Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Industrie
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Neues zur Industrie-Seite

Gänse im Rechtenbach bei Stegen Ende August 2002

 

Föhrenbach Positioniersysteme in Löffingen-Unadingen 30 Jahre

Am 04.04.1975 gründete Manfred Föhrenbach als Einstieg in die Selbständigkeit die M. Föhrenbach GmbH in Unadingen. In den ersten drei Jahren wurden in der Garage und in den Kellerräumen des Wohnhauses von Manfred Föhrenbach Präzisionsführungen hergestellt. 1978 erfolgte der Anbau an das Wohnhaus und somit die Schaffung einer Nutzfläche von mehr als 320 Quadratmetern. 1981 expandierte Föhrenbach in die Schweiz und gründete in Weinfelden die Föhrenbach AG. Ein weiteres Wachstum erforderte weitere Investitionen. So entstand am jetzigen Standort an der Lindenstraße ein neues Gebäude mit mehr als 1780 Quadratmeter Nutzfläche. Ebenfalls in 1985 gründete Föhrenbach eine Niederlassung in Irland, wo Standard-Präzisionsführungen hergestellt werden. 1991 erfolgte durch einen Neubau die Verdoppelung der Nutzfläche in der Schweiz. Weiteres Wachstum und positive Geschäftsentwicklungen verlangten nach mehr Produktionsfläche. Manfred Föhrenbach entschied sich für den Standort Unadingen und erweitere hier im Jahre 2000 um weitere 4000 Quadratmeter.  Föhrenbach sieht trotz der anhaltenden Konjunkturflaute optimistisch in die Zukunft: „Mit innovativen, kundenspezifischen Produkten haben wir gute Chancen auf Erfolg“.

Die M. Föhrenbach GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von hochpräzisen Positioniersystemen. Föhrenbach liefert seit 1981 das komplette Positioniersystem inklusive Antrieb und Steuerung und ist ein bekannter Hersteller von Komplettanlagen und Sondermaschinen. Die Föhrenbach-Gruppe beschäftigt heute rund 100 Mitarbeiter. Zu den Kunden von Föhrenbach gehören internationale Unternehmen aus den Bereichen Laserschneid- und Schweißtechnik, Elektronik, Feinwerk und Montagetechnik sowie aus der Uhrenindustrie.

M. Föhrenbach GmbH, Lindenstraße 34, 79843 Löffingen-Unadingen
Tel 07707/159-0, Fax 07707/159-80
info@foehrenbach.com
www.foehrenbach.com

  

 

Grüne besuchen Wasserkraft Volk: Ecuador-Auftrag 3,5 Mio Euro

Gutach. Bei einem Besuch der Wasserkraft Volk AG (WKV) informierten sich Kathrin Göring-Eckardt, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und ihr Parteikollege Alexander Bonde über die Wasserkraft und ihre weltweiten Nutzungsmöglichkeiten. In Deutschlands erster emissionsfreier Schwermaschinenfabrik erhielten beide Politiker neue Eindrücke über die Verbindung zwischen Ökologie und Ökonomie. WKV-Vorstandsvorsitzender Josef Haas erläuterte bei der Führung durch die Produktion die technische Leistungsfähigkeit kleiner Wasserkraftanlagen, die immer wieder unterschätzt werde. So versorge die werkseigene Anlage mit ihrer 320 Kilowatt starken Turbine über 300 Haushalte mit Strom. „Wasserkraft mit modernen Anlagen trägt erheblich dazu bei, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen“, so Haas. 18 Prozent der weltweiten Stromerzeugung erfolge mit Wasserkraft. Dies zeige, welches Potenzial noch erschließbar sei. Zur Zeit fertigt die Volk AG ihren bisher größten Auftrag: Eine Wasserkraftanlage mit einer Leistung von über 16 MW und einem Wert von rund 3,5 Mio. Euro für Ecuador. Fazit der Besucher und des Vorstandes: „Der Ausbau regenerativer Energien könnte viele Arbeitsplätze schaffen.“
BZ vom 13.5.2005

  

 

Trenkle-Uhren in Simonswald-Nonnenbach ehrt Mitarbeiter

Spezialisierung auf die Produktion und den Vertrieb von Schwarzwälder Kuckucks-Uhren

Bei der renovierten Uhrenfabrik Trenkle-Uhren GmbH im Nonnenbach konnten konnten kürzlich drei verdiente Betriebsangehörige für ihre langjährige Firmentreue herausragend geehrt werden. Hierbei übermittelte Geschäftsführer Bernhard Trenkle an Johanna Disch und Ralf Schonhardt anlässlich ihres 25-jährigen Arbeitsjubiläums Lob und Anerkennung verbunden mit Urkunde und einem Geldgeschenk. Siegfried Schulz ist schon seit 30 Jahren bei Trenkle-Uhren tätig und wurde entsprechend geehrt. Johanna Disch ist in der Gehäuse-Produktion beschäftigt, wobei weit mehr als 500 verschiedene Uhrenmodelle stets präzise und fachgerecht von ihr gefertigt werden. Für die Uhrwerk-Endmontage ist Ralf Schonhardt verantwortlich. Siegfried Schulz freut sich, ebenso wie die weiteren 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma, seinen Arbeitsplatz als Einheimischer im eigenen Ort haben zu können. Er ist seit 1975 leitend in der Betriebsschreinerei tätig.

Es handelt sich dabei um einen alteingesessenen Familienbetrieb in der zweiten Generation. Bernhard Trenkle führt heute als Nachfolger für seinen verstorbenen Vater Herbert Trenkle zusammen mit seiner Frau Irene und seinem Bruder Frank das Geschäft. Man ist spezialisiert auf die Produktion und den Vertrieb von Schwarzwälder Kuckucks-Uhren, Wetterhäuser und Miniatur-Uhren. Trenkle-Erzeugnisse findet man inzwischen in mehr als 21 Ländern der Welt, der Exportanteil liegt bei 80 Prozent. Die Holzbearbeitung erfolgt mit modernen Laserschnittmaschinen und jedes Modell ist selbst kreiert. Wer den Betrieb - an der deutschen Uhrenstraße im romantischen Simonswäldertal gelegen - besucht, ist sehr angenehm überrascht von der Herzlichkeit der Firmenleitung und der übrigen Belegschaft und von den schönen und vielfach handbemalten Kuckucksuhren, die man in den Verkaufsräumen vorfindet und die für viele Feriengäste ein „typisches Souvenir aus dem Schwarzwald“ sind.
BZ vom 19.5.2005

Trenkle Uhren GmbH
Nonnenbach 2, 79263 Simonswald, Tel 07683 / 341
e-mail: kontakt@trenkle-uhren.de, trenkle.uhren@t-online.de
www.trenkle-uhren.de

Uhrenfabrik Trenkle Simonswald liefert seit 39 Jahren Kuckucksuhren >Sionswald2 (11.12.2005)

  

 

Steiert Präzisionsformenbau 25 Jahre - weltweit führend

Simonswald. Die ersten zwei Jahre arbeitete Karl-Heinz Steiert mit seinem Betrieb in der Garage der Eltern. Heute zählt die Steiert Präzisionsformenbau mit 62 Mitarbeitern zu den weltweit führenden Herstellern von Präzisionswerkzeugen. Zudem ist Steiert größter und bedeutendster Arbeitgeber im Ort. Gegründet wurde das Unternehmen vor 25 Jahren. Zum Jubiläum kam am Freitag der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) nach Simonswald.

.... Im März 1980 hat der heute 55 Jahre alte Steiert in seinem Heimatort Simonswald das Unternehmen zum Präzisionsformenbau gegründet. Anfangs wurde - mit nur einem Mitarbeiter und mit Hilfe der Familie - in der Garage der Eltern und der Waschküche der Großmutter gearbeitet. 1982 stellte Steiert drei weitere Mitarbeiter ein und errichtete an der Stelle seines Elternhauses direkt an der Landesstraße ein Firmengebäude. Die Tradition kam dabei nicht unter die Räder: Die Garage, in der alles anfing, ist bis heute erhalten geblieben.

In einem Vierteljahrhundert hat Steiert Millionen in den Ausbau seines Unternehmens investiert, das Firmengebäude mehrfach erweitert und mehr als 60 Arbeitsplätze geschaffen. Vor wenigen Tagen wurde ein neuer Bürotrakt eingeweiht. Ende Juni soll dann eine weitere Halle in Betrieb genommen werden. In dieser werden Dienstleistung und Entwicklung untergebracht. Der Unternehmenssitz wird dann eine Gesamtfläche von 3500 Quadratmetern haben. Zudem sollen auch zukünftig zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

Das vom Inhaber geführte, mittelständische Familienunternehmen hat sich mit seiner hochmodernen Produktionsstätte auf die Herstellung von präzisen Spritzgussformen spezialisiert. Mit Erfolg: Beliefert werden heute die Großen der Branche. 80 Prozent der Produktion gehen in den Export. In den kommenden Wochen arbeitet Steiert einen Großauftrag aus Japan ab - "das größte Projekt in der Firmengeschichte." Umsatzzahlen nennt Steiert traditionell keine.
"Das Herzstück und die ganze Kraft des Unternehmens sind die Mitarbeiter", sagte Karl-Heinz Steiert, der gelernter Maschinenschlosser und Werkzeugmachermeister ist. Großen Wert lege er auf die Nachwuchsförderung. In den vergangenen 25 Jahre habe sein Unternehmen 39 Auszubildende eingestellt. Davon seien 38 nach der Lehre übernommen worden. Die Lust auf einen beruflichen Wechsel ist bei Steiert ohnehin gering ausgeprägt. "In all den Jahren haben lediglich sieben oder acht Mitarbeiter in andere Unternehmen gewechselt."
.....
"Karl-Heinz Steiert hat ein Gespür dafür, welche unternehmerischen Entscheidungen geboten sind", lobte Bürgermeister Reinhold Scheer. Dabei habe er sein soziales und ehrenamtliches Engagement nicht vernachlässigt. Seit 1984 sitzt Steiert für die CDU im Gemeinderat, seit sechs Jahren fungiert er als Stellvertreter des Bürgermeisters.
Alles von Jürgen Ruf vom 18.4.2005 auf www.bzol.de

www.steiert.com

  

 

 


Hectronic aus Bonndorf erhält Großauftrag

Der Produzent von Tank- und Parksystemen konnte dieser Tage einen ganz besonderen Auftrag an Land ziehen. So wird das Unternehmen in zwölf Ländern Europas die Tankstellen des Mineralölkonzerns OMV mit Sonden ausstatten. Keine Frage, dieses Vertragswerk hat Hectronic-Geschäftsführer Ernst Forster mit einem strahlenden Gesicht unterschrieben, denn der Kontrakt mit OMV stellt ein Meilenstein in der Firmengeschichte dar. "Damit erreichen wir eine neue Dimension, die uns beweisen lässt, dass wir Aufträge dieser Größenordnung und Komplexität umsetzen können", sagt Forster.
...
Jetzt darf also bei Hectronic die Produktionsmaschinerie in Gang gesetzt werden. Angst vor Engpässen existiert nicht. "Da gibt es keine Probleme", versichert Betriebsleiter Eckhard Fechtig, "wir werden die geforderten Stückzahlen auch und gerade dank modernisierter Betriebsabläufe wie gewünscht liefern." Der Weg scheint offensichtlich zu stimmen, den die Hightech-Schmiede eingeschlagen hat, denn ein weiterer Großauftrag schneite vor wenigen Wochen herein. Dabei geht es geographisch in eine ganz andere Richtung, nämlich nach Südafrika. 450 Tankstellen des Mineralölkonzerns Total werden dort ebenfalls mit dem Füllstandsmesssystem von Hectronic ausgestattet. "50 Tankstellen sind bereits ausgerüstet, Sonden für die nächsten 50 verlassen in zwei Wochen das Werk", berichtet Fechtig.
Neben dem unmittelbaren wirtschaftlichen Erfolg bedeuten Aufträge von derart großen Unternehmen auch einen Imagegewinn für Hectronic. Deshalb hätten sie eine immense Bedeutung für das Unternehmen, betont Ernst Forster. "Wenn jemand bei einer Ausschreibung behauptet, wir wären dazu nicht in der Lage, dann können wir auf dieses Projekt hinweisen. Damit steht fest: Es wird nicht leicht, an uns vorbeizukommen."
21.1.2005

www.hectronic.com

  

 

Turbine aus Gutach in Norwegen

Eine Wasserkraftanlage aus dem Schwarzwald sorgt zukünftig dafür, dass die winterliche Polarnacht Norwegens weniger dunkel und weniger kalt ist: Die fünfdüsige Peltonturbine dert Wasserkraft Volk AG erzeugt mit einer Leistung von 1,6 Megawatt (MW) in der Stadt Mo I Rana, 70 Kilometer vom Polarkreis entfernt, umweltfreundlichen Strom. Dem Hersteller von kleinen und mittleren Wasserkraftanlagen aus Gutach ist mit der Produktion der WKV-Peltonturbine nach eigenen Angaben ein neuer Geschwindigkeitsrekord gelungen. Vom Auftragseingang bis zur Inbetriebnahme vergingen nur sieben Monate, und dies trotz widriger Einbaubedingungen mit Schnee, Eis und Temperaturen von minus 10 bis minus 20 Grad.

Die Anlage ist das erste privat betriebene Wasserkraftwerk Norwegens. "Anfang April erhielten wir den Auftrag zur Planung und Lieferung der elektromechanischen Ausrüstung", berichtet Josef Haas, Vorstandsvorsitzender und Vorstand Technik der Wasserkraft Volk AG. Neben dem Maschinensatz mit WKV-Peltonturbine und Generator lieferte die Wasserkraft Volk AG auch die elektronische Steuer- und Reglerelektronik sowie die elektrische Schalttechnik. Voraussichtlich 6,7 Gigawattstunden Strom im Jahr, so die Berechnungen, wird die WKV-Peltonturbine produzieren. Obwohl Norwegen mit 99 Prozent bereits zur Weltspitze in Bezug auf die regenerative Stromerzeugung mit Wasserkraft zählt, gibt es noch viele Flüsse und Altanlagen, die für die umweltfreundliche Energienutzung modernisiert und erschlossen werden können. Auf die Turbinenbauer aus Gutach wartet somit noch viel Arbeit.
Ganzen Text vom 11.12.2004 auf www.bzol.de

  

 

25 Jahre Wasserkraft Volk AG - Feier in Zukunftsfabrik am Stollen

GUTACH. Vorstandssprecher Josef Haas und Finanzvorstand Thomas Bub überreichten Manfred Volk eine Geburtstagstorte mit wasserblauem Tortenguss. Eine herzliche, familiäre Geste für den Firmengründer der Wasserkraft Volk AG (WKV) zum 25-jährigen Bestehen der Turbinenbaufirma, die in dieser Zeit mehrere hundert kleine und mittelgroße Wasserkraftwerke in über 30 Ländern der Erde gebaut hat.

Die WKV hatte zur Feier in die Zukunftsfabrik am Stollen nicht nur Aktionäre, sondern auch Menschen eingeladen, die Manfred Volk vertrauen und an seine Erfindungen glauben - Politiker und Bankiers waren nicht dabei. Drei Sprüche seien für ihn typisch, erzählte Volk: "Geht nicht, gibt's nicht", "Nicht lang überlegen, irgendwie geht's", "Just in time arbeiten".

Die Firmengeschichte beginnt auf dem 820 Meter hoch gelegenen "Gfäll" auf dem Gernhansenhof. Als Physikstudent zog Volk in ein Bauernhaus ohne Strom. Nicht nur sein Vater hielt ihn für verrückt, als er begann, ein vom Wasser betriebenes Kraftwerk zu bauen. Der Vater ist Maschinenbauer und mit seiner Hilfe und dessen Büchern entstand das erste Kraftwerk. 1979 gründete er die Firma. Der erste Auftrag kam von Ernst Wernet aus Prechtal, der zweite von Paul Feist aus Bleichheim. Für beide reparierte er die alten Wasserräder und bei Feist baute er seine erste Durchströmturbine, damit endlich die Waschmaschine angeschlossen werden konnte. Diese Berechnungen von Volk wurden bis heute nur in Nuancen abgeändert, sind das geistige Firmenkapital. "Da steckt technologisch viel dahinter", erkennt Josef Haas die Arbeit seines "Chefs" beim Rundgang der bebilderten Firmengeschichte ehrlich an. Dann ging es Schlag auf Schlag. Die erste Werkstatt im ehemaligen Kuhstall wurde zu klein, die zweite ebenfalls. Die Zukunftsfabrik am Stollen mit der eigenen Turbine zur Versorgung wurde vier Stunden vor dem Jahreswechsel 2000 fertig.

Für ihn gebe es fünf wichtige Dinge im Leben, so Volk: eine Idee, Menschen, die mitmachen, Vertrauen, Durchhaltevermögen und Glück. Seine Idee und Überzeugung, dass Wasser die wichtigste regenerative Energiequelle ist, wurde von seiner Frau, seinem Vater und vielen treuen Mitarbeitern getragen. Stellvertretend für alle 60 Mitarbeiter nannte er Wilhelm Schindler, der 1953 mit dem Miststreuer die gebrauchte Drehbank von Lahr nach Obersimonswald für ihn transportierte und noch heute bei WKV ist. Oder Aygün Ulas, 1986 nach dem Chef selbst der zweite Aktionär, später Aufsichtsratsvorsitzender war und heute noch Turbinen für WKV konstruiert und Mitglied im Aufsichtsrat ist. Bernhard Wernet montiert die WKV-Turbinen auf der ganzen Welt ein. Michael Feist ist Maschinenbauingenieur. Beide sind Söhne der ersten Kunden von Volk.

"Alle sind wichtig und ich bin froh, dass sie mich ertragen haben", dankte der Firmengründer. Die Aktionäre hätten unendlich viel Vertrauen, er empfinde sie als seine große Familie. Auch Frau und Kinder müssten ihn ziemlich oft angespannt ertragen, hielten aber trotzdem zu ihm. Auch berichtete er von Wermutstropfen: 1986 bekam er einen bereits zugesicherten Auftrag aus Malaysia nicht und musste Kurzarbeit anmelden. Acht Jahre später folgte der zweite Nackenschlag. Er montierte eine Turbine im Osten und zwei Raten waren bereits bezahlt, als er die restlichen 160 000 Mark nicht mehr bekam. "Das war ein großer Betrag und ich habe mir dann kein Gehalt mehr bezahlt." Doch Manfred Volk wäre nicht er selbst. Er hat auch in schwierigen Zeiten nicht hingeschmissen, sondern mit einem Löwenherzen gekämpft. Doch manches sei einfach nicht erklärbar, sondern einfach Glück. "Der Mensch denkt, Gott lenkt", schloss er seine Rede.
Ganzen Text von Gerda Oswald vom 3.12.2004 auf www.bzol.de 

  

 

Testo Industrial Services von Lenzkirch nach Kirchzarten umgezogen

KIRCHZARTEN. Seit Beginn dieses Jahres ist das Gewerbegebiet "Keltenbuck" in Kirchzarten um ein ansprechendes Gebäude und einen viel versprechenden Arbeitgeber reicher. Das High-Tech-Unternehmen Testo hat sich dort in einem 4,5 Millionen teuren Neubau mit 50 Mitarbeitern niedergelassen.

Der international führende Hersteller für tragbare elektronische Messgeräte mit seinen weltweit 1200 Mitarbeitern hat seinen Stammsitz in Lenzkirch. Dort wurden in den vergangenen Jahren regelmäßig weitere Bauabschnitte realisiert. Dennoch hatte der stark wachsende Dienstleistungssektor die Kapazitäten der Gebäude gesprengt. Für den Schritt nach Kirchzarten sprach die Nähe zu einem größeren Pool an hoch qualifizierten Arbeitskräften. Nicht jeder will schließlich täglich von Freiburg nach Lenzkirch pendeln. Mit dem Standort Kirchzarten soll Testo für zukünftige Mitarbeiter aus dem Raum Freiburg als Arbeitgeber attraktiver werden.
Während der Firmensitz in Lenzkirch geblieben ist, sind die Mitarbeiter der Dienstleistungstochter Testo Industrial Services und eine elfköpfige Forschungsabteilung nach Kirchzarten umgezogen.
Kompletten Text vom 5.11.2004 bitte auf www.bzol.de nachschauen

  
 

Kadus-Retter - nichts gelernt?

Die Großen fressen die Kleinen, so auch bei Kadus, dem Hochschwarzwälder Mittelstandsunternehmen, das vom Branchenprimus P + G dichtgemacht werden soll. Für die Region und besonders für Lenzkirch ein sehr hartes Los. Dank der großartigen Aktionen der Kadus-Retter, die die Bürger aufklärt und sehr erfolgreich zu Protesten gegen diesen Irrsinn mobilisiert haben, besteht Hoffnung, dieses Schicksal noch abzuwenden. Die nächste Veranstaltung findet nun am 17. und 18. September mit dem Open Air an der Neustädter Schanze statt. Bei diesem Event hofft Mitveranstalter Claus-Peter Wolf auf "tatkräftige Unterstützung der regionalen Wirtschaft". Die Staatsbrauerei Rothaus als eine der größten Brauereien in Deutschland und führend bei den Zuwachszahlen wurde nun als Lieferant und Sponsor für diese Veranstaltung gewonnen.
Bedenklich nur, dass die Kleinen mal wieder auf der Strecke bleiben. So wurden wir als in Lenzkirch ansässige Brauerei Rogg und jahrzehntelanger Lieferant von Kadus erst gar nicht gefragt. Ebenso wenig wahrscheinlich unsere mittelständischen Kollegen in Bräunlingen, Freiburg, Lörrach oder auch Bad Dürrheimer als regionale Mineralwasserquelle und sofort. Ich weiß nicht, wie viele Mitarbeiter oder Vorstände von unserem großen Nachbarn Rothaus bei Demos und Veranstaltungen der Kadus-Retter erscheinen. Unsere Mitarbeiter und unsere vollzählige Familie trifft man dort jedenfalls regelmäßig an.

BZ-Leserbrief vom 7.8.2004, Achim Rogg, Brauerei Rogg, Lenzkirch

  

 

Kadus in Lenzkirch - Protestmarsch gegen Schließung

2000 machen ihrem Unmut Luft / Autokorsos mit Sternmärschen zur Protestkundgebung gegen Kadus-Schließung / Drangvolle Enge auf dem Kirchplatz

HOCHSCHWARZWALD. Gegen die Opferung des profitablen 85-jährigen Traditionsbetriebes Kadus aus Gründen der Gewinnmaximierung von Wella und Procter & Gamble sowie den Wegfall von 200 Arbeitsplätzen protestierten nach einem Autokorso und Sternmarsch nach Lenzkirch am Samstagnachmittag knapp 2000 Menschen auf dem Lenzkircher Kirchplatz. Angeprangert wurde die Selbstbedienungsmentalität der Manager, die aus Eigennutz sich der Gesellschaft nicht mehr verpflichtet fühlen und die Arbeitnehmer zu Kostenfaktoren degradieren.

Nach den Abfahrten der Autokorsos um 17 Uhr in Titisee-Neustadt, Löffingen, Schluchsee, Feldberg und Bonndorf erreichte gegen 17.30 Uhr das erste Hup-und Pfeifkonzert die Haslachgemeinde. Gegen 18 Uhr trafen die vier Sternmärsche ein und sorgten auf dem Kirchplatz für eine drangvolle Enge. Die Verkehrsadern der L 156 waren für eine halbe Stunde lahm gelegt.

Der Protest gegen die Kadus-Schließung ohne wirtschaftlichen Zwänge wird schärfer. Eine Vielzahl von im Protestzug mitgeführten Plakaten und Transparenten an den Häusern zeugten von der neuen Tonart. Jürgen Höfflin vom DGB Südbaden sprach allen aus dem Herzen, als er die Grundforderung, "Kadus muss in Lenzkirch bleiben" an den Anfang stellte. Die Bandbreite der Proteste symbolisierte die Teilnahme der Bürgermeister Wolfgang Schlachter, Stefan Wirbser und Alexander Kuckes, der Bundestagsabgeordneten Thomas Dörflinger und Karin Rehbock-Zureich sowie der Landtagsabgeordneten Klaus Schüle und Gustav-Adolf Haas, die Grünen vertrat Gerlinde Westermayer und die FDP Werner Schnettelker. Ein Ziel eint die Region, bekannte Bürgermeister Reinhard Feser: Kadus muss bleiben! Ein Schwarzwälder Traditionsunternehmen mit guten Umsätzen und Gewinnen, guten Perspektiven und besten Mitarbeitern dürfe nicht einfach geschlossen werden. Mit dem guten Namen und der Marke sollen weiter Geschäfte gemacht werden, während die Belegschaft auf die Straße gestellt wird. Feser appellierte an die sozialwirtschaftliche Verantwortung der Großkonzerne und bzeichnete die Konzernpläne als "unmoralisch". Namens des Aktionsbündnisses dankte Sascha Phlippen für die große Teilnahme, "ohne euch geht es nicht". Seinen Informationen nach habe P & G in Russland ein großes Werk gekauft, und deshalb solle nach Kadus auch Wella bis 2006 vom amerikanischen Konzern platt gemacht werden.
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Ganzen Text vom 26.7.2004 auf www.bzol.de

  

 

Testo AG in Lenzkirch - Präzision im Schwarzwald

Mit dem Thema "Präzision aus dem Hochschwarzwald" beschäftigte sich jüngst die Wirtschaftsregion Freiburg (WRF) und besuchte die Testo AG in Lenzkirch. WRF-Vorsitzender und Landrat Jochen Glaeser sowie Freiburgs OB Dieter Salomon zeigten sich beeindruckt von der Leistungsstärke und der Innovationskraft dieses weltweit agierenden Unternehmens für Messtechnik. 1180 Mitarbeiter, davon 700 in Deutschland, sorgten im vergangenen Jahr für einen Umsatz von 103 Millionen Euro.

Die Wirtschaftsregion Freiburg, in der drei Landkreise, 74 Gemeinden, Kammern, Verbände und Banken zusammengeschlossen sind, hatte sich nach dem Herz-Zentrum Bad Krozingen und Sick in Waldkirch die Testo AG als Domizil für ihre dritte Außentagung ausgewählt. Den Hochschwarzwald bezeichnete Landrat Glaeser eingangs als Sorgenkind, auch wegen seiner nicht gerade vorteilhaften Verkehrserschließung. Dennoch gelte die Region als traditioneller Industriestandort. So haben in Eisenbach 93 Prozent aller Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz im produzierenden Gewerbe. Die Testo AG bezeichnete Glaeser als ein Paradebeispiel eines exzellenten mittelständischen Betriebs, der sich dem Begriff "Präzision aus dem Hochschwarzwald" zuordnen lasse.
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"Kleine und preiswerte Lösungen" kann die Testo AG mit ihrer elektro-chemischen Sensorik in der Sparte Emissionstechnik anbieten und setzt dabei rund zehn Millionen Euro im Jahr um. Zum "Quantensprung" fehlt Testo eine Lobby, wie sie der Konzern Siemens nutzen kann, um Vorschriften verändern zu können, weg von den technischen Bestimmungen, hin zu reinen Messwerten und frei wählbaren Messverfahren, führte Knospe aus. In der Sparte Heizung verfügen fast zwei von drei Kaminfegern ein Rauchgasmessgerät mit dem orangenen Punkt aus Lenzkirch. 16 Millionen Euro werden in dieser Branche umgesetzt. Im Bereich Klima und Lüftung, hier sind die starken Märkte in Übersee, sind es elf Millionen. Für den Kältebereich wird, nach Übernahme eines Betriebs in den neuen Bundesländern, ein neues Standbein aufgebaut. Hier liegt der Jahresumsatz bei 1,5 Millionen Euro. Diese Verzettelung von Geschäftsfeldern sei beabsichtigt und stelle hohe Anforderungen ans Unternehmen, so Knospe, der von 1992 bis 1997 die Testo-Tochter Amerika leitete.

In Kirchzarten ist eine elfköpfige Forschungsabteilung eingerichtet worden. Stark besetzte Entwicklungsabteilungen gibt es in Lenzkirch und im chinesischen Shenzhen. In Deutschland sei wegen des Engagements in China kein einziger Arbeitsplatz weggefallen, versicherte Knospe. Testo schaffe jährlich zwischen 10 und 25 neue Arbeitsplätze in der Region, wenn weiteres Wachstum im In-und Ausland erzielt wird, betonte Knospe. Kein Thema für die Testo AG ist die in der Politik diskutierte Ausbildungsabgabe. Ein erfolgreiches Unternehmen bildet aus, denn Ausbildung sei eine betriebliche Notwendigkeit zum Wachstum, so Knospe.

Testo-Vorstand Martin Schulz ging auf die Qualifikation der Mitarbeiter ein. Die Ingenieure haben zu 39 Prozent die Fachhochschule Furtwangen absolviert und 32 Prozent der Techniker entstammen regionalen Bildungsstätten. Was "Präzision im Schwarzwald" heute heißt, verdeutlichte Schulz daran, dass beim neuesten Messgerät, bei dem der Fettgehalt gemessen werden kann, die 13. Stelle hinter dem Komma gefragt ist. Abschließend würdigte Bernd Dallmann, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsregion Freiburg, die Testo AG in Lenzkirch, als ein Paradebeispiel dafür wie Forschungs- und Entwicklungsarbeit in Unternehmen erfolgen kann.

Mehr von Ralf Morys vom 9.7.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

IMS in Eisenbach und Koepfer in Furtwangen arbeiten künftig zusammen

EISENBACH/FURTWANGEN (zwi). Aus früheren Konkurrenten - im Management-Deutsch spricht man vornehm von "Wettbewerbern" - werden Geschäftspartner: Vom 1. Juni an treten die IMS Gear Cutting Tools und die Koepfer Verzahnungswerkzeuge gemeinsam am Markt auf. Der Zusammenschluss der beiden selbständigen Tochterunternehmen aus Eisenbach und Furtwangen firmiert dann unter IMS Koepfer Cutting Tools GmbH.

Die Mutterfirmen IMS Gear GmbH und Josef Koepfer GmbH halten je 50 Prozent der Anteile am neuen Gemeinschaftsunternehmen. Über Gründe und Zielsetzung des Joint Venture informierten gestern in Furtwangen Verantwortliche beider Seiten, darunter die beiden Geschäftsführer der IMS Koepfer Cutting Tools, Alexander Schindler (bisher IMS Gear Cutting Tools) und Conrad Hummel (bisher Koepfer Verzahnungswerkzeuge).

Der Zusammenschluss erfolgte, um sich auf dem Weltmarkt besser behaupten und die bisher einzeln erarbeitete Position ausbauen zu können. Angestrebt wird eine Expansion. Schon der Investitionsbedarf erfordert eine bestimmte Größe, verdeutlichten die IMS-Geschäftsführer Clemens Rosenstiel und Norbert Willmann. Im Bereich der Cutting Tools - Schneidwerkzeuge für die Zahnradherstellung - machte IMS zuletzt rund 6,5 Millionen, Koepfer rund 3,5 Millionen Euro Umsatz. "Wir wollen das Geschäft ausbauen", betont Willmann. "Von der technischen Basis fühlen wir uns fit, vertrieblich können wir stärker werden." Alle Mitarbeiter der beiden Tochterfirmen - rund 45 in Eisenbach und 25 in Furtwangen - werden in das neue Unternehmen übernommen und produzieren an ihren bisherigen Standorten weiter. Zunächst werden nur Vertrieb und Einkauf konzentriert. In voraussichtlich zwei bis drei Jahren soll die Produktion an einen neuen Standort verlagert werden. Der Führungsetage schwebt dafür ein "neutraler Platz" vor, so Rosenstiel, damit sich weder Eisenbacher noch Furtwanger benachteiligt fühlen. Der Anfahrtsweg für die sehr qualifizierten und gut eingearbeiteten Mitarbeiter dürfe nicht zu weit werden. Die IMS-Geschäftsführer und Juniorchef Thomas Koepfer betonten, dass der Zusammenschluss nicht aus einer Zwangssituation erfolgte, sondern dass zwei gesunde Firmen gemeinsam eine Wachstumschance sehen und nutzen wollen.

BZ vom 11.5.2004

  

 

Sick Waldkirch verstärkt Asienpräsenz in der Türkei

WALDKIRCH/ISTANBUL. Im Rahmen des Ausbaus der Marktposition in Süd-Osteuropa und Asien hat die Sick AG ihre bisherige Vertretung in Istanbul, Onur Mühendislik ve Otomasyon Ltd. Sti., erworben. Die Gesellschaft wird ab sofort unter dem Namen Sensörler ve Ileri Cihazler Kontrol Sanayi Ticaret A.S. (S.I.C.K) exklusiv Sick-Sensorik in der Türkei und einigen Nachbarländern vertreiben. Die Türkei ist aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums, der zunehmenden Bedeutung des Maschinenbaus sowie der zunehmenden Angleichung an europäische Sicherheitsnormen ein interessanter Markt für die Sensorlösungen von Sick. Das Unternehmen beschäftigt etwa 20 Mitarbeiter und erzielte 2003 einen Umsatz von 3,2 Millionen Euro.

BZ vom 10.4.2004

www.sick.de

  

 

Der Irak-Krieg trübt den Umsatz

Amerikaner ordern weniger Kuckucksuhren / Firmen äußern sich abwartend zum Irak-Konflikt

TITISEE-NEUSTADT. US-Präsident George W. Bush hat am Sonntag in Terceira auf den Azoren "die Stunde der Wahrheit" und das Ende der Diplomatie eingeläutet. Die Beziehung der USA zu Deutschland und anderen Gegnern des Bush-Blair-Aznar-Kurses dürfte mit "angespannt" nur unzureichend beschrieben sein. Ob darunter auch die wirtschaftlichen Kontakte zwischen deutschen und amerikanischen Firmen leiden, versuchte die BZ in einer Umfrage bei Hochschwarzwälder Betrieben zu erfahren.

Die Eisenbacher Firma GSC-Schwörer fertigt alles rund um die Antriebstechnik. "Wir haben nur in sehr geringem Umfang mit den USA zu tun", erklärt Tina Schwörer knapp. Nur wenig werde über die Irak-Krise gesprochen und Umsatzeinbrüche, so die positive Auskunft, die könne man nicht verzeichnen.

"Unsere US-Tochter Framo Inc. leidet unter dem Konflikt", berichtet dagegen Göklan Balkis, Vertriebsleiter bei der Franz Morat KG in Eisenbach, der Fachfirma für Zahnrad- und Getriebetechnik. "Wir hier in Deutschland spüren den Konflikt deutlich über die Tochtergesellschaft. Das Geschäftsvolumen hat abgenommen." Viele Entscheidungen lägen derzeit auf Eis, die Unsicherheit darüber, wie sich der Konflikt mit dem irakischen Diktator Hussein entwickle, habe das wirtschaftliche Leben beeinflusst. "Wir waren am wachsen. Nun wird abgewartet", so Balkis. Die Mehrheit der amerikanischen Geschäftspartner seien der Meinung, Krieg sei eine falsche Lösung. Dennoch kann Balkis ein krasses Beispiel für eifrigen Nationalismus geben: "Ein Partner hat Aufträge abgesagt, weil wir eine deutsche Firma sind."

Der Marktanteil des mittelständischen Unternehmens Kadus am Weltmarkt "Friseur" wächst seit Jahren kontinuierlich auf allen fünf Kontinenten. Haarkosmetik aus Lenzkirch ist in über 55 Ländern vertreten. Wolfgang Döttinger, Leiter des International Business wäre der richtige Mann in Sachen Auslandsfragen gewesen. Doch ist er, eben erst von Sitzungen zurück, schon wieder auf dem Sprung nach Asien, als die Anfrage der BZ kommt. Die Geschäfte laufen also gut. Der Irak-Konflikt hinterlässt bis dato keine Spuren. Bettina Puschendorf aus der Marketing- und Presseabteilung bestätigt: "Es gibt keinerlei Markteinbrüche. Nichts hat sich - so die derzeitige Lage - verändert." Befürchtungen hege man aber auch nicht beim Blick in die nähere Zukunft. "Die Situation ist rundum positiv", so Puschendorf.

Ebenso sieht es bei IMS Connector Systems in Löffingen aus. Beate Walz fasst die Stimmen der Kollegen und des Vertriebsleiters Ansgar Neumaier zusammen: "Keinerlei Veränderungen konnten verzeichnet werden. Es gibt keine Probleme, nach wie vor läuft alles." Das Unternehmen beschäftigt nicht nur in Deutschland, Ungarn und China etliche Mitarbeiter, sondern auch in Dallas, Texas, USA. Man konzentriere sich auf die Arbeit, erklärt Walz. Gespräche über Politik würden daher eher geführt, "wenn Freunde miteinander sprechen".

Frank Jarsumbek ist Prokurist bei der Firma Cleveland in Löffingen. Cleveland Präzisions-Systeme gehört zur international tätigen Firmengruppe "DANAHER" mit Sitz in Washington D.C., USA. Vielleicht ist Jarsumbek daher ein wenig befangen, blockt er doch die Frage nach Umsatz, Geschäftsbeziehungen und Meinungen aus den USA zunächst einmal ab: "Ich möchte mich eigentlich nicht ausführlich äußern." "Wir wissen nicht, was noch kommt", sagt er dann doch und bestätigt den Trend im Hochschwarzwälder Firmen-Potpourri: "Es geht uns eigentlich ganz gut." Zudem seien die USA nicht Hauptgeschäftspartner und über Politik spreche man eigentlich nur selten.

Burkart Knospe ist Vorstandsvorsitzender der Lenzkircher Firma Testo, die weltweit für "verlässliche Werte für Messprofis" - so die Werbung - agiert. Die Geschäftsbeziehungen seien, so Knospe, okay. "Die deutsche Flagge", erklärt er, "haben wir nicht direkt unter unserem Logo." Die Amerikanischen Kunden wüssten oft nicht, dass Testo Inc. eine deutsche Tochtergesellschaft sei. Wirtschaftliche Repressionen verspüre die Mutterfirma in Lenzkirch daher keine. Knospe macht sich im Gespräch mit der BZ differenziert Gedanken zur aktuellen Politik. Er berichtet von Gesprächen mit seinen amerikanischen Kollegen, die den Weg des Präsidenten ebenfalls nicht befürworten, als nationalistisch betitelten. "Man muss nicht politisch dämlich und dann wie ein 18-Tonner durch die Diplomatie fahren", so Knospes Worte für Bush.

Gabi Thiele, 18.3.2003

  

 

Zukunftsfabrik der WKV deckt eigenen Energiebedarf

Europas erste energieautarke und emissionsfreie Schwermaschinenfabrik wurde am 1. Mai 2000 in Bleibach an der Elz eingeweiht. Die Idee von Manfred Volk aus dem Schwarzwald, der vor über zwanzig Jahren eine verwegene Idee hatte und sich zum Ziel setzte, ein Kernkraftwerk durch kleine Wasserturbinen zu ersetzen. Mitte der siebziger Jahre gehörte Volk zu den engagiertesten Gegnern des geplanten Atomkraftwerks Wyhl, das schließlich verhindert wurde. Dafür entstanden fast vierzig Atomkraftwerke an anderen deutschen Standorten, von denen heute noch neunzehn am Netz sind. Damals stieg Volk aus seinem sicheren Job als Physiklehrer aus und erwarb den "Gernhansenhof" bei Simonswald, in dem der Mittvierziger bis heute mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern lebt. In der ausgebauten Scheune des "Gernhansenhofs" war bis vor kurzem die Produktionsstätte der Firma Volk. Deren Spezialität sind Hochleistungs-Wasserturbinen, die auch für kleine Flüsse und Bäche geeignet sind. Mit diesem Angebot war Volks Firma so erfolgreich, dass vor drei Jahren der Plan für ein neues Werk entstand. 
Volks ehrgeiziges Ziel war eine ökologische "Zukunftsfabrik", die ihren Energiebedarf komplett selbst deckt. Zum ökologischen Gesamtkonzept der Fabrik gehören Fischtreppen zwischen dem Wasserein- und -auslauf der Turbinenanlage. Dadurch wurde das Flüsschen erstmalig für Fischwanderungen durchgängig. Das Herzstück der firmeneigenen Energieversorgung sind zwei Wasserturbinen aus Volks eigener Produktion. Die Jahresleistung von 1,5 Millionen Kilowattstunden wird nur zu zwei Dritteln von der Fabrik verbraucht; ein Drittel kann ins Netz eingespeist werden. Eine Wärmerückgewinnungsanlage nutzt das vierzehn Grad warme Wasser in nur zehn Meter Tiefe. Mit der Regenwassernutzung lässt sich der gesamte Brauchwasserbedarf der Firma ohne Verwendung von Trinkwasser decken. Solarzellen runden das Energiekonzept der Zukunftsfabrik ab. Auch im neuen Werk behält Volk sein Konzept der maßgeschneiderten Individuallösungen bei. Das Angebot umfasst fünf verschiedene Wasserturbinentypen und die dazugehörige Mess- und Regeltechnik. Damit können die örtlichen Fließgewässer, die die Turbinen antreiben, optimal genutzt werden. Außerdem produziert die Firma Wasserradanlagen und Energierückgewinnungsanlagen für Trink- und Meerwasser. Die Produkte der Firma WKV Volk sind bislang vor allem in Entwicklungsländern sehr gefragt. Mit dieser Technologie lassen sich sogar kleinste Bäche mit niedrigem Gefälle und geringer Wassermenge als Energielieferanten einspannen. 

www.3sat.de/nano/bstuecke/08238/ , 1.3.2003

  

 

 

Feuchte als Marktlücke - Firma Hygrotec Messtechnik auf dem Waldauer Rainhof

TITISEE-NEUSTADT. "Feuchte ist eine Größe, die nicht einfach zu handhaben ist." Normalmenschen quittieren so einen Satz achselzuckend. Für Martin Friedrich stellt diese Erkenntnis die Grundlage allen Tuns dar, denn der Feuchte auf der Spur ist er, seit er sich aus Freiburg kommend vor acht Jahren im Rainhof in Waldau eingerichtet hat. "Die ersten sechs Jahre waren hart", sagt er, doch jetzt hat sich der Erfolg eingestellt. Ein Forschungsprojekt ist in der Geräteentwicklung so ergiebig, dass er die nächsten zehn Jahre seiner Firma Hygrotec Messtechnik als gesichert ansieht.

Wenn man ihn hört, wie er sich in Begeisterung erzählt, denkt man: Genau so müssen sie wohl sein, die Tüftler, die aus Ideenreichtum und Können, nie nachlassendem Eifer und einiger Hartnäckigkeit gegen Widerstände irgendwann ihr Ziel erreichen. Friedrich, Jahrgang 1964, beteiligte sich schon in frühen Jahren regelmäßig am Wettbewerb "Jugend forscht", bei dem er sich einmal bis auf Landesebene qualifizierte, und lernte dann sein Handwerk als Radio- und Fernsehtechniker. Der Meister hatte ein eigenes Geschäft, unter dem Druck der Strukturänderungen in der Branche wechselte er dann aber von der Konsum- in die Industrieelektronik.
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Der Feuchte auf der Spur: Das Know-How dafür ist noch nicht so weit verbreitet, doch der Markt dafür ist groß, vor allem dort, wo sie eine qualitätsmindernde Rolle spielt. Friedrich nennt als Beispiel Farbspritzanlagen, führt Druckluftfelder von bis zu 300 Bar an, macht deutlich, dass beispielsweise im Tauchsport ein Zuviel an Feuchte in der Atemluft tödliche Folgen für den Wassersportler haben kann. Neben solchen Nischen gibt es auch die Drehscheibe für Massenprodukte: Etwa für den Badlüfter, der nicht mit dem Druck auf den Lichtschalter immer stets gleich lang läuft, sondern auf die gemessene Feuchte reagiert und möglichst schon vorbeugend in Aktion tritt, wenn jemand zu duschen beginnt.
Das Innovative daran ist, dass man dafür mathematische Modelle hinterlegt und eine intelligente Software schafft. Das bietet für die Industrie die Chance, dass eine Modernisierung des Badlüfters einen viel geringeren Aufwand erfordert, als wenn man ihn herkömmlich neu bauen müsste. So zahlt sich für Friedrich die jahrelange Arbeit allmählich aus, denn viele Entwicklungen sind jetzt so weit abgeschlossen, dass sich aufbauen lässt. So stecken in einem Regler für klinische Atemluftgeräte sechs Mann-Jahre Entwicklung für die Basis-Software, während es nur noch sechs Wochen braucht, um sie zu überarbeiten.
Entwicklung und Fertigung sind unter einem Dach mit der ganzen Verwaltung, Marketing und Vertrieb sollen in naher Zukunft weiter angekurbelt werden. Momentan bietet der Rainhof sieben Arbeitsplätze. Friedrich bildet auch zwei Industrieelektroniker der Fachrichtung Kommunikations-Technik aus - er stimmt ein in das Klagelied, dass es bei diesem Grad der Spezialisierung "sehr schwierig" ist, in der Region Fachkräfte zu finden. Zehn Arbeitskräfte montieren in Heimarbeit. Dazu kommt die Zusammenarbeit mit freien Kräften.
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Bisher operiert die
Firma Hygrotec Messtechnik auf dem regionalen Markt. Doch wenn der Sprung auf den internationalen Markt gelingt, sieht Friedrich alle Möglichkeiten für sein Unternehmen. Dazu verhilft möglicherweise das Forschungsprojekt Telehaus während drei Jahren, zusammen mit Partnern aus der Industrie und aus Forschung und Wissenschaft. Dafür gab es sogar Forschungsgeld aus Berlin, freilich nicht in der Größenordnung, dass man sich zurücklehnen könnte. "Das deckt gerade die Personalnebenkosten", sagt Friedrich. Hintergrund des Projekts ist die Heim-Automation: Man geht davon aus, dass die Elektronik in 20 Jahren im Zuhause einzieht wie jetzt im Auto. Gefordert ist also die Entwicklung von netzwerkfähiger Technik in möglichst geringer Größe. Friedrich ist überzeugt davon, dass dies - bei allen möglichen Gefahren - Komfort und Sicherheit bringen wird. Einleuchtende Beispiele wären etwa Elektrogeräte, die von der Hausfrau per Handy ausgeschaltet werden könnten, wenn ihr beim Arztbesuch oder Einkaufen einfällt, dass sie das in der Eile vergessen hat, oder die Haustür, die "erkennt", ob sich noch jemand im Haus aufhält und dann solche Versäumnisse nachholt. Heizungskundendienst aus -zig Kilometern Entfernung - kein Problem. Fahrstuhlservice an einem Hochhaus in USA von Deutschland aus - keine Utopie mehr.

Peter Stellmach, BZ vom 12.7.2002, mehr unter www.bzol.de
zu Hygrotec Messtechnik in Waldau

     

 

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