Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelle Infos ab 1/2004
zum ehrenamtlichen Engagement 
 

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Russenkreuz bei Titisee-Schwärzenbach am 19.1.2004

Zwölf Millionen Menschen in Deutschland wenden jährlich fast drei Milliarden Stunden in ihrer Freizeit auf, um sich in Vereinen, Kirchen, Organisationen, Verbänden, Schulen oder Parteien zu engagieren. Diese Wertschöpfung würde das Bruttoinlandsprodukt umgerechnet um etwa 1,5 Prozent steigern.

 

Ehrenamtshotline zum Ortstarif am 13.6.2005

„Rufen Sie uns an!“ Mit diesem Appell an die Bürgerinnen und Bürger des Landes werben Staatssekretärin Johanna Lichy, Frauenbeauftragte der Landesregierung und Staatssekretär Helmut Rau, Ehrenamtsbeauftragter der Landesregierung, für den zum 16. Mal in Baden-Württemberg eingerichteten „Heißen Draht“ zum Ehrenamt. Gemeinsam mit Experten stehen sie am 13. Juni von 18 bis 20 Uhr zu allen Fragen des Ehrenamts Rede und Antwort. Wer Fragen zum Ehrenamt und bürgerschaftlichen Engagement hat, etwa zum Freiwilligen Sozialen Jahr, lokaler Agenda, Steuern, Gewinnung von Ehrenamtlichen, Qualifizierung, Öffentlichkeitsarbeit, zur öffentlichen Musiknutzung und GEMA, kann sich per Telefon zum Ortstarif informieren. Die Rufnummern:
Staatssekretärin Johanna Lichy MdL, Sozialministerium, 0180/ 2672730;
Staatssekretär Helmut Rau, MdL, Kultusministerium, 0180/ 2672732;
GEMA und öffentliche Musiknutzung im Ehrenamt: Dr. Hans-Herwig Geyer, GEMA München, 0180/ 2672733;
Vereinssteuerrecht und Ehrenamt: Ingeborg Zeljak, Steuerberaterin, Mitglied im Landeskuratorium Bürgerarbeit, 0180/ 2672734 ;
Landesbüro Ehrenamt und Interministerielle Arbeitsgruppe Ehrenamt/Bürgerschaftliches Engagement: Elvira Menzer-Haasis, 0180/ 2672735.

  

 

 

Wettbewerbe zu Engagement, Ehrenamt und Bürgergesellschaft

Einen Überblick über aktuelle Wettbewerbe und Förderpreise rund um das Thema Engagement und Bürgergesellschaft bietet jetzt auch der Wegweiser Bürgergesellschaft mit einer Datenbank:
http://www.buergergesellschaft.de/foerderpreise/index.php
Verantwortlich ist die Stiftung Mitarbeit: www.mitarbeit.de
30.1.2005

  

Bürgerengagement über Internet

In Berlin gibt es nun eine Ehrenamtsbörse im Internet. Über eine Suchfunktion können interessierte Bürger und Bürgerinnen Engagementmöglichkeiten finden. Organisationen können als Anbieter über
Einsatzmöglichkeiten informieren. Mit dieser Ehrenamtsbörse will das bürgeraktiv, das Bürgerportal des Landes, eine breite Öffentlichkeit für mehr freiwilliges Engagement gewinnen.

Schon länger etabliert hat sich in Hamburg »eAktivoli - Freiwilligenbörse auf Draht«. Auch hier können über Internet Engagementmöglichkeiten angeboten oder ausgewählt werden.
http://www.berlin.de/buergeraktiv/ehrenamt.php
http://www.aktivoli.de/aufdraht/

  

 

Bürgermentoren als Vermittler der Kommunen fürs Ehrenamt 

Baden-Württemberg ist bundesweit Spitzenreiter, wenn es um freiwilliges Engagement geht. Allein in Freiburg gibt es 1105 gemeinnützige Vereine, rund 150 Selbsthilfegruppen sowie Projekte und Bürgerinitiativen. Um diese Flut des Bürgerschaftlichen Engagements (BE), wie die Arbeit von Ehrenamtlichen heute heißt, besser zu koordinieren, bildet das Sozialministerium Baden-Württemberg zusammen mit den Kommunen so genannte Bürgermentoren aus.

Sie sollen Projekten auf die Beine helfen, die wegen mangelnder Öffentlichkeit oder schwacher Finanzlage vor sich hindümpeln. Das haben die Mentor/innen in einer 40-stündigen Fortbildung gelernt. Teamarbeit, Projekt-, Konfliktmanagement sowie Fördertöpfe auftun und Sponsorenwerben gehörten ebenso dazu. Mit diesem Fachwissen sowie den Kontakten zum Stadtrat und den Wohlfahrtsverbänden sollen sie Vereinen oder sozial und kulturell engagierten Bürgern helfen, neue Ideen und ehrenamtliche Arbeit in das demokratische Gemeinwesen einzubringen. 35 Bürgermentor/innen gibt es zur Zeit in Freiburg - allerdings arbeiten sie eher inkognito. "Die Leute kennen uns überhaupt nicht", sagt Bettina Dresel, und nennt damit den Schwachpunkt des Konzepts

Kaum jemand weiß, dass es die Mentoren gibt, eine zentrale Anlaufstelle fehlt. Verwirrend sind zudem die vielen verschiedenen Organisationen rund ums Ehrenamt. Der Treffpunkt Freiburg leitet schriftliche und telefonische Anfragen an die Mentoren weiter, zum Teil vermittelt die städtische Koordinationsstelle für Bürgerschaftliches Engagement. Definitiv zuständig ist aber keine der beiden Stellen. Ausweg aus dem Dilemma: Ein eigener Internetauftritt, www.mentorinnennetz.de , an dem die Bürgermentoren aber noch basteln.

In Freiburg gibt es 35 Bürgermentorinnen und -mentoren. Sie sollen Ansprechpartner sein für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Sie sollen mit ihrem Wissen dabei helfen, laufende oder geplante Projekte erfolgreich umzusetzen. Doch kaum jemand kennt die Bürgermentoren - wir stellen sechs von ihnen vor.
BZ vom 23.9.2004


  

 

TeamArbeit für Deutschland - Pensionär Dr. Wilfried Vetter

TeamArbeit für Deutschland ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit zusammen mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Politik, Kirche, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Gemeinsam mit immer mehr Menschen aus allen gesellschaftlichen Gruppen schaffen wir ein Netzwerk gegen Arbeitslosigkeit.
Wir machen Engagement öffentlich: Viele Menschen in Deutschland setzen sich jetzt schon in ihrem Umfeld für den Abbau von Arbeitslosigkeit ein: Das ist der Lehrer, der seine Schüler in Workshops auf den Berufsstart vorbereitet. Das ist der Chef eines großen Unternehmens, der mit neuen Arbeitsmodellen den Abbau von Arbeitsplätzen verhindert oder neue Lehrstellen schafft. Es sind Initiativen, die Langzeitarbeitslosen bei ihrem Weg zurück in die Erwerbstätigkeit helfen. Das sind auch Berufstätige, die ihre Haushaltshilfe als Mini-Jobber anstellen. Ihnen allen bietet die Initiative TeamArbeit für Deutschland eine Plattform, um sich auszutauschen, Mut zu machen und ihr Engagement der Öffentlichkeit vorzustellen.
www.teamarbeit-fuer-deutschland.de  

Ein Beispiel: Dr. Wilfried Vetter ist 73 und Pensionär. Als ehemaliger Leiter der Personalabteilung des Pharmakonzerns Merck kennt er den Arbeitsmarkt. Heute arbeitet er ehrenamtlich beim Netzwerk Ausbildung des Starkenburger Arbeitskreises Kirche und Wirtschaft und besorgt Lehrstellen für Hauptschulabsolventen in Weiterstadt. Oft spricht er kleine und mittlere Unternehmer direkt an, nimmt Ängste und kann Schüler vermitteln, die sonst keine Aussichten auf eine Ausbildungsstelle hätten. Wie z. B. einen Sohn türkischer Kurden und Asylbewerber, der trotz guter Schulnoten als schwer vermittelbar galt und jetzt seine Gesellenprüfung mit "sehr gut" abgeschlossen hat. Wilfried Vetter hat in den letzten sechs Jahren 59 Jugendliche vermittelt.
www.teamarbeit-fuer-deutschland.de/servlet/PB/menu/1001888_pprofiDetail/?profi=2539  
www.netzwerk-stark.de 

  

 

 

Hotel Lenz in Lenzkirch - Zufluchtstätte dank Angelika Lohnert

Eine Zufluchtsstätte nach dem Leben auf der Straße 
Angelika Lohnert vermietet an Rentner, junge Menschen und auch an ehemals Obdachlose / Aufklärung gegen Vorurteile

Jan R. hat sich mit 25 Jahren aus der Gesellschaft verabschiedet. Zwei Jahre lang lebte er auf der Straße. Ohne Geld und dauerhafte Bleibe. "Ich war drogenabhängig", gibt er unumwunden zu, rutschte in die Szene ab. Heute ist Jan R. 38 Jahre alt und kein Aussteiger mehr. Er lebt in einer kleinen Wohnung im ehemaligen Hotel Lenz am Kurpark. Die eigenen vier Wände bedeuten für den einst Heimatlosen eine Zufluchtsstätte.

Eine Million Menschen in Deutschland sind obdachlos. Die Wohnungen sind knapp. Und welcher Vermieter wolle schon so eine Risikogruppe haben, weiß Jan R. aus eigener Erfahrung. Er hatte Glück. Über die AGJ (Arbeitsgemeinschaft für Gefährdetenhilfe und Jugendschutz) in Titisee-Neustadt, die ihn ein Jahr lang intensiv betreute, fand er eine Bleibe und in Angelika Lohnert, wie er sagt, eine klasse Vermieterin. Vor sieben Jahren gab die Eigentümerin den Hotelbetrieb auf und vermietet seither an Rentner, junge Leute und über die Neustädter Beratungsstelle an ehemals Obdachlose. "Schön ist es wenn diese Menschen wieder auf ihre eigenen Füße kommen", sagt Lohnert.
In elf Appartements finden Menschen mit einem ähnlichen Schicksal wie Jan R. ein neues Zuhause. Einmal wöchentlich kommt ein Sozialarbeiter ins Haus und betreut die Mieter auf ihrem letzten Wegstück zurück in ein normales Leben. Auch sie sei ein wichtiger Ansprechpartner, sagt Lohnert, und als selbständige Finanzberaterin sei es ihr möglich, oft im Hause präsent zu sein. "Jeder von uns kann eines Tages abrutschen, das habe ich durch meinen Beruf begriffen", sagt Lohnert, die sich in die Situation der Obdachlosen gut hineinversetzen kann. Scheidungen und der Verlust des Arbeitsplatzes seien Hauptgründe. Häufig folge der Griff zur Flasche und der soziale Abstieg ende auf der Straße.

Skepsis gegenüber ihren Mietern hatte Angelika Lohnert nie. Über die gängigen Vorurteile - Mietausfall, oder verdreckte Wohnungen - setzte sie sich hinweg. Mit den Mietern klappe es gut, friedlich leben sie unter einem Dach zusammen. Schwarze Schafe gebe es wie überall. "Klar, dass wenn etwas im Hause vorfällt, wir gleich ins Rampenlicht rücken", sagt Lohnert und sich mancher in seinen Vorurteilen bestätigt fühle. Passiere dies woanders, kümmere es niemanden. Erst neulich beim Friseur kamen ihr wilde Gerüchte über ihre Mieter zu Ohren. Aus Unwissenheit würde viel geredet und der Fantasie freien Lauf gelassen. Um Vorurteile auszuräumen bedürfe es Aufklärung, sagt Lohnert und hofft dadurch auf mehr Akzeptanz und Verständnis in der Öffentlichkeit. "Leben und leben lassen" ist ihre Devise.

Persönlich seien die Bürger sehr freundlich. Dies bestätigt Jan R.. Jüngst auf dem Flohmarkt schenkten sie ihm kistenweise Haushaltsartikel. Sonst lebe er recht zurückgezogen, will bis September seine Methadon-Therapie beenden und hofft anschließend eine Arbeitsstelle zu finden. Gerne würde er mit Tieren, in einer Gärtnerei, oder im Forst arbeiten. Bei seiner Suche unterstützt ihn Angelika Lohnert. Wohnraum und Arbeit sind die wichtigsten Bedürfnisse, um den Entwurzelten wieder halt zu geben. In dieser Erkenntnis sucht Lohnert einen Interessenten für eine Kommunikationsgaststätte im Erdgeschoss, die Langzeitarbeitslosen die Chance bietet, wieder ins Berufsleben einzusteigen.

BZ vom 14.8.2004

  

 

 

 

 

Günter Zinnkann  - Am Schauinsland kennt er jede Pflanze 

ST.GEORGEN/GÜNTERSTAL. Günter Zinnkann ist am liebsten draußen in der Natur. "Da kann ich ganz ich selbst sein", sagt er. Ganz besonders mag er es, auf den Schauinsland zu wandern. Er tut das mehrmals in der Woche, und das seit vielen Jahren. So kommt es, dass er alle Wege und Pfade hinauf auf den Freiburger Hausberg bestens kennt und auch Bescheid weiß über die Welt der Pflanzen.

Seit einem Jahr leitet er jeden Freitagvormittag Führungen von der Talstation der Seilbahn aus bis zum Bergrestaurant. "Jede Woche blühen andere Blumen, spannend ist auch zu sehen, wie die Blumen auf der Höhe der Talstation schon verblüht sind, einige hundert Meter höher aber noch in voller Pracht stehen", sagt er. Günter Zinnkann weiß sie alle zu benennen: das kleine und das große Springkraut, der purpurrote Fingerhut, der Hasenlattich, die große Fetthenne, das Wald-Habichtskraut, der Storchenschnabel, das gelb blühende Fuchskreuzkraut oder das Weidenröschen und viele andere mehr. Wenn ihm doch ein Name nicht einfällt, zieht er das Bestimmungsbuch aus dem Rucksack.

Dem Fingerhut aus der Familie der Rachenblütler etwa, so hübsch er auch anzusehen ist, sollte man nicht zu nahe kommen. Er ist giftig. Bei der Brücke über den Bohrerbach hält Günter Zinnkann inne und macht auf das Rauschen des Wassers aufmerksam. "Ich bin immer wieder von neuem begeistert wie schön es hier vor unserer Haustür ist. Ich will anderen die Augen dafür öffnen und bewusst machen, dass es viel wert ist, sich für den Schutz der Pflanzenvielfalt einzusetzen", sagt er.

Geboren und aufgewachsen ist Günter Zinnkann in Todtnau. Seit 1965 lebt er in Freiburg, seit 1980 im Stadtteil St. Georgen. Er ist verheiratet, Vater zweier erwachsener Kinder und Großvater dreier Enkel. Die Idee, andere auf seine Wanderungen mitzunehmen, war in einem Gespräch entstanden mit Wolfgang Wagner, dem Betriebsleiter der Seilbahn und Dorothee Krüger, die das Bergwelt-Marketing der VAG verantwortet.

Andere teilhaben zu lassen ist das Lebensprinzip des ehemaligen Hauptkommissars im Polizeirevier Freiburg-Süd. Bis vor einem Jahr hat er ehrenamtlich im Essenstreff für Wohnungslose in der Schwarzwaldstraße mitgearbeitet. Der Kontakt zu den Helfern dort war über die Polizeiarbeit entstanden. In den 1990er Jahren war Günter Zinnkann Ansprechpartner für die Wagenburgbewohner im Gebiet Vauban. Unmittelbar nach seiner Pensionierung war er zu Beginn des Kosovo-Krieges mit einer Gruppe von Freiburgern aus diesem Helferkreis in Albanien. Dort half er mit Flüchtlingslager aufzubauen und Hilfsgüter zu verteilen. Und auch sein liebstes und größtes Hobby stellt Günter Zinnkann in den Dienst der Allgemeinheit. Er malt seit 25 Jahren. Die Erlöse aus dem Verkauf seiner Aquarelle spendet er an soziale Organisationen oder Einrichtungen. Zur Zeit sind Bilder von ihm im Polizeirevier Süd in der Heinrich-von-Stefan-Straße zu sehen. Der Erlös geht an die Krebsstation an der Freiburger Uniklinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Wer freitags mit Günter Zinnkann wandern will, kann sich bei der Talstation anmelden:Tel 0761/292930. Die Teilnahme kostet 19.50 Euro. Darin enthalten ist ein Ticket für die Rückfahrt mit der Seilbahn und die Einkehr im Bergrestaurant

Silvia Faller am 16.8.2004 auf www.bzol.de 

  

 

Bürgerpreise 2004 der Sparkasse Staufen-Breisach für ehrenamtliche Projekte

BAD KROZINGEN (hcw). Bereits zum zweiten Mal vergab die Sparkasse Staufen-Breisach den Bürgerpreis für ehrenamtliche Projekte in ihrem Geschäftsbezirk. "Alt & Jung" lautete das Motto 2004. Im Rahmen einer Feier im Bad Krozinger Kurhaus wurden die Erst- und Zweitplatzierten aus Bad Krozingen, Heitersheim, Sulzburg und Breisach vorgestellt. Außerdem konnten deren Vertreter von der Sparkasse gestiftete Geldpreise entgegennehmen. 

Es gebe 22 Millionen Ehrenamtliche in Deutschland, sagte Sparkassenvorstand Herbert Lehmann. Die engagierten sich meist eher im Stillen. Die bundesweit vom Deutschen Sparkassenverband gegründete Initiative wolle zu mehr Öffentlichkeit beitragen. Gerade die Sparkassen seien aufgrund ihrer traditionellen Nähe zu den Menschen prädestiniert dazu.

In der Kategorie "Einzelengagement" belegte Margareta Keller aus Bad Krozingen den ersten Platz und erhielt dafür einen Gutschein und einen Blumenstrauß. Die 82-Jährige arbeitet seit acht Jahren im Kinderhort "Arche" ehrenamtlich mit und dass, wie Christa Senger-Vollstedt vom Sozialdienst Katholischer Frauen hervorhob, jeden Morgen ab 7.30 Uhr. Dabei geht sie vor Unterrichtsbeginn mit den Kindern noch einmal die Hausaufgaben durch oder ist einfach die großmütterliche Ratgeberin in allen Lebenslagen. Die "Arche" wird vom Sozialdienst Katholischer Frauen getragen. Neben der Preisträgerin arbeiten regelmäßig 20 weitere Ehrenamtliche mit. Die Einrichtung bietet auch Sprachkurse für ausländische Mütter und die Kinderbetreuung bis 17 Uhr an. In den Gruppen sind mitunter zehn verschiedene Nationen vertreten.

Das "Lebenshaus Heitersheim e.V." ist mit dem Ziel ins Leben gerufen worden, um Menschen in vorübergehenden Krisensituationen ein Obdach zu bieten und neue Perspektiven zu eröffnen. Das 1997 eingerichtete Angebot für Familien und Einzelpersonen ist im Malteserschloss Heitersheim untergebracht. 1,3 Millionen Euro seien investiert worden, betonte Jürgen Lieser vom "Lebenshaus" bei der Vorstellung des Projekts. Man sei ohne Bankkredite ausgekommen, hob Lieser hervor. Finanziert worden sei der in Eigenarbeit erfolgte Ausbau der Räume ausschließlich über Zuschüsse, Spenden und zinslose private Darlehen. Die Bewohner lebten dort in einer der Großfamilie ähnlichen Hausgemeinschaft zusammen mit sämtlichen häuslichen Pflichten. Da nur ehrenamtliche Betreuer in der Einrichtung beschäftigt seien, könnten die monatlichen Kosten auch "konkurrenzlos günstig" gehalten werden, so Lieser. 485 Euro zahlen die Bewohner pro Kopf und aus der eigenen Tasche, in der Regel mit Sozialhilfe oder Wohngeld. 250 Euro gab es als Preisgeld der Sparkasse dazu.

"Auf gute Nachbarschaft" heißt das Motto in Sulzburg, wo sich Neuntklässler der Ernst-Leitz-Schule um Bewohner des benachbarten Alten- und Pflegeheimes kümmern. Einmal wöchentlich kommen die Schüler vorbei - meist zum Spazierengehen oder Vorlesen. Was mit einer Klasse begann, hat sich inzwischen auf die ganze Schule ausgeweitet. Schüler berichteten im Kurhaus von einer ganzen Reihe von Ideen. So gab es eine Weihnachtsaktion mit gemeinsamen Plätzchenbacken. Außerdem schrieben Schüler Kosmetikfirmen an mit der Bitte um Zusendung von Gratisprodukten, die sie dann als Weihnachtsgeschenke an die Heimbewohner weitergaben.
Lehrer Bernd Retzlaff betonte, dass man trotz anfänglicher Berührungsängste auf beiden Seiten inzwischen ein herzliches Verhältnis pflege. Nicht leicht sei es, stets Zugang zu den oft an Demenz erkrankten Bewohnern zu finden. So seien die Jugendlichen angehalten, sich bei jedem Besuch neu mit Namen und Handschlag vorzustellen. "Dadurch hat sich auch der Umgangston an der Schule verbessert", würdigte Retzlaff. Er konnte von Lehmann 600 Euro entgegennehmen.

L.U.C.Y. bekam in der Kategorie "Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement im Bereich Förderung von Kindern und Jugendlichen" 250 Euro gestiftet. Die Initiative des in Breisach-Oberrimsingen angesiedelten Hilfswerkes für Kinder hat inzwischen bereits 130 000 Euro gesammelt. Das Geld wird zur Förderung des Schulbesuchs von Mädchen in Indien ausgegeben. Bislang konnte daraus 4000 indischen Mädchen eine schulische und berufliche Bildung ermöglicht werden

BZ vom 31.7.2004

  

 

 

 

Eltern der Sprachheilschule "ackern" in Selbsthilfe für ihre Kinder 

FREIBURG. Ein weiteres Mal griffen Eltern und Lehrer der Sprachheilschule zur Selbsthilfe, diesmal mit Bagger und Schaufel. Nachdem sie vor einigen Jahren bereits Klassenzimmer und Flure der Schule renoviert hatten, galt dieses Mal das Engagement einem Gartenbereich der Schule, der nach der Sanierung der Abwasserrohre vom Gelände mit Teich und Gärten zum steinigen "Acker" geworden war.

Da die Stadt sich finanziell nicht in der Lage sah, das Gelände wieder zu gestalten, opferten viele Eltern mehrere Wochenenden, um den Schulgarten wieder herzurichten. Es entstanden ein Rondell mit Sitzplätzen, eine Fußfühlstraße und Klassengärten. Der Förderkreis der Schule trug weitgehend die Materialkosten. Eltern stifteten Geld, Pflanzen, Baustoffe und schweres Gerät. Die Stadt stellte immerhin einen Baum und Sträucher zur Verfügung.
BZ vom 24.5.2004

Mehr zur Sprachheilschule FR >Bildung

  

 

Wegpaten pflegen Wanderwege in Grafenhausen ehrenamtlich

Auf Einladung des Kur- und Gewerbevereins und der Grafenhausener Touristinformation trafen sich unlängst die Wanderwegpaten zum geselligen Gedankenaustausch im Café Jägerklause. Im Namen der Gemeinde bedankte sich der Leiter der Touristinformation, Siegfried Grammel, bei allen für ihr mittlerweile bereits drei Jahre währendes Engagement um den Unterhalt des damals neu zusammen mit der Nachbargemeinde Ühlingen-Birkendorf konzipierten Wanderwegenetzes.

Dass die Wegpaten die Betreuung ihres Weges ernst nehmen, zeigten zahlreiche Anregungen und Verbesserungshinweise, die in die Zusammenkunft einflossen: So erschienen Vorschläge wie den einen oder anderen Baumstumpf am Rand eines Wanderweg zur Figur umzugestalten, die Ergänzung von Hinweisschildern, neue Standorte für Sitzbänke zu berücksichtigen oder einzelne Wegstrecken zu befestigen durchaus überlegenswert. Ob es die Möglichkeit gibt, an besonderen Stellen Aussichtsplattformen zu errichten, dazu bedarf es indes in jedem Fall der finanziellen und haftungsrechtlichen Klärung.

Auf das Wegesystem des Schwarzwaldvereins angesprochen, betonte Kurgeschäftsführer Siegfried Grammel, dass es hier keinen Grund gebe, sich gegenseitig als Konkurrenz anzusehen, da der Schwarzwaldverein die weiterführenden Ortsverbindungen für Streckenwanderer ausweist, während die Wanderwegphilosophie im Rothauser Land auf einem regionalen Netz von Rundtouren basiert. Auf den bestehenden Zentralwegweisern würde es bestimmt nicht stören, wenn auch der Schwarzwaldverein sein Zeichen anbringt. Seinen Abschluss fand der Abend bei einem deftigen Vesper als Dankeschön für alle Paten des Wegenetzes.
BZ vom 3.5.2004

Bürgerpreise 2004 in Freiburg

  

 

 

Bitte Bewerber für Freiburger Bürgerpreis bis 9.6.2004 vorschlagen 

Dass sich ehrenamtlich engagierte Menschen selten in den Vordergrund drängen, hat sich wieder mal bestätigt: Für den ersten Freiburger Bürgerpreis, den Stadt, Sparkasse und Bundestagsabgeordnete vergeben wollen, sind bislang nur wenige Bewerbungen eingegangen. Dabei sind dreimal 2500 Euro Preisgeld ausgeschrieben. Da potenzielle Preisträger auch von Mitbürgern vorgeschlagen werden können, hofft die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, dass bis Anmeldeschluss am 9. Juni noch Bewerbungen eingehen werden. Wichtig ist, dass die Projekte von Gruppen und einzelnen Bürgern zum Thema "Jung und Alt" passen, also generationsübergreifend arbeiten. Vergeben werden die Preise in den Kategorien "Einzelpersonen", "Projekte/Gruppen/Initiativen" und "Lebenswerk". Unterlagen gibt's bei der Sparkasse und unter www.sparkasse.de. Wer jemanden vorschlagen möchte, kann dies auch per Telefon, Fax oder E-Mail tun: Ansprechpartner ist Thomas Walz, Tel 0761/215-1447, Fax: 215-1469, E-Mail: thomas.walz@sparkasse-freiburg.de .

Ohne viel Aufhebens - Münstereck
In zig Vereinen Mitglied zu sein, ist zwar auch eine Form bürgerschaftlichen Engagements und durchaus löblich. Es beschränkt sich allerdings weitgehend auf finanzielle und ideelle Unterstützung einer guten Sache. Als Bewerbung für den Bürgerpreis sind diverse Mitgliedschaften eher ungeeignet. Und deshalb sind sie - zum Glück für die auswählende Jury - auch ausgeblieben. Ebenso halten sich Gruppen, die sonst jeden Fördertopf anzuzapfen versuchen, auffallend zurück.

Beim Bürgerpreis geht es um persönlichen Einsatz, nicht einmalig, sondern dauerhaft, für Menschen, für das Gemeinwesen, für die Stadt. Ohne Zweifel: Bürger und Initiativen, die diese Kriterien erfüllen und die einen solchen Preis verdient hätten, gibt's in Freiburg viele. Doch gerade sie machen in der Regel ungern Aufhebens um ihr Engagement, weil es für sie selbstverständlich ist. Dass sie sich nicht hoch offiziell um den Bürgerpreis bewerben werden, war abzusehen.
Schade nur, dass sich bisher so wenig andere Menschen durchringen konnte, die zurückhaltenden Engagierten, denen sicher jeder schon mal irgendwo begegnet ist, für diese Auszeichnung vorzuschlagen. Das mag daran liegen, dass Formulare, die man erst besorgen, dann ausfüllen und dann abgeben muss, lästig sind. Aber was ist schon diese kleine Last im Vergleich zu den großen, die sich andere permanent aufhalsen? Jedenfalls wäre es äußerst traurig, wenn der erste Freiburger Bürgerpreis keine würdigen Preisträger finden würde. Wie gesagt: Es gibt sie.

Andrea Drescher in der BZ vom 28.4.2004

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Kath. Landvolkshochschule St. Ulrich - den Ehrenamtlichen mehr vertrauen

ST. ULRICH. Die Erzdiözese Freiburg sucht Wege in die Zukunft. Der Mangel an Priestern lässt Pfarrgemeinden in Seelsorgeeinheiten aufgehen, der Anteil der Katholiken wächst, die der Kirche fern stehen oder die sie verlassen, und die finanziellen Mittel werden knapp.

In der Katholischen Landvolkshochschule St. Ulrich diskutierten Pfarrgemeinderäte, pastorale Mitarbeiter und Dekane, Vertreter von katholischen Bildungseinrichtungen sowie Vertreter des Erzbischöflichen Ordinariats mit Weihbischof Paul Wehrle darüber, wie die Herausforderungen der heutigen Zeit angegangen und angemessen beantwortet werden können. Moderiert wurde die Veranstaltung von Pfarrer Thomas Dietrich.

"Es gibt keine Konzepte, wie Christen sich in Seelsorgeeinheiten als Glaubensgemeinschaft finden können. Auch fehlt es noch an einer genauen inhaltlichen Bestimmung dieser Organisationsform innerhalb der Kirche", sagte Bischof Paul Wehrle in einem einführenden Referat. Zu unterschiedlich seien die einzelnen Gemeinden in ihrer Größe und Eigenart. Auch zeichne sich ab, dass sich immer mehr Menschen aus ihrer eigentlichen Pfarrzugehörigkeit lösen und dorthin streben, wo die Form der Glaubensausübung ihren Bedürfnissen entspricht und sie sich angenommen fühlen. "Die bisherige Praxis von Pfarrgemeinden wird dadurch fragwürdig", so der Bischof. In den Seelsorgeeinheiten und darüber hinaus erreichbare und überschaubare Angebote einzurichten, sei die Herausforderung, wobei die Eucharistie nicht übergangen werden dürfe. Denn von ihr sei all das abzuleiten, was Kirche sein im Grunde genommen bedeutet.

"Die Kirche kann nicht alle Missstände beheben"
Kräfteverzehrend sei das Bemühen, möglichst flächendeckend die bisherigen Angebote in Verkündigung, Liturgie und Diakonie aufrechterhalten zu wollen und aussichtslos sei der Wettbewerb mit den vielen Strömungen innerhalb der pluralen Gesellschaft. "Wir haben das versucht, reiben uns darin aber auf", sagte Paul Wehrle. "Das lässt sich nicht alles beheben." Die Kirche dürfe nicht den Anspruch stellen, sie könne alle Missstände beheben, aber sie könne Wege daraus eröffnen. Sie müsse lediglich erkennbar sein. Es komme darauf an, weitaus aufmerksamer als bisher die unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten der Einzelnen wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben, damit sie sich entfalten können. "Es ist nur zu fragen, ob die jeweilige Initiative eine Hilfe zum Aufbau des Ganzen ist", so der Bischof.
So gesehen könnten sich die Pfarrgemeinden innerhalb der Seelsorgeeinheiten "als Quellorte von Begabungen" entwickeln. Das gelinge jedoch nur, wenn die Menschen sich auf Augenhöhe begegnen, sich gegenseitig zulassen und eine offene Gesprächsatmosphäre pflegen. Erkennbare Früchte einer solchen Glaubensgemeinschaft seien Werte wie Treue, Gerechtigkeit und Vertrauen.

Den Talenten der Ehrenamtlichen mehr Vertrauen schenken
In der Diskussion meinte ein Pfarrgemeinderat aus Ehrenstetten, die örtlichen Pfarrgemeinden sollten eine Art von Bestandsaufnahme vornehmen als Start für das Miteinander in der Seelsorgeeinheit. Eine Teilnehmerin sagte, die hauptamtlichen Mitarbeiter müssten ein stärkeres Vertrauen in die Talente und Fähigkeiten der Ehrenamtlichen entwickeln.

Es gebe viele Gemeinden, in denen die einzelnen Gruppen nebeneinanderher leben und kaum Berührungspunkte haben, meinte ein weiterer Teilnehmer. Ob Kirche in der pluralen Gesellschaft eine Zukunft hat, sagte er, sei "letztlich eine Frage von Beziehungs- und Kommunikationskultur."

Weihbischof Paul Wehrle bezeichnete die Katholische Landvolkshochschule St. Ulrich als sehr wichtig für die Entwicklung dieses Verständnisses von Kirche und Glaubensgemeinschaft in der Erzdiözese. Diese Einrichtung könne ergänzend spirituelle und Bildungsangebote entwickeln, womit örtliche Gemeinden überfordert wären. Auch könnten hauptamtliche Mitarbeiter und Pfarrgemeinderäte sich in diesem Haus weiterbilden, um ihre Leitungsaufgaben erfüllen zu können

Silvia Faller in der BZ vom 30.1.2004

  

 

 

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