Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Elztal im Schwarzwald nördlich von Freiburg
Infos am März 2005
 

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Elztal, Oberprechtal, Unterprechtal, Elzach, Winden, Bleibach, Gutach, Waldkirch

Blick nach Südwesten zum Klausmannshof und Schüsselehof (rechts) am 8.2.2005 abends

 

 

Kirchliche Sozialstation Elz/Glotter 20 Jahre alt

Solidarität und Nächstenliebe werden groß geschrieben, wenn es bei der Kirchlichen Sozialstation Elz/Glotter um ältere, kranke und behinderte Menschen geht. Durch die Vielseitigkeit der Sozialstation erfüllt sich für viele Menschen der Wunsch, zu Hause gepflegt zu werden. 20 Jahre ist es nun her, seit die kirchliche Sozialstation gegründet wurde. In zwei kleinen Räumen im Pfistergäßle und mit gerade mal vier Mitarbeitern, begann die Geschichte der heute nicht mehr wegzudenkenden kirchlichen Einrichtung.

Gründungsvorsitzender war der damalige evangelische Pfarrer Gerhard Jung, zusätzlich waren ehrenamtlich Friedrich Wiebel und Manfred Nübling für die evangelische Kirche sowie Julius Seitz für die katholische Kirche im Vorstand tätig. Schon damals, so erzählt der heutige Vorsitzende, Pfarrer Wolfgang Rüter-Ebel, wurde inoffiziell ökumenisch gearbeitet, aber erst 1999 wurde das Ökumenische offiziell anerkannt. Im Laufe der Jahre hat sich die Sozialstation stetig weiterentwickelt – wirtschaftlich aber auch personell. Seit 1994 ist Pfarrer Rüter-Ebel der Vorsitzende der Sozialstation, als ehrenamtlicher Geschäftsführer agierte Jochen Kandziorra. Er kümmerte sich vor allem um die wirtschaftliche Seite.

Riesige Veränderungen gab es 1995, durch die Einführung der Pflegeversicherung. Inzwischen arbeitet die Sozialstation kostendeckend, früher zahlten noch die Gemeinden Denzlingen-Vörstetten und Reute hinzu. 1996 fand der Umzug in das Gebäude an der Eisenbahnstraße 14 statt, ein Haus das den Ansprüchen der Sozialstation gerecht wird. Die Gemeinde Denzlingen hat das Gebäude vollkommen renoviert und es an die Sozialstation vermietet. 1998 übernahm die Sozialstation auch die Pflege der Bürger der Gemeinde Glottertal. Heute beschäftigt die Sozialstation 43 Personen, darunter Zivildienstleistende und Aushilfen. 19 Autos sind täglich im Einsatz. 418 Personen hat die Sozialstation im Jahr 2004 versorgt und gepflegt. Das waren insgesamt 69000 Hausbesuche – 190 am Tag, eine enorme Leistung für das gesamte Personal der Sozialstation.

Begeistert sprechen die Pflegedienstleiterin Annegret Timmermann, sowie die Geschäftsführerin Theresa Krötz vom Pflegepersonal, meist sind es langjährige Mitarbeiter, deren Pflegequalität durch laufende Weiter- und Fortbildungen sehr hoch ist. „Wir haben ein stabiles und sehr gutes Arbeitsklima, darauf sind wir stolz“, so die Leiterinnen. Die Pflege der Sozialstation basiert auf aktuellen, zeitgemäßen pflegerischen und medizinischen Erkenntnissen unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Aspekten. Die Sozialstation bietet eine ergänzende Dienstleistung, das „Netzwerk“ an. Das sind Begleit- und Betreuungsdienste – also nichtpflegerische Alltags- und Haushaltshilfen. Hinzu kommt noch eine Betreuungsgruppe für an Demenz erkrankte Menschen. Seit Juli 2005 wird auch der „HausNotruf“ in Kooperation mit dem Hausnotruf-Dienst in Freiburg angeboten. In Planung hat die Sozialstation eine Tagesstätte für pflegebedürftige Personen, um sie mehr zu Aktivieren und um die Pflegenden zu entlasten. Entstehen soll das Gebäude bei der Altenwohnanlage, Leipziger Straße, in Denzlingen. Mit der Fertigstellung rechnet man 2007. Betreiber der Einrichtung ist die kirchliche Sozialstation.
BZ vom 7.10.2005

 

Reiterfest des Reit-/Fahrvereins Oberes Elztal auf dem Facklerhof Prechtal

Rund 140 Mitglieder zählt der Reit- und Fahrverein Oberes Elztal. Einmal im Jahr lädt der Verein zu seinem Reiterfest ins Vereinsdomizil auf dem „Facklerhof“ in Prechtal ein. Einen ganzen Sonntag lang stand der Pferdesport im Mittelpunkt des Interesses. „Reiten, Fahren, Voltigieren“ – dies sind die drei Pferdesportarten, die der Oberelztäler Reit- und Fahrverein bietet.

Wie so eine Reiterkarriere einmal beginnt, dies zeigten die Vorführungen des Vormittags. Unter den Fittichen von Reitlehrerin Claudia Steier geht’s an die ersten zaghaften Versuche auf dem Pferderücken. Während das Tier an der langen Leine (in der Fachsprache „Longe“ genannt) geführt wird, kann sich der angehende Reiter vollends dem neuen, bislang unbekannten Vergnügen des Reitens widmen. Die überwiegende Mehrzahl der Aktiven sind Kinder. Ab dem Grundschulalter sind sie willkommen. Eine feste Einrichtung ist das „offene Voltigieren“ Kinder ab sechs Jahren dürfen hier einfach mal so reinschnuppern. Drei Gruppen zu je zehn Kindern gibt es beim Reit- und Fahrverein, die auch an Wettbewerbern teilnehmen. Was die so alles draufhaben, das zeigten sie in einer zirkusreifen Vorstellung mit einer Clownnummer. Da blieb kein Auge trocken, aber auch die Turnvorführungen auf dem trabenden Pferd waren vom Allerfeinsten! Überhaupt – so ganz bierernst ging es bei diesem Reiterfest wirklich nicht zu. Die eine oder andere Gaudi-Nummer sorgte für Spaß rund um den Parcours – und ordentlichen Applaus. Aber auch die Fans des Springreitens kamen auf ihre Kosten. Akrobatik pur boten verschiedene Reitervorführungen wie zum Beispiel die „Ungarische Post“, bei dem ein Reiter auf zwei nebeneinander her galoppierenden Pferden steht. Eine Besonderheit: Die Vorführung junger Fohlen gemeinsam mit ihren Müttern. Konzentration und Geschicklichkeit ganz anderer Art erforderte das Fahren mit Ein- und Zweispännern. An der „Quadrille“ am Nachmittag beteiligten sich acht Kutschen, die in teilweise rasendem Tempo eine Fahrfigur nach der anderen absolvierten. Abschließender Höhepunkt: Die Vereinsmeisterschaften im Geschicklichkeitsfahren mit 14 Teilnehmern.
Alles von Kurt Meier vom 26.9.2005 auf www.bzol.de

Wer sich für den Reit- und Fahrverein Oberes Elztal interessiert, bekommt bei Schriftführerin Anja Becherer, 07682/ 6100, Auskunft

  

 

Hansen-Hof in Prechtal-Bachere - Bio muss nicht teuer sein

Einen Gesprächstermin auf dem „Hansen-Hof“ in Prechtal-Bachere hatte am Freitag der Bundestagsabgeordnete und Wahlkreiskandidat der Grünen, Alexander Bonde. Er war zusammen mit dem landwirtschafts- und verbraucherschutzpolitischen Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Jürgen Walter, unterwegs. Beide nahmen auf dem „Biohof“ von Isolde und Martin Wernet Stellung zu landwirtschafts- und verbraucherschutzpolitischen Positionen der Grünen.

Gerade für die im Bundes- beziehungsweise Europavergleich eher kleinen Betriebe des Schwarzwaldes biete die ökologisch verträgliche Landwirtschaft nicht nur eine Möglichkeit der Qualitätssteigerung, sondern auch eine Strategie, um in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben. Der begonnene Weg solle weitergeführt und weitere Landwirte, aber insbesondere auch die Verbraucher, für eine ökologische Landwirtschaft gewonnen werden, denn „Bio“ müsse bei ehrlicher Betrachtung der Lebensmittelausgaben nicht zwangsläufig mit „teuer“ gleichgesetzt werden, so Jürgen Walter.
BZ vom 12.9.2005

  

 

Schützenswerter Rohrhardsberg - Pilotprojekt zum EU-Naturschutz beginnt

Wenn sich Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg trotz eines ganzen Stabes von Mitarbeitern und Planern persönlich einen ganzen Vormittag Zeit nimmt, um über das Pilotprojekt

„Pflege- und Entwicklungsplanung des Flora-Fauna-Habitat-Gebietes (FFH) Rohrhardberg, Obere Elz und Wilde Gutach sowie des Vogelschutzgebietes Rohrhardsberg-Simonswald (Teilgebiet)“

zu informieren, ist anzunehmen, dass die Alarmglocken im Freiburger Regierungspräsidium nicht zu überhören waren. Die Veranstaltung im Elzacher „Haus des Gastes“, zu der Bürgermeister Michael Heitz am Mittwochvormittag begrüßte, war wohl mehr als die Eröffnung des Pilotprojektes. Sie dürfte wohl unter der Rubrik „weitgehende Information und Transparenz“ einzuordnen sein, herrscht doch unter den Landwirten und Privatwaldbesitzern in diesem Schutzgebiet „Natura 2000“ erhebliche Unruhe darüber, ob ihre Grundstücke unter die „Pflege- und Entwicklungsplanung“ (PEPL) fallen und sie damit eine wohl wesentliche Einschränkung in der Verfügbarkeit ihres Eigentums hinnehmen müssten. Außerdem herrscht über die Form und Höhe einer Entschädigung Stillschweigen.

Zur Erinnerung: „Natura 2000“ beruht auf zwei EU-Richtlinien, nach denen EU-Mitglieder aufgefordert wurden, Gebiete mit dem Vorkommen von schützenswerten Lebensräumen und -arten, deren Definition auch von der EU vorgegeben wurden, in ein Schutzgebiet einzubringen. Nach drei Anläufen gelang es dem Land Baden-Württemberg, etwa 13 Prozent der Landesfläche, das entspricht 470 000 Hektar, für das Schutzgebiet zu melden. Man habe zwar, so heißt es im Regierungspräsidium, versucht, die Gebietsmeldungen durch ein so genanntes „Konsulationsverfahren“ transparenter zu machen, aber offensichtlich war der Erfolg gering, konnten von staatlicher Seite oft nicht einmal Angaben darüber gemacht werden, wo genau nun die erhaltenswerten Flächen liegen.

Auf Nachfrage der BZ, weshalb nun gerade das Rohrhardsberg-Gebiet zum Pilotprojekt erklärt wurde, meinte Dr. Bernd-J. Seitz, der Projektleiter beim Regierungspräsidium, dass aus dem Gebiet „Mittlerer Schwarzwald“ vom Rohrhardsberg als einem wichtigen Naturschutzgebiet schon viele Unterlagen vorgelegen hätten. Gegenwärtig befindet sich das Projekt im Stadium der Bestandsaufnahme. Das bedeute, dass nunmehr eine parzellenscharfe Erhebung und Bewertung aller Lebensräume und Arten erfolge, was für die Kommunen zur Planungssicherheit und zum effizienten Einsatz der Fördermittel führen soll.

Die Pläne werden danach öffentlich ausgelegt und der Regierungspräsident legt offensichtlich Wert darauf, dass diese auch in einer öffentlichen Informationsveranstaltung diskutiert werden. Danach folgt erste die „Ziel - und Maßnahmenplanung“ und die Bildung eines Beirates aus den Reihen aller Beteiligten. Der fertige Plan soll zu Beginn des Jahres 2007 vorliegen.

Regierungspräsident von Ungern-Sternberg appellierte im Haus des Gastes in Elzach an die Besucher, die „Natura 2000“ als Chance zu sehen und „nicht einen Abwehrkampf, den man durch die Entscheidung der EU nicht mehr kämpfen kann“, anzufangen. Es gäbe wohl auch keine Diskussion darüber, dass diese schöne Landschaft schützenswert sei und sie wohl auch weiter entwickelt werden könne. „Natura 2000“ sei ja nicht nur mit Auflagen verbunden, sondern bringe auch Finanzmittel in die Region. Das RP bereite zur Zeit einen „Life-Antrag“ (Finanzierungsinstrument der EU für „Natura“) für das Gebiet um den Rohrhardsberg vor. Kopfschütteln rief allerdings die Feststellung hervor, dass wahrscheinlich nur ein Viertel der ausgewiesenen Fläche auch „betroffen“ sei. „Das Geld für die Kartierung wäre für Pflegemaßnahmen der Landwirte wohl besser aufgehoben gewesen“, so der Windener Bürgermeister Clemens Bieniger. Zur Arterhaltung, insbesondere im Wald, seien aber, so wurde gesagt, große Flächen notwendig. Im übrigen, so Sven von Ungern-Sternberg, hätte die EU vorgegeben, wie viel Prozent der Fläche eines Landes ausgewiesen werden müssten. Hätte man statt der 13 Prozent Landesfläche nur das wirklich betroffene Viertel davon angegeben, hätten hohe Strafen für die Bundesrepublik gedroht. „Wir werden keine Einschränkung in unserem Touristikprogramm zulassen“ erklärte Bürgermeister Jörg Frey (Schonach) und Bürgermeister Reinhold Scheer (Simonswald) forderte ein gutes Einvernehmen mit den Gemeinden bei der Ziel- und Maßnahmenplanung. Als ärgerlich wurde der teilweise Beginn der Kartierung ohne Mittelung an die Grundstückseigentümer bezeichnet.
Kompletten Text von
Eberhard Weiß bitte auf www.bzol.de lesen

 

 

Landjugend Prechtal - 49 Aktive, 50 Jahre und voll Energie 

Mit einem Festbankett in der Steinberghalle Prechtal feierte die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Prechtal ihr 50-jähriges Bestehen. Neben örtlicher Prominenz aus Kirche und Gemeinde waren auch knapp 100 ehemalige und passive Mitglieder erschienen, darunter der Gründungsvorsitzende Karl Herr. Der Musikverein Prechtal umrahmte das Programm in gewohnt hoher Qualität.

Die KLJB Prechtal wurde vom damaligen Elzacher Vikar Günther Hauck im Jahr 1955 gegründet. Fünf Jahre zuvor war die KLJB auf Bistumsebene errichtet worden. Gerade in den damals strukturell stark benachteiligten ländlichen Gebieten, erachtete es die Kirche für nötig, jungen Menschen eine umfassende Bildung und sinnvolle Freizeitaktivitäten zu ermöglichen.

Das Programm wurde damals noch weitgehend vom Vikar organisiert, der auch die meisten Gruppenstunden leitete. Religiöse, politische und berufliche Bildung standen im Vordergrund. Aber auch gesellige Aktivitäten wurden gepflegt, wie Volkstanz und Volkstheater. Ersteres ist mittlerweile aufgegeben worden, während das jährliche Theaterstück am Erntedankfest nach wie vor einen der Höhepunkte des Vereinsjahres bildet.

Anfang der 1960er Jahre baute die Landjugend das „Klausenheim“ in Oberprechtal, eine Berghütte, die auch heute noch von vielen Gruppen aus der Umgebung für Wochenendaufenthalte genutzt wird. In den 70ern wurden neue Traditionen begründet: die Organisation eines Tanzabends einmal im Jahr und der ebenfalls jährlich stattfindende Altennachmittag. 1984 organisierte die KLJB erstmals die Ferienspielaktion; eine Woche Aktionen für „daheimgebliebene“ Kinder in den Sommerferien, eine Veranstaltung, die sich nach wie vor größter Beliebtheit erfreut. Heute zählt die KLJB Prechtal 49 aktive und 33 passive Mitglieder im Alter zwischen 15 und 26 Jahren. Die Hauptverantwortung trägt eine achtköpfige Vorstandschaft, die im Schnitt 18 Jahre alt ist. Zu den gegenwärtigen regelmäßigen Aktivitäten gehören die wöchentlichen Gruppenstunden, Ausflüge, Treffen mit benachbarten Landjugendgruppen und das Engagement in der Pfarrgemeinde – zum Beispiel die Unterhaltung des Osterfeuers, das Verlegen eines Blumenteppichs an Fronleichnam oder die Errichtung des Erntedankaltars – und die Teilnahme am Vereinsleben in Prechtal.

Der Vorsitzende Klaus Steimer nannte ein halbes Jahrhundert „ein stolzes Alter für eine Jugendgruppe, in der ständig Veränderungen stattfinden“. Die Grundgedanken von damals seien auch jetzt noch lebendig: „Sinnvolle Aktivitäten im Bereich des öffentlichen Lebens, religiöse, politische und gesellschaftliche Bildung, persönliche Reife und vor allem Gemeinschaft erleben.“ Steimer knüpfte an einen Vergleich an, den ein ehemaliger Vikar getroffen hat: Die Landjugend als Ganzes sei wie ein großer Körper, der nur dann gesund sei, wenn alle Organe funktionieren. „Mit Freude“, so der Vorsitzende, „kann ich sagen, dass die Landjugend an ihrem 50. Geburtstag ein Körper ist, der zwar ab und zu einen kleinen Schnupfen verkraften muss, aber insgesamt gesund und voller Lebensenergie ist!“ 

In einem Grußwort meinte Bürgermeister Michael Heitz, es sei wichtig, dass man sich gerade im Jugendalter miteinander sozialisiere. Auch Pfarrer Hans-Jürgen Decker würdigte das Engagement des Vereins. In der Pfarrei werde die Landjugend „oft vergessen, umso mehr möchte ich heute Abend danke sagen für die Jugendarbeit, die Sie machen und für Ihr Engagement in der Pfarrgemeinde“. Auch das Geschenk, das sich die jungen Leute von der Pfarrei gewünscht hatten, spreche für die Landjugend: ein Kreuz für den neuen Gruppenraum. Die Vorsitzende des Diözesanverbandes, Jutta Hog, übermittelte die Glückwünsche der Diözesanleitung und Anna Winterer die der Vereinsgemeinschaft Prechtal. Sehr persönlich fiel das Grußwort von Ortsvorsteher Richard Läufer aus: Er sei von der Landjugend stark geprägt worden. Für sein Engagement im Vereinsleben und in der Kommunalpolitik seien die Jahre in der Landjugend maßgebend gewesen.
BZ vom 8.7.2005

  

 

Hospizgruppe oberes Elztal hilft Angehörigen 

Die Hospizgruppe oberes Elztal bietet eine Begleitung an im Sinne einer Selbsthilfegruppe für Männer und Frauen, die einen vertrauten Menschen durch Tod verloren haben oder in irgendeiner Form Trauer erleben. Sie möchte helfen, mit Verlust und Abschied umgehen zu lernen, sich aussprechen zu können in geschütztem Rahmen. Sie möchte Mut machen für ein Weiterleben auch ohne den Verstorbenen und bei der Neuorientierung helfen. Treffen ist jeden letzten Mittwoch eines Monats um 19.30 Uhr im katholischen Pfarrzentrum Elzach.
Wer nähere Informationen möchte, kann sich wenden an Frau Schwendemann, Tel. 07682/ 92 08 53, Frau Hin, 90 92 37, und Frau Riffel, 909101.
BZ vom 24.6.2005

  

 

Katholische Landjugend Prechtal wird 50  

Vor 50 Jahren wurde die Katholische Landjugend-Bewegung (KLJB) in Prechtal gegründet. Dieser „Geburtstag“ soll gebührend gefeiert werden. Zum Auftakt findet am Freitag, 1. Juli, um 20 Uhr in der Steinberghalle ein Festbankett statt, wobei auf diese vergangenen 50 Jahre zurückgeblickt wird. Der Musikverein Prechtal umrahmt den Festakt. Die Landjugend würde sich freuen, viele Besucher begrüßen zu können, die die Gelegenheit nutzen, alte Bekanntschaften und Freundschaften neu aufleben zu lassen und über schöne Erinnerungen zu reden. Zur besseren Planung wird um Anmeldung bis Freitag, 17. Juni 2005 gebeten bei Klaus Steimer, Tel. 07682/7215, Mobil 0176/21187498,
KlausSteimer@kljb-prechtal.de, www.kljb-prechtal.de

  
  

 

Wegebauverein Oberprechtal betreut 55 Kilometer auf fast 1000 h Wald

Dass man in Oberprechtal schon immer wichtige Sachen gerne selbst in die Hand nimmt, zeigt die Tätigkeit des dortigen Wegbauvereins. "Er beweist einmaliges Engagement im oberen Elztal" lobte Forstdirektor Peter Willmann in der Versammlung der Waldeigentümer. Dass die Betreuung des 55 Kilometer langen Wegenetzes auf Oberprechtäler und teilweise Mühlenbacher Gemarkung viel Arbeit mit sich bringt, demonstrierte Schriftführer Armin Moser. Er berichtete über Unterhaltsmaßnahmen an Stockwald-, Huber-, Gölz-, Pfauen-, Langgumm- und Kirchenwaldweg. Großes "Sorgenkind" sei der dorfnahe Sommerbergweg gewesen, der auch viel von Wanderern, Sportlern und Feriengästen benutzt wird und mit enormem Aufwand hergerichtet werden musste."Haltet alle Dolen und Gräben offen", so der Appell des Schriftführers, nur so könne man manchem beachtlichen Wegeschaden vorbeugen. ....
Alles vom 3.6.2005 auf www.bzol.de

  

Caritas-Jahresbericht für 2004 - Kleiner Sozialbericht Lanskreis EM

Kurzweilig und übersichtlich liest sich der Caritas-Jahresbericht für 2004. Es ist zugleich ein kleiner Sozialbericht und er steckt voller Geschichten.

Etwa 350 Flüchtlinge lebten 2004 im Landkreis in vier Unterkünften (Emmendingen, Bahlingen, zwei in Kenzingen); Caritas und Rotes Kreuz leisten die Sozialbetreuung. ....
Doch nicht nur Flüchtlinge und Aussiedler geraten in Not. Beim Caritassozialdienst suchen die Menschen häufig wirtschaftliche Hilfe. Ein Aspekt, der nach Befürchtungen der Caritas mit der Umsetzung von Hartz IV zunehmen wird, wenn nämlich ehemalige Sozialhilfebezieher größere Neuanschaffungen tätigen müssen. Auch geht man bei der Caritas davon aus, dass die ehemaligen Bezieher von Arbeitslosenhilfe nur sechs Monate lang eine Zuzahlung zur Miete erhalten, wenn diese über den Regelsätzen liegt. Danach müssten sie ausziehen – oder die Differenz aus dem knappen Arbeitslosengeld II bezahlen. Schon jetzt sind Mietschulden zur Räumungsklage oder die Arbeitslosigkeit eines Familienmitgliedes Grund dafür, dass sich Menschen Hilfe suchend an die Caritas wenden. Trennung oder Scheidung, aber auch gescheiterte Selbstständigkeit sind weitere Wege in die Schuldenfalle. Nicht selten ist dann die Schuldnerberatung gefragt: 246 laufende Fälle waren es 2004, davon 69 Neuzugänge.

Nahe dabei ist die Schwangerenberatung. 177 Frauen wurden im Jahr 2004 betreut, wobei das Angebot gilt, die Beratung auch über die Schwangerschaft hinaus fortzuführen.

Auch bei der Kurberatung sind die knappen Kassen zu spüren: Nach Caritas-Angaben wurden im Jahr 2004 etwa 20 Prozent der Kuranträge nicht bewilligt. Gesunken sind auch die Fallzahlen bei der Familienpflege – nicht, weil es keinen Bedarf gäbe, sondern weil die Krankenkassen die Familien häufig bitten, sich zunächst im privaten Umfeld umzusehen und auch die Zahl der genehmigten Stunden für eine „Mutter auf Zeit“ sei stark zurückgegangen (von 7433 auf 5787).

Familienpflege wird seltener und für kürzere Zeit bewilligt. Deshalb hat die Caritas die Zahl der Stellen in der Familienpflege um 1,5 Stellen gekürzt. Insgesamt beschäftigt der Kreisverband 23 Menschen auf 16,55 Vollzeitstellen; dazu kommen sechs geringfügig Beschäftigte und 24 Honorarkräfte.

Stark gefragt ist die Arbeit der „Ehrenamtlichen“, 120 sind es derzeit, und sie leisten vor allem in der Hospizgruppe, bei der Betreuung demenziell Erkrankter, aber auch bei der Flüchtlingsbereuung wertvolle Arbeit. Auch für Senioren engagieren sich Gruppen; die Caritas ist Träger der Seniorenwohnanlage in Emmendingen am Rosenweg mit dem neuen, angeschlossenen Pflegeheim und betreibt ein Hausnotrufsystem. ...
Alles von Sylvia-Karina Jahn vom 21.5.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Kräuterhexe Nicole Kaiser in Gutach-Oberspitzenbach

„Der Giersch schmeckt lecker nach Karotte, besonders, wenn er noch jung ist und die Blätter hellgrün glänzend und noch zusammengefaltet sind“, sagt Nicole Kaiser (40). Was jedem Gärtner ein Graus ist, ist in Wirklichkeit ein wenig bekanntes Wildgemüse. Richtig berühmt und beliebt geworden ist hingegen der Bärlauch. Der „wilde Knoblauch“, aber auch Brunnenkresse, Löwenzahn oder Sauerampfer fanden ihren Weg in die moderne Küche. Sie sind wahre Gesundmacher, denn die Wildkräuter haben mehr als doppelt so viele Vitamine und Mineralstoffe wie kultivierte Kräuter.

Sammeln sollte man nur die Wildkräuter, die man sicher kennt, empfiehlt Nicole Kaiser. Deshalb gibt die „Kräuterhexe“ Seminare und Exkursionen. „Die Teilnehmer können dabei die Heilkräuter mit allen Sinnen begreifen, sammeln und weiterverarbeiten zu Heilzwecken, Pflege- und Schönheitsmitteln oder kulinarischen Leckerbissen“. Die Bezeichnung „Kräuterhexe“ empfindet Kaiser übrigens als Auszeichnung. Für sie sind das die weisen Frauen, die jahrhundertelang mit ihrem reichen Wissen über heilende Kräuter lebenswichtig für ihre Gemeinschaft waren. Sie sammelten oft in der Nähe ihrer Hof- und Dorfgemeinschaft, welche von Hecken schützend umgrenzt waren. Dort fanden sie stärkende Wildfrüchte und heilende Kräuter. Daher stammt die altdeutsche Bezeichnung ‚Haga zussa’, was die Heckenfrau heißt.

Diesen „Heckenfrauen“ wurde im Mittelalter viel Unrecht getan, findet die moderne „Kräuterhexe“. Wie fand Nicole Kaiser ihren langen Weg zur heutigen Bestimmung und dem Traum, eine richtig gute Kräuterfachfrau zu werden? Der Grundstein wurde in der Kindheit gelegt: Ihre Eltern halfen ein altes Bauernhaus bei Schramberg zu verwalten. Wohl nicht zufällig ähnelt das von ihr heute bewohnte „Hexenhäusle“ in Oberspitzenbach diesem Hof aus Kindheitstagen sehr stark. Um das Haus wuchsen viele Wildkräuter. Jedes Mal, wenn das Mädchen Kräuter aus dem Bestimmungsbuch in der Natur entdeckte, freute sie sich.. „Damals fand ich sie einfach nur schön“, schmunzelt sie. Erst Jahre später, als sie bereits in Trier Grafik und Design studierte, entdeckte sie die Wildkräuter wieder. Das kleine Büchlein von Maria Treben lehrte sie, dass die Kräuter nicht nur schön, sondern auch heilsam sind.

Nicole Kaiser lernte die Biologin und Heilpflanzenexpertin Brigitte Klemme kennen. „Da bin ich viel durch die Eifel geradelt und habe eifrig gesammelt. Da war jemand, der richtig gut Bescheid wusste und mir draußen in der Natur viel beibrachte“. Nicole Kaiser arbeitete sechs Jahre als selbständige Grafikerin; in der Freizeit widmete sie sich den Kräutern. Vor 15 Jahren lernte sie auf der ersten Ökomesse in Freiburg einen Mitarbeiter eines elsässischen Kräuterbauern kennen. Von da an half sie regelmäßig auf dessen Kräuterhof mit. Beeindruckend für sie war die erste Kräutertour mit dem Elsässer Paar in den französischen Seealpen. 14 Tage lang sammelte sie, auf 1600 Höhenmetern, mit klammen Fingern Ende Oktober Hagebutten und Thymian ein: „Wir sind völlig in die Pflanzenwelt eingetaucht. Die Begeisterung und Liebe der Familie Dietsch für die Pflanzen hat mich mitgerissen und nicht mehr los gelassen“. Sie lernte viel über die Weiterverarbeitung der Kräuter. Daneben verbesserte Nicole Kaiser ihr Französisch mit einem Stipendium in Frankreich. „Dank der Arbeit bei den Kräuterbauern im Elsass habe ich meine Schüchternheit überwunden“, sagt sie. Hört man ihr heute zu, wie sie eine ganze Gruppe Menschen begeistern kann, kann man sich kaum vorstellen, dass dies nicht immer schon so war. „Plötzlich stand im Kräutergeschäft ein Bus voll Schweizer, die nur französisch verstanden“, lacht sie heute. Da blieb ihr nichts anderes übrig, als mit großem Herzen zu erzählen, wo und wie was gesammelt wurde. Dass das ‚sittsame Veilchen’ in Frankreich ‚„pensées sauvages“ , also „wilde Gedanken“ bedeutet, findet sie heute noch lustig. „Daraus kann man einen herrlichen Hauttee machen“, liefert Nicole Kaiser gleich ein Rezept mit. Oder die ganz jungen Birkenknospen gäben einen süßlich-nussigen Tee, der innerlich und äußerlich reinigt und überhaupt die ideale Frühlingskur wäre. Das Wissen der „Kräuterhexe“ ist so vielseitig und unerschöpflich, dass man sich fest vornimmt, alles zu merken vom Waldmeister im Apfelsaft, Zahnpulver mit Salbei und marokkanischer Minze, Fichtenspitzengelee, Haarspülung aus Kresse, Blutwurztinktur und Minzelikör...
Alles von Gerda Oswald vom 30.4.2005 auf www.bzol.de 
Nicole Kaiser, Kapellenweg 10, 79261 Oberspitzenbach, Tel 07682/17 13

  

 

 

Hinterzinken und Vorderzinken von Yach bald Naturschutzgebiet?

Wird ein Großteil der „Eich“ bald als großes Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen? Wenns nach den Naturschützern des Regierungspräsidiums Freiburg geht, dann „ja“. Wenns nach den betroffenen Bauern im Hinter- und Vorderzinken und dem BLHV geht, dann eher „nein“. In einer Informationsveranstaltung prallten die Standpunkte aufeinander. Allerdings scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen: Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten war erkennbar.

Worum geht’s? Der Großraum um den Rohrhardsberg soll als großes Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden. Dazu gehört auch der „Yacher Zinken“. Ziel ist es, die vorhandene „wertvolle ökologische Substanz“ zu erhalten. Gerade das Yachtal biete „ein Mosaik aus Kultur- und Naturlandschaft“. Eine derart großflächige, von größeren Straßen nicht zerschnittene Landschaft wie hier sei im Schwarzwald nicht mehr häufig. Deshalb diene sie auch als Rückzugsrevier zahlreicher selten gewordener Tier- und Pflanzenarten. Dies alles gelte es zu erhalten.

Das geplante Natur- und Landschaftsschutzgebiet ist insgesamt 1496 Hektar groß. Es umfasst große Teile vom Hinteren und Vorderen Zinken, einschließlich der umgebenden Bergwälder und Kammlagen. Ein Großteil davon ist in Privatbesitz. Betroffen sind 69 Grundstückseigentümer. Das reine Naturschutzgebiet umfasst fünf Teilflächen, insgesamt 867 Hektar. Die Teilflächen dazwischen würden Landschaftsschutzgebiete. Im Juni 2002 veröffentlichte das Regierungspräsidium einen Entwurf. Seither hagelt es Kritik, vor allem von den Bauern. Sie befürchten gravierende Einschränkungen bei der Bewirtschaftung ihrer Felder und Wälder. Unterstützung bekommen sie vom Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV). Um alle Interessengruppen mal an einen Tisch zu bekommen, gab es nun den Abend im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus. Peter Stocks vom Regierungspräsidium verwies darauf, dass 16 der 69 betroffenen Grundeigentümer das Angebot von Einzelgesprächen angenommen hätten. Die Bewirtschaftung werde keineswegs eingeschränkt, vielmehr der Ist-Zustand festgeschrieben. Dem widersprach BHLV-Justitiar Michael Nödl. Er nannte Einschränkungen bei der Düngung, befürchtet, dass die Höfe keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr haben: „Sie stülpen die Käseglocke drüber“. Sehr deutlich wurde in der dreistündigen Debatte der Konflikt zwischen dem Ziel, die natürliche Landschaft zu schützen, und jenem der Bauern, eben diese Landschaft wirtschaftlich zu nutzen. Einig war man sich aber, dass der Schutz nötig sei. Und: es geht auch ums Geld: Einig war man sich darüber, dass es für Einschränkungen bei der Bewirtschaftung Entschädigungen geben muss. Doch woher? Die öffentliche Finanznot lässt die Betroffenen fürchten, die Folgen alleine tragen zu müssen. Gerhard Völker vom BUND: Zunehmend verlagere sich die Zuständigkeit für Natur und Landwirtschaft auf die Europäische Union. Deren Ziel habe sich gravierend geändert: Weg von der Förderung von Produktion, hin zum Erhalt natürlicher Resourcen. Grundlage dafür sind Naturschutzgebiete, für deren Pflege Gelder bereitgestellt würden. Forstdirektor Peter Willmann wies auf eine Besonderheit Yachs hin: Der Großteil ist bewaldet. „Es gibt aber noch keine EU-Waldpolitik“, weshalb die Waldbauern nach wie vor lediglich auf die Unterstützung vom Land hoffen können. Die jedoch werde gerade gravierend zurückgefahren.

Diskutiert wurde auch über Alternativen. Den Vorschlag, die Ausweisung auf eine begrenzte Zeit anzulegen, wies Peter Stocks als „gesetzlich nicht machbar“ zurück. Dem widersprach der Justitiar des BLHV heftig: Man müsse eben auf der politischen Ebene aktiv werden. Ein weiteres Stichwort: „Vertragsnaturschutz“, mit dem man „gerade in der Eich gute Erfahrungen gemacht hat“, so Dr. Hans-Peter Hoernstein vom Landratsamt. Dabei werden mit den Bauern für bestimmte Flächen „Pflegeverträge“ auf Zeit abgeschlossen, in denen sie gegen Entschädigung auf intensive Nutzung verzichteten und sich zur Offenhaltung der Landschaft verpflichten. Nachteil : ein „Flickenteppich“ kleiner und kleinster geschützter Gebiete, das dem Ziel umfassenden Naturschutzes nicht entspreche, so die Vertreter vom Regierungspräsidium. ...
Auf alle Fälle einigten sich die Kontrahenten darauf, miteinander im Gespräch zu bleiben. Fazit: Das Natur- und Landschaftsschutzgebiet wird wohl kommen. Zu welchen Bedingungen, darüber werden die Betroffenen wohl noch ein gehöriges Wort mitsprechen können.
Alles von Kurt Meier vom 3.5.2005 auf www.bzol.de 

  

 

Ortwin Stürmer - Pianist als Kollnau weltweit bekannt

Sobald Ortwin Stürmer erzählt, dass er Pianist ist, dann wandern die Blicke sofort zu seinen Händen. Ja, er hat sie, die langen, schlanken Tastenhände. Mit seiner kanadischen Frau Joanne Vlasblom und den drei Töchtern lebt er in Kollnau. Soeben ist er aus Dublin zurückgekehrt. Dort spielte er zusammen mit der besten irischen Geigerin ihrer Generation, Catherine Leonard, auf dem „Festival Mostly Modern“ und Werke von Benjamin Dwyer an der „Royal Academy of Music“ für eine CD ein. 2003 wurde das Klavierkonzert „Phaeton“ von Claude Lenners mit dem Radio Sinfonieorchester Saarbrücken unter der Leitung von Gilbert Amy und Stürmer am Klavier uraufgeführt. Es wurde live in 17 europäische Länder übertragen. Ortwin Stürmer ist heute einer der führenden Pianisten des zeitgenössischen Repertoires mit exzellenten Kritiken in den Fachjournalen.

Schon bei der Abschlussprüfung kam ein Komponist auf ihn zu und bat ihn, sein neu geschriebenes Klavierwerk zu spielen. 1988 war dann der erste Auftritt mit einem Orchester, dem „BBC Symphony Orchester London“. „Das war eine ganz große Sache und brachte eine wahre Lawine ins Rollen“, erinnert er sich. Danach traf er einen für ihn wichtigen Komponisten: Bengt Hambraeus. „Seine Kompositionen sprachen mich direkt an, haben mich geradezu angesprungen“, erzählt er. Spontan besuchte Ortwin Stürmer bei einem Besuch in Kanada den dort zurückgezogen auf einem Bauernhof lebenden Komponisten. Beide spürten sofort eine Seelenverwandtschaft. Der Komponist schrieb für den Pianisten ein Klavierkonzert: Thema war die Oka-Krise, die dadurch entstanden war, dass Indianern eines Reservates ihr Land für einen Golfplatz abgekauft wurde – die Indianer sperrten den St. Lorenzstrom ab und gefährdeten damit die Versorgung von Montreal. Das Militär wurde eingeschaltet. Bengt Hambraeus drückte die Gefühle der Indianer in Noten aus. 1993 führten Stürmer und die Göteborger Symphoniker das Konzert erstmals auf. „Während des Konzertes war es, wie wenn die Erde aufbrach, es passierte etwas im Raum“, erzählt der Pianist. „Die musikalische Sprache konnte die menschliche Existenz noch sehr viel deutlicher ansprechen als Worte“, so Ortwin Stürmer.

Ein weiterer, wichtiger Komponist ist für Stürmer der Rumäne Horatiu Radulescu, den er 1991 kennen lernte. „Er ist ein fantastischer Erneuerer“, schwärmt der Pianist. Er zerlege Töne wie Licht in Spektralfarben, wobei die Obertöne des Klanges benutzt werden. Diese naturwissenschaftlichen Aspekte verknüpfte er mit folkloristischen Elementen, den Colinden. Das sind rumänische Weihnachtslieder, ursprünglich aus dem Orient. Bei der Uraufführung 1999 seiner dritten Sonate in Südfrankreich beim Festival „La Roque D’Anthéron“ überschlug sich die Fachpresse geradezu.

Benjamin Dwyer ist ein irischer Komponist, der in Andalusien als Wahlheimat lebt. Der Kontakt mit den Zigeunern und dem Flamenco prägen seine Stücke. Es sind immer wieder die Urvölker, die Ortwin Stürmer fesseln. „Mit einem Buch über die Armenier fing alles an“, sagt der Künstler. Er hatte den Roman von Franz Werfel „40 Tage des Musa Dagh“ gelesen. Der Völkermord der damaligen Türken an 1,5 Millionen Armeniern berührte ihn. „Sie wurden Strapazen ausgesetzt, die kein Mensch aushalten kann. Noch heute ringen sie um Anerkennung.“ Und wie das Leben so spielt, lernte der Pianist im vergangenen Jahr über den Veranstalter des Festivals „Culture Scapes“ in Basel den armenischen Komponisten Tigran Mansurjan kennen. Dieses Jahr wird das Kulturland Armenien porträtiert und Mansurjan einladen. Gerade schreibt er eigens für Ortwin Stürmer ein Klavierkonzert „Phantasia“, welches zusammen mit dem Kammerorchester Basel am 12. November 2005 mit Stürmer als Solist uraufgeführt wird. In der Güterhalle in Bleibach am 6. Mai wird der Pianist eine frühere Komposition von Tigran Mansurjan, „Nostalghia“, spielen. ......
Alles von Gerda Oswald am 3.5.2005 auf www.bzol.de lesen

  

Zukunftsfähigkeit kleiner Wasserkraftwerke - WKV Gutach

Wenige Tage nach dem "Weltwassertag" der Vereinten Nationen war Dr. Uschi Eid, die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in Gutach. Dabei ging es zwar nicht um "Wasser für das Leben" in der Wasserdekade der UN, aber auch um Wasser. Sie ließ sich bei der Wasserkraft Volk AG (WKV) ausführlich über die Zukunftsfähigkeit kleiner Wasserkraftwerke und natürlich über die "Zukunftsfabrik" unterrichten.

Von Manfred Volk, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, und Josef Haas, Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand, wurde die Staatssekretärin mit allen technischen und energiepolitischen Aspekten und Problemen des Wasserkraftmaschinenbauers an der Elz bekannt gemacht. Zunächst aber führte Diplomingenieur Gerhard Uhland den Besuch aus Berlin, der von Parteifreunden von Bündnis 90/Die Grünen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis begleitet wurde, durch das Werk, wobei sich die Staatssekretärin neben der Produktion kleiner und mittlerer Wasserkraftanlagen insbesondere für deren "Herzstück", das Wasserkraftwerk, interessierte, das die "Zukunftsfabrik" zur energieautarken Schwermaschinenfabrik macht. Ausgehend von den Geschäftsfeldern der WKV AG, der Planung, Herstellung und weltweiten Lieferung von Wasserkraftanlagen, dem Bau und Betrieb von eigenen Wasserkraftwerken und dem Engineering und der Fertigung von Komponenten und Systemen der regenerativen Energieerzeugung, ging es bei den folgenden Gesprächen vor allem um Probleme mittelständischer Unternehmen. Die Staatssekretärin bekannte, dass ihr diese weltweit operierende WKV AG großen Respekt abnötige. Ihr Bild sei es gewesen, dass solche Betriebe nicht in außereuropäische Länder gingen und schon gar nicht kulturelle Barrieren, wie sie etwa in Südostasien bestünden, überspringe.

Sie akzeptierte die Schilderung, dass kleine Fabriken bei der Finanzierung von Wasserkraftwerken enorme Schwierigkeiten hätten, unter anderem weil man auch international dabei immer große Talsperren mit riesigen Anlagen assoziiere. Was bliebe also zu tun? Die heute bestehende Gesetzgebung sei wasserkraftfeindlich, meinte Volk; der Markt in Deutschland sei durch die geforderten ökologischen Zustandsverbesserungen bei der Modernisierung der vielen Kleinkraftwerke "mausetot", eine Genehmigungsdauer bis zu zehn Jahren sei keine Seltenheit. Für die WKV sei deshalb allein der Auslandsmarkt wichtig.

Es sei ihm allerdings unverständlich, so Volk, dass deutsche Fördergelder ohne Lieferbindung vergeben werden, bedeute dies doch, dass die Bundesrepublik den Bau eines Werkes fördere, das dann mit einem Fremdfabrikat ausgerüstet werde. Der Eurokurs spiele dabei eine untergeordnete Rolle, wie Volk an einem Beispiel erläuterte, als er auch als nicht billigster Bieter in Südamerika einen Auftrag bekam, weil er versichern konnte, dass alle Teile des Kraftwerkes in Gutach gefertigt werden. "Wir wollen schon", so die Staatssekretärin, "dass die Weltbank mehr Geld für erneuerbare Energien, wozu auch die Wasserkraft gehört, zur Verfügung stellt, aber das Umdenken von der Ökonomie zur Ökologie sei nicht nur bei deutschen Ministerialbeamten schwierig". ....
Gesamten Artikel vom 8.4.2005 auf www.bzol.de lesen

  

 

 

Elzacher Häuser - Ihre Geschichte und Geschichten

"Elzach hat's" heißt ein Motto des örtlichen Gewerbevereins und jetzt hat Elzach etwas, das es so ähnlich in der näheren Umgebung noch nirgends gibt: Ein Buch über geschichtsträchtige, markante, typische oder interessante Häuser im Ort.
Zusammengestellt wurde es seit März 2003 von der "Arbeitsgemeinschaft (AG) Stadtbild", in der sich Bürger zusammenfanden, denen ortstypische Elzacher Gebäude und Gestaltungsmerkmale, deren Erhalt und deren Dokumentierung am Herz liegen.
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Werner Blum: "Bei meiner Foto-Tour durch Elzach wurde ich immer wieder überrascht, was bei genauem Hinsehen an wertvollen Details wie Traufgesimse, Türen, Treppen usw. noch vorhanden ist. Diese Dinge sind ein Stück Elzacher Geschichte." Erich Schätzle: "Es war für mich interessant und aufschlussreich, an dieser Sache mitzuarbeiten. Jedes Haus hat sein eigenes Gesicht, seine eigene Geschichte und vieles auch, was mir erhaltenswert erscheint". Martin Wernet: " Das handwerkliche Können unserer Vorfahren ist an vielen Elzacher Häusern abzulesen. Es ist schade, dass nicht noch mehr Gebäude aufgenommen werden konnten. Jedenfalls werden alle Fotos und Berichte, auch die nicht im Buch veröffentlichten, archiviert." Und Doris Meyer: "Besonders beeindruckt hat mich die Auskunftsbereitschaft der Hausbesitzer und die Erfahrung, dass vielen unser Elzacher Städtle mit seinem gewachsenen Stadtbild am Herzen liegt. Oft wurde in Gesprächen ganz deutlich, dass man auf einer Wellenlänge schwimmt. Elzach weist außer der Fasnet noch andere Besonderheiten auf, die eigentlich mehr beachtet und gepflegt werden sollten."
BZ vom 11.3.2005


Das Buch: "Elzacher Häuser - Ihre Geschichte und Geschichten". 14 Euro. Erhältlich in Elzach bei Schreibwaren Joos und Buchhandlung Merkle

  

 

Im Tauschring Waldkirch ist der "Elztaler" die Verrechnungseinheit

Ohne Moos nix los? Für viele Situationen im Leben mag das zutreffen, aber nicht für das geschäftige Treiben im Tauschring Waldkirch. Hier gibt es zwar auch eine Währungseinheit, den "Elztaler", aber die Leistungen, die hier angeboten und gesucht werden, berechnen sich eigentlich nicht nach dem finanziellen Wert, die sie außerhalb dieser Gemeinschaft haben, sondern allein nach der Zeit, die für die Leistungen aufgewendet werden müssen.

"Eine Stunde Straßefegen ist für uns von gleichem Wert wie eine Stunde Computerpflege oder Haareschneiden", erklärt Werner Gehrke. Eine Stunde Arbeit - dies entspricht im Tauschring der fiktiven Verrechnungseinheit von zehn "Elztalern". Getauscht werden kann im Prinzip alles, wie die vierteljährlich erscheinende Marktzeitung verdeutlicht: Baby sitten, Blumen gießen, Schuhe putzen, Marmelade kochen, Einkäufe erledigen und Torte herstellen ebenso wie den Hund ausführen, mit der Bohrmaschine anrücken, Klavierstunden geben oder in Lebensfragen aller Art beraten. Wer in den Tauschring eintritt (Jahresbeitrag zwölf Euro zur Deckung von Büroaufwand) erhält 240 "Elztaler" als Anfangsguthaben, um Leistungen "einkaufen" zu können und sich somit aktiv in den Kreis, der sich als loser Zusammenschluss und nicht als Verein versteht, einzubringen. Letztlich sollen sich übers Jahr Einkäufe und Verkäufe ausgleichen, ins Minus soll man also hier wie im normalen Wirtschaftsleben nicht geraten.
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Zeitfaktor hin, "Elztaler" her - letztlich scheinen diese Geschäfte gar nicht das Wesentliche am Tauschring zu sein. Rita Otto-Willeke hatte vor zwei Jahren (damals gerade im Praktikum bei der Stadtverwaltung) die Idee, Menschen in einem solchen Kreis zusammenzubringen. "Viele sind durch den Tauschring erst heimisch in Waldkirch geworden" zieht sie jetzt Bilanz und erntet mit dieser Feststellung zustimmendes Raunen am "Stammtisch". Über 60 Frauen und Männer aller Altersgruppen und Berufe gehören inzwischen zum Tauschring, die meisten von ihnen sind "Zugezogene" - die Verwandtschaft und alte Freunde oft hunderte Kilometer entfernt. Der Tauschring ersetzt ihnen die über Generationen gewachsenen Netzwerke, auf die die Einheimischen zurückgreifen können.
Gesamten Artikel von Sylvia Timm vom 1.3.2005 auf www.bzol.de

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... fehlen noch. Ihr Tip ist gefragt.
 

  

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