Biotechnologie
im Dreiländereck Breisgau - Basel - Elsaß.
The prospect of a
trinational region strategically located in the valley of
the Upper Rhine and which extends over northwest Switzerland, South Baden and
Alsace becoming a European centre for biotechnology was first presented to the
public at a conference held in the CENTRE in Colmar in July 1996. BioValley Deutschland e.V.
Die Biovalley-Unternehmen, Universitäten und Institute forschen vornehmlich im
Bereich der Molekularbiologie. Mit den Erkenntnissen werden unter anderem neue
Medikamente oder Diagnoseverfahren entwickelt. Das Biovalley ist trinational:
Badische, Schweizer und Elsässer Biotech-Interessierte treffen sich
beispielsweise regelmäßig bei Stammtischen oder bei Veranstaltungen wie der
Life-Sciences-Week. An der Spitze steht der Zentralverein. Er stützt sich auf
die Biovalley-Vereine in den Ländern. Als eine zentrale Aufgabe betrachten die
Verantwortlichen das Standortmarketing. So wirbt die Organisation bei Messen
für das Dreiländereck. Das Biovalley umfasst 280 Forschungsgruppen und 300
Unternehmen. Allein zwischen 1997 und 2002 wurden 150 Biotech-Firmen in der
Region gegründet. Die Zahl der Beschäftigten schätzt die
Unternehmensberatung Cap Gemini auf 34000. Hierin enthalten sind die
Mitarbeiter von Roche und Novartis im Dreiländereck. Broschüre "10 Jahre Biovalley" von 1/2006
erhältlich über:
Biovalley Oberrhein - Wir müssen in Köpfe
investieren An einem Punkt halten Bernd Dallmann, Raphael
Vogler und Beat Glatthaar fest: Das Biovalley bedarf auch in Zukunft
öffentlicher Zuschüsse, wenn auch in geringerem Umfang als bisher. Die
verwendeten Mittel stellten eine sinnvolle Förderung dar, von der die Region
am Oberrhein schon jetzt stark profitiere. Mit den drei Biovalley-Vertretern
sprach Bernd Kramer. BZ: Braucht es dazu ein mit
Steuergeldern finanziertes Netzwerk wie das Biovalley? Die Unternehmen können
sich doch ganz gut alleine am Markt behaupten. BZ: So argumentiert hätte jeder
Betrieb im Dreiländereck Anrecht auf Förderung. BZ: Ein Großteil der öffentlichen
Förderung für das Biovalley fällt Ende dieses Jahres weg. Stirbt damit das
Biovalley?
Die größte Veranstaltung des Biovalley ist die Life-Sciences-Week. Im Oktober
treffen sich Wissenschaftler, Unternehmer, Banker, Lehrer und Schüler, um
über Fragen der Biotechnologie zu diskutieren. Die Gesprächsrunden finden in
allen drei Ländern statt. Höhepunkt in Südbaden ist der „Biovalley Life
Sciences meet Business-Day“.
Biovalley - 1997 bis Oktober 2004 Georg H. Endress war beunruhigt. Die
Basler Chemieriesen Sandoz und Ciba hatten ihre Fusion verkündet. Dem
Gründer des Messgeräte-Konzerns Endress + Hauser (E+H) war klar,
welche Folgen der Zusammenschluss haben würde: Die Region lief Gefahr,
Arbeitsplätze zu verlieren. Seine Reaktion: Zusammen mit anderen
Biotech-Begeisterten rief er 1997 das Biovalley ins Leben In der Anwendung von Erkenntnissen aus
der Molekularbiologie sahen die Biovalley-Gründer einen Wachstumsmarkt.
Dabei griffen sie auf Bewährtes zurück: An Stammtischen sollten sich
Unternehmer, Forscher und Investoren treffen, um Erfahrungen
auszutauschen. Nach der Stammtisch-Methode hatten Mittelständler unter
dem Dach des Wirtschaftsverbandes Industrieller Unternehmen Baden ein
Netzwerk geschaffen, das Zulieferer und Produzenten verbindet und für
Ideenaustausch sorgt. Gute Rahmenbedingungen für neues Wissen, das
heute die Quelle wirtschaftlichen Wachstums ist. Ebenso wie sein
Unternehmen wollte Endress das Biovalley trinational verankert sehen.
Vielfalt bedeute Stärke. Entsprechend vereinigten sich badische,
Schweizer und Elsässer Biotech-Interessierte. Als eine zentrale Aufgabe betrachten die
Verantwortlichen das Standortmarketing. So wirbt die
Biovalley-Mannschaft bei Messen. Neben den Stammtischen gibt es eine
Internet-Plattform, in der Mitglieder unter anderem Studien abrufen können.
Außerdem werden Newsletter und der Biovalley-Report publiziert. Die größte
Veranstaltung des Biovalley ist die Life Sciences Week.
Nach der Börseneuphorie ist im Biovalley Nüchternheit eingezogen
Und in den öffentlichen Haushaltskassen herrscht Leere: Selbstverständlich
gewordene Förderungen kommen auf den Prüfstand. Die Biovalley-Leute
sind sich der Lage bewusst. "Es gibt bestimmt sicherere Arbeitsplätze
als hier", sagt die promovierte Biologin Susanne Daniel, die für
das Biovalley die Umsetzung des Interreg-Programms in Südbaden leitet.
Ihren Glauben an den Erfolg der Biotech-Industrie hat sie deswegen nicht
verloren: "Biotech ist und bleibt ein Wachstumsmarkt". Sie
verweist auf die Zahlen der amerikanischen Medikamenten-Zulassungsbehörde
FDA. Nach deren Angaben kommt die Hälfte der neu zugelassenen
Wirkstoffe aus den Laboren der Biotech-Firmen - Tendenz steigend. Wobei
unter Biotech nicht nur Medikamente entwickelnde Unternehmen gesehen
werden dürfen, sagt Susanne Daniel: "Daran hängen auch viele
Zulieferer und Beratungsfirmen." Edwin van der Geest von der
Bellevue Asset Management stützt die Zuversicht der Freiburger
Biologin: "Bis zum Jahr 2006 rechnen wir mit einem
durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 20 Prozent und einer
Steigerung der Patente um 15 Prozent." Bellevue trifft für die
Beteiligungsgesellschaft BB Biotech Investitionsentscheidungen. Biovalley-Geschäftsführer Manfred Claassens und seine Kollegin
Petra Wirth warnen davor, das Biovalley auf die Problemfälle Biotissue
und Genescan zu reduzieren. Beispiel Lörrach: Dort beschäftigt die
1995 gegründete Imor-Analytica auf dem früheren Areal des Textilriesen
KBC 42 Leute. Das Unternehmen steht im Dienst der großen
Pharmaunternehmen. Für sie organisiert das Forschungsinstitut klinische
Tests. In Freiburg produziert Chemcon Wirkstoffe für die
Medizinbranche. Über 40 Leute stehen auf der Gehaltsliste der 1997
gestarteten Firma. Und in Allschwil bei Basel arbeiten 400 Mitarbeiter -
weltweit rund 780 - für das 1997 von ehemaligen Roche-Mitarbeitern ins
Leben gerufene Pharmaunternehmen Actelion. Mit Biotech-Medikamenten
erwirtschafte Actelion im ersten Halbjahr 2004 einen Umsatz von 215
Millionen Franken. Dabei ist Actelion nur eine von 150 Biotech-Firmen,
die zwischen 1997 und 2002 im Biovalley gegründet wurde. Die Zahl der
Beschäftigten in der Region schätzt die Unternehmensberatung Cap
Gemini auf 34 000, wobei die Mitarbeiter der Pharmariesen Roche und
Novartis in der Region mitgezählt wurden. Ganzen Text von Bernd Kramer vom
9.10.2004 auf www.bzol.de lesen
Biotech-Gründer der Firma Awenydd Lee
Griffith Ich bin das schwarze Schaf der
Familie", sagt Lee Griffith lächelnd. Als Jugendlicher hat er auf
der elterlichen Farm in der kanadischen Provinz Alberta mit dem Mähdrescher
Getreide geerntet. Während andere noch immer die Flächen im Westen
Nordamerikas beackern, versucht er in Freiburg aus seinem Wissen um die
Gene Kapital zu schlagen. Im vergangenen Jahr hat der promovierte
Biochemiker die Firma Awenydd gegründet. Ein Wagnis: Der 43-jährige
will dort Fuß fassen, wo sein früherer
Arbeitgeber Genescan gescheitert ist. Als Vertriebsleiter der
Genescan-Tochter Biochip Technologies hat er miterlebt, wie das
Biochip-Geschäft die Erwartungen enttäuschte. Das hat Narben
hinterlassen: "Darüber möchte ich nicht gern reden." Lieber spricht er über die Produkte von
Awenydd. Beispiel Medividal: Der Arzt macht mit Hilfe eines Tupfers
einen Mundabstrich. Die Probe gibt Auskunft über die genetische
Disposition des Patienten. Das Erbgut wiederum bestimmt im hohen Maß
den Wirkungsgrad und die Verträglichkeit von Medikamenten. Angesichts
der Gen-Informationen kann das vierköpfige Awenydd-Team nun sagen, ob
eine Therapie verfehlt ist. So hilft ein bestimmtes Rheumamittel nicht,
wenn der Patient Rotwein trinkt und über eine spezielle Genstruktur
verfügt. Griffith hält für Mediziner noch eine
Datenbank bereit: Sie zeigt die Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln
und genetischen Strukturen. Das Nutrividal-Projekt des Unternehmers
zielt auf den Wellness-Markt ab. In einem Fragebogen geben Kunden
Informationen zu ihrer Ernährung. Wie bei den Medikamenten gilt nach
Aussage von Griffith auch hier: Je nach genetischer Disposition
reagieren Körper unterschiedlich auf Nahrung. Anhand der
Gen-Informationen können Kunden ihren Speisezettel gezielt verändern -
um gesünder zu leben, wie Griffith sagt. Allerdings können die Proben
noch mehr preisgeben. Aus den Mundabstrichen lassen sich auch Rückschlüsse
auf Erbkrankheiten ziehen. Lee Griffith versichert aber, dass er die
Proben nur für die vorgesehenen Zwecke verwendet. "Ich glaube an den Erfolg von
Avenydd, weil unsere Produkte einen Fortschritt in der Medizin
darstellen und deshalb eine Chance am Markt haben", sagt der
Firmengründer. Finanziers sind davon nicht so leicht zu überzeugen:
Lee Griffith hat vergeblich an die Türen der Kreditinstitute geklopft.
Er finanziert seine kleine Firma nun mit Partnern. Und hofft, dass ein
Großinvestor bald Gefallen an seiner Idee findet. In solchen Fällen
wiegt Biovalley-Hilfe doppelt schwer: Das Netzwerk hat Awenydd die
Teilnahme am Start-up Labelling Programm ermöglicht. Sein Kern:
Beratung. Die haben Ex-Forscher nötig. Ein Uni-Labor zu führen ist
etwas anderes als eine Firma zu leiten. Den Ausschlag, sich in Freiburg
anzusiedeln, gab die Atmosphäre. "Ich mag die Landschaft, die
Leute und das kulturelle Leben."Als Jugendlicher musste Griffith
130 Kilometer bis zum nächsten Kino fahren. bkr am 9.10.2004 auf www.bzol.de Dr.
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Freiburg-Scwharzwald.de, Kontakt,
Update 18.02.11
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