Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Energetische Nutzung von Holz
im Breisgau und Hochschwarzwald
  

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Holz: Stückholz, Hackschnitzel und Pellets

Holzbeuge an der Immi im Dreisamtal 17.4.2010
Holzbeuge an der Immi im Dreisamtal 17.4.2010

Holzbeuge am Windgfällweiher am 11.1.2008 Holzbeuge in Hofsgrund am 9.10.2010 - lang und schön
Holz - Rinde - Pellets
    
Holzbeuge am Windgfällweiher am 11.1.2008 Holzbeuge in Hofsgrund am 9.10.2010 - lang und schön
Holzsäge am Tumichelweg in Falkensteig am 19.6.2011 Holzsägen am 23.9.2011 in Kirchzarten-Dietenbach  
Holzsäge am Tumichelweg in Falkensteig am 19.6.2011 Holzsägen am 23.9.2011 in Kirchzarten-Dietenbach  

 

Holzhof Freiburg beim Flugplatz

Holzhof am 25.6.2010 Holzhof am 25.6.2010

Holzhof, Hermann-Mitsch-Straße, beim Flugplatz Freiburg, Tel 0761 - 8818675,
holzhof@vabe-freiburg.de
www.vabe-freiburg.de

Holz in Schnee und Eis

Holz am 3.12.2010 bei Buchenbach
 - .10 Grad um 11 Uhr
Holzbeuge am 3.12.2010 bei Buchenbach Holzbeuge am 3.12.2010 bei Buchenbach
 
Holzbeuge am 3.12.2010 bei Buchenbach
Holzbeuge am 3.12.2010 bei Buchenbach    
Sägemehl unter Schnee am 3.12.2010 bei Buchenbach Sägemehl unter Schnee am 3.12.2010 bei Buchenbach
Sägemehl unter Schnee am 3.12.2010 bei Buchenbach Sägemehl unter Schnee am 3.12.2010 bei Buchenbach Sägemehl unter Schnee am 3.12.2010 bei Dold Holzwerke Buchenbach
Holzbeuge am 23.2.2011 Holzbeuge am 23.2.2011  
Holzbeuge am 23.2.2011 Holzbeuge am 23.2.2011  

 

750000 Liter Heizöl in Form von Holzhackschnitzeln in Münstertal

Ältere Leser werden sich noch dar dar- an erinnern, wie nach dem Zweiten Weltkrieg die Wälder „aufgeräumt" waren. Die Bürger holten sich jedes Stückchen Brennholz, das auf dem Waldboden lag. Auch ich hatte einen „Leseschein" des Forstamtes, der mir für ein paar Mark erlaubte, im Wald Holz aufzusammeln und mit dem Leiterwagen nach Hause zu bringen. Dann kam das Wirtschaftswunder, und in den 70er und 80er Jahren mehrten sich die Proteste der Waldbesucher, dass der Wald nach Holzfällaktionen überhaupt nicht mehr „aufgeräumt" war. Verkauft wurde nur das Stammholz. Dickere Äste, die früher noch zu Brennholz verarbeitet wurden, blieben einfach im Wald liegen. Brennholz war „out". Doch dann kam die Wende, eigentlich schon einige Jahre vor der „Energiewende". Kachelöfen, Kaminöfen und allerlei Schweden- und „Sonstwas-Öfen" wurden modern und Brennholz wurde wieder attraktiv und damit für den Forstbetrieb wirtschaftlich. Es wuchs eine neue Generation der so genannten „Selbstwerber" heran, die unter Anleitung eines Försters den Resten von gefällten Bäumen mit der Motorsäge zu Leibe rückten, um sich den Brennholzvorrat für den eigenen Ofen zu schaffen. Die Förster freute es, dass der Wald eine neue Wertschätzung genoss. Aber viel Geld war damit noch nicht zu verdienen. Dann kam die Energiewende, nicht unbedingt die von Fukushima, sondern die von den immer teurer werdenden Öl- und Erdgaspreisen initiierte. Und die zunehmenden Verschmutzung der Atmosphäre durch Kohlendioxid. Ingenieure hatten unter diesem Druck neue Heizkraftwerke entwickelt, in denen Holz – das ursprünglichste Heizmaterial der Menschheit – auf einmal neue Bedeutung gewann. „Abfall" wie Sägespäne oder Sägemehl, wurde  plötzlich wieder „Wertstoff" in Form von kleinen stäbchenförmig gepressten Holzpellets, die man verheizen kann. Holzreste aus dem Wald, fein zerschreddert zu Hack Hack- schnitzeln, wurden zu einem weiteren gefragten Brennstoff. Ein Begriff, der zum Schlagwort wurde, ist „CO 2-neutral", und genau das ist -Holz. Es ist klimaschonend, weil bei der Verbrennung nur die Menge an klimaschädigendem Kohlendioxid freigesetzt wird, die der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Holz ist auch ein nachhaltiger Brennstoff, denn es wächst immer wieder nach. Es wächst auch in der Region des Verbrauchers, also sind keine langen energiefressenden und klimaschädlichen Transportwege erforderlich. Holz, insbesondere Brennholz ist aber nicht mehr so billig wie noch vor ein paar Jahren. Denn zahlreiche Interessenten benötigen den Rohstoff, etwa zur Papierherstellung, zu Fertigung von Span Span- platten oder zum Beheizen von Kraftwerken. Holz steht in unserer Region auch nicht endlos zur Verfügung. Denn die Förster schlagen immer nur so viel Holz ein wie nachwächst, gemäß dem heute so häufig verwendeten Begriff der Nachhaltigkeit, der schon vor mehr als hundert Jahren von Forstleuten geprägt und zu deren Maxime wurde.

„In den Hallen im Tiroler Grund im Münstertal lagern rund 750 000 Liter Heizöl in Form von Holzhackschnitzeln aus dem heimischen Wald. Sie tropfen nicht aus, sie strömen nicht ins Meer, gehen nicht aus und sind auch nicht von weltweiten Krisen bedroht". Mit dieser Kurzfassung stellte Forstpräsident Meinrad Joos, Freiburg, kurz vor dem Jahreswechsel Journalisten eine Erfolgsgeschichte in Sachen nachwachsende Rohstoffe vor. Der Tiroler Grund, wo sich diese recht unspektakulär aussehende Geschichte entwickelte, liegt im Münstertal unweit von Staufen. An einer Waldfahrstraße stehen inzwischen zwei große offene Hallen, unter deren Dächer sich die Holzhackschnitzel auftürmen, von denen der Forstpräsident schwärmte. Eingerichtet wurde diese Anlage vor wenigen Jahren von der Forstbetriebsgesellschaft Belchen-Neumagen. Dies ist ein Zusammenschluss von Waldbesitzern zur Überwindung der strukturellen Nachteile, insbesondere bei der Produktvermarktung und dem Maschineneinsatz. Von einer großen Maschine auf einem Lastwagen, der in den Wäldern rings um den Belchen zu jedem Einsatzort fahren kann, werden Holzreste von der Holzernte, aber auch Windwurfholz und schwaches Durchforstungsholz zu Holzhackschnitzeln zerschreddert und auf ein Transportfahrzeug geblasen. Diese Hackschnitzel werde in den Hallen „gebunkert". 2010 wurden rund 25 000 Kubikmeter Hackschnitzel in der Region vermarktet. Die größten Abnehmer sind Badenova mit den Heizkraftwerken Wolfacker in Staufen und Vauban in Freiburg, Schmidt mit Heizungen in Ehrenkirchen, Bollschweil und Freiburg und viele andere. Forstbezirksleiter Herbert Stiefvater, Staufen, wies darauf hin, dass die Hacker und Spediteure örtliche Landwirte sind, somit bleibe auch diese Wertschöpfung in der Region. Mit den von der Forstbetriebsgemeinschaft 2010 vermarkteten 25 000 Kubikmetern Hackschnitzel konnten rund 1,8 Millionen Liter Heizöl oder rund 6000 Tonnen CO 2 eingespart werden, be be- richtete Stiefvater stolz.

Forstpräsident Meinrad Joos hatte bei die diesem Ortstermin noch mit einer weiteren Erfolgsgeschichte aufzuwarten. Rings um die Hackschnitzelhallen lagen fein säuberlich aufgereiht dicke Douglasien- und Lärchenstämme. „Die erste Douglasien- Submission im Südschwarzwald war ein voller Erfolg", sagte er stolz. Auf diesem Meistgebotstermin wurden die wertvollsten Douglasienstämme aus der ganzen Region verkauft. Mit rund 1 000 verkauf verkauften Kubikmetern Holz und Spitzenpreisen über 340 Euro habe sich der Aufwärtstrend bei der Douglasie fortgesetzt. „Insgesamt unterstreicht dies, dass der Holzmarkt trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erstaunlich robust ist", sagte Joos. „Solche Spitzenqualitäten verdanken wir einer hochwertigen Forstwirtschaft, wie sie in Baden-Württemberg seit mehr als 200 Jahren praktiziert wird. Die ältesten Douglasien wurden bereits vor hundert Jahren geastet, damit wir heute solche Qualitäten ernten können. Hier zeigt sich, dass forstliche Nachhaltigkeit einen langen Atem braucht", ergänzte Joos. Der teuerste Stamm der Submission hatte mit 109 Zentimeter Mittendurchmesser und einer Länge von zehn Meter eine Verkaufsvolumen von 9,33 Kubikmeter. Mit einem Kubikmeterpreis von 205 Euro erzielte der Stamm einen Verkaufserlös von 1912 Euro. Auch wurden 80 Kubikmeter Lärchenholz verkauf. Mit einem Kubikmeterpreis von 563 Euro wurde ein Lärchenstamm aus einem Privatwald des Forstbezirks Kandern für insgesamt 1 604 Euro von der Furnierindustrie gekauft.
16.2.2012, Karlheinz Scherfling, DER SCHWARZWALD

 

Zielkonflikt Biodiversität/Naturschutz - Holzwirtschaft

Der Wald ist eine wichtige Energiequelle. Hackschnitzel, Pellets, Papier – der Wertstoff Holz wird stark nachgefragt / Aber ohne Restholz gehen dem Waldboden die Nährstoffe aus. Holz wird als Energiespender immer beliebter. Nicht nur als Scheitholz im privaten Kamin, sondern in Form von Pellets oder Hackschnitzeln auch in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, Schwimmbädern und Schulen etwa. Doch noch fehlt ein Gesamtkonzept für die energetische Nutzung der Biomasse Wald.

Holz ist klimaschonend, weil bei der Verbrennung nur die Menge des Treibhausgases Kohlendioxid freigesetzt wird, die der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Holz wächst in der Region, die Preisbildung ist nicht vom Weltmarkt abhängig. Jedenfalls nicht so, dass mit extremen Aufschlägen durch Spekulation gerechnet werden muss.Allerdings ist Holz nicht mehr so billig wie vor dem Start in die Energiewende, denn um den Rohstoff wird gerungen: Die Verwertung für Zeitungspapier und die energetische Nachfrage treiben den Preis nach oben. Und einfach nur den Wald abzuholzen wäre kurzsichtig. Nachhaltigkeit ist eine Erfindung der Forstwirtschaft und heißt auf den Wald bezogen ganz eindeutig: "Es darf nicht mehr geschlagen werden als nachwächst", erinnert Konstantin von Teuffel, der Leiter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), bei einer landesweiten Fachtagung der Forst- und Holzexperten an eine alte Försterweisheit. Zu den Gästen gehörte auch Wolfgang Reimer, Ministerialdirektor im Ministerium für ländlichen Raum in Stuttgart, selbst Bauer und Waldbesitzer. Die Energiewende brauche jeden erneuerbaren Rohstoff, betonte Reimer und aus dem Wald könnten vielleicht vier bis acht Millionen Festmeter Holz zusätzlich genutzt werden. Derzeit werden vier Millionen Festmeter energetisch genutzt, was 900 Millionen Liter Heizöl einspart. Bundesweit werden jährlich 55 Millionen Festmeter (Holzmaß für Kubikmeter) und auf den rund 1,4 Millionen Hektar Waldfläche in Baden-Württemberg bis 11 Millionen Festmeter Holz geschlagen. Doch während die Papier- und die Möbelindustrie, die Bauwirtschaft und jetzt auch die Heizwerke nach Holz lechzen, wachen der Tourismus und der Natur- und Landschaftsschutz argwöhnisch über den Wald als Erholungsort und Biotop. "Es gibt Zielkonflikte", räumt Ministerialrat Reimer ein, "wir dürfen die Biodiversität und den Naturschutz nicht opfern." Das wirft nicht nur die Frage auf, wie viel Holz und wofür geschlagen werden darf und kann, sondern auch die nach dem Nährstoff, die dem Wald durch das Abholzen entzogen wird. Denn nicht nur das Stammholz, sondern auch das Restholz ist wichtig. Letzteres wird mancherorts schon systematisch eingesammelt und zu Hackschnitzeln verarbeitet.

Zum Beispiel im südbadischen Münstertal durch die "Forstbetriebsgemeinschaft Belchen-Neumagen". Alles, was bei der Holzernte in den Wäldern rund um den Belchen nicht verwertet werden kann – Äste, Kronen, Splitterholz oder Bruchholz – wird geschreddert, gelagert und als Hackschnitzelmasse an Heizkraftwerke der Badenova oder von Gemeinden der Region verkauft. Die Jahresleistung von 25 000 Kubikmeter Hackschnitzel aus Holz sparen 1,8 Millionen Tonnen Heizöl ein, bei einem Verkaufspreis von 18 Euro pro Kubikmeter arbeitet die Anlage, die Waldbesitzer und Gemeinden gemeinsam betreiben, bereits wenige Jahre nach Inbetriebnahme mit Gewinn. "Und weder bei der Lagerung noch beim Transport läuft Öl aus", freut sich der südbadische Forstpräsident Meinhard Joos.

Doch wenn das Restholz nicht im Wald liegen bleiben kann, muss ein anderer Dünger für den Waldboden her, um das Defizit an Mineralien auszugleichen. Die naheliegende Möglichkeit: "Die Asche der verbrannten Pellets und Hackschnitzel kann zur Kompensation in den Wald zurückgeführt werden", sagt Klaus von Wilpert. Der Forstwissenschaftler hat mit seinem Team einen Feldversuch im Altdorfer Wald zwischen Donau und Bodensee gemacht. Fazit des so erarbeiteten Konzeptes für einen "Energieholz-Aschekreislauf zur Erhaltung der Nährstoffnachhaltigkeit" ist: Es geht und es ist sinnvoll. Holzasche aus den Heizwerken kann – vermischt mit Mehl von Dolomitkalk – großflächig im Wald ausgebracht werden, das kostet nur rund 250 Euro pro Hektar und muss nur alle 64 Jahre gemacht werden. Einziges Problem: Die Asche muss "rein" sein. Holzheizkraftwerke dürfen also keinen verunreinigten Rohstoff verbrennen. Wäre das nicht ein Modell für das ganze Land? "Da müssen wir noch drüber reden", dämpft Reimer zunächst einmal die Erwartungen auf eine schnelle Lösung. Doch "interessant" und eine realistische Möglichkeit sei das schon. Derzeit wird die Asche größtenteils schlichtweg als Abfall entsorgt. Die Studie von Wilperts Team wird jetzt in das Gesamtkonzept für die energetische Nutzung von Biomasse einfließen, das im Ministerium erarbeitet werden soll.
Alles von Heinz Siebold am 13.1.2012 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/der-wald-ist-eine-wichtige-energiequelle--54691397.html

 

Münstertals Wald wächst täglich um 4 Festmeter - Weltkulturerbe entdecken

An der Rathausfassade in Münstertal: Sitz- und Ruhebank, aber auch Info- und Werbetafel für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.
Foto: M. Lange
Wertvolles Holz: Was ein Balken über die Bedeutung heimischer Ressourcen verraten kann. Im Forstamtsbezirks Staufen, der 5000 Hektar Wald zwischen Belchen und Rhein betreut, laden kantig zugeschnittene Baumstämme an öffentlichen Plätzen zum Ausruhen ein. Die bewusst ins "Internationale Jahr des Waldes" platzierte Aktion der Landesforstverwaltung hat zahlreichen Gemeinden im Forstamtsbezirks eine mehrere Meter lange Sitzbank beschert, die für Aufmerksamkeit sorgt. Im Sitzen lässt es sich auch leichter darüber nachdenken – und nachrechnen, was an Information auf solch einem Holzbalken steht.  "Diese Menge Holz wächst in unserem Gemeindewald in 15 Minuten", ist auf der Vorderseite des Tannenholz-Stammes eingebrannt, der seit kurzem am Fuße der Rathaus-Westfassade in Münstertal liegt. Und auf der Sitzfläche steht der wohl bewusst mehrdeutige Hinweis: "Ohne Wald kein Platz zum Ausruhen". Selbst die Balkenrückseite trägt den wortspielenden Rat: "Entdecken Sie unser Waldkulturerbe", und auch der Internetsurfer erhält den ihm angemessenen Tipp: Informationen in Fülle – wobei sich jeder seine eigenen Gedanken machen kann. Für den einen ist der Stamm lediglich eine Sitzgelegenheit, eine Abstellfläche oder eine leicht erhöhte Aussichtsposition, zum Beispiel für Kinder. Andere lassen sich inspirieren von der Aussage "wächst in 15 Minuten". Dass das in einer Stunde dann viermal so viel ist (also vier Balken), das kapiert schon jedes Grundschulkind.

Wollte man die Holzmenge des Balkens in das forstübliche Maß Festmeter (fm), in Ster oder Kubikmeter umrechnen, dann wäre ein Taschenrechner nicht schlecht, denn der rund 5,2 Meter lange Balken hat eine Höhe und Tiefe von je etwa 44 Zentimeter. Das ergibt laut Rechenknecht ziemlich genau einen Kubikmeter oder eben einen fm nachwachsendes Holz – und das in 15 Minuten. In einer Stunde sind das bereits vier fm, in einem Tag fast schon hundert und in einem Jahr sage und schreibe rund 35 000 fm. Das ist mehr als im Gemeinde-, Staats- und Privatwald zusammen auf der Gemarkung Münstertal jedes Jahr eingeschlagen, also geerntet wird. Nirgendwo wird das Prinzip der Nachhaltigkeit so konsequent eingehalten wie bei der Bewirtschaftung des heimischen Waldes, denn – so heißt es in dem vom Landratsamt herausgegebenen Flyer des Forstbezirks Staufen – "es wird nur so viel Holz eingeschlagen wie im gleichen Zeitraum nachwächst". Allein auf den 2550 Hektar Kommunalwald in Münstertal werden jährlich rund 20 000 fm zu Boden gebracht – vor allem das wertvolle Stammholz (für Haus- und Möbelbau), aber auch Industrie-, Papier- und Brennholz. Daneben fällt als so genanntes Koppelprodukt der Holzernte eine große Menge Restholz (inzwischen besser als Energieholz bezeichnet) an, das zu Hackschnitzeln verarbeitet wird. Im Forstwirtschaftsjahr 2010 hat die im Forstbezirk Staufen etablierte Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Belchen-Neumagen 26 000 Schüttraummeter an Holzheizkraftwerke in Münstertal, Staufen, Ehrenkirchen, Bollschweil und Freiburg verkauft und dabei den Waldbesitzern insgesamt rund 130 000 Euro in die Kassen gespült.

Am Stamm vor dem Rathaus in Münstertal, der in einer Viertelstunde im Münstertäler Wald nachwächst, lässt sich weiter sehr anschaulich berechnen, was an Heizenergie und an Geldwert hinter dem Holzstamm von einem Kubikmeter steckt. Wenn er zu Hackschnitzeln verarbeitet würde, ergäbe das rund zwei Schüttraummeter, die einen Brennwert von fast 200 Litern Heizöl haben, die heute rund 150 Euro kosten. Die energetisch gleichwertigen Holzhackschnitzel sind dagegen zu einem Viertel dieses Preises zu bekommen. Ganz abgesehen vom Preis, wächst das Energieholz direkt vor der Haustür und erspart lange Transportwege. Durch den Verzicht auf Heizöl würde sich bei einer energetischen Verwertung des Holzstammes beim Rathaus der CO2-Ausstoß um über 600 Kilogramm verringern.
29.6.2011, Manfred Lange

Am letzten September-Wochenende, 24. und 25. September, findet der bereits fünfte Energietag Baden-Württemberg statt. Unter dem Motto "Zukunft erleben" wird es landesweit Veranstaltungen und Aktionen zu den Themen Energiesparen, erneuerbare Energien und Klimaschutz geben. http://www.wald2011.de

 

Rainer Weber aus Buggingen pflanzt Weiden im Kurzumtrieb

Rainer Weber will damit Wärme produzieren. Der 32-jährige Landwirt aus Buggingen ist einer von zehn Teilnehmern in Südbaden. "Das ist mal was anderes", sagt er gut gelaunt. Vor drei Jahren bepflanzte er an der B 3 den ersten Hektar einer stillgelegten Fläche mit Weiden, da war das Projekt lange nicht am Start. Heute ist der dritte Jahrgang angewachsen. "Das Thema beschäftigt mich seit der Lehrzeit", so Weber. Auch er hat schließlich mehr Informationen, etwa beim LTZ, gesucht.....
Alles von Simone Höhl vom 8.7.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/service/auf-aeckern-wachsen-baeume-der-pellets-wegen--16919770.html

 

Biomasse aus Kurzumtrieb: Start in Buchen-Oberneudorf

"Der Ausbau der erneuerbaren Energien eines der wichtigsten Zukunftsthemen für unser Land. Dabei können Kurzumtriebshölzer und Miscanthus in der Zukunft interessante Ergänzungen der vorhandenen Biomassepotenziale sein. Allerdings stehen wir dabei erst am Anfang. Das Projekt "Biomasse aus Kurzumtrieb" soll Chancen und Risiken klären und wichtige Ergebnisse für die Praxis liefern", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, im Rahmen einer Pflanzaktion am Mittwoch (29. April) in Buchen-Oberneudorf (Neckar-Odenwald-Kreis)

"Nur ein Viertel der in Deutschland verbrauchten Primärenergie wird im Land produziert. Aus Gründen der Versorgungssicherheit müssen wir unsere Energieversorgung deshalb auf eine breitere Basis stellen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner Folgen kann dies nur auf der Basis erneuerbarer Energien erfolgen", ergänzte Hauk. Versorgungssicherheit und Reduktion der Treibhausgase könnten nur in einem umfassenden energiepolitischen Ansatz erreicht werden. Zentrale Punkte seien die Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energie. Zur Erreichung dieser ehrgeizigen Ziele sei auch das große Potenzial, das in der energetischen und stofflichen Nutzung von Biomasse steckt, verstärkt zu mobilisieren und effizient zu nutzen. "Der Rohstoff Holz spielt wegen seines breiten Einsatzspektrums traditionell die wichtigste Rolle bei der energetischen und stofflichen Nutzung, insbesondere für die Wärmegewinnung, aber auch für die stoffliche Verwertung. Eine weitere, wichtige Perspektive könnte die Erzeugung synthetischer Biokraftstoffe werden", betonte der Minister. Um bei einer kontinuierlich steigenden Nachfrage nach Biomasse, und dabei vor allem nach Holz, Angebotsengpässe zu vermeiden und die Nachhaltigkeit zu sichern, müssen weitere Potenziale erschlossen werden. Kurzumtriebshölzer wie Pappel und Weide sowie Miscanthus (Chinaschilf) könnten künftig eine solche Rohstoffquelle darstellen. Allerdings fehlen bislang ausreichende und nachvollziehbare Praxiserfahrungen aus Baden-Württemberg. "Mit einem umfassenden Forschungs- und Entwicklungsprogramm wollen wir die offenen Fragen klären. Zentrale Bestandteile sollen die Beratung und die Begleitung der Produzenten auf rund 150 Hektar Anbaufläche sein, die in einem ersten Schritt entstehen werden. Daneben werden wir die Verwendung im stofflichen und energetischen Bereich prüfen und die Ernte- und Transporttechnik untersuchen", skizzierte Minister Hauk die Maßnahmen des Landes. Diese Maßnahmen werden durch das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg und die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg koordiniert.

Ziel des Forschungsprojekts "Biomasse aus Kurzumtrieb" ist es, im Zeitraum von 2008-2012 150 Hektar Anbaufläche für schnellwachsende Hölzer und Miscanthus in Baden-Württemberg zu etablieren. Schwerpunkte des Projekts sind:
– Untersuchungen zu Produktionstechnik, Ertragsprognosen, betriebswirtschaftliche Kennzahlen
– Untersuchungen der Umweltwirkungen
– Verbraucherschutz durch Überwachung der Pflanzgutqualität
– Fundierte fachliche Beratung zur Unterstützung der Anbauseite
– Anbauoptimierung von Biomasse im Hinblick auf ökonomische und ökologische Faktoren

Kurzumtriebsbewirtschaftung
Darunter versteht man Anbau und Nutzung von Bäumen innerhalb von kurzen Zeitintervallen. Der Umtriebszeitraum, d.h. der Zeitraum von Flächenanlage bzw. Neuausschlag bis zur Ernte, von zwei bis 20 Jahren ist deutlich geringer als bei einer üblichen forstlichen Bewirtschaftung. Möglich werden diese kurzen Zeiträume durch schnellwachsende Baumarten. Sie schöpfen bereits nach wenigen Jahren ihr Wuchspotenzial aus und regenieren sich nach der Ernte. Die im Boden verbleibenden Wurzelstöcke treiben erneut aus. Mit einer Kurzumtriebsbewirtschaftung werden derzeit zwei Produktlinien verfolgt. Neben Energieholz für Hackschnitzelheizung oder Pellets kann auch Industrieholz für Zellstoff oder Holzwerkstoffe erzeugt werden. Als wichtigste Baumarten werden hierzu Pappel-Arten und Weiden eingesetzt.

Gras Miscanthus (Miscanthus x giganteus)
Dies ist ein ausdauerndes Gras und wird bis zu vier Meter hoch. Der Spross stirbt über Winter ab. Es stammt ursprünglich aus Asien. Im ersten Jahr findet keine Ernte statt. Ab dem zweiten Jahr wird möglichst spät, jedoch vor dem Wiederaustrieb (März/April) geerntet. Das Material wird durch Erntemaschinen gehäckselt und als Ballen gepresst. Theoretisch bestehen vielfältige Vermehrungsmöglichkeiten im stofflichen Bereich (z.B. Dämmplatten, Verpackungsmaterial, Zellstoff). Derzeit erfolgt in der Regel eine energetische Nutzung.

29.4.2009, http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/

 

Kurzumtriebsplantagen besser als Energiepflanzen - Holz besser als Mais

Der NABU empfiehlt eine Bevorzugung des Energieholzanbaus in Kurzumtriebsplantagen. Er sei ökologisch verträglicher als Maismonokulturen - bei gleichen Ertragsmengen.

Die Nachfrage nach Holz als Energieträger steigt, für Holzheizungen und ab 2009 - im Zuge der BTL Produktion aus Holzhackschnitzeln - für synthetische Treibstoffe. Der NABU sieht in einer Studie zur Umweltverträglichkeit von Plantagen mit schnellwachsenden Bäumen Vorteile in Bezug auf Erträge und Einsparungen an CO2. Mehrjährige Kurzumtriebsplantagen aus Pappeln oder Weiden seien besser als einjährige Energiepflanzen, da die Tier- und Pflanzenwelt von der längeren Bodenruhe sowie dem geringeren Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln profitiert. Denn die Ernte erfolgt in solchen Plantagen erst nach 5-10 Jahren.
17.11.2008, mehr auf: www.nabu.de/presse/pressemitteilungen/index.php?popup=true&show=1271&db=presseservice

 

Zuwachswürfel - 9 Kubikmeter Holz alle 5 Minuten

Willi Trescher von Dold KG am Zuwachswürfel mit 2,1 m Kantenlänge

Willi Trescher von Dold KG am Zuwachswürfel mit 2,1 m Kantenlänge am 20.9.2008

Der Zuwachswürfel: Innerhalb von 5 Minuten wachsen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald über 9 Kubikmeter Holz heran. Dies entspricht einem Würfel von 2,1 m Kantenlänge.

 

Franz Alt:
Das Holzzeitalter beginnt

Fernsehjournalist und Autor
mahnt mit ökologischen Schreckensmeldungen und fordert zur verstärkten Nutzung von Holz und erneuerbaren Energien auf / Vortragsabend der Holzkette im Kurhaus Titisee

"Erst heute Abend habe ich gelernt, dass jeder 4. Arbeitsplatz im Hochschwarzwald vom Rohstoff Holz abhängig ist" , erklärte Franz Alt im gut besuchten Kurhaus in Titisee. Mit seinem Vortrag "Das Holzzeitalter beginnt" mahnte er zur "Umkehr" und zu einer Hinwendung zu den ökologischen Energiequellen. Das rhetorisch ausgetüftelte Plädoyer für die erweiterte Nutzung des Rohstoffes Holz, vor allem in der Baubranche aber auch als Wärmelieferant hielt, traf in der Hochschwarzwaldgemeinde auf offene Ohren. Der fernsehbekannte Journalist und Verfasser mehrerer Bücher in den Themenbereichen Ökologie und Theologie, rief mit einem auffallend eifrigen Idealismus die Hörer zu einem bewussteren Umgang mit der Natur und deren Ressourcen auf. Veranstalter des redegewaltigen Auftritts war die "Holzkette Hochschwarzwald" , ein Zusammenschluss aus Vertretern der Forst- und Holzwirtschaft, Gemeinden und Privatpersonen, deren Ziel es ist, die Zusammenarbeit über die verschiedenen Produktionsstufen vom Waldbesitzer über den Holzverarbeiter bis hin zum Endverbraucher zu fördern. Zur Zeit hat der Verein 200 Mitglieder, davon zwölf Gemeinden.

Franz Alt begann seinen Vortrag mit einer sehr allgemein gehaltenen Aufklärung des Publikums über die Zusammenhänge der planetaren Konstellation in unserem Sonnensystem und der einzig lebensfreundlichen Atmosphäre darin. Damit es auch wirklich jeder versteht, wiederholt er das für ihn Wichtige immer und immer wieder, laut, deutlich und eindringlich. Durchsetzt mit Horrorszenarien, die der Naturenergieaktivist für unausweichlich hält, wenn nicht umgehend ein Umdenken der Erdbevölkerung eintritt. "Es wird uns Hören und Sehen vergehen, wenn wir nicht lernen, mehr aus Holz zu bauen." Ökologische Schreckensmeldungen aus dem Munde dieses erfahrenen Journalisten, stets gepaart mit den immer gern gehörten, vermeintlich ganz offen daliegenden Lösungen für das Arbeitsplatzproblem in Deutschland - die Aufmerksamkeit der Besucher war Alt sicher. "Deutschland ist Oberjammergau, dass ist das Problem!" Zielsicher weiß er, was sein Publikum hören will, womit er Applaus und Zustimmung im Kurhaus erntet: "Es ist eine Schande, wie schändlich in Deutschland mit den Berufen Bauer und Förster umgegangen wird. Wir müssen diese Berufe aufwerten, dann geht es uns besser." Auf kleinstem Raum verpackt, bot Alt einen rasanten Überblick über die Vielfalt und die Nutzung der erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und nachwachsende Rohstoffe wie Holz , Schilfgras oder Raps. Den Rohstoff Holz hält Alt in Deutschland für weit mehr nutzbar, als es bisher geschieht. Lediglich zwei Drittel der verfügbaren Holzbestände würden effektiv genutzt: "Den Rest überlassen wir dem Borkenkäfer" . Vor allem in der Baubranche sei der "preiswerte Rohstoff Holz" unterbewertet und müsse, neben der Tatsache, dass "Architekten endlich lernen müssen, wo Süden ist" , viel weitere Anwendung finden. Alt plädiert für ein Wende vom ausgehenden Erdöl hin zu erneuerbaren und natürlichen Energiequellen. Die zweifellos gute und richtige Botschaft trug den Beigeschmack einer propagandistisch klingenden Rede, die in ihrer Wirksamkeit auf Angst und Schreckensszenarien und vermeintlich ganz einfachen Lösungen basiert.
In der anschließenden Diskussion bewies das Hochschwarzwälder Publikum, dass es nicht alles Gesagte kritiklos angenommen hat. Ein Hörer stimmte Alts These vom preiswerten Rohstoff Holz nicht zu: "Das Image vom billigen Baustoff Holz darf nicht sein," meint er, denn noch bewerteten einige Banken ein aus Holz gebautes Haus niedriger, als eines aus mineralischen Baustoffen. Die Gleichstellung des Baustoffes Holz und eine entsprechende Handlungsweise der Banken empfände er als hilfreich. Ganz ausgeklammert wurden im Vortrag die Emissionswerte des Heizstoffs Holz. Ein Hörer machte mittels eines Zeitungsberichtes darauf aufmerksam und wollte aufgeklärt werden. Er erinnerte daran, dass man um die Auszeichnung als Luftkurort durch die Feinstaubbelastung der zahlreichen Holzheizungen im Hochschwarzwald fürchten musste. Doch Alt ging nicht auf die Feinstaubemission aus den Kaminen ein, sondern betonte den touristischen Nutzen der Holzhäuser: "Holzhäuser, das wollen die Touristen in einem Kurort sehen." Der Referent verband dies mit dem Hinweis: "Die Deutschen sind immer gegen alles, besonders gegen Neues" .
Auch nach einem langen Applaus für den prominenten Redner im Kurhaus bleiben neben den einen, die den Vortrag "einfach richtig gut" fanden, bei anderen viele Fragezeichen. Die Einbindung der Thesen in größere Zusammenhänge wurde vermisst. "Bei ihm klingt alles so einfach. Doch ganz so einfach ist es meistens eben doch nicht" , meinte ein Förster.
Marion Pfordt, 9.11.2007, www.badische-zeitung.de

 

Energetische Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz

Der Platz wurde knapp bei der Informationsveranstaltung zum Thema "Holz als Umwelt- und Wirtschaftsfaktor" im Gasthaus Frieden in Müchingen. Die energetische Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz scheint auf breites Interesse zu stoßen, waren doch weit mehr als 50 Besucher in den "Frieden" gekommen, wo Professor Dr. Siegfried Rapp und Forstdirektor Friedbert Zapf kurzweilig und umfassend über die zweideutige Frage "Auf dem Holzweg??" referierten.

"Ich will sensibilisieren, nicht belehren" , stellte Siegfried Rapp, Experte für biogene Brennstoffe, gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar. Und er machte auch deutlich, dass sich seiner Meinung nach Ökonomie und Ökologie auf gleicher Augenhöhe begegnen müssen. Als Grundproblem der derzeitigen Energiesituation nannte Rapp die noch vor 50 Jahren vorherrschende Meinung, dass die Ölreserven unendlich sind. Öl war das energetische Allheilmittel und niemand habe daran gedacht,  die energetische Nutzung von Biomasse weiterzuentwickeln. Jetzt, wo die Reserven der fossilen Energien knapp werden, rücken die nachwachsenden Rohstoffe endlich wieder ins Bewusstsein. "An der Nutzung von Biomasse führt kein Weg mehr vorbei" , machte Rapp deutlich und brachte auch noch die steigende Kohlendioxidkonzentration mit all ihren Folgen für das Klima ins Spiel. Vor dem Hintergrund des Klimawandels nannte Rapp zwei Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten: die Wärmedämmung von Gebäuden, durch die rund zwei Drittel an Energie eingespart werden kann, was zusätzlich noch den Geldbeutel schont, und die Nutzung von Sonnenenergie zur Warmwasseraufbereitung. Die Solaranlagen sind ein Muss, meinte Rapp und formulierte die Sache noch äußerst provokativ: "Wer dies nicht begreift, soll einen Bandscheibenvorfall im Kopf bekommen."

Als Brennstoffe der Zukunft bezeichnete der Professor das Holz (Stückholz, Hackschnitzel, Pellets) und auch das Energiegetreide. Für die nachwachsenden Rohstoffe spreche nicht nur die CO2-neutrale Verbrennung, sondern zwischenzeitlich auch der Preis. Beim Heizen mit Stückholz beispielsweise spart man mehr als 50 Prozent der Kosten, die beim Heizöl anfallen (ein Ster Holz entspricht rund 200 Liter Heizöl). Siegfried Rapp ging in seinen Ausführungen auch auf die Feinstaubdiskussionen ein, die den Brennstoff Holz in jüngster Zeit wieder etwas in Verruf gebracht haben. Feinstaub lasse sich stark reduzieren, wenn einerseits ein hochwertiger Brenner verwendet wird und andererseits richtig befeuert wird. "Nicht schwäbisch heizen" , empfahl Rapp, "sondern möglichst schnell hohe Temperaturen erreichen, dann werden kaum Schadstoffe freigesetzt." Mit Holz als Energielieferant ist man sicherlich nicht auf dem Holzweg, lautete das Resümee von Professor Rapp.

Wie sieht es aber mit dem Holzvorrat in unserer Region aus? Verheizen wir unseren Wald? Zu dieser Thematik referierte Forstdirektor Friedbert Zapf und sein Fazit lautete - um es vorweg zu nehmen - "Wir verfeuern unseren Wald nicht." Laut Zapf gibt es im Staats- und Gemeindewald des Landkreises noch genügend Holzreserven, die als Brennstoff genutzt werden können, ohne dass eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in Gefahr geraten würde. Derzeit werden nach seiner Aussage im Landkreis 56 000 Festmeter Holz (entspricht 16 Millionen Liter Heizöl) als Energieholz genutzt, das sind etwa 14 Prozent des Gesamteinschlags. Würde man nun auch das unverwertbare Derbholz, qualitativ schlechtes Industrie- und Palettenholz und Schwellenholz als Brennholz nutzen, würde die Energieholzmenge auf 112 000 Festmeter steigen. Der Wald verfügt also noch über erhebliches Energieholzpotenzial. 112 000 Festmeter Holz entsprechen im Übrigen 32 Millionen Liter Heizöl. Damit ließen sich 16 000 Häuser beheizen, oder 110 Hackschnitzelanlagen von der Größe der Bonndorfer Anlage betreiben.

Siggi Duffner, der die von der IG Bio-Energie-Dorf, dem BLHV Wutach, dem Maschinenring, den Bonndorfer Bildungswerken und dem UAK ins Leben gerufene Veranstaltung moderierte, fasste abschließend zusammen: "Jede Medizin hat ihre Nebenwirkungen, wir sollten jene bevorzugen, deren Nebenwirkungen am geringsten sind. Im Vergleich der alternativen, der fossilen und der atomaren Energien schneiden die regenerativen Energien am besten ab."
29.10.2007, www.badische-zeitung.de
 

 

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© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 29.04.13