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Strom - Elektrizität
im Breisgau und Hochschwarzwald
  

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Protest gegen Befreiung energieintensiver Unternehmen von den Netzkosten

Als Netzbetreiber und bundesweiter Ökostromanbieter wehren sich die Elektrizitätswerke Schönau gegen die Befreiung energieintensiver Unternehmen von den Netzkosten. Hintergrund: die seit August 2011 geltende neue Stromnetzentgeltverordnung befreit in § 19 Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von mehr als 10 Millionen Kilowattstunden und Jahresbenutzungsstunden von mindestens 7.000 komplett von den Netznutzungsgebühren. Diese Unternehmen, z.B. Aluhütten oder Zementhersteller, müssen also überhaupt keine Entgelte mehr für die Nutzung der Stromnetze bezahlen und dies bereits rückwirkend für das laufende Jahr. Die so definierten Strom intensiven Industriebetriebe erhalten die für das Jahr 2011 zu viel bezahlten Netzentgelte zurück, ab dem Jahr 2012 fehlt ihr Beitrag zu den Netzkosten. Rund 520 Unternehmen, die 15 % des Stromverbrauchs ausmachen, könnten in den Genuss dieser kompletten Befreiung bei den Netznutzungsentgelten kommen, die Kosten sollen von den übrigen Verbrauchern in Form einer neuen Umlage übernommen werden. Für einen Durchschnittshaushalt mit 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch wird dadurch mit Kostensteigerungen von 26 bis 35 € gerechnet und auch mittelständische Unternehmen müssen sich auf deutlich steigende Stromkosten einstellen. Im Interesse Ihrer Kunden haben die Elektrizitätswerke Schönau Anwälte eingeschaltet, die sich schon dahingehend geäußert haben, dass die rechtliche Zulässigkeit der vollkommenen Befreiung von Netzentgelten sowohl nach deutschem Energiewirtschaftgesetz als auch nach EU-Recht höchst zweifelhaft ist. Zunächst werden daher alle Argumente gegen die Festlegung der neuen Umlage als Stellungnahme im Konsultationsverfahren der Bundesnetzagentur eingebracht, das laut Bundesnetzagentur ergebnisoffen sein soll. Sollte dies nicht zum gewünschten Ergebnis führen, ist der nächste Schritt die Beschwerde gegen die Festlegung und/oder eine Klage. „Es kann nicht sein", so Ursula Sladek, Vorstand der Netzkauf EWS e.G., „dass Haushalte und mittelständische Unternehmen die Kosten der Großindustrie für die Stromnetzbenutzung zahlen müssen, die im Übrigen auch schon von der Beteiligung an den Kosten für die Erneuerbaren Energien befreit sind. Die geplante Umlage widerspricht dem Verursacherprinzip, setzt keinerlei Anreize zur Energie Einsparung und verschlechtert massiv die Voraussetzungen für die dezentrale Kraftwärmekopplung in den begünstigten Unternehmen. Die Kraftwärmekopplung als wichtigster Partner der Erneuerbaren Energien wird somit massiv ausgebremst - die geplante Umlage setzt daher auch energiepolitisch vollkommen falsche Signale".
25.11.2011, Ursula Sladek, Vorstand Netzkauf EWS eG,
u.sladek@ews-schoenau.de

 

EWS Schönau begrüßt den 100.000 Oekostromkunden

Am Freitag, den 10.12.2010 konnte die Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH (EWS) den 100.000 Ökostromkunden begrüßen. Die aus einer Bürgerinitiative hervorgegangenen Elektrizitätswerke Schönau haben im Jahr 1997 mit 1.700 Zählern in Schönau klein angefangen. Die Liberalisierung des Strommarktes 1998 ermöglichte zweierlei: den Bezug von sauberem Strom für alle EWS Kunden und die Belieferung von Stromkunden in ganz Deutschland. Nun wird der 100.000 Stromkunde beliefert oder richtiger gesagt, die 100.000 Abnahmestelle. Denn rein statistisch gesehen, stehen hinter jedem Stromzähler durchschnittlich 2,3 Menschen, so dass die Elektrizitätswerke Schönau jetzt rund 230.000 Menschen mit ihrem sauberen Strom versorgen. „Immer mehr Stromkunden“, so Geschäftsführerin Ursula Sladek, „achten bei der Wahl ihres Stromanbieters auf die Qualität des angebotenen Stromproduktes und auf die konsequent ökologische Ausrichtung des Stromlieferanten“. Da sind sie bei den EWS richtig, denn die Schönauer verkaufen nicht nur ein absolut ökologisches Produkt mit zeitgleicher Lieferung aus überwiegend Neuanlagen, an denen garantiert keine  Atomstromunternehmen beteiligt sind. Sie unterstützen auch mit ihrem Förderprogramm – allein in diesem Jahr mit über 1 Mio Euro – die Entstehung ökologischer Neuanlagen ihrer Kunden, sowie Energieeffizienz und Energieeinsparung. Auch die eigenen Stromnetze werden unter ökologischen Gesichtspunkten betrieben. Darüber hinaus sind die EWS für Gemeinden aufgrund ihrer Erfahrungen und dem praktischen Betrieb von Strom- und Gasnetzen kompetente Ansprechpartner für die Rekommunalisierung der Stromversorgung.
13.12.2010

 

CDU-Atomkraftgegner gratulieren der EWS zum 100.000 Ökostromanschluß

Der Bundesverband Christliche Demokraten gegen Atomkraft (CDAK/Mainz) hat das Weingut Theo
Kronenberger beauftragt, für die Weihnachtsfeier der Schönauerstromrebellen eine Kiste Winzersekt zu liefern. Die atomkritischen CDU/CSU-Mitglieder gratulieren den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die
Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH (EWS) mit herzlicher Verbundenheit zum 100.000 Ökostromkunden.
Die im CDAK organisierten CDU/CSU-Mitglieder heben hervor, daß die aus einer Bürgerinitiative hervorgegangenen Elektrizitätswerke Schönau im Jahr 1997 mit 1.700 Zählern in Schönau klein angefangen haben. Die Liberalisierung des Strommarktes 1998 ermöglichte zweierlei: den Bezug von sauberem Strom für alle EWS Kunden und die Belieferung von Stromkunden in ganz Deutschland. CDAK-Pressesprecherin Petra Pauly: "Dieses Vorzeige-Unternehmen strahlt durch seine drei wichtigsten Eigenschaften 1. atomstromlos 2. klimafreundlich und 3. bürgereigen. Nun wird der 100.000
Stromkunde beliefert oder richtiger gesagt, die 100.000 Abnahmestelle. Denn rein statistisch gesehen, stehen hinter jedem Stromzähler durchschnittlich 2,3 Menschen, so daß die Elektrizitätswerke Schönau jetzt rund 230.000 Menschen mit ihrem sauberen Strom versorgen. "Immer mehr Stromkunden", so
EWS-Geschäftsführerin Ursula Sladek, "achten bei der Wahl ihres Stromanbieters auf die Qualität des angebotenen Stromproduktes und auf die konsequent ökologische Ausrichtung des
Stromlieferanten". Da sind sie bei den EWS goldrichtig, denn die Schönauer verkaufen nicht nur ein absolut ökologisches Produkt mit zeitgleicher Lieferung aus überwiegend Neuanlagen, an denen garantiert keine Atomstromunternehmen beteiligt sind. Sie unterstützen auch mit ihrem Förderprogramm - allein in diesem Jahr mit über 1 Mio. Euro - die Entstehung ökologischer Neuanlagen ihrer Kunden, sowie Energieeffizienz und Energieeinsparung. Auch die eigenen Stromnetze werden unter ökologischen Gesichtspunkten betrieben. Darüber hinaus sind die EWS für Gemeinden aufgrund ihrer Erfahrungen und dem praktischen Betrieb von Strom- und Gasnetzen kompetente Ansprechpartner für die Rekommunalisierung der Stromversorgung.
23. Dezember 2010 , CDAK

 

Freiburger Stromspar-Forum und Stromspar-Fonds gefordert

Das Stromsparziel von Gemeinderat und Stadt Freiburg, ab 2003/2004 bis 2010 den Verbrauch in der Gesamtstadt um 10 Prozent zu senken, wird u.a. deswegen weit verfehlt, weil die Stadt seit 2003 zwar eine Reihe begrüßenswerter kleinerer Maßnahmen, aber kein massives Programm mit allen Akteuren angepackt hat, so Dr. Georg Löser, Vorsitzender und Stromsparexperte beim Freiburger Verein ECOtrinova e.V.. Dabei hat die Internationale Energieagentur, so Löser, schon 2005 einen Bericht vorgelegt, wie sogar ganze Staaten binnen weniger Monate solche Ziele für einige Zeit erreichen oder sogar in besonderen Fällen binnen weniger Tage den Verbrauch zumindest ein paar Prozent senken. Der Bericht heißt „Saving Electricity in a hurry“, auf Deutsch etwa: „Stromsparen ganz schnell“. Er wird von ECOtrinova e.V. am 6.11.2010 in der Universität beim 1. Freiburger Stromspargipfel im Rahmen des Samstags-Forum vorgestellt (ab 10:30 Uhr Hörsaal 1015 KG 1, eine besondere Einladung erfolgt noch).

Zum anderen fehlt im Umweltschutzamt der Stadt und bei der Energieagentur Regio Freiburg eindeutig Personal, um starke Stromsparziele mit der Bevölkerung, dem Handwerk, den verbrauchenden Unternehmen, Architekten und anderen Planern und auch im eigenen Bereich der Stadt zu verwirklichen. Denn das zumeist finanziell sehr lohnende Stromsparen muss auch organisiert werden, etwa wie früher bei der berühmten Aktion „Meister Lampe“ der Freiburger Energie und Wasserversorgung AG FEW Mitte der 90er Jahre. So wartet ECOtrinova seit der Messe GET 2009, anläßlich der eine Idee dazu vorgetragen wurde, bisher vergeblich auf ein massives Austauschprogramm für Kühlschranke, um diese Stromfresser in Freiburg gegen solche mit Kennzeichen A++ oder nun A+++ auszutauschen. In Frankfurt am Main wurde kürzlich ein solches allerdings noch viel zu kleines Austauschprogramm durchgeführt. Auch fehlt in Freiburg zum Beispiel ein Programm von Stadt und Badenova zum Ersatz der stromfressenden Elektroheizungen in Altbauten. Statt dessen werden immer noch viele Neubaugebiete ohne Energiekonzept errichtet und damit für elektrische Heizungs-Wärmepumpen freigegeben, die viel zu oft als verkappte Kohlestromheizungen auch klar negativ für den Klimaschutz sind, wie Feldtests in Deutschland gezeigt haben.

Für die sehr zahlreichen öffentlichen Gebäude in Freiburg von Stadt und Land fehlt jeweils ein üppig ausgestatteter „rotierender Stromsparfonds“, aus dem lohnende Stromsparinvestitionen alsbald finanziert werden und der mit den jährlichen Einsparungen wiederaufgefüllt wird. Für Freiburg und sollte ein solcher Fonds umgehend eingerichtet werden z.B. aus Mitteln der Konzessionsabgabe auf Strom. Denn sonst könnte der Verdacht bleiben, dass man sich über unnötig hohen Stromverbrauch freut, da Stadt, Badenova und fremde Stromversorger an jeder in Freiburg verbrauchten Kilowattstunde verdienen. Stattdessen sollte Ziel sein, „Stromspar-Dienstleistung“ für Pumpen, Kälte, Kühlen, Licht, Lüftung usw. zu verkaufen mit Einsatz möglichst weniger Kilowattstunden. Das wäre auch im Sinne der neuen umfassenden ökologischen Unternehmensziele von Badenova.

ECOtrinova schlägt daher vor, noch in 2010 für groß angelegte Stromsparprojekte ein „Freiburger Stromspar-Forum“ einzurichten. Dabei sollten auch die Bürgerschaft und Umweltschutzvereine wie ECOtrinova und das Klimabündnis Freiburg beteiligt und unterstützt werden. Beim Umweltschutzamt der Stadt muss ab Haushalt 2011 umgehend die „Engstelle Personalmangel fürs Stromsparen“ beseitigt werden. Auch die Handwerkskammer, die Energieagentur und der neue Wirtschaftsverband 100 Prozent GmbH sollten, so ECOtrinova Vorsitzender Dr. Georg Löser, entsprechend agieren.
4.10.2010, ECOtrinova

 

Ökostrom der EWS Schönau schlägt Atom- und Kohlestrom

Berlin / Mainz / Stuttgart - (31. August 2010) - Für den BUNDESVERBAND CHRISTLICHE DEMOKRATEN GEGEN ATOMKRAFT (CDAK), CDU/CSU-Mitglieder für die Überwindung der Kernenergie präsentiert sich die Energiepolitik in Deutschland von einer schmutzigen und einer sauberen Seite. Einerseits erhöht Europas größter Kohlendioxid-Emittent RWE (Quelle: spiegel.de Dez.
2009) wieder einmal die Strompreise - und zwar unverschämt hoch für umwelt- und klimaschädlichen Atom- und Kohlestrom! Andererseits liefern die "Stromrebellen" aus Schönau an rund. 100.000 Kunden in Deutschland sauberen Strom. Wir sind als CDAK darüber heilfroh, weil wir CDU/CSU-Mitglieder und Atomkraftgegner in der Union Dreckstrom aus ethischen Gründen ablehnen.  Die Atomkraftgegner in der Union sind froh, daß Sie das nicht mehr betrifft, denn die RWE-Preise sind nach unserer Beobachtung fast immer höher* als sauberer Strom von unserem unabhängigen Produzenten und mit hohem Neuanlagenanteil, den Elektrizitätswerken Schönau. Die Atomkraftgegner in der Union möchten deshalb noch mehr preis- und umweltbewußte Kunden zum Stromwechsel animieren und so höchst wirksam gegen die schmutzige Unternehmenspolitik von RWE, gegen Laufzeitverlängerungen und Bau neuer Kohlekraftwerke zu protestieren. Der Protest mittels Stromwechsel ist um so wirksamer, je mehr Kunden sich vom RWE abwenden! Die Macht des Verbrauchers ist groß, doch er muß sie ausüben!
Erneut bestätigt wird damit eine Marktstudie der Deutschen Umwelthilfe e V. (DUH), die besagt, daß je höher der Atomstromanteil im Unternehmensmix ausfällt, desto teurer der Strompreis für Haushaltskunden ist.
RWE Preise in der Grundversorgung, Beispiele: für den Normalverbrauch zwischen 300 - 15.000 kWh brutto 23,44 Cent/kWh und 92,82 Euro Grundpreis/Jahr, bei einem Eintarifzähler. Immer teurer als
Elektrizitätswerke Schönau. Für den Verbrauch ab 15.001 kWh sind es brutto 24,06 Cent/kWh und keinen Grundpreis bei einem Eintarifzähler. Das heißt: Der schmutzige RWE-Strom ist immer teurer als die Elektrizitätswerke Schönau mit ihren Qualitätsmerkmalen atomstromlos,  klimafreundlich, bürgereigen. Stromwechsel - Information auf den Internet-Seiten www.ews-schoenau.de
oder www.100-gute-gruende.de
Petra Pauly, CDAK, Pressesprecherin, 31.8.2010


 

SAG-Tochter Meteocontrol liefert der Stromwirtschaft Wettervorhersagen

Die präzisesten Sonnenschein-Vorhersagen gibt es seit kurzem auf der Internetseite der Leipziger Strombörse EEX. Täglich um 18 Uhr stellen dort die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber ihre Solarprognosen für den nächsten Tag ein. Die Unternehmen machen diese Vorhersagen jedoch nicht selbst. Sie lassen sie von einem Dienstleister erstellen – und das ist in allen vier Fällen die Augsburger Meteocontrol GmbH, die seit 2005 eine 100-prozentige Tochter der Freiburger Solarstrom AG (SAG) ist. Die Prognosen basieren auf Satellitendaten und statistischen Modellen sowie der Online-Erfassung von Photovoltaik-Referenzanlagen. Auch auf Wetterdaten der Kachelmann-Firma Meteomedia greift Meteocontrol zurück.
Der Augsburger Dienstleister ist heute nicht nur Teil eines südbadischen Unternehmens, auch seine Wurzeln liegen in der hiesigen Region. Denn die Meteocontrol GmbH ging aus dem Ingenieurbüro für Solartechnik (IST) in Kandern-Wollbach hervor. Ulrich Luboschik hatte dieses Unternehmen im Jahr 1976 gegründet, ehe er später vor allem die solare Klärschlammtrocknung vorantrieb.
IST gründete 1990 eine Außenstelle in Augsburg. 1998 wurde diese unter der Leitung des späteren Meteocontrol-Geschäftsführers Gerd Heilscher in eine separate Gesellschaft namens IST Energiecom GmbH überführt. 2002 firmierte das Unternehmen erneut um: Als Joint-Venture der Freiburger SAG (80 Prozent) und der Schweizer Holding JKP AG (20 Prozent) wurde die Meteocontrol GmbH gegründet. Drei Jahre später übernahm die SAG die Firma komplett. Heute unterhält Meteocontrol außerdem Niederlassungen in Bremerhaven, Moers und Madrid.
Die Solarprognosen sind inzwischen für die Stromwirtschaft ein wichtiges Instrument geworden, um den Einsatz der konventionellen Kraftwerke für den nächsten Tag planen zu können. Denn die Leistungen der Photovoltaik haben eine Dimension erreicht, die den Strommarkt nicht mehr unberührt lassen kann. In den vergangenen Wochen wurden in den Mittagsstunden deutschlandweit zeitweise fast 8000 Megawatt Solarstrom eingespeist. Damit erzeugte die Photovoltaik stundenweise halb so viel Strom wie alle deutschen Atomkraftwerke zusammen. Für Baden-Württemberg hat der energiepolitische Sprecher der Grünen im Stuttgarter Landtag, Franz Untersteller, die Zahlen kürzlich zusammengetragen: In den sonnigen Juliwochen deckte die Photovoltaik in Baden-Württemberg schon zeitweise 20 Prozent des landesweiten Stromverbrauchs. Die Spitzenleistung im gesamten EnBW-Netz lag in den vergangenen Wochen bei 1580 Megawatt Solarstrom. In entsprechendem Umfang müssen dann natürlich andere Kraftwerke gedrosselt werden – was technisch und ökonomisch am besten funktioniert, wenn man bereits am Vortag gute Solarprognosen vorliegen hat. Mit 55 Mitarbeitern erstellt Meteocontrol jedoch nicht nur die Prognosen, sondern überwacht auch die reale Erzeugung der Photovoltaik in Deutschland. Auch diese Daten stellt die EEX mit jeweils zweistündigem Verzug kontinuierlich ins Netz. Meteocontrol überwacht inzwischen weltweit rund 14 000 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,6 Gigawatt.  
Bernward Janzing, 15.8.2010, BZ

http://www.meteocontrol.de/

 

Negativer Strompreis - Atom- und Kohlestrom versus grüner Strom

Die Erzeugungskosten für eine Kilowattstunde Strom variieren je nach Energieträger und Alter des Kraftwerks stark. Besonders günstig ist Strom aus alten AKW; eine Kilowattstunde kostet etwa einen Cent. Da diese Atommeiler abgeschrieben sind, ist hier die Gewinnspanne am höchsten. Ähnlich ist es bei der Stromgewinnung aus Kohle – der Rohstoff ist billig, alte Braunkohlekraftwerke können bereits für drei Cent eine Kilowattstunde Strom erzeugen. Hier ist aber mit höheren Kosten zu rechnen, da für den hohen Ausstoß von Kohlendioxid gezahlt werden muss. Erneuerbarer Strom aus Windkraft kostet derzeit wegen der Kapitalkosten etwa sieben Cent pro Kilowattstunde.
Das Problem für die Zukunft: Kohle- und Atomkraftwerke sind wenig flexibel, sie laufen in der Regel im Volllastbetrieb, während das Angebot der Erneuerbaren schwankend ist. Werden bei einem zu großen Angebot von Strom aus erneuerbaren Energien konventionelle Kraftwerke nicht gedrosselt, kann es häufiger zu negativen Strompreisen kommen, da zu viel Strom zur Verfügung steht. Beispiel: Am 2. Weihnachtstag 2009 herrschte in weiten Teilen Deutschlands Starkwind. Über 20 000 Megawatt Stromleistung wurde von den großen Windenergieanlagen in die Netze eingespeist, während zugleich die Nachfrage schwach war. Wer in diesen Stunden gemäß dem Börsenpreis Strom bezog, musste dafür nicht zahlen, sondern erhielt bis zu 20 Cent je Kilowattstunde Strom. Das war immer noch billiger, als die großen Kraftwerke abzuschalten. Doch so oder
29.7.2010

 

Statt Böller: 100%-Ökostrom-Silvesterknaller zünden

Die Akzeptanz für die Hinterlassenschaften der Atomwirtschaft ist im Sinkflug, seitdem klar ist, daß es gegen einen terroristischen Luftangriff auf einen Atomreaktor letztendlich keinen wirksamen Schutz gibt. Für die im Bundesverband Christliche Demokraten gegen Atomkraft (CDAK/Mainz) organisierten atomkritischen CDU/CSU-Mitglieder kann dieses für unser dicht besiedeltes Vaterland lebensbedrohliche Szenario auch vom Atomstrom-Quartett der großen Energiekonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW nicht weggeleugnet werden.

Der Umstieg auf Erneuerbare Energien ist zu 100 Prozent möglich, bezahlbar und hat für Deutschland 3 große Vorteile: Er schont unser Klima, leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung unseres Wohlstands und fördert die wirtschaftliche Entwicklung. Laut Vattenfall bremst Strom aus Windenergie den Strompreisanstieg an der Strombörse. Wenn jedoch ein massives Umsteuern unterbleibt, wird der Klimawandel weit größere wirtschaftliche Schäden verursachen als die beiden Weltkriege zusammen. Dann verschwinden binnen weniger Jahre in den Alpen die Gletscher und erkranken noch mehr Menschen an Strahlenkrebs. Klimawandel und schweißtreibende, trockenheiße Sommer werden fossil und nuklear erzeugt. Damit stellen 3/4 der deutschen Stromproduktion eine konkrete Gefahr für die Zukunft
dar. Die atomkritischen CDU/CSU-Mitglieder möchten den Menschen zeigen, daß mit dem  Abschied von Atomkraft und Kohle kein Komfortverzicht verbunden ist, sondern vielmehr ein Gewinn an
Lebensqualität. Sie stellen ihr „Persönliches Ausstiegsprogramm für Jedermann“ unter das lustvolle Motto „Abschalten & genießen“. Der aktuelle Jahreswechsel ist die beste Zeit, mit guten Vorsatz zu einem seriösen Ökostromanbieter zu wechseln und zum Beispiel über die „Elektrizitätswerke Schönau (EWS)“ christlichen Ökostrom vom Solar-Kirchendach zu beziehen. Daß Ökostrom äußerst gesund ist, begründet Dr. Michael Sladek sehr anschaulich: „Statt sich über politische Bedenkenträger und Bremser zu ärgern, ist es viel gesünder, den Atomstrom-Ausstieg selbst in die Hand zu nehmen - Abschalten und genießen eben“. Atomstrom-Stop sozusagen auf ärztlichen Rat. Schließlich ist Dr. med. Michael Sladek im Hauptberuf prakt. Arzt. Bei dem Unternehmen „Elektrizitätswerke Schönau (EWS)“ gilt Dr. med. Sladek als geistiger Mentor. Die Atomkraftgegner in der CDU können aus eigener Erfahrung bestätigen, daß Strom von den „Elektrizitätswerken Schönau (EWS)“ ein ökologisch absolut einwandfreies Produkt ist. Damit erreichten die Schönauer den 1. Platz im Bundesweiten Vergleich der Ökostromanbieter beim Bund der Energieverbraucher und wurden Testsieger. Der Bund der Energieverbraucher e.V. ist eine gemeinnützige bundesweit tätige Verbraucherorganisation. 194 Kirchengemeinden und weitere kirchliche Einrichtungen, wie beispielsweise fast alle Schulen der Erzdiözese Freiburg, gehören zu den Kunden des Ökostromanbieters Elektrizitätswerke Schönau, die sogar Strom vom Solar-Kirchendach liefern. Dank dieser Spitzenposition und weitreichender Vorteile kann der entschlossene Wechsel zu den „Elektrizitätswerken Schönau (EWS)“ rasch zum echten „100%-Ökostrom-Silvesterknaller“ werden.
39.12.2009, www.fair-news.de
Information zum Stromwechsel:
www.ews-schoenau.de/jetzt-wechseln.html

 

Strom billiger als umsonst: -3,6 Cent/kWh

Strom ist derzeit so billig wie nie – aber nur im Großhandel. Wer sich am zweiten Weihnachtsfeiertag über die Leipziger Strombörse EEX Energie beschaffte, bekam sogar Geld oben drauf. Im Tagesmittel lag der Preis bei minus 3,6 Cent je Kilowattstunde. Unflexible Großkraftwerke und der starke Ausbau der erneuerbaren Energien führen inzwischen zu bizarren Marktentwicklungen. Die Lösung liegt in dezentralen Kleinkraftwerken. Eine Ursache für die ins Negative gerutschten Strompreise liegt in der Windkraft. Diese drückte in der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag zeitweise bis zu 20 100 Megawatt ins Netz. Andererseits lag es an den Großkraftwerken, die wegen ihrer mangelnden Flexibilität nicht in angemessenem Maße gedrosselt werden konnten. In den Morgenstunden zwischen sechs und acht Uhr lag der Strompreis am Spotmarkt bei minus 20 Cent je Kilowattstunde. Für die Betreiber von Großkraftwerken ist das bitter. Bei einer Anlage mit 1000 Megawatt Leistung legen sie pro Stunde 200 000 Euro drauf, um ihren Strom vermarkten zu können. So gab es an diesem Wochenende einen Vorgeschmack auf die Zukunft der deutschen Stromwirtschaft, die zunehmend einen technischen und ökonomischen Konflikt erlebt. Die bestehende Kraftwerksstruktur, die im fossil-atomaren Zeitalter aufgebaut wurde, ist mit den stark schwankenden erneuerbaren Energien immer weniger in Einklang zu bringen. Nötig sind stattdessen dezentrale Erzeuger wie kleine Blockheizkraftwerke, deren Betrieb sich flexibel an das Angebot der Windkraft anpassen kann. Ein solches Projekt im großen Stil hat der Hamburger Ökostromer Lichtblick im Herbst unter dem Namen Schwarmstrom gestartet. Der zweite Weihnachtstag war bereits der zweite Tag in der deutschen Stromgeschichte, der im Tagesmittel einen negativen Strompreis hervorbrachte. Negative Preise kann das Handelssystem der Leipziger Börse seit April 2008 darstellen. Diese Neuerung war auf Wunsch der Kraftwerksbetreiber eingeführt worden, für die es billiger sein kann, einem Abnehmer Geld für den Strom zu bezahlen, als die Kraftwerke zu drosseln, weil dies zu hohen Kosten durch überproportionale Belastung der Anlagen führt. Im Oktober warnte die Deutsche Umwelthilfe bereits, man habe "das Wetterleuchten eines Systemkonflikts erlebt, der sehr bald alltäglich wird, wenn nicht parallel zum Ausbau der erneuerbaren Energien nacheinander Atomkraftwerke und später Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden". Dass gerade in den vergangenen Wochen in Deutschland der Bau mehrerer Kohlekraftwerke abgeblasen wurde, dürfte auch mit dieser Logik zu tun haben. Die Windkraft beeinträchtigt die ökonomische Basis unflexibler Großkraftwerke immer mehr, weil der Strom der Meiler stunden- oder gar tagelang nicht benötigt wird und dann keine oder sogar negative Erträge bringt.
28.12.2009, Bernward Janzing





ecotrinova - Green Cities: Starkes Stromsparen lohnt sich

Starkes Stromsparen in Haushalten, Büro, Gewerbe und öffentlichen Gebäuden erläutert Diplomingenieur und Volkswirt Dieter Seifried vom Büro Öquadrat, Freiburg i.Br.,
am Samstag, 21. November 2009
ab 10.30 Uhr im Hörsaal 1015
im Kollegiengebäude 1 der Universität Freiburg (Stadtmitte).


Für die anschließende Führung zum Thema Stromsparen bei zwei Freiburger Gebäuden ist Anmeldung erbeten bis 20. November mittags an ecotrinova@web.de oder Tel 0761-2168730 beim Treffpunkt Freiburg. Der Eintritt ist frei. Es lädt ein das Samstags-Forums Regio Freiburg von ECOtrinova e.V., u-asta der Universität, Klimabündnis und Energieagentur Regio Freiburg sowie weiteren Partnern. Schirmherrin ist die Freiburger Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.
Die Reihe steht unter dem Motto <Green Cities und ECO-Region konkret. Pioniere und Vorbilder verstehen-erleben-mitmachen.>

Hintergrund:
Dieter Seifried, früherer Mitarbeiter des Freiburger Öko-Instituts, war Leiter des berühmten bürgerfinanzierten Stromsparprojekts ECOwatt in Freiburg, ist Autor von Fach- und Sachbüchern zu Stromsparen, Energiewirtschaft und erneuerbaren Energien und hat kürzlich ein weitreichendes, sehr
erfolgreiches Stromspar-Pilotprojekt mit einem UNEP-Partner an der Universität Mexico City durchgeführt.
Der Gemeinderat der Stadt Freiburg hat 2004 beschlossen, den Freiburger Stromverbrauch bis 2010 absolut um 10 Prozent zu verringern. Das Samstags-Forum will zur Zielerreichung beitragen.
Das Samstags-Forum Regio Freiburg erhielt am 30.10.2009 in Stuttgartvom Land einen 2. Preis bei <Echt gut! Ehrenamt in Baden-Württemberg 2009>.

Klimaschutz-Vortragsreihe Nr. 9 des SAMSTAGS-FORUM Regio Freiburg, Termin 21.11.2009
13.11.2009



 

EiB: Öko-Energiekonzern von unten aufbauen

Anlässlich der Anti-Atom-Demo am 5. September 2009 ruft Energie in Bürgerhand zur Beteiligung am ökologischen und sozialen Umbau der Energiewirtschaft auf! Die Genossenschaft "Energie in Bürgerhand" i.G. (EiB) hat in 4 Monaten 20 Millionen EUR von mehr als 3000 Menschen auf Treuhandkonten gesammelt, um sich beim Kauf des fünftgrößten Energieunternehmen in Deutschland - der Thüga AG - zu beteiligen. So sollen Millionenbeträge nicht länger in Konzernkassen versickern, sondern zurück in die Taschen der Bürger vor Ort fließen.
Die Thüga AG war bisher eine 100 Prozent Tochtergesellschaft der E.ON-Ruhrgas und ist mit mehr als 90 Minderheitsbeteiligungen an kommunalen Unternehmen das größte Netzwerk kommunaler Energieversorger in Deutschland. Am 12.August 2009 ist die Grundsatzentscheidung des Verkaufs der Thüga AG durch den Energieriesen E.ON an ein Konsortium von etwa 50 kommunalen Unternehmen bekannt gegeben worden. Die neue Thüga gehört in Zukunft Enercity (Stadtwerke Hannover AG), Mainova (Frankfurt) und N-ERGIE (Nürnberg) zu jeweils rund 20,75 Prozent und der Stadtwerkegruppe "KOM9" zu 37,75 Prozent. In der KOM9 haben sich mehr als 45 kommunale Versorgungsunternehmen aus ganz Deutschland - von Aue bis Wiesbaden - zusammengeschlossen. Ein wichtiger Meilenstein, auch für "Energie in Bürgerhand" ist damit erreicht.
"Wir haben die einmalige Chance von unten her einen ökologischen Energiekonzern aufzubauen. Die Zeit ist reif dafür, dass Energiepolitik nicht mehr von oben verordnet wird" , sagte Dr. Michael Sladek, Arzt, Mitarbeiter der EWS Schönau und Aufsichtsratsvorsitzender der EiB, auf der Pressekonferenz vor der Anti-Atom-Demo am 05.09.2009 in Berlin.
Die Genossenschaft "Energie in Bürgerhand" (EiB) möchte sich an der "neuen" Thüga beteiligen und "frischen sozialen und ökologischen Wind" in die kommunalen Unternehmen bringen. Ziel der "Energie in Bürgerhand" ist es sich mit mindestens 100 Mio. EUR an der Thüga zu beteiligen. Je mehr Menschen EiB unterstützen, desto stärker wird die Position von EiB sich an der neuen Thüga AG beteiligen zu können. Verzicht auf Atomstrom, weitgehend regenerative und dezentrale Erzeugung von
Strom und Gas sowie massive Förderung von Energieeffizienz und -einsparung sind die ökologischen Ziele, die die Genossenschaft mit ihrer Beteiligung in den Thüga-Stadtwerken voranbringen möchte.
6.9.2009, energie-in-buergerhand.de

 

Fotovoltaik auf dem eigenen Dach immer lukrativer

Die eigene Solaranlage auf dem Dach wird laut Stiftung Warentest immer lukrativer. Die Anlagen werden immer billiger und Hausbesitzer haben ihren Strom noch nie so gut vergütet bekommen, berichtete die Stiftung Warentest am Dienstag in der aktuellen Ausgabe ihrer Zeitschrift Finanztest. Hauseigentümer können demnach auch in den aktuellen Zeiten niedriger Zinsen mehr als sieben Prozent Rendite im Jahr erzielen. Fotovoltaikanlagen kosten laut Finanztest nach einem Preisrutsch für Solarmodule derzeit zehn bis 20 Prozent weniger als Ende des vergangenen Jahres. Zudem erhielten Hauseigentümer erstmals eine Förderung für Solarstrom, den sie selbst verbrauchen. Bisher war eine Solaranlage für Hausbesitzer nur dann lukrativ, wenn sie den von ihnen produzierten Strom in das Stromnetz einspeisten. Solaranlagen sind seit diesem Jahr auch lukrativer geworden, weil es seit Januar neue steuerliche Regeln gibt. Außerdem fördert die Staatsbank KfW den Bau weiter durch die Vergabe günstiger Darlehen. Laut Finanztest kann es teils allerdings auch billiger sein, einen normalen Bankkredit aufzunehmen.

In Zukunft werden die Fördersätze sinken: Eine Solaranlage kann sich jeder Hausbesitzer auf sein Dach bauen. Es gibt auch Anlagen für Einfamilienhäuser, sie sind schon für etwas mehr als 15 000 Euro zu haben. Wichtiger als die Größe des Hauses ist, dass das Dach nach Süden ausgerichtet und nicht zu steil ist sowie nicht von Bäumen verschattet wird. Derzeit bekommt ein Hausbesitzer 43,01 Cent pro Kilowattstunde, die er in das Netz des örtlichen Stromanbieters einspeist. Die Vergütung ist 20 Jahre lang staatlich garantiert. Der Fördersatz ist doppelt so hoch wie der derzeitige durchschnittliche Strompreis. Wer seinen Solarstrom selbst verbraucht, bekommt seit diesem Jahr 25,01 Cent pro Kilowattstunde. Zusammen mit dem Vorteil, Strom nicht mehr kaufen zu müssen, ist die Variante so lukrativ wie die Einspeisung. Je weiter der Strompreis steigt, desto attraktiver ist die Variante. Laut Finanztest ist der Bau einer Solaranlage noch in diesem Jahr auch interessant, weil die Fördersätze sinken werden, um jährlich etwa zehn Prozent. Wer sich erst 2010 die Anlage auf das Dach setzt, bekommt dann über 20 Jahre weniger für seinen Strom. Wer seine Anlage jetzt baut, bekommt hingegen die gesamten 20 Jahre lang die jetzt gültige Förderung.
22.7.2009, www.rnz.de

 

DUH: Ökostrom oft billiger als Atomstrom

Je mehr Atomkraft, desto höher der Strompreis – diesen Trend zeigt eine Marktübersicht der Deutschen Umwelthilfe. Die Umweltorganisation wertete die aktuellen Standardtarife von bundesweit mehr als 100 Stromanbietern aus, und verglich diese mit dem Strommix des jeweiligen Unternehmens.

Dabei zeigte sich, dass ein hoher Atomstromanteil mit hohen Preisen statistisch korreliert. "Unser Preisvergleich widerlegt die von den Atomkraftwerksbetreibern und ihren Lautsprechern in der Politik ständig wiederholte Behauptung, Atomstrom sei für die Kunden billiger, als Propagandalüge", sagte der Bundesgeschäftsführer der DUH, Rainer Baake. Der Anstieg des Strompreises mit dem Atomstromanteil zeigt sich gleichermaßen bei  Kleinverbrauchern wie bei großen Haushalten. Die DUH bezog Jahresstromverbräuche der Haushalte von 1000, 3000 oder 5000 Kilowattstunden in die Berechnungen ein. Ein Durchschnittshaushalt mit 3000 Kilowattstunden Jahresverbrauch bezahlt laut den vorliegenden Daten bei einem atomstromfreien Anbieter im Mittel rund 720 Euro im Jahr, bei einem Anbieter mit 50 Prozent Atomstrom hingegen 740 Euro. Möglich wurde die Auswertung, weil das Energiewirtschaftsgesetz die Versorger seit einigen Jahren verpflichtet, auszuweisen, welchen Strommix sie ihren Kunden zuletzt geliefert haben. "Mit unseren Ergebnissen entfällt für Haushalte und Gewerbetreibende auch das letzte Motiv, nicht zu einem konzernunabhängigen Ökostromer zu wechseln", sagte Baake. Er rief die Bürger auf, ihr Geld "nicht länger an diejenigen zu überweisen, die ihre alternden und immer störanfälligeren Atomkraftwerke in Krümmel, Brunsbüttel, Biblis oder Neckarwestheim bis zum Sankt Nimmerleinstag weiter betreiben wollen". Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte bereits am Samstag vor der Veröffentlichung des DUH-Marktberichtes die Bürger dazu aufgerufen, aufgrund der jüngsten Störfälle im Atomreaktor Krümmel ihren Stromanbieter zu wechseln. "Der Verbraucher ist der Souverän. Jeder kann Vattenfall verlassen, wenn er mit der Unternehmenspolitik nicht einverstanden ist", sagte Gabriel. Er selbst sei vor einiger Zeit zum unabhängigen Ökostromanbieter Lichtblick gewechselt. Derzeit bieten laut Umwelthilfe vier konzernunabhängige Stromunternehmen bundesweit Ökostrom an: die Elektrizitätswerken Schönau, Lichtblick, Greenpeace energy und Naturstrom AG
20.7.2009 , Bernward Janzing

 

Solarstrom brachte 10 000 Jobs ins Land

In Baden-Württemberg hat die Photovoltaik bereits etwa 10 000 Arbeitsplätze in Produktion und Forschung geschaffen. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des Grünen Landtagsabgeordneten Franz Untersteller hervor. Von den 10000 Stellen entfallen 1350 Arbeitsplätze auf die Herstellung von Photovoltaik-Komponenten (Silizium, Solarzellen, Module, Wechselrichter). Die größten Firmen in diesem Sektor sind die Sunways AG (370 Mitarbeiter in Konstanz), die Freiburger Solar-Fabrik AG (285), die Würth Solar GmbH in Schwäbisch Hall (218) sowie der Wechselrichterhersteller Kaco new energy GmbH bei Heilbronn (260). Den größten Anteil der Arbeitsplätze stellen jedoch mit 4025 die Zulieferer der Photovoltaikbranche. Hinzu kommen im Land außerdem 3450 Stellen im Handwerk, die der Photovoltaikbranche zugerechnet werden können, sowie 470 Arbeitsplätze im Großhandel. 660 Mitarbeiter sind in den fünf einschlägigen Forschungsinstituten im Land beschäftigt, die meisten davon am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (450) in Freiburg, gefolgt vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (150) in Stuttgart. Weitere Solarforscher arbeiten am International Solar Energy Research Center Konstanz, am Institut für Technische Thermodynamik des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt in Stuttgart sowie am Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik in Freiburg. Die Solarstrombranche Baden-Württembergs hat 2008 laut Wirtschaftsministerium 3,4 Milliarden Euro umgesetzt. Für 2009 liegt die Prognose bei 3,6 Milliarden, für 2012 bei 5,5 Milliarden. Durch den expandierenden Weltmarkt dürften die Zulieferbetriebe, die in Baden-Württemberg stark vertreten sind, in den nächsten Jahren besonders profitieren. Ein erheblicher Anteil der Stellen, vor allem im Handwerk, hängt aber an einem florierenden Heimatmarkt. Heute steht ein Fünftel aller in Deutschland installierten Solarmodule im Südwesten. Seit 2000 hat sich die Stromproduktion aus Sonnenenergie im Land verhundertfacht. Rund eine Milliarde Kilowattstunden Strom werden von den derzeit installierten Anlagen im Jahr erzeugt. Im Energiekonzept 2020 der Landesregierung wird für das Jahr 2020 eine Solarstromerzeugung von 2,7 Milliarden Kilowattstunden jährlich angenommen. Schreibt man jedoch lediglich den Zubau der letzten beiden Jahre fort, so dürfte das genannte Ziel bereits um 2015 erreicht sein.
19.6.2009, Bernward Janzing

 

Störfall mit Charme - Buch von Bernward Janzing über die Stromrebellen

Kleinmut war den Schönauer Stromrebellen stets fremd. Als der regionale Energieversorger KWR sich Anfang der neunziger Jahre weigerte, den Atomstrom aus Schönau zu verbannen, beschlossen einige Bürger der Stadt kurzerhand, das örtliche Stromnetz zu kaufen. Selbst als der Versorger dafür 8,7 Millionen Mark verlangte, ließen sie sich nicht bremsen. Sie lancierten vielmehr eine bundesweite Spendenkampagne mit dem Slogan "Ich bin ein Störfall", sammelten daraufhin Millionen ein, und übernahmen im Juli 1997 als bürgereigenes Unternehmen die örtliche Stromversorgung. Heute verkaufen die Elektrizitätswerke Schönau ihren Ökostrom bundesweit als "Rebellenkraft".

Im Buch "Störfall mit Charme" erzählt Bernward Janzing die bunte, zeitweise aber auch dramatische Geschichte der Schönauer Energieinitiativen, stellt die Akteure vor, beleuchtet das Umfeld der Anti-Atom-Bewegung, und macht auf diese Weise ein faszinierendes Beispiel erfolgreichen Bürgerengagements hautnah erlebbar.

Bernward Janzing: Störfall mit Charme
Die Schönauer Stromrebellen im Widerstand gegen die Atomkraft
Wie eine Elterninitiative, die sich nach Tschernobyl gründet, zu einem bundesweiten Stromversorger wird
Verlag Dold Wilfried, ISBN 978-3-927677-56-2

 

Viel Strom muss auch viel kosten: Plädoyer für US-Modell

Eicke R. Weber plädiert für ein US-Modell, bei dem Energieverschwender kräftig zur Kasse gebeten werden

Die Energiepreise steigen schnell. Der Strompreis wird in den kommenden Jahren mehr als zehn Prozent teurer werden, erwarten Experten. Deshalb mehren sich die Stimmen, die Entlastungen fordern, beispielsweise durch eine Verringerung der Mehrwertsteuer. Keiner weiß, wie sich das finanzieren ließe. Zudem hätten Entlastungen den Nachteil, dass sie den Anreiz zum Energiesparen vermindern könnten. Die Stromtarife für private Haushalte in Deutschland bestrafen sparsame Verbraucher: Wer größere Mengen abnimmt, also Strom verschwendet, bekommt einen günstigeren Tarif und zahlt weniger pro Kilowattstunde. Doch es geht auch anders. Es ist sehr erfreulich, dass Verbraucherminister Seehofer (CSU) in den vergangenen Tagen einen alten Vorschlag der Grünen aufgenommen hat, der in den USA schon lange Alltag ist: Ein vernünftiger und sozialer Stromtarif sollte pro Person im Haushalt monatlich eine festgelegte Strommenge zu einem günstigen Tarif anbieten. Diese Basismenge sollte den Verbrauch einer sparsamen Person decken. Da der durchschnittliche Stromverbrauch monatlich variiert, sollte die Basismenge von der Jahreszeit abhängen. Der Mehrverbrauch müsste mit einem progressiven Tarif berechnet werden. In Kalifornien wird Stromverbrauch oberhalb der Basismenge zunächst etwas teurer, oberhalb von 130 Prozent deutlich teurer und oberhalb von 200 Prozent, also dem Doppelten des Grundverbrauchs, kann der Tarif leicht das Doppelte kosten. Da der Basispreis unterhalb des heutigen Strompreises liegen soll und der Preis für Stromverschwender darüber, bleiben die Einnahmen der Stromanbieter in etwa gleich. Diese Regelung führt zu einer finanziellen Erleichterung für sparsame Haushalte auf Kosten der Großverbraucher und erzeugt dadurch einen attraktiven Anreiz zum sparsamen Umgang mit Strom. Zudem fördert er die Anschaffung energiesparender Geräte In einem zweiten Schritt könnte der Strompreis nach dem Zeitpunkt des Verbrauchs differenziert werden: Die Bereitstellung von Strom zur Spitzenzeit ist besonders teuer, auch für die Spitze der Spitzen, die jährlich nur einmal erreicht wird, muss ausreichend Kraftwerkskapazität bereitstehen. Daher kostet die Bereitstellung dieser Spitzenkapazität ein Mehrfaches des Durchschnittspreises. Wenn nun Strom zur Spitzenzeit besonders teuer abgerechnet wird, kann der Verbrauch außerhalb der Spitzenzeiten billiger werden. Der Verbraucher kann sich darauf leicht einstellen, indem er Geräte wie Waschmaschine oder Spülmaschine nur außerhalb der Spitzenzeit betreibt. Der Betrieb von konventionellen Klimaanlagen hingegen wird teurer, weil heiße Nachmittage in die Spitzenzeit fallen. Auf der anderen Seite stellt die Solarenergie den Strom gerade zur Spitzenzeit her. Es ist sehr erfreulich, dass mit einem solchen zeitlich variierenden Tarif die Differenz zwischen Strompreis und Einspeisetarif, ein wesentlicher Teil der Belastung durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), noch schneller verschwinden würde, als dies durch die im EEG enthaltene jährliche Verringerung des Einspeisetarifs für Neuanlagen sowieso zu erwarten ist. Dieser zweite Schritt wird natürlich nicht so schnell eingeführt werden können wie der Basistarif, da er den Einbau neuer Zähler erfordert. In Kalifornien wird der sogenannte Time-of-use-Tarif den Verbrauchern als freiwillige Option angeboten, und der Kunde muss die einmaligen Kosten für die Umstellung auf diese Zähler selbst tragen. Durch besonders geringen Stromverbrauch zur Spitzenzeit wird auf der anderen Seite die Stromrechnung verringert, so dass sich diese Kosten schnell einsparen lassen. Auf lange Sicht erwarten wir den Übergang zu einem intelligenten Stromnetz, in dem der Verbraucher auch Erzeuger ist. Dies wird nicht nur durch den Betrieb von Solaranlagen möglich, sondern auch durch den Übergang auf sogenannte Plug-in-Hybridautos, also Autos mit konventionellem Antrieb sowie Elektromotor mit ausreichender Batteriekapazität für die tägliche Fahrt zur Arbeit. Die Batterien dieser Autos stellen in Zukunft zusammen mit reinen Elektroautos einen großen Energiespeicher dar. Eine noch teilweise geladene Batterie kann nach Sonnenuntergang Strom ins Netz einspeisen und später, wenn der Strombedarf minimal ist, aufgeladen werden. So wird der Privathaushalt zum Stromanbieter. Die Folge wird nicht nur eine Senkung der Stromkosten sein, sondern auch eine Senkung des Strombedarfs aus fossilen Quellen, den wir wegen des Klimawandels so rasch wie möglich senken müssen.
Eicke R. Weber , 6.9.2008, BZ
Der Autor ist Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg .

 

 

Billiger Strom aus Kernenergie ist ein Ammenmärchen: 2 Euro/kWh

Die Atomenergie steht ungerechtfertigt im Ruf günstigen Strom zu produzieren. In Wahrheit handelt es sich um eine Branche, bei der trotz Privatisierung in realsozialistischer Manier immer noch der Staat  haftet, falls etwas schief geht. Die Befürworter der Kernenergie und damit eines Endlagers Gorleben behaupten oft, der Kernkraftstrom sei preiswerter im Vergleich zu anderen, insbesondere erneuerbaren Energien. Betriebswirtschaftlich trifft dies sicherlich zu. Da die Kernkraftwerke inzwischen wohl größtenteils abgeschrieben sein dürften, rechnet sich dies betriebswirtschaftlich sogar sehr gut. Bei der lediglich betriebswirtschaftlichen Rentabilitätsberechnung des Kernkraftstroms fehlen indes mehrere entscheidende Kostenblöcke, die als betriebs-externe Kosten für die Gesamtheit der deutschen Volkswirtschaft anfallen. Diese externen Kostenfaktoren bei der Erzeugung von Kernkraftstrom hat, übrigens schon unter der Regierung von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl, das damalige Bundeswirtschaftsministerium 1992 durch die renommierte Baseler PROGNOS AG berechnen lassen. Diese Studie der PROGNOS AG trägt den Titel: "Identifizierung und Internalisierung der externen Kosten der Energieversorgung." Aus ihr geht hervor, daß bei Berücksichtigung der externen Gesamtkosten der wirkliche für die deutsche Volkswirtschaft entstehende Preis einer Kilowattstunde Kernkraftstrom schon damals circa 4 DM betragen hat. Das wären heute circa 2 ?. Die günstigen Produktionskosten für Ökostrom betragen bei Windkraftstrom 0,06 Euro pro Kilowattstunde. Der Höchstpreis für solaren Ökostrom beträgt inklusive 19 % Mehrwertsteuer aktuell 0,68 Euro. Wenn aber, volkswirtschaftlich gesehen, der Kernkraftstrom mindestens doppelt so viel kostet wie die erneuerbaren Energien, warum, in Himmels Namen, sollen wir, das deutsche Volk uns dann diese ganze entsetzliche Umweltproblematik (Tschernobyl!) der Kernenergie weiterhin "ans Bein binden"?! Man wird vielleicht einwenden, das Kind sei schon in den Brunnen gefallen, d.h. wir haben nun einmal Kernkraftwerke. Darauf antworten wir: errare humanum, perseverare diabolicum! Anders gesagt, und um das Bild von eben aufzunehmen: man hole das Kind doch endlich aus dem Brunnen! Das wird nicht von einer Sekunde auf die andere gehen, aber es muß gelten: So viel erneuerbare Energien, wie irgend möglich, und so wenig Kernenergie, wie unumgänglich notwendig. Es gibt auch grundlastfähige erneuerbare Energien, zum Beispiel Biomasse und Geothermie. Es gibt nicht nur Wind und Sonne. Wegen der Treibhausgefahr auf Kernkraft zu setzen, hieße den Beelzebub mit dem Teufel austreiben zu wollen. In 32 Jahren, die der Atomausstieg vorsieht, müßte eine Industrienation wie Deutschland doch in der Lage sein, diesen Strukturwandel hin zur dezentralen erneuerbaren Energieerzeugung zu bewältigen. Dadurch wäre Deutschland auch weniger verwundbar durch den Terrorismus. Jeder lange Weg beginnt nun einmal mit dem ersten Schritt, sprich mit dem ersten Kernkraftwerk, das abgeschaltet wird. Das würde ein Endlager, wo auch immer, zwar nicht überflüssig machen, aber das Entsorgungsproblem nicht unnötig noch mehr vergrößern und verschlimmern. Schadensbegrenzung ist angesagt.
CDAK, 29.7.2008, www.oekosmos.de

BUNDESVERBAND CHRISTLICHE DEMOKRATEN GEGEN ATOMKRAFT (CDAK),
CDU/CSU - Mitglieder für die Überwindung der Kernenergie
Postfach 42 17 13 D - 55072 Mainz
Ökostrombezug: www.stromrebellen.de
www.amberger-bi.de/030605a.htm

 

Die Umweltschäden unserer Stromerzeugung in Euro und Cent

Am Mittwoch, 11.6.08, deckt Dr.-Ing. Wolfram Krewitt, Leiter der Abteilung Systemanalyse und Technikbewertung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) um 20.15 Uhr im Hörsaal 1098 (Kollegiengebäude I, Stadtmitte) der Universität Freiburg in seinem gleichnamigen Vortrag <Die heimlichen 'externen' Kosten der Stromerzeugung> auf und beziffert die Umwelt- und Gesundheitsschäden in Euro und Cent. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

Die Stromerzeugung in Kraftwerken mit fossiler oder Atomenergie ist mit Umweltbelastungen, -Schäden und Risiken verbunden, die zu teilweise erheblichen volkswirtschaftlichen Kosten führen. Da diese Kosten nicht im betriebswirtschaftlichen Kalkül auftauchen ('externe' ökologische und soziale Kosten), führen sie zu Marktverzerrungen zu Ungunsten der Energieeinsparung und Erneuerbaren Energien. So sind beispielsweise die Kosten der Endlagerung von Atommüll und das Atomreaktor-Haftungsrisiko höchstens ansatzweise, und weder die Kosten der Beseitigung der Umweltschäden durch Uran- oder Kohleabbau, der militärischen Energiesicherung und <Energie-Kriege>, noch in ausreichendem Maße die Folgekosten des durch den Eintrag zusätzlicher Treibhausgase in die Atmosphäre verursachten Klimawandels in den Energiepreisen enthalten. Die Knappheit oder Erschöpfung von Energieträgern scheint neuerdings verstärkt in deren Preis einzufließen. Verschiedene umweltpolitische Instrumente wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz oder die Ökosteuer zielen im Sinne der Verursacher- und Vorsorgeprinzips auf die 'Internalisierung' von externen Kosten. Versuche, Umweltschäden in Euro zu messen, sind schwierig und Anlass für kontroverse Ergebnisse und Diskussionen. Der Vortrag von Wolfgang Krewitt zeigt Möglichkeiten auf, die volkswirtschaftlichen Gesamt-Kosten zu berechnen und vergleicht darauf aufbauend die tatsächlichen Preise des Stroms aus verschiedenen Energieträgern. Bereits seine Dissertation befasste sich 1996 mit der Quantifizierung und dem Vergleich der Gesundheitsrisiken verschiedener Stromerzeugungstechnologien. Neben den 'externen' Kosten der Energieversorgung beschäftigt er sich besonders mit Strategien einer nachhaltigen Entwicklung im Energiebereich und mit der Analyse von politischen Förderinstrumenten.

Veranstalter sind das Studium generale, das Colloquium politicum und das Zentrum für Wasserforschung der Universität Freiburg mit freundlicher Unterstützung von ECOtrinova e.V.
8.6.2008, ECOtrinova

 

Regionalgeldinitiative Dreyecker und Schönauer EWS - Kooperation

Wiesentäler Regionalgeldinitiative arbeitet mit Schönauer Elektritätswerken zusammen / 40 000 Dreyecker wurden vergangenes Jahr getauscht

"Elektrisierende" Wirkung verspricht sich die Regionalgeldinitiative Dreyecker von ihrem neuesten Coup: Eine Kooperation mit den Elekrizitätswerken Schönau (EWS). " Die Stromrebellen und die Geldrebellen machen künftig gemeinsame Sache" , so Dreyecker-Sprecher Heinz Rellermeier. Der Rubel rollt beim Wiesentäler Regiogeld. Beträge im Wert von 40 000 Dreyeckern wurden vergangenes Jahr getauscht — vor allem in Schopfheim und Lörrach, aber auch in Rheinfelden und dem Landkreis Waldshut. Im ersten Halbjahr 2008 (inklusive Juni) sind es bereits 21 000. Es geht also aufwärts, wie die Regiogeldinitiative in einem Pressegespräch informierte. Und dennoch sehen sich die Initiatoren der Regionalwährung längst nicht am Ziel. Überzeugungsarbeit leisten — das ist auch weiter das tägliche Brot.

Überzeugt werden wollen dabei nicht nur Dreyecker-Bezieher, sondern auch Abnehmer. Heißt: Geschäfte, die Dreyecker akzeptieren. Immerhin 68 Adressen stehen mittlerweile auf dieser Liste. Tendenz weiter steigend. Und das, obwohl es nicht immer leicht sei, die Geschäftsleute zu überzeugen. Konnten sie doch bisher nicht die Dreyecker in voller Höhe bei der Regiogeldinitiative rücktauschen, sondern nur 95 Prozent. Drei Prozent kommen Vereinen zugute, die beim Dreyecker mitmachen. Weitere zwei Prozent zwacken die Initiatoren ab, um halbwegs die Kosten zu decken. Doch das soll sich jetzt dank der Zusammenarbeit mit der EWS ändern. Jedem Geschäft, das beim Dreyecker mitmacht und Strom von der EWS bezieht, schreibt die EWS jene drei Prozent gut, die beim Rücktausch an Vereine gehen würden. Das bedeutet: Geschäfte können nun Dreyecker zu 98 Prozent wieder in Euro tauschen. Das macht den Dreyecker damit noch attraktiver - und dient auch dem Ansinnen der Initiatoren, die darauf aus sind, ein Dreyecker-Netz zwischen Geschäften, Kunden, Lieferanten und Dienstleistern zu knüpfen. Positive Impulse wird diese Kooperation mit der EWS sicher bringen, da sind sich die Regiogeld-Aktivisten sicher. Und aktiv sind sie auch auf anderen Feldern: Wie Gabriele Rellermeier und Silke Schaubhut ausführen, wurden Kontakte zu umliegenden Initiativen geknüpft oder vertieft (etwa zu Bon-Netz-Bon in der Schweiz), es fanden Vorträge und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der VHS Schopfheim sowie der VHS Lörrach statt und der Dreyecker wird auch bei einer Jugendtagung zum Thema Geld in Basel dabei sein. Ein neues Imageprospekt ist in Druck, ebenso neue Drey ecker deren Motive — im Gegensatz zur ersten Auflage — nicht mehr ganz so "schopfheimlastig" sein werden. Angedacht ist ferner, die ohnehin schon gute Zusammenarbeit mit der BA Lörrach weiter auszubauen — ein BA Student hatte unlängst eine Diplomarbeit zum Thema Dreyecker geschrieben. Außerdem wird im Juli eine Studie des Instituts für Meinungsforschung (Köln/Freiburg) vorgestellt. Zwei Studenten haben Menschen gezielt befragt, warum sie den Dreyecker beziehen oder warum sie ablehnen. Auch hier erhoffen sich die Dreyecker-Macher neue Erkenntnisse.
Überhaupt sind sie für neue Gedanken offen. Etwa für die Idee, vom reinen Euro-in-Regiogeld-Tauschen etwas abzurücken und zumindest ein stückweit, ähnlich wie bei einem Tauschring, auch Dienstleistungen oder "Talente" als Wert zu akzeptieren. Das allerdings ist noch Vision — vorerst
hö, 30.5.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Die gute Nachricht: RWE verliert 200.000 Kunden
 
Die gute Nachricht über RWE, dem Betreiber der AKW in Biblis, Gundremmingen und Lingen (Emsland) sowie dem mit seinen Braunkohlekraftwerken größten CO2-Emittenten Europas und Blockierer der Windenergienutzung.

Für Deutschlands Energiekonzerne scheint die Zeit der sprudelnden Gewinne vorbei zu sein. Die Nummer zwei der Branche, RWE, kam im ersten Quartal auf ein Betriebsergebnis von 2,5 Milliarden Euro. Eine beachtliche Summe - aber 9,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Mit ein Grund für das vergleichsweise schwache Abschneiden: der dramatische Kundenschwund. Wegen der extrem hohen Strompreise kehren immer mehr Verbraucher den großen Stromversorgern den Rücken und wechseln zu alternativen Anbietern. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres verlor RWE in Deutschland 200.000 Kunden. Das sind fast so viele wie im ganzen Jahr 2007.Gleichzeitig bekommt das Unternehmen die staatlichen Regulierungsauflagen immer deutlicher zu spüren. Dies gilt zum einen für die Kürzung der Leitungsgebühren durch die Bundesnetzagentur, zum anderen steigen laut RWE die Kosten im Emissionshandel. Im ersten Quartal musste das Unternehmen, das seinen Strom vor allem in Kohlekraftwerken erzeugt, rund 300 Millionen Euro für den Erwerb von CO2-Zertifikaten ausgeben - etwa zehnmal so viel wie im Vorjahr. Noch stärker als das betriebliche Ergebnis brach das Nettoergebnis ein. Mit 809 Millionen Euro lag es um 48,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Ausschlaggebend dafür waren nach Konzernangaben Abschreibungen im ersten Quartal von rund 600 Millionen Euro auf die US-Tochter American Water. RWE rechnet aber damit, den Rückgang in den kommenden Quartalen kompensieren zu können. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde im Wesentlichen bestätigt. Optimistisch gibt sich der Konzern auch im Kampf gegen den Kundenschwund. Im April habe es deutlich weniger Kündigungen gegeben als im Januar. Dies liege unter anderem an neuen Angeboten, etwa einem Stromtarif mit dreijähriger Preisgarantie. Auf alle anderen Verbraucher könnten dagegen weitere Preiserhöhungen zukommen, warnte Finanzvorstand Rolf Pohlig.Schon zu Beginn des Jahres hatte RWE - ebenso wie die Nummer eins der Branche E.on - die Tarife für Haushaltskunden um bis zu zehn Prozent erhöht und damit Proteste bei Politikern und Verbraucherschützern ausgelöst. Zahlreiche Versorger folgten den Branchengrößen, zum Teil mit noch höheren Preisaufschlägen. Von einem Fehler wollte Finanzvorstand Pohlig dennoch nicht sprechen. "Die einzelnen Vertriebsgesellschaften mussten die gestiegenen Beschaffungskosten weitergeben. Die hatten gar keine Wahl." Wenn die Großhandelspreise steigen, werde dies auch künftig an die Kunden weitergegeben. Derzeit lägen die Preise im Großhandel für die Jahre 2009 und 2010 deutlich über denen, die RWE im vergangenen Jahr selbst erzielt habe. Der Düsseldorfer Rivale E.on hatte im vergangenen Jahr ebenfalls 400.000 Kunden verloren. Allerdings gewann seine Online-Tochter "E wie einfach" zugleich 700.000 Kunden. Über massiven Kundenschwund klagte auch der Energiekonzern Vattenfall - unter anderem wegen der Pannenserie in seinen Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel.
20.5.2008,
Raimund Kamm, kamm at gmx.de

FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlagerund für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. www.atommuell-lager.de
Unterstützt von der Ärzteorganisation IPPNW
Konto des FORUM e.V.:  Kt-Nr.: 2 11 99, Raiffeisenbank Aschberg  BLZ 72 069 113

 

 

Umweltbundesamt: Keine Stromlücke durch erneuerbare Energien zu erwarten

Das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau hat eine aktuelle Kurz-Studie zur angeblichen Stromlücke wegen des Atomausstiegs bis 2020 vorgelegt. Der bis zum Jahr 2020 vorgesehene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie gefährde nicht die Versorgung Deutschlands mit Strom, so das UBA. Das sei das zentrale Ergebnis der Kurz-Studie Atomausstieg und Versorgungssicherheit. Presseschlagzeilen der vergangenen Wochen hätten das Bild von Stromengpässen in Deutschland spätestens ab dem Jahr 2012 gezeichnet, sollte es beim beschlossenen Ausstieg aus der Nutzung der
Atomkraft bleiben. Das UBA widerspreche dem auf Basis eigener Berechnungen. Die Versorgungssicherheit mit Strom ist in Deutschland nicht gefährdet - eine Stromlücke ist nicht zu erwarten, sagte Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des UBA. Ausgehend von Daten über den bestehenden Kraftwerkspark rechnet das UBA in seiner Studie vor, dass unter Beibehaltung des gesetzlich festgelegten Zeitplans (Novelliertes Atomgesetzes (AtG) vom 22. April 2002) trotz anstehender Stilllegungen von Kraftwerken genug Strom in Deutschland zur Verfügung stehen wird, indem die folgenden Ziele der Bundesregierung realisiert werden:
1. Senkung des Bruttostromverbrauchs um elf Prozent bis zum Jahr 2020 gegenüber 2005,
2. Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), vor allem auf Erdgas-Basis, um den Anteil von KWK-Strom auf 25% bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln und
3. Ausbau der erneuerbaren Energien auf knapp 30% der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020.
Natürlich spiele auch der Ersatz von Kraftwerken etwa durch den derzeit vielerorts diskutierten Neubau hoch effizienter Kohlekraftwerken eine Rolle. Die Frage, welcher Kraftwerkstyp gebaut wird, wird nach Ansicht des UBA maßgeblich durch den Europäischen Emissionshandel beeinflusst. Die Verknappung und Versteigerung der Zertifikate sowie steigende Brennstoffpreise und der Anstieg der Investitionskosten für den Kraftwerksbau würden gegenwärtige Strompreise unterstellt - dazu führen, dass herkömmliche Kondensations-Kohlekraftwerke (Steinkohle oder Braunkohle) im Gegensatz zur Kraft-Wärme-Koppelung und erneuerbaren Energien - unwirtschaftlich werden. Dies dürfte aus dem Eigeninteresse der Investoren in Richtung emissionsarmer Stromerzeugung und sparsamer
Stromnutzung wirken, so die Erwartung des UBA.

9.4.2008, Studie "Atomausstieg und Versorgungssicherheit",
www.uba.de/uba-info-presse/hintergrund/atomausstieg.pdf

 

Das Stromnetz gehört zum Staat

Für die Stromkonzerne sind die Übertragungsnetze zunehmend unattraktiv geworden. Früher, in Monopolzeiten, warfen die Netze satte Erträge ab. Heute jedoch wacht die Regulierungsbehörde darüber, welche Nutzungsgebühren die Netzeigentümer für den Stromtransport erheben dürfen. Und so wurde in den vergangenen zwei Jahren manche Kalkulation der Konzerne von den Aufsehern um zweistellige Prozente gekürzt. Natürlich schmälerte das die Rendite deutlich.

Längst streichen die Konzerne ihre großen Gewinne an anderer Stelle ein — bei der Stromerzeugung. Denn abgeschriebene Großkraftwerke sind hochprofitabel, weil die hohe Stromnachfrage einerseits, und der durch hohe Baustoffpreise stockende Bau neuer Kraftwerke andererseits die Strompreise im Großhandel explodieren lassen. So wird Eon die Trennung von seinen Übertragungsnetzen gut verschmerzen können. Die Frage lautet nun: Wer will solche Netze kaufen, die den Stromkonzernen nicht mehr lukrativ genug erscheinen? Auch, wenn es widersprüchlich klingen mag: Die Stromnetze sind eine gute Investition und sie sind vor allem eine sichere. Denn durch die Preisgenehmigung seitens der Bundesnetzagentur ist auch die Rendite quasi staatlich garantiert. Investoren, die mit Renditen im mittleren einstelligen Bereich zufrieden sind, und zugleich höchste Kapitalsicherheit suchen, sind mit den Stromnetzen hervorragend bedient. Stromkonzerne ticken dagegen etwas anders. Sie verlangen üblicherweise eine satte zweistellige Rendite aufs eingesetzte Kapital. Käufer werden sich also für die Übertragungsnetze problemlos finden lassen. Die spannende Frage ist dabei jedoch, wer die Netze kaufen wird, die Eon und womöglich auch bald Vattenfall auf den Markt schmeißen werden. Für ausländische Rentenfonds zum Beispiel können sie aufgrund ihrer Ertragssicherheit attraktiv sein. Oder staatsnahe ausländische Konzerne könnten die Chance ergreifen, mit dem Einstieg in die deutsche Infrastruktur eine Machtposition hierzulande aufbauen. Man wird sich also gut überlegen müssen, wem man die Herrschaft über ein so wichtiges Stück der Daseinsvorsorge anvertrauen will. Die Frage hingegen, ob mit dem Verkauf der Netze der Strompreis sinken wird, ist schnell beantwortet: Nein, er wird es nicht tun. Zumal die Kosten der Übertragungsnetze beim Endverbraucher keine drei Prozent des Strompreises ausmachen. Der Strompreis könnte sogar tendenziell eher ein wenig steigen, sobald ein neuer Eigner mehr ins Netz investiert als es Eon getan hat. Im Gegenzug freilich würde die Versorgungssicherheit zunehmen, und das wäre einen Aufschlag allemal wert. Die Strompreise sind in der Debatte allenfalls Nebenschauplatz. Entscheidender ist die Aufgabe, die nun der Bundesregierung zu kommt: Statt sich weiterhin in Brüssel gegen die EU-Pläne der Entflechtung der Stromkonzerne zu wehren, muss sie unverzüglich definieren, wer als künftiger Eigner deutscher Stromnetze überhaupt in Frage kommen soll. Speziell Investoren von außerhalb der EU sollten dabei sehr kritisch angegangen werden. Die Bundesregierung sollte vor allem den Einstieg des Bundes als Option ernsthaft prüfen. Denn der Verkauf der Netze ist eine historische Chance, wie es sie auf Jahrzehnte hinaus nicht wieder geben wird: Deutschland kann sich jetzt eine staatliche Netzgesellschaft schaffen, deren oberstes Ziel die sichere Stromversorgung wäre — abseits aller Gewinninteressen, wie sie private Investoren zwangsläufig mitbringen. Im Trend liegen solche Überlegungen allemal: Die anhaltende Diskussion über die Zukunft des Eisenbahnnetzes hat gezeigt, dass der Wunsch in der Bevölkerung nach staatlicher Hoheit über die Infrastruktur deutlich zunimmt. Wer eine staatliche Netzgesellschaft für abwegig hält, sollte in die Schweiz blicken. Dort nämlich wurden im Dezember 2006 die gesamten Übertragungsnetze in der nationalen Gesellschaft Swissgrid zusammengeführt.
Bernward Janzing, 1.3.2008, BZ

 

 

Stromerzeugende Stirling-Heizungen gehen in Serie

Viele Anlagen könnten die Atomenergie ersetzen / Kleines Kraftwerk im eigenen Keller

Die Unternehmensgruppe Mondragón im spanischen Baskenland wird in diesem Jahr die Großserienfertigung von stromerzeugenden Heizungen auf Basis der Stirling-Technik starten. Das gab der Lizenzgeber, die neuseeländische Firma Whispergen, bekannt. Die Badenova, die in Sachen Stirling im SC-Stadion schon Erfahrung gesammelt hat, kündigte daraufhin einen Feldversuch mit den Whispergen-Maschinen an, wobei es über die Anzahl der Testmaschinen noch keine Informationen gibt. Mit Geld aus dem Badenova-Innovationsfonds werden die Anlagen getestet. Die Heizungsbranche jedenfalls wartet sehnlichst auf den schon lange angekündigten Start der Großserie: "Sobald wir einige Geräte kriegen, wollen wir zusammen mit der Fachhochschule Offenburg Messreihen auswerten" , sagt Gerd Schallenmüller vom Freiburger Vertriebszentrum des Heizungs- und Solarunternehmens Paradigma. Er kennt das Gerät bereits, und bescheinigt diesem, es mache einen guten Eindruck. So kommt nun eine Technik zu Ehren, die deutlich älter ist als die Verbrennungsmotoren der Herren Otto und Diesel. Bereits 1816 hatte der schottische Geistliche Robert Stirling diesen Motor patentieren lassen, der allein mit Wärme angetrieben wird. Die Wärme bringt einen Kolben in Bewegung, der wiederum einen Generator antreibt, während die Abwärme gleichzeitig für Heizzwecke übrig bleibt — ein äußerst energieeffizientes Verfahren. Einige Akteure der Energiewirtschaft hatten ihr Vertrauen in die Stirling-Technik aus dem Hause Whispergen schon vor Jahren bekundet. Vor allem die britische Eon Powergen hatte sich hervorgetan, indem sie bereits im Herbst 2004 ankündigte, binnen fünf Jahren 80 000 Stirling-Geräte in britische Wohnhäuser zu bringen. Bislang fehlte allerdings noch der Lieferant einer solchen Großserie. Die Bekanntgabe des Herstellers wurde daher in der Strom- wie in der Heizungsbranche mit Spannung erwartet. Jetzt ist die Entscheidung gefallen: Im Frühjahr werde die Mondragón Corporación Cooperativa (MCC) mit einer ersten Vorserie beginnen, sagte Michael Colijn, Sprecher der Firma Whispergen. Ab Herbst werde MCC dann jährlich 30 000 Anlagen für den gesamten europäischen Markt produzieren können. MCC ist mit 84 000 Beschäftigten die weltgrößte genossenschaftlich organisierte Unternehmensgruppe. Wenn die Stirling-Technik sich großflächig durchsetzt, wird sie die Struktur der gesamten Stromwirtschaft verändern. Denn die gasbetriebenen Maschinen von der Größe eines kleinen Kühlschranks liefern nicht nur die Wärme für ein typisches Einfamilienhaus, sondern erzeugen gleichzeitig noch etwa ein Kilowatt Strom, der ins Netz eingespeist werden kann. Sollte eines Tages nur jeder zehnte Haushalt in Deutschland eine solche stromerzeugende Heizung im Keller stehen haben, hätten diese Maschinen zusammen bereits eine Leistung, die drei großen Atomkraftwerken entspricht. Whispergen hat bisher einige Hundert dieser Maschinen gefertigt. Auch in Deutschland laufen ein paar Dutzend davon.


Feldversuch
Die Badenova will im Juni einen Feldtest mit stromerzeugenden Heizungen für Einfamilienhäuser starten. Interessenten können sich bereits jetzt unter der Telefonnummer 01802/838485 registrieren lassen. Die Anlagen werden von der Badenova in den Kellern der Kunden auf Firmenrechnung installiert, und zwei Jahre betrieben. Mit Ablauf der Testperiode haben die Hauseigentümer dann die Möglichkeit, die Anlage zum halben Neupreis zu übernehmen, oder aber sie zurückbauen zu lassen, wobei die Badenova dann die Rückbaukosten trägt. Bewerben können sich alle Kunden im Gasnetzgebiet der Badenova.
Bernward Janzing , 1.2.2008, BZ

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