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Todtnau mit Aftersteg, Fahl, Gschwend, Gerrenschwand, Gschwend, Muggenbrunn, Präg, Schlechtnau und Todtnauberg

Blick vom Hasenhornturm am 27.8.2009 nach Nordosten über Brandenberg zum Feldberg
Blick vom Hasenhornturm am 27.8.2009 nach Nordosten über Todtnau-Brandenberg zum Feldberg

 

Dorf aktuell: Haushalt, Altenheim, Konus, Ski, Turmsteig, Energie

Der Dreisamtäler im Gespräch mit Todtnaus Bürgermeister, Andreas Wießner 

Dreisamtäler: Herr Wießner, wir stehen am Beginn eines neuen Jahres. Kommunal- und vor allem haushaltspolitisch ist das immer eine Zäsur: das neue Jahr wird geplant, auf das alte zurückgeblickt. Wie war das Jahr 2011? 
Wießner: Haushaltstechnisch stehen wir ganz gut da. Der Haushalt der Stadt lebt unter anderem von der Gewerbesteuer, die sich im Bereich von einer Million bewegt. Damit können wir zufrieden sein. Dieses Geld fließt auch dank des Mutes von Unternehmern, neue Ideen umzusetzen und zu investieren. Sie schaffen Arbeitsplätze und tragen darüber hinaus Verantwortung für die Arbeitnehmer und deren Familien. 
Dreisamtäler: Arbeitsplätze vor Ort sind für eine Kommune wichtig. 
Wießner: Ja, das beeinflusst letztlich auch die Bevölkerungsentwicklung! Von 1999, also meinem Amtsantritt bis 2010 hat Todtnau 400 Arbeitsplätze verloren. Die Zahl der Bevölkerung hat sich um 290 Bürger verringert und die der Auspendler um 180 erhöht. 
Dreisamtäler: Nochmal zurück zum Haushalt – dort geht es ja immer darum, wieviele Schulden eine Gemeinde hat. 
Wießner: Wir konnten für die Haushaltsjahre 2010 und 2011 eine Darlehensaufnahme vermeiden und die städtischen Schulden konnten seit 1999 von sechs auf vier Millionen gesenkt werden. Möglich war das u.a. aufgrund des Reingewinns aus dem Todtnauer Wald, dem viertgrößten Stadtwald Baden-Württembergs, von jeweils 700.000 Euro in den Jahren 2010 und 2011. 
Dreisamtäler: Sie sind also auf einem guten Weg! Wie steht es denn um das städtische Altenheim. Das war im letzten Jahr Sorgenkind. 
Wießner: Das ist es nach wie vor. Wir mussten im dritten Jahr in Folge Verluste ausweisen. 
Dreisamtäler: Das Krankenhaus Schönau wurde geschlossen, steht in Todtnau das Altenheim zur Disposition?  
Wießner: Das Altenheim mit seinen 70 Betten, 70 Mitarbeitern und einem Umsatz von 2,5 Millionen Euro wird hoffentlich bestehen bleiben! Oberste Priorität ist der Erhalt des Hauses bei gleichzeitig guter Pflege der Bewohner. Die Frage ist, wie es zukünftig aufgestellt wird. 
Dreisamtäler: Neben dem Altenheim gibt es auch betreutes Wohnen in Todtnau ... 
Wießner: … das im kommenden Jahr erweitert wird. 
Dreisamtäler: Der demografische Wandel geht also auch an Todtnau nicht vorüber … 
Wießner: So ist es! Als Bürgermeister kann ich Glückwünsche zu den 80., 90. und 100. Geburtstagen, zu goldenen Hochzeiten und was darüber hinaus geht, überbringen. Die Zahl dieser Glückwünsche hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt! 
Dreisamtäler: Neben dem Eigenbetrieb „Altenheim“ gibt es auch noch den Eigenbetrieb Wasserwerk. Wie steht es darum? 
Wießner: Dieser Betrieb arbeitet mit Gebühren kostendeckend. In den letzten Jahren gab es hier einiges zu entscheiden. Insgesamt haben wir Investitionen von fünf Millionen Euro getätigt, um die Qualität der Wasserversorgung zu gewährleisten. Das ist in Todtnau eine große Herausforderung: immerhin versorgen wir neun Ortsteile in Höhenlagen von 570 bis 1388 Höhenmetern mit neunzehn Hochbehältern! 
Dreisamtäler: Was wird das neue Jahr bringen? 
Wießner: Todtnau hat im vergangenen Jahr einen Wasserfallsteig eingeweiht, der von der Quelle der „Wiese“ – das ist der Bach, der vom Feldberg bis Lörrach fließt, daher der Name Wiesental – über den Fahler Wasserfall zum Todtnauer Wasserfall führt. Dieser wird inzwischen unter den zehn besten Premium-Wanderwegen Deutschlands erwähnt. Aufgrund dieses Erfolgs planen wir nun einen Turmsteig, beginnend in Todtnau, weiterführend zum Hasenhornturm über die Gemarkungen Bernau, Todtmoos, dort zum Hochkopfturm und weiter bis nach Herrenschwand. Konzipiert ist dieser Steig als Zwei-Tagestour, am Anfang und Ende der Tour befinden sich jeweils Bushaltestellen und Hotels. Die Tour ist also mit öffentlichem Nahverkehr durchführbar und für Gäste mit KONUS-Karte deshalb besonders attraktiv, da sie die Busse kostenlos nutzen können. Die Tour führt durch grandiose Landschaften mit fantastischen Ausblicken. Organisiert wird sie von der „Bergwelt Südschwarzwald“, die touristisch für uns verantwortlich zeichnet und immerhin 450.000 Übernachtungen im Jahr generieren kann. Der Tourismus ist ein wichtiges Standbein für Todtnau! Deshalb sind wir auch froh, dass im Landgasthof Herrihof in Todtnauberg im Millionenbereich investiert wurde. Außerdem liegt ein Bauantrag für ein neues Hotel in Herrenschwand vor, so dass qualitativ wesentliche Verbesserungen das Angebot bereichern werden. 
Dreisamtäler: Im vergangenen Jahr wurde das Thema „Biosphärengebiet“ diskutiert. 
Wießner: Das Thema ruht bei uns. Um entscheiden zu können, fehlten bisher grundsätzliche Informationen. Im Frühjahr wird uns der zuständige Minister besuchen, dann werden wir weitersehen. Wichtig für den Südschwarzwald ist die Offenhaltung der Landschaft. Im Moment wird diese Offenhaltung auf Todtnauer Gemarkung von immerhin 1500 Tieren wahrgenommen. Kühe, Schafe, Pferde, Ziegen fungieren als natürliche Rasenmäher der Weiden, die –zusammen mit den Mähflächen der Landwirte- das Landschaftsbild prägen. 
Dreisamtäler: Der Winter spielt touristisch gesehen in Todtnau auch eine ganz entscheidende Rolle! 
Wießner: Zusammen mit 11 weiteren Kommunen – darunter aus dem Dreisamtal Oberried, Kirchzarten und Freiburg -, sowie den beiden Landkreisen, Skivereinen und Olympiastützpunkt treiben wir die Entwicklung des Notschreis konsequent voran. Der Skilanglauf hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt und das Zentrum auf dem Notschrei boomt. Zum Winter 2012/13 soll ein von Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln entwickeltes touristisches Konzept den Notschrei in Qualität und Erlebnis noch weiter voranbringen. Die Idee ist, dass am Notschrei eine Skilanglaufschule mit Unterrichts-, Kursangeboten und Skiverleih etabliert werden soll. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Erweiterung der Parkplätze im Frühjahr, um die Parksituation zu verbessern. Ein Highlight wird Ende Februar die 44. EFNS, die Europäische Forstliche Nordische Skimeisterschaft sein, zu der wir über 1300 Gäste erwarten. Im alpinen Bereich bemühen sich alle Liftbetreiber stetig um Verbesserungen, besonders was Beschneiung, Beleuchtung und Pistenqualität angeht. In Fahl wurde die 3,2 km lange Familien-Abfahrt wesentlich verbreitert und dadurch verbessert. Die aktuellen Durchlaufzahlen im Liftverbund beliefen sich bis Sonntag, 22. Januar 2012, auf ca. 2,3 Millionen Durchfahrten. Damit sind wir zufrieden, zumal der Winter ja sehr auf sich warten ließ. 
Dreisamtäler: Baden-Württemberg wird jetzt ja grün-rot regiert. Macht sich das für die Kommune bemerkbar? 
Wießner: Ganz konkret in der Form, dass Todtnau zusammen mit Schönau einen Antrag auf Einrichtung einer Gemeinschaftsschule stellen wird. Damit hätten wir erstmals die Chance, dass in Todtnau ein vollwertiger Realschul-Abschluss gemacht werden könnte und zusammen mit Schönau hätten wir dann alle Schularten bei uns im Angebot. Derzeit gehen unsere Schüler nach Zell auf die Realschule, was für Kinder aus Muggenbrunn oder Todtnauberg zwei Mal am Tag einen Schulweg von ca. 25 km bedeutet. 
Dreisamtäler: Auch was die Nutzung der Windenergie angeht, geht grün-rot neue Wege … 
Wießner: Bisher hat Todtnau keine Windräder auf seiner Gemarkung. Das liegt auch daran, dass über 70 % unserer Flächen geschützt sind und nicht als Voranggebiete ausgewiesen wurden. Nichtsdestotrotz stehen wir Windrädern offen gegenüber, sehen aber auch unsere Verantwortung für die Landschaft. Immerhin ist der Schwarzwald als eine der einundzwanzig weltweit schönsten Naturlandschaften gekrönt worden. Regenerative Energien spielen aber auch ohne Windkraft eine wichtige Rolle. Unser Energieversorger EOW (Energieversorgung Oberes Wiesental) GmbH, der mehrheitlich von der Stadt zusammen mit der Badenova und dem Energiedienst Rheinfelden getragen wird, beliefert uns zu 100% mit Strom aus Wasserkraft. Stadteigene Gebäude werden außerdem peu á peu mit Fotovoltaik ausgerüstet. Schule, Rathaus und Altenheim werden mit einer Hackschnitzelheizung beheizt.  
Dreisamtäler: Haben Sie denn Ambitionen in Richtung „Bioenergiedorf“? 
Wießner: Wir haben im letzten Herbst den Antrag dafür gestellt. 
Dreisamtäler: Herr Wießner, ich danke für das Gespräch!


Dagmar Engesser, 28.1.2012, www.dreisamtaeler.de

 

Trachtenkapelle Brandenberg spielt am Reichstagsgebäude Berlin

Die Brandenberger Trachtenkapelle vor dem Reichstagsgebäude Foto: Büro Armin Schuster, MDB

Ungewohnter Auftritt der Trachtenkapelle Brandenberg aus Todtnau: Sie spielte vor wenigen Tagen unter der Leitung von Dirigent Franz Wagner bei schönstem Sommerwetter vor dem Reichstagsgebäude in Berlin.
Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Armin Schuster verwöhnten die 32 Spielerinnen und Spieler das Berliner Publikum nicht nur optisch mit ihrer Heimattracht, sondern auch mit ihrer beschwingten und volkstümlichen Musik. Nach einem Gespräch mit Armin Schuster und vor der Besichtigung des Bundeskanzleramtes wollte es sich die Trachtenkapelle nicht nehmen lassen, der Hauptstadt zu zeigen, was der Schwarzwald außer schönen Landschaften noch zu bieten hat.
Berlin war nur eine Station der kleinen Tournee durch Deutschland: Die Trachtenkapelle war zunächst aufgebrochen, um ihre langersehnte Musikreise nach Rheinsberg unternommen. Dort gab es ein zünftiges Konzert als Geschenk zum 60. Geburtstag der Wirtin, die die Musiker schon vor elf Jahren kennen gelernt und ins Herz geschlossen hatten. Die Überraschung und die Freude waren natürlich groß, schreibt der Verein. Sonntags ging es weiter zum Frühschoppenkonzert am Hafenfest der Marina Wolfsbruch, wo auch Werbung für Todtnau und den Schwarzwald gemacht wurde. Abends spielte man in dem sehr gut besuchten Innenhof der Musikakademie "Schloß Rheinsberg".
20.6.2011, TK Todtnau-Brandenberg

 

Dorf aktuell: Biathlon, Stadtsanierung, Ferienland, Energie, Wald

Der Dreisamtäler im Gespräch mit Andreas Wießner, dem Bürgermeister Todtnaus

Dreisamtäler: Herr Wießner, unser heutiges Treffen findet - wie der Volksmund sagt – „zwischen den Jahren statt“. Das ist eine Zeit sowohl für den Blick auf das was war, als auch das was kommt.
Wießner: Ja, Todtnau kann auf ein Jahr zurückblicken, das von vielen herausragenden Veranstaltungen geprägt war. In Fahl fanden die Deutschen Meisterschaften alpin statt, am Notschrei die Juniorenweltmeisterschaft in nordischer Kombination und der Behinderten-Weltcup. Weitere Highlights waren das 150-jährige Jubiläum der Narrenzunft mit mehr als 10.000 Teilnehmern und Besuchern und das ebenfalls gut besuchte Kirschtortenfestival. Den Weltrekord im Schneewalzertanzen auf der Piste konnten wir allerdings nicht brechen.
Dreisamtäler: Warum hat es nicht geklappt?
Wießner: Der Weltrekord liegt bei 245 Paaren, die mindestens fünf Minuten lang auf der Piste tanzen. Leider waren es bei uns nur 178.
Dreisamtäler: Das ist doch auch ganz beachtlich! Aber es gab in Todtnau nicht nur Veranstaltungen, es gab auch Investitionen!
Wießner: Herausragend war der Bau der Biathlon-Anlage, die jetzt fertiggestellt ist und sich sehr großer Beliebtheit erfreut. Neu kamen jetzt noch einmal drei Laserschießplätze dazu. Damit besteht die Möglichkeit auch ein Schnupper- und Gästebiathlon anzubieten, da hier nicht wie beim Wettkampf mit „scharfer“ Munition geschossen wird. Dieser interessante Sport kann damit einer breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden. Was jetzt noch ansteht ist die Erweiterung des Parkplatzes um knapp 400 Stellplätze. Die Maßnahme wird getragen von den Vereinen Schwarzwald Nordic Center Notschrei e.V. und Notschreiloipe e.V. und den Notschrei Skiliften. Diese Strukturverbesserung ist nötig, weil an den Wochenenden bei schönem Wetter die Parkplätze überfüllt sind, die Autofahrer am Straßenrand parken und die Verkehrssicherheit ab und an nicht mehr gewährleistet ist.
Dreisamtäler: Diese Maßnahmen kommen der Bevölkerung hier vor Ort zu gute, es sind aber vor allem auch touristische Maßnahmen.
Wießner: Ja, natürlich, wenn man am Markt bestehen will, dann muss man am Ball bleiben! Das Todtnauer Ferienland hat sich ja mit dem Belchenland und Wieden zusammengeschlossen. Zusammen haben wir knapp 500.000 Übernachtungen. Für diese Destination wurde ein neues Logo „Bergwelt Südschwarzwald“ entwickelt. Aber letztlich ist es nicht nur die Kommune, die hier aktiv werden muss, auch die Privaten sind gefordert. Hier wurde vor allem in Todtnauberg viel getan, um die Qualität zu verbessern. So konnte kurz vor Weihnachten das Hotel Herrihof, das im Millionenbereich komplett saniert wurde, neu eröffnen. Auch die Lifte haben investiert, am Stübenwasenlift wurde die Beschneiung beispielsweise stark erweitert, am Buck- und am Notschreilift wurden Zauberteppiche für Kinder, ungeübte Skifahrer und Rodler installiert und in Fahl werden im kommenden Sommer Teile der Rothaus-Abfahrt so ummodelliert, dass sie in Zukunft komfortabler zu fahren ist.
Dreisamtäler: Aber es gibt ja nicht nur den Winter in Todtnau.
Wießner: Die Wasserfälle in Todtnau und Fahl wurden saniert und dort gibt es jetzt einen Wasserfallsteig. Man kann von der Quelle der Wiese über die zwei Wasserfälle bis Todtnauberg wandern. Mit der Gästekarte ist dann sogar ein kostenloser Bustransfer zurück möglich.
Eine schwierige, aber finanziell notwendige Entscheidung war es, das Bad in Todtnauberg zu schließen. Momentan wird versucht, den Badebetrieb auf eine neue Grundlage zu stellen, was nur mit viel ehrenamtlichem Engagement möglich sein wird.
Dreisamtäler: Wie steht es mit der Stadtsanierung?
Wießner: Die Stadtsanierung mit einem Gesamtaufwand von sieben Millionen im Umfeld des Rathauses ist so gut wie abgeschlossen. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden in unmittelbarer Nähe zum Rathaus Grundstücke frei. Eines davon wurde für die Erstellung eines Gebäudekomplexes für betreutes Wohnen genutzt, das in 2010 fertiggestellt wurde. Auf der verbleibenden freien Fläche wünschen wir uns ein Hotelprojekt und sind auf der Suche nach einem Investor. Desweiteren planen wir, das Sanierungsgebiet 2011/2012 zu erweitern, so dass die Brachflächen vom Busbahnhof bis zum Zentrum ebenfalls einer neuen Nutzung zugeführt werden können.'
Dreisamtäler: Versorgt wird das ganze Sanierungsgebiet mit regenerativer Energie …
Wießner: Richtig! Durch eine Hackschnitzelanlage, die unter Federführung der Energieversorgung Oberes Wiesental GmbH (EOW), die zu 52 % in städtischer Hand ist, betrieben wird. Seit 2011 bietet die EOW für ihr Versorgungsgebiet den Strom aus 100% Wasserkraft an!
Hier haben wir auch das Marketing zeitgemäß angepasst. Es geht darum, den Kunden optimal zu informieren, als Entscheidungshilfe, mit welchem Energie-Partner er versorgt werden möchte.
Dreisamtäler: Die Entscheidung der derzeitigen Bundesregierung, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern, dürfte Ihnen in diesem Zusammenhang nicht gefallen.
Wießner: Für uns kleine Versorger ist diese Entscheidung sehr problematisch. Es ist eine indirekte Subventionierung der Großen zulasten der Kleinen. Trotz allem: wir wollen im Bereich regenerativer Energien unseren Markt finden und sind da ja auch seit Jahren schon aktiv.
Dreisamtäler: Sie arbeiten konsequent an einer guten Infrastruktur in Todtnau. Ich denke an das Gesundheitszentrum, das der Bevölkerung eine breite medizinische Versorgung in einem ländlich strukturierten Raum bietet, an die gemeinsame Jugendarbeit mit Schönau, an das betreute Wohnen, an das städtische Altenwohnheim …
Wießner: Eine gute Infrastruktur ist wichtig für die Lebensqualität vor Ort und da können wir sicherlich Erfolge vorweisen. Aber gerade das städtische Altenpflegeheim ist unser Sorgenkind. Bis 2008 hat sich das Haus getragen, doch die letzten drei Jahre fuhr es Verluste ein. Die Schere Pflegesätze auf der einen und Personal- und Energiekosten auf der anderen Seite klafft immer mehr auseinander. Das Haus ist mit seinen 70 Betten voll belegt und wir wollen auch in Zukunft unsere ältere Bevölkerung heimatnah versorgen können. Aber die Wirtschaftlichkeit muss dennoch stimmen.
Dreisamtäler: Wie sieht es am anderen Ende der Bevölkerungsstruktur aus, den Kindern?
Wießner: Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich die Zahl der Kindergartenkinder in Todtnau von 300 auf 140 reduziert. Es liegt auf der Hand, dass da Anpassungen nötig sind. Dennoch wollen wir unsere dezentrale Kindergartenstruktur, die in allen Ortsteilen Betreuungsmöglichkeiten anbietet, erhalten. Auch hier geht es um eine wohnortnahe Versorgung.
In diesem Zusammenhang spielt die neue Werkrealschule auch eine Rolle. Die Klassen 5, 6 und 7 werden in Schönau und 8,9 und 10 in Todtnau unterrichtet. Wir hoffen, hier die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Sie entspricht den Forderungen des Landes und den Lehrplanforderungen des Konzeptes der Werkrealschule. Für die Schüler bedeutet es allerdings zusätzliche Fahrwege.

Dreisamtäler: Haben Sie den Haushaltsplan denn schon verabschiedet?
Wießner: Noch nicht! Aber zu den Haushaltsberatungen gehört immer auch der Jahresabschluss und der ist überaus erfreulich! Für den Haushalt 2010 sahen wir eine Kreditaufnahme von etwa 700.000,- Euro vor. Dank des Todtnauer Stadtwaldes, dem viertgrößten Baden-Württembergs, konnte diese Kreditaufnahme aufgrund eines Rekordgewinns von 700.000,- Euro vermieden werden. Das ist sensationell!
Dreisamtäler: Todtnau ist also keine arme Stadt!
Wießner: Der Wald ist unser Reichtum! Aber ich würde uns mit ca. 5 Millionen Schulden nicht als reich bezeichnen. In den letzten Jahren konnten wir eine Million Euro Schulden tilgen und das war nur durch eiserne Sparmaßnahmen möglich. Im neuen Haushaltsansatz ist allerdings wieder eine Neuverschuldung von 200.000,- Euro angesetzt.
Dreisamtäler: Vielleicht hilft Ihnen der Stadtwald ja wieder!
Herr Wießner, vielen Dank für das Gespräch!
Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit Andreas Wießner, dem Bürgermeister der Stadt Todtnau
12.1.2011, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Todtnau im Gespräch mit Bürgermeister Andreas Wießner

Dreisamtäler: Herr Wießner, der Tourismus ist ein wichtiges Standbein für Todtnau. Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung im vergangenen Jahr?
Wießner: Wir gehen für 2009 von einer positiven Entwicklung der Gästezahlen aus, ich vermute sogar eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings liegen die Dezemberzahlen noch nicht vor.
Dreisamtäler: Erfolgreiche Jahresabschlüsse sind keine Selbstverständlichkeit, gerade auch im Hinblick auf die Wirtschaftskrise.
Wießner: Da haben Sie Recht! Um im Wettbewerb bestehen zu können, müssen wir als Todtnauer Ferienregion wirklich am Ball bleiben. Deshalb freue ich mich, dass wir 2009 einige sowohl für Einheimische als auch Gäste interessante Projekte verwirklichen konnten. Da wäre die Errichtung des Turms auf dem Hasenhorn zu nennen, der dank der Hasenhorn-Seilbahngesellschaft und des Landes Baden-Württemberg erbaut werden konnte. Nach der Sanierung des Todtnauer Wasserfalls, des höchstgelegenen Naturwasserfalls in Deutschland, konnte nun auch unser zweiter Wasserfall in Todtnau-Fahl mit Unterstützung des Naturparks Südschwarzwald saniert werden. Für 2010 ist nun geplant, einen Wasserfall-Steig unter dem Motto „Beide Wasserfälle an einem Tag erleben“ anzubieten.
Dreisamtäler: Im alpinen Bereich sind Sie sowieso ständig dabei, das Pisten- und Liftangebot zu optimieren.
Wießner: Richtig! In Fahl sind wir als Stadt und Mitgesellschafter der Alpin Center Todtnau Feldberg GmbH  permanent dabei, die Anlage zukunftsfähig zu gestalten. Aber auch die privaten Skiliftbetreiber sind sehr engagiert. So wurde am Notschreilift ein Rodelhang für Kinder gebaut, am Wasenlift wurde eine Beschneiungsanlage errichtet und auch in Todtnauberg haben alle drei Liftbetreiber qualitative Verbesserungen vorgenommen, sei es in technischer Hinsicht, sei es im Bereich der Beschneiung. All diese Lifte sind kinder- und familienfreundlich und können übrigens mit einer einzigen Saisonkarte, nämlich der des Liftverbunds Feldberg, genutzt werden. In Todtnauberg und Muggenbrunn gelten schon heute alle weiteren Kartentypen. Am Notschrei wird das voraussichtlich ab der Saison 2010 / 2011 der Fall sein.
Dreisamtäler: Und im Skilanglaufbereich …
Wießner: … da sind wir ebenfalls topp! Der Verein Notschreiloipe mit inzwischen über 3000 Mitgliedern sorgt für die Präparierung der landschaftlich reizvollen und beliebten  Stübenwasen- und Schauinslandloipen. Das neu gebaute Loipenhaus mit Bauerncafé ist ein hervorragendes Serviceangebot und wird rege genutzt. Und eine fantastische Sache ist es, dass das Schwarzwald Nordic Center am Notschrei realisiert werden konnte. In wenigen Tagen steht es ja mit der Junioren Weltmeisterschaft und dem Behinderten Weltcup vor seiner Bewährungsprobe.
Dreisamtäler: Todtnau ist aktiv, was die touristische Infrastruktur, was Veranstaltungen und Events angeht (siehe nebenstehende Terminankündigungen),  wie sieht es mit den Unterkünften aus?
Wießner: Für die weitere touristische Entwicklung wird es notwendig sein, dass wir dem Gast in allen Bereichen qualitativ gute und zeitgemäße Unterkünfte anbieten. Deshalb ist eines unserer Ziele, in Todtnauberg – mit knapp 200.000 Übernachtungen unser touristischer Schwerpunkt – ein Drei- bis Vier-Sternehaus anzusiedeln. Eine erste Vorleistung unsererseits war die Investition in die Verkehrsinfrastruktur in Höhe von über zwei Millionen Euro.

Dreisamtäler: Mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG) hat sich in unmittelbarer Nachbarschaft eine starke Tourismus-Destination gegründet, die unglaublich viel Dynamik entwickelt hat. Ist die HTG eine Bedrohung für Todtnau?
Wießner: Zusammenschlüsse sind notwendig, um im Tourismus bestehen zu können. Deshalb hat das Todtnauer Ferienland mit Belchenland und Wieden fusioniert und mit insgesamt 500.000 Übernachtungen sind wir der größte Tourismus-Anbieter im Landkreis Lörrach. Todtnau kooperiert aber wie mit allen anderen Nachbarn auch mit der HTG. Das hat ganz einfach mit dem Liftverbund zu tun. Wir haben uns daraufhin verständigt, dass im Winter die Häuser auf unserer Seite ebenfalls die neue HTG-Gästekarte anbieten.
Dreisamtäler: Heute Kooperation, morgen Fusionierung?
Wießner: Ich hätte kein Problem damit. Große Einheiten sind wichtig, um schlagkräftig zu sein. Man wird sehen, wie sich das weiterentwickelt. 
Dreisamtäler: Die Gemeinden stecken in einer tiefen Finanzkrise. Wie geht es der Stadt Todtnau?
Wießner: Die Finanzsituation war Thema der Hauptausschuss-Sitzung vergangener Woche. Wir gehen davon aus, dass für 2010 neue Kredite in Höhe von mindestens 700.000,- Euro benötigt werden. Dies ist eine der schwierigsten Situationen, der sich die Stadt stellen muss.
Dreisamtäler: Wofür werden diese Kredite benötigt?
Wießner: Für normale Unterhaltungsmaßnahmen, für ein Regenüberlaufbecken und für die Fertigstellung der Stadtsanierung, die 2011 zum Abschluss kommen soll.
Dreisamtäler: Durch die Stadtsanierung erfuhr die Stadt Todtnau eine enorme Aufwertung, sowohl im Hinblick auf das Ortsbild als auch die Lebensqualität.
Wießner: Stimmt! Das 150 Jahre alte, frisch sanierte Rathaus ist heute ein Schmuckstück der Stadt, bietet den Bürgern einen barrierefreien Zugang und den Bediensteten moderne, funktionale Arbeitsplätze. Dann konnte sich ein Gesundheitszentrum etablierte, das den Bürgern hier eine medizinische Grundversorgung garantiert, und in unmittelbarer Nachbarschaft entsteht ein Gebäude für betreutes Wohnen. Was jetzt noch ansteht, ist die Beseitigung einer 2500 qm großen Industriebrache hinter dem Rathaus. Regierungspräsidium und Wirtschaftsministerium äußerten sich lobend darüber, wie die Stadt die Sanierung gestemmt hat. Sorgen macht uns momentan allerdings das Altenheim, das um 20 auf 70 Vollzeitpflegeplätze erweitert werden konnte. Die Freude darüber wird getrübt durch ein Minus von 220.000,- Euro in 2008. Die Stadt als Träger muss den Spagat zwischen guter Pflege und Wirtschaftlichkeit hinbekommen.
Dreisamtäler: Das Heim hat sich bisher doch immer getragen.
Wießner: Die Gründe für dieses Defizit sind klar: es gab sehr viele Krankheitsausfälle beim Personal, die Energiepreise waren sehr hoch und wir konnten die Pflegesätze nicht so erhöhen, wie es nötig gewesen wäre. Dennoch: das Haus ist voll belegt und das Ziel soll auch weiterhin sein, unserer Bevölkerung diese Pflege wohnortnah zu ermöglichen.
Dreisamtäler: Welche Rolle spielt denn der Wald als Wirtschaftsfaktor für Todtnau?
Wießner: Der Wald hat für Todtnau sehr große Bedeutung. Immerhin besitzen wir mit einer Gesamtwaldfläche von 5000 Hektar den viertgrößten Stadtwald Baden-Württembergs. Alle zehn Jahre überprüft die Forstdirektion, ob zeitgemäß gewirtschaftet wurde und legt den Hiebsatz für die kommenden zehn Jahre fest. Bei dieser Überprüfung geht es darum, dass nachhaltig gewirtschaftet wird und nicht ein Bürgermeister auf die Idee kommt, durch Abholzungen das Stadtsäckel zu sanieren. Der Stadt Todtnau wurde für ihr Wirtschaften großes Lob gezollt.
Dreisamtäler: Lässt sich das auch in Zahlen ausdrücken?
Wießner: Ja:  wir konnten pro Jahr  einen Reingewinn von 300.000,- Euro erwirtschaften, auf die letzten zehn Jahre hochgerechnet waren das drei Millionen. Dank dieser Einnahmen war es möglich, im Bereich unserer Kindergärten alle Betreuungsformen von Kleinkindbetreuung bis hin zur Ganztagesbetreuung anzubieten und die notwendigen Pflichtaufgaben der Gemeinde zu erledigen wie beispielsweise Investitionen im Bereich der Feuerwehr. Auch leisten wir uns zusammen mit der Nachbarstadt Schönau einen Jugendreferenten, der es schaffte, aufkeimende Probleme im Jugendbereich in den Griff zu bekommen.
Dreisamtäler: Herr Wießner, ich bedanke mich für das Gespräch!

Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit dem Bürgermeister Todtnaus.
18.1.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Douglasien für Hasenhorn-Turm geschält

Kurz nach Leermond, wurden die Douglasien für den Aussichtsturm am Hasenhorn gefällt. In einigen Monden, wahrscheinlich noch in diesem Jahr, soll der Turm an der Gemarkungsgrenze von Todtnau, Geschwend und Schlechtnau aufgestellt werden. Beim Schälen der alten Bäume gingen am Freitag nachmittag zahlreiche Forstmitarbeiter, Stadträte und Mitarbeiter des Rathauses freiwillig und unbezahlt zu Werk.

110 bis 120 Jahre alt sind die jetzt gefällten Douglasien beim Feriendorf, sie gehören zu den ersten Douglasien, die im Todtnauer Stadtwald gepflanzt worden sind. Schälbereit lagen am Freitag 25 Festmeter vor den Füßen der freiwilligen Helfer. Insgesamt werden für den Bau des Aussichtsturms 80 bis 100 Festmeter Holz benötigt. Die Kosten für den Holzturm trägt die "Sessellift Hasenhorn Seilbahngesellschaft" zur Hälfte, die Tourismusförderung des Landes ist mit den anderen 50 Prozent dabei. Das Holz und die Werkhofleistungen steuert die Stadt zu dem Projekt bei. Den richtigen Fällzeitpunkt für die Douglasien nach dem Mondkalender hatte Thomas Baur ausgerechnet. Sein Ingenieurbüro erhielt vom Gemeinderat den Auftrag für die Planung. "Es ist das erste Mal in neun Jahren, dass wir eine gemeinsame Aktion auch gemeinsam beginnen und zusammen Hand anlegen", freute sich Bürgermeister Andreas Wießner. Die Helfer zeigten beim Schälen der etwa 21 Meter langen Stämme beim Feriendorf 100 Prozent Körpereinsatz. Auch Freizeitunternehmer Adolf Braun griff unter dem sachkundigen Blick von Oberforstrat Martin Zeiher vom Forstbezirk Todtnau zum Schäleisen. Fostarbeiter Peter Lorenz demonstrierte wie eine Douglasie richtig geschält wird. Paul Gutmann, Stadtrat und Ortsvorsteher von Schlechtnau, ging technisch versiert und effektiv ans Schälwerk: "Ich mache nur die, die auf Schlechtnauer Gemarkung stehen", verkündete er. "Und was machen die Geschwender?", wollte Stadtrat Helmut Wunderle wissen, sich dabei vergeblich nach einem Geschwender Ortschafts- oder Stadtrat umschauend. Wunderle wusste natürlich dass die Geschwender gegen den Turm gestimmt haben. "Der Geschwender Teil wird aus Stahl gemacht", feixte Paul Gutmann. Neun Hauptmasten wird der Hasenhornturm haben, informierte Ingenieur Thomas Baur. Da es sich um ein öffentliches Gebäude handelt, müssten besondere Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. Einberechnet wurden auch die extremen Windbedingungen auf dem Todtnauer Hausberg. Theoretisch könnten sich bei einer Windstärke von 75 km/h 400 Leute auf dem Turm aufhalten, rechnet der Ingenieur vor. In einer Höhe von 21 Metern wird sich die Turmspitze des Zeltdachs befinden. Bürgermeister Wießner hofft wegen seiner Höhenangst , dass er die 80 Stufen zum Aussichtsplateau auf etwa 15 Metern über dem Boden nicht hochsteigen muss, sondern den Turm am Fuß der Holzkonstruktion eröffnen darf.  
Alles von zubi vom 3.2.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/todtnau/freiwillige-rindenschaeler-im-dienst-an-uralten-turmsaeulen--11083162.html

 

Todtnau: Alpinsport, Tourismus, Schwimmbäder, Jugendreferent

Der Dreisamtäler im Gespräch mit Andreas Wießner, dem Bürgermeister der Stadt Todtnau

Dreisamtäler: Herr Wießner, ich habe auf der Herfahrt die grandiose Winterlandschaft des Schwarzwalds genossen!
Wießner: Ja, derzeit haben wir einen Winter, wie wir ihn uns vorstellen und Todtnau hat für den Wintersport einiges zu bieten! Was den Alpinsport angeht, so haben wir mit 19 Skiliften sehr variantenreiche Abfahrten von einfachem bis Weltcupniveau und dieses Angebot wird derzeit rege genutzt! Der neue Vierer-Sessellift in Fahl ging am 25. November 2008 in Betrieb und transportiert seitdem bis zu 15.000 Personen pro Tag. Stellen Sie sich das einmal konkret vor: das sind dreimal so viele Menschen wie Einwohner in Todtnau leben. Die Durchfahrten an den Drehkreuzen der Skilifte im Liftverbund Feldberg seit Winterbeginn betragen  ca. 3 Millionen. Das spiegelt die tollen Schneeverhältnisse und das gute Wetter wieder und ich hoffe natürlich, dass der Winter sich weiterhin in dieser Form präsentiert. Dann hätten die Liftbetreiber im Gegensatz zu früheren Jahren, die Chance, ihre Lifte wieder einmal rentabel zu betreiben, um dann wiederum auch entsprechend in die Zukunft investieren zu können.
Dreisamtäler
: Todtnau ist aber natürlich nicht nur für Alpinsportler interessant.
Wießner: Richtig! Wir haben die längste Familien-Rodelbahn, eine Natureisbahn, 70 km präparierte Winterwanderwege und mit 60 km gespurten Langlaufloipen ist Todtnau auch ein Eldorado für Skilanglauf! Was fantastisch anläuft ist das neue Loipenhaus am Notschrei. Dieses Loipenhaus ist ein ganz besonderes Projekt, weil interkommunal und kreisübergreifend finanziert und durch Leader plus gefördert. Im Loipenhaus befindet sich neben Umkleideräumen, Duschen, WCs und Wachsraum auch ein Bauerncafe mit Sonnenterrasse, das natürlich nicht nur von Langläufern sondern auch von Wanderern genutzt werden kann. Träger des Loipenhauses ist u.a. der Verein Notschreiloipe e.V., dem die Kommunen Todtnau, Kirchzarten, Oberried, Stegen, Münstertal, Freiburg, Wieden, die Landesforstverwaltung, acht Skiclubs und private Förderer angehören.
Dreisamtäler: Wie wurde dieses Projekt finanziell gestemmt?
Wießner: Der Verein Notschrei Loipe e.V. beteiligte sich mit 250.000,- Euro daran. Leader plus erbrachte 255.000,- Euro und das Land steuerte 100.000,- Euro bei. Mit 250.000,- Euro hat übrigens auch die Albiezgruppe, die Hotels in Muggenbrunn und am Notschrei führt, mit investiert.
Dreisamtäler: Aber die Bautätigkeiten am Notschrei sind noch nicht beendet.
Wießner: Um am Notschrei weiterhin gut aufgestellt zu sein – und zwar sowohl im  Bereich Ski nordisch als auch Ski alpin – wurde und wird weiter in den Wintersport investiert. Die Skiliftgesellschaft Muggenbrunn hat in diesem Jahr eine Beschneiungsanlage in Betrieb genommen und die Firma Braun hat für Familien am Notschreilift einen fantastischen Rodelhang gebaut. Ein weiteres ehrgeiziges Projekt ist es, ein neues Biathlonzentrum zu etablieren. Hierzu wurde der Trägerverein Schwarzwald Nordic Center Notschrei e.V. gegründet, dessen Vorsitzender Oberrieds Bürgermeister Franz Josef Winterhalter ist. Dem Verein gehören mittlerweile zwölf Gemeinden an, über 20 Skiclubs, die Landkreise Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald sowie der Olympiastützpunkt. Am Notschrei wird 2009 die einzige Biathlonanlage in Baden-Württemberg bei einem Gesamtkostenaufwand von 3,1 Millionen entstehen. Sie soll pünktlich zu den Juniorenweltmeisterschaften und dem IPC Behindertenweltcup, die beide am Notschrei ausgeführt werden sollen, in Betrieb gehen. Das ganze ist ein zukunftsweisendes Projekt und es ist schon ein Novum, dass Kommunen und Landkreise gemeinsam so an einem Strang ziehen.

Dreisamtäler: Erneuert wird die in die Jahre gekommene Schießanlage?
Wießner: Sie wird neu gebaut werden, desweiteren wird das Streckennetz saniert und verbessert und Herzstück wird neben der Ausdauerstrecke für Biathlon und Langlauf eine 2,5 km lange asphaltierte, beleuchtete und sommers wie winters nutzbare Trainingstrecke sein, die beschneit werden kann. Diese Beschneiungsanlage, die, um Kosten zu optimieren, gemeinsam mit der Skiliftgesellschaft Muggenbrunn realisiert wurde, ist bis zur Bergstation des Skiliftes fertig gestellt.
Dreisamtäler: Auch hier wird richtig Geld in die Hand genommen!
W
ießner:  Neben 830.000,- Euro Landesförderung und ca. 600.000,- Euro Bundesförderung unterstützt uns dankenswerterweise auch der Badische Sportbund mit voraussichtlich 270.000 Euro. Die Restfinanzierung wird übernommen durch die beiden Landkreise Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald, die erfreulicherweise je 190.000,- Euro beisteuern, sowie die beteiligten Kommunen.
Dreisamtäler: Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle für Todtnau und was Wintersport angeht, stehen Sie gut da. Das allein reicht aber nicht.
Wießner: Wir haben auch zu anderen Jahreszeiten sehr viel zu bieten: wir sind ein Paradies für Wanderer und Mountainbiker, wir haben Museen, eine Allwetter-Coaster-Bahn und wir sind ständig dabei, die Angebote zu verbessern. So findet am 30. Januar beispielsweise im Todtnauer Stadtwald, dem fünftgrößten Kommunalwald Baden-Württembergs, eine Holzfällaktion statt. Mit dem Holz wird ein Aussichtsturm am Hasenhorn erbaut. Aufgrund der guten Resonanz auf die Sanierung der Todtnauer Wasserfälle mit Unterstützung des Naturparks Südschwarzwald, beabsichtigen wir auch die Fahler Wasserfälle behutsam zu sanieren, um dieses Kleinod zu erhalten.
Dreisamtäler: Ist die neue Hochschwarzwald Tourismus GmbH, also der Zusammenschluss von zehn Gemeinden, eine Bedrohung für Sie?
Wießner: Nein! Klar ist, dass man alleine im Tourismus-Wettbewerb nicht mehr bestehen kann, deshalb kooperieren wir seit langen schon nach allen Seiten hin: mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH über den Liftverbund Feldberg, mit dem Dreisamtal wie bereits geschildert am Notschrei, mit Bernau und Todtmoos, was touristische Sommerangebote angeht. Neu geplant ist nun der Zusammenschluss des Todtnauer Ferienlandes mit den Tourismus-Organisationen Belchenland und Wieden. Mit dieser Fusionierung gewinnt die Destination mit über 500.000 Übernachtungen an Bedeutung. Durch Synergien können Wirtschaftlichkeit und Werbemaßnahmen optimiert werden und  die Marktpräsenz erhöht werden. In dieser zukünftigen GmbH, deren Geschäftsführer Axel Rauch ist, haben derzeit über 130 Gesellschafter Anteile. Das ist eine ganz breite Basis für die Tourismusarbeit.

Dreisamtäler: Ein Problem, das in Todtnau und auch Schönau schon länger auf der Tagesordnung steht, sind sanierungsbedürftige Schwimmbäder – nicht nur für den Tourismus wichtige Einrichtungen.
Wießner: Schönau verfügt über ein Bad und Todtnau besitzt gleich zwei Schwimmbäder, nämlich in Todtnau selbst und in Todtnauberg. Wir haben also drei Bäder für ca. 10.000 Einwohner. Im Vergleich dazu: Kirchzarten hat auch um die 10.000 Einwohner und nur ein Bad, dazu mit dem Dreisamtal aber auch noch ein großes Einzugsgebiet. Unsere drei Bäder sind allesamt veraltet und müssen saniert werden. Drei Bäder zu unterhalten wird aber nie und nimmer wirtschaftlich sein. Deshalb geht es in der Diskussion im Kern um die Frage ob Sanierung oder Neubau eines Bades und wo der zukünftige Standort sein wird. Ich hoffe, dass sich mit der geplanten Fusion mit Belchenland und Wieden  auch hier neue Lösungswege auftun.
Dreisamtäler:
Eine Neuerung in Todtnau ist die Einstellung eines Jugendreferenten.
Wießner: Ja, wir beschreiten hier neue Wege, weil Probleme mit Jugendlichen sich inzwischen nicht mehr nur auf städtische Ballungszentren beschränken. Gemeinsam mit der Stadt Schönau haben wir deshalb im vergangenen Herbst die Stelle eines Jugendreferenten geschaffen. Der Sozialarbeiter Steffen Pick bietet Jugendsprechstunden an, die sehr gut angenommen werden, und konnte schon einen sehr guten Kontakt zu Jugendlichen aufbauen. Ziel für 2009 ist die Einrichtung eines Jugendzentrums in Verbindung mit Mediathek und Jugendagentur, letzteres in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Lörrach. Ziel ist es, Jugendlichen und Kindern pädagogisch sinnvolle Medien anzubieten und einen verantwortungsbewussten und kreativen Umgang mit ihnen zu fördern. Deshalb sind auch medienpädagogische Projekte wie Filme drehen, Hörbücher erstellen oder themenbezogene Filmnachmittage angestrebt.
Dreisamtäler: Was gibt es sonst so aus Todtnau zu berichten?
Wießner: Insgesamt war 2008 ein intensives, anstrengendes Jahr, geprägt von Einweihungen und Jubiläen: so konnte im Herbst das generalsanierte Rathaus und die Erweiterung des städtische Alten- und Pflegeheim gefeiert werden. Der Männergesangsverein Aftersteg, die Trachtenkapelle Präg, der Musikverein Geschwend und das Kirchenspiel Präg feierten 100-jähriges Jubiläum; das evangelische Kirchengebäude und die Kurklinik Tannenhof wurde 50 Jahre alt und die Jugendherberge konnte auf 75 Jahre Bestehen zurückblicken. Die Feuerwehr Todtnau konnte das herausragende Jubiläum von 150 Jahren begehen. Sie sehen, es war ein ereignisreiches Jahr!
Dreisamtäler: Herr Wießner, vielen Dank für das Gespräch.
Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit Bürgermeister Andreas Wießner
Dagmar Engesser, 16.1.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Das Rathaus in Todtnau ist saniert

Das 150-jährige Jubiläum wird es in diesem Jahr begehen und präsentiert sich nun frisch herausgeputzt – das neu sanierte Rathaus Todtnaus! Das denkmalgeschützte und im Volksmund als „Schlössle“ bezeichnete Gebäude wurde 1859 als Wohnhaus der zwei Fabrikantenfamilien Johann Michael und Meinrad Thoma erbaut und war deshalb ursprünglich in zwei separate, spiegelbildliche Hälften mit separaten Eingängen aufgeteilt. Der U-förmige Grundriss des Gebäudes entstand erst in späteren Jahren, als an der Nordseite jeweils zwei Gebäudekörper angebaut wurden. Im Jahre 1953 erwarb die Stadt Todtnau das Gebäude von den damaligen Eigentümern, der Fabrikantenfamilie Pius Grether, und nutzt es nun schon seit über 50 Jahren als Rathaus. Anfänglich war ein Teil des Hauses noch Privatwohnung des damaligen Bürgermeisters Franz Dietsche. Doch mit der Kreisreform 1974 vergrößerte sich aufgrund der Eingemeindungen der Raumbedarf, so dass seither das komplette Gebäude als Rathaus fungiert.
Doch der Zahn der Zeit nagte an dem Gebäude, das in den letzten Jahren nach außen hin sehr heruntergekommen wirkte. Auch im Inneren entsprachen die Räumlichkeiten nicht mehr den Anforderungen einer modernen, EDV ausgestatteten Verwaltung und boten den Angestellten keine zeitgemäßen Arbeitsplätze mehr. Eine Sanierung war unumgänglich, die der Gemeinderat dann 2004 auch in Angriff nahm. Nach einem Architektenwettbewerb erteilte der Gemeinderat dem Gewinner, dem Architekturbüro Schaudt aus Konstanz, den Planungsauftrag und nach den üblichen Genehmigungsverfahren und Finanzierungszusagen konnte 2007 dann mit dem Umbau begonnen werden. Nach 15 Monaten Sanierungszeit wurde das Rathaus nun nach außen hin stilecht und gemäß den Auflagen des Denkmalamtes saniert. Innen erkennt man das alte Rathaus fast nicht wieder. Die U-Form wurde mit einer Glasfassade geschlossen, dahinter befindet sich nun ein Bürgerbüro in hellen, lichten Räumen. 70 % der Anliegen können nun dort für den Bürger schnell und unkompliziert abgewickelt werden. Den über zwanzig Bediensteten des Rathauses steht nun neben modernen Büro-Arbeitsplätzen auch ein Personalraum zur Verfügung, was bisher nicht der Fall war. Ebenfalls neu gestaltet sind die Sitzungs- und Besprechungszimmer, die auch als Trauzimmer genutzt werden. Das Bürgerbüro ist unterkellert, dort ist nun das Archiv mit über 10.000 Akten untergebracht. Selbstverständlich ist das Gebäude ist innen behindertengerecht mit einem architektonisch reizvollen Aufzug – eine Kombination der Materialien Holz, Glas und Metall –  ausgestattet. Wenn die Außenanlagen fertiggestellt sind, wird auch der Zugang zum Rathaus behindertengerecht möglich sein. Dieser Aspekt gewinnt zunehmend an Bedeutung, da in unmittelbarer Nachbarschaft sich das Alten- und Pflegeheim Todtnaus befindet. Die Heizanlage des Rathauses wurde übrigens gleich mit saniert und zwar als Gemeinschaftsanlage mit dem Alten- und Pflegeheim. Beide Einrichtungen werden heute klimaneutral mit einer von der Energieversorgung Oberes Wiesental (EOW) erbauten Hackschnitzelanlage beheizt.
>Dagmar Engesser, 16.1.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Digitale Schatzsuche mit Geocaching rund um Todtnau 

Für Schnitzeljäger und Schatzsucher gibt es im Todtnauer Ferienland etwas Neues: Es heißt Geocaching 2.0, auch "Wherigo" genannt. Mit diesem Programm kann ein Schatz anhand von Koordinaten (GPS) gefunden werden.

Jeder Ort auf der Welt hat bestimmte geografische Koordinaten, die über einen kleinen Computer (PDA) auffindbar sind. Wenn man mehrere Orte mit ihren Koordinaten in eine Schatzkarte verpackt und diese mit verschiedenen Rätseln kombiniert, erhält man eine Schnitzeljagd per Computer, und das wird "Geocaching" genannt. Der achtjährige Klaus hat sich im Vorfeld als Tester bereit erklärt und war nicht mehr zu bremsen, schreibt die Todtnauer Tourismus GmbH in einer Pressemitteilung. Er fand die Schatzsuche "echt cool". Die Schatzsuche biete auch für Erwachsene unterhaltsame Informationen rund um Todtnau und die alemannische Sprache. Die Initiatoren, das Todtnauer-Ferienland und die Firma Data Create Asal aus Todtnau möchten mit diesem Angebot als Erste im Schwarzwald einen weiteren Akzent auf dem Markt des Geocachings setzen, das für Einheimische und Touristen gleichermaßen interessant sei. Die Schatzkarte kann man auf der Seite www.todtnauer-ferienland.de unter der Rubrik "Wandern — Geocaching" herunterladen und auf jeden GPS-fähigen PDA mit Windows mobil aufspielen. Seit wenigen Tagen kann ein Gerät in der Touristinformation Todtnau auch ausgeliehen werden.
13.10.2008

 

Hasenhorn-Zauberweg für Kinder: Stadt und Naturschutz investierten

Seit Mai 2002 gibt es am Hasenhorn hoch über Todtnau den Kinderwanderweg zum Buch "Der Zauberweg am Hasenhorn". Seit kurzem ziehen sieben weitere "verzauberte" Holztiere und jede Menge Pilze aus Holz am Wegesrand die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich. Beim Familienwandertag am Wochenende standen auch die zwölf Tafeln, auf denen die Geschichte der beiden Wichtel Ilex und Farfara nacherzählt wird, im Mittelpunkt des Interesses.

"Waldkinder sind wir ja heute eigentlich alle!" sagte am Sonntag Angelika Weßbecher, die Leiterin des Waldkindergartens der Stadt Todtnau, beim Start der Familienwanderung an der Bergstation. Viele Kinder und Eltern nutzten das Wanderwetter, die an dem Tag freie Sesselbahnfahrt für Kinder bis zehn Jahren und die Möglichkeit die Geschichte von der Autorin live vorgelesen zu bekommen. Angelika Weßbecher ließ per Handpuppe den Raben Ratz-Fatz zu Wort kommen. Richtige Waldexperten sind die "Wurzelzwerge" Laurenz (6) und Kilian (7) aus Aftersteg-Hasbach. Beide haben ihre Kindergartenzeit im Waldkindergarten verbracht, es dauert nicht lang und sie entdecken ihren ersten Regenwurm. "Das ist Waldmeister!" , staunt Manuela Schmidt aus dem hessischen Gernsheim, um dann einen Stängel mit den weißen, Blüten abzuzupfen und in den Rucksack zu packen. Später wird sie an den Blättern schnuppern. Wenn diese angewelkt sind, entfalten sie erst ihr Aroma, erfährt sie von Mitwandererin Elisabeth Binder aus Brandenberg. Mit den Kindern Elias (3) und Michaela (vier Monate) macht Manuela Schmidt gerade eine Kur in der Eltern-Kind-Fachklinik Tannenhof, am Sonntag nahm sie mit Mann und den Kindern den neugestalteten Zauberweg ins Kurprogramm. Eine riesige Familienwanderbewegung haben einst Autorin Sabine Steinebrunner mit ihrem im Jahr 2001 erschienenen Buch "Der Zauberweg am Hasenhorn" und Ehemann Bernhard, der mit für die Realisation des Kinderwanderwegs sorgte, am Hasenhorn losgetreten, Für die ersten fünf Jahre hatten die Eheleute die Patenschaft übernommen. Auch jetzt noch bringen sie Ideen ein, während Manfred Schulz aus Todtnau nun den Weg im Auftrag der Stadt Todtnau betreut. Damit die Magie des Wegs erhalten bleibt, mussten ein paar neue Dinge her: Fördermittel aus dem Naturparkprogramm von 6000 Euro hat die Stadt für die Attraktivitätssteigerung des Zauberwegs bekommen und selbst weitere 6000 Euro beigesteuert. An der Grillstelle und dem Spielplatz an der Hebelshöhe gibt es jetzt eine kleine Wasserstelle, in Kaskaden läuft das Wasser über die vom Steinmetz Axel Fritz aus Aftersteg bearbeiteten Steine, dafür musste eine Wasserleitung verlegt werden. "Ich hätte genug Ideen, die Umsetzung ist halt wahnsinnig zeitaufwändig" , ein wenig antwortet Autorin Sabine Steinebrunner zurückhaltend auf die Frage, ob sie sich eine Fortsetzung ihrer Geschichte in Form eines zweiten Buchs vorstellen könnte. Zwar habe sie den Text für ihre Zauberweg-Geschichte innerhalb einer Woche geschrieben, für die Gestaltung des Weges habe es jedoch ein ganzes Jahr Arbeit gebraucht.
Karin Maier ; 5.6.2008, BZ

 

 

Firma Zahoransky lädt zum Girls’ Day

Der 24. April steht ganz im Zeichen der Mädchen. An diesem Tag öffnen technische Unternehmen, Betriebe mit technischen Abteilungen und Ausbildungen, Hochschulen und Forschungszentren ihre Türen für Schülerinnen der Klassen fünf bis zehn. Die Zahoransky AG in Todtnau-Geschwend bietet an diesem Tag sechs Jugendlichen die Chance, die verschiedenen Ausbildungsberufe in einem modernen Industrieunternehmen kennen zu lernen. Sie lernen bei einem spannenden Rundgang durch die Bereiche Elektronik, Mechanik und Konstruktion kennen, auch der kaufmännische Bereich kann besichtigt werden.
Am Girls’ Day, dem Mädchen-Zukunftstag, sollen Schülerinnen Einblicke in Berufsfelder bekommen, die sie sonst für ihre Berufswahl nur selten in Betracht ziehen. Anhand praktischer Beispiele erleben die Teilnehmerinnen in Büros und Werkstätten, wie interessant und spannend technisches Arbeiten sein kann. Durch Gespräche mit Beschäftigten können die Mädchen Kontakte knüpfen. Auch geht es darum, Wirtschaft und Öffentlichkeit auf die Stärken der Mädchen aufmerksam zu machen, um gut ausgebildeten jungen Frauen Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
Anmeldungen nimmt Lilliana Caruso entgegen
3.4.2008

Dorf aktuell: Todtnau - Gespräch mit Bürgermeister Wießner

Der Dreisamtäler im Gespräch mit Andreas Wießner, dem Bürgermeister Todtnaus

Dreisamtäler: Herr Wießner, ich hatte heute morgen ja einige Schwierigkeiten, Sie zu finden. Sie regieren derzeit nicht vom Rathaus, sondern von einem Übergangsdomizil aus.
Wießner: Ja, die komplette Gemeindeverwaltung ist seit März 2007 ausgelagert und in den ehemaligen Räumen der Firma untergebracht, denn das unter Denkmalsschutz stehende Rathaus wird generalsaniert. Die Einweihung des Gebäudes soll im September 2008 stattfinden – Sie sind herzlich dazu eingeladen! Ziel der Sanierung ist auf der einen Seite der Erhalt des inzwischen doch sehr heruntergekommenen, fast 150 Jahre alten Gebäudes, das auch für das Ortsbild wichtig ist. Und zum anderen das Anbieten von zeitgemäßen Arbeitsplätzen, was in den alten Räumen nicht mehr möglich war. Doch auch für die Bürger wird die Sanierung deutliche Vorteile bringen, denn verbunden mit der Maßnahme ist der Neubau eines Bürgerbüros. 

Dreisamtäler: Wo wird das Bürgerbüro untergebraucht?
Wießner: Das Rathaus ist in einer offenen U-Form gebaut. Dieses „U“, in dem früher Parkplätze angelegt waren, wird nun baulich geschlossen und zwar mit einer Glaswand. Der zweite Stock bleibt als Luftraum, so dass ein sehr helles und luftiges Ambiente entstehen wird, in dem man sich wohl fühlen kann. Die Gesamtinvestition beläuft sich übrigens auf 2,975 Millionen Euro, wobei der Großteil durch Fördermittel aus der Stadtsanierung und dankenswerterweise aus dem Ausgleichsstock des Landes finanziert wird.

Dreisamtäler: Das ist also ein richtiges Großprojekt, das in Todtnau läuft.
Wießner: Ja, aber nicht das einzige! Wir sind momentan dabei, unser  städtisches Alten- und Pflegeheim um 30 auf zukünftig 70 Betten zu erweitern. Mit dieser Maßnahme werden wir dann zukünftig 80 % Einzelzimmer und 20 % Doppelzimmer anbieten können. Diese Baumaßnahme soll unseren älteren Mitbürgern und Mitbürgerinnen die Chance geben, dass sie wohnortnah einen weiteren Lebensabschnitt verbringen zu können. Die Belegung liegt heute bei über 99 % und wir werden voraussichtlich im September den Neubau eröffnen können. Die Gesamtinvestition beträgt 3,9 Millionen Euro.

Dreisamtäler: Und wie finanzieren Sie diese Maßnahme?
Wiessner: Wir erhalten Unterstützung vom Landkreis Lörrach und dem Land. Das Land bringt eine Million und der Kreis 500.000,- Euro. Bei Todtnau bleiben allerdings 2 Millionen hängen.

Dreisamtäler: Und das kann sich Todtnau leisten? Sie sind doch eine eher arme Gemeinde.
Wießner: Das Haus trägt sich selber! Wir hatten ein kleines Rücklagenpolster von 300.000,- Euro, der Rest wird über Kredite finanziert, die über den laufenden Betrieb abbezahlt werden. Das ist  hoffentlich auch so möglich. Im Zuge dieser beiden Maßnahmen bauen wir auch eine Hackschnitzelanlage. Diese Anlage wird dann neben dem Rathaus und dem Altenheim auch die Grundschule, das Haus des Gastes und alle umliegenden privaten Anwohner und Firmen mit dieser Wärme versorgen.

Dreisamtäler: Die privaten Anlieger sind damit einverstanden?
Wießner: Die Anlieger werden zu nichts gezwungen. Wenn sie sich anschließen lassen, dann tun sie das freiwillig und viele haben Zustimmung signalisiert. Auch das Gesundheitszentrum und die Sparkasse haben Interesse bekundet. Natürlich hängt das auch vom Preis ab, zu welchem die Wärme dann geliefert wird.

Dreisamtäler: Wie wird dieses Projekt finanziert?
Wießner: Wir wollen das mit einem Contractor realisieren, so dass keine Investitionskosten auf die Gemeinde zukommen. Die Kosten liegen bei 500.000,- bis 600.000,- Euro. In diesem Zusammenhang ist übrigens interessant, dass es Investoreninteressenten gibt, die betreutes Wohnen in Todtnau realisieren wollen. Direkt neben dem Gesundheitszentrum sind zwischen zehn und zwölf Wohnungen angedacht. Mit diesem Projekt gäbe es in Todtnau dann neben dem Alten- und Pflegeheim auch die Stufe des betreuten Wohnens und zwar in optimaler Lage, denn von dort aus sind alle Infrastrukturen  barrierefrei und fußläufig zu erreichen, auch das zukünftige Bürgerbüro. Und die Nähe zum Gesundheitszentrum würde eine ärtzliche 24-Stunden-Versorgung garantieren. Wird dieses Projekt umgesetzt, würde es auch an die Hackschnitzelanlage angeschlossen.

Dreisamtäer: Der Bau von Hackschnitzelanlagen liegt voll im Trend, auch weil Holz ein CO2 –neutraler Brennstoff ist. Allerdings sind Holzheizungen aufgrund der hohen Feinstaubbelastung in letzter Zeit in Verruf geraten.
Wießner: Mit Holz greifen wir auf regenerative Energie zurück und stellen uns der Verantwortung für den Klimaschutz. Hinzu kommt, dass dieser Rohstoff direkt vor unserer Haustür wächst; Todtnau ist mit ca. 5000 Hektar fünftgrößter Waldbesitzer Baden-Württembergs. Im übrigen werden wir eine moderne, mit Filtern ausgestattete Anlage bauen, die die gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte einhalten wird.

Tourismus
Dreisamtäler
: Tourismus ist ein wichtiges Thema für Todtnau. Die Stimmung in Todtnauberg, was Tourismus angeht ist zur Zeit eher verhalten. Der kleine Ortsteil fühlt sich ein bisschen abgehängt. In Todtnau gibt es die Hasenhornbahn, die Allwetter-Rodelbahn, Todtnauberg verfügt dagegen über keine solche Attraktionen.
Wießner: Todtnau ist der größte Tourismusanbieter im Landkreis Lörrach mit 350.000 Übernachtungen. Wir wollen das weiterhin bleiben und den Tourismus zukunftsweisend vorantreiben. Problematisch allerdings war der vergangene Winter, der eine Umsatzeinbuße von mehr als 10 % Prozent brachte. Natürlich hat Todtnauberg das in besonderem Maße zu spüren bekommen, da Wintersport dort eine wichtige Rolle spielt und so gut wie gar nicht möglich war. Aber ich sehe das Todtnauer Ferienland immer in seiner Gesamtheit und nicht nur einzelne Ortsteile. Und da können wir dem Gast eine hervorragende Infrastruktur mit guter Qualität zu bieten! Vor diesem Hintergrund ist es außerdem wichtig, zeitgemäße Unterkünfte anzubieten. Einzelne Häuser investieren fantastisch und da läuft das Geschäft auch, andere tun dies nicht. Leider sind in Todtnauberg einige Häuser geschlossen, weil keine Nachfolger da sind. Erfreulich wiederum ist, dass  die Jugendherberge Todtnauberg für über 2 Millionen € renoviert werden soll.

Dreisamtäler: Das betrifft jetzt die Initiative privater Anbieter. Was tut die Gemeinde, um den Tourismus zu fördern?
Wießner: Wir investieren ständig in die touristische Infrastruktur. Ich erinnere nur an den Vierer-Sessellift in Fahl. Derzeit wird unser Wasserfall - übrigens der höchste Naturwasserfall Deutschlands - dank der Mittel aus dem Naturpark Südschwarzwald saniert. Außerdem sind wir derzeit sehr stark im Bereich der Biathlon-Anlage am Notschrei engagiert. Mit Leader+ – Mitteln wird als interkommunales und kreisübergreifendes Projekt ein neues Loipenhaus gebaut. Ziel des neu gegründeten Trägervereins „Schwarzwald Nordic Center Notschrei“, dem vierzehn Kommunen und zwölf Skiclubs angehören, ist es, eine komplett neu Biathlonanlage zu bauen, die ganzjährig genutzt werden kann. Hinzu kommt, dass der Gemeinderat beschlossen hat, im Flächennutzungsplan einige Sonderflächen für Hotels auszuweisen und zwar in Todtnauberg, Todtnau, Muggenbrunn, Fahl und Herrenschwand.

Dreisamtäler: Zehn Hochschwarzwaldgemeinden haben sich zur Schwarzwald Tourismus GmbH zusammengeschlossen. Feldberg gehört mit dazu. Bisher kooperieren Sie eng mit Feldberg. Wird sich das ändern? Oder tun Sie sich mit den Zehn zusammen?

Wießner: Wir sind in Kontakt mit der GmbH. Eine Kooperation wäre von unserer Seite aus wünschenswert, eine Mitgliedschaft eher schwierig. Die Grundvoraussetzung dafür wäre die Beteiligung an der Schwarzwaldtherme. Das ist für derzeit aber nicht machbar, da der Erhalt unserer eigenen Bäder ein brisantes Thema ist. Wir begrüßen den Bau der Schwarzwaldtherme aber ausdrücklich. Ich denke, dass auch Todtnau davon profitieren wird.
Dreisamtäler: Herr Wießner, ich bedanke mich für das Gespräch!

Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit Bürgermeister Wießner
31.1.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Trotz fehlendem Ziegenbock geht es der Mutterherde gut

Zur 12. Hauptversammlung des Naturpflegevereins Brandenberg-Fahl begrüßte Vorsitzender Karl-Heinz Imbery besonders Irma Löffelmann, die sich inzwischen zur perfekten Hausmeisterin für den Ziegenstall entwickelt hat. Mit dabei waren auch Robert Lorenz und Hansi Asal, Vorstände der Trachtenkapelle Brandenberg, und — als Freund und Gönner des Vereins — Hans-Peter Bernauer.

Nach dem Bericht von Schriftführer Heinz Kilian vermeldete Kassiererin Renate Hermann einen guten Abschluss mit schwarzen Zahlen. Stall- und Weidewart Willi Beckert erklärte, dass auch im Jahr 2006 die regulären Arbeiten wie Zäunen, Heuen, Öhmden und Enthursten, ohne Zwischenfälle und zur vollsten Zufriedenheit durchgeführt worden sind. Der Tierbestand des Vereins beträgt zur Zeit 28 Mutterziegen, acht einjährige Ziegen und 46 Gizzis. Der Zuchtbock ist leider im März verendet, der zweite Bock wurde verkauft. Willi Beckert wird im neuen Vereinsjahr nur noch das Amt des Weidewartes bekleiden. Er dankte Irma Löffelmann, Maria und Anna Wagner, die als Erntehelfer immer zur Verfügung stehen, sowie Hedwig Steck für die Unterstützung.
Laut Bericht des Vorsitzenden zählt der Verein derzeit 11 aktive und 25 passive Mitglieder. Bei den Arbeitseinsätzen unter der Leitung von Erich Steck waren fast alle aktiven Mitglieder im Einsatz. Besondere Hilfe erfuhr er aber von Erich Walliser, der in selbstlosem Einsatz fast täglich zur Stelle war. Die Vorbereitung für das Geißenfest lag fast ausschließlich in den Händen von Rudi Korhammer. Bei einem Ausflug wurde am Bodensee eine Käserei besichtigt. Die Bäuerin plauderte über die Ziegenkäse-Herstellung, und jedem Besucher wurde ein Probierteller angeboten. Bei den Neuwahlen stand die Wahl des 2. Vorsitzenden an. Hedwig Steck erklärte, dass sie nicht mehr zur Verfügung steht. Edgar Mink wurde als Nachfolger gewählt. Bestätigt wurden Schriftführer Heinz Kilian und Kassiererin Renate Hermann. Als Stallwart stellte sich Hedwig Steck zur Verfügung. Der frühere Stall- und Weidewart Willi Beckert wurde als neuer Weidewart gewählt. Die Passivmitglieder vertritt Irma Löffelmann, als Kassenprüfer wurde Bernhard Beckert gewählt. Silke Henseleit wurde als neues Mitglied aufgenommen.
Zum Abschluss erwähnte Karl-Heinz Imbery noch einen Leserbrief vom Buurebüro Schopfheim, den er per E-Mail erhalten hatte. Dieser beschäftigt sich mit der Kennzeichnung von Ohrmarken an Ziegen und Schafen. Der Verfasser stellt diese Vorschrift als Tierquälerei dar. Imbery erklärte, dass das Buurebüro aber wohl kaum bei den Ziegenhaltern ein offenes Ohr für einen Rechtsstreit finden werde.
2.6.2007, www.badische-zeitung.de

Verein für Heimatgeschichte -  100 Jahre Dauerwelle

Ein gutes Stück Anteil an der Erfolgswelle des Nessler-Jubiläums letztes Jahr hatte der Verein für Heimatgeschichte in Todtnau. Mit vollem Elan hat der Verein die Ausstellung "100 Jahre Dauerwelle" in der Spitalstraße aufgebaut und betreut. Bis Dezember 2007 wurde sie nun verlängert.

"667 Presseberichte und kein Ende" , bilanzierte Vereinsmitglied Chris Hablitzel im Dezember im Hinblick auf die nationale und internationale Resonanz. Pfingsten soll eine weitere Sendung im SWR-Fernsehen kommen. Anfang nächstes Jahr muss die Nessler-Ausstellung die Spitalstraße verlassen, die Bibliothek wird einziehen. Für Werbezwecke hat der Verein soeben 5000 Ausstellungs-Faltblättterdrucken lassen. Eintritt wird nicht erhoben. "Im Bewusstsein der Bevölkerung ist das nicht, dass man da was spenden soll" , bedauerte Vereinsmitglied Monika Schneider. Zwar stehe der stadteigene Raum für die Ausstellung mietfrei zur Verfügung, jedoch müsse der Verein die Nebenkosten von 160 Euro monatlich berappen. Über ein Minus in der Vereinskasse berichtete Kassiererin Ursula Drändle-Heger. Sie und ihr Ehemann Dieter haben beispielsweise letztes Jahr einen im Internet ersteigerten Friseursalon aus dem Jahr 1900 bei Gießen abgeholt. Der stellvertretende Vorsitzende Rudolf Steiert ergänzte, dass der vom Naturpark Südschwarzwald bewilligte Zuschuss für den Druck der Nessler-Broschüre von Benno Dörflinger immer noch nicht an den Verein bezahlt worden sei. Angeschrieben werden sollen die Vereinsmitglieder, ob sie jeweils fünf Euro spenden würden zum Erwerb eines Jugendstilbildes (500 Euro), das derzeit als Leihgabe in der Nesslerausstellung hängt. Nach einer geräumigen und dauerhaften Bleibe sehnt sich der Verein seit langem, um zu zeigen, was die Stadtgeschichte alles hergibt und um die Abwanderung von Museumsgegenständen zu verhindern. So befinde sich beispielsweise ein Heidegger-Film nun in Meßkirch, dem Geburtsort von Martin Heidegger. Letztes Jahr habe der Verein dem Gemeinderat im Zwischenlager die potenziellen Museumsstücke gezeigt und ein von der Stadt gefordertes Konzept erarbeitet, sagte Rudolf Steiert. Mehrere Gebäude waren als Museum im Gespräch: das frühere Polizeigebäude, das alte Lehrerwohnhaus oder das Haus Schwyttay. "Ohne Zuschuss der Stadt können wir praktisch gar nichts machen" , so Steiert. 60 Mitglieder zählt der Verein derzeit.
21.3.2007

 

Schwarzwaldverein hat viel getan für Wanderland Todnau

Dickes Lob für den Schwarzwaldverein Todtnau: "Der Schwarzwaldverein leistet sehr viel für das Wanderland Todtnau" , erklärte Bürgermeisterstellvertreter Rainer Trojan an der Generalversammlung.

Die Bilanz von Wanderwart José Lozano bestätigt diese Einschätzung durchaus. Schon die erste Wanderung des Jahres 2007 sei rekordverdächtig gewesen, die Vollmondwanderung zum Knöpflesbrunnen mit 34 Teilnehmern. Auch die Familienwanderungen sollen nach einer erfolgreichen Tour 2006 noch einmal angestoßen werden. Vereinsvorsitzender Hans Herdrich: "Im Interesse des Schwarzwaldvereins müssen wir da etwas hartnäckig sein." Seit langem ein Selbstläufer sind die Donnerstagsnachmittagswanderungen um Seniorenwanderwartin Leni Trenkle, 275 Wanderer gingen letztes Jahr bei den zwölf Wanderungen mit — 198 Mitglieder und 77 Gäste, 230 Wanderer waren über 65 Jahre alt. Nach dem Tod des langjährigen Wanderführers Peter Schweitzer im Januar 2006 haben sich mehrere Wanderführer zusammengetan, berichtete José Lozano, Von einigem Wetterpech sei das Wanderjahr 206 gekennzeichnet gewesen, gleichwohl fanden zwölf Wanderungen mit 130 Teilnehmern statt. Auf 350 Arbeitsstunden kamen die Gebietswanderwegewarte Heinz Kilian und Richard Riesterer (Brandenberg-Fahl), Rudolf Strohmeier (Präg), Hans-Peter Riesterer (Aftersteg und Muggenbrunn), Alois Schneider (Todtnauberg), berichtete Wegewart Karl-Heinz Knaupp. Da die installierten Schilder mit den gelben Rauten nach kurzer Zeit schon am Verblassen sind, müssen die Warte mit neuen Rauten nochmals laufen.
Vor drei Jahren hatte der Vereinsvorsitzende angekündigt, bei der nächsten Wahl nicht mehr zur Verfügung stehen zu wollen, allerdings sei derzeit niemand da, der es machen wolle, sagte er. Drei Personen des Vorstands seien insgesamt seit 101 Jahren aktiv: Hans Herdrich seit 26 Jahren Vorsitzender, Rechner Walter Marquardt seit 34 Jahren und Schriftführer Werner Hertkorn seit 41 Jahren. "Wir möchten eigentlich kein Vakuum hinterlassen" , sagte er, die Vorstandsmitglieder stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig wiedergewählt. Weiter gewählt wurden Erika Haller (stellvertretende Vorsitzende), Karl-Heinz Knaupp (Wegewart), José Lozano (Wanderwart, bisher kommissarisch), Leni Trenkle (Wanderwartin für Senioren), Werner Ebser (neuer Naturschutzwart), Theo Rees (neuer Gebietswegewart in Brandenberg-Fahl, als Nachfolger von Richard Riesterer), Kassenprüfer sind Theo Rees und Heinz Kilian.
Bezirksvorsitzender Rudi Maier überbrachte die Grüße des Hauptvereins. Auf mehr Unterstützung beim "Wegleputze" hofft Wanderfreundin Leni Trenkle. Unterstützung der Schule im Rahmen der Aktionstage an Pfingsten stellte Rainer Trojan in Aussicht.
zubi, 20.3.2007, Badische Zeitung

Dorf aktuell: Gespräch mit Bürgermeister Andreas Wießner

Todtnauer Ferienland

Dreisamtäler: Herr Wießner, der Winter lässt nach wie vor auf sich warten. Was bedeutet das für den Tourismus?
Wießner: Der Tourismus im Todtnauer Ferienland stellt nach wie vor einen der bedeutenden Wirtschaftfaktoren dar. Nach einer Steigerung der Übernachtungszahlen im Jahr 2005 um 5,6 %, stellt sich auch das Jahr 2006 trotz des verregneten Augustes positiv dar. Die Übernachtungszahlen belaufen sich auf 370.000. Aufgrund dieser Zahl hat das Todtnauer Ferienland durch die Touristen durchschnittlich etwa 20 % mehr Einwohner, das bedeutet eine entsprechend höhere Kaufkraft, die die Struktur des Einzelhandels und des Handwerks stärkt.
Dreisamtäler: Die meisten Schwarzwaldgemeinden beklagen für 2006 rückläufige Übernachtungszahlen aufgrund des schlechten Wetters. Worauf führen Sie den positiven Trend in Todtnau zurück?
Wießner: Ganz entscheidend trug sicherlich die Todtnauer Ferienland Inklusiv-Gästekarte dazu bei. Mit dieser Karte haben die Gäste eine freie Fahrt mit bis zu drei Bergbahnen, freien Eintritt in Schwimmbäder, Glasbläserhof und Minigolf. Mit KONUS steht ihnen die schwarzwaldweite, kostenlose Nutzung des ÖPNV, sei es Bus, sei es Bahn, zur Verfügung. Außerdem gibt es Rabatte an Skiliften und im Steinwasenpark. Dieses Inklusiv-Angebot kommt bei den Gästen sehr gut an! Um jedoch weiterhin am Tourismusmarkt gegenüber der Konkurrenz bestehen zu können, sind regelmäßig Infrastrukturmaßnahmen und Investitionen nötig. So planen wir im Todtnauer Ferienland die Komplettsanierung des höchsten Naturwasserfalles Deutschlands – das Rundwegenetz wird ausgebaut und durch Farbdruck-Infotafeln einheitlich beschildert, eine Schutzhütte wird wieder errichtet und eine Spritzwasserkanzel wird erstellt. Außerdem soll auf dem Hasenhorn, Todtnaus Hausberg mit Deutschlands spektakulärster Allwetterrodelbahn, ein Aussichtsturm errichtet werden. Beantragt für diese beiden Maßnahmen sind Mittel aus dem „Naturpark Südschwarzwald e.V.“
Dreisamtäler: Und diese Mittel – so stand es kürzlich in der Zeitung - möchte das Land kürzen …
Wießner: Das steht zu befürchten! Wird die bisherige Naturparkförderung von Seiten des Landes um 50 % gekürzt, bleiben wir davon auch nicht verschont und das stellt diese geplanten Projekte in Frage. Aus unserer Sicht – wie auch aus Sicht vieler anderer Gemeinden -  ist diese Kürzung kontraproduktiv. Ohne diese Unterstützung können solche Infrastrukturmaßnahmen nicht realisiert werden, die allesamt ja in Absprache mit den Naturschutzverbänden durchgeführt werden und nicht nur dem Tourismus, sondern auch den Bürgern zugute kommen.
Dreisamtäler: Um wie viel Geld geht es denn bei Ihren geplanten Vorhaben?
Wießner: Die Sanierung des Wasserfalles schätzen wir auf ungefähr 140.000,- Euro und für den Bau des Turmes werden etwa 160.000,- Euro benötigt.
Dreisamtäler: Wir sprachen aber immer noch nicht über den Wintertourismus
Wießner: Ca. 40 % der Übernachtungen sind Wintergäste und hier sind wir natürlich bestrebt, Qualität zu bieten. Das will der Gast heute, das braucht er. So konnten wir kurz vor Weihnachten den längsten Skilift Baden-Württembergs, einen kuppelbaren 4er-Sessellift, in unserem Skigebiet in Todtnau Fahl einweihen.
Dreisamtäler: Diese Maßnahme war nicht ganz billig …
Wießner: Der Kostenaufwand betrug 7 Mio. Euro, die durch die Gesellschafter der Alpin Center Todtnau Feldberg GmbH  - das sind die Stadt Todtnau und die Gemeinden St. Blasien und Feldberg – gestemmt wurden. Dieser Lift, der mit einer Förderkapazität von ca. 2000 Personen pro Stunde und einer Länge von 1490 m - so hoch ist der Feldberg - die Gäste über den Baumwipfeln nach oben schweben lassen soll, hat den alten ausgedienten und gefährlichen Ahornbühlschlepplift ersetzt. Dieser Lift erschließt die Rothaus-Abfahrt, die Weltcuppiste am Ahornbühl sowie die Abfahrten Grafenmatt, Fahl und Silberwiese. Mit einer einzigen Liftfahrt sind nun Abfahrten bis zu drei Kilometer möglich. Der Lift ermöglicht den Zugang also zu unterschiedlichsten Abfahrten, er ist attraktiv für Anfänger und Könner, für Snowborder und Kinder. Mit der Modernisierung war uns auch vor allem ein erhöhter Sicherheitsstandard wichtig.
Dreisamtäler: Fehlt nur noch der Schnee.
Wießner: Rothaus-Abfahrt und Weltcupstrecke können mit 37 Schneelanzen beschneit werden, so dass eine gewisse Schneesicherheit garantiert ist. Allerdings braucht es dafür Temperaturen um den Gefrierpunkt, die wir im Moment ja leider nicht haben … Aber der Winter kann noch kommen!
Dreisamtäler: Todtnau hat nicht nur im Alpinbereich Vieles zu bieten, es gibt auch wunderbare Loipen und die Biathlonanlage am Notschrei, die ja saniert werden soll. Aber ohne Schnee läuft auch da nichts. Denken Sie denn auch über Allwetterangebote nach, um im Winter trotzdem für Gäste attraktiv zu bleiben?
Wießner: Selbstverständlich! Natürlich besteht hier Bedarf, so etwas kann aber von einer Gemeinde unserer Größenordnung nicht alleine gestemmt werden. Aber ganz konkret: momentan verhandeln wir mit dem Laguna-Allwetter-Spaßbad in Weil. Wir möchten diese Einrichtung gerne in unsere Inklusiv-Gästekarte mit einbeziehen. Mit an Bord ist schon die Therme in Bad Krozingen. Diese können unsere Gäste im Schlechtwetterfall mit ihrer Gästekarte schon nutzen - und sie kommen ja auch mit ÖPNV kostenlos dahin. 

Stadtsanierung

Dreisamtäler
: Herr Wießner, Themenwechsel: als ich hier zum Rathaus lief, fiel mir auf, dass im rückwärtigen Bereich Gebäude abgerissen wurden. Die Stadtsanierung läuft?
Wießner: Das haben Sie richtig beobachtet! Im Bereich der Stadtsanierung rund um’s Rathaus tut sich etwas! Die Stadtsanierung begann schon im Jahr 2001 und im Jahr 2007 steht als nächste größere Investition die Komplettsanierung des Rathauses mit 2,6 Millionen Euro an. Das denkmalsgeschützte Rathaus wird im Jahr 2009 150-jähriges Bestehen feiern, bis dahin soll die Sanierung abgeschlossen sein.
D
reisamtäler: Die Stadtsanierung umfasst aber noch weitere Maßnahmen.
Wießner: Richtig! Mit dem Abriss des Gebäudes hinter dem Rathaus – es wurde bisher von DRK/Bergwacht und der Energieversorgung Oberes Wiesental genutzt, die beide umgesiedelt wurden – wurden notwendige Freiflächen geschaffen. Dort möchte eine Investorengruppe aus Todtnau ein Gebäude für Betreutes Wohnen erstellen. Die Lage dafür wäre optimal: mitten im Stadtzentrum und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gesundheitszentrum.
Dreisamtäler: Das Gesundheitszentrum ist eine neue Einrichtung in Todtnau?
Wießner: Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Zahoransky entstand ein Gesundheitszentrum. Dieses Zentrum soll mittelfristig eine medizinische Rund-um-die-Uhr-Versorgung für die Todtnauer Bürger gewährleisten, in dem sogar kleinere Operationen möglich sein werden. Bisher ist das Problem, dass man mit einer Verletzung am kleinen Finger nach Lörrach ins Krankenhaus fahren muss. Zukünftig können solche Verletzungen vor Ort versorgt werden. Jetzt schon finden sie in dem Zentrum Arzt- und Physiotherapiepraxen, des weiteren Kosmetikstudio, Fußpflege, Logopädie. Dieses Angebot läuft sehr gut und wird von den Bürgern gerne angenommen.
Dreisamtäler: Die Versorgung für die ältere Bevölkerung ist in Todtnau ja dann sehr gut abgedeckt, denn ein Altenheim gibt es ja auch.
Wießner: Stimmt! Unser Altenheim ist mit derzeit 99,2 % voll ausgelastet und die Warteliste ist lang. Deshalb ist die Erweiterung von 50 auf 70 Betten geplant. Sofern der zuständige Ausschuss in Stuttgart den gestellten Zuschussantrag positiv entscheidet, werden wir im Jahr 2007 für 3,9 Millionen Euro die Erweiterung angehen. Mit dieser Investition will es Todtnau den Mitbürgerinnen und Mitbürgern hier in dem ländlichen Raum möglich machen, ihren dritten Lebensabschnitt da  zu verbringen, wo sie gelebt haben, damit sie ihren Lebensabend in gewohnter Umgebung genießen können. Gleichzeitig soll es ihnen mit dem Angebot des Gesundheitszentrums und dem Betreuten Wohnen ermöglicht werden, sich selbst voll versorgen zu können.

Todtnauberger Wasserfall - Dezember 2006
Todtnauer Rathaus
 
Bürgermeister Andreas Wießner
 
Todtnauberger Wasserfall
Fotos: Dagmar Engesser

Dreisamtäler: Nochmal zurück zum Bebauungsplan rund ums Rathaus. Wenn gebaut wird, spielen heute ja auch Energiekonzepte eine Rolle. Ist hier etwas vorgesehen?
Wießner: Der Gemeinderat hat für diesen Bereich ein Energiekonzept erstellt. Dieses ganze Gebiet – Gesundheitszentrum, Betreutes Wohnen, Grundschule, Rathaus, Haus des Gastes soll über eine Hackschnitzelanlage mit Nahwärme versorgt werden.
Dreisamtäler: Wald hat Todtnau ja genug!
Wießner: Richtig! Todtnau ist mit einer Gesamtfläche von 5000 Hektar Stadtwald einer der größten Waldbesitzer Baden-Württembergs. Nachdem der Wald nach dem Jahr 1999 eher das Sorgenkind der Gemeinden war, entwickelt er sich derzeit zumindest für Todtnau wieder zur Sparkasse. Wir werden im Jahr 2006 bei einem Hiebsatz von ungefähr 34.000 Festmetern vermutlich in diesem Wald einen Gewinn von ca. 500.000,- Euro erwirtschaften. Dank der großen Nachfrage durch die Sägewerke und aufgrund der Entwicklung der Energiepreise hat dieser Waldbesitz für Todtnau für die kommenden Jahre wie auch schon in der Vergangenheit eine enorme wirtschaftliche Bedeutung.
Dreisamtäler: Herr Wießner, ich danke für das Gespräch!

Mit Andreas Wießner sprach Dagmar Engesser, 25.1.2007, www.dreisamtaeler.de 

 

Spendenkasse am Wasserfall - Sponsoren gesucht

"Todtnauer Ferienland" braucht Unterstützung für Sanierungsarbeiten / Sponsoring von Stufen, die erneuert werden müssen

Einer der größten Todtnauer Tourismusmagneten soll auch zukünftig seine Anziehungskraft für Urlauber und Tagesgäste nicht verlieren. "Stillstand ist Rückstand" , so lautet die Parole der Stadt Todtnau, wenn es um das höchste Wasserspektakel Deutschlands und um ihren Wasserfall von Todtnauberg nach Aftersteg geht. So hat sich die Stadt Todtnau dem Vorhaben verschrieben, ihre Naturfaszination insgesamt noch naturnaher aufzuwerten und die optische Darstellung weiter entscheidend zu optimieren. Ein dafür ins Leben gerufener "Wasserfallausschuss" , bestehend aus Mitgliedern aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft beschäftigt sich seit Monaten mit dieser interessanten Aufgabe. In mehreren Sitzungen und Ortsbegehungen wurde nun ein umfangreiches Konzept für die Sanierung des Naturdenkmals erarbeitet und dem Gemeinderat vorgelegt. Insgesamt sind 134 600 Euro für die Sanierung und Aufwertung des 97 Meter hohen Naturwasserfalls vorgesehen. Unter anderem soll die Begehbarkeit verbessert, Stufen und Geländer erneuert, die Beschilderung vereinheitlicht und vereinfacht, Zugänge verbereitert und ausgebaut werden, steile Passagen sollen zusätzlich Geländer und Brücken erhalten. Als besonderes Highlight sind der Ausbau des Felsenweges mit Schatzsteinanbindung und eine Spritzwasserkanzel vorgesehen. Als erstes wichtiges Ergebnis der Ausschussarbeit konnte mit dem Segen der Stadt Todtnau ein Antrag auf Naturparkförderung auf den Weg gebracht werden. Mit der erhofften Förderzusage könnte dann das auf zwei Jahre angelegte Projekt im Jahre 2007 gestartet werden.

Zur Vergrößerung des finanziellen Spielraumes wurde dieser Tage auch eine Spendenkasse am Wasserfall installiert. Die eingehenden Spenden sollen zur Sanierung von Stufen und Wegen entlang des Naturwunders verwendet werden. Die Tourismus - GmbH Todtnauer Ferienland plant außerdem ein Sponsoring von Stufen. Interessenten können sich bei der Tourismus GmbH oder im Internet unter www.todtnauer-wasserfall.de als Gönner des Wasserfalls vormerken lassen. Das Naturschauspiel wird jährlich von mehr als 500 000 Gästen besucht.
Gerhard Asal, 7.12.2006, www.badische-zeitung.de

 

Sitzbank oberhalb Muggenbrunn mit Alpensicht

Muggenbrunner "Bänkler" Ludwig Kunz und Walter Mühl

Ludwig Kunz, stellvertretender Ortsvorsteher von Muggenbrunn, und Schreiner Walter Mühl sitzen Probe auf der neuen Sitzbank.

Foto: Karin Maier

"Mein Muggenbrunn, nur Du kannst dieses Fleckchen Erde sein" - verständlich, dass Ludwig Kunz im Luftkurort Muggenbrunn bei der Aussicht vom "Köpfle" ins Gedichte-Rezitieren gerät. Seit wenigen Wochen steht auf 1172 Metern über Meereshöhe eine von Schreiner Walter Mühl angefertigte drei Meter lange kommode Sitzbank aus Fichtenholz mit Fußabstützleiste sowie einem Vespertisch und daneben eine weitere Aussichtsbank. Im günstigsten Wetterfall hat man Alpensicht und den Titel trägt der Platz nun auch. "Wir sind auf Augenhöhe mit dem zukünftigen Hasenhorn-Turm", schmunzelt Ludwig Kunz. "Die drei höchsten Berge im Schwarzwald sieht man von hier aus", freut sich auch Walter Mühl. Für die Bank hat ihm Ludwig Kunz das Holz zur Verfügung gestellt, aus der Bevölkerung kam eine Spende von 50 Euro. Ihre Vision, rund um Muggenbrunn weitere Themenbänke aufzustellen, um die schönsten Plätze den Einheimischen und Feriengästen vor Augen zu führen, möchten die beiden Muggenbrunner nicht auf die lange Bank schieben.
14.10.2006, www.badische-zeitung.de

 

Krötenschutz in Präg dringend erforderlich

Jedes Jahr wieder bin ich im Frühjahr entsetzt darüber, wie viel Hunderte oder gar Tausende Kröten (übrigens auch sehr seltene Arten!) auf der Durchgangsstrasse durch die Gemeinde Praeg totgefahren werden.
Es ist mittlerweile in fast allen Orten Standard, Krötenzäune zu errichten und die Tiere zu sammeln.
Ich bin verwundert, daß ausgerechnet in Präg, einem Ort, der doch besondere Naturschutzgebiete und grosse landschaftliche Schönheit aufweist und auf Tourismus setzt, eine solche Aktion nicht möglich ist? Das sinnlose Sterben jedes Frühjahr ist wirklich unnötig und grausam und trägt zum Aussterben seltener Krötenarten in diesem wertvollen, noch vom Gletscherklima bestimmten Biotop bei.
Barbara Nies, 26.4.2006, ba.nies@web.de


 

Schwarzwaldverein Todtnau schließt Wegemarkierung ab

Das Instandhalten der Fuß- und Wanderwege haben sich die Wanderfreunde im Todtnauer Ferienland ebenso auf ihre Fahne geschrieben, wie das gemeinsame Erleben der heimatlichen Natur. Bei elf Wanderungen im vergangenen Jahr wurden, wie der von Schriftführer Werner Hertkorn verlesene Bericht zeigte, insgesamt 182 Kilometer auf Schusters Rappen zurückgelegt.

Spaß am Wandern hatten 121 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Aber auch die Wanderwarte waren wieder recht fleißig unterwegs um Wege- und Pfade begehbar zu machen, Gras und Dornen zu schneiden und wo es nötig war, Ausbesserungen an Stegen vorzunehmen. Gleiches gilt auch für die Beschilderungen und Markierungen der Routen. Alles in allem summierten sich die von den Gebietswanderwarten erbrachten Einsatzstunden im vergangenen Jahr auf 258, was ihnen ein verdientes Lob durch den Vorsitzenden Hans Herdrich einbrachte.  Auch bei den Wegemarkierungen konnten - wie den einzelnen Berichten zu entnehmen war - die “letzten Lücken inzwischen geschlossen werden” . Alte Holzschilder wurden restauriert, Rauten und Hinweistafeln ergänzt oder neu angebracht. Fünf Helfer waren bei der im vergangenen Jahr durchgeführten “Pflege-Aktion” im Todtnauer Ferienland im Einsatz. Dass auch Radfahren fit hält, bewiesen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer mehrtägigen Radtour durch die Pfalz. Lohnende Ziele in der näheren Umgebung wurden regelmäßig von den “Donnerstags-Wanderern” erkundet. Sie legten 2005 immerhin116 Wander-Kilometer zurück.

Um die Präsenz des Schwarzwaldvereins Todtnau im Internet kümmert sich Jose Lozano. Schließlich, so betonte er, wolle man mit der Zeit gehen und Mitgliedern und Freunden die Vorzüge dieses neuen Kommunikations-Mediums zugänglich machen. Als wichtiges Ziel für 2006 bezeichnete Lozano das Gewinnen neuer Wanderfreunde. Im Visier aber hat man auch Vermieter und Gastbetriebe. Schließlich bietet das Todtnauer Ferienland gerade Erholungssuchenden viele lohnende Wanderziele. Den Dank des Bezirks an die Todtnauer Wanderfreunde überbrachte Benno Gessner aus Hausen.
Zahlreiche langjährige und verdiente Todtnauer Wanderfreunde wurden bei der Jahreshauptversammlung von Vorstand Hans Herdrich mit der Vereins-Ehrennadel in Gold und Silber geehrt. Gold für 50 Jahre erhielten neben Altbürgermeister und Ehrenbürger Edmund Keller auch Winfried Walliser aus Aitern. Ebenfalls Gold für 40 Jahre gab es für Schriftführer Werner Hertkorn sowie Theodor Rees und Franz Gramespacher. Mit Silber wurden neben dem Vorsitzenden Hans Herdrich und seiner Familie auch viele langjährigen Wanderfreunde belohnt: Herbert Winkler, Arnold Brender, Klaus Dutschke, Thomas und Ursula Honeck, Theodor Atzenberger, Andreas Burget, Klaus Höllgen, Dietmar Kaiser, Helmut Lais, Hermann und Annemarie Laufer, Richard und Christa Riester, Erwin Schreiber, Christian Weber sowie Herbert Winter Sie gehören dem Schwarzwaldverein seit 25 Jahren an.


22.3.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Todtnauer Hinterwald-Inferno-Abfahrtsrennen als alpine Vielseitigkeitsprüfung

Der olympische Gedanke, dabei sein ist alles, steht bei Jedermann-Rennen im Vordergrund - ein bisschen interessieren Minuten und Sekunden aber dennoch. Im Zielraum beim Todtnauer Hinterwald-Inferno-Abfahrtsrennen stand deshalb eine Tafel, auf der alles zu finden war: Platzierungen, Zeiten, Abstände. Fleißige, junge Mädchen aktualisierten das Tableau fast im Sekundentakt, denn 212 Fahrer wollten sich dort wiederfinden.

Auch Reinhard Gerspacher suchte sich auf der Tafel. 11:52,22 Minuten hatte er für die 9,3 Kilometer vom Grafenmatt höchst ins Todtnauer Tal gebraucht. Damit lag er zwischenzeitlich auf Rang vier, am Ende war er 16. Das sei ja ganz prima, “aber wo ist der Edgar? Den Winterhalter, hab´ ich den gepackt?” , fragte er und ging die Karteikärtchen durch. Für den Todtnauer war die eigene Platzierung offensichtlich zweitranging, Hauptsache den Kumpel abgehängt. Doch schließlich entdeckte er die Startnummer 65: Edgar Winterhalter aus dem gemeinsamen. Team “Alte Münz” hatte ihm zwölf Sekunden abgenommen. Die Enttäuschung war groß. “Na klasse” , meinte Gerspacher ironisch, “da kann ich mir jetzt wieder ein ganzes Jahr was anhören.” Mit 11:15,85 Minuten noch schneller im Ziel war wie erwartet Wilfried Straub. Der Furtwangener kennt sich mit derartigen Veranstaltungen aus, er hat schon unzählige lange Abfahrtsrennen bestritten. In Mürren (Schweiz), bei der “Mutter” aller Inferno-Rennen (knapp zehn Kilometer lang), war er schon zwei Dutzend Mal am Start, “doch hier vor der Haustür gut auszusehen, das ist mir schon wichtig” , betont er.

Die längste Abfahrt Deutschlands sei einerseits eine schöne Sache, vor allem aber “eine Vielseitigkeitsprüfung” , sagt Straub, der ursprünglich aus dem Langlauf kommt, sich aber dennoch auf der Todtnauer Strecke (736 Meter Höhendifferenz) nicht unbedingt im Nachteil gegenüber den Spezialisten wähnt: “Hier brauchst du viel Kondition und Kraft” , sagt er. Auf langen Teilstücken “kommst du ewig nicht aus der Hocke” , dann am Rösle ein giftiger Gegenanstieg, “der kostet richtig Körner” . Und zwischendrin gibt es auch jede Menge fast ebene Passagen, ” da musst du viel schieben” , sagt Straub. Letztes Jahr sei er fast als einziger mit langen Stöcken angetreten, “da haben viele gelacht.” In diesem Jahr ging schon die Mehrzahl der Starter mit längeren Stöcken an den Start. Die Geschwindigkeiten seien mit denen beim längsten und ältesten Volksski-Abfahrtsrennen der Welt in Mürren nicht vergleichbar. “Hier sind es in der Spitze vielleicht 70 Kilometer pro Stunde, dort mehr als 130” , erzählt Straub, dennoch sei das Todtnauer Inferno eine große Herausforderung für Waden und Oberschenkel und “eben hier zu Lande das längste seiner Art” . Der jüngste Teilnehmer hatte erst 14 Jahre auf dem Buckel (15:17,08), der älteste 76 Jahre (18:39,33). Im vergangenen Jahr bei der Premiere in Todtnau ist Straub, der mit seinen Kollegen den Teamwettbewerb gewann, Zweiter gewesen. “Ich glaube, dafür reicht es diesmal aber nicht” , obwohl seine Zeit rund eine Minute unter der des Vorjahressiegers lag. “Der Schnee ist gut, die Siegerzeit wird bei ungefähr 10:50 liegen” , sagte er. Am Ende wurde er Vierter. Lokalmatador Marcel Sayer beendete die Talfahrt vorbei am Bundesleistungszentrum Herzogenhorn, Bernauer Kreuz und durch den Todtnauer Stadtwald nach 10:52,43 Minuten noch vor Favorit Bernd Lais (Todtnau/ 11:12,21). Eine Superzeit hatte der 17-Jährige hingelegt und 20 Sekunden auf den Zweiten herausgefahren, zwischen Platz zwei und sieben lagen dann nur knapp acht Sekunden. “Das lag an meinen Skiern” , sagte Sayer auf der Suche nach einer Erklärung für die schnelle Fahrt.
“Die Veranstaltung war wieder ein voller Erfolg, nächstes Jahr machen wir das auf jeden Fall wieder” , sagte der sportliche Leiter des Inferno-Rennens, Gerhard Thoma. Dann will auch Reinhard Gerspacher wieder starten und einen neuen Versuch unternehmen: “Nächstes Jahr pack´ ich den Edgar” , sagt er Augen zwingernd zu seinem Kumpel gewandt.
Alles von
Uwe Rogowski vom 13.1.2006 auf www.bzol.de lesen


 

 

 

Dorf aktuell: Todtnau - Leben nach dem Feuerwehr-Urteil

Todtnauer Ferienland / Bürgermeister Wießner im Gespräch mit dem Dreisamtäler

Dreisamtäler: Herr Wießner, im vergangenen Jahr gab es in Todtnau harte Auseinandersetzung um die Feuerwehr bis hin vor das Verwaltungsgericht. Der Richterspruch damals war nicht in Ihrem Sinne und hat auch in anderen Kommunen für Wirbel gesorgt.
Wießner: Oh, das ist schon wieder Schnee von gestern! Der Ortschaftsrat des Ortsteiles Geschwend hatte damals gegen die vom Stadtrat Todtnau beschlossene Auflösung der Abteilungsfeuerwehr vor dem Verwaltungsgericht Freiburg geklagt. Dieses gab dem Ortschaftsrat dahingehend Recht, dass die Eingemeindungsverträge zwingend einzuhalten seien, in denen Geschwend eine eigene Feuerwehr zugesichert ist. Die Richter gestanden der Stadt Todtnau durchaus zu, dass eine Fusionierung aus Kostengründen Sinn mache, dies aber eine politische Entscheidung sei, die im Einvernehmen mit dem Ortschaftsrat getroffen werden müsse.

Dreisamtäler: Todtnau musste also in den sauren Apfel beißen und für Geschwend sowohl eine neue Feuerwehrgarage bauen als auch ein neues Fahrzeug beschaffen?
Wießner: Genau darum ging es, war aber letzlich nicht zu finanzieren. Als Kompromiss bot Todtnau im Einvernehmen mit dem Ortschaftsrat an, dass Geschwend das bisheriges Fahrzeug solange nutzt, wie dieses seinen Dienst noch ausführen kann und erst danach eine Fusionierung mit Präg oder Todtnau stattfinden wird. Doch die Feuerwehrabteilung Geschwend hat sich daraufhin überraschenderweise entschlossen, den Feuerwehrdienst komplett aufzugeben.

Dreisamtäler: Wie ist es dann um die Sicherheit der Bevölkerung bestellt?
Wießner: Die ist durch den Dienst von sechs Feuerwehren gewährleistet.  Mit dem Haushaltsplan 2006 hat der Feuerwehkommandant der Gesamtwehr Todtnau dem Gemeinderat eine Prioritätenliste für die nächsten 10 Jahre vorgelegt. Diese beinhaltet unter anderem den Neubau einer Feuerwehrgarage in Ortsteil Herrenschwand, so wie die Anschaffung von Gerätschaften und Fahrzeugen in Höhe von weit über einer Million Euro. Neben Herrenschwand sind dann Todtnauberg und Präg - in diesen Ortsteilen wurde in den vergangenen Jahren kräftig investiert - auf dem neusten Stand der Technik im Bereich der Gerätehäuser. Dies zeigt, dass die Stadt zu ihrer Feuerwehr steht.

Tourismus in Todtnau
Dreisamtäler: Tourismus ist ein wichtiges Standbein Todtnaus. Viele Schwarzwaldgemeinden haben mit dem Rückgang von Gästezahlen zu kämpfen.
Wießner: Der Tourismus ist einer unserer wichtigsten Wirtschaftsfaktoren, das ist richtig. Todtnau hat derzeit etwa 370.000 Übernachtungen und ist somit größter Tourismusanbieter des Landkreises Lörrach. Damit es so bleibt, heißt es am Ball zu bleiben. Es ist nötig im Tourismusbereich zu investieren und wir haben wichtige strukturelle Maßnahmen eingeleitet.

Dreisamtäler: Können Sie das konkretisieren?
Wießner: Wir haben zum Beispiel eine neue Gästekarte, eine Art „all-inclusive-card“, kreiert. Diese Karte gibt den Besuchern des Todtnauer Ferienlandes nun die Möglichkeit, neben der kostenfreien Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs im ganzen Schwarzwald – also KONUS - noch weitere Vergünstigungen in Anspruch zu  nehmen: eine Bergfahrt am Hasenhornlift, freier Eintritte in die Schwimmbäder Todtnaus und Todtnaubergs, den Glasbläserhof, das Haus der Natur, das Bergwerk in Todtmoos und das Museum „Am Burghof“ in Lörrach und vieles mehr. Um Gäste zu motivieren, länger im Todtnauer Ferienland zu verweilen, werden die Leistungen gestaffelt. Ab drei Übernachtungen wird die Angebotspalette erweitert. Vielleicht haben sich auch Dank dieses Angebots die Übernachtungszahlen für 2005 wieder ins Positive gewendet.

Dreisamtäler: Diese Karte gibt es seit Jahresbeginn 2005. Finanziert wurde sie durch eine Erhöhung der Kurtaxe und die Beteiligten waren damals noch unsicher, ob sich dieses Angebot wirklich tragen wird.
Wießner: Im Prinzip funktioniert die Karte. Mit dem Jahr 2006 haben wir kleinere Modifikationen vorgenommen, wie die oben erwähnte Staffelung: wer länger übernachtet bekommt mehr geboten. Auch hoben wir die Kurtaxe um 30 Cent an. Trotz dieser Anhebung liegt die Kurtaxe immer noch im Durchschnitt auch anderer Tourismusanbieter. Und die Gäste sind begeistert von dieser Karte!

Dreisamtäler: Das Hasenhorn hat mit einer Allwetterrodelbahn sein Aussehen verändert.
Wießner:  Ja, auch das ist eine wichtige strukturelle Maßnahme! Dank eines Investors konnte am Hasenhorn, dem Hausberg Todtnaus, eine neue Seilbahn, sowie die längste und attraktiveste Allwetterrodelbahn Deutschlands – eine sogenannte Coasterbahn – eingeweiht werden. Mit dieser Neuheit konnte der Umsatz im Bereich des Einzelhandels und der Gastronomie vor allem im Stadtgebiet Todtnau teilweise um mehr als 10% gesteigert werden. Damit das so bleibt, haben sich die Gewerbetreibenden auch etwas einfallen lassen, nämlich „Rodeln mit Mehrwert“. Mit der Eintrittskarte für die Coasterbahn sind über 20 zusätzliche Angebote zum Teil in Rabattform verknüpft, die zum Verweilen und Shoppen in Todtnau einladen.

Dreisamtäler: Jedes Jahr, wenn ich Sie besuche, denke ich, dass das Rathaus in Todtnau keine Aushängeschild für den Tourismus ist.
Wießner: Da haben Sie Recht! Im Januar dieses Jahres hat der Gemeinderat die Komplettsanierung Rathaus beschlossen. Das historische Gebäude wird 2009 150 Jahre alt, bis dort hin soll die Sanierung abgeschlossen sein. Wir haben eine Ausgleichsstockantrag beim Land gestellt und wenn dieser positiv beschieden wird, werden auch knapp eine Million Stadtbaufördermittel fließen, da das Rathaus im Sanierungsgebiet liegt. Damit kann der Ortskern ebenfalls in die Sanierung mit einbezogen werden.

Dreisamtäler: Auch für den Skisport verfolgen Sie ehrgeizige Ziele.
Wießner: Der Wintersport ist wichtig für Todtnau! Da ist zum einen das alpine Skigebiet in Todtnau-Fahl zu nennen. Dort ist nach wie vor der Ersatz des Ahornbühlschleppliftes durch einen planfestgestellten, kuppelbaren Vierer-Sessellift geplant. Diese Investition in Höhe von 7 Mio Euro ist dringend notwendig, da der derzeitige Schlepplift aufgrund der Steilheit und der Gefährlichkeit nicht alle Gäste, seien es Kinder, Ungeübte oder Snowboarder, befördern kann. Nachdem teilweise Bürgschaften durch die Kommunalaufsichten der beteiligten Gemeinden Feldberg, St. Blasien, Todtnau genehmigt sind, gehe ich davon aus, dass diese zukunftsweisende Investition nun auch finanziert werden kann.

Dreisamtäler: Dann wäre wohl noch der Biathlonsport zu nennen.
Wießner: Im Bereich des Biathlon-Zentrums am Notschrei, dem einzigen in Baden-Württemberg, sind Bestrebungen im Gange, die Schießanlage zu modernisieren, ein Start- und Zielhaus, sowie ein Funktionsgebäude zu erstellen. Hier erhofft sich Stadt Todtnau Unterstützung durch den Skiverband Schwarzwald, der Träger dieser Anlage ist. Die Hoffnung ist auch darauf aufgebaut, dass der Biathlonsport derzeit ein Sport ist, der immer Zulauf bekommt. Im übrigen wird dort im Frühjahr 2006 durch den DSV die Zertifizierung der Notschrei-Loipe zum Nordic-aktiv-Zentrum erfolgen.

Wirtschaft
Dreisamtäler: Todtnau steht für Zahnbürstenproduktion und Firmen, die weltweit agieren. Wie sieht die wirtschaftliche Situation Todtnaus aus?
Wießner: Im vergangenen Jahr gab es heftige Turbulenzen und zwar durch die Insolvenz eines der größeren Arbeitgebers, der Firma Interbros GmbH. Doch auch hier ist wieder etwas Ruhe eingekehrt. Fast alle Arbeitsplätze konnten durch die Übernahme der Wilden AG Schweiz gesichert werden. Nach einem finanziell schwierigen Jahr 2003, bei dem die Gewerbesteuer massiv einbrach und zwar auf nur 300.000 Euro, freute sich die Stadt im Jahr 2005 über Gewerbesteueraufkommen der ortsansässigen Firmen in Höhe von ca. 1,5 Miollionen Euro. Dadurch werden einige dringend notwendige Investitionen realisierbar. Dieses Gewerbesteueraufkommen wurde durch 124 Betriebe erarbeitet. Dies zeigt die nach wie vor gute, vielseitige Struktur im Bereich Handel, Handwerk und Gewerbe im Oberen Wiesental.

Dreisamtäler: Die drohende Insolvenz von Interbros war sicher ein Schock für Todtnau!
Wießner: Allerdings! Interbros war Europas größter Zahnbürstenproduzent und eine gesunde Firma, die schwarze Zahlen schrieb. Sie wurde durch die Insolvenz der Muttergesellschaft mit in den Sog hineingerissen. Die globalen Abhängigkeiten haben wir sehr deutlich zu spüren bekommen.

Dreisamtäler: Herr Wießner, vielen Dank für das Gespräch!

Der DREISAMTÄLER aus Kirchzarten- DIE Informationszeitung für Dreisamtal und Hochschwarzwald
Dagmar Engesser am 9.2.2006 in www.dreisamtaeler.de

 

Todtnau bietet 2006 über 700 touristische Veranstaltungen

Todtnau bietet mit über 700 touristischen Terminen pro Jahr einen reichhaltigen Veranstaltungskalender für Touristen und Einheimische an. Getragen wird dieses Programm in starkem Maße von Vereinen und ehrenamtlich tätigen Bürgern.

Die zweite Auflage des Hinterwald-Inferno-Rennens: Das längste Abfahrtsrennen Deutschlands, über 9 km lang und fast 1.000 Höhenmetern findet am 11. Febuar 2006 statt. Schon jetzt wird eine Rekordteilnahme erwartet.

Im Mai wird der Forstverein Baden-Württemberg zusammen mit Schweizern Kollegen mit über 400 Förstern in Todtnauberg tagen.

Beim Kirschtortenfestival am 14. Mai zeigen gestandene Konditoren und ambitionierte Hobbykonditoren ihre Kunst. Im Rahmenprogramm gibt es Kirschtortenkurse, Musik, Kinderprogramm und viel Wissenswertes rund um die sahnigste Versuchung seit es den Schwarzwald gibt.

Karl Ludwig Nessler, Erfinder der Dauerwelle, stammt aus Todtnau und würde in diesem Jahr 100 Jahre alt. Todtnau begeht dieses besondere Jubiläum am 28./29. Oktober 2006 in Form von  Frisörwettbewerben und vielem mehr. An diesen beiden Tagen werden über tausend Besucher und Ehrengäste des Frisörhandwerks aus aller Welt teilnehmen. Am Ende der Veranstaltung wird der Nessler-Ehrenpreis wird durch Nessler-Komitee, dem Herrn Günther Aman vorsteht, verliehen.
Dagmar Engesser am 9.2.2006 im Dreisamtäler

Todtnauer Ferienland: Angebot wird umgebaut

Stärker als erwartet wurde die im Januar dieses Jahres eingeführte Inklusiv-Gästekarte von den Feriengästen im Todtnauer Ferienland beansprucht, berichtete Sascha Hotz, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Todtnauer Ferienland, im Gemeinderat: „Der Deutsche freut sich ungemein, wenn er etwas geschenkt bekommt.“ Unter anderem haben Urlauber im Todtnauer Ferienland bislang drei Bergbahnfahrten inklusive – wahlweise mit Belchenseilbahn, Hasenhornlift oder Feldbergbahn, oder ein Tagesticket im Steinwasenpark. Aus Kostengründen soll das Angebot nun umgebaut werden. Die Gesellschafterversammlung der Tourismus GmbH hat vor wenigen Tagen mit 92 Prozent der Stimmen einen Multifunktionscoupon beschlossen, der ab dem 14. Januar 2006 erst ab drei Übernachtungen “Bonbons“ wie die Fahrt mit der Feldbergbahn, einen Rabatt von 5 Euro auf die Belchenseilbahn oder den Steinwasenpark oder die Vita-Classica-Therme einräumt. Der Gemeinderat stimmte dem und einer Erhöhung der Kurtaxe um 30 Cent zu. Die Kurtaxe liegt damit in Todtnau-Stadt, Todtnauberg und teilweise in Muggenbrunn bei 1,80 Euro. In den Ortsteilen gelten unterschiedliche Kurtaxesätze.

Wichtig sei gewesen, nicht groß zurückrudern zu müssen bei den Leistungen, erklärte Hotz. Als Deckelsumme seien für dieses Jahr 144000 Euro eingeplant gewesen, die auf Grund der Nachfrage komplett ausgeschöpft worden seien. 75000 Euro müssen bis nächstes Jahr auf Grund der geschätzten Übernachtungszahlen zusätzlich aufgebracht werden. Damit sei die “Deckelsumme so fixiert, dass wir ganz gut hinkommen“. Froh sei man, den “kritischen Kantonisten“, die Belchenseilbahn auf Grund der Angebotsumstellung weiterhin dabei zu haben. Eine Erhöhung der Kurtaxe von 40 Cent sei im Gespräch gewesen, „das hätte uns auf Augenhöhe mit Hinterzarten und Baiersbronn gebracht“ (Hotz). Die Inklusivkarte enthält künftig zusätzlich zur ebenfalls seit diesem Jahr geltenden kostenfreien Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (Konus) ab der ersten Übernachtung eine Fahrt mit der Hasenhornbergbahn (Hotz: „Der absolute Renner bei der bisherigen Karte“) , die Nutzung der beiden Schwimmbäder, den Besuch von Glasbläserhof, Haus der Natur und Bergwerk Todtmoos/Museum am Burghof sowie die Nutzung der Skilifte Muggenbrunn/Notschrei von Montag bis Freitag. Die unterschiedlichen Kurtaxesätze im Todtnauer Ferienland hält Stadtrat Harald Ebner für unsinnig. Stadtrat Paul Gutmann wies auf den Werbeeffekt für die Anbieter hin. Hans Gelpcke würde Gäste mit kurzer Verweildauer bei bestimmten kostenlosen Angeboten außen vor lassen: „Deshalb bleibt kein Gast länger“. Diese Meinung teilten auch Oliver Fiedel und Christoph Buck. Stadtrat Leonhard Zimmermann kritisierte, dass noch keine statistische Zahlen vorliegen.

 

Dauerwelle wurde in Todtnau erfunden

Verein für Heimatgeschichte: 2006 ist 100-jähriges Jubiläum der Erfindung Karl Nesslers / Original-Apparat wird nachgebaut

Eine Gedenktafel an Karl Nesslers" Geburtshaus in Todtnau, am Fuße des Hasenhorns, erinnert an den Todtnauer Erfinder der Dauerwelle. Im Jahre 1906 hatte er ein Patent angemeldet, welches die Friseurwelt revolutionierte. Der Verein für Heimatgeschichte Todtnau will das "Hundertjährige" im kommenden Jahr ganz groß feiern.

Es existiert eine Nessler-Chronik mit zwei Auflagen, die noch in einigen Familien aufbewahrt werden. Der Original-Apparat der Erfindung ist, zusammen mit weiterentwickelten Nachfolge-Apparaten in Lenzkirch, im Firmenmuseum der früheren Firma Kadus ausgestellt. Monika Schneider berichtete in der gut besuchten Generalversammlung des Vereins für Heimatgeschichte über die geplanten Aktivitäten der Stadt Todtnau, des Nessler-Komitees, der Firma Wella und der Friseurinnungen zu den Jubiläumstagen im Oktober nächsten Jahres. Der Verein lässt ein Duplikat des ersten Nessler Apparates nachbauen. Glücklicherweise sind noch einige Friseurwerkzeuge aus der Zeit Nesslers vorhanden. Das weitere Bemühen geht in das Auffinden eines historischen Friseursalons. .....
Für 20-jährige, professionelle Kassenführung, seit der Vereinsgründung 1985, wurde Fritz Wilkesmann geehrt. Ursula Drändle-Heger hat sich bereit erklärt, das Amt des Kassierers für ein Jahr weiterzuführen.
Alles vom 3.6.2005 auf www.bzol.de

  

 

Besonders freundlicher Ferienplatz - 3 mal in Todtnauberg

TODTNAUBERG. "Urlaubsspaß für die ganze Familie". Das garantiert jetzt auch der Fremdenverkehrsort Todtnauberg - und das sogar im Dreierpack: Iris Boch vom Hotel "Engel", Andrea Brender vom Bauernhof "Kehrwieder" und Martina Brender vom "Bühlhof" durften jetzt die Auszeichnung als "besonders familienfreundlicher Ferienplatz" in Baden-Württemberg entgegennehmen.

Darüber freuten sich natürlich auch der Geschäftsführer der Todtnauer Ferienland GmbH, Sascha Hotz, und Todtnaubergs Ortsvorsteher Arthur Strohmenger. Damit zählen die Ausgezeichneten zum erlauchten Kreis von mittlerweile 20 familienfreundlichen Urlaubsorten im Ländle.

Arthur Strohmenger nannte die Prädikatisierung "wichtig mit Blick auf die Zukunft des Fremdenverkehrsortes Todtnauberg". "Die Urlauber, die jetzt als Kinder mit ihren Eltern nach Todtnauberg kommen, die kommen später einmal mit ihren eigenen Familien zurück", setzt Strohmenger auf eine Art Domino-Effekt über Generationen hinweg. Dass die Auszeichnung nicht von ungefähr kommt, machte Iris Boch deutlich, die die Auszeichnung zum wiederholten Mal in Händen hält: "Die Anforderungen sind hoch, da genügt es nicht, einfach nur ein Kinderbett in den Raum zu stellen." Und auch die Kommune muss mitziehen: Mit Spielplätzen für die Kleinen, mit entsprechenden Programmen für die Kinder. Noch in diesem Jahr zum Beispiel soll ein Streichelzoo eingerichtet werden.
BZ vom 2.8.2004

  

 

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