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Die neue Homepage des Ressourceneffizienzatlas ist nun online. Darauf finden sich viele Beispiele für Ressourceneffizienz innerhalb der Themen Technologien, Produkte und Strategien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Europa, allerdings werden auch Beispiele aus Nordamerika, Asien und Afrika vorgestellt. Grundlage der Sammlung war das Projekt "Ressourceneffizienzatlas", das vom Wuppertal Institut, gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, der Trifolium Beratungsgesellschaft, sowie dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement durchgeführt wurde. http://www.ressourceneffizienzatlas.de/
Die große Verschwendung - 10 Beispiele „Würden alle Menschen auf der Welt so
leben wie wir in Deutschland, würden selbst zwei Planeten nicht ausreichen“,
sagt der Wirtschaftsexperte Jürgen Knirsch von Greenpeace. Was wir in Deutschland alles verschwenden – zehn
Beispiele. 1. Erdöl 2. Elektronik Ex- und Hopp-Mentalität. 3. Papier Insgesamt verbraucht jeder Bundesbürger mehr als 250 kg Papier, Pappe und Karton im Jahr. Doppelt soviel wie 1980 und dreizehnmal so viel wie 1950 4.
Talent 5. Geld Verschleuderte steuern 30 Milliarden Euro verschwenden
Bund, Länder und Kommunen pro Jahr, schätzt der Bund der Steuerzahler: durch
überflüssige Investitionen, falsche Planungen und mangelnde Absprachen – oder
durch riskante Finanztransaktionen. Im vergangenen Jahr verloren zum Beispiel
Hagen 50 Millionen, Remscheid 13 Millionen oder Dortmund sechs Millionen Euro
bei sogenannten Swap-Geschäften: Die Kommune tauscht langfristige Kredite, für
die sie hohe Zinsen zahlen muss, gegen kurzfristige mit niedrigen Zinsen. Dabei
spekuliert sie auf fallende Zinsen für den Anschlusskredit. Dumm, wenn die Sache
anders läuft als erhofft. Rund 700 Kommunen sollen Swap-Geschäfte abgeschlossen
haben. Aber auch viele Bauprojekte entbehren jeglichen Sinns. Wie der
Saale-Seitenkanal: Für rund 100 Millionen Euro soll südlich von Magdeburg eine
7,5 Kilometer lange Wasserstraße gebaut werden, die nicht nur wertvolle Auwälder
an der Elbe schädigen würde, sondern vor allem vollkommen überflüssig ist. Denn
zum einen ist die Saale für Binnenschiffe eh schon den größten Teil des Jahres
durchgehend befahrbar – es tut nur keiner. Und zum anderen würde ein Ausbau für
größere Schiffe nichts nützen, da bei der Weiterfahrt über die Elbe der nächste
Engpass folgt: Sie ist es, die häufig zu wenig Wasser führt. 6. Medikamente 7. Lebensmittel
Tod im Labor: 2,6 Millionen Tiere wurden 2007 in Deutschland für Versuche eingesetzt. Knapp 630.000 der Tiere wurden getötet, die meisten davon Mäuse, Ratten, Vögel und Fische. Nach Ansicht der Organisation Ärzte gegen Tierversuche gibt es Alternativen wie zum Beispiel Zellkulturen: „Diese sind aussagekräftiger, zuverlässiger und kostengünstiger.“ Fisch über Bord: Für jede Nordsee-Scholle, die auf unseren Teller kommt, werden vier weitere Schollen aussortiert und über Bord geschaufelt, weil sie zu klein sind und deshalb laut EU-Bestimmungen nicht angelandet werden dürfen. Geschredderte Küken: Erstickt oder gehäckselt -Jedes Jahr werden in Deutschland 45 Millionen Küken nach dem Schlüpfen getötet, weil sie das falsche Geschlecht haben. Denn in der industriellen Landwirtschaft sind sogar die Geflügelrassen spezialisiert – entweder aufs Eierlegen oder auf schnelles Fleischansetzen. Da haben die männlichen Nachkommen der Legerassen keinen Platz. „Auch als Fleischhähnchen sind sie nicht industrietauglich“, sagt Stefan Johnigk vom Tierschutzverein Provieh. Immerhin: Züchter arbeiten an einer „industrietauglichen“ Rasse, die beides liefert: Eier und Fleisch. Doch bis zur Markteinführung können Jahre vergehen.
9. Landschaft Ungebremster Flächenfraß: 113 Hektar Land werden in Deutschland täglich „verbraucht“. Das entspricht etwa 160 Fußballfeldern – voll mit neuen Eigenheimen, Einkaufszentren und Parkplätzen, mit Sportanlagen, Campingplätzen und Autobahnen. Pro Jahr gehen so 412 Quadratkilometer Wiesen und Äcker verloren – mehr als die Fläche Bremens. Laut „Nationaler Nachhaltigkeitsstrategie“ soll der tägliche Flächenfraß bis 2020 auf 30 Hektar begrenzt werden. Doch noch hat sich nichts zum Besseren gewendet.
10. Energie „Politik der offenen Türen“: Um Kunden anzulocken, lassen viele Ladenbetreiber selbst im tiefen Winter die Türen offen stehen. Bei der Parfümeriekette Douglas ist die Verschwendung sogar Vorschrift. Bis auf den Gehweg schwappen die Düfte von Escada oder Paloma Picasso. Und mit ihnen jede Menge warme Luft. „Das gehört zur Philosophie des Hauses,“ erklärt Michael Krings, bei Douglas für Unternehmensverantwortung zuständig: „Die offenen Türen unserer Filialen stellen eine Einladung an unsere Kunden dar.“ 445 Parfümerien betreibt Douglas in Deutschland. Für alle gilt, wie Krings es ausdrückt „die Politik der offenen Türen.“ Doch was sich so schön anhört, verschleudert, zumal im Winter, Unmengen an Heizenergie. Wie viel genau, das hat bei dem Kosmetikkonzern aus dem nordrhein-westfälischen Hagen freilich noch niemand ausgerechnet. Krings, der aus dem Marketing kommt, preist stattdessen „den ökonomischen Erfolg durch Abbau von Barrieren.“ Der Aufwand, eine Tür zu öffnen, könne sich schließlich geschäftsschädigend auswirken. Nur bei großer Kälte lässt Douglas einzelne Flügel der Ziehharmonika-Türen zuklappen: „Eine vollständige Schließung erlaubt die Technik an vielen Stellen nicht.“ Im 21. Jahrhundert scheitert bei Douglas also die nahe liegende und sehr effektive Klimaschutz-Operation ‚Türe zu!‘ an technischen Hürden. Doch verantwortungslos will der Parfümerie-Konzern nun auch wieder nicht erscheinen. Und so wird laut über sparsame LED-Leuchten für alle Läden nachgedacht. „Stromverbrauchs-Cockpits“ sollen die Welt der schönen Düfte in eine energie-effiziente Zukunft navigieren. Und „Real-time Verbrauchsmessungen“ liefern nach Konzernangaben schon jetzt in der Hälfte der Parfümerien „Erkenntnisse zur Reduzierung der Stromverbräuche.“ Erkenntnisse zur Reduzierung der Heizkosten wären weit weniger aufwendig zu gewinnen, sollte man meinen. Weit gefehlt. Erstmal muss nämlich die Marktforschung klären, ob und wie der Kunde in Zukunft zur Ladenkasse vordringen soll. „Letztendlich hilft da wahrscheinlich nur eine Drehtür“, seufzt Michael Krings. Liebe Mitkundinnen und Mitkunden! Da müssen wir dann durch! Operation Türe zu, die Zweite: Niemand lässt zu Hause freiwillig seinen Kühlschrank offen stehen, Strom kostet schließlich Geld. Genau umgekehrt ist es meist im Supermarkt: Je offener und besser einsehbar das Kühlregal, umso größer der Umsatz, lautet dort die Devise. Dabei sind Türen aus Glas schon erfunden! Sie behindern, weil durchsichtig, den Kunden auch nicht in seiner Kaufentscheidung. Bis zu 60 Prozent der Stromkosten erspart diese Investition dem Geschäft. Als erste Supermarktkette in Deutschland hat Alnatura in sämtlichen Filialen Türen vor die Kühlregale schrauben lassen. Und Tengelmann testet diese Lösung mit einem Pilotprojekt („Klimamarkt“) in Mülheim an der Ruhr. Stromöfen – Nein danke! Heizen mit Strom ist Unsinn. Im Extremfall – wenn etwa Kohlestrom aus der Steckdose kommt – ergibt sich vom Kraftwerk bis zum Nachtspeicherofen ein Gesamtwirkungsgrad von nur drei Prozent. Das heißt: Nicht mal ein Dreißigstel der in der Kohle gespeicherten Energie kommt als Wärme in der Wohnung an. Trotzdem heizen 1,4 Millionen Haushalte in Deutschland mit den teuren Stromfressern. Verboten sind sie erst ab 2020. Draussen-Heizung: Gehwege und Terrassen zu beheizen, ist eine ziemlich blöde Idee. Doch seit dem Rauchverbot in Kneipen schießen Propangas-Strahler wie (Heiz-)Pilze aus dem Boden. Dabei pusten sie pro Stunde bis zu 3,5 Kilogramm CO2 in die Luft. Prost Klima! Es lebe die Wolldecke! Kohle-Saurier: Die deutschen Kohlekraftwerke haben im Schnitt einen Wirkungsgrad von 38 Prozent. Neuere schaffen gerade mal 46 Prozent. Selbst wenn ein Teil der überschüssigen Hitze als Fernwärme genutzt wird, geht fast die Hälfte der im Brennstoff enthaltenen Energie verloren. Trotzdem sind in Deutschland mehr als 20 Kohlekraftwerke in Planung. Dezentrale Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung nutzen dagegen bis zu 90 Prozent der eingesetzten Energie Quelle: Die große Verschwendung,
Greenpeace-Magazin 2.2009,
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