Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Weisheitsbaumpfad
von Staufen zur St. Johanneskapelle
    

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Blick vom Altenberg ob Grunern nach Norden zur Staufener Burg am 26.10.2006    
Blick vom Altenberg ob Grunern nach Norden zur Staufener Burg am 26.10.2006. Pfad zur St. Johanneskapelle rechts oben - mehr    
Blick nach Osten am 28.1.2007 über den Weisheitsbaumpfad - zwei Tafeln links
Blick nach Westen über den Pfad zur Staufener Burg am 28.1.2007 - Tafeln rechts am Waldrand Tafel mit Joseph von Eichendorff
"Es war als hätt der Himmel die Erde stil geküßt ..."
Blick nach Osten am 28.1.2007 über den Weisheitsbaumpfad - zwei Tafeln links
 

 

Ein Meditationsweg von Staufen hoch zur St. Johanneskapelle

Texte in die Bäume geschrieben - Der Weisheitsbaumpfad in Staufen
Auf den beiden Waldwegen zwischen dem Weinberg (Schuppenweg/Im Mannwerk) und dem Stationenweg, der hinauf zur Johanneskapelle führt (Im Süßtrunk), finden Sie ca. 28 Holzscheiben auf denen Zitate über die Verbindung von Bäumen und uns Menschen zu lesen sind. Diese sind aus bekannten Texten der Literatur und aus Schriften der Religionen entnommen. Sie laden ein zu einem achtsamen, meditativen Spaziergang. Wenn Sie Muße haben, können Sie vor den Bäumen innehalten und sich etwas von ihnen erzählen lassen. Bäume sind nicht nur Bäume. Sie sind auch lebendige Wesen. Sie gehören genau wie wir zur großen Ökologie des Planeten und wir verdanken ihnen sehr viel. Wir leben durch die Bäume, aber die Bäume können durch uns sterben. Im Schwarzwald gibt es viele erschöpfte und kranke Bäume. Hier wird ihnen eine Stimme verliehen und es liegt an uns, auf sie zu hören.
Idee/Textauswahl: Yesche Udo Regel
Realisation: Kulturamt Staufen und Forstrevier Eschwald, Juni 1998
www.stadt-staufen.de

Spiritueller Weg - Meditationsweg
Yesche U. Regel wohnte von 1995 bis 2000 in Staufen. Er mochte den Weg zur Einsiedelei der Johanneskapelle und hoffte, dass es wieder ein spiritueller Weg, ein Meditationsweg würde. Um 1997/1998 wurde der Pfad dann auch angelegt und gleich "Weisheitsbaumpfad" getauft. Neben Herr Regel waren beteiligt: Herr Seeliger, damals wie heute Kulturrefferent der Stadt Staufen, und  das Forstamt. Auch Frau Kästner aus dem Jägerhäusleweg trug einige Gedanken dazu bei und stiftete das erste Papier, das wie Holz aussah.

Wegbeschreibung - Anfahrt:
Auf dem großen Schladererplatz parken, dann 5 min durch die Altstadt gehen.
Oder "Auf dem Rempart / Strenzleweg" parken (am Martinsheim) und durch Weinberge zum Pfad hoch
Oder  bei "Bötzenstraße - Alois-Schnorr-Str." parken und die Schnorr-Str. hinauf zum Pfad gehen.



 

Einweihungsfeier des Weisheitsbaumpfades

Offizielle Einweihungsfeier des Weisheitsbaumpfades zu Staufen im Breisgau:
Samstag, den 14. April 2007 um 16.00 Uhr

Infos: Stadt Staufen, Kulturreferent Germar Seeliger, Tel 07633-80553


 

Der Weisheitsbaumpfad am Weinberg über Staufen

Der Weisheitsbaumpfad wurde 1997/98 auf Initiative von Yesche U. Regel angelegt, einem ehem. ordinierten buddhistischen Mönch, der von 1995 bis Anfang 2000 in Staufen lebte. Bei dem Pfad geht es um Achtsamkeit auf den Wald, die Natur, vielleicht auf sich selbst und die eigene Geisteshaltung. Die Texte, die ursprünglich direkt auf Schildern an den Bäumen hingen, stammen aus der Weltliteratur, verschiedenen Religionen, aus der Naturwissenschaft und Ökologie. Nachdem in einem Artikel der Badischen Zeitung im Januar 2007 nach einem von Yesche U. Regel geleiteten Rundgang betont wurde, eigentlich ohne Kritik, dass ein Buddhist diesen Weg angelegt habe, äußerte sich Herr Regel dazu so:

„Ich habe den Baumpfad nicht als Buddhist angelegt, sondern als Naturliebhaber. Es war sogar eine Idee, einmal etwas zu machen, was nicht allzu buddhistisch ist. Es gibt nur zwei Texte aus dem Buddhismus (vom Dalai Lama und von Thich Nhat Hanh), also stehen diese in einer ausgewogenen Proportion zu den anderen Texten und spielen sich nicht in den Vordergrund. 

Ich hatte ursprünglich ganz darauf verzichtet, dass der Stationenweg zur Johanneskapelle selbst beschildert wird, aus Respekt vor dem rein christlichen Weg. Jetzt (Anfang 2007) stehen dort einige Schilder des Weisheitsbaumpfades, auch das mit einem Text des Dalai Lama. Es ist sicherlich praktisch, dass dort Schilder stehen, da man so den Rundweg besser findet, aber man könnte von mir aus z.B. eher die christlichen Texten (Clairvaux, Bibel, Luther u.a.) an dieser Stelle zeigen.

Wenn ich einen Rundgang über den Weisheitsbaumpfad moderiere, gebe ich Achtsamkeits-Anleitungen, sage aber nichts über den Buddhismus. Es ist mir ein Anliegen die Dinge so zu formulieren, dass jeder etwas damit anfangen kann, sogar Kinder. Es geht um den Wald, die Bäume, die Natur und unser Einfühlungsvermögen in diese. Es geht um Umweltzerstörung durch Luftverschmutzung, vielleicht die Gefahr, die von Fessenheim ausgeht, und um ein Heilmittel gegen die Oberflächlichkeit, mit der wir sonst evtl. durch den Wald spazieren.

Ich fragte mich auch, was ein Einsiedler, der vielleicht heute im 21. Jahrhundert in der Johanneskapelle meditieren würde, an die geschundenen Bäume auf den Wegen zu seiner Klause schreiben würde. Auch er könnte ja nicht anders als voller Liebe und Achtsamkeit zu sein."
Yesche U. Regel, 17.1.2007  

Yesche U. Regel ist heute freiberuflicher Meditationslehrer und gibt Kurse im ganzen deutschen Sprachraum. mehr


 

Weisheitsbaumpfad zwischen Schlossberg und Johanneskapelle erneuert

"Wahrlich, der Buddha schätzte den Baum hoch." So steht auf einer Tafel zu lesen. So war es der Buddhist Yesche Udo Regel, der 1998 mit einfachsten Mitteln einen Weisheitsbaumpfad in den Wäldern oberhalb Staufens einrichtete. Inzwischen im Rheinland wohnhaft, kehrte der Begründer am Dreikönigstag in die Fauststadt zurück. Um einen von der Stadt völlig neu gestalteten Pfad offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Rund 30 Interessierte begleiteten ihn dabei.

Die rund 40 Tafeln sind entlang des Stationenweges hinauf zur St. Johanneskapelle und entlang des Spazierweges zwischen Schlossberg und St. Johanneskapelle aufgestellt. Zu lesen sind darauf Sprüche, Aphorismen, Gedichte, Auszüge aus Literatur und religiösen Schriften zu den Themen Natur und Baum. "Die Wälder schweigen, doch sie sind nicht stumm", ist von Erich Kästner verewigt. Von Martin Luther: "Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen"

Doch die Tafeln zeigen nicht nur, dass vor allem wir Deutsche ein bekanntermaßen besonders inniges Verhältnis zum Forst haben. Verse aus dem Koran sowie Weisheiten von Buddha und Konfuzius beweisen, dass alle Hochkulturen seit jeher in Bäumen nicht nur die Biologie betrachtet haben. Dass sie stattdessen den Wald immer auch als Projektion der eigenen Unvollkommenheit und Endlichkeit gesehen haben. So war denn auch Regels Rat bei der Einweihung, den Baumpfad anzunehmen als Ort des Innehaltens und des Nachdenkens. Dass man beim Abgehen nicht stur nur die Tafeln lesen, sondern die Natur auf sich wirken lassen solle. Beim Start der rund zweistündigen Tour zeigte der sich überrascht und erfreut von der regen Teilnahme. Weil er damit nicht gerechnet hatte, reichten auch die mitgebrachten Exemplare der von der Stadt erstellten Begleitbroschüre nicht aus. Während des Rundgangs hielt Regel die Teilnehmer immer wieder an, aufs Fotografieren zu verzichten und Handys abzuschalten. Ihn selbst sah man zuweilen in inniger Tuchfühlung mit den Bäumen. Wie als hätten sie Botschaften mitzuteilen über die hinaus, die in Textform entlang des Pfades zu lesen sind.

Als Regel den ursprünglichen Pfad 1998 einrichtete, hat das gerade mal 50 Mark gekostet. Die Texte waren auf einfaches Papier gedruckt. Weil das nur in Klarsichthüllen steckte, machten Wind und Wetter die Botschaften über die Jahre unleserlich. So reifte in der Stadt der Gedanke: entweder erneuern oder ganz entfernen. Dank eines Zuschusses des Naturparks Südschwarzwald von 50 Prozent konnte sich das Rathaus für Ersteres entscheiden. ...
Hans Christof Wagner, 12.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

© by freiburg-schwarzwald.de, Update 19.03.07