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Blick nach Nordosten vom Langbauernhof über den Schütterlehof ins Dreisamtal nach Stegen am 3.11.2007
Blick nach Nordosten vom Langbauernhof am Pfeiferberg über den Schütterlehof ins Dreisamtal nach Stegen am 3.11.2007

Elektroauto, E-Auto, Hybrid, PHEV, ...

 

Die Hersteller müssen erst noch ihre Hausaufgaben machen

Zu: "Bundesregierung will keine Prämie für E-Auto-Kauf", Wolfgang Mulke (Wirtschaft, 17. Mai): http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/bundesregierung-will-keine-praemie-fuer-e-auto-kauf--45362741.html
Es läuft zurzeit mit dem Elektroauto wieder so wie beim Brennstoffzellen-Auto: Im Jahr 2000 verkündete Daimler-Chef Schrempp die Serienfertigung eines Brennstoffzellenautos bis 2005. Die Folge: Der Aktienkurs stieg, aber ein solches Auto gibt es bis heute nicht und wird es auch in absehbarer Zeit nicht geben. Deshalb wird jetzt eine "neue Sau" durchs Dorf getrieben: das Elektroauto, ungeachtet des Problems, dass es einen elektrischen Speicher mit ausreichender Kapazität und Lebensdauer zu vertretbaren Kosten gar nicht gibt. Die Bundesregierung will zwar in die Entwicklung geeigneter Batterien fast eine Milliarde Euro investieren. Doch, was zwei Forschergenerationen nicht gelungen ist, kann man nicht innerhalb von zwei Jahren erreichen. Trotzdem will Berlin die Vorgabe der Automobilindustrie erfüllen, innerhalb der nächsten neun Jahre eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen – wegen der fehlenden elektrischen Speicher ein unmöglicher Plan, abgesehen davon, dass das nur zwei Prozent der deutschen Autos wären. Hersteller und Regierung wecken mit solchen Ankündigungen bei den potentiellen Käufern völlig unrealistische Erwartungen. Doch woher soll der Strom für die Elektroautos kommen? Mit dem deutschen Strommix ergibt sich kein Vorteil beim Klimaschutz. Das gelingt nur, wenn dieser Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Dessen Anteil ist zwar bereits auf 17 Prozent gestiegen, das ist aber noch zu wenig, um ihn für die Elektromobilität oder Elektrowärme zu nutzen. Wenn der Anteil der erneuerbaren Energien die 50 Prozent-Marke übertrifft, sieht die Lage anders aus. Deshalb: Die Hersteller müssen erst ihre Hausaufgaben machen und eine Batterie entwickeln, die den Anforderungen gerecht wird, und die Energieversorger müssen den Anteil des Ökostroms beträchtlich erhöhen. Es bleibt also noch viel Zeit, um sich mit der Ladestecker-Normung und den Markteinführungshilfen zu beschäftigen.  
1.6.2011, Dr. Falk Auer, Lahr

 

 

Elektro-Mobilität - effizient, sauber und für alle?

15 Fragen zur Elektro-Mobilität und Elektro-Autos:

(0) Elektroautos: Leise, effizient, sauber und für alle? Stimmt das? Manche schwärmen sogar für Elektromobilität. Bund und Land haben Programme gestartet. Es wird viel geforscht, auch in Freiburg.

(1) Aber aus welchen Kraftwerken kommt heute und später der Strom für Elektro-KFZ? Wieviel verbrauchen sie überhaupt, einzeln pro km und als Millionen, und mit Heizung und Entfrostung usw. und Klimaanlage?

(2) Wieviele Millionen Elektroautos <vertragen> Deutschland bzw. Deutschlands Stromnetz und Kraftwerkspark, wie viele, wenn andere bzw. alle Staaten auch auf individuelle Elektromobilität setzen? 

(3) Die eigene Solarstromanlage oder das BHKW im Haus oder Ökostrombezug für das Elektromobil? Ändert das etwas? Wieviel zusätzliche Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien würde benötigt für Freiburger und regionale Elektro-Mobilität, hier oder in/aus Norwegen….?

(4) Wie entwickelt sich das Akku-Problem? Wie steht es mit den Rohstoffen und Nutzungs­konkurrenzen bei Akkus? Sind erstere wie Lithium und Phosphor ähnlich knapp wie Erdöl und nicht dringender für Notebooks, Handys bzw. als Düngemittel bei der Landwirtschaft? Gibt es überhaupt Chancen auf billige leichte Akkus ohne Rohstoffprobleme?

(5) Werden die Elektromotoren mit ihrem Kupferbedarf das Kupfer weltweit verknappen und verteuern?

(6) Wie ist die Einbindung ins Stromnetz, entsteht eine Speicherungs-Symbiose mit Wind- und Solarstrom? Für wieviele Stunden? Hält das Stromnetz das Aufladen der Akkus bei massiver Nachfrage aus? Auch in Freiburg? Auch wenn Zehntausende Elektro-Einpendler gegen 8 oder 9 Uhr morgens in Freiburg nachladen wollen? Kann die Wissenschaft (Fraunhofer-ISE) das zusammen mit Badenova in den Griff kriegen? Wie viele Elektrotankstellen werden nötig sein?

(7) Wird das Elektroauto Drittauto, Zweitauto oder Erstauto? Werden sich sparsame Leichtbaumobile oder gar Pedelecs durchsetzen können? Wird es Elektro-Autos mit solarzellen­bedeckter Außenhaut geben?

(8) Freie Fahrt für feinstaubfreie Fahrzeuge in der Innenstadt? Wird der KFZ-Bestand durch Elektro-Autos zunehmen? Ab wann und wie werden sie besteuert? Wo sind in Freiburg die Stell- und Parkplätze, wenn ja?

(9) Werden Elektroautos für jeden bezahlbar sein oder ein Produkt für Wohlhabende?

(10) Stört wachsende Elektro(auto)mobilität den Atomausstieg, und wie ist es beim Klimaschutz kurz- und langfristig?

(11) Reichen uns die Bahn- und Straßenbahn-Elektromobilität plus die für Elektrofahrräder und Nischenanwendungen?

(12) Führt Elektroautomobilität zum Rückgang bei kraftstoffgetriebenen KFZ oder beim ÖPNV oder bei Fahrrädern und Fußgängern (Modal Split)? Wieviel Mineralöl wird gespart?

13) Ist Car-sharing eine gute Lösung bei der Elektro-Automobilität in der Region Freiburg?

(14) Welche anderen Antriebsalternativen und Alternativen bei der Mobilität könnten sinnvoll sein?

Um solche brisanten und weitere Fragen geht es bei der Podiumsdiskussion und beim einführenden Vortrag von Dr. Martin Pehnt vom IFEU Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg beim Samstags-Forum Regio Freiburg am 13. März 10:15 in der Universität Freiburg, Stadtmitte, Platz der Universität 3, KG 1, Hörsaal 1015. Eintritt frei.

Hier noch mal der Titel und die Referenten:
„Elektro-Autos und Elektro-Mobilität. effizient, sauber und für alle?“
„Elektro-Autos: Ökologie und Energiewirtschaft Woher kommt der Strom? Das Akku-Problem.“
ist das Vortragsthema von Dr. Martin Pehnt, Wissenschaftlicher Vorstand und Fachbereichsleiter Energie des IFEU Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH.

Zur „Elektro-Mobilität für Deutschland und Freiburg? Probleme und Lösungsmöglichkeiten.“
diskutiert anschließend ab 11:15 ein Podium mit Rednern aus Verbänden und Wissenschaft:
Reiner Ehret, Vorsitzender des LNV Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.,
Hannes Linck, Vorsitzender des VCD Regionalverband Südlicher Oberrhein e.V.,
Jochen Link, M.Sc., Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE, 
Dr. Martin Pehnt, IFEU Institut für Energie- und Umweltforschung.
Die Diskussion leitet Dr. Georg Löser, Vorsitzender von ECOtrinova e.V.

Veranstalter sind der Freiburger Verein ECOtrinova, der LNV Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V., der VCD-Regionalverband südlicher Oberrhein e.V. und die unabhängige Studierendenvertretung u-asta der Universität, unterstützt von weiteren Partnern, darunter die Architektenkammer Gruppe Freiburg, das Klimabündnis Freiburg, das Agenda21-Büro Freiburg und das Zentrum für Erneuerbare Energien an der Universität Freiburg.
Schirmherrin ist die Freiburger Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.
Georg Löser, 9. März 2010,
ecotrinova

 

 

ISE und badenova starten Projekt "Effiziente Mobilität"

Grundsätzlich fährt ein elektrisch angetriebenes Auto wesentlich effizienter als eines mit Verbrennungsmotor. Rund 45 Prozent der Energie, die ein Elektromobil an Bord hat, werden in Vortrieb umgesetzt, bei den besten Dieseln liegt der Wert bei rund 15 Prozent. Diese Erkenntnis ist alles andere als neu, um 1900 fuhren 38 Prozent der Automobile mit Elektromotoren, knapp hinter dem Marktführer Dampfantrieb (40 Prozent) und deutlich vor dem unzuverlässigen Benzinmotor. Dennoch hat dieser sich durchgesetzt, während die Entwicklung der E-Mobile stagnierte. Der Freiburger Energieversorger Badenova und das ebenfalls hier ansässige Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) wollen nun einen deutlichen Impuls zur Wiederaufnahme der Elektromobilität geben. Gemeinsam gehen sie das Projekt "Effiziente Mobilität" an, das die nächste Tür zur klimaschonenden individuellen Mobilität öffnen soll.
Alles von Frank Thomas Uhrig vom 26.8.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/ein-tueroeffner-fuer-elektromobilitaet


 

Eine Million Elektroautos in Deutschland bis 2020

Tomi Engel beschreibt eindrucksvoll die Vorteile des Wechsels auf Elektrofahrzeuge und "Plug-in Hybrids" und erklärt, warum der Zweitwagen zum Alleinwagen werden sollte

Manche Begriffe sind halt in nur einer Sprache einprägsam. Am 8.11. stellten die Grünen zusammen mit E.On eine im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) und dem Bundesverband Solare Mobilität durchgeführten Studie vor. "Strange bedfellows" dachte ich, als die Energierebellen und der Stromriese zusammenkamen, doch wie es oft ist, wenn sonst eher Verfeindete sich plötzlich als Bettgenossen outen, lohnt sich eine nähere Betrachtung, denn meist wird eine gute, unterbelichtete Idee über sonstige ideologische Grenzen hinweg vertreten. So war es sicherlich in diesem Fall, denn der Autor Tomi Engel geht auf alle Fragen ein, die man beim Thema E-Auto stellen möchte, und liefert plausible Antworten - die aber leider nicht alle komplett aufgeschlüsselt sind. Zum Glück stand er Telepolis für ein paar Fragen offen.

Eine Halbierung des Ölverbrauchs von PKWs bei einer nur 10%-igen Steigerung des Strombedarfs in rund 25 Jahren - Tomi Engel beschreibt, wie das mit E-Autos klappen könnte. Umgerechnet in Wattstunden liegt der Ölverbrauch für PKWs fast so hoch wie der gesamte Bruttostromerzeugung der Bundesrepublik, der sich in den letzten Jahren bei rund 600 TWh eingependelt hat - wohlgemerkt nur der Verbrauch in PKWs. Das Öl, das in LKWs und zum Heizen verbrannt sowie für andere Zwecke genutzt wird, ist darin nicht enthalten. Das Vorgehen empfiehlt sich dennoch, denn während man auf viele verschiedene Weisen Strom erzeugen kann (z.B. durch alle erneuerbaren Energien), ist bislang kein unproblematischer Ersatz für Öl in dieser Menge in Sicht

Unterbelichtet ist das Thema E-Autos allemal - oder können Sie 10 solche Fahrzeuge aus dem Gedächtnis auflisten? Die Politiker sind auch nicht dahinter, denn wie Engel schreibt: "Vom elektrischen Fahren ist in praktisch keiner nationalen oder europäischen Treibstoffstrategie die Rede", wobei der darauf folgende Satz noch wichtiger ist: "Die Gründe dafür sind unklar." Die Einwände gegen E-Autos sind fast alle unbegründet. Zum Beispiel wird oft behauptet, E-Autos könnten nur kurze Strecken fahren, sie dienten deshalb nur als Zweitwagen, und kaum einer würde sich einen Zweitwagen anschaffen. Engel argumentiert mit harten Zahlen: 10 Millionen Zweitwagen gäbe es in Deutschland, die "überwiegend für kurze Strecken eingesetzt" werden. Man fragt sich dann, was bei 10 Millionen "E-PKWs" möglich wäre. Doch gemach: So schnell möchte Engel gar nicht umsteigen. Die technischen Hürden sind dabei aus seiner Sicht gar nicht das Problem - riesige Schritte sind in den letzten Jahren gerade bei der Batterieentwicklung gemacht worden, und kaum einer in der Industrie zweifelt, dass diese nicht massenangefertigt werden können. Unter anderen stellt sich die Frage, ob wir soviel Rohstoffe (wie z.B. Lithium) überhaupt haben. Engel rechnet plausibel nach, dass die Lithiumvorräte für den Bau von 10 Milliarden "Steckdosenhybriden" (Definition unten) mit einer Reichweite von 90 km pro Ladung reichen - mehr als Menschen heute auf der Erde leben. Allerdings schreibt er gleich danach: "Derzeit sind weltweit rund 0,5 Milliarden PKWs zugelassen", eine Zahl, die sicherlich überholt ist.
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Gewissermaßen ist die Infrastruktur ein Problem, denn erstens gibt es wenige Stromtankstellen (was sich aber relativ schnell ändern ließe), und zweitens hat nicht jeder in Europa eine Steckdose dort, wo er sein Auto abstellt - im Gegensatz zu den USA, wo driveways vor Garagen zu Hause auf der grünen Wiese oder in Vororten Standard sind. Deshalb sind eben "plug-in hybrid electric vehicles" (PHEV) dort in aller Munde und hier weniger bekannt. Die Idee hinter PHEV ist verlockend: Man stellt sein Auto sowieso über Nacht in der Garage ab und fährt dann am nächsten Tag zur Arbeit - jetzt halt mit Strom aus der Steckdose. Das ganze soll sauberer sein (auch wenn die Emissionen nur auf die Kraftwerke verlagert werden, weshalb man im Einzelfall alles genauer betrachten müsste), aber ohne Garage mit Steckdose kein PHEV - oder, wie Engel selbst schreibt: "Wer keine Stromtankstelle hat, kauft sich keinen PHEV." Damit wären wir schätzungsweise statt bei 10 Millionen eher bei einer Million Fahrzeugen, die man in Deutschland wohl verkaufen könnte, und zwar erst 2020, denn die PKW-Flotte erneuert sich hierzulande erst alle 15 Jahre im Schnitt. Was wären die Auswirkungen?

Batterien
Was Porsche 1900 in seinem E-Auto nicht hatte: moderne Batterien. Engel liefert einen schönen Überblick über die letzten Entwicklungen und landet bei der Lithium-Eisen-Phosphat (LiFe-PO4)-Batterie, die mit halb so viel Lithium auskommt, nicht in Brand gerät und sich zu 90% in wenigen Minuten laden lässt. Engels Fazit: "Das Argument der langen Tankzeiten für Elektroautos ist damit aus Sicht der Batteriehersteller gelöst." "Aber nur aus deren Sicht", möchte man hinzufügen. Die Kosten müssen einerseits noch runter. Es kann Engel nicht hoch genug angerechnet werden, dass er die Preise der Batterien mit einkalkuliert, wenn es um die Kosten pro 100 km geht. Seit Jahren präsentieren nämlich die Hersteller von E-Fahrzeugen potenziellen Kunden falsche Zahlen: "Fahren Sie 100 km für 1,50 Euro!" Klingt billiger als Benzin, aber wenn man einkalkuliert, dass man alle 3 Jahre 6.000 Euro für neue Batterien ausgeben muss, relativiert sich die Ersparnis schnell. Engel rechnet deshalb Kilowattpreis (leider setzt er 15 Cent pro kWh an, weit unter dem Bundesdurchschnitt von 19 Cent) mit dem halben Batteriepreis von heute und kommt auf 8,10 Euro pro 100 km. Das entspricht "bei einem Benzinpreis von 1,20 EUR einem Spritverbrauch von 6,7 Litern". Beim heutigen Preis von 1,45 Euro darf man allerdings nur 5,5 Liter verbrauchen, um auf die gleiche Summe zu kommen. Und laut Engel wollen die Hersteller die Batteriepreise nicht nur halbieren, sondern auf ein Viertel senken.

Stromtankstelle
Schnell tanken könnte man trotzdem noch nicht. Lädt man sein Steckdosenhybrid über Nacht in der heimischen Garage, gehen maximal 3680 Watt durch die Leitung (230 V mal 16A), also 3,68 kWh pro Stunde. Wenn laut Engel ein PHEV 18 kWh pro 100 km braucht, dann muss das Auto 5 Stunden an der Steckdose sitzen. Wenn man Verluste und die Ausbalancierung der Batterien mit einrechnet, sagen wir mal mindestens 6. Die Hersteller geben manchmal vorsichtshalber 8 Stunden an. Nun stellen Sie sich vor, Sie parken an einer Autobahnraststätte. Jeder Parkplatz hat eine Steckdose. Sie wollen aber nicht gleich alle 2-3 Stunden speisen, sondern nur kurz auf die Toilette und die Beine kurz strecken. In 15 Minuten sollte ihr Auto zu 90% geladen sein. Dann müsste mindestens die 20fache Menge an Strom durch die Leitung gehen - und zwar an mehreren Parkplätzen gleichzeitig. Zugleich bedeutet das, dass die Schnellladung beim kurzen Besuch der Schwiegereltern nicht möglich ist. Für eine Vollladung muss der Besuch 6 Stunden dauern. Nicht umsonst sagt man, dass ein abfahrender ICE so viel Strom frisst wie eine Stadt mit 100.000 Einwohnern. Doch nicht nur die Steckdosen fehlen heute an den Tankstellen, auch die heutigen Leitungen an den Tankstellen würden dieser Last nicht standhalten.

Das Netz
E-Autos hätten einen weiteren Nutzen. Tagsüber an der Steckdose könnten sie nicht nur tanken, sondern auch einen Teil der gespeicherten Energie abgeben. Bis 2020 würden laut Engel die rund 2,5 Million E-Autos zusammen eine Speicherkapazität von 25 GWh haben - theoretisch genug, um etwa eine halbe Stunde die halbe Bundesrepublik mit Strom zu versorgen. Damit wäre das Speicherproblem der Windenergie wohl gelöst. Das "Problem" mit dem Solarstrom stellt sich gar nicht erst, weil wir noch lange brauchen, bis wir 20% unserer Stromversorgung aus PV haben, und die korreliert dann hervorragend mit dem Verbrauch. Eine große Menge des in E-Autos gespeicherten Stroms wird natürlich nicht immer zur Verfügung stehen. Manch ein Auto wird gerade fahren, andere werden laden wollen, wenn der Strom auf dem Netz knapp wird. Aber bis 2034, wenn die Flotte zu 87% (40 Millionen E-Fahrzeuge) ausgetauscht worden ist, hätte man ganze 500 GWh Kapazität in den E-Autos. Man bräuchte dabei keine dezidierten Speichersysteme, denn die E-Fahrzeuge würden diese Rolle nebenbei übernehmen. Und wenn Strom knapp ist, geben sie auch locker etwas ab. Die Strommengen, die nötig sind, um die erneuerbaren auszubauen, sind viel kleiner als die Speicherzahlen, die Engel ausrechnet. Der Clou: 2034 würden selbst diese 40 Millionen Fahrzeuge den Spritverbrauch halbieren, den Stromverbrauch aber nur um 10% (des heutigen Niveaus) ansteigen lassen. Der Grund: E-Autos ersetzen Verbrennungsmotoren auf Kurzstrecken, wo erstere besonders sparsam und letztere besonders ineffizient arbeiten. In der Praxis könnte die Welt dann so aussehen: Fast jeder besitzt ein E-Auto und mietet ein Auto mit Verbrennungsmotor für gelegentliche Strecken über mehrere hundert Kilometer. Und wer meist nur lange Strecken außerorts fährt, kauft sich eben keinen PHEV. 80% der Strecken, die ein Deutscher durchschnittlich fährt, sind unter 20 km - somit ließe sich dieser Umstieg leicht mit E-Autos schaffen, die nur alle 90 km an die Steckdose müssten und danach immer noch mit dem Verbrennungsmotor zur Not weiterfahren könnten. Doch diese Kurzstrecken machen nur ein Drittel der insgesamt gefahrenen Kilometer in Deutschland aus. Würde man komplett auf E-Autos umsteigen, auch für Fernstrecken, würde die Rechnung anders aussehen.
....
Kompletten Beitrag von Craig Moris (mit vielen Diagrammen) vom 28.11.2007 bitte lesen auf:
Telepolis ,  www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26669/1.html


 

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