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Naturenergie zwischen Freiburg und Feldberg
im Breisgau und Hochschwarzwald

 

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Blick von der Lindlehöh bei St. Peter ins Dreisamtal Blick von St.Peter ins Dreisamtal - Energie überall

 

 

Rundgang auf dem Energie-Lehrpfad im Dreisamtal

In der Serie "Naturenergie Lehrpfad Dreisamtal" stellt Martin Kuhn im DREISAMTÄLER die einzelnen Stationen des neuen Lehrpfades vor. Nach seinem frühen Tod werden die Berichte zum Lehrpfad von anderen Dreisamtälern fortgesetzt.

KIRCHZARTEN/OBERRIED. Der Ortsverein der SPD im Dreisamtal hatte die Bundestagsabgeordnete Karin Rehbock-Zureich (SPD) eingeladen, mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf dem Energie-Lehrpfad zu wandern.  Vor der Schautafel am Schulzentrum Dreisamtal gab einer Pressemitteilung zufolge der Kirchzarten Bürgermeister von Oppen (CDU) eine Einführung, in der er die Verdienste des Initiators Karl Peter Möhrle um den Lehrpfad hervorhob, aber auch betonte, dass der Gemeinderat und er selbst die Einrichtung dieses originellen wie bedeutenden Lehrpfades voll unterstützt hätten.

Das Schulzentrum ist zur Hälfte mit einer Photovoltaik-Anlage bedacht, für die Schüler und Lehrer aller drei Schularten in eifriger Werbetätigkeit das nötige Geld und die nötigen Zuschüsse eingebracht hatten.
Die Wanderung führte zunächst vorbei an einem zukünftigen Wasserrad, vorbei an historischen Resten eines mit Wasserkraft betriebenen Sägewerks bei der Bickenreute zu einem Bauernhof am Osterbach. Wo vormals ein Wasserrad lief, produziert heute eine Turbine Strom, die Landwirt Rösch nicht nur für den Betrieb des Hofes einsetzen, sondern den er auch ins Netz einspeisen kann. Dass der Erlös aus dem Stromverkauf nicht geringer ist als aus dem Einkauf von Strom in Stoßzeiten, sei dem Energie-Einspeisungs-Gesetz zu verdanken, das die rot-grüne Koalition auf die Bahn gebracht hat und an dessen Zustandekommen auch MdB Rehbock-Zureich mitgewirkt hatte.
Weiter auf Oberrieder Gemarkung war eine Hackschnitzelanlage zu besichtigen. Hier gab Bürgermeister Winterhalter (Freie Wähler) ausführliche Erläuterungen ab. Die Anlage versorgt ein ganzes Neubaugebiet mit Wärme.
Die Biogas-Anlage auf dem Steierbartlehof wurde als letztes besichtigt. Weitgehend durch Eigenleistung ist hier eine Anlage geschaffen worden, die nicht nur sich selbst und den gesamten Hof mit Wärme versorgt, sondern darüber hinaus ein Produkt schafft, das den störenden Güllegeruch weitgehend verloren hat, das die Pflanzen besser düngt und das die Ozonschicht zerstörendes Methan durch das mildere CO ersetzt.

BZ vom 3.9.2002, ganzer Artikel

  

 

Quellwasser zur Energienutzung verwendet am Kirnemarteshof

OBERRIED (ds). Eine bislang weniger bekannte Form der regenerativen Energienutzung wird in Oberried angewandt. Auf dem Kirnermarteshof im Vörlinsbach wird im Quellwasser gespeicherte Wärme für die Energieversorgung nutzbar gemacht.

Eine Wärmepumpe nutzt die Wärme des immer reichlich fließenden Wassers für die Heizung aus

„Eigentlich habe ich mich immer für regenerative Energie interessiert“, gibt Erich Jautz., Landwirt auf dem Kirnermarteshof in Oberried-Vörlinsbach zu verstehen. Doch eine spritzige Idee, die auf seinen Hof zugeschnitten ist, fehlte ihm bislang, zumindest bis im April diesen Jahres. Durch Zufall erfuhr er, dass das Grundwasser eine ideale Wärmequelle darstelle und die darin gespeicherte Wärme auch nutzbar gemacht werden könne. Erich Jautz erfuhr sodann in vielen Beratungsgesprächen auch, dass das Quellwasser, das ihm in großer Menge für sein Anwesen, am Fuße des Winterbergs als Trink- und Brauchwasser zur Verfügung steht, für diese Energiegewinnung verwendet werden kann.

Bislang wurden von seinem Quellwasser auch vier weitere Wohnhäuser in der Umgebung beliefert. Durch die Verlegung der Wasserleitung im Vörlinsbach entfiel jedoch die Versorgung dieser Anwesen. So entstand eine große Menge Überlaufwasser aus der hauseigenen Quellfassung, das ungebraucht durch den Vörlinsbach zu Tal floß. „Das Quellwasser kann die Gesamtwärme über eine längeren Zeitraum speichern, und weist bereits in geringer Tiefe eine relativ konstante Temperatur auf“, erklärt der Landwirt in seinem neuen kleinen Heizraum. Ideale Bedingungen also für eine Wasserwärmepumpe, da selbst bei sehr tiefen Außentemperaturen noch Quellwasser mit konstanten zehn bis zwölf Grad genutzt werden kann. Erich Jautz, der bislang eine Ölheizung sowie ein Holzofenherd in der Küche neben einem Kachelofen betrieb, entschied sich auf Grund der vielen Vorteile sodann für eine entsprechende Wasserwärmepumpe, mit der er nun seinen Bauernhof und die Ferienwohnungen mit Warmwasser und Wärme versorgt. Die im Holzherd in der Küche entstehende überflüssige Wärme wird dem Wärmespeicher der Heizzentrale gleichfalls zugeführt.

Erich Jautz bezeichnet seine Anlage als eine verlässliche Wärmequelle, da auf Grund seiner jahrelangen Erfahrungen die Quellen selbst bei mehrwöchiger Niederschlagsarmut nie trocken werden. Dieser neuen umweltfreundlichen Warmwasser- und Wärmegewinnung hat Erich Jautz gleich noch eins drauf gesetzt: Da die Wasserwärmepumpe Strom für den Betrieb benötigt, wollte er auch da seine Zuneigung zur Umwelt demonstrieren: „Wir haben bei der Renovierung des Daches unserer Scheune eine Photovoltaikanlage installiert, die uns den Strom für die Wasserwärmepumpe zumindest tagsüber liefert. Den überschüssigen Strom geben wir an das allgemeine Stromnetz ab“, erläuterte der Kirnermartesbauer. Eine Biogasanlage kam für den Landwirt aus dem Vörlinsbach als Energieversorgung nicht in Frage, da das Vieh fast den ganzen Sommer über auf den Weiden ist.
ds, BZ vom 29.10.2001

  
 

 

 

Bickenreute bald wieder Wasserschloss? (Do. 2-8-2001)

Rund um Bickenreute steht „probehalber" Wasser:

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Naturenergie Lehrpfad Dreisamtal:
Station: „Historische Wassernutzung"
Schnattern bald wieder die Gänse rund um Bickenreute?

Am 26. Juni 2001 genehmigte der Gemeinderat Kirchzarten die Reparatur der Emitentenmessstelle im Bereich der ehemaligen Abfalldeponie Bickenreute, ein weiterer Schritt in Richtung der wasserrechtlichen Genehmigung für ein Wasserschloss.

Kirchzarten (ma). In den nächsten Wochen werden wir Ihnen die einzelnen Stationn des neuen Naturenergie Lehrpfades Dreisamtal einzeln vorstellen, etwaige Öffnungszeiten nennen oder den zuständigen Ansprechpartner nennen. Heute stellen wir Ihnen das zukünftige Wasserschloss Bickenreute vor. Etwa einen Kilometer südlich von Kirchzarten liegt am Rande des nach Oberried führenden Zastlertales das alte Hofgut Bickenreute, unsere dritte Station des neuen Naturenergie Lehrpfades Dreisamtal. Die älteste Erwähnung stammt von 1238. Dort wird es „Bukkenrüte" genannt und ab 1290 und in den folgenden Jahrhunderten noch bis 1851 im „Freiburger Adreß-Kalender" „Birkenreuthe", vermutlich ein Schreibfehler eines Grundbuchbeamten in Freiburg. Sogar Namen wie „Bickenrütti" und „Brigittli" sind in den Akten des in der „sonnigen Südseite" von Kirchzarten sich befindenden Hofgutes und Wasserschlosses zu finden.

Das zentrale Gebäude war ursprünglich als Wasserschloss konzipiert und in diesem Charakter auch durch die Anlage von grossen Teichen über Jahrhunderte, in Teilen bis ins 20. Jahrhundert, erhalten worden. Aus St. Märgener Kloster-Besitz wurde Bickenreute 1462 von Freiburg erworben und seit 1493 gehörte es dann zur Talvogtei Kirchzarten. 1993 ging das Areal in den Besitz der Freiherrlich von Gayling’schen Gutsverwaltung über mit dem wohlproportionierten stattlichen Bau mit sorgfältig gemauerten, Quaderwerk mit einer alten Holztreppe mit gedrechselten Docken und im Obergeschoss mit ursprünglich alten Holztüren mit kunstvollen Beschlägen. Nach Norden befindet sich ein rechtwinkeliger niederer Anbau, der in den letzten Jahren als Waschkücke benutzt wurde. Im Heft Badische Heimat von 1929 wird dieser Anbau St. Jakobus Kapelle genannt.

Nikolaus von Gayling beauftragte vor längerer Zeit das Freiburger Institut für Umweltchemie eine historische Erkundung zur Ablagerung von Abfällen beim Hofgut Bickenreute anzufertigen, die Anlage der ursprünglichen Teiche zu erkunden mit dem hübschen Auftrag verbunden, ob das Hofgut wieder in den ursprünglichen Zustand eines Wasserschlosses zurückgeführt werden könne. Interessant und frohstimmend war der Auftrag schon, wenn dann bald wieder Enten und Gänse rund ums Wasserschloss Bickenreute schnattern werden.

Diplomchemiker Hans-Dieter Stürmer Stegen, ehemals Landtagsabgeordneter der Grünen ist federführend in diesem Projekt der Boden- und Wasseruntersuchungen und der Prüfung der früheren Mülldeponie der Gemeinde Kirchzarten in einem der Teiche und seine etwaige Unbedenklichkeit der Neuanlage der Teiche. Man darf gespannt sein, wann es rund um’s Hofgut wieder eine idyllische Wasserfläche geben werde. Am 26. Juni 2001 ging es im Gemeinderat Kirchzarten gerade um die Altlastsanierung der ehemaligen Abfalldeponie. Der Gemeinderat von Kirchzarten stimmte der Reparatur oder der Erneuerung der Emitentenmessstelle im Bereich der ehemaligen Deponie Bickenreute zu, die von Unbekannt beschädigt worden war. Die Gemeinde Kirchzarten wird dafür 6.000 Mark für eine etwaigige Reparatur oder 10.000 Mark, wenn’s nicht reicht zur Verfügung stellen. Damit ist man einer langeersehnten wasserrechtlichen Genehmigung zur Neuanlage eines Teiches um das Hofgut ein Stück näher gekommen.

Momentan läuft noch ein zweites Projekt um das ehemalige Wasserschloss Bickenreute, ob es nicht möglich sei, einen Gastronomiebetrieb hier einzurichten? Wie schön wäre es dann vom Balkon aus bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen den Schwänen und Enten rund um Bickenreute zuschauen zu können. Die Verantwortlichen, der zukünftige Pächter und der im Dreisamtal bekannte Architekt Hartmann Manfred Schärf sitzen schon in den Startlöchern, der Planung in der Echtphase eine schöne, ansprechende und gefällige Form zu geben. Der erfahrene Architekt hat auch die Renovation der Talvogtei mit Erfolg durchgeführt. Das auf Sterne-Niveau angepeilte Restaurant mit Fremdenzimmern fand sowohl schon bei der Fremdenverkehrsamtsleiterin 1999 Thilia Rebmann Kirchzarten als auch bei Bürgermeister Wilhelm von Oppen volle Unterstützung. Thilia Rebmann hat schon Ende des vorigen Jahres beim Interview mit dem Dreisamtäler Bilanz, Rückblick und Ausblick für’s Jahr 1999 gesagt „Ich wünsche mir, wenn ich ganz ehrlich bin, ein Vier-Sterne-Hotel hier in unserer Region". Ihr Wunsch und der „Traum" von Nikolaus von Gayling könnte aller Wahrscheinlichkeit nach Wirklichkeit werden.

Auch die neuesten Planungen lassen da eine Hoffnung aufkommen. „Ob die in alten Plänen erkennbare Wasserkraftnutzung, damals als Sägemühle, wieder aufgenommen werden kann, ist noch nicht geklärt", steht auf der neuesten Infotafel vor Bickenreute. Seit 2001 ist die weitgehend dem Plan von 1791 angepasste Rekonstruktion der „Wasserherrlichkeit" im Gang. Dabei ist zu beachten, dass das historische Konzept in erster Linie der Wässerung der Wiesen als Düngersatz und der Fischzucht diente.

„Das heutige Wasserkonzept dient in erster Linie dem Erhalt des Kulturgutes Bickenreute", heisst es weiter in der Infotafel. So wird der Schlossteich – mit dem Gebäude auf einer Insel – in den Zustand des 18. Jahrhunderts zurückgeführt werden, mit kleinen Korrekturen aus der ökologischen Sicht unserer Zeit, und stellt dann von privater Seite in Bezug auf Landschaftsästethik und Naturschutz einen prägenden Beitrag zur Schönheit des Tales dar. Ansprechpartner für weitere Informationen ist Nikolaus von Gayling, Schloss Ebnet, Telefon 0761/67005.

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3. Station des Naturenergie Lehrpfades Dreisamtal: Wasserschloss Bickenreute, ca 1 km südlich von Kirchzarten am Randes des Nach Oberried führenden Zastlertales (Foto Martin Kuhn)

     

 

Solaranlage Rappenecker Hütte - Tradition und modernste Technik auf 1000 Meter Höhe 
Naturenergie Lehrpfad Dreisamtal (2):

Seit 1987 hat sie einen „Anschluß an die Sonne", die „Erste solarversorgte Gaststätte Europas!"

Oberried (ma). Auf 1025 Meter Höhe oberhalb Oberried auf dem Wanderweg zum Schauinsland liegt das beliebte Wanderlokal, die „Rappenecker Hütte" die „Erste solarversorgte Gaststätte Europas"!! und noch mehr : Sie versorgt sich auf drei Gebieten mit Energie selbst und ist seit vielen Jahren vom öffentlichen Stromversorgungsnetz unabhängig!

Der Rappenecker Hof besteht seit dem 17. Jahrhundert. Wie damals hat er auch heute keinen Anschluß an das öffentliche Stromnetz. Aber seit 1987 gibt es hier einen „Anschluß an die Sonne". Eine Photovoltaikanlage, die mit Hilfe von Solarzellen das Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandelt, macht dies möglich sagte uns die neue Gastwirtfamilie Ulrika und Erich Weber, die seit März diesen Jahres hier oben die Rappenecker Hütte leitet, versorgt, kocht, die Gäste freundlich bedient und vieles mehr. „Beim Kochen und für die Beleuchtung im ganzen Haus sind wir autonom, die Sonne gibt uns den Strom", sagen sie stolz. Der Dieselgenerator - früher alleiniger Stromerzeuger – und das kleine Windrad oberhalb der Hütte sind nur noch Lückenbüßer, denn an schönen Tagen deckten die Photovoltaikanlage und die Solaranlage auf den beiden Dächern den gesamten Energiebedarf des Hofes, umwelrfreundlich, abgas- und geräuschlos, sagte uns Erich Weber.

Optimale Versorgungssicherheit:
Die Photovoltaikanlage ist auf eine jährliche Energieproduktion von ungefähr 3.000 kWh ausgelegt. Energiezentrale ist der 40 Quadratmeter große Solarzellengenerator, der vollständig in das Süwest-Dach mit 55 Grad Neigung integriert ist und bis zu 4 kW leistet. Der Batteriesatz mit einer Speicherkapazität von 24 kWh in der Scheune dient zur Speicherung von überschüssiger Energie für die Nacht oder für Tage mit bedecktem Himmel.
Bei fehlendem Tageslicht oder ungünstiger Witterung wird der Energiebedarf zunächst von den Batterien gedeckt. Bei leeren Batterien produziert der Dieselgenerator den Strom und lädt auch gleichzeitig die Batterien auf. Der Ladezustand kann durch eine moderne Anzeige über der Wirtstheke verfolgt werden, wo Erich Weber neben dem Brägele- oder Schnitzel backen immer hinsehen kann und notfalls eingreifen kann. Auf diese Weise kann zudem der Einsatz energieverbrauchender Geräte der jeweils aktuellen Energiesituation angepasst werden. Die Waschmaschine wird möglichst „nur bei Sonnenschein" in Betrieb genommen, so Ulrika und Erich Weber.

Lohnt sich das denn alles?
Ja, denn ein Netzanschluß hätte in den achtziger Jahren 380.000 Mark gekostet, die fertige Anlage gab es für 150.000 Mark. Deshalb haben auch die Europäische Union und das Bundesforschungsministerium den Rappenecker Hof als Modellprojekt gefördert. Das Frauenhofer-Institut der Universität Freiburg für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, das die Anlage geplant und aufgebaut hatte, betreut sie technisch seitdem.

Und was hat es gebracht?
Zufriedene Gäste und ein zufriedenes Bewirtungsteam, sagte schon der Vorgänger von Webers, Bruno Linder. „Wir leben gut mit der Sonne und es macht Spaß, sich unabhängig zu versorgen", so Bruno Linder und seit März sein Nachfolger Erich Weber. Und die Umwelt ist auch zufrieden mit weniger Öl, weniger Kohlendioxid, weniger Lärm und weniger Gestank. Ulrika und Erich Weber versorgen sehr freundlich ihre Wander- und Urlaubsgäste. Fremdenzimmer haben sie nicht, aber ein großes Zimmer mit 16 Betten für Wanderer, die auch mal ein bis zwei Nächte übernachten wollen, so Erich Weber. Die Speiseplalette reicht von deftiger Hüttensuppe, Bratwürste, Wienerle oder Schnitzel mit Brot oder Brägele, über Hüttenvesper, Wurstsalat, Schwartemagen sauer oder auch Bibiliskäse alles alternativ mit Brot oder Brägele bis hin zum Käsebrot, Kaffe und verschiedeme Kuchen und verschiedemem Tee. Natürlich gibt’s alkoholfreie Getränke genauso wie verschiedene Biere und fünf verschiedene Ehrenstetter Weine, Weinschorle, Sekt oder Obstler-, Hefe-, Zibart-, Kirsch- oder Kräuterschnaps. Guten Appettit wünschen die Webers den Wanderfreunden auf der Rappenecker Hütte. Hinkommen kann man über die Fahrstraße wochentags übers Obertal von Oberried aus, über den Wanderweg 2 und dem blauen Punkt ebenfalls von Oberried aus oder auch vom Bannwald von Freiburg Kappel gut beschildert bis zur Rappenecker Hütte und nach einer gastfreundlichen Pause bis zum Schauinsland weiterzuwandern. Auch kann man mit dem Bus bis nach Hofsgrund fahren und gemütlich herüberlaufen. Auskunft über die Solaranlage gibt Michael Riesterer unter dem Telefon 07661/99082 oder auch der neue Gastwirt Erich Weber, der nach vorheriger Anmeldung auch alles erklären kann. Er ist stolz auf die ganze Technik im 1985 renovierten Haus, sagte er uns.

Bergmesse auf der Rappeneck mit Kirchenchor und Trachtenkapelle am Sonntag, 9. September
Am Sonntag, 9. September 2001, findet um 10.30 Uhr auf der Rappenecker Hütte eine Bergmesse mit Oberrieds Pfarrer Jose Cabral und unter Mitwirkung des Kirchenchores und der Trachtenkapelle Oberried statt. Veranstalter ist die Interessengemeinschaft Tourismus Dreisamtal. Information gibt’s unter Tourist-Info Oberried, Telefon 07661/9305-66. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Einen Bustransfer gibt’s ab 9.30 Uhr vom Kirchzartener Bahnhof mit Rückfahrt ab Rappenecker Hütte ab 14 Uhr. Eine zweite Variante wäre der SBG-Bus, Linie 7215, der ab Bahnhof Kirchzarten um 8.58 Uhr nach Hofsgrund fährt und von dort gemütlich zu Fuß in anderthalb Stunden zur Hütte. Die Zufahrt zur Rappeneck ist an diesem Sonntag für PKWs gesperrt. Die Straße ist nur werktags von Montag bis Freitag frei.

     

 

Naturenergie Wutachregion - Naturparkprojekt

Sehr informative Infoseite zu den Themen - von Klaus Kreß: Seiten für Kids (Linkliste), Holzenergie, Windkraft, Wasserkraft und Energie&Land.
www.naturenergie-wutachregion.de enthält Wegbeschreibungen und Kontaktadressen zu über 40 Ausflugszielen in der Wutachregion, also in und um die Wutachschlucht herum bis in die nahe Schweiz. Die dazu gehörende Broschüre, in handlichem Format enthält dann die dazu gehörende Geschichte der jeweiligen Station.
Für alle, die etwas besonderes suchen und die die Kulturlandschaft nicht nur nutzen, sondern auch an deren Geschichte und Entstehung interessiert sind, eine einzigartige Informationsquelle, die es so nicht noch einmal gibt. Dazu ist das Thema Naturenergie angesichts der Klimaerwärmung und der drohenden Kriege ums Öl sehr aktuell.
Die HP und die Broschüre gibt einen Einblick in die Solarzeit, aus der wir kommen, und einen Blick in die Solarzeit, in die wir gehen könnten, anhand von konkreten Objekten - also Naturenergie-Geschichte zum anfassen.


Das Naturparkprojekt Naturenergie in der Wutachregion wird von Klaus Kreß, Landwirtschaftsamt Freiburg - Außenstelle in Titisee, betreut.
Für die Projekte im Naturpark und anderswo  wurde vom Regierungspräsidium ein Beratungskreis für innovative Wertschöpfung in der Landwirtschaft gebildet, in diesem Rahmen findet die Projektbetreuung statt. Der Regierungspräsident fungiert ja auch als Schirmherr für den Ausflugsführer Naturenergie Wutachregion.
Über die Betreuung und Finanzierung der Naturparks ist das Landwirtschaftsministerium wiederum indirekt an der Sache beteiligt.
Solarforum und Naturenergie Wutachregion gehören direkt zusammen, da das Solarforum als alleiniger träger des Projekts die Finanzierung, Ausführung und Vermarktung zu verantworten hat.
Klaus Kreß, 18.2.2003

Klaus Kress
Amt für Landwirtschaft, Landschafts- und Bodenkultur Freiburg
Außenstelle 79822 Titisee-Neustadt, Titiseestrasse 1 7
Telefon: (07651) 9112-28     Fax: (07651) 9112-33   
E-Mail: klaus.kress@allbfr.bwl.de
Infos auf unserer Homepage:  http://www.allbfr.bwl.de/

Mehr zur Wutachschlucht >Wutach

  

 

Energie aus Biomasse, eine Chance für die Landwirtschaft
 

Im Rahmen ihres CO2-Forums hatte die Industrie- und Handelskammer Freiburg im Februar 2002 zum

Vortrag "Energie aus Biomasse, eine Chance für die Landwirtschaft" geladen. Professor Dr. Hans Mohr,

Leiter der Kommission zur Technikfolgenabschätzung der Landesregierung Baden-Württemberg, zog

den Bogen über die EU und die Beitrittsländer.


Mit den Ländern im Osten kommen 60 Millionen Hektar

landwirtschaftliche Fläche, das entspricht der Hälfte der EU, hinzu. Die dortige Landwirtschaft ist unproduktiv und nicht konkurrenzfähig. Was die Energieversorgung angeht, ist die EU empfindlich. Gut 50 % der Primärenergie wird heute schon eingeführt. Können erneuerbare Energien, kann Biomasse eine Rolle spielen? Kann sich Biomasse bei der politisch gewollten CO 2 Minderung Gewicht bringen und gleichzeitig noch der Landwirtschaft Verdienste ermöglichen?

 

Der Anteil der erneuerbaren Energien splittet sich derzeit wie folgt auf: 
4000 Einheiten stammen aus
Wasserkraft, 
130 aus Biomasse, 
3 aus Wind und 
1 aus Photovoltaik. 
Dabei sei die Biomasse eine unsichere Größe, da Brennholz für Statistiker schwer fassbar von Hand aus dem Wald im Ofen verschwinde. Insgesamt verspricht sich Mohr einen Anteil von 7 % am Gesamtenergiebedarf aus Biomasse für die nächste Zukunft, wenn alle Anstrengungen gemacht würden. Eine Zahl Trittins sei mit 20 %, Horizont aber 2020, mit aller Vorsicht wiedergegeben. Dabei könne Holz nur einen Anteil von etwa 30 % beisteuern, der Rest müsse aus landwirtschaftlichem Anbau stammen. Darin läge die Chance für die Landwirtschaft, auch der Beitrittsländer. Interessant und neu ist, auf welche landwirtschaftlichen Pflanzen Mohr setzt. Der Energiekonversionsfaktor (Energieertrag geteilt durch die für dessen Erzeugung eingesetzte Energie) sei für Raps nur 2 (bei Erzeugung von "Biodiesel").

Nur das doppelte an Energie entsteht, bezogen auf die eingesetzte Energie. Für Mais liegt dieser Wert bei 5, für Weizen bei 6 und für Triticale bei 10. Für Holz liegt der Wert eher noch etwas höher als 10. Mit Triticale müsse man sich näher befassen. Dies sei die seit langem gesuchte Kreuzung aus Weizen und Roggen. Also fahre man am günstigsten, wenn man Holz zum Ofen fahre oder Triticale gleich auf dem Acker in Energie erzeugende Form bringe. Biomasse könne vergast werden, wobei Wärme und Elektrizität zu gewinnen sei. Organische Substanz könne auch mit bekannten Verfahren verflüssigt und z. B. in Methanol umgewandelt werden, womit sich z. B. Brennstoffzellen betreiben liessen. Schließlich könne Biomasse in traditioneller Weise verbrannt werden, z. B. in Braunkohlekraftwerken, in Blockheizkraftwerken oder traditionell in Öfen. 


Dabei sei die Art der Bereitstellung aller Biomasse, nicht nur des Holzes, als Pellets eine entscheident wichtige Neuerung. Pellets sind etwa Lutschbonbon-große Knödel aus zerkleinertem Holz oder Stroh, die die Biomasse transportfähig, lagerfähig und verfügbar mache. Diese Pellets kann man tanken wie Heizöl. Hans Mohr, der selbst noch mit Holz heizt, ist begeistert von diesem Produkt, das derzeit einen Boom erlebe und im letzten Jahr bereits mit 100 000 Tonnen gehandelt wurde. Es eröffnet eine Vielfalt von Verwendungsmöglichkeiten und sei den Hackschnitzeln deutlich überlegen. Herstellung und Transport benötigten nur 1/10 der enthaltenen Energie. Zwar gäbe es je nach pelletiertem Material, etwa Rapspflanzen, spezifische aber lösbare Probleme. Mohr beurteilt die Verwendung von landwirtschaftlichen Produkten zur Erzeugung von Energie auf dem Weg der Beimischung in Braunkohlekraftwerken als aussichtsreich. Das habe viele Vorteile. Man könne Jahr für Jahr auf Ernährungsprodukte umstellen, falls aus irgendwelchen Gründen mehr Bedarf entstünde. Gerade um elastisch reagieren zu können und keine landwirtschaftliche Fläche zu verlieren, seien raschwüchsige Holzgewächse nicht interessant.

 

Ein Problem stellten die Kosten dar. Eine Tonne Braunkohle koste derzeit 32 Euro, eine Tonne Presslinge aus Holz 75 bis 100 Euro. Man müsse also den Land- und Forstwirten schon etwas zusätzlich bezahlen, was in den Beitrittsländern sowieso nötig sei. Alle neuen Energien bedürften der Anschubförderung. Würden somit nachwachsende Rohstoffe etwa in den Beitrittsländern gefördert, so sei dies in der Bilanz günstiger als wenn nicht benötigte Nahrungsmittel subventioniert würden. Ein solches Vorgehen rechtfertige sich auch aus der Sicht der politisch erstrebten Minderung des CO 2 Ausstoßes. Vergleicht man die Kosten für die Reduzierung der Schadstoffe um eine Tonne Kohlendioxyd, dann sei Biomassenutzung - abgesehen von Wasser - mit Abstand das billigste Verfahren mit 35 Euro je Tonne eingespartem CO 2. Bei Windkraft oder gar Photovoltaik müsse man mit dem Vielfachen bis zu 2000 Euro pro eingesparter Tonne CO 2 rechnen. Dabei variieren die Größen stark je nach den Umständen des Standorts.

Vortrag von Professor Dr. Hans Mohr
Quelle: www.windkraftgegner-schwarzwald.de 

  

 

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