Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest

Rauchen, Nichtraucher

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Rauchen, Nichtraucher: Initiativen, Selbsthilfegruppen,  ...

Blick vom Schauinsland nach Südwesten ins neblige Rheintal am 31.10.2009
Blick vom Schauinsland nach Südwesten ins neblige Rheintal am 31.10.2009

 


Radweg zwischen Stockhof und Zimmerthaísenhof blockiert am 8.8.2006

24 Milliarden Zigaretten wurden im 1. Quartal 2007 in Deutschland verkauft, 6,8 Prozent mehr als im 1. Quartal 2006.

Dafür gaben die Raucher 5,3 Milliarden Euro aus. Dagegen ging der Absatz von Feinschnitttabak für Selbstdreher um 15 Prozent zurück, Folge der Einführung einer Steuer auf so genannnte Sticks am 1. April 2006.

Die Einnahmen aus der Tabaksteuer stiegen um 4,3 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro.

Quelle: Stat. Bundesamt

Rauchen und Rauch - mal vernünftig anders - mehr  
 

 


Homegrowing: Suchtbekämpfung und Handlungsfreiheit unter einem Hut

Homegrown's all right with me: Es ist ein sehr schwerer Eingriff in die allgemeine Handlungsfreiheit, wenn der Besitz oder der Konsum von etwas verboten wird. Wesentlich geringer ist der Eingriff, wenn es einer natürlichen oder juristischen Person untersagt ist, aus der Sucht anderer Leute Geld zu schlagen. Da die Methode, ein Geschäft nicht direkt zu verbieten, aber die staatliche Hilfe beim Eintreiben des Kaufpreises zu verweigern, die Nebenwirkung hat, dass sich private Geldeintreiber etablieren, die wenig förderungswürdige Sitten und Gebräuche mit sich bringen (wie Erfahrungen in den Bereichen Glücksspiel und Prostitution zeigen), scheint ein Verbot des Geschäftsmodells das in der Praxis vielversprechendste Vorgehen. Bei solch einer Regulierung wäre der Anbau von Tabakpflanzen zum Eigenbedarf oder zur unentgeltlichen Abgabe erlaubt, der gewerbliche jedoch verboten. Dadurch müssten die Konsumenten zwar möglicherweise eine gewisse Umgewöhnung hinnehmen, aber keineswegs ganz auf Tabak verzichten, der in Deutschland seit über 400 Jahren gut wächst.
Noch heute wird auf landwirtschaftlichen Flächen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern Tabak angebaut. Dass die Produktion von früher einmal 30.000 auf knapp 5.000 Hektar zurückging, hängt weniger mit der Qualität, als mit der Arbeitsintensität und den damit verbundenen hohen Kosten zusammen. Die Sorten Geudertheimer und Friedrichstaler fanden sogar in Zigarren Verwendung.
Alles von
Peter Mühlbauer vom 11.7.2011 bitte lesen auf Telepolis
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35079/1.html 

Friedrichstaler - Tabakanbau in Friedrichstal bei Karlsruhe/Bruchsal

 

Rauchen im Jugendraum Bad Säckingen-Rippolingen

Zum Beitrag "Rauchen freitags und samstags okay" (BZ vom 14. Januar). Wenn man diesen Bericht liest, muss man sich schon fragen, was für Damen und Herren sich in diesem Rippolinger Ortschaftsrat befinden. Da wird in einem öffentlichen Gebäude, in dem sich auch noch der Kindergarten befindet, ein Jugendraum genehmigt, in dem sich nur jugendliche Raucher aufhalten dürfen. Das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Die entsprechenden Damen und Herren sollten sich nicht nur mit dem Nichtraucherschutzgesetz, sonder auch mit dem Jugendschutzgesetz auseinandersetzen. (Rauchen in der Öffentlichkeit ist für Jugendliche unter 18 Jahren verboten.) Dieser Entscheid des Ortschaftsrates ist das Spiegelbild unserer Gesellschaft. Da wird den Jugendlichen einfach alles erlaubt, nur um Konflikten und unangenehmen Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Dabei brauchen unsere Jugendlichen ab und zu starke Erwachsene mit Rückgrat, die ihnen vernünftig erklären, was geht und was nicht geht. Dann verstehen sie das auch. Und das, was dieser Ortschaftsrat beschlossen hat, geht nicht. In ein paar Wochen beginnt die Fastnacht und für diese Lachnummer wird sich im Bad Säckinger Narrenspiegel bestimmt noch ein Plätzchen finden.  
BZ-Leserbrief vom 15.1.2010 von
Karlheinz Eichkorn, Laufenburg-Binzgen

 

Ärger um rauchenden Schriftsteller Martin Walser

Den vergangenen Samstagabend dürfte der Schriftsteller Martin Walser (82) so schnell nicht vergessen. Er hatte am frühen Abend eine Lesung im Konstanzer Konzil im Rahmen der Baden-Württembergischen Literaturtage gehalten, im Anschluss wollte er mit Frau und Freunden noch auf ein Getränk ins Café Wessenberg in der Konstanzer Altstadt einkehren. Doch der eigentlich gemütliche Abend endete unschön und eher ungemütlich. Denn Martin Walser ignorierte das Rauchverbot und zündete sich eine Zigarette an. Michaela Mädel (31) war die Bedienung an diesem Abend und erinnert sich an den Moment, als Martin Walser zur Zigarette griff: „Als ich gesehen habe, dass er sich eine Zigarette anstecken will, habe ich ihn darauf hingewiesen, dass das Rauchen hier nicht erlaubt ist.“ Mädel ist gelernte Hotelfachkraft und seit mehr als sechs Jahren in dem Café-Restaurant tätig. Sie sagt: „Ich hatte Herrn Walser zu dem Zeitpunkt gar nicht erkannt. Als er auf meine Aufforderung nicht reagierte, habe ich nochmals erklärt, dass es sich hier um ein Nichtrauchercafé handele und er doch bitte die Zigarette ausdrücken möge.“ Danach, so weitere Zeugen, wurden sowohl Walser als auch die Servicekraft lauter, es kam zum Streit. Michaela Mädel: „Am Ende sagte ich, dass es wohl besser ist, wenn er jetzt einfach das Lokal verlassen würde.“ Eine Aufforderung, die mit einem Rauswurf gleichzusetzen ist. Martin Walser und seine Begleiter reagierten jedenfalls und verließen kurze Zeit später tatsächlich das Restaurant. Hat die Angestellte richtig reagiert? Mädel: „Ich habe ihn behandelt wie jeden anderen Gast auch.“ Im Restaurant gibt es die klare Anweisung des Chefs, den Nichtraucherschutz unbedingt einzuhalten. Denn wenn sich der Wirt nicht daran hält, muss er am Ende Strafe zahlen. Der 82-jährige Walser bedauert inzwischen den Vorfall. Auf Nachfrage des SÜDKURIER teilte er mit, dass er sich lieber nicht mehr an jenen Abend erinnern wolle. „Ich war offenbar nicht in bester Verfassung“......
Alles vom 23.10.2009 bitte lesen auf www.suedkurier.de

 

Der Körper vergisst langsam

Lunge und Herz eines Ex-Rauchers erholen sich nur schwer von der chronischen Nikotinüberdosis — aber sie erholen sich

Irgendwann werden auch hartnäckige Raucher schwach. Mit zwanzig lässt sich noch lustig weiterqualmen, mit dreißig erweist sich die Sucht langsam als ein bisschen unschick und spätestens mit Vierzig machen ein keuchender Körper und ein immer vertrauter werdender Arzt einem Großteil der Süchtigen klar, dass Zigaretten nicht nur lecker und lässig, sondern eben auch lebensgefährlich sind. Dies bleiben sie aber leider auch, wenn man die Finger von ihnen lässt. Denn das Rauchen mag nach der letzten Zigarette der Vergangenheit angehören, seine Nebenwirkungen tun es nicht — wie amerikanische Wissenschaftler jetzt in der Fachzeitung Jama zeigen konnten. Mehr als zwanzig Jahre muss eine bekehrte Raucherin warten, bis sich ihr Lungenkrebsrisiko wieder dem eines lebenslangen Nikotinverächters angenähert hat. Ihr Herz verzeiht zum Glück etwas schneller als die Lunge. Schon nach fünf Jahren Abstinenz ist die Gefahr, an einem Herzinfarkt zu versterben, um die Hälfte gesunken. Mehr als 100 000 amerikanische Krankenschwestern haben Stancey Kenfield und Meir Stampfer von der amerikanischen Havard Universität befragt, um herauszufinden, wie lange sich die Sünden der Vergangenheit in einem Raucherkörper bemerkbar machen. Je nach Organ und Krankheit fielen die Ergebnisse dabei sehr unterschiedlich aus. Vor allem in der Lungen sind die Schäden besonders hartnäckig. Die Arterien und Venen dagegen erholten sich sehr schnell von den Zigarettengiften. Auch die Gefahr eines tödlichen Schlaganfalls sinkt innerhalb von fünf Jahren ohne Zigaretten um 27 Prozent. Für Martina Pötschke-Langer, die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention des Deutsches Krebsforschungszentrums in Heidelberg, sind diese Unterschiede nicht überraschend: "Man muss sich angucken, was der Tabak im Blutkreislauf anrichtet: Er verengt die Gefäße und steigert den Blutdruck, er schädigt die Innenauskleidung der Arterien, er verschlechtert die Blutfettwerte und er fördert die Gerinnung — diese Schäden heben zwar das Herzinfarktrisiko, sie sind aber in der Regel reversibel." Deshalb sei es nicht erstaunlich, dass sich die Gefahr, an einem Infarkt zu sterben bereits nach fünf Jahren halbiert habe. Dennoch: "Die Plaques, die Kalkablagerungen in den Gefäßen, bleiben zunächst. Bis die Arterosklerose verschwunden ist, dauert es eine Weile. " Erst nach über 20 Jahren ist laut Risikoprofil der Normalzustand wiederhergestellt. Anders sieht es dagegen in den Zellen der Bronchien und der Lunge aus. "Wenn das Erbgut in den Zellen einmal geschädigt ist und die Reperaturmechanismen vor Ort bereits versagt haben, bleibt der Defekt ein Leben lang bestehen" , so Pötschke-Langer. Damit eine Zelle aber entartet und sich ein Tumor bildet, müssen weitere Gene beschädigt werden. "Dazu sind nicht unbedingt Zigaretten nötig, auch Umweltgifte können das Erbgut angreifen." Wer aber weiter rauche, erhöhe mit jeder Zigarette die Chance, den nächsten Erbgutschaden zu setzen. Dennoch, auch hier ist man über 20 Jahre nach der letzten Zigaretten wieder zurück auf Los — zumindest beinahe. Offensichtlich ist es also nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören — eine positive Nachricht bleibt also. Die andere Botschaft der amerikanischen Studie ist schließlich deprimierend genug: 3600 unter den 19 000 rauchenden Krankenschwestern verstarben während der 21 Jahre, in denen sie von den Forschern beobachtet und befragt wurden. Über 60 Prozent von ihnen wurde ihre Zigaretten-Sucht zum Verhängnis.

— Das Risiko eines Nichtrauchers im Laufe seines Lebens an Lungenkrebs zu erkranken: 0,4 Prozent
— Das Lungenkrebs-Risiko eines lebenslangen Rauchers beträgt 15,9 Prozent
— wenn er das Rauchen mit 60 Jahren aufhört: 9,9 Prozent
— wenn er es mit 50 Jahren aufhört: 6 Prozent
— mit 40 Jahren: 3 Prozent
— mit 30 Jahren: 1,7 Prozent
Die Studie: Im Jahr 1976 erklärten sich 127 000 amerikanische Krankenschwestern bereit, regelmäßig Fragebögen auszufüllen. In diesen gaben sie Wissenschaftlern regelmäßig Auskunft über ihre Krankheitsgeschichte, ihre Lebensgewohnheiten und Laster. 21 Jahre nach Beginn der Studie machten sich die Epidemiologen aus Havard diese Daten zunutze. Sie rechneten alle anderen Einflussfaktoren heraus und konnten so erstmals für Frauen die Größe des Risikofaktors Nikotin berechnen. Wenige Jahre zuvor hatten sich britische Forscher die langjährigen Gesundheitsdaten von männlichen Ärzten angeguckt. Sie waren auf ähnliche Werte gestossen.
www.tabakkontrolle.de 
Michael Brendler, 123.5.2008, BZ

 

Raucher und Nazis: Scheinbar nahtloses Anknüpfen?

Zur missglückten Satire im Nazijargon, die im Munzinger Narrenblättle erschienen ist (BZ vom 30. Januar).
Raucher, die nicht mehr in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden rauchen dürfen, werden im Munzinger Narrenblättle von Gunther Kleefeld mit den von Nazis verfolgten Juden verglichen. Die Blattverantwortliche des Munzinger Narrenblättle, Christa Müller, hat den Text vorher zwar gelesen, aber offensichtlich nicht richtig eingeordnet und hat jetzt ein Problem mit der Wirkung des Artikels. Ich kann nicht umhin festzustellen: In Munzingen knüpft man scheinbar nahtlos an die eigene Tradition von 1933 an, als das Dorf nachweislich eine Nazi-Hochburg war. Auch die Fasnet blieb seinerzeit in Munzingen vom antisemitischen Zeitgeist, der von der Bevölkerung breit getragen wurde, nicht verschont. Und im Jahr 2008 hat die Zunftvögtin Christa Beil kein Problem mit dem Rufmord-Artikel. Zitat: "Die meisten Munzinger werden den Text nicht schlimm finden." Man glaubt das gerne als Freiburger Antifaschist und kommt zu der Überlegung, ob in Munzingen nicht bald, wie anno 1945/46, wieder ein Entnazifizierungs-Ausschuss gebildet werden müsste?
BZ-Leserbrief vom 4.2.2008 von Rüdiger Deissler, Freiburg

Autor distanziert sich von seinem Text
Von seinem Text im Munzinger Fasnets-Blättle, in dem er das neue Rauchverbot mit Begriffen aus der NS-Zeit beschrieben hatte ("Endlösung der Raucherfrage" , "städtischer Pogrombeauftragter" , siehe BZ vom 30. Januar), hat dessen Autor Gunther Kleefeld sich distanziert. "Die Satire ist total verunglückt. Ich wollte das Rauchverbot nicht mit der systematischen Judenvernichtung der Nazis gleichsetzen", so Kleefeld, der auch als freier BZ-Mitarbeiter tätig ist. An der eigentlich beabsichtigen Kritik halte er im Kern aber fest: Er befürchte, dass die gegenwärtigen Anti-Raucher-Kampagnen eine "militante Unduldsamkeit" gegenüber Rauchern bis in deren Privatbereich förderten. In verschärfter Form gebe es solche "Spitzelmentalität" in totalitären Regimen.
5.2.2008,
www.badische-zeitung.de

"Ein Bärendienst für den Antifaschismus"
Über eine missglückte Satire im Munzinger Narrenblättle, die das Rauchverbot mit dem Vokabular der NS-Judenverfolgung beschrieb, berichtete die BZ am 30. Januar ("Starker Tobak im Narrenblättle" ). Sowohl Autor Gunther Kleefeld wie auch die Narrenzunft der Gigili-Geister haben sich inzwischen von dem Text distanziert (BZ vom 5. Februar). Für weitere Reaktionen sorgt nun ein Leserbrief von Rüdiger Deissler, der mutmaßt, in Munzingen knüpfe man "scheinbar nahtlos" an die NS-Zeit an (BZ vom 4. Februar).
Herr Rüdiger Deissler hat in seinem Leserbrief bisher unwidersprochen veröffentlicht, dass Munzingen 1933 "nachweislich eine Nazi-Hochburg" war. Als zugezogener Einwohner von Munzingen war mir dies neu, denn unsere von einer Historikerin erstellte Ortschronik gibt dazu — in den zugegebenermaßen knappen Ausführungen — nur wieder, dass die Wahlergebnisse dieser Zeit im Vergleich zum Landkreis unauffällig waren. Ich habe Herrn Deissler zweimal schriftlich um seine Informationen gebeten — ohne Antwort. Telefonisch nannte er als Quelle jene Wahlergebnisse. Informationen verweigerte er weiterhin, und legte im Gespräch auf. Es hat den Anschein, als würde ohne Wissen einfach eine Behauptung in den Raum gestellt. Dazu reichte als Anlass eine misslungene Satire in einem Narrenblättle, die von der BZ etwas überzogen skandalisiert wurde. Herr Deißler versteigt sich dann in seinem Leserbrief "als Freiburger Antifaschist zu der Überlegung, ob in Munzingen nicht bald wieder, wie anno 1945/46, ein Entnazifizierungs-Ausschuss gebildet werden müsste" . Wenn Sie Informationen zur "Nazi-Hochburg" haben, Herr Deissler, auf den Tisch damit; wenn nicht, distanzieren Sie sich, wie die Narren das taten. Ihre absurde Überlegung zur Entnazifizierung ist ja wohl nur missglückte Antwort-Satire und ein Bärendienst für den Antifaschismus.
BZ-Leserbrief vom 11.2.2008 von Klaus Riemann, Munzingen

"Meilenweit entfernt von brauner Gesinnung"

Dass die BZ einen in einem Narreblättle "prominent plazierten Artikel" ebenso exklusiv publiziert, ist sehr gut verständlich. Da braucht man auch keine Literaturwissenschaftler zu bemühen um zu klären, was Satire darf oder wann sie "trifft" : Sprachliche Nähe oder Vergleiche mit der menschenverachtenden totalitären Schreckensherrschaft im "dutzendjährigen Reich" sind angesichts von nahezu 20 Millionen weltweiten Opfern unangebracht — auch in einem Narreblättle. Trotz der zum Teil vorsichtigen Diktion ("scheinbar nahtloses Anknüpfen" ) finde ich den Leserbrief von Herrn Deissler aber "voll daneben" : Für das ganze Dorf Munzingen und alle Mitbürger wird generalisierend von einer "Nazi-Hochburg" -Tradition gesprochen. Und vor allem: Der Autor des Narreblättle-Artikels wird zumindest indirekt dem nazistisch-antisemitischen Zeitgeist subsumiert. So wie ich den Menschen Gunther Kleefeld in mehr als 20 Jahren auch bei politischen Diskussionen kennengelernt habe, ist er meilenweit entfernt von brauner Gesinnung und Antisemitismus.
BZ-Leserbrief vom 11.2.2008 von Engelbert Schinzler, Freiburg

"Ein Schreckenswort für alle Juden"
"Die meisten Munzinger werden den Text nicht schlimm finden" , sagt die Zunftvögtin Christa Beil. Der Autor des Artikels "Schluss mit Rauchen" , Gunther Kleefeld, stand zunächst für seinen Text. Haben sich diese Leute einmal überlegt, was ein Pogrom wirklich war? Es bedeutet "Verwüstung" und ist ein Schreckenswort für alle Juden Das letzte Pogrom hat am 9./10. November 1938 auch in Freiburg stattgefunden. Die Synagoge wurde abgefackelt. Jüdische Menschen wurden aus den Häusern gezerrt, verschleppt, geschlagen, erschlagen. Ihre Wohnungen und Geschäfte wurden verwüstet und ausgeplündert. Die "Verfolgungen" von Rauchern kann man auch nicht satirisch mit den Verfolgungen von Juden gleichsetzen. Sie waren so schrecklich, dass sie die betroffenen Überlebenden bis heute in ihren Träumen quälen.

BZ-Leserbrief vom 11.2.2008 von Lea Baharav, Freiburg

Ortschaftsrat weist zurück
"Der Ortschaftsrat weist Behauptungen aufs Schärfste zurück, wonach Munzingen eine Nazi-Hochburg sei" , erklärte der Ortsvorsteher als Reaktion auf einen BZ-Leserbrief, wo genau das angedeutet worden war. Vorangegangen war der Beitrag eines freien Journalisten im Munzinger Narrenblättle der Gigili-Geister , in dem das Rauchverbot mit dem Vokabular der NS-Judenverfolgung beschrieben worden war. Autor und Narrenzunft haben sich davon inzwischen distanziert. Hasenfratz und die anderen Mitglieder des Gremiums zeigten sich überzeugt, dass weder Autor noch Zunftvögtin eine antisemitische Haltung haben. "Mehr als diese Erklärung können wir nicht abgeben" , sagte Hasenfratz, "die Auseinandersetzung hat mit dem Ortschaftsrat eigentlich auch gar nichts zu tun."
15.2.2008, BZ

 

Raucher, Eisenbahn und die Gesetzestreue

Wie schön, wenn der Zug kommt! Doch während sich die meisten Zeitgenossen zuletzt darüber freuten, dass die Bahn überhaupt kam, ging es für Doris van Teffelen-Klüttermann kürzlich um mehr, möglicherweise um ihre Unversehrtheit. Denn die Stadträtin aus Neustadt hatte sich am Bahnhof beim Warten auf den Zug darüber geärgert, dass das seit 1. August geltende Rauchverbot praktisch nicht beachtet wird. Schüler und Berufspendler standen auf dem Bahnsteig und pafften sich eins, als wenn sie nie davon gehört hätten.

Bei der entschiedenen Nichtraucherin war irgendwann die Toleranzgrenze überschritten und sie sprach die Leute auf ihr Fehlverhalten an. Manche hörten sich die Klage an. Ob sie ein schlechtes Gewissen hatten? Andere regten sich über die Einmischung auf. Ein Herr der Schöpfung geriet gar so aus der Fassung und in eine feindselige Haltung, erzählt van Teffelen-Klüttermann, dass sie schließlich froh war, als - siehe oben - der Zug kam und die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf sich zog und die Situation wieder entspannte. Doch bei ihr wirkte der Ärger über das Erlebte so sehr nach, dass sie das Thema im Gemeinderat vorbrachte. Ihre Frage nach eindeutigen Verbotsschildern beschied ihr Ratskollege Thomas Binder, der die Bahnagentur betreibt, mit dem Hinweis auf das Gesetz, das genügen müsse. Doch wer achtet darauf, dass das Gesetz eingehalten wird? Die Bahn-Pressestelle in Stuttgart verweist auf die größeren Bahnhöfe, auf denen Raucherzonen eingerichtet sind. Auf dem flachen Land gebe es das nicht, aber leider auch nicht das Personal, das auf die Einhaltung des Verbots schauen könne. Also hofft man hier auf die Gesetzestreue der Kunden. Bei der Bundespolizeidirektion in Freiburg setzt man auf die Zeit. Denn möglicherweise, heißt es, habe sich das Verbot ja noch nicht bei allen Rauchern herumgesprochen. Für die Einhaltung des Verbots zu sorgen sei zunächst Sache der Bahn als Hausherrin. Die Bundespolizei komme zwar im Streifendienst regelmäßig nach Neustadt und achte auch auf das Rauchverbot, aber, sagt Hauptkommissar Gerhard Medgenberg, "das ist nicht unbedingt der Schwerpunkt der Tätigkeit". Im Fall des Falles würden seine Kollegen den Sünder ansprechen und darauf hinwirken, dass er die Zigarette ausmacht. Falls die guten Worte nicht fruchten würden, wären die Androhung eines Bußgelds oder einer Verwarnung weitere Mittel. Doch da, räumt Medgenberg ein, seien die rechtlichen Regelungen noch unklar. Also wird’s weiter gut sein, wenn der Zug kommt!
Peter Stellmach, 3.11.2007, BZ

 

Jede weggeworfene Kippe vergiftet ca 40 Liter Grundwasser

Wir Nichtraucher Freiburg e.V. freuen uns, dass unser jahrelanges Anliegen zum Schutz der Bevölkerung (2/3 sind Nichtraucher) in Gaststätten nun endlich auch gesetzlich fundiert wurde. Wie inzwischen weitaus bekannt ist, sterben alleine auf Grund von Rauchfolgen jährlich in Deutschland über 140 000 Menschen ( www.krebshilfe.de)! Das ist noch nicht alles.
Jede "weggeworfene Kippe" vergiftet ca. 40 Liter Grundwasser (Kölner Stadtanzeiger vom 25.10.2006) und soll doch auch noch unseren Kindern Leben geben. Apropos Kinder: wir bitten die rauchenden Eltern, in ihrer Wohnung oder im PKW nicht zu rauchen, wenn Kinder oder andere „wehrlose" Lebewesen „mitrauchen" müssten, denn gerade in engen Räumen ohne stetige Durchlüftung ist die schädliche Belastung des Rauches enorm! Es würde uns kolossal freuen, wenn auch vom Rauchen abhängige Mitmenschen verstehen, dass Rauchen besonders ihnen selbst schadet und eigentlich "unnötig" ist - Diese "Gewohnheit", die auch Suchtcharakter anzunehmen vermag, kann man ablegen! Wer sich dazu entschließen will, findet bei Krankenkassen, Ärzten und bei uns Informationen darüber. Wir Nichtraucher Freiburg e.V. freuen uns, wenn wir helfen können, Freiburg und Umgebung gesünder zu machen, es ist unser aller Lebensraum...
Viktor Frick, 30.10.2007

 

Nichtraucherschutzgesetz verabschiedet

SPD und Grüne votierten dagegen. Ihnen gingen die Ausnahmen — etwa in Schulgebäuden — zu weit. Sozialministerin Monika Stolz (CDU) betonte, es sei nicht darum gegangen, Raucher zu diskriminieren. Beim Nichtraucherschutz nehme Baden-Württemberg jetzt jedoch eine Vorreiterrolle ein. Folgendes sieht das Gesetz im Einzelnen vor:

In Betrieben der Gastronomie wie Speiselokalen, Kneipen und Bistros mit nur einem Raum wird Rauchen verboten. Nur in Gaststätten, die einen zweiten, vollständig abgetrennten Raum als Raucherzimmer ausweisen, bleibt der Griff zur Zigarette erlaubt.

In Diskotheken gilt ein uneingeschränktes Rauchverbot. Anders als in Gaststätten darf kein Nebenraum als Raucherzimmer genutzt werden.

In Festzelten darf weiterhin geraucht werden.

An Schulen gibt es Ausnahmen: Die Möglichkeit, auf dem Pausenhof zu qualmen, wird auf Schüler an Berufsschulen und Gymnasien ab 18 Jahren beschränkt. Eine abgegrenzte Raucherecke kann die Gesamtlehrerkonferenz mit Zustimmung der Schulkonferenz und nach Anhörung des Elternbeirats und der Schülermitverantwortung zulassen. Ein solcher Beschluss gilt nur für ein Schuljahr. Abgesehen von dieser Ausnahme ist Rauchen nicht erlaubt. Das gilt für alle Schulveranstaltungen, auch Klassenfahrten.

In Behörden, Dienststellen und sonstigen Einrichtungen des Landes wird Rauchen im Grundsatz ebenfalls untersagt. Das Verbot gilt für Bedienstete und Besucher. Der jeweilige Behördenleiter kann aber spezielle Raucherzimmer zulassen und das Verbot in Ausnahmefällen bei besonderen Veranstaltungen aufheben. Der Gemeindetag hat seine Mitglieder in einem Rundschreiben darauf hingewiesen, dass der Begriff "Einrichtung" weit gefasst sei. Darunter fielen zum Beispiel Stadt- und Gemeindehallen, Bibliotheken, Hallen- und Sportbäder sowie Museen in kommunaler Trägerschaft.

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen werden ebenfalls nikotinfrei. Das Verbot gilt auch für Kantinen, Cafeterien, Schulen und Werkstätten von Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Die Klinikleitung kann Ausnahmen zulassen, zum Beispiel für Patienten, die sich zu einer psychiatrischen Behandlung in einer geschlossenen Abteilung des Krankenhauses aufhalten. Auf Antrag können spezielle Raucherzimmer für Beschäftigte eingerichtet werden. Auf dem Grundstück außerhalb der Krankenhausgebäude gilt kein Rauchverbot.

In Kindertagesstätten erstreckt sich das Rauchverbot auf Innenräume und den Außenbereich. Die Regelung gilt für Bedienstete und Eltern.

In Jugendhäusern wird Rauchen ebenfalls untersagt. Anders als an Schulen erlaubt das Gesetz das Rauchen im Außenbereich der Gebäude ohne Einschränkung.

In Gefängnissen gilt der Nichtraucherschutz vorerst nicht.

Verstöße gegen die neuen Rauchverbote werden als Ordnungswidrigkeiten geahndet, die eine Geldbuße von bis zu 40 Euro und im Wiederholungsfall eine Geldbuße von bis zu 150 Euro zur Folge haben können. Die Ordnungswidrigkeit begeht der Raucher. Bei Wirten, die das Verbot nicht umsetzen, greift das Gaststättenrecht. Als letzte Konsequenz kann Betreibern die Lizenz entzogen werden
26.7.2007

 

In der St. Georgener Festhalle qualmen die Narren wieder

Vor vier Jahren war es noch ein großes Politikum, jetzt wird es stillschweigend geduldet. Es geht um das heiß diskutierte Rauchverbot in der St. Georgener Festhalle. Theoretisch gilt es auch bei Fasnachtsveranstaltungen, praktisch wird gequalmt — und zwar zünftig. Diese Tatsache ist an der Stadtverwaltung völlig vorbeigezogen, heißt es im Rathaus auf Anfrage der BZ.


2003 gab es mächtigen Wirbel: Die Stadtverwaltung hatte das Rauchen in der St. Georgener Mehrzweckhalle, in der auch Schulsport stattfindet, strikt verboten, nachdem sich eine Initiative zum Schutz der Schüler und des neuen Parkettbodens formiert hatte. Die St. Georgener Reblaus-Zunft sagte daraufhin ihr traditionelles Narrenwochenende samt Zunftabend und großem Umzug ab. Sie sah durch das Rauchverbot den wirtschaftlichen Erfolg des Zunftabends gefährdet, der ihren Umzug finanzieren sollte. 2004 feierten sie in einem Zelt. Doch das Rathaus blieb hart, geraucht werden durfte in der Halle fortan nur im Foyer. Ohnehin war das Rauchverbot in allen Mietverträgen für die fünf Hallen, die auch schulisch genutzt werden, festgeschrieben — es war nur nicht streng kontrolliert worden. Und das wird es auch jetzt nicht. Am Samstag fand der Zunftabend der "Rebläuse" in gewohnter Atmosphäre statt. Auch zwei Wochen zuvor, bei der offiziellen Fasnetseröffnung, standen Aschenbecher auf den Tischen in der St. Georgener Halle — und wurden benutzt.

Die Stadtverwaltung hatte davon laut Pressesprecherin Petra Zinthäfner keinen blassen Dunst. "Das war kein Thema mehr. Wir sind davon ausgegangen, dass die Richtlinien eingehalten werden." Diese Ahnungslosigkeit ist etwas verwunderlich, da unter den rund 400 Fasneteröffnungsgästen auch die Rathausspitze gut vertreten war. Doch wo kein Kläger, da kein Richter: Beschwerden habe es bisher keine gegeben, sagt Zinthäfner. Allerdings auch keine Aufhebung des Rauchverbots: "Ich muss appellieren, dass man sich daran hält" , sagt Rudolf Burgert, Leiter des zuständigen Amtes für Schule und Bildung. Von Kontrollen oder härteren Konsequenzen ist keine Rede. Der Rektor der Schönbergschule, der sich 2003 für das Rauchverbot eingesetzt hatte, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. "Wir bemühen uns, dass sich alle ans Verbot halten" , sagt Herbert Bucher, Vorsitzender des Bürgervereins St. Georgen. Das machen auch die "Rebläuse" — viel mehr allerdings nicht: "Wir bitten darum, nicht zu rauchen, wir stellen Schilder auf und Aschenbecher ins Foyer" , sagt Zunftvogt Klaus Wenzler, der sich selbst als militanten Nichtraucher bezeichnet. Aber er werfe keinen Raucher aus der Halle. Die meisten gingen sowieso ins Foyer. Immerhin: Der Parkettboden wird bei Veranstaltungen abgeklebt. Dass die Zunft das Verbot nicht durchsetzt, "daran wird momentan nicht gerührt" , sagt Wenzler. "Die Vereine brauchen Raum zum Feiern. Und die Halle hat ja auch eine hervorragende Entlüftungsanlage, am nächsten Tag machen wir richtig Durchzug." War das 2003 also nur viel Rauch um nichts? "Nein, es hat letztlich zur badischen Lösung geführt, einer stillen Duldung über die Fasnachtstage."
Simone Höhl , 5.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

Rauchen ist keine Sucht? Blödsinn! 

Die Aussage von Allan Carr, das Rauchen sei keine Sucht, ist hochgradiger Blödsinn. Rauchen zählt zu den größten Süchten, die es gibt. Da ich zuletzt auch zirka 60 Zigaretten pro Tag geraucht habe,weiß ich, wovon ich spreche. Ich habe über drei Jahre benötigt, bis ich keine Suchtgefühle mehr verspürte. Erst dann beginnt das Kopfproblem: Wie werde ich mit dieser Sucht fertig?

Herr Carr scheint sich auch als Wohltäter der Nationen zu sehen. Ich nicht, denn sonst hätte er seine Kurse und Bücher den Menschen unentgeltlich zukommen lassen. Ich sehe es so, dass er als Steuerberater erkannte, dass man den Menschen, die von ihrer Sucht loskommen wollen, auf elegante Weise das Geld aus den Taschen ziehen kann. In meinem Umfeld kenne ich viele, die sich von Gurus wie Carr besäuseln ließen (mit zum Beispiel Hypnose, Gruppentherapie, Antiraucherpflaster, Akupunktur, um einige zu erwähnen). Das Ergebnis war mit absoluter Mehrheit gleich null.

Es stimmt, dass es eine Kopfsache ist, sich das Rauchen abzugewöhnen, doch gehört auch ein extrem starker Wille dazu, weil man gegen das Suchtverlangen ankämpfen muss. Es sollte noch bemerkt werden, dass Millionen von Menschen sich ohne einen Guru und dessen "Bibel" das Rauchen abgewöhnt haben.
BZ-Leserbrief vom 13.12.2006, Hans-Peter Züger, Steinen

 

Suchtforum mit Volker Finke zeigt Schülern, wie gefährlich Rauchen ist

Eine Lunge mit dicken schwarzen Flecken, verstopfte und schrumpelige Arterien und ein Arzt, der erzählt, wie viele Raucher er schon hat qualvoll sterben sehen — möglichst drastisch soll Jugendlichen beim "Suchtforum" gezeigt werden, wie gefährlich Rauchen ist. 760 Schüler kamen gestern ins Konzerthaus. Für die Aktion zogen Apotheker, Psychotherapeuten, Stadt und Landkreis an einem Strang und bekamen prominente Unterstützung — von Volker Finke.

"Ich bin heilfroh, dass ich´ s geschafft habe. Mir geht's psychisch und gesundheitlich einfach besser" , sagt SC-Trainer Volker Finke über Aufhören. Seit vier Jahren hat er keinen Glimmstängel mehr angerührt. Davor hat er jahrelang "selbst gedreht" , gibt er ein wenig reumütig zu. Er erzählt aus der Zeit, als er noch Lehrer und Fußballtrainer gleichzeitig war. Beim nächtelangen Korrigieren habe er damals immer den ganzen Aschenbecher vollgeraucht. "Richtig eklig war das, den dann morgens zu sehen" gibt er zu. Damit Jugendliche gar nicht erst anfangen mit dem Rauchen, engagiert Volker Finke sich für das "Suchtforum" . Manch ein Schüler scheint sich aber eher für ein Autogramm von seinem Idol, als für die Stände, die im Foyer des Konzerthauses aufgebaut sind zu interessieren. Dabei bieten diese gute Infos. An einem Stand können die Schüler zum Beispiel sehen, was Rauchen mit der Lunge macht. Nebenan geht´ s zum messen des Lungenvolumens. Auch ein Quiz über die Gefahren des Rauchens können die Schüler machen. Oder das Lernspiel "Mädchen SUCHT Junge" ausprobieren. "Das ist wie ein großer Psychotest" , sagt die 15-jährige Sophia Jänsch von der Wentzinger Realschule in Freiburg. Die Jugendlichen sollen dabei zum Beispiel ehrlich angeben, ob sie Haschisch rauchen würden oder nicht. So sollen die Jugendlichen ihre eigenen Einstellungen aufspüren. Sophia ist aber noch nicht überzeugt. "Das müsste man richtig in der Klasse diskutieren, damit es was bringt."
Aus dem gesamten Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald kommen die Schüler. Julia Donner und Franziska Saur sind beide 13 und gehen in die achte Klasse des Faust-Gymnasiums in Staufen. Einen eigenen Stand hat diese im Konzerthaus. "Bei uns kann man Bilder malen, warum man raucht oder nicht raucht" , erklärt Julia. Sie will auf keinen Fall anfangen zu rauchen. Auch nicht um "cool" zu sein. "Dann sind wir eben beide uncool" , versichern Julia und Franziska wie aus einer Kehle. 25 Klassen, hauptsächlich siebte und achte, sind ins Konzerthaus gekommen. Auch der 12-jährige Tobias Gutmann von der Realschule Heitersheim ist überzeugt, dass der Anti-Rauch-Tag etwas bringt. "Die Raucherlunge war eklig" , kommentiert er. Selber rauchen würde auch er nicht. "Das stinkt so!"

Für den Aktionstag arbeiten Landesapothekerkammer, Landespsychotherapeutenkammer, die Stadt, der Landkreis und der Badische Landesverband für Prävention und Rehabilitation zusammen. Das "Suchtforum" macht jedes Jahr in einer anderen Stadt Halt. "Wir als Apotheker wollen einfach schon helfen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist" , erklärt Wolfgang Ullrich, Vorstand der Landesapothekerkammer. Das sei wichtiger als Nikotinpflaster zu verkaufen.
Kompletten Beitrag von V
erena Schwald vom 15.11.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

 

Zigarettenautomat - Ungeliebter Nachbar

Er erleichtert Jugendlichen den Einstieg in die Sucht und seine "Begleitgeräusche" rund um die Uhr nerven manchen Anwohner

Das Geschäft mit den Zigarettenautomaten ist ein einträgliches. Deshalb hängen in jedem Ort gleich mehrere, um jedes Viertel "abzudecken", auch im Elztal. Auch wenn man es nicht sofort vermuten würde, die Zigarettenautomaten sind typisch deutsch. Unsere europäischen Nachbarn haben sie nicht. Wenn dort die Geschäfte geschlossen haben, dann gibt es eben keine Zigaretten mehr. Weshalb nun Politiker dafür plädieren, die Automaten auch bei uns abzuschaffen.

Sehr oft hängen die Zigarettenautomaten auch im Elztal mitten in Wohngebieten. Dort gibt es entsprechende Beschwerden und Unmut der Anwohner, die Tag und Nacht die "Begleitgeräusche" , die so ein Automatenstandort mit sich bringt, erdulden müssen. So ein "Automatentag" beginnt oft bereits um fünf Uhr morgens: Da fährt das Auto des Aufstellers vor und mit lautem Geratter werden die Münzen aus dem Zigarettenautomaten entleert. Nur eine Stunde später versorgen sich die berufstätigen Raucher für den Tag. Meistens wird der Automotor gar nicht erst abgestellt und mit einem kräftigen Türknall verschwindet der erste Kunde Richtung Arbeitsplatz. Ihm folgen bis um neun Uhr weitere Raucher mit Gleitzeit oder späterem Arbeitsbeginn. In Gutach zum Beispiel steht ein Automat auch in unmittelbarer Nähe von Kindergarten und Schule. Die Anwohner beobachten seit Jahren, wie sich immer wieder Schüler vom Pausenhof schleichen und sich Zigaretten holen, um sie hinter einem parkenden Auto heimlich zu rauchen. Werden sie auf dem Weg dorthin erwischt, schummeln sie und behaupten, sie wollten Kaugummis aus dem daneben angebrachten Automaten ziehen. "Der Einstieg ins Rauchen wird mit den anonymen Automaten für die Jugendlichen leichter gemacht" , versichert ein 38-jähriger Raucher. Ins Geschäft würde man sich nicht trauen, denn die Verkäuferinnen könnten ja den Eltern etwas erzählen oder man würde nach dem Alter und Ausweis gefragt werden. Der befragte Raucher, der seit 20 Jahren. raucht und immer wieder mal für eine gewisse Zeit aufgehört hat, findet, dass hingegen für erwachsene Raucher die Automaten nicht der Grund für den (Wieder-)Einstieg seien. Man würde eher wieder mit Rauchen anfangen, wenn man in geselliger Runde sitzt und früher in so einer Situation immer geraucht hatte. Alle befragten Raucher versicherten, dass man sich fürs Wochenende anderweitig ausreichend eindecken würde, wenn es die Zigaretenautomaten nicht gäbe: "Ein richtiger Raucher hat immer eine Stange Zigaretten oder zumindest Tabak im Haus" . Doch alle sagen auch, dass die Zigarettenautomaten bequem seien. Man horte keine so großen Vorräte, sondern fahre halt schnell zu einem Automaten und ziehe kurzfristig zwei Packungen. Und genau darüber stöhnen die Anwohner. Bis in die frühen Morgenstunden werden mit dem Auto Zigaretten geholt. Die meisten lassen das Auto laufen, oftmals dröhnt laute Musik aus dem Auto und trifft der Raucher einen Kumpel, dann wird halt noch geschwätzt. Natürlich in ganz normaler Lautstärke. Richtig zornig werden die Raucher auch, wenn ihre Marke leer ist. Da wird gegen den Automaten geschlagen, geflucht und gewettert. Da bekommen die direkten Nachbarn schon mal mit, dass anstatt dem "Westernfeeling des freien Mannes" eben ein "Franzose" gezogen wird. Apropos gezogen: Das typische Ratschen, wenn die Schachtel gezogen wurde, gibt es ja nicht mehr. Die Elektronik hat die Automaten leiser gemacht. Jetzt hört man nur noch ein leichtes "plopp". Die Raucher, die ihre Zigaretten zu Fuß abholen, sind allerdings bei den Anwohnern nicht sehr viel beliebter. Sie machen zwar keinen großen Lärm, doch dafür manchmal mehr Müll: Einige Schritte vom Automaten entfernt beginnt bei vielen "rauchenden Fußgängern" das Auspacken: Erst das Cellophan mit dem roten Aufreißband, dann das Silberpapier und die leere alte Schachtel kann man ja jetzt auch wegwerfen.

Verwunderlich ist trotz allem die große Toleranz der Nichtraucher, die keine Probleme mit den Zigarettenautomaten haben. Sie sagen fast einstimmig, dass Raucher sich ihre Zigaretten immer besorgen würden, "egal wie" . Sie wollen nur auf keinen Fall unfreiwillig mitrauchen müssen. Doch die Raucher selbst würden das Abhängen der Automaten auch nicht als großes Drama sehen. Für abends und am Wochenende müsste die Logistik eben verfeinert werden. Was bedeutet: Vorrat anschaffen. Und viele sagen ebenfalls: "Der Einstieg ins Rauchen für die Kinder und Jugendlichen wäre nicht so einfach ohne Automaten."
Kompletten Beitag von Gerda Oswald vom 18.8.2006 auf www.badische-zeitung.de

 


Nichtraucher-Freiburg.de - für rauchfreie Gasträume

Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass Rauchen sehr gesundheitsschädlich ist und einige Wirte gingen auf uns ein. So hat die Sportheimgaststätte in Freiburg - Kappel, Großtalstr.15
SportheimKappel@aol.com seit Anfang 2006 innen rauchfrei und auch im Schwarzwald gibt es rauchfreie Lokale, unsere Homepage gibt nähere Auskunft.
26.7.2006

Wir von den Nichtraucher Freiburg e.V. würden gerne auch andere Lokale besuchen, aber das wird uns oft verhindert, weil es zu wenige rauchfreie Plätze gibt. Es gibt viele Menschen, die keinen Rauch vertragen können und deshalb ausgeschlossen" sind vom Besuch der Gasthäuser. Das Hotel Halde auf dem Schauinsland und nun auch das Restaurant Bergstation www.cafe-restaurant-schauinsland.de zeigten, wie es machbar ist: die Restauration ist total rauchfrei - aber freie Plätze sind oft Mangelware, da es viele Nichtraucher gibt ((2/3 der Einwohner Deutschlands sind es ! -laut www.krebshilfe.de). Also, liebe Wirtsleute, bietet euch selbst und auch den Gästen rauchfreie Gasträume, Ihre Speisen werden mit mehr Genuss eingenommen...- und diese Gäste kehren auch gerne wieder !
Rauchfreie Grüße sendet euch allen
Viktor Frick, 7.1.2005

Nichtraucher Freiburg e.V. ,
Listen der rauchfreien Gasthäuser und Cafés

Rauchen ist total richtig ? - Falsch !
Rauchen ist total falsch ? - Richtig !

 

Nichtraucher Freiburg

Unser Verein freut sich erst mal über die vielen Erfolge besonders in den Gaststätten, die jetzt endlich auch "Nichtraucher" wurden.  Unser Bestreben bleibt auch weiterhin, dass die öffentlichen Orte sowie PKW und Wohnungen, in denen Kinder leben, rauch-frei werden. Wie inzwischen ausreichend bekannt sein sollte, sind außer dem Rauch die Kippen solcherart mit Schadstoffen belastet, dass eine Kippe bereits ca. 40 Liter Grundwasser vergiftet (Kölner Stadtanzeiger vom 25.10.2006). Für "aussteige-willige" Raucher vermitteln wir gerne Adressen!"
4.4.2008

Nichtraucher Freiburg e.V.
c/o Viktor und Andrea Frick, Bergisel Str. 9, 79111 Freiburg
vorstand@nichtraucher-freiburg.de, frick-freiburg at gmx.de
www.nichtraucher-freiburg.de

 

Links

Sevice des DEHOHA: Sie geben die Plz oder den Ort ein, und die Site nennt Ihnen die dortigen Nichtraucherlokale
www.Nichtraucherfuehrer.de

Rauchstopp-Programm der Uniklinik Freiburg
c/o: Andreas Jähne, Abt. Psychiatrie, Hauptstr 8, 79104 Freiburg,
Tel
0761/2706501, rauchstopp@uniklinik-freiburg.de 

Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg
Tel
06221/42420, Mo-Fr 15 - 19 Uhr

Raucher-Telefonberatung - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Tel
01805/313131 (12 ct/min)

 

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