Volunteering, Holidays and Business in the Black Forest

Schönberg bei Freiburg -
Gemeindeverwaltungsverband   

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Blick vom Nordende des Batzenberg nach Osten über Ebringen zum Schönberg am 20.4.2007 abends 20 Uhr
Blick vom Nordende des Batzenberg nach Osten über Ebringen zum Schönberg am 20.4.2007 abends 20 Uhr

 

Bilder

Wiiwegli-Tour 1: Freiburg-St.Georgen - Leutersberg - Ebringen - Batzenberg - ...

Blick am 13.3.2004 vom Lorettoberg nach Südwesten über Merzhausen zum Schönberg - links das Hexental

Blick vom Sträßchen zwischen Biezighofen und Stöckenmühle nach Westen zu Wittnau und Schönberg am 3.5.2006

Der Schönberg (dunkel) zwischen Hexental im Osten (rechts) und Schneckental im Westen - Wiiwegli rot Blick vom Lorettoberg nach Südwesten über Merzhausen zum Schönberg März 2004 Blick vom Sträßchen zwischen Biezighofen und Stöckenmühle nach Westen zu Wittnau und Schönberg am 3.5.2006
Tele-Blick nach Norden über Grunern und Staufen zum Schönberg am 28.1.2007 Blick von Bollschweil nach Nordwesten zu Schönberg und Wittnau am 20.4.2007 Tele-Blick vom Tower Flugplatz Freiburg am 5.3.2008 nach Süden zum Schönberg
Tele-Blick nach Norden über Grunern und Staufen zum Schönberg am 28.1.2007 Blick von Bollschweil nach Nordwesten zu Schönberg und Wittnau am 20.4.2007 Tele-Blick vom Tower Flugplatz Freiburg am 5.3.2008 nach Süden zum Schönberg
Buggi 50 am 13.11.2010 in Weingarten: Blick nach Süden über St.Georgen bzw. Uffhausen zum Schönberg Belchen-Gipfel am 5.1.2011: Blick nach Nordwesten zum Kaiserstuhl und Schönberg (rechts)  
Buggi 50 am 13.11.2010 in Weingarten: Blick nach Süden über St.Georgen bzw. Uffhausen zum Schönberg Belchen-Gipfel am 5.1.2011: Blick nach Nordwesten zum Kaiserstuhl und Schönberg (rechts)  

Gemeinden am Schönberg:
Au, Biezighofen, Ebringen, Freiburg, Gaibühl, Leutershausen, Merzhausen, Pfaffenweiler, Schallstadt, Sölden, St. Georgen, Talhausen, Uffhausen, Wendlingen, Wittnau, Wolfenweiler

Blick von der Eichhalde in Herdern nach Süden zu Lorettoberg (Mitte) und Schönberg (rechts) am 23.8.2006
Blick von der Eichhalde in Herdern nach Süden zu Lorettoberg (Mitte) und Schönberg (rechts) am 23.8.2006

 

Berghauser Matten - Naturschutzgebiet

Blick nach Westen zur Berghauser Kapelle am 24.5.2006 Blick nach Westen über die Matten zur Berghauser Kapelle am 14.11.2010
   Blick nach Westen zur Berghauser Kapelle am 24.5.2006    Blick nach Westen zur Berghauser Kapelle am 14.11.2010    Blick nach Westen über die Matten zur Berghauser Kapelle am 14.11.2010
Naturschutzdienst im Jennetal und den Berghauser Matten  >Schoenberg (9.4.2010)Naturschutzdienst im Jennetal und in den Berghauser Matten >Schoenberg (10.4.2008)August Spiegelhalter baut Modell der Berghauser Kapelle >Schoenberg (13.2.2008)Berghauser Kapelle zwischen Wittnau und Ebringen >WandernSchoenberg (27.5.2004)

 

Hugo Genser 1994-2011 ehrenamtl. Naturschutzbeauftragter - Wechsel

Es war 1994 als die Naturschutzbehörde im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald Professor Hugo Genser bat, im Gebiet Schönberg/Hexental als Naturschutzbeauftragter zur wirken. Jüngst hat Hugo Genser diese Aufgabe abgegeben. Sein Nachfolger ist Thomas Dellert aus Ebringen. Der Forstwissenschaftler ist seit schon seit dem Jahr 2000 beim Landratsamt beschäftigt, zunächst in der Unteren Naturschutzbehörde und seit vier Jahren als Leiter des Zentrums für Geografische Informationssysteme.
Erst im Juni 2010 hatte der Kreisrat Hugo Genser noch einmal für weitere fünf Jahre bestellt, die Folgen eines Unfalls beeinträchtigen den heute 79-Jährigen jedoch so sehr, dass er die Tätigkeit nun nicht mehr ausfüllen kann. Nach dem Landesnaturschutzgesetz war sein Auftrag, "die untere Naturschutzbehörde zu unterstützen und bei der Beurteilung von Vorhaben und Planungen zu beraten." Neben dem Beauftragten für das Gebiet Schönberg/Hexental sind sieben weitere Fachleute im ganzen Kreisgebiet tätig, und zwar ehrenamtlich und ungebunden von fachlichen Weisungen. Als zentrale Beratungsorgane der Naturschutzbehörde äußern sie sich unter anderem zu Flächennutzungsplan- und Bebauungsplanverfahren in ihren Gebieten und beurteilen sie die begleitenden Grünordnungspläne zum ökologischen Ausgleich der Projekte. Weiter ist ihre Meinung gefragt, wenn jemand die Rodung oder Fällung von Bäumen und Gehölzen in der Wachstumsperiode beantragt, was eigentlich untersagt ist, um Vogelbruten zu schützen. Sie machen auf besonders wertvolle Lebensräume aufmerksam und helfen mit, Pflegepläne dafür aufzustellen. Hugo Genser hat beispielsweise maßgeblich zum Erhalt und zur Sicherung der historischen Weinbergterrassen am Ehrenstetter Ölberg und der Orchideenvorkommen im Ebringer Naturschutzgebiet "Jennetal" beigetragen. Bei Neubaugebieten hat Hugo Genser stets großen Wert auf die Einbindung der neuen Ortsränder ins Landschaftsbild gelegt. Entschieden hatte er sich Ende der 1990er Jahre gegen die Ausweisung des Schönberggipfelplateaus als Standort für eine Windkraftanlage gewandt, ebenso lehnte er den weiteren Kalkabbau am Urberg durch das Unternehmen Knauf-Marmorit ab. Dem Schönberggebiet sieht sich Hugo Genser seit Jahrzehnten verbunden, als Studierender erlebte er hier Exkursionen und führte später selbst als Dozent viele Generationen von Nachwuchswissenschaftlern verschiedener Studienrichtungen durch diese Landschaft, die er als "Fenster in die Erdgeschichte" bezeichnet. Denn an diesem Schwarzwaldvorberg, erklärt der naturbegeisterte Genser, wird das gesamte Spektrum von Gesteinen aus dem Erd-Mittelalter bis zur Erd-Neuzeit sichtbar.

Aufgewachsen im fränkischen Bad Kissingen, kam Hugo Genser 1954 in den Breisgau, um an der Albert-Ludwigs-Universität das Studium der Geologie fortzusetzen. 1964 habilitierte er sich am damaligen geologisch-paläontologischen Institut, von 1967 an lehrte er auch an der Forstwissenschaftlichen Fakultät, 1979 kam er nach Auslandaufenthalten nach Freiburg zurück und 1997 emeritierte er. Von 1976 bis 2010 war Hugo Genser Schriftleiter der naturforschenden Gesellschaft Freiburg. Als Wissenschaftler und Naturschützer hat er sich viele Jahre lang für ein landesweites Programm eingesetzt, wonach Steinbrüche, deren Aufschlüsse beispielhaft typische Schichtabfolgen zeigen, kartiert und unter Schutz gestellt werden. Dieses Projekt wurde jedoch nicht umgesetzt. Seit 1980 ist Hugo Genser in Au zu Hause, er ist verheiratet, Vater eines Sohnes und Großvater zweier Enkelkinder.
26.8.2011, Silvia Faller

 

Naturschutzdienst im Jennetal und den Berghauser Matten

Die untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald organisiert im Jahr 2010 erneut einen Naturschutzdienst für die beiden Naturschutzgebiete "Jennetal" und "Berghauser Matten". Dies teilt das Landratsamt mit.
Ehrenamtliche Naturschutzwarte, die Mitglieder sechs verschiedener Naturschutzverbände sind, werden wie in den Vorjahren die Schutzgebiete betreuen. Sie sind in der Brut- und Blühzeit unterwegs, um auf die Einhaltung der Schutzgebietsbestimmungen zu achten und Sorge zu tragen, dass die Besucher der Gebiete Rücksicht auf die Landschaft und auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt nehmen.
Information und Aufklärung stehen bei den Bemühungen des ehrenamtlichen Naturschutzdienstes an erster Stelle, heißt es in der Mitteilung. Die Besucher werden etwa auf das Wegegebot und den Schutz der vorkommenden Tier- und Pflanzenwelt hingewiesen. Zudem dürfen keine Abfälle hinterlassen und Feuerstellen eingerichtet werden. Auch auf das Abstellen der Autos nur an dafür vorgesehenen Plätzen wird geachtet. Für die Schutzbemühungen soll Verständnis geweckt werden, um den Erhalt dieser vielfältigen Landschaftsbereiche am Schönberg auch für die Zukunft zu sichern.
9.4.2010, Landkreis BH

 

Schneeburg - Ruine auf dem Schönberg

Tele-Blick von Ebringen nach Nordosten hoch zur Ruine Schneeburg auf dem Schönberg am 15.11.2006 ele-Blick vom mittl. Batzenberg nach Nordosten über den Dürrenberg zu Ebringen (links) und Schneeburg am 19.10.2008
Tele-Blick von Ebringen nach Nordosten hoch zur Ruine Schneeburg auf dem Schönberg am 15.11.2006 Tele-Blick  nach Nordosten hoch zur Ruine Schneeburg auf dem Schönberg am 19.10.2008 Tele-Blick vom mittl. Batzenberg nach Nordosten über den Dürrenberg zu Ebringen (links) und Schneeburg am 19.10.2008
Tele-Blick  nach Nordosten hoch zur Ruine Schneeburg auf dem Schönberg am 14.11.2010 Blick  nach Nordosten hoch zur Ruine Schneeburg auf dem Schönberg am 14.11.2010  
Tele-Blick  nach Nordosten hoch zur Ruine Schneeburg auf dem Schönberg am 14.11.2010 Blick  nach Nordosten hoch zur Ruine Schneeburg auf dem Schönberg am 14.11.2010  

BUND und NABU: Mitmachen bei Schönbergwiesenaktion am 13.3.2010

Der "Verein für den Erhalt der Schönbergwiesen " setzt sich seit Jahren für den Erhalt der Streuobstwiesen , für die Erhaltung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen, gegen eine weitere Bebauung am Schönberg ein. Am 9.2.2010 wurden auf einem Gebiet am Oberen Zwiegeracker Rodungen durchgeführt. Gehölze und Bäume wurden komplett entfernt. Der Verein beklagt, dass durch die Arbeiten ein ökologisch wertvoller Lebensraum für Singvögel und Insekten zerstört worden sei. In dem großflächigen Gehölz waren unter anderem Gartengrasmücken, Waldohreulen und Turteltauben nachgewiesen, die für Streuobstwiesen typisch sind. Die Fläche war auch Zaunammerbiotop und ist nun weitgehend entwertet. Auf Initiative des NABU sind die Streuobstwiesen durch die EU zum Vogelschutzgebiet erklärt worden; die besagte Fläche wurde jedoch auf Antrag der Stadt Freiburg aus dem Vogelschutzgebiet herausgenommen und im Flächennutzungsplan ausgewiesen. Wir möchten nun mit einer symbolischen Aktion Solidarität mit dem Verein der Schönbergwiesen zeigen, und am Samstag auf dem Grundstück am Zwiegeracker einige Obstbäume pflanzen. Wir freuen uns über eine zahlreiche, freundlich-tatkräftige Unterstützung.
11.3.2010

 

Geologische und botanische Entdeckungen 

Vor 35 Millionen Jahren brach zwischen dem Schwarzwald und den Vogesen der Rheintalgraben ein. Dabei blieb der Schönberg als Scholle am Grabenrand hängen und die Gesteinsschichten wurden zum Rheintal hin abgekippt. Während in den beiden Gebirgen, die später noch hochgehoben wurden, die jüngeren Gesteinsschichten zumeist abgetragen sind, blieben diese am Schönberg erhalten. In mehreren Steinbrüchen können wir auf unserem Weg wie durch ein Fenster in die Erdgeschichte schauen. Die Gesteinsschichten beginnen in Merzhausen mit dem Buntsandstein. Darüber folgt der Muschelkalk (Steinbruch unterhalb des Jesuitenschlosses), ein Sediment aus einem flachen Meer. Darüber liegt der Keuper mit bunt gefärbten Tonen und Mergeln. Zusammen mit den blaugrauen bis schwarzen Tonen und Mergeln des Schwarzen Juras und dem sehr rutschgefährdeten Opalinuston des Braunen Juras, die auf den Keuper folgen, bilden sie den Untergrund der Wiesen und Äcker auf der Ostseite des Schönbergs. Darüber schließen sich die durch Eisen tief rotbraun gefärbten Murchisonae-Schichten an, die der einstige Erzbergbau in Freiburg-St. Georgen angegraben hat. Über den Murchisonae-Schichten liegt das wichtigste Gestein auf der Schönberg-Ostseite, der Hauptrogenstein, der aus Kalk-Kügelchen aufgebaut ist, die wie Fischrogen aussehen — daher der Name (Steinbrüche beim Kleiber-Brunnen). Die Kügelchen, Ooide genannt, sind Ablagerungen in sehr warmem, flachen Meereswasser. Der Hauptrogenstein gehört ebenfalls noch zum Braunen Jura. Von dem darüber liegenden Weißen Jura (Hauptschicht der Schwäbischen Alb) ist am Schönberg wenig erhalten. Auf der Schönberg-Westseite überwiegen jüngere, tertiäre Konglomerate, die aus den älteren Schichten "zusammengebacken" wurden. Nun machen wir einen gewaltigen Zeitsprung. Vor etwa 10 000 Jahren hausten Rentierjäger in den Höhlen des Ölbergs, des südlichen Ausläufers des Schönbergs. In der Jungsteinzeit, vor etwa 4000 Jahren, wurden die Menschen als Viehzüchter und Ackerbauer sesshaft. Der Gipfel des Schönbergs war damals eine befestigte Höhensiedlung der sogenannten Michelsberger Kultur. Auf die Michelsberger Kultur folgten um Christi Geburt die Kelten, die hier einen Ringwall anlegten. Um 400 nach Christus wanderten die Alemannen hier ein. ....

Aus den mannigfaltigen Grundgesteinen erklärt sich auch die Vielfalt der Pflanzenwelt am Schönberg. Im Buchenwald erfreuen uns die Frühlingsblüher wie der Seidelbast, die Märzbecher, das Lungenkraut, das Buschwindröschen oder die Schlüsselblumen. Später finden wir auf der Ostseite des Schönbergs in Massen die charakteristische Fieder-Zahnwurz und seltener den Türkenbund. Im trockenen Eichen-Buchenwald und auf Trockenrasen gibt es zahlreiche seltene Orchideen. Aber das Seltenste sind ein unscheinbares Kreuzblümchen und 24 höchst bedrohte Pilzarten.

Kompletten Beitrag von Peter Gürth vom 11.4.2008 auf www.badische-zeitung.de lesen

 



Naturschutzdienst im Jennetal und in den Berghauser Matten

Berghauser Kapelle - Bild: Landkreis

In den Naturschutzgebieten "Jennetal" und "Berghauser Matten" auf Gemarkung Ebringen wird der Naturschutzdienst durch die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald erneut organisiert. Jedes Jahr engagieren sich in den beiden Schutzgebieten Vertreter mehrerer Naturschutzverbände, um auf die Einhaltung der Schutzgebietsbestimmungen zu achten.

Alle am Naturschutzdienst beteiligten Personen sind ausgewiesene Naturschutzwarte, die dafür Sorge tragen, dass die Besucher Rücksicht auf die Landschaft sowie auf die Tier- und Pflanzenwelt nehmen.
Die Naturschutzwarte sind in den Schutzgebieten während der Brut- und Blühzeit von Ende April bis Ende Juni und in den "Berghauser Matten" zusätzlich von Anfang September bis Ende Oktober unterwegs. Sie informieren die Besucher über Ziele und Notwendigkeit des Naturschutzes, überwachen die Schutzbestimmungen und verhindern Schäden innerhalb der geschützten Zonen. So dürfen weder ausgewiesene Wege verlassen noch Feuerstellen eingerichtet oder Abfälle hinterlassen werden. Autos sind ausschließlich an dafür vorgesehenen Plätzen abzustellen. Pflanzen dürfen nicht gepflückt oder ausgegraben und Tiere nicht mitgenommen werden. Lärm kann diese beunruhigen und ist deshalb ebenfalls zu vermeiden.

Das Jennetal befindet sich auf Ebringer Gemarkung im nordwestlichen Teil des Schönbergs. Das günstige Klima und eine extensive Grünlandnutzung haben eine wärmeliebende, trockenresistente Flora entstehen lassen. Die Kernzone des Schutzgebietes, der "Sumser Garten", ist berühmt für seinen Pflanzenreichtum. Benannt ist die Fläche nach dem 1961 verstorbenen Arzt Erwin Sumser, der sie bereits in den frühen 30-iger Jahren aus der landwirtschaftlichen Nutzung herauslöste. So konnte das abwechslungsreiche Nebeneinander von Gehölzen, Steinwällen und offener Wiesenflächen bewahrt und ein Lebensraum für eine große Vielfalt von Pflanzen und Tieren erhalten werden. Diese botanische Schatzkammer zählt zu den ökologisch wertvollsten Gebieten Baden-Württembergs. Der aus Schutzgründen eingezäunte "Sumser Garten" ist während der Blütezeit (Mitte April bis Ende Juni) an Wochenenden und Feiertagen öffentlich zugänglich.

Die Berghauser Matten sind ebenfalls Teil des Schönberggebietes und befinden sich zwischen Ebringen und Wittnau. Die Hänge rund um die Berghauser Kapelle stehen seit 1996 unter Schutz. Neben den dominierenden Halbtrockenrasen und Streuobstflächen gehören Weidehänge, Glatthaferwiesen, Waldbereiche, einige Kleingewässer und Röhrichtbestände zum Schutzgebiet. Da sich dieser Bereich des Schönbergs großer Beliebtheit erfreut, werden die Berghauser Matten auch im Spätsommer und Herbst vom Naturschutzdienst betreut.
10.4.2008, Landkreis BH

Blick nach Nordwesten über den Ebringer Sommerberg zum Kaiserstuhl am 19.10.2008 - Reben und Wein
Blick nach Nordwesten über den Ebringer Sommerberg zum Kaiserstuhl am 19.10.2008 - Jennetal oben rechts

 

August Spiegelhalter baut Modell der Berghauser Kapelle

August Spiegelhalter hat schon lange eine ganz besondere Bastelleidenschaft. Vor vier Jahren hat er bereits das Modell eines Einfamilienhauses gebaut. Doch diesmal hat er keine Kosten und Mühen gescheut und ein größeres Projekt in Angriff genommen, die Berghauser Kapelle in Ebringen. Seit Oktober vergangenen Jahres schmückt dieses beeindruckende Holzmodell nun die Scheune auf seinem Hof in der Schönbergstraße 25 in Ebringen.

Knappe drei Monate hat er für das Erstellen dieser Kapelle gebraucht. Viele Male fuhr August Spiegelhalter zum Original, der Berghauser Kapelle, um genau zu schauen, dass er bei seinem Modell kein wichtiges Detail vergisst. Aber er hat nicht nur genau hingeschaut, er hat auch hingehört. Und so kann man nun nicht nur den Nachbau der Kapelle anschauen, sondern als Besonderheit im Modell auch das Läuten der Glocken hören, das August Spiegelhalter selbst vor Ort auf Kassette aufgenommen hat. Anders als beim Original kann der Betrachter beim Modell von oben in das Innere der Kapelle schauen und erkennen, dass auch der Innenraum mit Altären, Sitzbänken und einem Teppichboden ausgeschmückt ist. Laut August Spiegelhalter war das Nachbauen des Glockenturms am schwersten. Den ließ er nämlich extra von einem Blechner verkupfern. Ein Lieblingsstück an seinem Modell der Berghauser Kapelle habe er nicht, so der aus St. Peter stammende Modellbauer, ihm gefalle einfach alles.
Über Besucher, die das Modell der Berghauser Kapelle bewundern wollen, freut sich August Spiegelhalter. Was sein nächstes Projekt werden wird, weiß er noch nicht genau, aber vielleicht wird es das Ebringer Schloss werden.
Sarah Meier, 13.2.2008, BZ

 

Verein für Erhalt der Schönbergwiesen: Herz für die Zaunammer

Die Zaunammer ist am Rücken braun und an der Unterseite gelb, sie wird höchstens 16 Zentimeter lang und bringt gerade mal 25 Gramm auf die Waage. In Baden-Württemberg gibt es nur noch drei Brutgebiete — eins davon in St. Georgen. Dass dieses bestehen bleibt, ist eins der Ziele des Vereins für den Erhalt der Schönbergwiesen.

Drei bis fünf Zaunammer-Paare nisten und brüten in den Streuobstwiesen der St. Georgener Gewanne "Zwiegeracker" unterhalb vom Jesuitenschloss, "Fesacker" nahe Leutersberg und "Grund" oberhalb vom Zechengelände. Die Zahl ist nicht groß, aber das seien immerhin zehn Prozent aller Zaunammern im Land, schreibt Felix Bergmann, Geschäftsführer des Bezirksverbands Südbaden im Naturschutzbund in dem Buch "Der Schönberg" (Lavori-Verlag, 2006). Die hübschen Vögel und mit ihnen viele andere seltene Tiere, die sich auf den Wiesen und an den bis zu hundert Jahre alten Obstbäumen wohlfühlen, haben in den Mitgliedern des Vereins für den Erhalt der Schönbergwiesen energische Beschützer gefunden. "Es geht nicht nur um einzelne Arten, vielmehr um ein bestimmtes Gefüge im Ökosystem und um das, was man mit der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes bezeichnet. Wer seltene Tiere schützt, bewahrt damit auch ein Stück weit die Lebensgrundlagen des Menschen" , erklärt die Vorsitzende Christiane von Spiessen. Unterstützt vom Naturschutzbund hat der Verein die Ausweisung des "Zwiegerackers" als Vogelschutzgebiet nach der FFH-Richtlinie der EU angemeldet.
Der Verein ist noch jung, erst seit September 2006 ist er registriert. Viele der insgesamt 84 Mitglieder engagieren sich aber schon seit fast zwei Jahrzehnten. Als Bürgerinitiative wandten sie sich von 1989 an dagegen, dass die städtische Leitplanung den "Zwiegeracker" erfasst. Deren Fortschreibung ist mittlerweile rechtskräftig, wobei aber nur ein kleiner Teil des ursprünglich für Bebauung anvisierten Plangebietes darin dargestellt ist. Wollten Stadtverwaltung und Gemeinderat dafür jemals Baurecht schaffen, werde man vom Verein zur Erhaltung der Schönbergwiesen wieder hören, stellt Christiane von Spiessen in Aussicht. Denn seine Mitglieder wollen auch diese Bebauung verhindern. "Wir sehen darin einen Türöffner für weitere Planungen" , sagt Schatzmeister Erhard Orbach. Zudem widmen sich die Vereinsmitglieder dem praktischen Naturschutz. Sie unterstützen Pächter, alte Obstbäume zu schneiden, Wiesen zu mähen und Gehölze kurz zu halten, pflegen mit anderen Naturschutzgruppen Biotope und versuchen Landwirte zu überzeugen, die Wiesen und Felder um das Jesuitenschloss möglichst umweltverträglich zu bewirtschaften. Vor kurzem haben sie eine ganze Mulde voller Unrat gesammelt.
Silvia Faller , 30.1.2008, BZ

Werner Kästle setzt sich seit 60 Jahren für den Naturschutz ein

Über solche Fragen hat Werner Kästle noch nie nachgedacht. Der 75-Jährige kneift für einen Moment die Augen zusammen, fährt sich mit der Hand über das Kinn und lächelt. Warum er sich seit fast 60 Jahren für den Naturschutz einsetze? "Die Natur gibt uns so viel, ich fühle mich verpflichtet, etwas zurückzugeben" , sagt er schließlich.

Angefangen hat alles kurz nach dem Krieg, in einer Zeit, in der die Menschen in erster Linie darüber nachdachten, wie sie jeden Tag satt werden. Das tat auch Werner Kästle. Er streifte aber auch gern durch die Natur, am Schauinsland und am Schönberg. Oft war er mit Botanikern und Forstleuten unterwegs. Die lehrten ihn, die Pflanzen zu unterscheiden. Er war 16, als er bei einer Wanderung im Ebringer Gewann "Jennetal" Erwin Sumser begegnete. Der stammte aus Merzhausen und praktizierte in Hüfingen als Arzt. Dort und in Ebringen hatte Sumser bereits in den 1930er-Jahren Wiesen gekauft, um seltene Pflanzen zu schützen. "Die Konsequenz und Ernsthaftigkeit, mit der sich dieser Mann dem Naturschutz verschrieben hatte, faszinierten mich" , erzählt Werner Kästle. Sumser habe erkannt, dass die Dünge- und Pflanzenschutzmittel und die Mechanisierung der Landwirtschaft die natürliche Flora schädigten. 59 Jahre sind seitdem vergangen und noch immer hilft Kästle mit, seltene Pflanzen zu katalogisieren, Wiesen zu mähen und Gehölze zurückzuschneiden. Als amtlich ausgewiesener Naturschutzwart führt er Besucher durch das "Jennetal" und ist berechtigt, Leute anzusprechen, die meinen, sie müssten Blumen pflücken oder ausgraben. Diesen Dienst leistet er auch in den Naturschutzgebieten "Berghauser Matten" und "Schauinsland" . Nur zögerlich erzählt Werner Kästle von der botanischen Schatzkammer am Schönberg. Denn das Gebiet wollen mehr Leute besuchen als eigentlich gut ist, besonders in der Blütezeit. Andererseits, meint er, sei es wichtig ein Bewusstsein dafür zu wecken, warum Naturschutz sinnvoll ist. Diese Zahlen sprechen für sich: 1958 hatte er für seine Examensarbeit 25 Arten von wilden Orchideen im "Jennetal" ermittelt, derzeit lassen sich noch 16 nachweisen. Beim Spaziergang am Schönberg wird klar, warum Kästle von diesem Ort nicht loskommt. Er kann jedes Gras, jedes Gehölz und jede Blume benennen, zu manchen Pflanzen erzählt er kleine Geschichten, wobei eine Begeisterung und Behutsamkeit in seiner Stimme liegt, wie wenn jemand von seinem Haustier redet.

Werner Kästle gehört dem Verein "Die Naturfreunde" an. Aus der Arbeiterbewegung entstanden und 1895 in Wien gegründet, zählt dieser Verein zu den ältesten Umweltschutzorganisationen Europas. Vielen Südbadenern ist Kästle auch als Autor von Wanderführern für die Region bekannt. Sieben sind bisher im Verlag Schillinger erschienen. Bei dieser Arbeit wird er von seiner Ehefrau, der Kunsthistorikerin Asta Kästle, unterstützt. Die beiden haben eine Tochter und zwei Enkel und leben im Stadtteil Mooswald. Aufgewachsen ist Werner Kästle in Haslach. Nach 13-jähriger Tätigkeit als Orthopädiemechaniker hat er auf dem zweiten Bildungsweg den Lehrerberuf ergriffen. Zuletzt leitete er die Schönbergschule in St. Georgen, seit 1995 ist er in Pension.
Silvia Faller, 6.6.2007, www.badische-zeitung.de

Blick vom Marchhügel ob Hochdorf nach Süden zu Schönberg, Hexental, Belchen und Schauinsland (von rechts) am 5.3.2008
Blick vom Marchhügel ob Hochdorf nach Süden zu Schönberg, Hexental, Belchen und Schauinsland (von rechts) am 5.3.2008



Ehrenamtliche Naturschutzwarte betreuen die NSG Jennetal und Berghauser Matten

Auch für das Jahr 2007 wird der Naturschutzdienst für die Naturschutzgebiete "Jennetal" und "Berghauser Matten" durch die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald neu organisiert. Ehrenamtliche Naturschutzwarte aus sechs verschiedenen Naturschutzverbänden betreuen die Schutzgebiete von Ende April bis Ende Juni, die "Berghauser Matten" zusätzlich von Anfang September bis Ende Oktober.

An Wochenenden und Feiertagen sind die Naturschutzwarte unterwegs, um auf die Einhaltung der Schutzgebietsbestimmungen während der Brut- und Blühzeit zu achten. Die Besucher der Gebiete sollen Rücksicht auf die Landschaft und auf die geschützte Tier- und Pflanzenwelt nehmen. Information und Aufklärung sind die Ziele des ehrenamtlichen  Naturschutzdienstes. So hält man die Besucher an, auf den Wegen zu bleiben und weist sie auf die schützenswerte Tier- und Pflanzenwelt hin. Es dürfen weder Abfälle hinterlassen noch Feuerstellen eingerichtet werden. Das Abstellen von PKW's ist nur an bestimmten Plätzen erlaubt. Bei den Besuchern will man Verständnis für die Schutzbemühungen des "Jenntals" und der "Berghauser Matten" wecken. Nur so ist künftig der Erhalt der vielfältigen Landschaftsbereiche am Schönberg möglich.

Das "Jennetal" liegt auf Ebringer Gemarkung im nordwestlichen Teil des Schönbergs. Die Böden dort sind sehr trocken. Durch das günstige Klima und eine extensive Grünlandnutzung ist eine wärmeliebende Flora entstanden. Daneben wurden in dem Gebiet über 30 Brutvogelarten festgestellt. Kernzone des Schutzgebietes ist der sogenannte "Sumser Garten", der besonders reich an Orchideen ist. Während der Blütezeit (Ende April bis Ende Juni) ist er an Wochenenden und Feiertagen öffentlich zugänglich.
Die "Berghauser Matten" liegen zwischen Ebringen und Wittnau am Westhang des Schönbergs. Die Hänge rund um die Berghauser Kapelle stehen seit 1996 unter Naturschutz. Hier finden sich verschiedenartige Lebensräume wie Halbtrockenrasen, extensiv genutzte Streuobstwiesen, Waldbereiche, Gebüsche, intensiver genutztes Grünland sowie Kleingewässer und Röhrichbestände. Aufgrund des Besucherandrangs wird dieses Naturschutzgebiet auch im Spätsommer und Herbst vom Naturschutzdienst betreut.
19.4.2007, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald


 

Blick zurück 2006: Rund um den Schönberg

Das Jahr 2006 war für die Gemeinden rund um den Schönberg ein Jahr reich an Ereignissen. Es gab kommunalpolitische Themen, die sich durch das ganze Jahr zogen und uns auch 2007 weiter beschäftigen werden, es gab Ereignisse, die für einzelne Gemeinden, Vereine, Initiativen oder Bürger von besonderer Bedeutung waren.

Ein Thema hat alle interessiert: das Wetter. Es spielt das ganze Jahr über verrückt. Erster Höhepunkt sind die Tage nach Fastnacht mit enormen Schneefällen. Die Wetterstation Horben meldet das kälteste Frühjahr seit langem und auch zum Sommeranfang fällt in Horben Schnee. Ganz heiß wird es dann Anfang Juni — zumindest in den Herzen der Fußball-Fans. "Public viewing" heißt das neue Schlagwort — im großen Festzelt in Schallstadt verfolgen 900 Menschen das WM-Eröffnungsspiel und sind auch in den Wochen danach bester Stimmung.

Begeistert sind auch die Bürgermeister der zehn Gemeinden von ihrer Idee, einen Gemeindeverwaltungsverband zu gründen. In den Monaten nach der Auftaktveranstaltung in Offnadingen im Mai entscheiden sich sieben Gemeinden für eine engere Zusammenarbeit. In Bollschweil, Ehrenkirchen und Schallstadt steht ein öffentliches Votum noch aus.
Dauerthema in den Gemeinden ist deren finanzielle Lage, die sich im Laufe des Jahres verbessert, Thema sind die Jugendräume, die zum Teil neu eingerichtet werden (Au), ihre Adresse ändern (Merzhausen), von neuen Jugendlichen bezogen (Bollschweil) oder neu geplant werden (Norsingen und Mengen).
Weitere Ereignisse in Kürze: Die Ebringer wählen 26. März, dem Tag der Landtagswahl, auch einen neuen Bürgermeister: Rainer Mosbach folgt Hansjörg Thoma. Pfarrer Josef Keller leitet die neue Seelsorgeeinheit "Obere Möhlin" , Bollschweil erhält den lang ersehnten DSL-Anschluss und trauert um Altbürgermeister Josef Hermann, Horben, beschließt neue Straßennamen und Pfaffenweiler ein Rauchverbot in der Halle. Neue Feuerwehrfahrzeuge werden geweiht (Sölden und Horben), Wittnauer Betriebe präsentieren sich unter dem Motto "Wittnau zeigt sich" und Ehrenkirchen erweitert sein Gewerbegebiet.
Andrea Gallien, 3.1.2007, Badische Zeitung


Zehn Gemeinden rund um den Schönberg: Kommunale Zusammenarbeit

Dieser 3. Mai 2006 könnte ein historisches Datum werden, der Beginn einer völlig neuen Zusammenarbeit zwischen den zehn Gemeinden rund um den Schönberg. Den meisten Gemeinderäten dämmerte dies erst im Laufe des Abends. Was die Bürgermeister seit Monaten zum Teil heftig hinter verschlossenen Türen diskutiert hatten, war offenbar bislang nicht zu allen durchgedrungen. Entsprechend nachvollziehbar die erste Reaktion im Saal: Viele fühlten sich überrumpelt und vor bereits vollendete Tatsachen gestellt. Beschlossen ist jedoch noch nichts und vollendet erst recht nichts. Das werden die Diskussionen in den kommenden Monaten in aller Deutlichkeit zeigen, wenn es um die Details einer Zusammenarbeit geht, um die Frage, wer was bekommt, wer was abgibt und wem das alles viel zu weit oder nicht weit genug geht. Der Weg, den die Rathauschefs eingeschlagen haben, ist jedoch völlig richtig. Immer neue Aufgaben kommen auf die Verwaltungen zu, das Geld ist knapp, der Gestaltungsspielraum für Investitionen wird nicht größer. Da ist es nur sinnvoll, eine neue Software gemeinsam anzuschaffen, die Personalabrechnung für alle Rathäuser an einer Stelle zu konzentrieren und nicht für jede Gemeinde die gleichen Bauhoffahrzeuge anzuschaffen. Dem Bürger vor Ort würde damit nicht weniger Service geboten. Pässe könnten nach wie vor in jedem Rathaus beantragt werden, und heiraten dürfte man selbstverständlich auch künftig dort, wo man wohnt. Wer kleine Gemeinden nicht in einer Großgemeinde aufgehen lassen will, sondern - im Gegenteil - ihre Selbstständigkeit bewahren möchte, muss ihre Position stärken. Nicht nur gegenüber den großen Nachbarn im Norden und Süden, sondern auch gegenüber dem Landratsamt. Die Bürgermeister haben ein deutliches Signal gesetzt und Geschlossenheit demonstriert. Jetzt sind konstruktive Diskussionen in den Gemeinderäten gefragt. Ob und wie intensiv künftig interkommunal zusammen gearbeitet wird, hängt entscheidend davon ab, ob es den Gemeinderäten gelingt, nicht nur den eigenen Kirchturm im Blick zu haben.

Im Thema ist ne Menge Würze drin, das gehört gut abgeschmeckt

Gemeinderäte aus allen Orten um den Schönberg nutzten die Informationsveranstaltung zu ersten Stellungnahmen und einem kurzen Meinungsaustausch . “Die Gemeinden werden finanziell ausgeblutet. Da muss man sich als Rathauschef Gedanken machen, wo der Zug hingeht.” Ebringens scheidender Bürgermeister Hansjörg Thoma machte kein Hehl aus seiner Meinung. “Wir haben heute eine historische Chance. Der Kirchturm in ihren Köpfen muss weg, nehmen Sie den Schönberg als gemeinsamen Berg.” Thomas flammendes Plädoyer für die Bildung eines Gemeindeverwaltungsverbandes (GVV) und für mehr Vertrauen in die Arbeit der Bürgermeister stand am Ende der Fragerunden, die sich an die Vorstellung der Idee eines GVV anschlossen. Nicht wenige Räte waren irritiert über die Veranstaltung, hatten sie doch erwartet, zu einer Informationsveranstaltung über die generellen Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit eingeladen zu sein. Dass die Bürgermeister schon sehr konkrete Vorstellungen im Kopf hatten und mit “vor der Sommerpause” auch schon sehr konkrete Zeitpläne, wann alle Räte einen Grundsatzbeschluss zum GVV gefasst haben sollten, überrascht und verärgerte gar einige. Frieder Büchler (Au) war “entsetzt über den Ablauf der Veranstaltung” . Er habe das Gefühl, die Bürgermeister hätten den Beschluss schon gefasst. Mehr Informationen als bisher forderte Norbert Kipf (Schallstadt). “Wenn ich etwas Neues will, muss ich etwas vorlegen und nicht nur den Beschluss, etwas Altes aufzulösen.” Albert Keller (Pfaffenweiler) fühlte sich unnötig unter Zeitdruck gesetzt. Keller fürchtete angesichts der Ausführungen “eine Aushöhlung der kleinen Gemeinden” und Hanspeter Moll (Bollschweil) wollte sich nicht darauf verlassen, dass das Land jährlich 150 000 Euro Zuschuss zahlt — “so klamm wie das Land selber ist” . Hans-Peter Metzger (Ehrenkirchen) erinnerte daran, dass schon jetzt die Zusammenarbeit in den vorhandenen Verwaltungsgemeinschaften zu Wünschen übrig ließe. Hans-Peter Buttenmüller (Horben) ging das Konzept nicht weit genug. Ehrenamtliche Bürgermeister in kleinen Gemeinden reichten aus. Insgesamt zeigten sich auch die kritischen Räte gegenüber einer engeren Kooperation aufgeschlossen. “Aus finanziellen Gründen müssen wir neue Wege gehen” , meinte Jürgen Gerlach (Ebringen). Frühzeitig müssten die Gemeinden Weichen für den Fortbestand ihrer Selbstständigkeit stellen, meinte Dieter Hanser (Pfaffenweiler). “Die Bündelung der Erfahrung bringt uns weiter” (Eveline Jenne, Ebringen). Karin Müller-Sandner (Schallstadt) wünschte sich ein Treffen mit allen Gemeinderäten, um das sich kennen zu lernen und das Vertrauen ineinander zu stärken. Edgar Kern (Sölden) lobte den Bürgermeistersprengel und die Rathauschefs, die sich Gedanken um die Zukunft machten.
Den von den meisten empfundenen Zeitdruck sah Monika Rohrwasser (Merzhausen) überhaupt nicht. Im Gegenteil, sie wünschte sich einen beschleunigten Ablauf, um die Bevölkerung konkreter informieren zu können. Josef Kuner (Merzhausen) fasste den Abend treffend zusammen: “In dem Thema ist ´ ne Menge Würze drin, das gehört gut abgeschmeckt” .

Badische Zeitung Freiburg
Andrea Gallien, 5.5.2006 auf www.badische-zeitung.de

Teleblick von Heitersheim nach Norden zu Batzenberg, Schneckental, Kirchhofen und Schönberg (von links) am 2.11.2006

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Käfer und Käferfauna am Schönberg
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/print.php?id=350

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