Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Gemeinde Simonswald im Hochschwarzwald
Simonswälder Tal - Info ab 9/2005
 

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KOGL Emmendingen: Fachwarte retten Streuobstwiesen

"Erhalt traditioneller Obstsorten am Oberrhein" ist das Interreg-Projekt überschrieben, an dem sich der Kreisverband Obstbau, Garten und Landschaft Emmendingen (KOGL) in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau im Landratsamt beteiligt. Im Elztal soll sich eine noch zu gründende Arbeitsgruppe um den Erhalt der Bestände kümmern.

Die Landschaft am Oberrhein entlang des Rheingrabens und in der Vorbergzone ist durch die zahlreichen Streuobstwiesen geprägt. Diese sind neben ihrer optischen und ökologischen Bedeutung auch Bestandteil einer wirtschaftlichen Wertschöpfung, sowohl im Erwerbsobstbau als auch in den Familiengärten. Durch Überalterung der Bäume und mangelnde Pflege sind viele Bestände jedoch bedroht. Altes, über Generationen weitergegebenes Wissen und Erfahrungen drohen dort ebenso verloren zu gehen wie die über Jahrhunderte selektierten lokalen Besonderheiten und die genetische Vielfalt der Bestände. Um diesem Verfall entgegenzuwirken, sei es laut der KOGL-Gemeinschaft wichtig, das Interesse am Obstbau zu reaktivieren. Moderne Anbaumethoden, innovative Verwertungstechniken und attraktive selbst hergestellte Produkte seien auch für junge Familien interessant – ganz im Trend zunehmender Teil-Selbstversorgung. Das dafür nötige Fachwissen will der KOGL vermitteln. Im Rahmen der Projektarbeit werden zum Beispiel vorhandene Bestände restauriert und neue Musteranlagen nach heutigen, pflegeleichten Methoden angelegt.
Im Einzelnen sind drei verschiedene Teilprojekte und ein Kursprogramm im Kreis geplant. Neben Projekten in Emmendingen und Kenzingen soll auch im Elztal und Simonswäldertal der drohenden Verödung der einstmals landschaftsprägenden Streuobstbestände im Zweitälerland entgegengewirkt werden. Der Zustand der einst wertvollen Obstanlagen soll wieder deutlich verbessert werden. Dazu soll eine "Arbeitsgruppe Streuobst Elztal" zur nachhaltigen Rettung und laufenden Pflege der Bestände gegründet werden.

Ausbildung zum Fachwart für Obst und Garten
Um auch im Elztal erfolgreich zu arbeiten, will die KOGL-Gemeinschaft in einem Schulungsprogramm intensiver in die Pflege von Obstbäumen einführen. Über einen Zeitraum von 13 Monaten werden an Kursabenden und Samstags-Praxiskursen alle Arbeiten rund ums Jahr in Theorie und Praxis gelehrt und geübt. Die Ausbildung erfolge nach einer landesweit einheitlichen Richtlinie und schließt mit einer Prüfung zum "Fachwart für Obst und Garten" ab.
15.11.2009, KOGL

 


Landfrauen Elztal/Simonswäldertal 30 Jahre: Aktivposten im Dorf

Ein gut besuchter Festgottesdienst, viele Gäste und Ehrengäste spiegelten das Interesse und die Beliebtheit der Landfrauen des Elztals und Simonswäldertals wider. Ihr Verein feierte das 30-jährige Bestehen.

Die Vorsitzende Rosi Wernet begrüßte im Namen des zehnköpfigen Vorstandsteams die Gäste und freute sich über die hohe Wertschätzung der Landfrauenarbeit. Die Landfrauen sorgten für den sozialen Zusammenhalt der Familie und für das wirtschaftliche Bestehen des Hofes. Das Selbstverständnis der Landfrauen habe sich im Laufe der Zeit verändert und die Frauen suchten den Austausch und Anregungen für den Alltag. 43 Frauen aus dem Elztal und Simonswäldertal gründeten 1979 den Verein (Kreis Emmendingen). Schon zehn Jahre später waren es 150 und aktuell sind es 193 Mitglieder. Das Team dankte herzlich der Gründungsvorsitzenden Rosa Trenkle und ihrer Stellvertreterin Maria Becherer, die mehr als 20 Jahre den Verein leiteten. Die Präsidentin Rosa Karcher wies auf den Verband als größter Träger der ländlichen Erwachsenenbildung und politischer Interessenvertretung hin. "Die Stärke der Landfrauen im Elz- und Simonswäldertal ist ihr Stehen auf einem Fundament an Bodenständigkeit, dem festen Bekenntnis zu Werten und Traditionen. Dabei leben sie gleichzeitig auf der Höhe der Zeit und stellen sich mutig den Veränderungen und Problemen", so Karcher. "Landfrauen sind eine starke Kraft im ländlichen Raum", sagte Landrat Hanno Hurth. Er sieht sie "als Vorbild für bürgerschaftliches Engagement". Der Landkreis könne mit dem Bildungszentrum Hochburg den Landwirten das Rüstzeug mitgeben, um die Herausforderungen des Strukturwandels besser zu bewältigen. Neben den Vollerwerbsklassen gebe es erstmals Klassen für Landwirte im Nebenerwerb. Weiter sei eine Teilzeitform in der Fachrichtung Hauswirtschaft im Aufbau. Der Simonswälder Bürgermeister Reinhold Scheer sprach für die sechs vertretenen Gemeinden im Verein. "Solche selbstbewussten Frauen braucht das Dorf", ermutigte er. Die stellvertretende Bezirksvorsitzende des Landkreises Emmendingen, Cornelia Biehle, sowie der BLHV-Bezirksvorsitzende Kurt Stöcklin gratulierten ebenfalls zum Jubiläum. Neben guten Gesprächen in geselliger Runde gab es Tanz vom Duo Melanie Moser und Thomas Oyntzen sowie den "Lolli-Pops". Der Musikverein Obersimonswald und die Häuslemusikanten Yach spielten auf, die Landjugend Yach hatte für die Kinder ein Programm zusammengestellt. Ein rundum gelungenes "Fest der Begegnung", fanden die Gäste.
21.11.2009, Oswald, www.badische-bauern-zeitung.de

 

Hinterer Scheibenhof abgebrannt

Der "hintere Scheibenhof" in Untersimonswald wurde am gestrigen zweiten Weihnachtsfeiertag ein Raub der Flammen. Gegen 11.30 Uhr wurden sämtliche Simonswälder Feuerwehren alarmiert
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Damit begann und endet das Jahr 2008 für Simonswald mit einem Großbrand: Am Dreikönigstag war der 150 Jahre alte "Grämmenhof" ein Raub der Flammen geworden. 
Alles von Horst Dauenhauer vom 27.12.2008 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/simonswald/historischer-bauernhof-wird-ein-raub-der-flammen

 

Rosenberger investiert in Obersimonswald: Rohre biegen

Wozu ein Großvater nicht alles gut ist Als kleiner Junge hat Gerhard Rosenberger dem Opa bewundernd zugeschaut, als der zu Hause schraubte, feilte, tüftelte. Opa Max war Kleinunternehmer und Erfinder. Unter anderem entwickelte er eine Maschine zur Herstellung von Maccaroni-Nudeln und einen Münzprüfautomaten. Die Freude an der Mechanik und der Selbstständigkeit hat sich auf den Enkel übertragen: Gerhard Rosenberger überlegt sich heute, wie man mit Hilfe von Maschinen Rohre biegen kann. Aus dem technikbegeisterten Jungen ist ein Unternehmer geworden, der 70 Leute beschäftigt.

In den nächsten Tagen wird der 53-Jährige ein weiteres Kapitel in seinem Dasein als Firmenchef abschließen können. Dann wird das neue Firmengebäude in Obersimonswald nach siebenmonatiger Bauzeit offiziell eröffnet. 45 Leute arbeiten hier für Rosenberger, 25 weitere in Apolda in Thüringen. 1,7 Millionen Euro wurden in das neue Gebäude investiert. Damit avanciert Maschinenbauer Rosenberger zu einem der größten Arbeitgeber im Simonswäldertal. Einer Gegend, die mit industriellen Arbeitsplätzen nicht gerade reich gesegnet ist. Für die Verantwortlichen beim Landkreis Emmendingen und im Simonswälder Rathaus ist Rosenberger voll des Lobes. "Bürgermeister Reinhold Scheer und die Leute im Landratsamt haben sich enorm für uns in Zeug gelegt" , sagt der aus Schönenbach bei Furtwangen stammende Maschinenbaumeister. Im Schwarzwald-Baar-Kreis habe er gegenteilige Erfahrungen gemacht. Mit ein Grund, so Rosenberger, warum die neue Werkhalle samt Verwaltungskomplex nun ein paar Kilometer talabwärts in Simonswald steht. In dem neuen Gebäude schlägt das Herz des Unternehmens. Hier wird entwickelt, produziert, Kontakt zum Kunden gehalten und in der Buchhaltung abgerechnet. "In Südbaden ist unser Wissen", sagt Regina Rosenberger, 51-jährige Frau des Chefs und mit in der Geschäftsleitung.
Zu den Rohrbiegemaschinen kam ihr Mann Gerhard durch Zufall. Bei der Arbeit auf einem Mess- und Prüfstand in Würzburg beobachtete er, wie Arbeiter angestrengt Rohre bogen. "Das muss maschinell auch einfacher gehen" , sagte er, nachdem Rosenberger schon Rapsölpressen, Haferquetschen, Destillieröfen und Kleinstwasserkraftwerke gebaut hatte. Die erste Rohrbiegemaschine wurde in Angriff genommen und auf der Messe Industrie + Elektronik des Wirtschaftsverbandes Industrieller Unternehmen Baden (WVIB) vorgestellt. Ein Vertreter eines nordbadischen Unternehmens kam vorbei und kaufte. Das war 1995. Seither wurden fast 900 Maschinen ausgeliefert. Sie werden unter anderem für den Schiffbau genutzt, helfen in der Heizungsindustrie oder stehen bei bekannten Autozulieferern. Als Grund für das Interesse nennt Rosenberger das technische Wissen dank hoch qualifizierter Beschäftigter: Bei Rosenberger wird nicht mit Hydraulikantrieben (Öldruck), sondern mit servoelektrischen Antrieben gebogen. Die Kraft extrem schneller und starker Elektromotoren bringt das Rohr in die passende Form. Der Vorteil: eine hohe Genauigkeit bei der Massenproduktion. Für das Jahr 2008 peilt Rosenberger einen Umsatz von acht Millionen Euro an. Im Jahr 2012 sollen es dann zwölf Millionen Euro sein. Die Risiken möchte der Unternehmer möglichst gering halten — auch durch eine erhöhten Zukauf von Teilen. Dadurch könne man besser auf schlechte Zeiten reagieren. Das Unternehmen hat selbst schon Existenz bedrohende Krisen bewältigen müssen. Branchenkenner schätzen die Fähigkeit zu Neuentwicklungen: "Die haben dort so viele Ideen, dass sie gar nicht alle umsetzen können." Kein Wunder — bei solch einer Kindheit.
18.6.2008, www.suedkurier.de

 

 

S’Martinsbure Marie - Maria Stratz 85 Jahre

Morgen, am Sonntag, feiert Maria Stratz, geborene Stratz ihren 85. Geburtstag. Mit vier Geschwistern ist sie im "Martinshof" aufgewachsen. Nach der Schulzeit musste sie auf dem Hof mithelfen, als Magd und Haushaltshilfe. In den Wintermonaten ging sie damals in fremde Haushaltungen, um das Kochen zu erlernen. 1946 verheiratete sie sich mit dem "Schuhmacher-Sepp" Josef Stratz, der im Jahre 2005 verstarb. Drei Kinder sind aus der Ehe hervorgegangen, dazu kamen noch sechs Enkel. Freud und Leid hat sie auch erlebt, so sind 1956 ihre Eltern kaum 50-jährig verstorben und im selben Jahr ist ihr elterlicher Hof abgebrannt.
Trost und Erholung fand sie nicht nur in ihrer Familie, sondern auch im Gebet. Sie ist eine große Verehrerin der seligen Ursula von Hegne. Diesen Wallfahrtsort besucht sie schon seit 40 Jahren. Das Singen ist in ihrer Familie zu Hause, das war für sie auch Anlass, 15 Jahre im Simonswälder-Frauenchor mitzusingen. Getanzt hat sie gerne in ihrem Leben, besonders an der Fasnet. Jetzt lässt sie es ruhiger angehen. Sie freut sich schon, wenn’s Frühjahr kommt, denn in ihrem Garten gibt es wieder allerhand zu tun. Mit ihrem Mann hat sie eine eigene Imkerei betrieben. "S’Martinsbure Marie" , wie sie im Tal genannt wird, erwartet am Sonntag viele Gäste und freut sich über den Besuch ihrer Tochter mit Familie aus der Schweiz. Der geistig regen Jubilarin gratulieren auch alle Simonswälder.
hjwe, 5.4.2008, BZ

 

Zeitgeschichte des Balzer Herrgotts - Ausstellung
 
Der Heiland in der Buche "überlebte" den Nazi-Befehl / Eine Ausstellung in der Volksbankfiliale Simonswald zeigt die "Zeitgeschichte des Balzer Herrgotts"

Wie kam ein in Stein gehauener "Heiland am Kreuz" einst als "Balzer Herrgott" in eine Buche? Mit dieser Frage beschäftigte sich Josef Rombach schon als kleiner Junge. Jetzt zeigt er in einer Ausstellung in der Volksbank die "Zeitgeschichte und Entwicklung des Balzer Herrgotts ". 1932 im "Sattelhof" in Gütenbach geboren, kam Josef Rombach oft mit seinem Vater in den Kohlerwald bei Gütenbach und eben am "Balzer Herrgott" vorbei. Diese von einer Buche "umfasste" Kreuzdarstellung faszinierte den Jungen so, dass er Holzbildhauer werden wollte. Er nahm 1949 Zeichenunterricht bei Jacob Rommel in der Schnitzereistube Furtwangen. Schwerpunkte seiner praktischen Vertiefung waren sakrale Figuren, Grabmäler und Schmuckelemente zum Orchestrionbau. Ab 1959 kamen moderne Arbeiten in Stein, Bronze und Sgrafitto dazu. 1963 wurde er als Modellbauer beim Modellspielwarenunternehmen Faller Gütenbach angestellt. Dort arbeitete er bis zu seiner Pensionierung. Jetzt beschäftigte sich Josef Rombach wieder mit dem Naturdenkmal "Balzer Herrgott" und fertigte in elf Zeichnungen die Entstehung nach Legenden, Schriften, Erzählungen und eigenen Erfahrungen an. Viel schneller als erwartet, wuchs einst der Christus-Torso in die Buche ein. Josef Rombach legte 1986 den oberen Teil des Torsos wieder frei, Fachleute nahmen baumpflegerische Maßnahmen zur Sanierung der Buche vor. 1996 wurden Rillen um die Umwallung geschnitzt, um das Wachstum der Buche zu verhindern. Man befürchtete auch, dass durch das Wachsen der Christuskopf abgesprengt würde. All diese Umstände um den "Balzer Herrgott" veranlassten "Herrgottschnitzer" Josef Rombach nun zu einer Ausstellung über dessen Geschichte. Der Künstler meinte zum Schluss seiner Erzählungen: "Der Gott im Baum hat seine Entstehung bis heute nicht verraten und wird es auch nicht tun" . Ein wahres Wort. Es ist zu hoffen, dass der "Balzer" oder — wie ihn die alten Leute nannten — der "Winkel-Herrgott" uns noch lange erhalten bleibt.

Der Ursprung des "Balzer Herrgott" ist unbekannt. So haben sich im Lauf der Zeit viele Legenden gebildet. Es hieß, Hugenotten hätten ihn auf der Flucht aus Frankreich am steilen Hang liegen lassen. Oder, ein Bauer namens Balzer aus der Glashütte hatte den Christus wegen eines Gelübdes herstellen lassen. Wahrscheinlicher ist, dass der "Balzer Herrgott" einst Hofkreuz des "Winkelhofs" oder "Sattelhofs" von Wildgutach gewesen ist. Dort sei ein großes Holzkreuz um 1850 gestanden mit einem steinernen Christuskörper. Zwischenzeitlich sei das Kreuz morsch geworden, der Körper lag im Gestrüpp. Zwei Hütejungen vom "Fallengrundhof" hätten damit oft gespielt, ihn immer wieder versteckt und an kleine Buchen angelehnt. Zwischenzeitlich sei der Christuskörper in Vergessenheit geraten und von jungen Buchen umwachsen worden. Ein Karl Kiefer aus Gütenbach soll ihn dann an der jungen Buche festgebunden haben. Den Jahresringen der Buche nach müsste dies um 1890 geschehen sein. Erst um 1930 entstanden die ersten Fotos dieses "Naturwunders" . 1938 sollte die Buche mit dem Christus auf Geheiß der Nazis gefällt werden. Doch Holzhauer "Deichjoggel-Sepp" weigerte sich, dies zu tun. Dafür ist man ihm heute noch dankbar, zur Freude aller Wanderer, die auf dem Weg nach Neukirch, Wildgutach und Gütenbach dieses Naturdenkmal bewundern können (Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Neueck/Passhöhe an der B 500 zwischen Gütenbach und Furtwangen).
Hans-Jürgen Wehrle , 28.2.2008, BZ

Die "Balzer-Herrgott" -Ausstellung ist bis 31.März zu den Geschäftszeiten der Volksbank in Simonswald geöffnet.

 

 

Familientreffen der Burgers von der Bruckmühle

Seit 100 Jahren ist sie angesiedelt in Simonswald, die Familie Burger von der Bruckmühle. Das war Anlass für ein großes Familientreffen. 180 Personen folgten der Einladung. Aus der von Heimatforscher Hans-Jürgen Wehrle zusammengestellten Chronik ist zu ersehen, dass die Bruckmühle seit 1691 in Simonswald besteht. Bis 1960 wurde dort noch Mehl gemahlen. Adolph Burger kam 1907 als Müllermeister von Biederbach nach Simonswald, wo er die Mühle übernahm. Aus seiner Ehe mit Theresia Hoch gingen 19 Kinder hervor, darunter zwei Mal Drillinge.
19.11.2007

 

Kurklinik Eichhof - Zukunft ist bedroht 

Die Kurklinik Eichhof in Simonswald ist in ihrer Existenz bedroht. Mitte November wird die Einrichtung, die seit genau 30 Jahren besteht, schließen. Betroffen sind 55 Mitarbeiter. Geplant ist nach Angaben des Betreibers zunächst nur eine vorübergehende Schließung. Doch die Zukunft der Klinik, die Eltern-Kind-Kuren anbietet, ist ungewiss. Die Klinik Eichhof ist einer der größten Arbeitgeber in Simonswald.

"Der Eichhof hat mit einem deutlichen Belegungsrückgang zu kämpfen" , erklärte der Vorsitzende der Klinik, Klemens Wehr, im Pressegespräch. In den vergangenen vier Jahren sei die Belegung um 40 Prozent zurückgegangen. Die Fachklinik, die seit 1977 besteht, sei dadurch in eine wirtschaftliche Krise geraten. "Die letzten vier Jahre sind an die Substanz gegangen." In der bestehenden Form sei die Klinik nicht mehr wirtschaftlich, da sie nur in den Sommermonaten ausreichend belegt sei. Ein Ganzjahresbetrieb sei nicht mehr möglich. Nun müsse nach einem neuen Konzept gesucht werden. "Wir planen eine vorübergehende Unterbrechung des Betriebs" , sagte Wehr. Die 55 Mitarbeiter, die in Voll- oder Teilzeit beschäftigt sind, seien informiert worden. Mitte November werde die Klinik schließen. "Wenn alles gut läuft, werden wir im März nächsten Jahres wieder öffnen." Garantiert sei dies aber nicht. In den Wintermonaten werde an einem Sanierungskonzept gearbeitet. Die Verträge der betroffenen Mitarbeiter sind nach Wehrs Angaben nicht verlängert worden oder den Beschäftigten sei in den anderen Häusern des Klinikträgers eine Stelle angeboten worden. Parallel zur geplanten Wiedereröffnung würden auch andere Möglichkeiten geprüft. "Wir nehmen mehrere Optionen unter die Lupe. Falls sich für Eichhof eine andere Form der Nutzung ergibt, wären wir dafür offen" , so Wehr. Möglich seien beispielsweise der Verkauf oder die Vermietung der Gebäude. Konkrete Pläne hierfür gebe es derzeit aber nicht. Die Klinik in Simonswald-Griesbach, in 600 Metern Höhe gelegen, ist nach Wehrs Angaben durch die Spaßmaßnahmen im Gesundheitswesen in die Krise geraten. Medizinische Vorsorge und Rehabilitation für so genannte Mütter-Kind-Kuren galten in den vergangenen Jahren als freiwillige Leistung der Krankenkassen. Sie wurden in vielen Fällen abgelehnt. Hinzu kam eine Verunsicherung bei den Medizinern. "Viele Ärzte haben aus Kostengründen keine Mutter-Kind-Kuren mehr verschrieben" , erklärte der Klinikleiter. Dies habe dazu geführt, dass das Haus Eichhof nur drei bis vier Monaten im Jahr voll ausgelastet gewesen sei. Um wirtschaftlich zu überleben, seien jedoch zehn bis zwölf Monate nötig. Bislang sind in Simonswald jedes Jahr rund 300 Familien mit insgesamt 1000 Personen betreut worden.
Für die kommenden Jahre rechnet Wehr mit einer Verbesserung. Seit dem 1. April 2007 gehören Mutter-Kind-Kuren wieder zur Pflichtleistung. Das bedeutet: Wenn eine Kur medizinisch notwendig ist, muss sie von den Krankenkassen auch bezahlt werden. Kinder, Mütter und Väter haben Anspruch auf eine Kur, die im Normalfall drei Wochen dauert, wenn ihnen ein Arzt gesundheitliche Störungen attestiert, wie Asthma, Hautausschläge, Rückenschmerzen oder psychischen Störungen. Welche Auswirkung die neue Regelung für den Eichhof hat, ist aber noch unklar. "Wir werden vor allem bei den Ärzten für uns werben müssen" , meinte Wehr. Das Angebot der Klinik Eichhof sei gut. Ein Schwerpunkt sei die Ernährung. Geboten würden beispielsweise Training gegen Übergewicht und ein Ernährungsprogramm für Kinder. Zudem gebe es ein Erziehungsprogramm bei kindlichen Verhaltensauffälligkeiten, wie Hyperaktivität. Die vorläufige Schließung des Eichhofs ist die dritte Klinikschließung in unserer Region in vier Jahren. Im Herbst 2003 schloss die Herz-Kreislauf-Klinik Waldkirch, im März 2004 die Elztal-Klinik Oberprechtal. Beide Gebäude stehen seitdem leer. Nachfolger für die bisherigen Klinikbetreiber sind nicht in Sicht.
www.ak-familienhilfe.de , 27.10.2007

 

 

Radeln nach Kondition: alle zwei Wochen Gäste- und Bikertreff

Vom Pfingstsamstag an lockt das Zweitälerland wieder mit geführte Mountainbike-Touren, bei denen Feriengäste und Biker aus der Region willkommen sind. Die Teilnahme ist kostenlos und erfolgt auf eigenes Risiko. Treffpunkt ist jeweils am Sägplatz Simonswald um 10 Uhr.

Die erfahrenen Bikeführer Werner Birkle, Christof Kern, Bernhard Löffler, Oskar Scherzinger, Walter Schonhardt, Franz-Paul Stratz und Hanspeter Trefzer
haben bereits einige abwechslungsreiche Touren abgefahren, die sie vor Ort für die Teilnehmer, je nach Kondition, auswählen. Interessante Strecken, mit schönen Ausblicken in die Ferienlandschaft von Elz- und Simonswäldertal stehen im Mittelpunkt der sportlichen Betätigung. Wenn es sich anbietet, wird auch mal ein "Einkehrschwung" gefahren. Die erste Tour, zum Einrollen, leicht bis mittel, führt durch das Ettersbachtal, nach Siensbach, Altersbach. Von dort zur Schwarzenburg, Suggental, über Waldkirch zurück nach Simonswald, Dauer drei bis vier Stunden. Die Biker freuen sich über rege Beteiligung, Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Touren sind samstags oder sonntags alle zwei Wochen geplant.

Horst Dauenhauer, 28.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

Neuer Tourismusverein verkauft Osterhasen aus Birkenholz

Aus Birken werden Osterhasen in Simonswald März 2007 Osterhasen in Simonswald März 2007
Berthold Fehrenbach (links) und Josef Kern,
"Tourismus-Pioniere" packten mit an
Aus Birken werden Osterhasen in Simonswald März 2007 Fotos: Horst Dauenhauer

Es ist keine Holzauktion, bei der Birken zu Kaminholz zerkleinert werden. Nein, der neu gegründete Tourismusverein Simonswäldertal macht mit einer "Osterhasenaktion" auf sich aufmerksam: Fleißige, im Umgang mit der Motorsäge geübte Helfer, waren am Sägplatz zugange, um zahlreiche, von den Bauernhöfen gespendete Birken zu teilen. Der schräge Schnitt bildet die Gesichtsfläche, eine Längskerbe, etwa Kettensägebreite, lässt schließlich lange Ohren erkennen. In kurzer zeit waren nahezu 400 Rohlinge für die Birkenholz Osterhasen geboren. Anschließend darf der letzte Schliff nicht fehlen, den die "Hasen" an der Hobelmaschine der Zimmerei Baumer erhielten. Nach dieser Intensivbehandlung sind nun Schülerinnen und Schüler dabei, den Langohren das österliche Gesicht zu geben. Mit Fingerspitzengefühl und bunten Farben strahlen die Birkenhasen nun um die Wette.Der Tourismusverein wird die Osterhasen zum Verkauf anbieten, mit dem Ziel, dass vor möglichst vielen Simonswälder Haustüren Hasen lächeln und Bürger und Feriengäste auf die Ostertage einstimmen werden. Der Verkauf, mit Kaffee und Kuchen, findet am Samstag, 31. März, zwischen 14 und 17 Uhr beim Minigolfplatz statt.
Horst Dauenhauer, 27.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Heinrich Hansjakob erzählt vom Simonswäldertal

Dieser Tage jährt sich der 90. Todestag des Priesters, Politikers und Volksschriftstellers Heinrich Hansjakob. Der unbequeme, und dennoch beliebte Schriftsteller war in Haslach im Kinzigtal zu Hause. Er war in ganz Baden sowie der Schweiz bekannt. Seine Bücher erreichten schon zu seinen Lebzeiten hohe Auflagen. In seinen Tagebüchern und Reiseberichten erzählt er auch von seinen Fahrten durch das Elz- und Simonswäldertal.

In “Verlassene Wege” fährt Heinrich Hansjakob am 17. Juni 1900 durch das Simonswäldertal, über den Kilpen zu seinen Verwandten auf der Neueck und in Neukirch. “De Bure-Pfarr” hat auch das Simonswäldertal lieb gewonnen, das er mit seiner Chaisse und dem Kutscher oft durchfuhr. Lassen wir ihn erzählen von seinen Erfahrungen mit den Leuten im Jahre 1900: “Es ist Sonntag, Pfarrer Rüde entließ gerade seine Christenlehrschüler, die mit froher Mine davoneilten. Er zeigte mir seine Villa. Weiter oben lud ich ein älteres Wiebervolk ein (es war die Klauseri vom Grün). Sie setzte sich ungeniert neben mich, als ob ich täglich mit ihr spazieren führe. Sie hat erst spät geheiratet und tadelt die Mannsleute, dass sie zuviel Bier tränken und von diesem ewigen Trinken käme es, dass die Menschen soviel krank seien. Früher hat man den Durst mit saurer Milch gestillt, dann hätten die Dökter nicht soviel bei den Bauern zu schaffen gehabt. Ich hatte kaum Zeit ihr Beifall zu spenden, als wir an ihrem kleinen Häusle ankamen. Ihr Ehemann stand schon unter der Tür mit dem Blick der Eifersucht. Gut, dass sie neben einem Pfarrer saß, der Mann wäre bestimmt noch grimmiger geworden... Die Weiterfahrt führte über den Kilpenpass, ein vereinsamtes Tälchen. Die Natur hat sich hier wenig Mühe gegeben. Das Pferd als Vorspann, das mir der Engelwirt samt Rossführer gab, gefiel mir durch seine Ruhe. ... Weiter oben traf ich einen Bauersmann, der lange neben dem Wagen herging. Ich ließ ihn dann zu mir in den Wagen sitzen. Es war der alte Schurtenbauer Meinrad Schonhardt. Er hat sein Vieh drüben im Oberen Nonnenbach und will nach ihm sehen. Der Mann sah so still und behäbig aus, dass ich ihn darüber beschrie und meinte, er habe seine Schäfle wohl im trockenen. ,Des han i gottlob´ , gab er zurück und fügte bei: ,ich han guet mache ka, ich han mehr als zwanzigtausend Mark erwiebet´ . Das Wort erwiebet hatte ich schon lange nicht mehr gehört. Der Schurtenbauer meinte weiter, seine Frau wäre tot, seine drei Töchter hatten viele Freier aber nicht heiratslustig, dann musste er wieder aussteigen, dem Nonnenbach zu. Bald darauf habe ich die ,Alte Eck´ erreicht, die Passhöhe zwischen Rhein und Donau.”
Alles vom 1.7.2006 von Hansjürgen Wehrle auf www.freiburg-dreisamtal.de lesen


 

Tourismus im Zweitälerland: Alle müssen an einem Strang ziehen

Über den “Tourismus im Zweitälerland” (ZTL) wurde am Dienstag im Bleibacher “Löwen” auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Marianne Wonnay diskutiert. Neben allen Problemen gebe es viele Chancen, aber man müsse schon gemeinsame Sache machen, so ein Ergebnis des gut besuchten Abends. Eine weitere Erkenntnis: Die Diskussion, wie und zu welchem Preis Fremdenverkehr am besten vermarktet werden soll, gibt´ s natürlich nicht nur im Elz- und Simonswäldertal.

Sondern landauf-landab, wie Wonnays Kollege, MdL Gustav-Adolf Haas — er ist Tourismus-politischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion — weiß: “Bei uns in Titisee-Neustadt und anderswo wird dasselbe diskutiert, also, dass zum Beispiel die Kosten zu hoch seien” für die Fremdenverkehrsbüros. Haas: “Sie hier sind sogar schon etwas weiter als wir: Wir versuchen gerade, die ´ vier Schönen´ (Breitnau, Feldberg, Hinterzarten und Titisee-Neustadt) touristisch zusammen zu bringen:” Denn, so der Experte: “Ohne den Tourismus geht es nicht.” Man müsse auf Veränderungen reagieren: “Früher war die Verweildauer der Urlauber zwölf Tage, heute knapp drei Tage. Und nur in Zusammenschlüssen hat man eine Chance” gegen Konkurrenz. Außerdem: “Überall dort sind Zuwächse zu erwarten, wo die Orte die Dinge selbst voran treiben. Alle Beteiligten müssen an einem Strang ziehen und die Infrakstruktur muss stimmen — von der ja auch die Einheimischen profitieren...” - “...sogar der Pfarrer im Klingelbeutel” , fügte Hotelier Georg Birmelin vom “Silberkönig” an. Zuvor hatte bereits Gerlinde Andres, Geschäftsführerin der Zweitälerland Tourismus GmbH & Co. KG, betont: “Wanderwegbeschilderung, Mountainbikenetz, Nordic Walking Parks und vieles mehr kommen natürlich auch den Einwohnern zugute.”

Den Netto-Umsatz durch den Tourismus im Elz- und Simonswäldertal bezifferte sie
auf 47,8 Millionen Euro im Jahr,
etwa 1000 Vollzeit-Arbeitsplätze hingen davon ab,
es gebe 300 Unterkunftsmöglichkeiten mit rund 420000 Übernachtungen pro Jahr.

Angesichts der Querelen der am ZTL beteiligten Gemeinden plädierte Andres für Einigkeit: “Mit Kirchturmpolitik kommen wir nicht weiter. Es ist wichtig, dass wir mit den sechs Gemeinden wieder eine gute Kooperation bekommen. Und eine stärkere Einbindung der Anbieter ist unerlässlich; auch eine Erweiterung des Gebiets wäre denkbar. Ringsherum schließen sich die Orte zu schlagkräftigen Einheiten zusammen.” Biederbachs Bürgermeister Josef Ruf, Vorsitzender der Vertreter der Gesellschafter im ZTL, meinte: “Wir wollen die Probleme abarbeiten und einem guten Ende zuführen. Gerade Gäste aus Baden-Württemberg und Tagesurlauber wollen wir verstärkt hierher kriegen.” Sein Kollege Richard Leibinger, Waldkirch, war für erweiterten Blick: “Die Ursachen der Probleme liegen nicht an den handelnden Personen. Es gab Umbrüche wie die Schließung von Herz-Kreislauf- und Elztalklinik. Dazu allgemeine Entwicklungen: Ein anderes Gästeverhalten, die Urlauber kommen kürzer und kurzfristiger; da wird die Planung für Gastgeber schwieriger. Trotzdem wird der Investitionsdruck höher: Es muss schneller als früher renoviert werden, mehr Werbung ist nötig. Aber Potenzial ist hier im Tal da” . ...


Gesamten Beitrag von Bernd Fackler vomam 22.3.2006 auf www.badische-zeitung.de

Musikverein Obersimonswald - Weihnachtskonzert mit Alphorn

Mit dem traditionellen Weihnachtskonzert zum Stephanstag erfreute der Musikverein Obersimonswald das Publikum im voll besetzten Saal des Gasthofs “ Krone-Post” . Dirigent Michael Schätzle hatte sein anspruchvolles Programm unter das Motto “ Welt der Berge” , gestellt, was von den 62 Aktiven nicht nur Können, sondern auch einiges an Puste abverlangte. Nadja Stratz führte als sympathische “ Bergführerin” sicher und kompetent durch den abwechslungsreichen Konzertabend. Zum Auftakt erklang “ Rushmore” , Erinnerung an die gewaltigen, in Stein gehauenen Köpfe amerikanischer Präsidenten im mittleren Westen der USA. Danach führte die musikalische Tour nachts auf den “ kahlen Berg” , wo zur spannenden Musik die Hexen tanzten und Satansprozessionen in dramatisch- dunkle Welten führten. “ Vesuvius” ist die musikalische Inszenierung eines Vulkanausbruchs, bei dem es das Orchester hervorragend verstand, die Kräfte des Vulkans mit stetigem Taktwechsel bedrohlich darzustellen. Lust auf eine Bergwanderung mit herrlichem Panoramablick machte die “ Alpina Saga” , bei der auf die Schönheit, aber auch die Gefahren der Berge aufmerksam gemacht wurde. “ Aus jener Asche” hieß das nächste Stück, welches ruhig begann, dann aber das Chaos lodernden Feuers und das Inferno von Rauch und Asche musikalisch widerspiegelte. Spannung lag im Saal, die sich in heftigem Applaus löste.
Den zweiten Teil eröffneten die 37 Musikerinnen und 25 Musiker mit der klangvollen “Montana Fanfare” , bevor dann Auszüge aus dem bekannten Musical “ Elisabeth” erklangen. Solist Horst Wehrle erweckte mit seinem Alphorn ganz besondere Aufmerksamkeit, als er mit “Alphornzauber” souverän die Töne seinem langen Instrument entlockte. Das Publikum dankte mit Beifall und forderte Zugaben.
Alles von
Horst Dauenhauer vom 5.1.2005 auf www.bzol.de

 

 

Uhrenfabrik Trenkle Simonswald liefert seit 39 Jahren Kuckucksuhren

Kuckucksuhren und Wetterhäuschen der Uhrenfabrik Trenkle werden seit 39 Jahren in die ganze Welt geliefert. „ Die US-Amerikaner sind unsere besten Kunden“ , verrät Uhrmachermeister und Firmenchef Bernhard Trenkle (38). Noch immer werde dort Sauerkraut, Lederhosen und Kuckucksuhren als typisch deutsch angesehen und dieses Bild halte sich hartnäckig.


Deshalb sind die bunt bemalten Edelweiße, Tannen, Trachtenmädchen und der herausspringende Kuckuck auf dem US-Markt unverzichtbare Bestandteile der exportierten Uhren. Auch die tief dunkelbraune Farbe der Gehäuse gehörte dazu. Erst in den letzten Jahren habe sich der Geschmack etwas „ aufgehellt“. Über 500 unterschiedliche Modelle im Miniaturbereich wurden bereits von Bernhard Trenkle entworfen. Nochmals 300 Modelle sind es bei den großen, handgeschnitzten Kuckucksuhren. „ Ja, der Hirsch hier oder diese Silberdistel sind aus Lindenholz und in Heimarbeit von Hand fertig geschnitzt und bemalt“ , beantwortet er die noch nicht gestellte Frage. Diesen erstaunten Blick der Reporterin scheint der Simonswälder nur zu gut zu kennen. „ Danach werden wir auf jeder Messe gefragt“ , ergänzt der jüngere Bruder Frank, der im kaufmännischen Bereich ebenfalls in der Firma mitarbeitet. Auf der Konsumgütermesse „ ambiente“ in Frankfurt stellt die Firma seit Jahren aus. Erstmals will Uhren Trenkle im Februar eine vergleichbare Messe in Birmingham, England, besuchen. „ Wir wollen unser Verkaufsgebiet im Norden etwas ausbreiten“ , sagt Bernhard Trenkle. Deshalb werden künftig auch die deutschen Hafenstädte stärker akquiriert. Der Markt für die typischen Schwarzwaldsouvenirs sei hart umkämpft. Gerade in Triberg oder Schonach gebe es große Konkurrenten. „ Die Zeiten, als Uhrenträger die Einzelstücke auf ihrem Rücken in die Welt hinausgetragen haben, sind eben schon lange vorbei“ , sagt Bernhard Trenkle in seiner ruhigen Art. Das wäre auch nicht mehr machbar. Täglich werden alleine bei den kleinen Uhren 800 bis 1000 Stück produziert. Zusammen mit den Wetterhäuschen verlassen rund 100 000 Modelle im Jahr das Nonnenbachtal. Die Quarzuhren, deren Batterie ein Jahr lang dem Kuckuck sein Erscheinen anzeigt, sind der modernen Zeit geschuldet. „ Doch gerade die Amerikaner wollen die Uhr mit den beiden Tannenzapfen an den Ketten noch aufziehen“ , weiß Trenkle.

Uhren Trenkle versucht den Spagat: Traditionen bewahren und die Entwürfe dem Zeitgeschmack etwas anpassen. Zwei neue Laserschneid- und Gravurmaschinen ermöglichen noch individuellere Modelle. Gerade die beliebten Tourismusorte wünschen, dass ihr Ortsname eingeritzt werde. Bei der Betriebsführung gibt es für ihn jedoch keine Kompromisse. „ Die Kuckucksuhren sollen in Familienhand bleiben“ , sagt der 38-Jährige mit festem Blick. Neben seinem Bruder Frank arbeiten noch zwei Schwestern im Betrieb mit. Sie sind im Versand und in dem vor sechs Jahren gebauten Verkaufsraum tätig. Zwei weitere Brüder der insgesamt sechs Geschwister, haben ihre eigene Firma „ Hönes Uhrenfabrik“ in Titisee-Neustadt. „ Es sind getrennte Unternehmen, doch wir arbeiten eng zusammen“ , erzählt Bernhard Trenkle. Er selbst hat bereits mit 19 Jahren den Betrieb seines Vaters übernommen. Aus der wortwörtlichen Produktionsstätte im Wohnzimmer ist inzwischen ein imponierendes Unternehmen mit moderner Produktionshalle, Endmontage, Versand und Verkaufsraum geworden. 20 Mitarbeiter arbeiten in Vollzeit, fünf weitere in Teilzeit bei Uhren Trenkle. Vom Uhrwerk bis zum Gehäuse wird alles selbst produziert und das soll auch so bleiben.
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Gerda Oswald vom 10.12.2005 lesen Sie auf www.bzol.de

 

Simonswäldertal - Als es noch „Herdepfel-Ferie“ und „Hosesponnis“ gab  

Schulanfang und Schülerdasein vor 50, 60 Jahren im Elz- und Simonswäldertal / Barfuß und zwei Stunden Weg bis zur Schule

Am Montag ist wieder Schulbeginn. Hinweisschilder machen aufmerksam: „Vorsicht Kinder, Schulbeginn!“ Vor 50, 60 Jahren hat man solche Schilder noch nicht gebraucht. Im Elz- und Simonswäldertal fuhren wenige Autos, die Schulkinder konnten oft mitten auf der Straße gehen. Zeitzeugen aus Simonswald und aus dem Elztal berichten, wie und was sich auf dem Weg zur Schule früher so abgespielt hat:

„Am ersten Schultag ist die Mutter mit zur Schule gegangen, danach war man auf sich selbst gestellt. Für den Schulweg hat man etwa eine Stunde gebraucht, vom Gfäll oder vom Brend sogar zwei Stunden.“ „Im Sommer hatten wir von 12.30 Uhr bis 16.30 Uhr Schule. Vorher musste man noch das Vieh hüten. Um 11 Uhr ging es mit dem Vieh zurück in den Stall.“ „Wir waren sechs bis acht Maidli und ein Bue. Wir trafen uns beim ’Engel’ und an der Stegebrücke, alle waren barfuß. Nur die Kilpacher hatten Holzschuhe an, wegen dem steinigen Weg“. Und im Winter wärmten sich die „Barfüßigen“ auf den langen Schulwegen die Füße oft in Kuhfladen auf. „Oft kamen wir zu spät, weil wir unterwegs zu viel geschwätzt haben. In der Hasle traf man sich beim ’Läger’.“ „Die Lehrer Baumgartner und Götzmann schimpften oft mit uns. In der Schule gab es zwei Klassenzimmer. Schüler der ersten bis vierten Klasse und von der fünften bis achten Klasse waren je in einem Zimmer. Die großen Schüler hatten immer vormittags Schule, damit sie nachmittags bei den Feldarbeiten wieder zu Hause waren. Hausaufgaben konnten erst abends gemacht werden“. „Nach Schulschluss musste man meist noch beim Krämer, Metzger oder Bäcker vorbei, um für zu Hause einzukaufen. Auch der Briefträger wartete schon auf uns, um für die Bauern die Post mitzugeben“. „In der Hofpause spielten wir oder tanzten Ringelreihen. Die Buben erzählten Geschichten oder spielten ’Kaiser, wie viel Schritte darf ich geh’n?’ oder ’Wer fürchtet sich vor dem schwarzen Mann?’“. „Im Winter war oft keine Schule, wenn zu viel Schnee lag. Auf die Ferien hat sich jeder gefreut, so wie heute auch. Es gab Heu- und ’Herdepfel’- (Kartoffel)ferien, das war alles. Aber von wegen Ferien, wir mussten jeden Tag auf dem Feld mithelfen. Die einzige Freizeit die wir hatten, war am Sonntag Nachmittag oder an Maria Himmelfahrt, wo es meist zur Wallfahrt nach St. Märgen ging“. „Wenn auch die Schuljahre keine Herrenjahre waren, so war es doch eine schöne Zeit, abgesehen vom ’Hosespanis’ und ’Tatzen’, die es ab und zu gab. Heute tun diese nicht mehr weh. Und schon aus manchem Schüler, von dem man es nicht erwartete, ist ein guter Handwerker oder Meister geworden.
Hans-Jürgen Wehrle am 8.9.2005 auf www.bzol.de
 

 

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