gas oder Holz, um Wärme zu erzeugen, ist es sinnvoll, gleichzeitig Strom zu erzeugen.
BZ: Dabei wird aber das Klima belastet!
Meyer: Stimmt. Aber wir dürfen nicht in Kategorien von Alles oder Nichts denken. Wir sprechen über die nächsten Jahrzehnte. In dieser Zeit wird sich die Energieversorgung grundlegend ändern. Da muss man viele Schritte gehen. Wenn Gas statt Kohle verbrannt wird, belastet man das Klima weniger - ein Fortschritt. Wenn man Gas verbrennt, um einen Raum zu heizen und gleichzeitig Strom erzeugt, nutzt man Gas besser - ein weiterer Fortschritt. Noch einen Schritt weiter geht die Brennstoffzelle. In ihr reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser. Es entstehen Strom und Wärme, aber keine Schadstoffe. Wenn ich langfristig den Wasserstoff aus sauberen Energiequellen herstelle, habe ich also keine Klimabelastung mehr.
BZ: Aber Sie müssen den hochexplosiven, teuren Wasserstoff heranbringen.
Meyer: Damit eine Brennstoffzelle funktioniert, ist Wasserstoff nötig. Den kann ich aber vorerst an Ort und Stelle aus Erdgas erzeugen. Und Erdgas gibt es praktisch überall. Deswegen ist die Brennstoffzelle eine ideale Übergangstechnologie. Man kann sie zunächst mit Erdgas nutzen und die Erzeugung von Strom und Wärme dort, wo sie benötigt werden, ausbauen. Eines fernen Tages mag es in Deutschland eine ausgebaute Wasserstoffwirtschaft auf Basis von erneuerbaren Energien geben und man kann recht einfach umsteigen.
BZ: Wollen Sie in jedes Haus ein kleines Brennstoffzellen-Kraftwerk stellen?
Meyer: Nicht unbedingt in jedes Haus. Aber ich stelle mir vor, dass an vielen Stellen mittels Brennstoffzellen oder Mikroturbinen - das sind kleine Kraftwerke - Strom und Wärme erzeugt werden. Ich nenne das "verteilte Erzeugung".
BZ: Das wird den Energieversorgungsunternehmen nicht gefallen, die die Stromversorgung mit ihren Großkraftwerken beherrschen.
Meyer: Die Stromversorgung ist bei uns hoch konzentriert. Raumwärme wird aber dezentral organisiert. Wie sich die Dinge im Einzelnen entwickeln, und welche Rolle die Energieversorgungsunternehmen spielen werden, kann man nicht vorhersagen. Ich bin nur in einem Punkt sicher: Unsere Energieversorgung wird sich grundlegend wandeln.
Tim Meyer, BZ vom 6.3.2004

Fraunhofer Institut Freiburg >Solar

  

 

Holzpellet-Heizungen sind eine ökologisch sinnvolle Alternative zu Öl und Gas

Der Wirkungsgrad liegt bei 90 Prozent - Holzpellets: Der Stoff aus dem die Wärme kommt.

Seit Beginn menschlicher Zivilisation wird Holz verbrannt, um Heizwärme zu gewinnen. Wichtigster Brennholzbaum in unseren Breiten war im Mittelalter die Buche. Das Schauinslandgebiet beispielsweise war bis zur Industrialisierung der Holzspeicher der Stadt Freiburg. Seit einigen Jahren wird Holz als Brennstoff wiederentdeckt. Seine Nutzung dient dem Klimaschutz, weshalb sie von Bund und Land gefördert wird. Aber keine Angst, wer eine solche Heizung einbauen will, muss weder Axt noch Spaltklotz anschaffen. Es lassen sich darin so genannte Holzpellets verbrennen, das sind aus Sägemehl gepresste Röllchen, die wie Heizöl transportiert, gelagert und verbrannt werden können. Von ihrer Größe und Handhabung her lassen sich die Heizkessel ohne weiteres in Wohnhäuser einbauen. Sie befüllen, zünden und reinigen sich automatisch. Der Wirkungsgrad der Heizanlagen beträgt an die 90 Prozent. Insbesondere alte Ölheizungen können leicht durch Holzheizungen ersetzt werden, da der notwendige Lagerraum schon vorhanden ist.

Nach Angaben des Deutschen Energie-Pellet-Verbandes in Mannheim bestehen in Deutschland bereits 12 500 Holzpellet-Heizanlagen bis zu einer Leistung von 35 Kilowatt, 4200 sind allein im Jahr 2003 dazugekommen. Von 1998 an hat sich in dieser Markt entwickelt. Mittlerweile besteht bundesweit ein dichtes Netz von Heizungsbaufirmen, die diese Technik im Programm haben und von Handelsunternehmen, die Pellets anbieten. Die Dold Holzwerke GmbH in Buchenbach beispielsweise, eines der größten Sägewerke in Baden-Württemberg, wird noch in diesem Jahr eine Holzpelletanlage in Betrieb nehmen. Bisher hat das Unternehmen das anfallende Sägemehl an Spanplattenwerke geliefert.

Vorreiter in der Herstellung von Holzpellet-Heizanlagen ist Österreich, 80 Prozent aller in Mitteleuropa installierten Anlagen kommen aus diesem Land. In Österreich selbst werden bereits zwei Drittel der verbrauchten Energie aus Biomasse gewonnen. Pellets aus Sägespänen und anderen Holzresten bieten sich dort als Brennstoff an, da das Land über große Waldflächen verfügt und insbesondere in den Gebirgsregionen weitläufig zerstreut besiedelt ist.

Abgesehen davon, dass die Verbrennung von Holzpellets ökologisch sinnvoll ist, ergibt sich insbesondere bei älteren Häusern ein weiterer Vorteil. Seit Januar 2002 schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) des Landes Baden-Württemberg vor, dass eine Fassadendämmung angebracht werden muss, wenn mehr als ein Fünftel der Fassadenputzfläche erneuert wird. Durch die Dämmung verändern sich Gebäude jedoch in ihrer Erscheinung, bei aufwändig gestalteten Fassaden "schlucken" die Dämmplatten den Schmuck gänzlich oder der Bauherr ist gezwungen, den Fassadenschmuck nachbauen zu lassen. Mit solchen Schwierigkeiten sah sich die katholische Gesamtkirchengemeinde Freiburg bei der Sanierung ihrer Geschäftsstelle in der Jakob-Burckhardt-Straße konfrontiert. Gelöst wurden sie mit dem Einbau einer Holzpellet-Heizung. Ein bauphysikalisches Gutachten zeigte, dass dadurch eine größere Einsparung an Kohlendioxid zu erreichen wäre als durch die Fassadendämmung unter Beibehaltung der bestehenden Ölheizung. Da die EnEV den Einbau von Holzpellet- oder Hackschnitzel-Heizanlagen als Alternative zu einer Fassadendämmung nicht vorgesehen hatte, musste die Gesamtkirchengemeinde beim Stuttgarter Wirtschaftsministerium eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Zwischenzeitlich führt die EnEV diese Alternative auf. In der Jakob-Burckhardt-Straße wurde schließlich die alte Ölheizung mit einem Verbrauch von jährlich 9000 Liter Heizöl durch einen vollautomatisch betriebenen Holzheizkessel ersetzt. Dadurch werden jährlich 23,5 Tonnen Kohlendioxid weniger in die Luft ausgestoßen. Erreicht wird dies durch einen extrem hohen Wirkungsgrad von über 90 Prozent.

"Wir haben diese Alternative gerne ergriffen", sagt Markus Kaupp, Geschäftsführer der Gesamtkirchengemeinde. "Denn der Einbau dieser Heizanlage ist ein kleiner Schritt, die Schöpfung zu bewahren." Abgesehen davon haben sich für die Gesamtkirchengemeinde betriebswirtschaftliche Vorteile ergeben. Die laufenden Betriebskosten sind weitaus geringer als bei der alten Ölheizung. Zwar mussten 40 000 Euro in die neue Heizanlage investiert werden. Dieser Ausgabe standen jedoch Einsparungen durch den Verzicht auf die Dämmung gegenüber und gesparte Ausgaben für die Wiederherstellung architektonischer Details an der veränderten Fassade. Auch hätte die Dämmung den Einbau einer Be- und Entlüftungsanlage erfordert

Silvia Faller auf www.bzol.de vom 13.3.2004

  

 

Heizen mit erneuerbaren Energiequellen - ein Überblick

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärme- und Stromversorgung ist noch immer gering. Im Jahr 2003 betrug er 3,1 Prozent bezogen auf den Verbrauch an Primärenergie. In 2020 soll dieser Anteil nach dem Willen der Bundesregierung 20 Prozent betragen, zur Mitte des jetzt angebrochenen Jahrhunderts die Hälfte. Tatsächlich verzeichnen die einzelnen Sparten zweistellige Zuwachsraten, nicht zuletzt durch eine intensive und breit angelegte finanzielle Förderung durch Bund, Land und Energieversorgungsunternehmen.

Wirkung zeigt auch die Verschärfung der Bundesimmissionsschutzverordnung. Diese Verordnung zwingt rund 800 000 Hausbesitzer in Deutschland noch in diesem Jahr veraltete Öl- oder Gasheizanlagen zu ersetzen. Der Weiterbetrieb wird vom 1. November an mit einem Bußgeld geahndet. Durch Umstellung auf eine Technik, die erneuerbare Energien nutzt, können Privatleute, Gewerbebetriebe, Kommunen und auch Kirchengemeinden zum Klimaschutz beitragen, ihre laufenden Heizkosten erheblich senken und sich ein Stück weit oder gar vollständig von den großen Energieversorgern unabhängig machen. Am 21. März bietet der zweite Sonnentag in Ebringen Informationen über verschiedene Heizsystem und die Fördermöglichkeiten. Ausrichter ist die Heizungsbaufirma Kreuz GmbH aus Schallstadt, Träger des Solarpreises 2000 und des baden-württembergischen Umweltpreises 2001. Referenten sind der Fernsehjournalist Franz Alt und Professor Siegfried Rapp, bis vor kurzem Referent für biogene Energiesysteme beim Informationszentrum Energie des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg.

Weit verbreitet sind Solarthermieanlagen. Bisher wurden sie vor allem zur Warmwassergewinnung genutzt, Anlagen nach dem neuesten Stand der Technik liefern auch Heizwärme. Im Jahresschnitt lassen sich 50 bis 60 Prozent des Bedarfs damit decken, weshalb die Anlagen meist mit einer Öl- oder Gasheizanlage gekoppelt werden. Die installierte Kollektorfläche betrug Ende 2003 bundesweit 5,2 Millionen Quadratmeter, wodurch an die 765 Millionen Liter Heizöl eingespart werden allein in Bezug auf die Warmwassergewinnung. Die Investitionen von 15 000 Euro für ein Einfamilienhaus sind jedoch erheblich. Allein über die geringeren Energiebezugskosten amortisieren sie sich in 15 Jahren, mit Hilfe der staatlichen Förderung in zwölf Jahren.

Herzstück einer thermischen Solaranlage ist der Kollektor. Eine selektive Kupferbeschichtung nimmt die einfallenden Lichtstrahlen auf - absorbiert sie - und wandelt sie in Wärme um. Um Verluste zu minimieren wird dieser Absorber in einen gedämmten Kasten mit einer durchsichtigen Abdeckung eingebettet. Der Absorber wird von einer Wärmeträgerflüssigkeit - üblich ist ein Gemisch aus Wasser und ökologisch unbedenklichem Frostschutzmittel - durchströmt. Die Flüssigkeit zirkuliert zwischen Kollektor und Wasserspeicher.

Solarthermieanlagen lassen sich auch mit einer Erdwärme-Heizung verbinden. Eine Technik, die bisher kaum Beachtung findet, obwohl schon die Römer warmes Wasser aus der Erde pumpten, um Thermalbäder zu betreiben, die Maoris, die neuseeländischen Ureinwohner, von jeher mit Erdwärme kochen und in Island die Erdwärmenutzung Gemüseanbau ermöglicht. Dort spucken Geysire kochendes Wasser und heißen Dampf in Fontänen aus. Erdwärme gibt es überall, derart spektalulär zeigt sie sich allerdings nur an wenigen Orten. Ihre Nutzung zur Raumheizung ist in der Schweiz und in den USA schon weit verbreitet. Die Anlagen eignen sich für Einfamilienhäuser, öffentliche Gebäude und kleine Betriebe. In einem geschlossenen Kreislauf wird eine Wärmeträgerflüssigkeit durch den Boden bis in eine Tiefe von 120 Meter geleitet. Dort herrschen Temperaturen von durchschnittlich acht bis 14 Grad Celsius. Diese Wärme nimmt die Flüssigkeit auf und gibt sie an der Erdoberfläche an ein Gas ab, das verdichtet wird und sich dabei auf 55 Grad Celsius aufheizt. In einem zweiten Wärmetauscher wird das Gas wieder entspannt, wobei es die Wärme an den Heizwasserkreislauf abgeben kann. Die Anlagen sind technisch ausgereift, die Investitionskosten sind jedoch erheblich. Allein für die Bohrung fallen Ausgaben von 10 000 bis 15 000 Euro an, die Wärmetauscheranlage hingegen ist nicht teurer als eine Ölheizung. Fachleute meinen, dass diese Technik in fünfzig Jahren weltweit die Hälfte des Energiebedarfs decken könnte. Die Stadt Neckarsulm hat eine Pilotanlage aus 5000 Quadratmeter Sonnenkollektorfläche und einem großen Erdsonden- Wärmespeicher gebaut. In dem Stadtteil Amorbach sollen damit insgesamt 140 Wohneinheiten, ein Ladenzentrum, eine Schule und ein Altenwohnheim mit Warmwasser und Heizwärme versorgt werden.

Eine Renaissance als Brennstoff für die Gebäudeheizung erlebt Holz. Zentralheizkessel auf hohem technischen Niveau ermöglichen eine geregelte und abgasarme Verbrennung von Stückholz, Hackschnitzel oder Holzpellets (siehe unten stehender Beitrag) mit dem Komfort einer Gas- oder Ölfeuerung. Mit 15 000 Euro für ein Einfamilienhaus sind die Heizanlagen jedoch weitaus teurer. Holz zählt zu den Biomasse-Energieträgern. Darunter fallen auch landwirtschaftlich kultivierte Pflanzen wie Zuckerrohr und Mais - deren Stärke zu Alkohol destilliert werden kann - sowie Raps und Sonnenblume, deren Öle als biologisch abbaubare Treib- und Schmierstoffe verwendet werden können.

Der große Vorteil der Biomasse ist, dass die Energie bereits in gespeicherter Form vorliegt und gelagert werden kann. Dem Umweltschutz dient, dass Biomasse-Energieträger regional verfügbar sind, daher nicht weit transportiert werden müssen und dass von Transport, Lagerung und Verbrennung keine Gefahren ausgehen. Wie kommt die Energie in die Pflanzen? Während ihres Wachstums wandeln Pflanzen über die Fotosynthese Sonnenlicht in biochemische Energie um. Dabei ziehen sie Kohlendioxid (CO) aus der Atmosphäre. Beim Verbrennen wird die Energie in Form von Wärme wieder abgegeben und entweicht das CO zurück in die Luft. 2,9 Tonnen Hackschnitzel ersetzen etwa 1000 Liter Heizöl. Wird anstelle des Öls das Holz verbrannt, wird der Ausstoß von 300 Kilogramm CO vermieden. Erdöl, Kohle und Erdgas sind auch Naturprodukte. Ihre Verbrennung setzt jedoch CO frei, das vor Jahrmillionen der Atmosphäre entzogen worden war, was als eine der wichtigsten Ursachen für die Zerstörung der Ozon-Schicht und damit für die stete Erwärmung der Atmosphäre angesehen wird. Holzheizungen sind in diesem Sinne CO-neutral.
Silvia Faller in der BZ vom 13.3.2004

 

Forum Ebnet - Strom-Bürgerinitiative in Schönau mit Michael Sladek

EBNET. "Da habt Ihr aber eine starke Truppe", sprach der Rebell zum Baron zwischen den Klappstühlen hindurch, die noch über die Tische gereicht wurden, damit im gut besuchten "Löwen" jeder einen Sitzplatz fand. Nikolaus Freiherr von Gayling Westphal und seine bunte Truppe vom Forum Ebnet hatten zum Thema "Ebnet - energisch" eingeladen. Der Gastreferent Michael Sladek, Landarzt und Stromrebell aus Schönau, schilderte wort- und gestenreich den ebenso steinigen wie spektakulären Weg von der Bürgerinitiative aus dem Südschwarzwald, die trotz ihrer räumlichen Abgeschiedenheit zum bekanntesten Ökostromanbieter Deutschlands avanciert ist. Nannte den Schock von Tschernobyl, die Stromsparwettbewerbe, das Engagement der Bürger gegen Monopolisten.

Doch kaum dass die ersten Augen begannen, rebellisch zu funkeln, provozierte Sladek: "Passen Sie auf! Ich will Ihnen gleich noch Strom verkaufen." Sladek betonte, dass Klimaschutz und Atomausstieg nur funktionieren, wenn alle erneuerbaren Energien im Mix zum Zuge kämen. Doch außerdem schlage sein Herz für die Kraft-Wärme -Kopplung: "40 Prozent unseres Stromverbrauchs liegt in unseren Heizkellern vergraben." Das Grundprinzip der Kraft-Wärme-Kopplung war allerdings im Saal kaum bekannt. Als Sladek erklärte, "wie Sie mit Ihrer Heizung Strom machen können", entwickelte sich eine rege Diskussion, an der sich auch Pfarrer Rudolf Atsma beteiligte. Auf dem Kirchendach seiner Gemeinde in Littenweiler wurde ein "Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung" geleistet, mit einer Solaranlage, die dem heiligen Geist eine Landefläche biete.

"Ich freue mich besonders, dass bei Ihnen die politische Arbeit mit Lebensfreude und nicht moralin-sauer daherkommt," betonte die Ebneter Ortschaftsrätin Maria Müller, nachdem Sladek vom Lustgewinn schwärmte, den er spüre, wenn er sehe, "wie sich ein riesiger Dinosaurier in Bewegung setzt, wenn man ihn mit einer winzigen Nadel an der richtigen Stelle piekst".
BZ vom 10.3.2004

  

 

Fesa-Chef Wolfgang Pesch über die Zukunft der KWK

Energieeinsparung und der Ausbau regenerativer Energien sind die Ziele der Fesa GmbH. Von Geschäftsführer Josef Pesch wollte Stephan Neumann wissen, wie er das Engagement der Stadtverwaltung für die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und die Zukunft der KWK beurteilt.

BZ: Durch KWK wurden in Freiburg der Atomstromanteil um 30 Prozent und die Kohlendioxid-Emissionen um 11 Prozent verringert. Hat die Stadtverwaltung in Sachen Klimaschutz durch KWK alles getan?
Pesch: Wenn man das Ziel der Stadtverwaltung, Verringerung der CO-Emissionen um 25 Prozent, sieht, wird deutlich, dass sie noch meilenweit davon entfernt ist. Insofern hat sie nicht genug getan. Einfach zu sagen, wir haben es halt nicht erreicht, ist zu wenig. Die Stadtverwaltung muss sich die Fragen stellen: Was ist zu tun, um das Ziel zu erreichen? Wie können wir das umsetzen? Was kostet es, und wie kann es finanziert werden? Es gibt Projekte, wie in der Staudinger Gesamtschule, wo Effizienz in Bürgerbeteiligung umgesetzt wird. Einen konsequenten Einsatz von Effizienztechnologie in jedem städtischen Gebäude kann ich allerdings bislang nicht erkennen.

BZ: Laut Badenova funktioniert die Stromgewinnung des Holzhackschnitzel-Blockheizkraftwerks Vauban nicht wie geplant. Statt 2000 Megawattstunden wurden vergangenes Jahr nur 300 produziert. Ist Holz zur Stromgewinnung nicht verwendbar?
Pesch: Das ist falsch. Das Heizkraftwerk Dold in Buchenbach zeigt, dass Stromgewinnung aus Holz funktioniert. Badenova hat unglücklicherweise die Anlage einer Firma gekauft, die einen Kessel anbietet, der nicht funktioniert. Das ist ein Problem, das bei innovativen Technologien vorkommen kann. Die Technik hinter dem Holzkessel ist Standard. Sie wird in jedem thermischen Kraftwerk eingesetzt, das mit Gas oder Öl betrieben wird. Allerdings gibt es bei Kesseln, die Holz verbrennen, um Dampf zu erzeugen, und den Dampfmotoren keine 20-jährige Erfahrung wie bei Gas oder Öl. Erfahrungen kann man nur in der Praxis machen, weshalb man den Weg weitergehen und Erfahrungen sammeln sollte.

BZ: Passivhäuser benötigen so wenig Wärme, dass sich in solchen Wohngebieten KWK nicht rentiert. Ist die KWK ein Auslaufmodell?
Pesch: Das würde ich nicht so sehen. In kleinen Einheiten, wie Wohnblocks, rentiert sich KWK. Im Bereich von Passivhäusern ist es schwierig, weil sich der Betrieb für die wenigen Tage im Jahr, in denen ein Wärmebedarf da ist, kaum lohnt. In diesem Bereich ist sie eine Übergangstechnik. Im industriellen Bereich, in dem Wärme für Produktionsprozesse benötigt wird, rechnet sich KWK. Das gleiche gilt für ältere Häuser, die einen hohen Wärmebedarf haben. Da gibt es noch ein großes Potenzial
BZ vom 21.2.2004

 

Große Umsetzungsdefizite beim Klimaschutz in Freiburg

Stellungnahme zum Artikel "Im ökologischen Dilemma. Oberbürgermeister Salomon will die Windkraft
ausbauen, um das Klimaschutzziel zu erreichen", Badische Zeitung vom 15.1.2004
und offener Brief an Gemeinderäte und Stadtverwaltung

"Kein ökologisches Dilemma, sondern große Umsetzungsdefizite beim Klimaschutz!"

Kurzfassung:
Wir, engagierte Energie- und Umweltexperten Freiburgs, sehen in den kürzlich im Gemeinderat behandelten Vorlagen zu erneuerbaren Energien und Kraftwärmekopplung zwar Schritte in die richtige Richtung, auch beim begrenzten Ausbau von Windkraft, aber wir bemängeln sehr große Defizite bei
der Umsetzung von schon vor Jahren beschlossenen Klimaschutzkonzepten. Besonders kritisieren wir den Rückstand beim weiteren Ausbau der Kraftwärmekopplung, bei Stromsparprogrammen und Heizenergieeinsparung bei Wohngebäuden, bei der Energieeinsparung in öffentlichen Gebäuden und nicht zuletzt die zu geringe aktive Zusammenarbeit der Stadt hierzu mit BürgerInnen und deren Vereinigungen und Akteuren.


Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon setzt sich für einen weiteren Ausbau der Windenergie in der Region Freiburg ein - und das ist gut so! Doch der Schutz des Klimas bedarf einer umfassenden Energiepolitik vor Ort. Mit einigen zusätzlichen Windkraftanlagen im Stadtgebiet ergibt sich nur ein
kleiner, wenn auch wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Das ist allen Eingeweihten klar und sicherlich auch Kenntnisstand des OBERBÜRGERMEISTER sowie des Gemeinderats und der Verwaltung. Zumindest sollte man davon ausgehen, denn im November 1996 beschloss der Gemeinderat das
Klimaschutzkonzept Freiburg. Mit diesem Beschluss war eine 25%ige Reduktion der CO2-Emissionen im Jahr 2010 (gegenüber 1990) verbunden. Der mit dem Energiekonzept beschlossene "Klimaschutzfahrplan" sieht eine ganze Reihe von Maßnahmen vor, deren Umsetzung noch aussteht. Zugleich mit der Verabschiedung des Konzepts, das die Bereiche Haushalt, Kleinverbrauch,
Industrie sowie Verkehr umfasst, wurde das Umweltschutzamt mit der Koordination der Klimaschutzmaßnahmen betraut. "Das Umweltschutzamt bilanziert die getroffenen Entscheidungen und legt den gemeinderätlichen Gremien alle zwei Jahre, jeweils rechtzeitig zu den Beratungen zum
Doppelhaushalt, eine Klimaschutzbilanz vor?" So die Theorie - und was geschieht in der Praxis?
So weit bekannt, gab es seither lediglich eine Zwischenbilanz zu den CO2-Emissionen. Das Ergebnis war ernüchternd: Statt einer Senkung der CO2-Emissionen ist in Freiburg ein Anstieg zu erwarten, falls nicht endlich Klimaschutzpolitik gemacht wird.

Der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung war ein Beschluss, den der Stadtrat mit Mehrheit gut geheißen hat. Ende der 90er Jahre wurde der Beschluss ausgesetzt, weil mit der Liberalisierung des Strommarktes die Strompreise sanken und die Stadtverwaltung darlegte, dass die Anlagen nicht
wirtschaftlich zu betreiben wäre. Doch inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen grundsätzlich geändert: Die Strompreise sind wieder angestiegen, die ökologische Steuerreform begünstigt den Bau von KWK-Anlagen (KWK = Kraft-Wärme-Kopplung) und seit April 2002 garantiert ein spezielles
KWK-Fördergesetz sogar eine Einspeisevergütung - abhängig von der Größe der Anlage. Doch wo werden die KWK-Anlagen in Freiburgs öffentlichen Gebäuden eingebaut? Warum werden potentielle private Investoren nicht über eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit für diesen wichtigen Klimaschutzbereich angesprochen? Schließlich gibt es in Freiburg Tausende von Gebäuden, in denen ein Blockheizkraftwerk zur Anwendung gelangen könnte. Es fehlt an einer sichtbaren Ausbaustrategie für die Kraft-Wärme-Kopplung in der Stadt.

Stromsparprogramme bei Haushalt und Kleinverbrauch. Nach dem vom Gemeinderat verabschiedeten Klimaschutzkonzept, ist dies der zweitwichtigste Bereich für wirtschaftliche Einsparpotentiale. Doch welche Programme wurden seit der Verabschiedung des Konzepts aufgelegt? Keine! Nun gilt es diese Lücke, die nicht der gegenwärtige OBERBÜRGERMEISTER zu verantworten hat, möglichst schnell zu schließen. Mögliche Ansatzpunkte für Programme sind bereits im Klimaschutzkonzept der Stadt Freiburg erarbeitet. In dem nun vorliegenden Beschlussantrag für den Gemeinderat sind 10 % Stromeinsparung bis zum Jahr 2010 vorgesehen. Das ist ein ambitioniertes Ziel. Doch leider lässt die
Vorlage keinerlei Ansätze für die Umsetzung erkennen. Die vorgeschlagene Vergabe eines Stromspargutachtens für 20.000 Euro mag hilfreich sein. Doch warum auf neue Gutachten warten, wenn die alten noch nicht umgesetzt sind? Aktionen und Stromsparprogramme, die die gesamte Bevölkerung, die Vereine der BürgerInnen, das Handwerk und die Wirtschaft einbeziehen, sollten möglichst umgehend in die Tat umgesetzt werden.

Raumwärmeeinsparung bei Wohngebäuden. Im April 2002 hat der Gemeinderat noch unter der Führung des OBERBÜRGERMEISTER Böhme ein Förderprogramm für die energetische Sanierung von Wohngebäuden beschlossen. Das im ersten Jahr mit 500.000 Euro ausgestattet Programm wurde inzwischen auf einen für Freiburgs Größe symbolischen Förderbetrag von 100.000 Euro zusammengestutzt. Da alleine die CO2-Emissionen im Bereich der Wärmeversorgung rund ein Drittel
der Gesamtemissionen ausmachen, wäre eine gezielte und ausreichende Förderung gerade in diesem Bereich von besonderer Bedeutung. Ohne eine Sanierung des Gebäudebestandes sind die Klimaschutzziele nicht zu erreichen.

Öffentliche Gebäude. Für rund ein Dutzend Gebäude (der rund 300 öffentlichen Gebäude) lässt die Stadt über private ContractorInnen Energie sparen. Doch was ist mit den restlichen Gebäuden? Der letzte verfügbare Bericht über den Wärme- und Stromverbrauch der öffentlichen Gebäude trägt die Aufschrift
"Energiebericht 2000" und enthält die Zahlen für das Jahr 1999. Dies erweckt den Eindruck, dass verantwortliche Ämter recht unprofessionell arbeiten und Gemeinderat sowie OBERBÜRGERMEISTER ihre Kontroll- und Aufsichtsfunktion nicht wahrnehmen? Wo sind die Eckpunkte für die Sanierung der eigenen Liegenschaften? Und wie wird die Zielerreichung kontrolliert?

Es muss "ein sehr großer Ruck" durch die Stadt gehen, damit Klimaschutz in Freiburg den Stellenwert bekommt, der im Angesicht der dramatischen Veränderungen notwendig ist.

Auf Kritik hat die Ökohauptstadt Freiburg bisher recht selbstgefällig reagiert. Kritiker (unter Ihnen auch viele "Macher" im Kleinen) werden als Miesepeter abgestempelt und ausgegrenzt, statt sie zu loben und weiter zu motivieren. Kaum verbessert hat sich die Zusammenarbeit der Ämter (z.B. Hochbauamt) sowohl untereinander als auch mit externen Partnern. Dies wird leider viel zu wenig offen angesprochen und wird deshalb auch nicht wahrgenommen. Den Gemeinderäten bleibt nichts anderes, als die langsam besser werdenden Gemeinderatsvorlagen zu loben. Mit guten Gemeinderatsvorlagen ist jedoch wenig getan. Die wesentliche Frage bleibt: Wer soll denn eigentlich die ehrgeizigen Ziele, z.B. 10 % Strom einzusparen, umsetzen. Dies kann eigentlich nur gelingen, wenn alle an konkreten Projekten arbeiten, keiner darin behindert wird und die Politik entsprechende Anreize (auch finanzielle) für alle AkteurInnen schafft.

Wir brauchen die Windenergie - und viele weitere Maßnahmen im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung, der Solarenergie im weiteren Sinne sowie der Strom- und Wärmeeinsparung. Wir brauchen Pilot- und Demonstrationsprojekte sowie Maßnahmen im Bereich der schulischen und außerschulischen Bildung. Wir brauchen eine bessere Kooperation zwischen den verschiedenen Akteuren, die in diesem Bereich aktiv sind und wir brauchen einen OBERBÜRGERMEISTER und einen Gemeinderat, die dem Klimaschutz entschieden//noch mehr Gewicht beimessen und durch ihr Handeln obige Maßnahmen und Vorschläge zügig umsetzen.

Schließlich sollte nicht übersehen werden, dass eine Klimaschutzpolitik nicht nur Chancen für Handwerk und Gewerbe schafft, sondern ein Innovationspotential, wirtschaftliche Vorteile und wichtige Arbeitsplätze für die gesamte Region bietet. Damit dieses Potential genutzt werden kann, braucht es jedoch Planungssicherheit für die Akteure. Dies wiederum erfordert eine verlässliche Energiepolitik auf kommunaler und regionaler Ebene, die sich an ihren längst gesetzten Zielen orientiert.

Dieter Seifried, Ö-Quadrat
Benedikt Bläsi, fesa e.V.
Georg Löser, EcoTrinova
Jörg Lange, Regiowasser e.V.
Karen Meimberg, Ökobau e.V.
Marissa Walzer, fesa e.V.

mehr: fesa - förderverein energie- und solaragentur regio freiburg e.V >Solar

   

 

Schönau im Wiesental - Bürger übernehmen die Stromversorgung

In Schönau im Wiesental haben im Juli 1997 erstmals in der Bundesrepublik Bürger die Stromversorgung ihrer Gemeinde übernommen. Die Geschichte der Stromnetzübernahme in Schönau reicht zurück bis zu dem Reaktorunfall von Tschernobyl vor nunmehr 13 Jahren, als Schönauer Bürger beginnen, sich energiepolitisch zu engagieren - ein Engagement, das sie schließlich selbst zum Störfall für die Atomwirtschaft werden lässt. Bei den durchgeführten Stromsparwettbewerben und der Finanzierung von Blockheizkraftwerken merken die Schönauer nämlich, daß es vor allem die Unternehmenspolitik der Energieversorger - mehr Profit durch mehr Verkauf ist -, die ökologische Ansätze verhindert.

Forseo - Basel Agency for Sustainable Energy

Justin Bachmann, Project Assistant Forseo
Grünwälder Str. 10-14, D-79098 Freiburg, Tel  0761 285 23 17
Fax +49 (0)761 2 85 46 51
justin.bachmann@forseo.de
http://www.forseo.de


Forseo fördert und unterstützt weltweit die Finanzierung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz als Beitrag zum globalen Klimaschutz, zur Armutsbekämpfung und zur Konfliktvermeidung.

Forseo: vormals BASE - Basel Agency for Sustainable Energy
Bäumleingasse 22, CH-4051 Basel, Tel +41 (0)61 274 0480
www.energy-base.org
base at energy-base.org

Forseo-Preis an fesa GmbH Freiburg für Erneuerbare Energien-Projekte >Energiepolitik2 (10.12.2005)

 

Links zu Energie/Energiepolitik

Bioenergie Handel GmbH
Holzpellets in bequem transportierbaren
15 kg-Säcken
www.bioenergie-handel.de
Energiecontracting mit Bioenergie
Energie im Contractingmodell erzeugen

www.ec-heidelberg.de
   
Energie- und Umweltdienste GmbH - EUD
Ideenschmiede - Entwicklung neuer Geschäftsfelder
www.energie-umwelt-dienste.de
   
Bioenergie Heidelberg GmbH Bioenergie-Plattform für Naturholz-, Heizkraft- und Pelletkreisläufe mit Contracting
www.Bioenergie-Heidelberg.de
   
Energie Heidelberg Süd GmbH
Anlagen und Dienstleistungen zur Wärmeversorgung
www.energie-heidelberg.de
   

Die Energie-Bilanz der Biomasse (Craig Morris)
http://www.telepolis.de/tp/r4/artikel/19/19203/1.html
Das wahre Potenzial des einzigen geeigneten Ersatzes für Erdöl - Teil II

Biomasse - Energiequelle oder Lebensmittel? (Craig Morris)
http://www.telepolis.de/tp/r4/artikel/19/19202/1.html
Das wahre Potenzial des einzigen geeigneten Ersatzes für Erdöl - Teil I

Energy-Base.org
BASE möchte die Lücke zwischen nachhaltigen Energieunternehmen, insbesondere von KMUs und dem Finanzsektor schließen. BASE wurde in der Oberrheingebiet gegründet, wo die Schweiz, Deutschland und Frankreich aneinander grenzen. BASE hat den Hauptsitz in Basel/Schweiz und Büros in Freiburg/Deutschland und in Colmar/Frankreich.
BASE Deutschland, Grünwälder Str. 10-14, 79098 Freiburg,
Tel 0761/285 23 17

deutschland at energy-base.org
www.energy-base.org

Infps zu Biogas- und Photovoltaikanlagen von David Würzer
www.Polarkappe.de

Erneuerbare Linktipps:
http://www.solarregio.de
http://www.solarregion.net
http://www.sonne-stiften.de
http://www.solar-info-center.de
http://www.bessereweltlinks.de
http://www.solarregion.freiburg.de
http://www.unternehmensgruen.de
http://www.dena.de
http://www.zukunft-haus.info
http://www.neh-im-bestand.de
http://www.contractingoffensive.de
http://www.initiative-energieeffizienz.de


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