Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Haiti-Hilfe von Anneliese Gutmann
Foundation e.V.
 

Home >Selbsthilfe >EineWelt >Muenstertal >Foundation-Ev

"Freunde für Haiti", Anneliese Gutmann, "Foundation e.V.", ...

Blick nach Nordosten über St.Trudpert und Obermünstertal zum Sonnhaldenberg am 23.10.2004

Anneliese Gutmann auf Haiti


 

Blick nach Norden ins Münstertal

 
Haiti - Insel in der Karibik

9 Millionen Einwohner, davon 1,3 Mio in der Hauptstadt Port au Prince
Sprache: Kreol und Französisch
Arbeitslosigkeit: 70 Prozent
Analphabeten: 60 Prozent
 

 

Kinderspeisung Haiti - Foundation e.V.

 
 Seit Anfang 2002 betreut die "Foundation e. V. humanitäre Hilfe" das Haiti-Projekt in der Nachfolge
 vom Christlichen Hilfsdienst (CHD). Dies ergab sich durch den langjährigen Kontakt zur Anneliese
 Gutmann, der Projektleiterin, die dort die Gesamtschule mit über 500 Schülern und 22 Lehrern leitet.
 
 Spendenkonto:
 Konto 2063454, LBBW Stuttgart, BLZ 60050101, Stichwort "Kinderspeisung Haiti"


 "Foundation e. V. humanitäre Hilfe", Starenweg 7, 70806 Kornwestheim,
 c/o Herr Manfred Gwinner, Tel 07154/177660, Fax 01754/182131
 eMail: foundation_ev@yahoo.de,  manfredGwinner at gmx.de

 Kreis "Freunde für Haiti",
Anprechpartner in Münstertal:
 Stefanie Schraml, Silvia Gutmann und Maria Wiedmann
 Tel 07636-791495 und 07636/1788.
 roland.lorenz at gmx.net

 Die Grundschüler der Abt-Columban-Schule in Münstertal spenden bereits seit einigen Jahren
 jeweils 50 Cent pro Monat und Kind und bringen damit für ihre Partnerschule das Schulgeld
 auf für einige haitianische Kinder
 www.abt-columban-schule.de
 

 
Näherinnen
 
In der Schule
 
Einer der unentbehrlichen Esel
 
Schule 2009 vor Erdbeben bzw. Zerstörung
Schule 2009 vor Erdbeben bzw. Zerstörung Besuch von Manuela und Roland Lorenz
  bei Anneliese Gutmann 2009
... Armut
 


 

Haiti-Abend mit Missionarin Anneliese Gutmann

Liebe Haiti Freunde,
ich lade euch herzlich ein zu einem "Haiti Abend" mit der Missionarin Anneliese Gutmann am
Freitag den 03. Februar, um 20:00 Uhr
in die Arche Ottersweier. (Wegbeschreibung ist auf der Arche Homepage - siehe unten)
Nach dem schweren Erdbeben im Januar 2010 wurde ein Großteil der Schulgebäude so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten. Seither sind zahlreiche Spenden eingegangen und kreative Spendenaktionen gestartet worden, die den Wiederaufbau ermöglicht haben. Anneliese Gutmann ist derzeit in Deutschland und wird an diesem Abend mit zahlreichen Bildern von den Ereignissen berichten. Wir laden alle Interessierte und Unterstützer herzlich ein zu diesem Haiti-Abend in der Arche Ottersweier.
Herzliche Grüße Roland Lorenz (Vorsitzender von Foundation und Pastor der Arche)

   Mit Muskelkraft und Eimern wird in Haiti gebaut - 11/2011

18.1.2012,  info@arche-ottersweier.de , www.arche-ottersweier.de

 

Haiti-Entwicklungshelferin Anneliese Gutmann auch von Schulen unterstützt

Mit solchen selbst vergoldeten Rheinkieseln erlöste Roland Riesterer 1200 Euro, die er Anneliese Gutmann in Münstertal für den Aufbau der vom Erdbeben zerstörten Schule in Meyer auf Haiti überreichte. Foto: Manfred Lange

Das Erdbeben am 12. Januar 2010 auf der Karibikinsel Haiti erschütterte die Herzen vieler Menschen weltweit – in Münstertal speziell auch deshalb, weil die Bürgerstochter Anneliese Gutmann dort seit mehr als 30 Jahren ein Aufbau- und Schulprojekt mit heute mehr als eintausend Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 25 Jahren unterhält, das von dem schrecklichen Naturereignis ebenfalls schlimm getroffen worden war. In Münstertal kam es schon kurz nach dem Erdbeben zu spontanen Hilfsaktionen, an denen sich praktisch alle Vereine des Tales und auch viele Einzelpersonen im Rahmen von Benefizveranstaltungen beteiligten. Schon nach wenigen Wochen waren rund 20 000 Euro auf dem Spendenkonto angekommen. Ideelle und auch finanzielle Unterstützung durch regelmäßige Spenden und Mitgliedschaften im Foundation Förderkreis "Hoffnung für Haiti" leisten auch die Münstertäler Schulen. Inzwischen ist das Spendenkonto laut Gemeinde auf 27 820 Euro angewachsen.
Die Hilfsaktionen zugunsten Anneliese Gutmanns Schulprojekt im Ort Meyer in den Bergen von Haiti weiteten sich auch auf viele Freiburger Schulen aus. Unter der Initiative des Walter-Eucken-Gymnasiums und der Schirmherrschaft von OB Salomon luden die Schüler von 16 Freiburger Schulen im Bürgerhaus Zähringen zu Benefizveranstaltungen ein und sammelten dabei etliche tausend Euro. Sogar zwei sieben- und achtjährige Mädchen, Neela Thorn und Saskia Faller aus Hausen im Wiesental, waren von dem Leid der Kinder auf Haiti so gerührt, dass sie in ihrer Heimatgemeinde von Tür zu Tür gingen und bei 225 Familien insgesamt 1200 Euro.
Jetzt weilt die 60-jährige Entwicklungshelferin für einige Wochen in ihrer (alten) Heimat in Münstertal, um – wie könnte es auch anders sein – über die aktuelle Situation auf Haiti zu berichten. Mit Bürgermeister Rüdiger Ahlers konnte Anneliese Gutmann bereits den Samstagabend, 21. Januar 2012, für eine weitere Benefizveranstaltung unter Mitwirkung mehrerer kultureller Vereine festlegen. Dabei wird Anneliese Gutmann über die Aufbauarbeit in Meyer in Wort und Bild berichten.

Schon jetzt zeigte sich Anneliese Gutmann im Gespräch mit der BZ als "leicht optimistisch" hinsichtlich des Wiederaufbaus der Schule, deren Hauptgebäude komplett abgerissen werden musste. "Total erdbebensicher bauen gibt es auf Haiti nicht", sagt sie. Doch jetzt würden hinsichtlich der Bautechnik unter fachkundiger Ingenieuraufsicht europäische Sicherheitsstandards eingehalten. So gebe es bei ihrem Bauprojekt beispielsweise keine drei, sondern nur noch maximal zwei Stockwerke. Die gesamte Grundschule ist in einem ebenerdigen Gebäude untergebracht. Problematisch sei nach wie vor die Versorgungslage in Haiti, wo nach offiziellen Angaben rund die Hälfte der zehn Millionen Einwohner Hunger leiden – vor allem dann, wenn von den im Normalfall zu erwartenden drei Ernten im Jahr zwei wegen Sturm, Trockenheit oder Überschwemmung ausfallen. Eine Vorratshaltung sei somit unmöglich, "Haiti lebt von der Hand in den Mund", sagt Anneliese Gutmann, die davon überzeugt ist, dass noch heute rund eine Million Haitianer in Zelten lebt. Sehr erfreut war Anneliese Gutmann über den Besuch von Roland Riesterer aus Münstertal, Mitarbeiter im Malerbetrieb Schmid im Weinstetterhof bei Eschbach. Dank des von den Malerwerkstätten Schmid kostenlos zur Verfügung gestellten 23 Karat Blattgoldes, bot Riesterer im Rahmen eines Kunsthandwerker- und Weihnachtsmarktes an die 400 selbstgefertigte vergoldete Rheinkiesel an, die als Schmuck- und Deko-Steine bei den Besuchern sehr begehrt waren. Den dabei erzielten Erlös von 1200 Euro überreichte Roland Riesterer ohne jeden Abzug persönlich an Anneliese Gutmann.
17.12.2011, Manfred Lange

 

 

Rundbrief Dezember 2010 - weitere Haiti-Hilfe erforderlich

Liebe Haiti Freunde, aktuell hören wir über die Medien von einer erneuten Katastrophe in Haiti. An vielen Orten ist die Cholera ausgebrochen und hat bereits weit über 2000 Todesopfer gefordert. „Gott sei DANK" gibt es aktuell noch keine Cholera Fälle im Umfeld unserer Arbeit, aber die Krankheit breitet sich weiter aus und so sind bereits fünf von zehn Departments betroffen. In der Schule konnten wir zunächst im September, mit allen Klassenstufen wieder beginnen. Leider hat dann ein Hurrikan unsere provisorische Schule unter Zeltplanen wieder zerstört. Es folgte der Wiederaufbau und nun können wir seit Mitte November wieder alle Klassen unterrichten. Auch die tägliche Kinderspeisung läuft, sowie auch die Nähschule mit aktuell 18 Nähschülerinnen. Bei dem Unwetter wurde auch ein Großteil der Ernte zerstört, was für die Bevölkerung bedeutet, den Gürtel nun noch enger schnallen zu müssen. Die Kirchengemeinde verzeichnet weiterhin ein starkes Wachstum. Viele Menschen kommen zum Glauben und nehmen Jesus an, als ihren Retter und Herrn. Anneliese musste weitere Kirchenbänke anfertigen lassen und hat nun auch einige Dienste an Diakone aus der Gemeinde übergeben. Ausserdem besucht Pastor Dominik monatlich die Gemeinde und übernimmt auch die „Amtshandlungen". Anneliese erwähnte noch in einem Nebensatz, dass durch einen Hurrikan auch das Kirchendach in Gerade eingebrochen ist. „Das sind dann wohl Kleinigkeiten, die fast nicht mehr der Rede wert sind". Auch das macht die große Not der Menschen sehr deutlich. Die Baumaßnahmen, gehen nach dem starken Erdbeben am 12. Januar 2010, leider nur schleppend voran.

Anneliese Gutmann koordiniert den Aufbau der provisorischen Schule in Meyer Das von den Trümmern befreite Hauptgebäude der Schule in Meyer
 
Mühevoll wird aus Steinen der Kies für den Wiederaufbau der Schule hergestellt.
 

Am stark beschädigten Schulgebäude in Meyer wurde das eingestürzte obere Stockwerk in mühevoller Handarbeit abgetragen und der komplette Seitentrakt abgerissen. Nun stehen am Hauptgebäude lediglich noch zwei Stockwerke, was ziemlich „nackt" aussieht. Anneliese sagte hierzu, in einem doch recht traurigen Ton: „So weit waren wir vor etwa zehn Jahren schon einmal" Der nächste Schritt ist nun der Wiederaufbau vom Seitentrakt, der aufgrund der Erdbebengefahr, nur noch  einstöckig gebaut werden wird. Auch der Treppenaufgang muss dringend fertiggestellt werden. Dort sind im Obergeschoss die älteren Schüler untergebracht, die lediglich mit einer Leiter hochsteigen können. Kürzlich gab es ein Nachbeben und da sprang ein Schüler aus Angst hinunter und verletzte sich. Weitere Schulräume werden wir durch ein neues Gebäude auf dem Nachbargelände errichten. Hier findet momentan noch die provisorische Schule statt. Wir können das Gelände nun käuflich erwerben, was der Arbeit auch etwas mehr Platz verschaffen wird.

Einige haben nachgefragt bezüglich der Spendenbescheinigung. Üblicherweise stellen wir diese erst nach dem Jahresabschluss aus. So können wir, die über das Jahr hinweg eingegangenen Spenden zusammenfassen, was den Verwaltungsaufwand stark mindert. Falls Sie dennoch zeitnah eine Spendenbescheinigung brauchen, stellen wir diese auf Anfrage selbstverständlich auch zeitnah aus. Haiti braucht weiterhin unser Gebet und auch unsere finanzielle Unterstützung! Gerade durch die nunmehr dreißigjährige Erfahrung und unsere recht große und vielfältige Arbeit haben wir hier, die Möglichkeit eine nachhaltige Hilfe zu ermöglichen, die bei den Menschen ankommt. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest auch im Namen von Anneliese. Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihr Vertrauen und Ihre Verbundenheit zu unserer Arbeit in Haiti!
Der Herr segne Sie und Ihre Familie!
23.12.2010, Roland Lorenz, Pastor

 

News 8 von Anneliese: Zustandsbericht Schulgebäude  

Liebe Haiti Freunde, am Mittwoch sind wir von Haiti zurückgekehrt. Ich soll euch alle ganz herzlich Grüßen und euch herzlich danken für eure so vielfältige Ermutigung und Hilfe! Anneliese war gerührt und konnte all die Zeitungsberichte, Informationen, Grußkarten und Grüße gar nicht verarbeiten.

Was wir in Haiti gesehen haben ist schwer zu beschreiben. Zerstörung, Elend und Hilflosigkeit wohin man schaut. Die erste Nacht haben Benjamin und ich in Port au Prince verbracht, auf dem Gelände einer amerikanischen Schule, die Unterkunft für zahlreiche Hilfsorganisationen bereit gestellt hat. Von
dort aus wurden wir von unserem Fahrer Immanuel und dem Schuldirektor Serge abgeholt. Wir waren interessiert, wie die Hauptstadt nach dem Beben aussieht und so machten wir eine sehr erschütternde "Site Seeing Tour" durch Port au Prince. Schätzungsweise jedes dritte Gebäude ist ein Trümmerhaufen und wo es Freiflächen gibt, wurden Zeltstädte errichtet. Teilweise sind Straßen unpassierbar durch die Berge an Schutt und daneben wurden wieder Zelte errichtet um Menschen eine Unterkunft zu bieten.
Noch verehrender sieht die Situation in Carrefour aus, wo kaum ein Haus unversehrt geblieben ist. Hier besuchten wir auch die Orte, wo unsere Arbeit vor 30 Jahren begann und bereits an Haitianer übergeben worden ist. Von dem dreistöckigen Schulgebäude steht nur noch das untere Stockwerk, das ehemalige Waisenhaus und Wohnhaus von Pastor Eddy ist dem Erdboden gleich ein einziger Trümmerhaufen. Ähnlich sehen auch die Wohnhäuser der Lehrer aus, von denen wir zwei besuchten. Die Familie lebt nun auf ihrem Grundstück in einem drei Personen Camping Zelt, zusammen mit Obdachlos gewordenen Nachbarn. Nach vierstündiger, unbeschreiblicher Fahrt waren wir dann bei Anneliese (du brauchst einen Geländewagen und musst ein wirklich guter Fahrer sein um überhaupt dort anzukommen). Wie die Situation hier aussieht beschreibe ich Stichwortartig:
Am dreistöckigen Schulgebäude ist der Obere Stock vollständig eingestürzt. Wir werden die Trümmer abtragen, aber nicht mehr hier aufbauen, sondern ein neues Gebäude mit 6 Klassenzimmern bauen.
Der Haupt Treppenaufgang ist weitestgehend zerstört.
Am Seitengebäude sind Risse und es wurde von der Deckenlast etwas schief gedrückt
Die Toilettenanlage (außerhalb) ist zerstört von den Trümmern.
Das Kindergarten bzw. Nähschulen Gebäude ist unversehrt - hier haben wir gemeinsam mit etwa 10-15 Personen geschlafen.
Das Wohnhaus von Anneliese hat wenige Risse und ist o.k.
Das Gemeindegebäude in Meyer ist beschädigt
Das Gemeindegebäude in Gerade ist leicht beschädigt - Dachbalken eingebrochen.
Das neue Schulgebäude in Gerade ist unversehrt
Das alte Schulgebäude hat Risse und muss gerichtet werden.


Wie schon berichtet findet seit dem Erdbeben nahezu Landesweit kein Unterricht an den Schulen statt. Da wir unser Hauptgebäude in Meyer für viele Monte nicht nutzten werden können, haben die Lehrer begonnen auf einem gepachteten Nachbargelände eine provisorische Schule mit Hölzern und Planen zu errichten. Wie hier ab dem 12. April der regelmäßige Unterricht stattfinden soll ist für unsereins unbegreiflich - bei den Haitianern und auch bei Anneliese hab ich nicht ein Achselzucken oder Kopfschütteln gesehen. Wie ihr seht gäbe es noch vieles zu berichten (über die Gemeinde, Bevölkerung, Nähschule, Klima, Hilfsprojekte, usw.), aber ich werde hier langsam zum Schuss kommen. Wer Interesse hat, den lade ich schon jetzt ein zu einem "Haiti-Abend" der ganz sicher stattfinden wird. Allerdings steht der Termin noch nicht fest und auch die Örtlichkeit. Ich werde es euch wissen lassen. Übrigens ist nun auch unsere neu gestaltete Homepage Online. Schaut mal rein
unter: www.foundation-ev.de Vielen DANK für eure Unterstützung und euer Gebet für Haiti - der Herr segne Euch! Weitere Informationen folgen! Falls ihr diese News nicht mehr bekommen möchtet schreibt mir einfach kurz zurück mit dem entsprechenden Hinweis. Ich werde euch dann aus der Verteilerliste rausnehmen.
Herzliche Grüße Roland Lorenz, 3-4-2010, info@arche-ottersweier.de
www.arche-ottersweier.de

 

News 7 von Anneliese: Immer noch Nachbeben, Regen

Liebe Haiti Freunde, vom 23.-30. März werde ich zusammen mit unserem Jugendpastor Benjamin nach
Haiti reisen, um Anneliese zu besuchen und um uns ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Bilder und Telefongespräche sind zwar sehr hilfreich, aber etwas völlig anderes ist es selbst vor Ort zu sein. Auch ist hier der persönliche Kontakt für beide Seiten sehr wichtig. Neben vielen organisatorischen Fragen und Informationsaustausch werden wir auch in der Gemeinde sein um zu predigen. Auch ist geplant dass wir Familien der Lehrer und deren zerstörte Häuser besuchen und auch ein Sammellager einer Hilfsorganisation in Titanjen. Außerdem werden wir versuchen einige Utensilien wie Dosenöffner, Glühbirnen, Batterien, Zahnpasta Speck, Bücher, . und einiges mehr durch den Zoll zu bringen. Bitte betet für uns und für die Begegnungen die wir haben werden! Heute konnte ich dann auch Anneliese erreichen und das wichtigste mit ihr besprechen, bevor wieder einmal die Leitung unterbrochen wurde. Hier nun einige aktuelle Infos:
Die Schadensmeldungen und Opferzahlen der ganzen Katastrophe sind erschreckend: 210.000 Tote; davon 39.000 Schüler und 800 Lehrer, 250.000 Häuser wurden zerstört und 650.000 Menschen sind noch immer Obdachlos.
Immer noch gibt es Nachbeben und immer noch schlafen Anneliese und ihr Team gemeinsam im Kindergarten, was auch unser Quartier sein wird.
Heute regnet es leicht und stürmt recht stark - d.h. was der Regen befeuchtet, trocknet der Wind wieder ab - so ist der Boden bei ihr weiterhin viel zu trocken für die Pflanzen. In den vergangenen Tagen hat es im Süden des Landes so stark geregnet, dass es durch Überschwemmungen 20 Todesopfer gab. Auch hat es bei ihr einen Erdrutsch gegeben, wodurch eine wichtige Verbindungsstraße verschüttet wurde.
In der Schule wird zur Zeit von einigen Lehrern aufgeräumt und es ist geplant, dass am 5. April der Unterricht wieder starten soll. Die Zelte in denen der Unterricht stattfinden soll sind vom Ministerium zugesagt, sind aber noch nicht eingetroffen.
Eine gute Nachricht ist, dass der Schulkomplex nicht abgerissen werden muss. Ein Bauexperte von der Organisation ADRA aus Darmstadt (Adventisten) war vor Ort und sagte, dass eine Reparatur und Wiederaufbau möglich ist. Genaueres werden wir dann vor Ort besprechen - ich bin sehr gespannt.
Hier noch ein interessanter Link zu den Gebets und Fastentagen und zur geistlichen Situation im Land. Einige sprechen bereits von einer Erweckung: http://www.youtube.com/watch?v=30rWm84z-zg 
Anneliese ist bezüglich der recht positiven Reaktion des Präsidenten sehr skeptisch. Warten wir es ab, aber auf jeden Fall weht der Geist Gottes über Haiti und vieles was Hoffnung macht ist zu erkennen. Auch hier bin ich gespannt was uns erwarten wird.
Vielen DANK für eure Unterstützung und euer Gebet für Haiti - der Herr segne Euch!
12.3.2010, Roland Lorenz,
info@arche-ottersweier.de

 

News 6 von Anneliese - immer noch Nachbeben

Liebe Haiti Freunde,
gestern konnte ich mit Anneliese recht lange und mit nur wenigen Unterbrechungen reden. Hier einige Dinge zur aktuellen Situation:
Nach wie vor gibt es immer noch mittelstarke Nachbeben (z.B. am Di. mit einer Stärke von 4,7). Ein weiteres großes Erdbeben wurde für die nächsten Tage angekündigt - also ist das alles andere als vorbei, obwohl in den Medien ja kaum noch etwas zu hören ist. Anneliese und ihre Leute schlafen momentan im recht massiv gebauten neuen Kindergarten (Nähschule). Die Angst ist noch immer recht groß und so fühlen sie sich hier gemeinsam am sichersten. Auch starke Regenfälle wurden über das Radio angekündigt und dazu auch die entsprechende Gefahrenmeldung (Bergrutsch, Überschwemmungen, ...). Einerseits hoffen die Menschen schon Monate lang auf Regen für den
ausgetrockneten Boden und dann ist die Gefahr das gleich wieder zu viel kommt. Hilfsgüter sind noch immer nicht bei ihnen angekommen. Lediglich kleinere PKW Transporte, worüber sie sich aber auch besonders gefreut hat, wie z.B. 3 Sack Reis von einem befreundeten Missionar oder 1 Sack Zwiebeln von einer Gruppe aus Bremen. Das Essen für ihren Bedarf und für die Leute die bei ihr sind, ist momentan noch ausreichend.
 
Die Planung ist das ab April der Unterricht wieder startet. Natürlich nicht im Schulgebäude, sondern in Zelten die auf dem Geländer errichtet werden sollen. Es wurde ihr dann auch von der Welternährungshilfe Lieferungen für die Schulspeisung zugesagt. Ob das alles so wird weis Gott
allein! Vor allem das größere Schulgebäude in Meyer ist ja schrecklich beschädigt. Es haben sich Leute vom deutschen THW angekündigt (hört, hört) um ein Gutachten zu erstellen. Aber auch haitianische Behörden "wollen" irgendwann vorbeikommen und begutachten ob das Gebäude erhalten werden kann oder abgerissen werden muss. Die Lehrer sind wie berichtet alle Obdachlos geworden, d.h. ihre Häuser sind zerstört. Einige haben provisorische Zelte auf ihrem Grundstück errichtet oder Andere sind bei Verwandten untergekommen. Etwa alle zwei Wochen kommen die Lehrer zur Schule um sich auszutauschen und die Lage zu erkunden.
Haiti hatte wie erwähnt ja diese drei Gebets und Fastentage. Anneliese berichtet, dass gleich am ersten Tag eine landesweiten Buse und Umkehr stattgefunden hat. Tag zwei und drei war dann bereits geprägt von viel Lobpreis und Dank. Viele haben alle drei Tage voll gefastet und die Gemeinden waren über voll. Auch von zahlreichen Wundern wird berichtet. Anneliese sagte da könnte man Bücher darüber schreiben, was sich hier gerade abspielt. Z.B. wurde jemand nach 28 Tagen unter den Trümmern gefunden. Er hat berichtet das täglich eine weis gekleidete Frau vorbeikam um Wasser und Essen zu bringen. Eine andere Person erging es ähnlich. Sie war 16 Tage verschüttet. Auch hier  kam jemand - nämlich ein älterer Mann und brachte täglich Essen und Trinken. Ein einjähriges Kind war zur Zeit des Erdbebens im Erdgeschoss in einem Zimmer. Das mehrstöckige Haus stürzte ein und anschließend fanden sie das Kind im Oberen Stockwerk und zwar unversehrt - Halleluja!

Ich soll euch alle ganz herzlich Grüßen von der Anneliese! Sie hat von einigen Aktionen zur Erdbebenhilfe gehört und ist erstaunt und ermutigt über so viel Interesse und Hilfsbereitschaft - DANKE!
Im Anhang hab ich euch den neuen Info-Flyer, den uns B&K Offsetdruck aus Ottersweier in 7000 facher Ausführung kostenlos gedruckt hat. Wer welche braucht kann sich gerne bei mir melden. Auch kann man ihn natürlich per Mail weiterleiten oder ausdrucken. Vielen DANK für eure Unterstützung und euer Gebet für Haiti - der Herr segne Euch! Weitere Informationen folgen!
Herzliche Grüße Roland Lorenz
Arche Ottersweier - Freie Christliche Gemeinde, Tel 07223 - 8011958, info@arche-ottersweier.de

 

Schule in Meyer: Bilder vorher-nachher

Heute schicke ich Euch Bilder, worauf die Auswirkungen des Erdbebens sehr deutlich werden (Vorher-Nachher). Ausserdem einen Reisebericht von einer befreundeten Organisation "Kinderdorf in Gonaives", die Kontakt mit Anneliese hatten und einige Hilfe übermitteln konnten. Vielen DANK für eure Unterstützung und euer Gebet für Haiti - der Herr segnen Euch! Weitere Informationen folgen!
Herzliche Grüße
Roland Lorenz
Arche Ottersweier - Freie Christliche Gemeinde
roland.lorenz@gmx.net

Treppe ohne Treppengeländer
 
Mauern gibts nicht mehr
 
Jetzt: Betreten verboten!
 

 

Große Schäden an der Schule - Hilfe gesucht

Schule von Anneliese Gutmann in Meyer auf Haiti nach dem Erdbeben
Schule von Anneliese Gutmann in Meyer auf Haiti nach dem Erdbeben    
... ein ganzes Stockwerk ist nach unten abgesackt    

Liebe Haiti Freunde,
hier findet ihr einige exklusive Bilder von unserer Schule in Meyer. Die besagte 18 jährige junge Frau aus Deutschland ist wieder zuhause und hat die Bilder mitgebracht. Die Bilder lassen erahnen, wie groß
doch die Schäden sind. An einem Bild kann man erkennen, wie ein ganzes Stockwerk nach unten abgesackt ist. Gott sei dank konnte ich am Montag nun auch persönlich mit Anneliese per Handy sprechen. Die Verbindung war zwar sehr schlecht, aber nach einigen Wiederholungen haben wir doch einiges besprechen können. Hier einige Details aus dem Gespräch:
Anneliese geht es so weit recht gut, aber sie schlafen weiterhin im Freien, weil es immer wieder Nachbeben gibt. Einige der Leute die bei ihr waren sind zurück in die Stadt, um ihre Habseligkeiten zu schützen und wenn möglich die Trümmer wegzuräumen. Andere sind noch weiter hinaus aufs Land zu ihren Familien gegangen. Aber noch immer sind 12 Personen, darunter 3 Lehrer bei ihr. Etwas Essen haben sie zurückbehalten und es ist momentan wohl ausreichend (was immer das heißt, Anneliese
ist ja da nicht so anspruchsvoll). Unterricht findet bis auf weiteres nicht statt. Bevor das Gebäude betreten werden kann muss ein Inspekteur kommen. Der wird dann sagen ob es reparieren können oder abreisen müssen. Es sind halt Steine und Beton – das kann man nicht grad mal schnell wieder irgendwie  hinschieben …
Die Straße, die bei ihr vorbeigeht, ist sehr beschädigt und wird gerade von den Männern im Ort notdürftig gerichtet. Die Leute sind entweder zu Fuß unterwegs oder einige wenige mit dem Motorrad. Es besteht auch die Gefahr von Bergrutsch, da es wohl große Risse im Boden gibt. Anneliese rechnet mit 1-2 Wochen bis wieder ein LKW fahren kann (z.B. mit Lebensmitteln). Falls jemand Immanuel kennt: Er und seine Familie sind unversehrt und auch sein Haus steht noch. Ich wurde auch gefragt nach der Gemeinde in Carrefour, wo die Arbeit ja ursprünglich begann. Hier sieht es sehr schlecht
aus. Das Gebäude ist völlig eingestürzt und hat auch 3 Personen unter sich begraben. Auch die Häuser der Pastoren und wohl auch der Gemeindemitglieder sind zerstört. Der Gottesdienst in Gerade findet wohl schon wieder statt. Gerade wenn die Not groß ist, braucht man ja das Gebet und die Ermutigung von Gott und voneinander. Vielen DANK für eure Unterstützung -  der Herr segne Euch! Herzliche
Grüße Roland Lorenz , 5.2.2010

Arche Ottersweier - Freie Christliche Gemeinde, Roland und Manuela Lorenz
Eisenbahnstr. 1, 77833 Ottersweier , Tel  07223 - 8011958
info@arche-ottersweier.de , Web www.arche-ottersweier.de

 

Lebenszeichen von Anneliese nach den Erdbeben

Liebe Freunde,
zunächst noch einmal ganz herzlichen DANK für euer Gebet und die vielen spontanen Reaktionen der Ermutigung und mit Spenden!!! Sehr viele haben sofort reagiert, worüber wir uns sehr freuen! Gestern konnten wir Anneliese nach diesem weiteren starke Beben tatsächlich erreichen! Hier einige Infos aus dem Gespräch mit ihrer Schwester:
Das Nachbeben war sehr heftig, aber „GOTT sei DANK“ sind keine weiteren Schäden ersichtlich.
Anneliese geht es weiterhin gut und mittlerweile sind weitere Menschen bei ihr angekommen, um Zuflucht zu finden.
Anneliese war auch besorgt um ihr Pflegekind „Nanu“ aus dem früheren Waisenhaus, die in der Stadt als Lehrerin arbeitet /  ihr Freund leitet dort eine „Jungenschule“. Die Gebäude völlig zerstört, aber beide sind gesund bei Anneliese angekommen.
Anneliese hat ihr Nahrungsvorräte (wie erwähnt für 4 Mon. Kinderspeisung) alle beim Bürgermeister abgegeben, weil eine Lagerung bei ihr einfach zu gefährlich geworden ist. So hat zumindest für einige Zeit die ganze Stadt etwas zu essen.
Bitte betet weiter, dass bald Hilfe und Versorgung dort eintrifft – Meyer ist sehr abgelegen und die Organisationen beginnen meist in der Stadt und gehen erst dann nach Außen.
Vielen DANK für eure Unterstützung und euer Gebet! Weitere Informationen folgen!
21.10.2010,
Herzliche Grüße Roland Lorenz

Liebe Freunde,
zunächst ganz herzlichen DANK für euer Gebet und die vielen spontanen Reaktionen der Ermutigung und mit Spenden!!! Gestern haben wir Anneliese per Handy erreichen können, was ein Wunder ist! Hier einige Infos aus dem Gespräch:
Anneliese und ihrem Team in Meyer geht es den Umständen entsprechend gut und alle haben das Beben ohne größere Verletzungen überlebt.
Leider ist einer der Schüler zu Tode gekommen.
Die Lehrer und ihre Familien sind gesund, allerdings sind alle ihre Häuser zerstört, da sie ihren Wohnsitz in Carrefour haben, was ja sehr stark betroffen ist. Nun sind die Lehrer mit ihren Familien zu Anneliese unterwegs, um bei ihr Zuflucht zu finden.
Glücklicherweise hat Anneliese noch am 31.12. Lebensmittel für die Kinderspeisung eingekauft, die für 4 Monate reichen. Diese werden nun an alle Bedürftigen ausgegeben – lediglich nur eine Mahlzeit pro Tag, um sparsam mit dieser wertvollen Ressource umzugehen.
Auch eine Ärztin die ihr Haus verloren hat ist bei Anneliese untergeschlüpft und kann nun verletzte versorgen. Außerdem ist ein amerikanischer Missionar der ebenfalls sein Haus verloren hat bei ihr.
Ein Missionar aus Staufen bei Freiburg hat sich ebenfalls gemeldet und möchte Anneliese aufsuchen. Es ist der Sohn von Heinz Ruppenthal (ehem. Vorstand im CHD) und arbeitet mit der Blindenmission, die auch in Haiti tätig ist.
Herr Schibli von der ZAM (Zentral Afrikanischen Mission) einer Gesellschaft mit der Anneliese engen Kontakt hat, wird ebenfalls Anneliese aufsuchen. Er fliegt noch heute von Deutschland ab, nachdem er einem Hilferuf von Interhelp folgt, um sie als Übersetzer zu unterstützen.
Immer wieder gibt es starke Nachbeben und noch immer stehen viele unter Schock. Auch Anneliese berichtet, dass sie nicht immer Geistesgegenwärtig handelt. Z.B. sagte sie zu jemandem, nachdem sie entdeckte dass ihr sämtliches Geschirr zerbrochen ist: Dann besorgen wir uns halt was neues aus der Stadt. Natürlich ist ihr im nächsten Moment dann eingefallen, dass ja die Stadt völlig zerstört ist …
Der Zustand der Gebäude ist noch nicht wirklich ersichtlich. Sichtbar sind die eingebrochenen Dächer und Beschädigungen am Oberen Stockwerk. Dies trifft auf beide Schulen zu.
Zur Zeit schlafen alle im Freien weil die Angst vor weiteren Beben einfach zu groß ist.
Vielen DANK für eure Unterstützung! Weitere Informationen folgen
17.1.2010,
Herzliche Grüße Roland Lorenz

 

Kinder und Anneliese Gutmann sind unversehrt
 
Das Beben auf Haiti hat auch in Münstertal große Besorgnis hervorgerufen. Denn seit 29 Jahren lebt Anneliese Gutmann in den Bergen von Meyer unweit der Hauptstadt Port-au-Prince, wo sie ein Entwicklungshilfeprojekt für fast 1000 Kinder und Schüler aufgebaut hat. Am gestrigen Nachmittag erreichte unseren BZ-Mitarbeiter in Münstertal ein erster aktueller Bericht von Manfred Gwinner, dem ehrenamtlichen Vorsitzenden der Organisation "Foundation humanitäre Hilfe" in Kornwestheim, welche das Projekt der Münstertäler Entwicklungshelferin auf Haiti unterstützt.

Über das katastrophale Erdbeben in Haiti, einem der weltweit ärmsten Länder, schreibt Gwinner, dass das Epizentrum westlich der Hauptstadt Port-au-Prince lag, wo "unsere Schulen liegen und stark betroffen sind". Die derzeit vorliegenden Nachrichten seien zwar sehr spärlich, dennoch habe Anneliese Gutmann unmittelbar nach dem ersten Hauptbeben die Möglichkeit gehabt, sich telefonisch bei ihren Eltern und ihrer Schwester Maria Widmann in Münstertal zu melden, um mitzuteilen, dass sie und die Kinder unversehrt sind. Allerdings seien Teile der Schule – vor allem das Obergeschoss – eingestürzt.

Nach weiteren Nachbeben gebe es mittlerweile keine Kontakt mehr zu den Betroffenen, da das Telefonnetz zusammengebrochen ist, und "über eine Internetverbindung verfügen wir leider noch nicht", bedauert Manfred Gwinner. Über die Folgen weiterer nächtlicher Nachbeben könnten deshalb keine Angaben gemacht werden. Auch aus Gerard, wo "Foundation" eine weitere Grundschule und einen Kindergarten unterhält, lägen keine Informationen vor. Nach einem "Kommentar aus zweiter Hand", so Gwinner, soll vor allem das Gebiet um Carrefour stark betroffen sein. "Dort leben viele unserer Lehrer mit ihren Familien. Wir sind um deren Wohlergehen besorgt und hoffen auf baldige Informationen aus dieser Region", schreibt er. "Im Moment können wir nicht viel tun", heißt es in dem Bericht weiter. Die Lage in Haiti sei so chaotisch, dass selbst große Hilfsorganisationen erst einmal Mitarbeiter vor Ort senden, um die Lage zu sondieren. Konkret appelliert der Foundation-Vorsitzende an die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. "Wir möchten betroffenen Familien aus unserer Region Hilfe zukommen lassen, um ihnen einen neuen Start zu ermöglichen. Wir möchten jetzt schon die finanziellen Mittel sammeln, um sofort tätig werden zu können, sobald dies vor Ort wieder möglich ist." Gemeinsam könne auch diese Krise überwunden und den Menschen Hoffnung gegeben werden, ist Gwinner überzeugt.
ml, 15.1.2010, www.badische-zeitung.de

 

 

Rundbrief: Anneliese und Kinder unversehrt, aber kein Kontakt

Liebe Haiti-Freunde,
sie alle werden in den Nachrichten die Berichte über das katastrophale Erdbeben in Haiti gesehen oder gelesen haben. Da das Epizentrum westlich der Hauptstadt Port-au-Prince lag, ist die Region, in der unsere Schulen sind auch stark betroffen. Die Nachrichten, die wir im Moment haben, sind spärlich. Anneliese hatte noch die Möglichkeit nach dem ersten Erdstoß anzurufen und uns mitzuteilen, dass sie und die Kinder unversehrt sind. Allerdings sind Teile der Schule eingestürzt.
Mittlerweile gibt es keinen Kontakt mehr. Das Telefonnetz ist zusammengebrochen, über eine Internetverbindung verfügen wir leider noch nicht. In der Nacht gab es weitere Nachbeben, deren Auswirkungen wir nicht kennen. Auch aus Gerard, wo unsere Grundschule und der Kindergarten sind, haben wir keine Informationen. Es gibt im Moment nur einen Kommentar aus zweiter Hand, der besagt, dass Carrefour stark betroffen wäre. Dort leben viele unserer Lehrer mit ihren Familien. Wir sind um deren Wohlergehen besorgt und hoffen auf baldige Informationen aus dieser Region.

Was können wir tun? Im Moment nicht viel. Die Lage in Haiti ist so chaotisch, dass selbst große Hilfsorganisationen erst einmal Mitarbeiter vor Ort senden, um die Lage zu sondieren.  Wir möchten betroffenen Familien aus unserer Region Hilfe zukommen lassen, um ihnen einen neuen Start zu ermöglichen. Dazu brauchen wir ihre Hilfe. Wir möchten jetzt schon die   finanziellen Mittel sammeln um sofort tätig werden zu können, sobald dies vor Ort wieder möglich ist. Ich wende mich vertrauensvoll an sie. Sie haben uns in der Vergangenheit große Schritte ermöglicht. Gemeinsam können wir auch diese Krise überwinden und den Menschen neue Hoffnung geben. Vielen Dank für ihre Großzügigkeit
14.1.2010,
Manfred Gwinner, 1. Vorsitzender - Rundbrief

 

Rundbrief November 2008: Vier Hurrikans, Hunger

Dieses Jahr ist kein gutes Jahr für die Menschen in Haiti. Im August und September sind vier Hurrikans über die Karibik und Amerika hinweggezogen und haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Gonaives z.B., wurde allein zweimal überflutet. Offizielle Stellen sprechen von über 600 Toten als unmittelbare Folge der Hurrikans. Nicht einmal die UN konnte alle Gegenden für Rettungsmaßnahmen erreichen. Die Bilder dieses Rundbriefes zeigen vor allem die Gegend um Les Cayes und wurden uns von einer befreundeten Organisation zur Verfügung gestellt. Unsere Schulen wurden dieses Mal verschont. Nur bei ein paar Privathäusern wurden die Dächer abgedeckt, doch das konnte mit Annelieses Hilfe schnell behoben werden. Viel schwerwiegender war, dass die Felder weggespült wurden und so eine ganze Ernte ausfiel. Mittlerweile haben die Bauern Kohl und Bohnen nachgepflanzt und wenn es vom Witterungsverlauf normal verläuft, können sie im Dezember mit einer Ernte rechnen. Bis dahin ist mal wieder Improvisation angesagt. Die Preise für Lebensmittel waren vorübergehend gefallen, als Reaktion auf die Hunger-Proteste vom Juni. Der Preis für einen 25 kg Sack Reis fiel von 220 $H (Haitianische Dollar) auf 180 $H. Aber durch die Überschwemmungen waren keine Lebens-mittel verfügbar und so haben die Preise ein neues Hoch erreicht. So kostete der Sack Reis zwischenzeitlich 350 SH. Jetzt liegt der Preis bei 280 – 300 $H.

Haiti August 2008

Nicht nur die Preise sind das Problem. Straßen wurden weggespült, so dass viele Dörfer mit dem Lkw gar nicht erreichbar sind. Der mögliche Strom des Nachschubs hat sich auf ein Rinnsal reduziert. Als Reaktion auf die Katastrophe im Land hat auch das neue Schuljahr erst Anfang Oktober begonnen. Auch für unsere Lehrer war es nicht einfach nach Méyer zu kommen. Die Straße, die schon seit langem in einem schlimmen Zustand ist, ist noch schlechter geworden und ist nur mit Mühe passierbar. Eine unserer Nähschullehrerinnen war bei ihrer Familie in Gonaive und wurde dort von den Überschwemmungen überrascht. Es dauerte einige Zeit bis die Straßen wieder einigermaßen passierbar waren und sie nach Méyer zurückkehren konnte. Sie kam völlig traumatisiert von den Erlebnissen dort in Méyer an. Zum Glück befindet sie sich aber langsam auf dem Weg der Besserung. Unsere größte Sorge gilt im Moment der Schülerspeisung. Die Versorgung konnte noch nicht wieder aufgenommen werden, weil einfach keine Lebensmittel zu bekommen waren. Anneliese hat aber in der Zwischenzeit erste Mangelerscheinungen bei den Kindergartenkindern festgestellt, weil sie zuhause nur einmal etwas Reis oder Mais als Mahlzeit erhalten. Deshalb wollen wir sobald als möglich unsere Speisung wieder aufnehmen, damit die Gesundheit unserer Kinder nicht weiter leidet. Die finanzielle Belastung wird natürlich größer sein, aber wir wollen hier nicht  sparen und mit Ihrer Hilfe können wir es auch schaffen. Ein weiteres Anliegen sind die Lehrergehälter. Sie brauchen dringend eine Gehaltserhöhung, damit sie die gestiegenen Preise ausgleichen können und für ihre Familien sorgen können. Auch für dieses Projekt brauchen wir Ihre Hilfe.
Gemeinsam können wir diesem hart getroffenen Land und seinen Menschen neue Hoffnung geben. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Adventszeit.
11.2008,
Manfred Gwinner, 1.Vorsitzender

 

 

Rundbrief Juni 2008: Unruhen, Reispreis, Solarkocher, Nähschule

Liebe Haiti Freunde,
vor kurzem war Haiti wieder in den Schlagzeilen. Vielleicht konnten sie diese Nachrichten mitverfolgen. Die Unruhen zeigten deutlich wie schwierig die Lage eines Landes ist, dessen Lebensmittelversorgung fast ausschließlich auf Importen beruht. Ich möchte aus einem Tagesschauartikel zitieren: „ 80 Prozent der Bevölkerung müssen dort mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen. Die Reispreise im Land haben sich in den vergangenen Monaten aber mehr als verdoppelt. Ein Sack mit rund 60 Kilogramm Reis kostet mittlerweile 70 Dollar.“ Dank ihrer Unterstützung konnten wir trotzdem die Kinderspeisung weiter fortsetzen. Anneliese musste ca. € 100,-- mehr aufbringen als sonst. Das konnten wir noch verkraften. Die Speisung wird noch bis Ende Juni weitergehen, dann sind die Sommerferien. Damit haben wir es geschafft unseren Schülern ein ganzes Schuljahr über eine warme Mahlzeit geben zu können. Ich hoffe, wir können dies im neuen Schuljahr ab September weiter fortführen. Eine Regierungsinitiative hat zu einer kurzfristigen Erholung der Preise geführt. Leider wird dies nicht von Dauer sein, denn es wurde einfach zu wenig Geld bereitgestellt. Laut Aussage von Anneliese sind die Preise schon wieder am steigen. In naher Zukunft werden wir uns wohl diesem Thema und anderen Herausforderungen stärken stellen müssen: Lebensmittel-, Energie- und Wasserversorgung. Die Qualität dieser Grundversorgungen beeinflusst letztlich auch den Schulbetrieb. Unsere Kocher werden noch mit Holzkohle betrieben. Es gibt bereits Versuche mit Solarkochern, doch speziell für die Schulküche haben sie zu wenig Kapazität. Es werden auch Versuche mit Ölkochern gemacht. Dabei werden Öle verwendet, die keine Lebensmittel sind. Leider ist das Verfahren auch noch nicht ganz ausgereift. Aber wir werden dran bleiben.

Doch zurück zu den Unruhen. Glücklicherweise waren wir nicht so stark betroffen. Es fuhren z.T. keine Lkw’s. Dadurch konnten nicht alle Lehrer an die Schule kommen und so hatten wir Unterrichtsausfälle. Andere blieben die ganze Woche über an der Schule und fuhren erst am Wochenende zurück nach Port au Prince. Doch jetzt zu unserem Nähschulprojekt. Edith Gerlach ist seit September in Méyer. Sie hat dort die Leitung der Nähschule übernommen. Sie ist gelernte Schneiderin und damit die richtige Person für unsere Schule. Dabei wird sie von zwei einheimischen Lehrerinnen unterstützt. Der Kurs hat zur Zeit vormittags 10 Schülerinnen. Seit Januar bieten wir auch einen Kurs am Nachmittag, an dem 3-6 Schülerinnen teilnehmen. In diesem ersten Jahr wurden Grundlagen im Häkeln und Nähen vermittelt. Dabei haben die
Schülerinnen Mützen und Täschchen gehäkelt und Blusen und einfache Röcke genäht. Mit Beginn des neuen Schuljahrs im September wird auch der Kurs weiter fortgesetzt.
Beste Grüsse und Segenswünsche aus Kornwestheim
Manfred Gwinner, 1.Vorsitzender

 

Sponsorenlauf der Abt-Columban-Schule für Kinder auf Haiti 

Die Abt-Columban-Schule Münstertal trägt mit Spenden dazu bei, dass 800 Kinder und Jugendliche zu einer Mahlzeit kommen

Die Abt-Columban-Schule Münstertal ist seit einigen Jahren Partnerschule des von der Münstertäler Entwicklungshelferin Anneliese Gutmann geleiteten Schulzentrums in Meyer, einer Berg-Gemeinde auf der Karibikinsel Haiti. Die Grundschüler, das Lehrerkollegium und Mitbürger der Gemeinde tragen mit monatlichen Spenden dazu bei, dass die rund 800 Kinder und Jugendlichen in Meyer ihre tägliche Mahlzeit erhalten können. Der durch illegales Holzschlagen fast völlig baumlose Inselstaat erlebt durch die Waldzerstörung seit Jahrzehnten eine verstärkte Bodenerosion, was zu einem dramatischen Rückgang der Bodenfruchtbarkeit und damit zu einer immer bedrohlicher werdenden Nahrungsmittelknappheit geführt hat. Finanzielle Mittel zum Kauf der auf dem Weltmarkt immer teurer werdenden Lebensmittel stehen der Bevölkerung nicht zur Verfügung. So gilt heute Haiti weltweit als einer der ärmsten Staaten - mitverursacht durch rücksichtslose Politiker und eine immer noch wachsende Bevölkerung. So erreichte zum Jahresbeginn ein Hilferuf von Anneliese Gutmann die Schüler der Abt-Columban-Schule. Die Schülerinnen und Schüler in Meyer sehen sich täglich knapper werdenden Lebensmittelrationen gegenüber. Hunger und Krankheit drohen. Die Betroffenheit über die für europäische Verhältnisse unvorstellbare Not ließ Schülerrat und Lehrkräfte über Hilfsmöglichkeiten für die Partnerschule auf Haiti nachdenken. Die Idee "Wir laufen für Haiti" wurde geboren. Vor wenigen Tagen wurde der "Spendenlauf" in die Tat umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler der Grund- und der Hauptschule hatten sich für ihren Spendenlauf Sponsoren gesucht, die pro gelaufener Runde einen vorher festgelegten Geldbetrag "spendierten" . Viele Eltern, Großeltern und Verwandte sicherten darüber hinaus den laufenden Kindern und Jugendlichen auch Festbeträge — unabhängig von der Laufleistung — zu. So gingen am Lauftag rund 250 Schülerinnen und Schüler auf die für Grund- und Hauptschüler unterschiedlich langen Laufstrecken. Nach der Eröffnung dieser "Benefiz-Veranstaltung" durch die von Lehrer Harald Schladebach neu formierte Schulband begrüßte Rektor Wolfgang Gass die Kinder und die in großer Zahl erschienenen und die Läuferinnen und Läufer ermunternden "Sponsoren" . Rektor Gass dankte dem Lehrerkollegium für die tatkräftige Mithilfe, allen voran den hauptverantwortlichen Kolleginnen Lucia Böhler, Edith Wiesler und Stefanie Schraml, der Sekretärin Marita Pfefferle und Hausmeister Hans-Jürgen Köhler. In seinen Dank schloss er auch den Leiter des kommunalen Bauhofes Bernhard Ebner mit seinem Team, die Helfer aus der Elternschaft, dem Ski-Club und dem Malteser-Hilfsdienst ein. Der Verein "Freunde für Haiti" hatte unter der Leitung von Christine Bläsi die Bewirtung der Akteure und der Gäste übernommen. Die laufenden Kinder - durch den kräftigen Applaus hoch motiviert - legten Distanzen zurück, die sie selbst nicht für möglich gehalten hatten. Der "erlaufene" Geldbetrag steht noch nicht endgültig fest, da noch weiter Festbetragszusagen in der Schule ankommen. Doch können die Schüler durch ihre Laufleistungen voraussichtlich mit einem knapp fünfstelligen Betrag rechnen — ein Traumergebnis. Zusätzlich erwirtschafteten die "Freunde für Haiti" durch ihre Bewirtung in der Laube der SpVgg. Untermünstertal rund tausend Euro. Das Organisationsteam unter Konrektorin Lucia Böhler zeigte sich begeistert über die große Resonanz in der Bevölkerung und der Elternschaft; auch die Kinder selbst waren stolz und glücklich, mit ihrem Laufen etwas zur Linderung der Not leidenden haitianischen Kinder in Meyer beigetragen zu haben.
Konrad Ruh , 17.6.2008, BZ

 

 

Anneliese Gutmann aus Münstertal braucht Hilfe für Haiti

Genau ein Jahr ist es her, dass Anneliese Gutmann nach ihrem mehrwöchigen Urlaub in ihrer Geburtsgemeinde Münstertal im Langstreckenflieger von Paris nach Port-au-Prince in ihre zweite Heimat auf Haiti zurückflog. Mit im "Gepäck" hatte sie die Zusage zahlreicher Spenderinnen und Spender, sie in ihrer Arbeit in der Missionsschule des kleinen Ortes Méyer in den Bergen von Haiti zu unterstützen.

Mit der spontanen finanziellen Hilfe von rund 1500 Euro, die bei einem Eltern-, Schüler- und Lehrerabend Ende November 2006 zusammengekommen waren, konnte der Mittagsteller (Reis mit Bohnen) für 800 Schulkinder einen Monat lang gesichert werden (die BZ berichtete). Anneliese Gutmann - seit fast 20 Jahren Entwicklungshelferin, Architektin, Gesundheitsberaterin und Verwaltungsfrau in Personalunion im haitianischen Bergland - bekam unlängst Besuch aus Deutschland. Pastor Roland Lorenz von der Arche in Ottersweier schildert im Rundbrief der Mitträger-Organisation
"Foundation e.V. humanitäre Hilfe" die für Mitteleuropäer unvorstellbaren Zustände auf der Karibikinsel Haiti. Pastor Lorenz spricht in seinem Reisebericht von einer "völlig neuen Welt" — ohne Licht und Strom, kein fließendes Wasser in morschen Bretterhäuschen, weder Uhr noch Telefon, kein Radio und kein TV. Als "wirkliche Probleme" nennt Pastor Lorenz jedoch die Angst und Kriminalität, das Analphabetentum, Missagrarwirtschaft und Hungersnöte. Hinzu kamen in allerjüngster Zeit wochenlange starke Regenfälle, wodurch Wege weggeschwemmt wurden und der Schulunterricht teilweise ausfallen musste. "Anneliese Gutmann ist rund um die Uhr präsent für ihre Arbeit", schreibt Pastor Lorenz. Sie betreut 36 Angestellte und zwei Schulen mit 800 Schülern, hat in Gerard eine neue Gemeinde aufgebaut, die sie leitet. Sie organisiert für die Schüler eine Kinderspeisung, leitet eine Nähschule für junge Mütter (mit Nähmaschinen aus Spenden von Deutschland) und öffnet täglich ihr Haus für etwa zwei Dutzend Menschen, die eine Mahlzeit oder eine anderweitige Hilfe von ihr bekommen. Mit den Spenden aus Deutschland — auch aus dem Münstertal — konnten große Töpfe angeschafft werden, in denen 30 bis 100 Tellerportionen zubereitet werden. Die bisher üblichen "Küchenherde" (drei Steine mit etwas Holz dazwischen) werden nach und nach ersetzt durch bessere Holzherde mit minimalem Holzverbrauch, damit der Raubbau an Brennholz zurückgeht. "Seitdem wir den Kindern einmal am Tag eine warme Mahlzeit anbieten, sind alle sehr pünktlich" , schrieb Anneliese Gutmann nach Deutschland. Meist gibt es Reis, Hirse und Bulgar im Wechsel mit Bohnen, Sardinen und Trockenfisch. In kürzester Zeit sind jedoch die Lebensmittelpreise um 50 Prozent gestiegen, und der Reis — das Hauptnahrungsmittel — ist in einem Jahr mehr als doppelt so teuer geworden. "Aus diesem Grund reicht das Geld für eine Speisung der älteren Schüler nicht aus", hat Anneliese Gutmann ihre Schwester Maria in Münstertal wissen lassen. Angesichts der Inflation ist das Kinderspeisungsprojekt auf Haiti dringend auf weitere finanzielle Unterstützung angewiesen. Zwei weitere Kochherde seien dringend notwendig, große Kochtöpfe ebenfalls, und auch der Lagerraum für die Lebensmittel muss dringend verbessert und gesichert werden.

Der verlässlichste Weg für Spender wie Empfänger ist zweifellos die regelmäßige Spende per Dauerauftrag, obschon auch das kleine Scherflein von 50 Cent je Schüler und Monat sich an der Abt-Columban-Schule zu 150 Euro im Monat summiert. Beim Weihnachtsmarkt am 2. Adventssonntag, 9. Dezember, werden Schüler der Abt-Columban-Schule wieder einen Stand "Geschenkeangeln" aufbauen und selbstgebastelte Weihnachtsideen anbieten - damit den Kindern auf Haiti auch eine Weihnachtsfreude beschert werden kann.
Manfred Lange, 4.12.2007, BZ


 

Die Situation der Kinder in Haiti ist schlimm, traurig, katastrophal

Schüler und Lehrer aus Münstertal unterstützen die Münstertälerin Anneliese Gutmann bei ihrer Sozialarbeit auf der Karibik-Insel Haiti

Unter den zahlreichen Teilnehmern am Weihnachtsmarkt in Münstertal war auch die Abt-Columban-Schule mit einem Stand vertreten. Die Schülermitverantwortung (SMV) hatte mit Unterstützung der beiden Vertrauenslehrerinnen Melanie Schladebach und Stefanie Schraml dabei einen Erlös von 256 Euro zusammengebracht. Seit mehreren Jahren unterstützen die jeweiligen 3. und 4. Grundschulklassen der Abt-Columban-Schule eine Patenschule im fernen Haiti. In einem von Bürgerkrieg und Naturkatastrophen gebeutelten Land mit acht Millionen Einwohnern hat die Münstertälerin Anneliese Gutmann vor 15 Jahren in einer abgelegenen Bergregion in dem Marktflecken Méyer eine Schule aufgebaut, die heute von über 800 Schülern (mit durchschnittlich 50 bis 60 Kindern pro Klasse!) besucht wird und begabte Kinder bis zum Abitur führt. Heute hat Anneliese Gutmann an "ihrer" Schule einen Pastor als Schulleiter, der für die pädagogische Führung verantwortlich ist. Sie selbst fungiert als Verwaltungsfachfrau, Architektin, Gesundheitsberaterin und Notärztin. In einem etwa halbjährlich verfassten Rundbrief an ihre Freunde, Helfer und Spender in Deutschland schrieb Anneliese Gutmann bereits im April 2003: "Wenn ich euch die Situation in Haiti in drei Worten beschreiben sollte, würde ich sagen: Schlimm, traurig, katastrophal! Es ist die ,Vierte Welt' in ihrer ausgeprägtesten Form. Eine Verschlechterung der Situation sei kaum noch vorstellbar, und doch ist sie inzwischen eingetreten — politisch, wirtschaftlich und ernährungsmäßig. Naturkatastrophen, Dürre und Trockenheit, Hurrikane und Überschwemmungen sorgen für immer größere Armut, Angst und Verzweiflung unter der Bevölkerung. Der jüngste Wirbelsturm "Denise" hat nicht nur das Wellblechdach der Grundschule, sondern auch die gesamte Ernte an Mais, Reis und Bohnen weggefegt. Jetzt fehlt den Eltern das Geld, um das Schulgeld von zehn Euro im Jahr zu bezahlen. Wir ( damit meint Anneliese Gutmann die sie unterstützende "Foundation e.V. — humanitäre Hilfe" Anmerkung der Red.) wollen den Familien unserer 800 Schülerinnen und Schüler unter die Arme greifen, damit ihre Kinder im nächsten Jahr auch wieder die Schule besuchen können". "Dank der Unterstützung aus Deutschland" , so Anneliese Gutmann in ihrem Rundbrief, "konnten wir bisher den Schülern — die meist ohne Frühstück zur Schule kommen — in der Pause ein Brötchen verteilen, doch die mussten wir in Grad Goave — etwa vier Stunden Fußmarsch entfernt — erst holen. Über die Qualität spricht keiner. So lange man etwas zum Beißen hat und der Magen schweigt, ist alles Essbare willkommen." "An Geschenken unter der Weihnachtspalme ist gar nicht zu denken" , steht in Anneliese Gutmanns November-Rundbrief 2005. Die Kinder sind schon glücklich, wenn sie ihre Schuluniform (die in Haiti Pflicht ist) und ein Paar Schuhe erhalten. Um diese den Kindern zu schenken und das Schulgeld für ein halbes Jahr zu bezahlen, werden für jedes Kind 25 Euro benötigt, schreibt Anneliese Gutmann. Zwischen den Buben und Mädchen aus Münstertal und Méyer in Haiti sind inzwischen die ersten Briefkontakte entstanden. Der zehnjährige Jackson schreibt an die Viertklässler in Münstertal: "Vater und Mutter arbeiten auf dem Feld, um mir die Schule zu bezahlen." Und die gleichaltrige Angeline, deren Mutter im Juli Drillinge bekam, schreibt: "Zur Schule habe ich einen weiten Weg, aber ich mag Schule sehr, ich lese gern." Die Grundschüler in Münstertal spenden bereits seit einigen Jahren jeweils 50 Cent pro Monat und Kind und bringen damit für ihre Partnerschule das Schulgeld auf für einige haitianische Kinder, die sonst nicht zur Schule gehen dürften, weil deren Eltern zu arm sind. Lehrer der Abt-Columban-Schule finanzieren außerdem mit einer persönlichen Jahresspende von 50 Euro das bescheidene Gehalt einiger Kollegen an der Schule in Méyer auf Haiti. Mit einem unerschütterlichen Gottvertrauen will und wird Anneliese Gutmann in die Kinder und Jugendlichen von Haiti weiter investieren, denn "in den Händen der Kinder liegt die Zukunft dieses Landes" .
4.1.2007


 

Schulhausneubau 2002

Anneliese Gutmann 2002

Die  Situation

Es ist unvorstellbar: Grundschüler auf Haiti machen sich morgens um 4.30 Uhr auf den Weg, um pünktlich um 7 Uhr in der Schule zu sein. Zweieinhalb Stunden Fußweg nehmen die Kleinen in der Region Meyer (55 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince) auf sich, um an ein rares Gut zu kommen: Bildung. Der Staat in der Karibik, der sich eine Insel mit der Dominikanischen Republik teilt, gehört zu den ärmsten der Welt. Nur jeder zweite Einwohner kann lesen und schreiben.

 

Sieben verdorbene Ernten

Haiti ist in den vergangenen Jahren von vielen Krisen erschüttert worden. Die politischen Verhältnisse sind auch nach dem Sturz der Diktatur 1987 alles andere als ruhig. Dazu kommen schwierige klimatische Bedingungen: In der Region Meyer, in der normalerweise zwei- bis dreimal pro Jahr geerntet wird, sind mangels Regen sieben Ernten hintereinander verdorben.
 

Projektbetreuung vor Ort

Nun gibt es eine Chance, wohnortnah eine neue Schule zu bauen, die den Schulweg der Jungen und Mädchen drastisch verkürzt. In der Siedlung Gerard, in der zerstreut 25.000 Menschen wohnen, soll in unmittelbarer Nachbarschaft einer bestehenden Kirche ein Schulgebäude errichtet werden. Verantwortlich für dieses Projekt zeichnet die aus Münstertal im Schwarzwald stammende Anneliese Gutmann (Foto links). Sie arbeitet seit 22 Jahren auf Haiti. Die gelernte Verkäuferin hat bereits die Schule in Meyer aufgebaut, die heute von 500 Kindern besucht wird. Sie ist Schulleiterin, Krankenschwester, Architektin in einer Person. Ihre Partnerorganisation in Deutschland ist der gemeinnützige Verein „Foundation“ (Kornwestheim).


Eine Schule - für eine bessere Zukunft

Anneliese Gutmann legt mit ihrer Arbeit das Fundament für eine bessere Zukunft Haitis. Kinder, die erfolgreich die Schule absolvieren, haben die Chance, ihre Region und das Land weiterzuentwickeln. Der Schulhausneubau ist im Vergleich zu Deutschland unglaublich preiswert: Mit nur 5.000 Euro kann das Gebäude errichtet und Bildung für die kleinen Haitianer in greifbare Nähe gerückt werden.

www.helfen-in-partnerschaft.de/Main/Projekte/Jahresprojekt%202002-Schule.htm


 

Links

Lemuel - Verein aus Rohrschach/Schweiz
Der Zweck des Vereins ist die Beauftragung von europäischen oder haitianischen Mitarbeitern, um in Haiti Hilfe zur Selbsthilfe aufzubauen.
www.lemuel.ch

 

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt  Update 18.01.12