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Antibiotika -
im Schwarzwald und Breisgau

 

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Medizin, Antibiotika, Antibiotika-Resistenz, ...

Blick nach Nordosten vom Langbauernhof über den Schütterlehof ins Dreisamtal nach Stegen am 3.11.2007
Blick nach Nordosten in Neuhäuser über den Schütterlehof ins Dreisamtal nach Stegen am 3.11.2007

 

Oregano statt Antibiotika

Oregano (auch als wilder Majoran bzw. echter Dost bekannt) und gehört zur Familie der Lippenblütler. Ursprünglich ist Oregano im Mittelmeerraum beheimatet und erfreut sich in der dortigen Küche großer Beliebtheit. Seine Wurzeln hat Oregano in Griechenland- das Wort steht für „Schmuck der Berge“. Die wichtigsten Bestandteile sind ätherische Öle, wie etwa Thymol, Carvacrol und verschiedene Gerb- und Bitterstoffe. Weiters besticht Oregano mit einem Vitamin C Gehalt von ca. 270 mg pro 100g Frischgewicht. Oregano ist Gewürz und Heilpflanze zugleich.

Oregano als Gewürz
Im gesamten Mittelmeerraum wird er zum würzen und verfeinern diverser Speisen verwendet. Aus Soßen, Tomatengerichten, Lamm oder Gemüseaufläufen sind die gehackten grünen Blätter dort nicht wegzudenken und auch hierzulande genießt kaum jemand seine Pizza ohne Oregano.
Gewürzkombinationen aus Oregano, Kreuzkümmel, Chili, Knoblauch und Zwiebel machen jedes Chili con Carne zu einem wahren Geschmackserlebnis und auch sin Carne (ohne Fleisch), wird ein so gewürztes Chili zur Gaumenfreude.

Oregano als Heilpflanze
In Form von ätherischem Öl bewirkt Oregano wahre Wunder gegen Bakterien und ist eines der stärksten natürlichen Antibiotika. Ausserdem positiv bei Verdauungsbeschwerden und Erkrankungen der oberen Atemwege
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Oregano-Öl - mehr als "Antibiotika für die Armen"
Oregano-Öl, das man in der Apotheke relativ günstig kaufen kann, schmeckt nicht besonders gut, wirkt aber wie ein Antibiotikum: Es hat eine sehr starke antiseptische Wirkung, d.h. es tötet Bakterien und andere Mikroben effektiv ab. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit galten Zubereitungen mit ätherischen Oregano-Ölen als "Antibiotika für die Armen". Die Forscher unserer Zeit hoffen, insbesondere Patienten mit einer Antibiotika-Resistenz durch die Oregano-Alternative helfen zu können

Oregano zwischen Juni und September sammeln
Oregano wird oft mit Majoran verwechselt verwechselt. Schon sein Volksname „Wilder Majoran“ trägt zu dieser Gleichmacherei bei. Die beiden Kräuter sind zwar eng verwandt, schmecken und wirken aber etwas unterschiedlich. Majoran ist hierzulande auch als Wurstkraut lang und gut bekannt. Oregano hingegen erobert unsere Küche erst seit dem Einzug und steigender Beliebtheit der italienischen Küche. Der Name Oregano kommt aus dem Griechischen und heißt „Schmuck der Berge“. Schon damals wussten die Menschen auch von den Heilkräften der Pflanze. Man setzte sie ein bei Schlangenbissen und als „Geburtsbeschleuniger“. Die alten Römer schätzten auch den Wohlgeschmack der Pflanze bereits so sehr, dass sie sie im großen Stil auf ihren Feldern anbauten. Bis heute findet man den Dost wild wachsend ziemlich weit verbreitet, auch in Deutschland - allerdings hauptsächlich im Süden. Er wächst gern an Böschungen, Wald- und Wiesenrändern - wo der Boden warm, steinig und ziemlich karg und kalkhaltig ist. Auf genau solchen Böden lässt er sich auch gut im Garten oder auf der Terrasse anbauen. Er ist mehrjährig und wird bis zu 50 cm hoch. Wenn ihm sein Standort behagt, wird er schnell kräftiger und dichter und wird auch von Insekten und vielen Schmetterlingen sehr geschätzt. Die beste Sammelzeit ist zwischen Juni und September. Man schneidet ihn etwa 10 - 15 cm überm Boden ab und hängt ihn in Büscheln möglichst im Schatten kopfüber zum Trocknen auf. Nach dem Trocknen abrebeln und die Stängel nicht mit verwenden. Oregano enthält Ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe und einen ziemlich hohen Gehalt an Vitamin-C und Phenolen. Dost gilt als eines der stärksten natürlichen Antibiotika und wirkt leicht antiseptisch und entzündungshemmend. So ist das Kraut äußerlich hilfreich bei Hautproblemen, innerlich hilft es bei Verdauungs-Problemen und damit verbundenen Beschwerden und lindert Erkrankungen der oberen Atemwege. Vor allem bei Krampf-, und Keuchhusten wird es in der Volksmedizin zu Recht gepriesen. 
mehr auf www.swr.de/gruenzeug

Oregano statt Antibiotika im Futter
"Kräuter statt Pillen" wirkt erfolgreich bei Mastschweinen, haben Wiener Veterinärmediziner herausgefunden: "Wenn wir antibiotische Leistungsförderer nehmen, haben wir bei Ferkeln 25 Prozent Durchfall. Wenn wir Karottenpektine einsetzen, sind plötzlich nur mehr 15 Prozent mit Durchfällen behaftet", so Chlodwig Franz. Seit einiger Zeit werden auf dem Versuchsgut der Veterinär-Medizinischen Universität Wien wissenschaftliche Fütterungsversuche mit Mastschweinen durchgeführt. Statt der üblichen Antiobiotika werden dem Futter verschiedene Kräuter wie Thymian, Oregano oder Salbei und Bestandteile der Karotte, Pektine, zugesetzt. Die pflanzlichen Zusätze dienen der natürlichen Gesundheitsvorsorge: Sie schützen die Schweine vor Krankheiten und sorgen für besseres Wachstum. Diese Gesundheitsvorsorge ist vor allem wichtig, wenn die Ferkel von der Muttermilch abgesetzt werden. Dann sind sie besonders anfällig für Darmkrankheiten. Auch dem Fleisch tut das gut: Der Oxidationsprozess von Chloesterinoxide, der das Fleisch ranzig werden lässt, wurde hinaus gezögert. Vor allem durch die Fütterung von Oregano werden Fleischwaren wesentlich länger haltbar.
20.1.2003, www.3sat.de

 

Leichtes Spiel für die Superkeime

Resistente Erreger: Antibiotika wirkungslos gegen mächtige Keime

Bridi da Costa war erst 20, als sie den Kampf um ihren Körper verlor. Das brasilianische Topmodel hatte sich im Dezember 2008 eine Harnwegsinfektion zugezogen, ausgelöst vom Bakterium Pseudomonas aeruginosa. Wie immer, wenn Ärzte bei einer Infektion den Keim identifiziert haben, gaben sie der jungen Frau Antibiotika. Doch die wirkten nicht. Die Erreger breiteten sich im Körper aus, vermehrten sich im Blut, nisteten sich in der Haut ein. Verzweifelt amputierten Chirurgen ihr Füße und Hände, um ihr Leben zu retten - vergebens. Mariana Bridi da Costa starb am 24. Januar. Die tragische Geschichte ist kein Einzelfall. Jedes Jahr sterben Tausende Menschen, weil sich Bakterien in ihrem Körper ausbreiten, gegen die kein Mittel mehr hilft. 2005 haben sich nach Angaben des Magazins "Technology Review" drei Millionen Europäer mit resistenten Keimen infiziert, 50.000 sollen daran gestorben sein. "Grobe Schätzungen haben ergeben, dass weltweit mehr Menschen an Infektionskrankheiten durch resistente Bakterien sterben als an Aids", sagt Uwe Frank, Klinischer Mikrobiologe am Institut für Umweltmedizin an der Universität Freiburg. Die Immunschwächekrankheit forderte 2007 zwei Millionen Todesopfer. Dabei hatte sich der Mensch schon als Gewinner im Kampf gegen die Bakterien gewähnt. Angefangen hatte der Siegeszug vor 80 Jahren mit der berühmten Entdeckung des Penicillins durch Alexander Fleming. Nach seinem Sommerurlaub hatte der Mikrobiologe auf einer Bakterienkultur einen Schimmelpilz entdeckt, in dessen Umgebung sich die Erreger nicht ausbreiteten. Er isolierte den Pilz "Penicillium notatum" und prüfte dessen abtötende Wirkung auf Bakterien - das Penicillin war geboren. Heute gibt es in Deutschland laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ( BfArM) 3230 Einzelzulassungen für Antibiotika, Wirkstoffe gibt es aber nur mehrere Dutzend. Die Mittel zerstören die Zellwände der Erreger, sie behindern ihre Vermehrung, sie blockieren die Herstellung von Proteinen. Damit müsste sich der Mensch eigentlich auf der sicheren Seite befinden. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die Bakterien machen Boden gut. Im "New England Journal of Medicine" warnen die US-Mikrobiologen Cesar Arias und Barbara Murray von der University of Texas vor resistenten "Superkeimen". "Bakterien sind die Sieger der Evolution", schreiben die Autoren. "Gegen multiresistente Bakterien gibt es keine Zauberwaffe." ....
4.2.2009, ganzen Beitrag von Heike Le Ker bitte lesen auf www.spiegel.de

 

Zu viel Antibiotika für Kinder - Kostenexplosion

Kostenexplosion bei Arzneimittelkosten / Einige Krankenkassen werden die Beiträge erhöhen

Ärzte verschreiben nach Expertenansicht viel zu viele Antibiotika an Kinder, Antidepressiva an Senioren und setzen teure Spezialmedikamente verkehrt ein. Zu den weiteren Gründen für explodierende Arzneimittelausgaben zulasten der Beitragszahler zähle der übermäßige Einsatz neuer, teurerer Mittel ohne höheren Nutzen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Arzneimittelreport der Gmünder Ersatzkasse GEK. Angesichts eines Ausgabenanstiegs von knapp zehn Prozent je Versichertem seit Jahresbeginn drohe der Arzneimittelsektor zum Totengräber der Krankenversicherung zu werden, warnte der GEK-Vorstandschef Rolf-Ulrich Schlenker. Ärzte und Patienten sollen aus Sicht der Bundesregierung nun ihr Verhalten ändern. Zu oft gelte das Motto: "Eine Krankheit ohne Antibiotika ist gar keine richtige Krankheit" , kritisierte Gesundheitsstaatssekretärin Marion Caspers-Merk (SPD). "Wir haben in Deutschland eine Grundhaltung, die falsch ist: Viel hilft viel." Höhere Kosten für Arzneimittel und höhere Löhne sind nach Einschätzung der Bundesregierung die Hauptgründe für die Beitragserhöhungen bei mehr als 20 der 217 gesetzlichen Krankenkassen zum 1. Juli. "Die Kassen reagieren auf Ausgabenstrukturen" , sagte Marion Caspers-Merk (SPD).

 

 

Pflanzenheilkunde anstelle Antibiotika bei Kindern

In der Praxis erleben wir häufig, dass Kinder mit gravierenden Gesundheitsstörungen zu uns kommen. An der Tagesordnung sind die chronisch rezidivierenden Erkrankungen etwa der Mandeln oder der Ohren und der Atemwege. Bei der genauen Anamnese erfahren wir, dass diese Erkrankungen in der Regel mit Antibiotika behandelt wurden. Viele Kinderärzte kritisieren seit Jahren den leichtfertigen Umgang mit Antibiotika. So segensreich ihre Entwicklung ist und so lebensrettend ihr Einsatz sein kann, umso wichtiger ist es, sorgfältig damit umzugehen und immer wieder im Einzelfall abzuwägen, ob der Einsatz gerechtfertigt ist. Denn die Auswirkung von Antibiotikagaben sind inzwischen auch Laien bekannt: undifferenziert werden alle Bakterien, egal ob physiologische (nützliche) oder pathogene (krankheitsauslösende), angegriffen und vernichtet. Da Bakterien in unserem Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielen und eine Schutzbarriere auf allen Schleimhäuten unseres Körpers bilden, sind die Folgen häufiger Antibiotikagaben tiefgreifend. Unsere Schleimhäute sind nicht mehr ausreichend geschützt, es können Erreger und Allergene leichter eindringen und die zu einem Großteil in der Schleimhaut (vor allem der Darmschleimhaut) sitzende körpereigene Abwehr kann nicht mehr ausreichend funktionieren. Abwehrschwäche, Verdauungsprobleme, überschießende Reaktionen des Immunsystems (Allergien) sind normalerweise die Folge. Ebenfalls erfahren wir von den Eltern, dass fiebersenkende Medikamente gegeben wurden. Nun kann auch dies in bestimmten Fällen sinnvoll sein, aber sicher nicht generell. Fieber ist ein geordnet verlaufendes Geschehen, dass Ausdruck eines funktionierenden Immunsystems ist. Die Erhöhung der Körpertemperatur ist Folge bakterieller Infektionen aber auch und besonders zur Bekämpfung von viralen Infekten notwendig. Viren werden durch Fieber ab 38 °C in ihrer Aktivität gehemmt und hier wird häufig zu früh eingegriffen. Zu beobachten ist, dass jedes Kind seine individuelle Belastungsgrenze hat, manche rennen mit hochroten Wangen mit 40 °C Fieber völlig aufgedreht durch die Wohnung, andere sind schon bei niedrigeren Temperaturen fix und fertig oder bekommen bereits mit 38 °C schlimme Fieberträume. Auch hier ist ein differenziertes Hinschauen notwendig. Fest steht allein, dass eine Körpertemperatur von 42,6 °C (rektal gemessen) zum Tod führt, da dann die Eiweiße im Körper gerinnen, jedes vorherige eingreifen sollte wohl überlegt sein. Kindern wird es immer schwerer gemacht krank zu werden. Das mag objektiv ein Fortschritt sein und soll keinesfalls verharmlost werden. Ich beziehe mich mit meinem Artikel jedoch nicht auf die Situation in Ländern der Dritten Welt, sondern auf unsere hochtechnisierten Gesellschaften.
Michaela Girsch , 6.12.2007, www.landfrauen-merdingen.de

 

Die finanziellen Auswirkungen von Antibiotikaresistenzen
 

Das BURDEN – Projekt: Die Bestimmung der finanziellen Auswirkungen von Antibiotikaresistenzen in Europa

Zusammenfassung: Das Auftreten und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen (ABR) stellt eine zunehmende Bedrohung für das Gesundheitswesen dar. Dabei besteht ein erheblicher Informationsmangel bezüglich der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Folgen dieses Problems. Insbesondere das Wissen um die gesundheitlichen und finanziellen Auswirkungen des Auftretens antibiotika-resistenter Mikroorganismen ist eine wichtige Vorraussetzung dafür, dem Problem angemessen zu begegnen. Das BURDEN-Projekt schließt diese Wissenslücke und liefert vergleichbare und robuste Daten zu den gesundheitlichen und finanziellen Auswirkungen der ABR in den einzelnen europäischen Ländern.
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Lesen Sie den kompletten Beitrag auf www.sciencedirect.com bzw.
www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B8H1B-4R11421-1&_user=1634520....

Dipl.-Volkswirt Klaus Kaier, Universitätsklinikum Freiburg
Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Breisacher Straße 115
79106 Freiburg, Tel 0761/270-8272 , klaus.kaier@uniklinik-freiburg.de
Infos am Forschungszentrum Generationenverträge:
http://www.vwl.uni-freiburg.de/fakultaet/fiwiI/fzg/ueber-uns/team/klaus_kaier.shtml

 

Neue Antibiotika - Regionale Biotech-Industrie - Biovalley-Netz

Neue Waffen für die Medizin stehen im Mittelpunkt des "Business meets Science Days" , den das trinationale Biovalley-Netzwerk am 4. Dezember im Freiburger Konzerthaus veranstaltet. Dort werden Wissenschaftler berichten, wie sie mit biotechnischen Verfahren Wirkstoffe gegen Krebs, Grippe und Bakterien gewinnen. Über neue Antibiotika sprach Jürgen Schickinger mit Andreas Bechthold vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Freiburg.

BZ: Warum sind überhaupt neue Antibiotika nötig?
Bechthold: Weltweit nehmen die Resistenzen gegen Antibiotika so stark zu, dass wir bereits eine Krise haben. Warum sterben in den Krankenhäusern Menschen an Lungenentzündung? Warum ist die Tuberkulose auf dem Vormarsch? Weil es immer mehr Antibiotika gibt, die nicht mehr wirken. In den USA sind etwa 70 Prozent aller Erreger, mit denen sich Patienten in Krankenhäusern anstecken, gegen mindesten ein Antibiotikum resistent. Die meisten dieser
Wirkstoffe — über 80 Prozent — sind natürlichen Ursprungs. Doch die Industrie findet mit ihren herkömmlichen Verfahren und Suchmethoden keine neuen Antibiotika mehr.
BZ: Wie kommen Sie zu neuen Wirkstoffen?
Bechthold: Mit mehreren Methoden: Einerseits haben viele Bakterien, die im Boden leben, das Potenzial, neue Antibiotika zu produzieren. Aber sie tun es nicht. Wir besitzen Verfahren, mit denen wir die entsprechenden Gene wecken können. Auf der anderen Seite gibt es viele Organismen, die Antibiotika bilden können, aber in Symbiose mit anderen Organismen leben. Deshalb lassen sie sich im Labor nicht kultivieren. Dann identifizieren und isolieren wir die Biosynthesewege. Wenn wir sie in andere Organismen übertragen, stellen diese das entsprechende Molekül her. Und zuletzt können wir die Synthesewege der Antibiotika, die wir finden, gentechnisch so verändern, dass neue Produkte entstehen.
BZ: Werden diese Antibiotika besser sein als die aktuellen — werden also weniger Resistenzen gegen sie auftreten?
Bechthold: Ich bin sehr skeptisch, ob sie besser sein werden. Denn Bakterien reagieren normalerweise sehr schnell auf solche Stoffe. Wenn wir neue Antibiotika haben, werden deshalb wahrscheinlich auch rasch Resistenzen auftreten. Das ist ein Wettlauf und wird es wohl immer bleiben. Wir liefern eigentlich nur die Waffen für eine neue Rüstungsrunde.
BZ: Welche Möglichkeiten bergen die neuen Antibiotika für die regionale Biotech-Industrie?
Bechthold: Ein gutes neues Antibiotikum hat ein Marktpotenzial von mehreren hundert Millionen Euro. Wenn es ein Hit ist, wird es von den Krankenhäusern förmlich geschluckt. Allerdings ist es ein langer Weg, neue Wirkstoffe zur Marktreife zu bringen. So weit sind wir in Freiburg noch nicht. Doch wir werden 2008 die Weichen dafür stellen, dass ein neues Spin-Off (Firmengründung aus der Universität heraus - Red.) entsteht. Das enorme Potenzial neuer Antibiotika bietet regionalen Biotechnologie-Unternehmen viele Chancen, von denen sie in den kommenden Jahren erheblich profitieren können
3.12.2007

 

Antibiotika bei jedem Wehweh - die unbezahlbaren Folgen

In Deutschland werden oft Antibiotika verschrieben und verabreicht. Die für die Behandlung mit dem Antibiotikum entstehenden Kosten (für Medikament sowie Verabreichung) waren gerechtfertigt, solange sie den Nutzen der Heilungswirkung gewährleisteten. Mit dem
rasant zunehmenden Antibiotikakonsum ist diese Kosten-Nutzen-Rechnung aus den Fugen geraten. Grund: Jede Antibiotikumbehandlung läßt aufgrund der Selektion resistenter Erreger das Resistenzlevel ansteigen, die Antibiotika werden immer wirkungsloser bzw. deren Dosen und Zusammensetzung müssen erhöht werden. Das Auftreten und die Verbreitung antimikrobieller Restistenz (AMR) wird zunehmend zu einer finanziellen Belastung unseres Gesundheitswesens, das von der Gesellschaft kaum noch tragbar ist. Lesen Sie mehr dazu im Projektbericht auf: www.eu-burden.info
2.7.2007

Burden-Projekt: EU-Forschungsprojekt Antibiotikaresistenz an Uniklinik >Universitaet1 (26.1.07)

 

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