Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Eggenertal
zwischen Müllheim und Kandern 
      
 

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Eggenertal, Niedereggenen, Obereggenen, Schallsingen, Steinenkreuzle,

Tele-Blick von St.Johannis Breite nach Nordwesten ins Eggenertal auf Obereggenen und Schallsingen (rechts) am 17.4.2007
Tele-Blick von St.Johannis Breite nach Nordwesten ins Eggenertal auf Obereggenen und Schallsingen (rechts) am 17.4.2007.

 

Niedereggenen im April

Blick von Stell (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Nordwesten auf Niedereggenen
Blick von Stell (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Nordwesten auf Niedereggenen Blick von Stell (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Norden
 
Blick von Stell (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Nordosten über Obereggenen zum Blauen
Blick von Stell (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Nord zum Steinenkreuzle Blick nach Norden zur Kirche in Niedereggenen am 17.4.2008 Blick nach Nordosten zur Kirche in Niedereggenen am 17.4.2008
Blick von Stell (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Nord zum Steinenkreuzle Blick nach Norden zur Kirche in Niedereggenen am 17.4.2008 Blick nach Nordosten zur Kirche in Niedereggenen am 17.4.2008
Blick von Heidel-Anhöhe am 17.4.2008 nach Osten zum Blauen Blick von Heidel-Anhöhe am 17.4.2008 nach Südosten auf Obereggenen Blick von Heidel-Anhöhe am 17.4.2008 nach Süden auf Niedereggenen
Blick von Heidel-Anhöhe am 17.4.2008 nach Osten zum Blauen Blick von Heidel-Anhöhe am 17.4.2008 nach Südosten auf Obereggenen Blick von Heidel-Anhöhe am 17.4.2008 nach Süden auf Niedereggenen über üppig gelben Löwenzahn
Birnenspalier an Scheine neben der Kirche in Niedereggenen am 17.4.2008    
Birnenspalier an Scheine neben der Kirche in Niedereggenen am 17.4.2008    

Blick von Stell (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Nordwesten auf Niedereggenen
Blick von Stell (Fritz Glaser Platz) am 17.4.2008 nach Nordwesten auf Niedereggenen

 

Obstbau-Lehrpfad geplant, auch zur Bestandsgefährdung von Streuobstwiesen

Die Planung für den neuen Obstbau-Lehrpfad im Eggenertal ist angelaufen. Der Verlauf der Wanderstrecke ist weitgehend klar. Über die Beschriftung von Informationstafeln wollen Wilfried Vollmer vom Ortsverband Schliengen/Bad Bellingen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Obst- und Gartenbauberater des Landkreises Lörrach, Klaus Nasilowski, in der nächsten Woche beraten. Die Bestandsgefährdung von Streuobstwiesen soll auch thematisiert werden.


Zunehmend werden alte Hochstamm-Bäume in den Wintermonaten abgeholzt. Dabei wirbt die Fremdenverkehrsregion Eggenertal gerade mit ihrer (immer noch) vielfältigen Kulturlandschaft, zu der insbesondere Obstanlagen und Obstbaumwiesen gehören. Der Obstbau-Lehrpfad wird "in ansprechender Form" gestaltet, kündigt Obereggenens Ortsvorsteher Markus Moritz an. Alte Obstbaumsorten, moderner Obstbau sowie die Kulturlandschaft und ihre Einbettung in den Naturpark Südschwarzwald sind Themen, die angesprochen werden. Auch Moritz wirbt für den Erhalt der noch im Eggenertal existierenden Streuobstwiesen mit alten Solitär-Hochstämmen. "Wir wünschen uns mehr Touristen, aber das heißt auch, dass wir den Pluspunkt der besonderen Kulturlandschaft, den wir haben, schützen müssen. Ein Nebeneinander von modernen profitablen Anbaumethoden und verbliebenen alten Obstanlagen auf Wiesen muss doch irgendwie möglich sein" , sagt er. Egon Zuberer, Nebenerwerbswinzer in Schallsingen, ist auch dieser Ansicht. Er hat sich dazu entschlossen, die auf seinem Gelände noch stehenden alten Birnbaum- und Apfelbäume zurückzuschneiden und wieder zu pflegen. "Von der Wirtschaftlichkeit in Sachen Obstbau betrachtet, rentieren sich die alten Bäume nicht, von der Wirtschaftlichkeit in Sachen Werbung für mehr Gäste und Touristen aber sind sie nicht zu unterschätzen" , sagt er. In seiner Jugend gab es viel mehr Streuobstwiesen und "vor allen Dingen mehr Obstbäume entlang von Feldern" . Die sind nun fast komplett verschwunden und werden auch nicht mehr nachgepflanzt, hat Zuberer beobachtet.
"Der Markt fordert den Profit und bei vielen Landwirten und Privatgrund stücksbesitzern muss man das Bewusstsein wachrütteln, doch einfach mal einen oder zwei alte Bäume stehen zu lassen — einfach zur Landschaftspflege" , zieht er sein persönliches Fazit. Seiner Ansicht nach werden Landschaften immer austauschbarer, wenn bestimmte Merkmale fehlen. "Die alten Bäume schlägt man ab, nur die Hügel bleiben und dann entsteht hier so etwas wie am Bodensee, wo man nur noch Spalierobst sieht und die malerische Landschaft mit lockerem Obstbaumbestand schon verschwunden ist", resümiert Zuberer. Wenig bekannt ist die Möglichkeit, sich im Fall einer alten Streuobstwiese oder eines alten Obstbaumbestandes, der vielleicht aus Altersgründen nicht mehr gepflegt werden kann, an die Gemeinde oder den Bund für Umwelt und Naturschutz zu wenden. "Die Gemeinde unterstützt Bestrebungen, alte Anlagen und Bäume zu unterhalten, unbedingt. Der Bund ist ein weiterer hervorragender Ansprechpartner" , rät Markus Moritz.

"Bis zu 20 verschiedene Vogelarten mehr gibt es auf Streuobstwiesen im Vergleich zu Obstplantagen" , berichtet Wilfried Vollmer vom Bund, der gerade einen Streubobstbestand bei Obereggenen gepachtet und fachmännisch zurückgeschnitten hat. "Die Landschaft ist langfristig eine Lebensgrundlage für alle, da müsste man in Sachen reine Wirtschaftlichkeit gelegentlich mal zurückstecken" , bemerkt er. Froh ist der örtliche Bund-Vorsitzende über Sponsoren wie die Schliengener Firma Mayka, die seit Jahren beträchtliche Summen für lokale Naturschutzprojekte wie den Erhalt von Streubobstwiesen spendet. Dass sich im Bewusstsein der "Eggenertäler" für ihre besondere Kulturlandschaft noch mehr tut, ist auch ein Anliegen der Zimmervermieter. Die haben gerade besondere Wanderungen für ihre Gäste durchs Tal in einen neuen Flyer aufgenommen. "Wer einmal die vielen baumlosen Ackerflächen mit Hochspannungsmasten bei der Kalten Herberge entlang der B 3 gesehen hat, sollte eigentlich wissen, was wir hier noch haben", sagt Egon Zuberer.
Verlaufen wird der Obstbau-Lehrpfad von der "Stelli" aus am Hagschutz entlang und teilweise entlang des Panoramaweges oberhalb des Tales an Ober- und Niederggenen vorbei.
Jutta Schütz, 28.3.2008, BZ

 

Nistkästen für Schleiereule und Turmfalke in Obereggenen und Hertingen

In zwei Kirchen im Markgräflerland hat der Ortsverein Schliengen/Bad Bellingen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz BUND, für buchstäblich gehobene Wohnverhältnisse für Schleiereule und Turmfalke gesorgt. In Obereggenen erhielten die Schleiereulen eine Luxussuite. In Hertingen, wo die ornithologische Rarität einer Doppelbesiedlung mit Turmfalke und Schleiereule vorkommt, erhielten die Vögel nun getrennte Eigentumswohnungen.

Es waren vor allem neue Erkenntnisse des Artenschutzes, die Wilfried Vollmer als Vorsitzenden des Bund dazu bewogen, im "Oberstübchen" der Obereggener Kirche ein ganzes Zimmer für Schleiereulen einzurichten. Erst in den letzten Jahren wurde bekannt, dass die herkömmlichen Kästen für die Schleiereulen für die Aufzucht der Jungen nicht ideal sind. Denn im Regelfall besiedeln Schleiereulen ganze Dachgeschosse von Scheunen und Kirchen. Dort herrscht genug Platz, damit die tagsüber auf den Aufenthalt im Gebäude angewiesenen Altvögel nicht ständig von ihren Jungen um Futter bedrängt werden. Noch wichtiger ist die Tatsache, dass die jungen Eulen in den engen Kisten keine Möglichkeit haben, ihre Flugmuskulatur zu trainieren. So ist der erste Ausflug aus dem Nistkasten für viele junge Schleiereulen sprichwörtlich ein Sprung ins Ungewisse. Mit einem drei Meter breiten, 1,5 Meter langen und zwei Meter hohen "Wohnzimmer" wurde dem nun Abhilfe geschaffen. Schreinermeister Vollmer, der schon viele Steinkauzröhren, Turmfalkenkästen und Storchennisthilfen gebaut hat, hat gemeinsam mit Peter Zunder den Kasten aufgebaut. Die Gemeinde Obereggenen und auch die Kirchengemeinde haben dafür ihren Segen gegeben, nachdem die Öffnungen im Kirchturm lange Jahre zum Schutz vor Tauben vergittert waren.
Auch in Hertingen wurde der Bund aktiv. Hier betreut Bund-Gründungsmitglied Alfred Wagner seit vielen Jahren das Brutgeschehen im Kirchturm. Schleiereule und Turmfalke haben sich hier stets mit wechselndem Erfolg den Brutkasten streitig gemacht.
Das Jahr 2007 brachte eine Überraschung: beide Vogelarten teilten sich die selbe Nische. Tagsüber waren die auf die vorderen Bereiche der Mauernische ausgewichenen Falken aktiv und nachts die im Brutkasten lebenden Eulen. Nun hat auch hier der Turmfalke seinen eigenen Kasten und muss nicht mehr mit der Maueröffnung vorlieb nehmen. Im vergangenen Jahr hat die Schleiereule zweimal und der Turmfalke einmal mit Erfolg gebrütet. Beide profitieren von den milden Wintern und den dementsprechend hohen Beständen an Mäusen.
Markus Winzer, 1.3.2008, BZ

 

 

Senioren suchen Geschichten und Anekdoten vom Eggenertal

Ältere Menschen aus dem Eggenertal erzählen Geschichte(n). Wer weiß noch, wie es früher in den beiden Dörfern unterm Blauen und im Weiler Schallsingen zugegangen ist? Wer erinnert sich an Originale und Persönlichkeiten, wer an besondere Ereignisse, vor allem aus den Zeiten der Weltkriege, der Weimarer Republik oder auch aus der Nachkriegszeit und den fünfziger Jahren?

Mit diesen Fragen wenden sich Obereggenens Ortsvorsteher Markus Moritz, Gerd Schaupp, Anton Josef Martin und die "Leute von der Internetseite www.eggenertal.de" wie Ulla Zanger, Jan-Peter Wahlmann und Annette Kempf an Mitbürger, die noch viel davon wissen, wie es damals war. Markus Moritz, selbst mit Begeisterung dorfgeschichtlich interessiert, ist schon auf einige Leute zugegangen und hofft nun, dass diese damit beginnen, Erinnerungen zu notieren und an ihn weiterzugeben. Ein kleines Buch mit dem vorläufigen Titel "Geschichten aus dem Eggenertal" soll entstehen: gesammelte Anekdoten, Erlebnisberichte, Erzählungen und Hintergründe. Erste Interviews wurden bereits mit älteren Einwohnern geführt. Das Büchlein wäre ein Zwischenschritt zur Fortschreibung der Dorfchronik beider Eggenen, erklärt Gerd Schaupp und würde sicherlich gerne gelesen. Der Ortsvorsteher hat schon festgestellt: "Es stimmt, dass auch die Jüngeren gerne wissen würden, wie es hier mal war, welche Menschen in den Dörfern gelebt haben. Das merke ich immer wieder." Sie wollten schon ganz gerne wissen, "was im Tal los war" . Die Ortschronik sei wichtig, aber ein Nachschlagewerk, das man sich hauptsächlich zum Erhalt der Daten und zum geschichtlichen Abgleich von Ereignissen, Jahren und Namen ins Regal stellt. Ein Buch mit Geschichten würde dagegen viel öfter in die Hand genommen. "Zum Schmökern halt" , wie Schaupp glaubt. Die Verwalter der neuen Internetseite des Eggenertales möchten vorab schon einmal Geschichten veröffentlichen und werden zudem einen Verweis auf das Projekt schalten. Gerade recht kommt Markus Moritz zudem die in Angriff genommene Beschilderung wichtiger Gebäude in den Schliengener Ortsteilen. Eine Vorschlagsliste, welche Altbauten man berücksichtigen sollte, ist aus Schallsingen, Niedereggenen und Obereggenen im Rathaus Entenstein eingegangen. Welche Objekte ausgewählt werden und ob die Besitzer der Häuser einverstanden sind, dass man Tafeln mit der jeweiligen Gebäudehistorie anbringt, ist noch unklar. Sicher ist sich der Ortsvorsteher aber, dass in dem Geschichten-Büchlein dann bestimmt das eine oder andere Gebäude, das vorgeschlagen wurde, in Erzählungen vorkommt.
Jutta Schütz, 13.2.2008, BZ

 

 

Blütentelefon - Neue Gedanken zur Internetseite Egenertal.de

Vor rund einem halben Jahr startete - durch viele Freiwillige initiiert - die Internetpräsenz des gesamten Eggenertals unter www.eggenertal.de Und man hat Erfolg: Die Seite wird von vielen Touristen aufgerufen, die Ferienwohnungen suchen und wandern wollen, berichten Annette Kempf, Ulla Zanger und "Seitengestalter und -verwalter" Jan-Peter Wahlmann. Neben Touristen wollte man aber vor allem auch die Einheimischen mit Rubriken und Fotos ansprechen.

Hier ist zum Beispiel noch nicht richtig durchgedrungen, dass man auf der tal eigenen Internetseite eigentlich auch bestens Werbung für seinen Betrieb oder sein Handwerk machen kann, deutet Ulla Zanger an. "Manche unserer Mitbürger aus Obereggenen- und Niedereggen wissen aber einfach zu wenig Bescheid darüber, welche Möglichkeiten es mit der Internetpräsenz gibt" , weiß Wahlmann. Insbesondere an den Fotos, um die sich Anton Josef Martin kümmert, bleibt man dran. Um eine lebendige Seite zu schaffen, die immer auf Neues aufmerksam machen will, werden die Bilder regelmäßig ausgetauscht oder komplett jahreszeitlich angepasst gewechselt. Bei den Touristen ist die Zielgruppe "50 plus" , wie Ulla Zanger sich ausdrückt. Menschen kommen ins Eggenertal, weil sie die Natur lieben, gerne Wandern und Radfahren. Aber insbesondere junge Familien mit kleinen Kindern könnten sich bei Radtouren auf einer recht ebenen Strecke am Berg entlang mit toller Aussicht aufs Tal ebenfalls angesprochen fühlen. "Unser Fernziel ist auch, Radwandervorschläge neben Wanderwegen vorzustellen und zu etablieren, vielleicht kann man die besten Wege zum Ausdrucken gestalten" , überlegen die Internetpräsenz-Initiatoren. Ein Traum wäre eine richtige gedruckte Nordic-Walking- und Radwanderkarte mit "vorne Radwegen und hinten aufgedruckt Ausflugspunkte und Gastronomie" , die man über das Internet auch bestellen kann. "Aber das kostet natürlich" , seufzen Ulla Zanger und Annette Kempf. Man tut aber auch etwas für die Leute im Tal: Bei den Terminen will man noch mehr nachhaken, hofft aber auch auf Infos aus der Bevölkerung. So steht als Beispiel die Holzversteigerung in Obereggenen an und demnächst das Fastnachtsfeuer. "Ganz toll wäre es, wenn wir noch Leute finden, die Lust haben, gelegentlich zu einem besonderen Thema kleine Texte zu liefern. Vielleicht gibt es bei den Vereinen noch Informanten."
Und noch toller fände man es, wenn zwei, drei Jugendliche sich als Infozuträger verstehen und anrufen würden, wenn etwas für die jungen Menschen in Ober- oder Niedereggen abgeht, meint Ulla Zanger. Mit der Jugend im Boot, so die "dynamisch-lose Verbindung" der Organisatoren, hätte man "die erste Interneseite weit und breit, wo sich alle - von alt bis jung - wiederfinden würden". Eine Jugendsparte einzurichten sei eine weitere Idee, sagt Wahlmann. Postkarten sind in Planung und man will sich beim Wettbewerb "Internet-Dorf 2008" beteiligen, wo es darum geht, wer die beste kommunale Webseite hat. Mit einem Preisgeld käme man einige Wünsche weiter. Was es erstmals in der Bundesrepublik geben wird, ist ein "Blütentelefon" . Man rate, worum es geht? Richtig: die berühmte Kirschblüte im Eggenertal. Ziel ist, eine Telefonnummer anzugeben, wo man die Info erhält, ob es schon blüht im Tal. "Die Idee plus Werbung dafür müssten wir noch bei Kachelmann unterbringen" , spornt Ulla Zanger an.

Jutta Schütz, 15.1.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Erstmals Apfelsaft von eigenen Streuobstbäumen

Besitzer von Streuobstbäumen kamen diesmal in den Genuss einer separaten Abfüllung

Erfolgreich verlief auch dieses Jahr wieder die Apfel-Sammelaktion des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zur Herstellung von "Schliengener Streuobst-Saft". Insgesamt wurden rund 9000 Kilo gesammelt, aus denen 6000 Liter dieses Naturproduktes gepresst wurden. Zahlreiche Helfer waren mit Begeisterung bei der Sache. Gut kamen auch die neuen Angebote des Bund an: Erstmals konnten Privatbesitzer von Streuobstbäumen ihr Obst an sechs Wochenenden selbst abgeben. Außerdem bot der Bund eine separate Abfüllung des eigenen Apfelsaftes an. So konnten die Lieferanten sicher sein, den von ihren Bäumen stammenden Direktsaft erhalten zu haben. Achtmal wurde dieses Angebot angenommen. An drei Tagen sammelten die Bund-Mitglieder selbst. Bisweilen zählte die Arbeitsgruppe bis zu 20 freiwillige Helfer. Gesammelt wurde an fünf Standorten in Schliengen und drei Standorten im Eggenertal. Gepresst wurde der Saft wieder in der kleinen Sulzburger Privatmosterei "Gingko" . Der Direktsaft wurde an die Schliengener zurückgeliefert. Derzeit lagert er in den Hallen der Winzergenossenschaft Müllheim/Schliengen, wo er etikettiert wird. Vermarktet wird der Saft über die WG und das Schliengener Wein- und Sektgut Harteneck.
"Mit einem Preis von 1,3 Euro pro Liter ist der Saft für ein gesundes Naturprodukt noch recht preiswert" , meint Wilfried Vollmer von der Bund-Ortsgruppe Schliengen-Bad Bellingen. Gemeinsam mit Arno Thalheimer von der Agenda-Gruppe "Umwelt und Wirtschaft" hat er das Projekt ins Leben gerufen und trägt es seit mehreren Jahren weiter. Dieses Jahr werden die beiden das Projekt wieder am landesweiten Streuobst-Tag in Stuttgart vorstellen.
Die Schliengener Firma Mayka unterstützt das Projekt seit Jahren finanziell. Auch dieses Jahr wieder hat die Firma einen namhaften Betrag zugesagt. Er dient der Pflege einer vom Bund neu hinzugepachteten Streuobstwiese. Mittlerweile pflegt der Verein fast 80 alte Streuobstbäume.
mwi, 13.11.2007, BZ

 

2007 ist nicht gut Kirschen essen - viele Niederschläge

Der "Obstgroßmarkt Südbaden" und Erzeuger leiden unter den vielen Niederschlägen / Saftkirschen sind am Markt nicht gefragt

Geblüht haben sie prächtig in diesem Jahr, doch bei der Ernte machen die Kirschbäume im Eggenertal Erzeugern und Großhändlern keine rechte Freude. Was für eine Euphorie im Frühjahr, als ganze Heerscharen von Naturfreunden vor allem auch im "Paradiesgärtlein" Eggenertal unterwegs waren, um sich der einmalig schönen Kirschblüte zu erfreuen. Ein Naturereignis, bei dem eine wochenlange Schönwetterperiode die allerbesten Voraussetzungen für gute Ernteaussichten gewährte. Denn dadurch konnte die unerlässliche Bienen- und Windbestäubung in den unzähligen weißen Blütenkelchen ungehindert erfolgen. Der ideale Blütenverlauf nun bescherte einen kaum zu überbietenden Massenertrag. Sprichwörtlich hängt heuer jede "Hurscht" und jeder Kirschhochstamm-Veteran "genagelt" voll. Dies wiederum führt vielfach zu unerwünscht kleinen Früchten. Doch damit nicht genug. Die häufigen Niederschläge in letzter Zeit taten das ihrige, ließ die Früchte platzen oder gar in Fäulnis übergehen. Das bereitet nicht nur den Erzeugern, sondern ebenso dem "Obstgroßmarkt Südbaden" mit Sitz in Vogtsburg-Oberrotweil im Kaiserstuhl große Sorgen. Er nämlich hat das Erntegut seiner Markgräfler Erzeugermitglieder zu vermarkten. Nachdem im vergangenen Jahr die zu kostenaufwändige Müllheimer Anlieferungsstelle geschlossen werden musste, mutierte die zentrale, vor Jahren erstellte Erfassungsstation im Eggenertal zu einem wichtigen Egro-Stützpunkt für die ganze Region. Und dieser werde, so der Egro-Geschäftsführer Peter Krüger auf Anfrage, allen Unkenrufen zum Trotz, gerade auch wegen der Erzeuger-Umlandberücksichtigung garantiert erhalten bleiben. Wenn nun auch die Auggener Erzeuger teilweise nach Efringen anliefern, so sei die Müllheimer Regio immerhin auf das Eggenertal fixiert, so Geschäftsleiter Krüger. Ansonsten sei gegenwärtig der Markt bei Tafelkirschen, aber auch bei solchen für die industrielle Verarbeitung durch die Regenfälle und ihre Folgen für die Qualität mit viel Ärger und Beschwerden von unzufriedenen Kunden verbunden, bedauert er.

In der vergangenen Woche seien an der Eggener Egro-Station täglich um die 40 Tonnen Früchte angeliefert worden, teilt Krüger mit. Am Samstag schließlich kamen insgesamt knapp 60 Tonnen zusammen, lässt der Eggener Marktleiter Andreas Sehringer auf Anfrage wissen. Er — wie auch Peter Krüger — rechnet, falls das Wetter mitspielt, in dieser Woche, in der das Gros der polnischen Erntehelfer eintreffen soll, mit sehr hohen Anlieferungsquoten. Eine immer ausgereiftere Erntetechnik und neuzeitliche Baumerziehung machen dies möglich. Doch bei Tafelkirschen gilt nach wie vor die herkömmliche Handarbeit. Außer Tafel- und Industrieware sei auch die Erfassung von Brennkirschen eingeplant. Hingegen seien Saftkirschen in diesem Jahr nicht vom Markt gefragt, so Krügers Auskunft. Für die hiesigen Kleinbrenner war die Herstellung vom früher so begehrten "Chriesewasser" in den letzten Jahren eher uninteressant geworden. Der für das Eggenertal empfohlene vermehrte Beerenanbau habe hier allerdings kaum Fuß gefasst, stellt der Egro-Geschäftsführer fest. Er lässt auf Anfrage wissen, dass die derzeit erfassten Kirschen hauptsächlich nach Norddeutschland, Frankreich und Holland transportiert würden. Die nahe Schweiz, so Krüger, mache ihre Grenze zugunsten der eigenen Erzeuger leider vollkommen dicht. Der in Südbaden überhand nehmende private Straßenverkauf andererseits sei dem Egro-Markt auch nicht gerade dienlich, bedauert der Geschäftsführer.
Herbert Schumacher, 26.6.2007

 

 

Zeitzeugen erzählen von Ereignissen im zweiten Weltkrieg

Schliengen-Eggenertal. "Oral History" ist die englische Bezeichnung für "Mündliche Überlieferung" , eine spezielle Methode der Geschichtswissenschaft, die die offizielle Geschichtsschreibung um typische Alltagsgeschichte ergänzt und auf der Befragung von Zeitzeugen beruht. Dieser Methode bedient sich auch der Chronikarbeitskreis des Eggenertales, dessen Vorsitz Ortsvorsteher Markus Moritz inne hat.

Die mündliche Überlieferung ist seit jeher für die Volkskunde wichtig und heute vermehrt für die Lokal- und Sozialgeschichte relevant. Mit Oral-History-Methoden erforschen Historiker insbesondere die Alltagsgeschichte. Die "Arbeitsgemeinschaft Ortschronik Eggenertal" hatte unlängst wieder Ältere Menschen aus dem Eggenertal eingeladen und sie ermuntert, bei Kaffee und Kuchen in ihren Erinnerungen zu kramen. Im kirchlichen Gemeinderaum in Obereggenen kamen Männer und Frauen aus beiden Dörfern zusammen, die 1930 und früher geboren sind. Eingeladen hatten der Obereggener Ortsvorsteher Markus Moritz und sein Niedereggener Amtskollegen Berthold Reichert.
Vierzehn Frauen und Männer waren dieser Aufforderung gefolgt, um sich — bei Kaffee und Kuchen — der schwierigen Zeiten vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg im Eggenertal zu erinnern und darüber ihre Gedanken auszutauschen. Die Leiden des Kriegs wurden ebenso angesprochen wie der Umgang mit Fremdarbeitern, die Wirren nach dem Zusammenbruch bis hin zu den sich wieder ordnenden Verhältnissen nach der Währungsreform 1948. Die Schwierigkeit dabei war, dass Erinnerung immer auch Lücken und Grauzonen kennt. Auch von heiteren Dinge wurde erzählt.
Beabsichtigt ist, einige dieser mündlich überlieferten Tatbestände in die geplante Gemeinschaftschronik der beiden Dörfer des Eggenertales einfließen zu lassen. Festgestellt wurde in der Runde, dass im Ortsteil Obereggenen derzeit nicht wenige betagte Zeitzeugen leben. In Niedereggenen hingegen sieht es da eher spärlich aus. Einige Personen, die viel zu erzählen gehabt hätten, verstarben allzu früh, wurde bedauert. Markus Moritz stellte den Zeitzeugen Oberstudienrat Anton Martin aus Niedereggenen vor, der bereits bei der Neuauflage der alten Chroniken von Niedereggenen und Obereggenen in einem Gemeinschaftsband federführend tätig war und nun auch die Verantwortung für die geplante Fortschreibung der Chronik übernommen hat. Anton Martin hatte für diese Gesprächsrunde einen Katalog mit gezielten Fragen vorbereitet. Dieser wurde mit den Senioren Stück für Stück abgearbeitet. Das gesamte Gespräch wurde für eine spätere Auswertung auf Tonband festgehalten.
Herbert Schumacher, 26.4.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Erzeugerversammlung des Obstgroßmarktes Südbaden

"Der Obsterfassungsstandort im Eggenertal wird keinesfalls aufgegeben, denn dieser liegt optimal und regiozentral." Dies erklärte Geschäftsführer Peter Krüger den vielen Mitgliedern aus dem Raum Müllheim, die zur Erzeugerversammlung des Obstgroßmarktes Südbaden in den Obereggener "Hirschen" gekommen waren. Peter Krüger informierte über den Markverlauf 2006. Anbauberater Hubert Schneider referierte über aktuelle Obstbau-Themen.

Peter Krüger sprach von einem mittleren Obstjahr 2006. Erfreulich sei der Trend der deutschen Verbraucher hin zu inländischer Erzeugerware. "Der Erzeugergroßmarkt ist ein guter Dienstleister, unser Sevice ist prima" , sagte der Geschäftsführer und fügte hinzu: "Wir liegen als Marktgenossenschaft richtig, aber geografisch nicht ganz ideal." Der Markt habe sich künftig verstärkt auf konzentriert agierende Großhandels-Ketten einzustellen. Kleinere Betriebe und Fachgeschäfte stürben langsam aus, bedauerte Krüger. Es gelte, die aufstrebenden großen Handelsketten "gescheit zu bedienen" . Sortimente müssten schwerpunktmäßig gestrafft werden, sagte der Geschäftsführer. Erschwerend sei, dass EU-Länder wie Frankreich, Italien oder Spanien eigene Marktstrategien verfolgen und im Zweifelsfalle einfach ihre Grenzen dicht machen.
Im Trend liege der Beerenanbau, der hauptsächlich im Rheinvorland stetig an Boden gewinne, führte Peter Krüger aus. Immer mehr Bedeutung erlange der Tafelkirschen-Anbau. Der Marktprofi empfahl in diesem Zusammenhang großfrüchtiges Erntegut. Sowohl bei Kirschen, aber auch bei Zwetschgen und Pflaumen bevorzuge der Verbraucher heute das Kleinverpackungsformat. Bei der Vermarktung von Kirschen gebe es noch genügend Potenzial. Ein Auslaufmodell sei hingegen die früher in der Region dominierende Süßkirsche zum Schnapsen, da das früher so begehrte "Chriesewässerli" kaum mehr gefragt und Hochprozentiges heutzutage ohnehin fast tabu sei. Bei der im Markgräflerland einst stark verbreiteten Sauerkirsche herrsche inzwischen infolge der EU-Osterweiterung ein freier, harter Wettbewerb, berichtete Krüger.
Dem hiesigen Zwetschgen- beziehungsweise Pflaumenanbau prophezeit der Marktleiter gerade bei mittelfrühen Sorten auch künftig gute Absatzchancen. Neben Qualität sei ein quantitativ volles Sortiment gefragt. Bei mittlerer Fruchtgröße und gutem Geschmack würden zufriedenstellende Preise erzielt. Eine Tafel-Äpfelproduktion fürs Eggenertal und Umfeld empfiehlt Krüger nicht.
Die anschließende Diskussionsrunde zeugte von mancherlei Bedenken hinsichtlich der Existenzsicherung der Obstbauern in der Zukunft. Die neue Obst-Zertifizierung empfahl Krüger im Blick auf den erwünschten Markterfolg allen Haupt- und Jungunternehmern. Qualitätssicherheit sei nur so gewährleistet.
her, 22.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

Lichtbilder mit Musik vom Hochblauen von Adolf Wasmer

Nahezu ohne gesprochenes Wort, nur begleitet von klassischer und synthetischer Musik sowie von Gitarrenklängen, arrangierte Adolf Wasmer seinen Lichtbildvortrag "Zauberwald im Märchenwald — Matterhorn und Blauen" in der evangelischen Kirche in Niedereggenen. Das Gotteshaus war gut besucht, der Eintritt frei.

"Ich verlange kein Geld dafür, was ich privat mache", begründet Wasmer seine Entscheidung. Die Besucher waren begeistert und entrichteten dennoch ihren Obolus, in Anerkennung und als Spende für die Renovierung der örtlichen Kirche. Den Besuchern bot sich eine eineinhalb Stunden umfassende Komposition von Bildern und Musik — eine "Symphonie in Klang und Farben" , wie Wasmer seine aktuelle Vortragsreihe nennt. Es ist bereits die sechste Serie, die er arrangiert hat. Weitere werden folgen. Zwei Diaprojektoren sind im Einsatz. Mit Auf- und Abblendungen werden die Fotos zu bewegten Bildern. Dazu ertönen Musikstücke von Beethoven und Pink Floyd, Mozart und Bach, die je nach Motiv die Dramatik der Bergwelt oder die Harmonie der Natur unterstreichen helfen. 380 Lichtbilder hat Wasmer mitgebracht, allesamt aufgenommen mit einer Leica R4-Kamera. Die Fotos zeigen seine Beobachtungen auf Wanderungen und bei einer Bergbesteigung. Es sind Streifzüge durch die Jahreszeiten, mit schneebeladener Natur und in wechselndem Farbenspiel. Fernsichten auf und Einblicke in die Natur. Über Bergspitzen hinweg bauen sich so endlos erscheinende Panoramen auf. Nah aufnahmen von Steinen, Gräsern oder Baumstümpfen variieren diese Wahrnehmung. Der im Berufsleben in Bad Bellingen praktizierende Arzt zeigt in seinem Vortrag, was man erreichen kann, wenn Begeisterung die Seele erfasst. Den Zuschauern brachte er die Schönheit des Blauengebiets näher und schilderte eindrucksvoll seine Besteigung des Matterhorns. Diese hatte er vor einem Jahr zusammen mit einem Bekannten und größtenteils barfuß unternommen. Jenes Gebiet um den Wintersportort Zermatt ist dem praktischen Arzt eine vergangene Heimat. Oder, wie er selbst formuliert: "Es erfasst mich Wehmut, wenn ich die Bilder sehe" . Denn vor 20 Jahren war er hier noch als Rettungsarzt im Hubschrauber unterwegs und hatte das Wallis meist nur von oben betrachtet. Zum Glück aber habe er den Absprung damals "gerade noch geschafft" . Die Fliegerei sei "langsam recht gefährlich geworden" in diesem Gebirgsmassiv.
Eine zweite Aufführung seiner Musik- und Bildkompositionen plant Adolf Wasmer für Januar. Dieses Mal in Steinenstadt und falls es klappt, in Zusammenspiel mit der Jugendmusikschule Markgräflerland. Die Botschaft des Bergsteigers, Fotografen und Arrangeurs: "Das Glück auf einem Gipfel zu stehen, ist gewaltig, wenn man es mit einem Menschen teilen kann"
20.12.2006, www.badische-zeitung.de

Kalender 2007 vom Arbeitskreis Ortschronik Eggenertal

Der vom Arbeitskreis "Ortschronik Eggenertal" herausgegebene Nostalgie-Kalender 2007 ist jetzt erhältlich. Wie auch der diesjährige Kalender enthält er Bildmotive aus dem früheren Dorfleben im Eggenertal. Der Kalender zeigt "Zwei Dörfer im Wandel der Zeit" und kann in Obereggenen für acht Euro bei Ulla Zanger, im Gemischtwarenladen Grässlin, bei der Versicherungsagentur Moritz oder bei der Ortsverwaltng erworben werden.

Auf dem Deckblatt ist einen imposanter Fernblick vom Blauen auf die verschneiten Schwarzwaldberge und die Alpenkette zu sehen. Weitere Motive sind der Niedereggener Männergesangverein um 1930, der Obereggener Laden um 1970, der Obereggener "Hirschen" in den dreißiger Jahren und eine "Arbeitspause" im Sägewerk Rother (etwa 1965). Weitere Fotos zeigen das Hochwasser in Niedereggenen 1954, den Oberggener "Rebstock" in den dreißiger Jahren, landwirtschaftliche Fuhrwerke bei der Obstsammelstelle Anfang der 1950er Jahre, Sommerfreuden der Dorfjugend am Stauweiher 1935 "Cafe Graf" Ende der 1950er Jahre und ein Oldtimer-Auto samt Herrschaft im Obereggener Oberdorf, um 1920 aufgenommen.
21.11.2006, Badische Zeitung

 

Kleine Bitte: Seid fair und "klaut" nicht einfach diese Seite, diesen Text bzw. dieses Bild. Wir haben lange gebraucht, um alles zusammenzutragen - und nichts gestohlen. Und Google-sei-dank kommt jeder Diebstahl mal ans Licht - und dann wird es teuer.
Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

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