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Teleblick von Heitersheim nach Norden zu Batzenberg, Schneckental, Kirchhofen und Schönberg (von links) am 2.11.2006
Teleblick von Heitersheim nach Norden zu Batzenberg, Schneckental, Kirchhofen und Schönberg (von links) am 2.11.2006

 

Markgräfler Tafel: Autospende ermöglicht mobilen Verkauf in den Dörfern

Jetzt kommt die Tafel richtig ins Rollen mit einem mobilen Verkaufswagen, der in die Dörfer fährt. Möglich ist dies durch Spenden an den Verein “Markgräfler Tafel” . Offiziell übergeben wurde gestern beim Tafelladen in Müllheim ein Kleintransporter samt Anhänger.

Badenweilers Bürgermeister Karl-Eugen Engler hat das Fahrzeug von einem großzügigen Bürger erhalten. Dieter Griesenbach, Chef der Unternehmensgruppe Autokabel in Hausen/Wiesental, wohnt in Badenweiler. Vor einem Jahr hat er der Sozialstation Markgräflerland ein Auto gestiftet und jetzt für die Tafel einen vier Jahre alten VW Diesel-Transporter inklusive Verkaufswagen-Ausstattung für rund 20 000 Euro gekauft. Der Tafel-Vereinsvorsitzende Ernst Mann freut sich, weil das Fahrzeug erst 8000 Kilometer auf dem Tacho hat und sehr gut in Schuss ist. Für das Frischgemüse ist das Auto mit einem neuen Anhänger ausgestattet, den die Müllheimer Firma Weil Engeniering gespendet hat. Zum Sonderpreis gewartet wird das Auto vom Müllheimer Autohaus Maier-Kucera.

Der Verein hat 170 Mitglieder, die ehrenamtlich tätig sind. Jetzt werden dringend ehrenamtliche Fahrer (mit dem alten Dreier-Führerschein) gesucht, aber auch Verkaufspersonal in den jeweiligen Orten. Interessenten können sich bei Ernst Mann, Telefon 07631/173695, melden. Das Verkaufsmobil wird die Gemeinden des Verwaltungsverbandes — Badenweiler, Auggen, Buggingen, Sulzburg — sowie deren und die Müllheimer Ortsteile ein bis zwei Mal wöchentlich anfahren. Einkaufen können alle Bürger mit Kundenkarten, die von den Gemeinden oder dem Tafelladen ausgestellt werden. Bürgermeister René Lohs dankte als Vorsitzender des Gemeindeverwaltungsverbandes seinem Stellvertreter Karl-Eugen Engler und den großzügigen Spendern.

Badische Zeitung Freiburg
Sigrid Umiger, 7.4.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Unterricht im Ehrenamt: Modellschulen in Müllheim

Die Liste der Modellschulen für das vom Kultusministerium Baden-Württemberg initiierte Jugendbegleiter Programm steht: Insgesamt nehmen 242 Schulen an diesem Modellprojekt teil. Mit dabei sind das Schulzentrum in Neuenburg mit der Mathias-von-Neuenburg-Realschule und der Zähringer Grund-, Haupt-, und Werkrealschule sowie die Alemannen-Realschule in Müllheim.

Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster verkündete die frohe Botschaft im Rahmen der Mitgliederversammlung des Neuenburger Turnvereins. Die Grundidee ist, dass die Übungsleiter der Vereine offene Ganztagsangebote an den Schulen bestreiten, erklärte Schuster. Dies gilt sowohl für sportliche als auch musische und künstlerische Angebote. Die Koordination der ehrenamtlichen Mitarbeiter soll in Neuenburg über das Städtische Kinder- und Jugendbüro mit Wolfgang Gerbig und Martin Doll erfolgen, ergänzte der Rathauschef. Das vom Land für das Projekt zur Verfügung gestellte Budget wird von der Stadt verwaltet. Das Ganze müsse jedoch mit den Schulen und Schulleitern noch abgestimmt werden. Dennoch rechnet Schuster damit, dass nach den Sommerferien die ersten Ganztagsangebote mit ehrenamtlichen Jugendbegleitern starten. Seit März läuft an den Schule die erste Modellphase. Interessierte Schulen, die sich noch nicht beworben haben, können sich für eine zweite Modellphase anmelden, die ab 1. Februar 2007 beginnt. Die Jugendbegleiter kooperierten mit der Schulgemeinschaft, insbesondere den Lehrkräften. Die pädagogische, fachliche und organisatorische Aufsicht obliege der Schulleitung. Das Modellprogramm soll zum 1. August 2010 in die Regelphase übergehen und bis 2014 stufenweise den flächendeckenden und bedarfsorientierten Endausbau erreichen.

Badische Zeitung Freiburg
alx, 24.3.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Lebenshilfe Müllheim braucht Geld zum Kauf ihres Domizils

Landkreis will Gebäude verkaufen, der Verein von und für Menschen mit Behinderung würde es gern übernehmen

Die Lebenshilfe Müllheim ist ein Verein von und für Menschen mit Behinderung. Jetzt bangt sie um ihr Domizil. Die angemieteten Räume in der Werderstraße liegen in einem Haus des Landkreises. Der braucht Geld und will das Gebäude verkaufen. Die Lebenshilfe hat das Vorkaufsrecht, aber eben auch kein Geld. Darum bittet nun der Vorsitzende Burkhart Ehrlich um Spenden. Die Lebenshilfe hatte ihre Räume erst kürzlich mit großem Aufwand ehrenamtlich renoviert und vor zwei Jahren, ebenfalls dank Spenden, mit einem Fahrstuhl für Behinderte ausgestattet. Im betreffenden Haus befindet sich nicht nur das Büro. Hier gibt es auch wichtige Angebote der Frühförderung für entwicklungsverzögerte, verhaltensauffällige und behinderte Kinder, sowie Räumlichkeiten für die tägliche Gruppenarbeit und den Familienentlastenden Dienst. Mitte des Jahres 2006 will der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald das Gebäude verkaufen, am liebsten an die Lebenshilfe. Der Schreck, sein Haus zu verlieren, habe den Verein zunächst geradezu gelähmt, sagt Burkhart Ehrlich. Doch dann habe man mit Elan überlegt, ob ein Hauskauf nicht doch zu realisieren sei.

Mitarbeiter, Mitglieder und Familien der Lebenshilfe sind nun bereits fleißig am Spendensammeln. Nach dem Weihnachtsmarkt „Am Lindle“ gibt es weitere Verkaufsstände. Am Freitag und Samstag, 2. und 3. Dezember 2005, 9 bis 14 Uhr, organisieren Eltern von Kindern der Malteserschloss-Schule Heitersheim in der Werderstraße in Müllheim einen Glühwein- und Waffelstand.
Sigrid Umige
r am 1.12.2005 auf www.bzol.de

Spendenkonto des gemeinnützigen Vereins Lebenshilfe Mülheim_
Sparkasse Markgräflerland, BLZ 68351865, Konto 8020000.


  

 

 

Schlatt, der kleinste Ortsteil von Bad Krozingen, 875 Jahre alt

Am kommenden Sonntag, 25. September, feiert Schlatt, der kleinste Ortsteil der Kurstadt Bad Krozingen, einen besonderen Geburtstag: Das Dörfchen ist 1130 in einer Schenkungsurkunde erstmals erwähnt.

„Slatha“ war ursprünglich im Besitz der Herzöge von Zähringen. Weitere Bezeichnungen sind „Slatt“ (1152), Slat (1223) und Schlatte (1301), abgeleitet von einer entsprechenden Bedeutung im Althochdeutschen für eine „wasserreiche, feuchte, sumpfige Stelle“.

Eingesetzt von den Zähringern, gab es schon damals als deren Ministeriale bis spätestens Anfang des 15. Jahrhunderts einen niederen Adel in Schlatt. Begütert waren in Schlatt außer mehreren Klöstern auch die Herren von Staufen. Ein Ritter Werner von Staufen, wahrscheinlich Teilnehmer eines Kreuzzuges und Vogt des Münstertäler Klosters St. Trudpert, wird im Jahre 1271 als Mitbegründer eines „Hauses des heiligen Lazarus“ in Schlatt genannt. Bei den Lazaritern handelte es sich um einen hospitalisch-militärischen Orden, der sich nach Beendigung seiner Aufgaben im Heiligen Land in noch vermehrtem Maße der Leprosen annahm und „allzeit zum Dienen bereit“ diese mit Speise, Trank und Kleidung versorgte. Das Martyrium der an der Lepra Erkrankten währte fünf bis 15 Jahre: Eine Heilung oder wenigstens ein Einhalt der Erkrankung war nach dem Stand der damaligen Medizin nicht möglich.

Wegen Armut und Verschuldung verkauften die Lazariter 1362 ihr Kloster mit Kirche, Mühle, Bad und Leprosenhaus an die Komturei der Johanniter von Freiburg, deren deutsches Malteser Großpriorat im 15. Jahrhundert nach Heitersheim verlegt wurde. Als Teil des Malteser-Fürstentums Heitersheim blieb Schlatt bis Ende 1805 unter der vorderösterreichischen Landesherrschaft.

Der Lazariterorden unterhält heute in den Entwicklungsländern Kliniken, in denen Leprakranke behandelt werden. Im Zeichen des achtzackigen Kreuzes der Lazariter stand im Jahre 1974 die Wiedergründung einer Lazariter-Kommende Schlatt. Deren Mitglieder unterstützen mit „angemessenen Beträgen“ karitative Aufgaben des Ordens. Der Titel des Ordens lautet: „Militärischer und hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem. Wahrzeichen von Schlatt ist die 1275 erbaute St. Sebastian-Kirche. St. Sebastian gilt als der Schutzheilige der Leprosen. Nebenpatrone der Kirche sind St. Apollinaris von Ravenna und der heilige Fridolin, der Apostel der Alemannen. St. Apollinaris steht in enger Beziehung zu der einst als heilkräftg geltenden Schlatter Quelle, häufig auch als „Lazariter-Quelle“ bezeichnet. Die genannte Quelle entspringt am steil abfallenden Südwestabhang des Schlatter Berges und gilt als stärkste Oberflächenquelle der oberen Rheinebene. Bis hinein ins 18. Jahrhundert war es Brauch, die Neugeborenenen in die Schlatter Quelle zu tauchen und sie anschließend auf dem Apollinaris-Altar dem Schutz dieses Heiligen anzuvertrauen.

1974 wurde das liebenswerte Dorf Schlatt, wo die Landwirtschaft mit mehreren Vollerwerbsbetrieben und Sonderkulturen wie Weinbau, Spargel und Erdbeeren immer noch eine Rolle spielt, im Zuge einer Verwaltungsreform Teilort der heutigen Stadt Bad Krozingen. Schlatt zählt im Jubiläumsjahr 2005 etwa 750 Einwohner.
Lothar Böhnert am 20.9.2005

  

 

 

Bäuerlicher Selbstvermarktungsbetrieb Brunner in Neuenburg-Zienken mit Café

Der Bauernhof von Renate und Helmut Brunner in Zienken ist bereits seit zehn Jahren ein Selbstvermarktungsbetrieb.Jetzt gibt es aber neben seiner bewährten „Holzschopf-Straußi“ einen neuen Bauernladen und ein Bauerncafé.

Eingeweiht werden die beiden neuen Betriebsbereiche mit einem zweitägigen Hoffest mit Musik und Spezialitäten aus der Bauernküche am Wochenende, Samstag und Sonntag, 10./11. September, jeweils ab 11 Uhr. Während die Straußi nur acht Monate im Jahr und täglich erst ab 17 Uhr geöffnet ist – die neue Saison beginnt an diesem Samstag –, haben der Laden und das Bauerncafé ganzjährig und ganztägig geöffnet. Das neue Bauerncafé bietet 25 Sitzplätze in einem gediegenen, bäuerlichen Ambiente mit antiken Möbeln und altehrwürdigem Geschirr. Weitere lauschige Plätze gibt es auf der Terrasse. Café und Bauernladen haben täglich zur gleichen Zeit geöffnet, nämlich von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 18.30 Uhr. Wo jetzt die neuen Einrichtungen gebaut wurden, stand Jahrzehnte lang der Kuhstall. Die Familie Brunner hatte immer zehn bis zwanzig Kühe, die heute freilaufend auf der Weide stehen und ihre Kälber wie in alten Zeiten selbst stillen dürfen. Das Vieh wird ausschließlich mit Produkten der eigenen Äckern und Wiesen versorgt. Gekaufte Zufütterungen gibt es auf dem Hof nicht.
Das Fleisch dieser Rinder wird direkt im Bauernladen verkauft und in mehreren Markgräfler Gerichten in der Straußiküche verarbeitet. Neben Gemüse baut der Hof seit mehr als 30 Jahren auch selbst Spargel an. Mit Irmgard Auweder, die seit zehn Jahren maßgeblich im Betrieb an allen Fronten hilft, backt Renate Brunner täglich Brot für den Bauernladen und für das reichhaltige Kuchenbüffet im Café den hauseigenen Nusszopf, Schwarzwälder Kirschtorte, Gugelhupf und vieles mehr. Beide Frauen sterilisieren auch noch wie anno dazumal Obst in Weckgläser und bereiten köstliche Leckereien nach Großmutters Art, denn Irmgard Auweder kennt noch viele historische Rezepte. Auch der Flamm- und Zwiebelkuchen wird nach Hausmacherart gemacht und täglich, vor allem aber an Dienstagen, dem „Waie-Obend im Kerzenlicht“ in der Straußi kredenzt.

Für alle Betriebsbereiche gelten als Ruhetage der Montag und Mittwoch. Dies jedoch nur für die Kunden, denn die Großfamilie, zu der auch vier Kinder gehören, nutzt diese Ruhetage für die Arbeit auf dem Feld und in der Backstube. Für die Hege und Pflege des Viehs ist Helmut Brunner senior zuständig. Beim zweitägigen Hoffest gibt es neben dem großen Kuchenbüffet Spezialitäten wie Rindfleisch mit Meerrettich, Flammkuchen und „Ziebelewaie“, Wurstsalat, aber auch Nudelsuppe und Grillwurst. Das Hoffest findet bei jedem Wetter statt, denn auch die Terrassenflächen sind überdacht und deshalb sowohl gegen zu viel Sonne als auch gegen Regen gefeit.
Sigrid Umiger am 8.9.2005 in der BZ

  

 

Yewschan-Kammerchor in Bellingen und Ottmarsheim - himmlische Liturgie

Höchst beeindruckend waren die Auftritte des Yewschan-Kammerchors aus Freiburgs Partnerstadt Lemberg einmal in der Bad Bellinger Sankt-Leodegar-Kirche und zum andern in der Abteikirche von Ottmarsheim. Es war eine „himmlische Liturgie“ in einer „himmlischen Landschaft“. Der Gottesdienst im byzantinischen Stil, im Ritus der katholisch unierten Ukrainer der griechisch katholischen Kirche, wirkte ebenso nachhaltig auf die Besucher wie das Erlebnis des Auftritts in den Gotteshäusern.

Eine staubedingte Verspätung war der Grund, warum dem Gastspiel des Yewschan-Kammerchors in Bad Bellingen eine der üblichen Singmesse vorausging. Dann verwandelte sich vor den Augen der wirklich geduldigen Besucher die Barockkirche durch den Aufbau einer transportablen Ikonenwand in ein Gotteshaus mit byzantinischer Atmosphäre. Liturgische Gewänder, Zelebrationsgerät und Kleidung der 22 Chormitglieder taten ein übriges. Es entstanden Bilder, die sehr bald von der ausschließlich vokal getragenen Liturgie lebten. Der kleine Chor glänzte durch Stimmausgewogenheit, Disziplin und Modulationsfähigkeit, rief Bewunderung und Begeisterung hervor. Nahezu zwei Stunden währte diese auch als „göttliche Liturgie“ bezeichnete Feier, die von der nahezu ununterbrochenen Anrufung des höchsten Namens und der Verehrung der Ikonen des Vaters und der Mutter Gottes lebte. Die wenigen übersetzten Gebete ließen sie nur dichter und eindrücklicher erscheinen.

Tags darauf trat der Chor in der Abteikirche von Ottmarsheim auf, wo das Ensemble nicht nur ein Konzert gab, das weit über liturgische Grenzen hinaus ging, sondern auch eine Messe im römisch-lateinischen Ritus begleitete. Wieder herrschte jene strahlend schöne Abendstimmung, die schon die Besucher in Bad Bellingen nach der Aufführung lange vor der Kirche im Gespräch verharren ließ. Selten schön war das Konzert mit geistlichen Gesängen aus einem wahrhaft weiten Repertoire.

Die Gastfreundschaft der „Diener Jesu und Mariens“, die seit 1991 in Ottmarsheim leben und wirken, ermöglichte hinterher eine fröhliche Begegnung in den Räumen des Klosters bei frischem Gugelhupf und einem guten Gläschen Wein. Die Ukrainer fanden unter ihrer begeisternd hoch begabten jungen Chorleiterin noch einmal zum Singen. Diesmal erklang ausgiebig Folklore – mitreißend in Rhythmus und voller Fröhlichkeit.
BZ vom 17.6.2005

  

 

Polnische Saisonarbeiter unverzichtbar

Wer polnische Arbeiterinnen und Arbeiter zeitweise beschäftigt, muss vom 1. Juli an Beiträge an die Sozialversicherung Polens bezahlen. In Deutschland sind vor allem Sonderkulturbetriebe betroffen. Über mögliche Folgen sprach BZ-Mitarbeiterin Silvia Faller mit Fritz Wassmer aus Bad Krozingen-Schlatt. Der 52-jährige Landwirtschaftsmeister leitet einen großen Spargelanbaubetrieb, kultiviert Erdbeeren und Rebanlagen.
...
Ich habe bisher nur mit Leuten aus Polen zusammengearbeitet und immer gute Erfahrungen gemacht. Wir haben langjährige vertrauensvolle Beziehungen zu unseren Arbeiterinnen und Arbeitern. Ich kann mir gar nicht vorstellen, sie einfach auszutauschen. Auch fühle ich mich ihnen gegenüber verpflichtet. Man muss sich mal vor Augen halten, was diese Leute leisten. Da bewundere ich sie. Sie kommen im Urlaub hierher, um zu arbeiten. Denn sie und ihre Familien sind auf das Geld angewiesen, das sie in Deutschland zusätzlich verdienen. Für Polen insgesamt sind die Einnahmen der Saisonarbeitskräfte sehr wichtig. Denn daraus entsteht Kaufkraft, die die dortige Volkswirtschaft ankurbelt.
BZ: Meinen Sie, dass es eine Sonderregelung gibt?
Wassmer: Das kann schon sein. Wir werden sehen. Vom 1. Juli an müssen wir auf jeden Fall mit den höheren Arbeitskosten kalkulieren.
BZ: Und wie ist das mit deutschen Arbeitslosen?
Wassmer: Gerne würden wir Einheimische beschäftigen. Aber das klappt überhaupt nicht. Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer hat viele Versuche unternommen, deutsche Arbeitslose für die Feldarbeit zu gewinnen. Die Leute halten diese spezielle, körperlich schwere Arbeit offensichtlich nicht durch. Man kann es ihnen aber nicht vorwerfen. Die gesellschaftliche Debatte darüber hat eine Schlagseite bekommen, die mir gar nicht gefällt. Bei uns wachsen die meisten Menschen mit wenig Bezug zur Natur auf und ohne Wissen, wie Nahrungsmittel eigentlich erzeugt werden. In Polen hingegen ist ein Drittel der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft beschäftigt. Sie sind Feldarbeit von Kindesbeinen an gewöhnt und in all diese Handgriffe hineingewachsen. ....
Silvia Faller am 7.5.2005

  

 

SOS-Kinderdörfer werden 50 - zweitältestes Dorf in Sulzburg

Sulzburg. In der Tür des gelben Hauses steht David. Blonde Locken, braune Augen, vier Jahre alt. Hier wohnt seine Familie, in seinem Zuhause, in seinem Dorf. David ist einer von über 40 Sprösslingen, die im SOS-Kinderdorf Schwarzwald in Sulzburg eine neue Heimat gefunden haben. 50 Jahre ist es jetzt her, dass die Idee des Österreichers Hermann Gmeiner - kein Kind der Welt alleine aufwachsen zu lassen - nach Deutschland kam.

Die Vögel zwitschern, Kinder spielen, lachen und albern. Das ist es, was das SOS-Kinderdorf Schwarzwald seinen Schützlingen geben will: einen ganz normalen Alltag. Und das seit 47 Jahren: In Sulzburg steht nämlich das zweiälteste Kinderdorf Deutschlands. Ein Alter, dass man der vier Hektar großen Siedlung nicht ansieht. "In den vergangenen sieben Jahren haben wir vieles neu gebaut, renoviert, saniert und so insgesamt sieben Millionen Euro investiert", erklärt Hans-Günter Schäfer, Leiter des SOS-Kinderdorfs Schwarzwald. Ein Großteil des Geldes ist in den Bau neuer Häuser für die sieben Kinderdorffamilien geflossen. Auch David, der mit seinem zweieinhalbjährigen Bruder Michael seit zwei Jahren in Sulzburg lebt, hat mit seinen älteren Kinderdorfgeschwistern und seiner Kinderdorfmutter Cordula Briemle eines dieser neuen Domizile bezogen. Außen gelb, innen bunt - so sieht es aus, das Zuhause von David, Michael, Martina, Brigitte, Dominik und Marion.

Und so bunt und gleichzeitig so normal ist auch das Zusammenleben der sieben- ganz wie in anderen Familien außerhalb des Kinderdorfs auch. Dazu gehören ein geregelter Alltag, eine Erziehung, die geprägt ist von Verlässlichkeit, Kontinuität, Solidarität und Förderung. Der Managerin des Ganzen ist - wie in anderen Familien meist auch - die Mutter. Kinderdorfmutter zu sein, sagt Hans-Günter Schäfer, ist eine Lebensaufgabe. Die Fachfrau mit Herz, wie er sie nennt, lebt und wohnt mit der Familie. Stolz ist Schäfer darauf, dass in Sulzburg auch zwei Ehepaare diese Aufgabe übernommen haben. Unterstützt werden die Mütter, je nach Anzahl der Kinder, von ein oder zwei Erzieherinnen oder Sozialpädagogen. "So können wir die Kinder individuell betreuen", erklärt Schäfer. ...
Offen ist das Kinderdorf Schwarzwald auch den Bürgern und der Gemeinde Sulzburg gegenüber. "Wir sind keine Insel, sondern ein Teil der Gemeinde", so Schäfer. Was die Sulzburger auch zu schätzen wissen - das SOS-Kinderdorf nämlich engagiert sich nicht nur für die Belange seiner Bewohner, sondern aller Kinder und Jugendlicher.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten ist in Kooperation mit der Gemeinde ein Kindergarten mit Tagesstätte und Hort entstanden. "Von den dort betreuten 75 Kindern, sind zurzeit vier aus dem Kinderdorf, der Rest aus der Gemeinde", sagt Schäfer. Richtig eingeschlagen hat auch die offene Jugendarbeit, die das SOS-Kinderdorf anfangs nur in Sulzburg anbot und die sich mittlerweile auf Badenweiler und Staufen ausgeweitet hat. Das SOS-Kinderdorf Schwarzwald - ein Dorf von allen für alle.
Alles von
Tanja Bury vom 15.4.2005 auf www.bzol.de

  

 

  Z' Liecht-Obe in Schloss Entenstein mit Wolfgang Miessmer

Liebevoller Tischschmuck entbot beim Z' Liecht-Obe in Schloss Entenstein dem Frühling einen Willkommensgruß. Wolfgang Miessmer, mit Freude und Spannung erwarteter Gast des Abends, sang den Lenz zur Handharmonikabegleitung herbei. Alle Register - keineswegs nur im Klang- und Stimmbereich - zog er an diesem Abend. Ob Geschichte, Politik, Humor, ob zärtliche Sprache oder ruppiges Aufmucken: Das Publikum sang besonders im zweiten Teil mit und freute sich über den schönen Abend. Gabriele Lösche von der Volkshochschule und die Mitwirkung der Muettersprochgruppe "Rebland" trugen zum Gelingen bei.

Wohin führt die alemannische Sprache? Wolfgang Miessmer referierte darüber. Das Alemannische umfasst weite Räume, vom Vorarlberger Land über große Teile der Schweiz, breitet sich zwischen Vogesen und Schwarzwald aus, macht große Sprünge ins Schwabenland, um letztlich da zu stoppen, wo es anscheinend nicht mehr ohne Französisch, die Sprache unseres Nachbarn, geht.
Alemannisch ist wohl eine der Ursprachen, eng verwandt mit dem Mittelhochdeutschen, vermutlich könnten sich die Weinbauern hier zu Lande gut mit den Klosterleuten aus dem 12. Jahrhundert verständigen, mutmaßte der Referent. Beim Singen jedenfalls - ob Lieder aus dem Bauernkrieg oder Proteststrophen aus Wyhl - versteht man sich.
Dem beschaulichen Hebelgedicht vom Winter in einer bekannten Vertonung folgte das aktuelle Bekenntnis zur Mundart von Gerard Leser "Lied und Wort landauf, landab". "'S alt Bänkli" von Karl Kurrus, in der Vertonung von Wolfgang Miessmer, lud zum Innehalten ein.
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Mit Wolfgang Miessmer war in Schliengen ein Mundartbarde zu Gast, der derzeit mit dem Mühen um die Wiederbelebung der Mundart im Rahmen von Schulprojekten auch die Jugend zu gewinnen trachtet.
Ganzen Text vom 7.4.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

 

Hebelhof in Bellingen-Hertingen firmiert nun als Golfhotel 

Der traditionsreiche "Hebelhof" im Bad Bellinger Ortsteil Hertingen hat wiedereröffnet. Nach nur zweieinhalb Monaten Umbauzeit erstrahlt das Hotel-Restaurant in neuem Glanz. Es ist, wie der neue Besitzer, Golfplatzbetreiber Heinz Wolters, betont, als Golfhotel wichtig, um die Idee des Drei-Thermen-Golfresorts weiterzuentwickeln.

Als "Erfolgsgeschichte" bezeichnete Bad Bellingens Bürgermeister Günter Kurpjuweit Heinz Wolters' Golfresort und überbrachte die Glückwünsche von Gemeinderat und Gemeinde zur Wiedereröffnung des Hebelhofs. Vor Jahren sei man noch skeptisch gewesen, erklärte Kurpjuweit, mittlerweile aber seien die beiden Golfplätze und jetzt das Golfhotel wichtige Bellinger Einrichtungen. Was ihm imponiere, sei die Tatsache, dass Heinz Wolters die Gäste von seinen Golfplätzen mitbringe, sagte Klaus Bolanz, Vorsitzender des Kreisverbandes Müllheim des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Der Hebelhof sei immer schon eine Institution im Markgräflerland gewesen. Er hoffe, dass er ein Treffpunkt für Gäste aus der Region, aus der Schweiz und aus Norddeutschland bleibe.
Das Gebäude wurde komplett umgebaut und bietet nun sechs Einzel- und 23 Doppelzimmer mit insgesamt 52 Betten.....
BZ vom 30.3.2005

  

 

Golfresort Markgräflerland sucht trotz Absage der Gemeinde weiter nach Erweiterungsflächen

Efringen-Kirchen. Der Gemeinderat hat sich vergangene Woche einstimmig gegen die Ansiedlung eines Golfplatzes auf der Gemarkung ausgesprochen. Beim Golfresort Markgräflerland in Bad Bellingen lässt man sich aber nicht in den Bemühungen bremsen, im Süden des Markgräflerlandes weitere Flächen zu akquirieren.

"Wir haben Zeit", sagt Manager Dieter Kiel, "das Interesse der Landwirte kommt automatisch, wenn in den kommenden Jahren die Subventionen auslaufen und viele sich neu orientieren." Dass sich die Gemeinde gegen einen Golfplatz ausspricht, spiele für die Pläne des Golfresorts keine Rolle. "Wenn wir genügend zusammenhängende Fläche pachten oder kaufen können, werden wir eine politische Lösung anstreben", sagt Kiel, der davon ausgeht, dass sich die Gemeinde dann einer neuerlichen Diskussion über die berechtigten Interessen der Grundstücksbesitzer nicht wird entziehen können. Ob derlei Interesse allerdings besteht, darüber gehen die Meinungen derzeit auseinander. Im Gemeinderat jedenfalls haben sich zuletzt insbesondere die Vertreter der Landwirtschaft - Heinz Kaufmann, Gerd Bahlinger, Günter Graser - ganz eindeutig gegen eine Umwandlung der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Golfsportgelände ausgesprochen. Gut die Hälfte der Gemarkungsfläche ist landwirtschaftlich genutzt, wobei es sich durchweg um sehr gute Böden handelt. In der Gemeinde gibt es noch 50 Haupt- und 105 Nebenerwerbslandwirte, alleine in Blansingen bietet die Landwirtschaft gut 40 bis 50 Arbeitsplätze. Und die sieht Gerd Bahlinger gefährdet, wenn durch einen Golfplatz Ackerflächen und damit auch Betriebsabläufe zerschnitten würden.
Dass im Gemeinderat einstimmig gegen einen Golfplatz votiert wurde, wertete man in der Runde als klares Zeichen, das den mit dem Golfresort bereits verhandelnden Landwirten einen Anhaltspunkt geben soll. Wie sich die nicht zugleich auch im Gemeinderat vertretenen Landwirte zu dem Sachverhalt stellen, war bei dieser Gelegenheit aber nicht auszumachen, die Zuhörerstühle blieben leer. Heinz Kaufmann wertete den Umstand wohlwollend und interpretierte ihn als Ausdruck des Vertrauens, "dass wir das schon recht machen....
Kompletten Kommentar von Hannes Lauber am 30.3.2005 auf www.bzol.de lesen

  

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