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Internet als Medium im Hochschwarzwald
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Internet als Medium, Wiki, ...

Blick nach Süden in Dietenbach über den Jungbauernhof zur Immi am 8.6.2008
Blick nach Süden in Dietenbach über den Jungbauernhof zur Immi am 8.6.2008

 

10 Jahre Wikipedia - 50 Treffen des Freiburger Wikipedia-Stammtischs

An diesem 15. Januar, der für die rund zwanzig Mitglieder der Freiburger Gruppe (hauptsächlich Männer) nicht nur deshalb ein ganz besonderer Tag ist. An ihm nämlich feiert Wikipedia seinen zehnten Geburtstag. Über die Lücken dieses Nachschlagewerks im Internet wurde zum Beispiel Manfred Höfert zum Wikipedianer. Denn als der Freiburger – Physiker und Pensionär mit Hang zum Hobbyhistoriker – in dem Lexikon mit mehr als 1,2 Millionen deutschsprachigen Artikeln etwas Geschichtliches suchte, stellte ihn das Gefundene nicht so recht zufrieden. "Mit Begeisterung und einem gewissen Ehrgeiz" ist er deshalb nun seit sechs Jahren dabei, "es gut zu machen".
Alles vom 14.1.2011 von Gerhard M. Kirk bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wikipedia-stammtisch-schnell-zu-sein-das-dauert-seine-zeit--40001489.html

Wikipedia-Stammtisch in Freiburg: Treffen einmal im Monat. Kontakt: flominator@gmx.net;
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Freiburg

 

Wikipedia untauglich als Geschichtsbuch-Ersatz

Lanier: Wikipedia funktioniert vielleicht für bestimmte Themen, etwa für Wissenschaft oder für Popkultur. Aber für geschichtliche und humanistische Themen ist Wikipedia untauglich. In diesen Bereichen gibt es viele Aspekte und Sichtweisen, die alle ihre Berechtigung haben. Sie zusammenzuquirlen macht die Dinge bedeutungslos. Es kann sogar geschehen, dass wir die Realität als Bezugspunkt verlieren. Ein Beispiel: Wikipedia bietet ellenlange Artikel über imaginäre Armeen oder Charaktere aus Fantasy-Romanen. Echte, historische Armeen oder Figuren der Zeitgeschichte dagegen werden oft weitaus kürzer abgehandelt. Wozu führt das? Ich fürchte, es besteht die Gefahr, dass wir irgendwann Geschichte und Fiktion verwechseln. Wir reduzieren Geschichte, und am Ende verlieren wir Geschichte.
SPIEGEL: Aber Wikipedia ist ja nicht die einzige Quelle ...
Lanier:
... sie könnte es aber irgendwann werden. Stellen Sie sich vor, wir schaffen Bücher ganz ab und arbeiten nur noch mit Software-Systemen, die Informationen zu digitalem Brei verquirlen. Dann könnten wir eine Welt kriegen, in der es nur noch so etwas wie Wikipedia gibt. Am Ende haben wir nur noch ein einziges Buch für die ganze Menschheit - eine Art heilige Schrift, ähnlich wie die Bibel, geschrieben von Autoren, die irgendwann in Vergessenheit geraten und dadurch überhöht werden können. Es entsteht der Eindruck des Übernatürlichen. Wenn es da ein Buch gibt, das keiner geschrieben hat, dann muss es Gott geschrieben haben.

Dynamik der Meute: Computerpionier Jaron Lanier über die entwürdigenden Folgen von Internetwerbung, Mobbing im Netz und die Geburt einer unmenschlichen Digital-Religion
Den kompletten Beitrag vom 25.1.2010 in Spiegel 4/2001 bitte lesen auf www.spiegel.de

Buch: Jaron Lanier: You Are Not a Gadget: A Manifesto", Knopf, Ney York, 224 S., 24,95 Dollar

 

 

Alemannische Wikipedia feiert den 5000. Artikel

Was im September 2003 als elsässische Wikipedia begonnen hat, hat sich zum größten alemannischsprachigen Nachschlagewerk entwickelt, das Völker über die heutigen Amtssprachen hinweg verbindet: Baden-Württemberger, Schwaben aus Bayern, Elsässer, Vorarlberger, Liechtensteiner, Deutschschweizer und Walser in Norditalien. Am 8.05.2009 hat die Alemannische Wikipedia nun mit dem Beitrag über Hunspach den 5000. Artikel erreicht.

Das Online-Lexikon Wikipedia zählt seit einigen Jahren zu den beliebtesten Nachschlagewerken der Welt. Neben den bekannten Versionen auf Englisch, Deutsch und Französisch gibt es die Wikipedia in über 250 weiteren Sprachen, darunter so exotischen wie Tagalog oder Yoruba. Aber auch Dialektliebhaber haben ihre Nische gefunden mit Ausgaben auf Bairisch, Plattdütsch oder Alemannisch.

Von der Elsässischen zur Alemannischen Wikipedia:
Als der elsässische Informatiker Alexis Dufrenoy im September 2003 bei der Wikimedia Foundation in den USA anfragte, ob es auch möglich wäre, eine Wikipedia auf Elsässisch zu erstellen, begann eine heiße Debatte in der Internet-Gemeinschaft: Braucht es jetzt auch noch eine Wikipedia in allen Dialekten? Erst als sich Wikipedia-Gründer Jimmy Wales persönlich in die Diskussion einschaltete und sich für die Errichtung aussprach, war der Weg frei für die "Elsässische Wikipedia". Im ersten Jahr geschah allerdings wenig in dieser elsässischen Internetenzyklopädie: Dufrenoy arbeitete mittlerweile in Paris und hatte keine Zeit gefunden, Artikel auf Elsässisch zu schreiben. Da sich auch keine anderen Elsässer fanden, drohte die Elsässische Wikipedia zu enden, bevor sie recht zum Leben erwacht war. Nun entdeckten aber andere Dialektfans dieses Projekt: "Chlämens" aus dem badischen Rheinfelden, "Melancholie" aus dem bayrischen Allgäu, "J. 'mach' Wust" aus Bern. Sie schlugen vor, die elsässischen Wikipedia zu einer Enzyklopädie aller alemannischen Dialekte zu erweitern. So entstand im November 2004 die "Alemannische Wikipedia"

Eine alemannische Enzyklopädie des Wissens
Die kleine alemannische Sprachsektion des grossen Internetlexikons hat heute einen engeren Kreis von rund zwanzig Autoren, die ständig oder häufig aktiv sind, aber auch Hunderte, die gelegentlich oder auch nur einmal etwas schreiben oder geschrieben haben. So finden sich in der Alemannischen Wikipedia Artikel auf Züritüütsch, auf Bärndütsch, auf Wallisertiitsch, auf Vorarlbergerisch, auf Markgräflerisch, auf Schwäbisch, auf Elsässisch. Selbst aus dem italienischen Piemont hat ein Benutzer Artikel beigetragen, geschrieben in dem archaisch anmutenden Walserdialekt des kleinen Dörfchens Alagna Valsesia. Viele Artikel widmen sich Themen aus den alemannischsprachigen Regionen, es gibt Beiträge über die Geschichte des Elsass, über den Kaiserstuhl, über den Vierwaldstättersee und über Alamannische Reihengräberfelder. Weitere Artikel berichten über andere Bereiche des modernen Wissens, über Albert Einstein und die Monde des Planeten Jupiter, über Barack Obama, selbst Harry Potter und Britney Spears sind mit eigenen Artikeln vertreten.

Houptsyte: http://als.wikipedia.org
Profil: http://als.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Profil
Bsunders glungeni Artikel: http://als.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Bsunders_glungeni_Artikel
Portal Alemannisch: http://als.wikipedia.org/wiki/Portal:Alemannisch
Portal Alemannen: http://als.wikipedia.org/wiki/Portal:Alemanne

25.5.2009, Jürgen Sutter, sutter.juergen at web.de

 

Blended Learning mit Wiki Bildungslexikon als Lernumgebung

Das Wiki Bildungslexikon des Deutschen Bildungsservers ist nach dem erfolgreichen Pilotprojekt an der Universität Flensburg erneut als akademische Arbeits- und Lernumgebung, diesmal in einer Lehrveranstaltung am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität in Frankfurt, eingesetzt worden. Die Veranstaltung mit dem Thema "Erziehungstheorien: gestern und heute" wurde unter der Leitung von Sieglinde Jornitz als Blended-Learning-Seminar durchgeführt. In den Online-Phasen erarbeiteten die Studierenden eine Reihe erziehungswissenschaftlicher Theorien bzw. Begriffe auf der Wiki-Plattform des Deutschen Bildungsservers, so z.B. die Artikel "Mündigkeit als Erziehungsziel" oder "Antipädagogik". In einem Beitrag im bildungsserverBLOG wird das gesamte Vorhaben ausführlich vorgestellt und auf die einzelnen Artikel hingewiesen, die im Rahmen des Seminars entstanden sind.
Beitrag im bildungsserverBLOG:
http://www.bildungsserver.de/link/blog_blended_learning_lexikon 
Bildungsserverwiki Bildungslexikon
http://www.bildungsserver.de/link/wiki-lexikon 

Beitrag im bildungsserverBLOG zum Forschungszentrum IDeA
IDeA, das Forschungszentrum für Individuelle Entwicklung und Lernförderung (Center for Research on Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk) will empirisch fundierte Kenntnisse darüber erlangen, wie sich soziale und neurokognitive Risiken auf die kognitive Entwicklung und die schulische Leistungsfähigkeit von Kindern auswirken. Die Federführung des interdisziplinär angelegten Zentrums liegt beim DIPF, das im Rahmen des hessischen Exzellenzprogramms LOEWE gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt den Zuschlag dafür erhalten hat. Anlässlich der offiziellen Eröffnung von IDeA hielt der Koordinator Professor Marcus Hasselhorn einen kurzen Vortrag, in dem er die Ziele, den Aufbau und das Arbeitsprogramm von IDeA präsentierte. Die Präsentation wurde in einem ca. 15-minütigen Podcast aufbereitet.
http://www.bildungsserver.de/link/idea_hasselhorn_podcast
8.5.2009, Deutscher Bildungsserver

 

Neue Funktionen bei den Wikis des Bildungsservers

Die Wikis des Deutschen Bildungsservers werden in nächster Zeit mit einer Reihe zusätzlicher Funktionen ausgestattet, die es z.B. auch ermöglichen Ton- und Videobeiträge zu integrieren. Die Neuerungen und Verbesserungen werden an dieser Stelle einzeln vorgestellt werden.
Der erste Schritt ist die Verbesserung der Zugänglichkeit, d.h. wer bislang die Mitwirkung und Einflussnahme auf die Inhalte in den BildungsserverWikis gescheut hat, weil eine vorherige Anmeldung notwendig war, kann sich ab jetzt direkt und ohne Umstände beteiligen. Die Wikis und ihre inhaltlichen Ziele hier noch einmal im Einzelnen:

Das Wiki zum "Klimawandel"
http://www.bildungsserver.de/link/wiki_klimawandel
Ziel des BildungsWikis ist der Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen - also den vom Menschen verursachten - Klimawandel und seine Folgen.

Das Wiki "MausPäd" für die medienpädagogische Praxis in KiTas
http://www.bildungsserver.de/link/wiki_mauspaed
Dieses Wiki ist ein interaktives Angebot für ErzieherInnen zum Austausch über Methoden zur Heranführung von Kindern an Medienfachbegriffe und an die Nutzung neuer Medien.

Das "WIK-I" - die Infobörse für Bildungsfragen
http://www.bildungsserver.de/link/wiki_infoboerse
Unter dem Motto "Nutzer helfen Nutzern" können hier alle Interessierten Fragen stellen und Antworten geben.

Das Wiki "Weltliteratur"
http://www.bildungsserver.de/link/wiki_weltliteratur
Ausführliche Materialsammlung über wichtige Autoren und Werke der Weltliteratur zur Nutzung im Bildungsbereich und zum Einsatz im Unterricht.

Eine Übersicht über alle zur Verfügung stehenden Wikis ist erreichbar über die URL:
http://www.bildungsserver.de/link/bildungsserver-wikis
Selbstverständlich besteht dennoch ein Sicherheitssystem, das destruktive Beiträge verhindert.


Internet in Gefahr oder die Macht der Suchmaschinen

Betreiber von Suchmaschinen und freie Internet-Enzyklopädien leiten fremde Inhalte nur durch, wenn sie Interessenkonform sind. Ist das das Ende der Netzneutralität?

Internet-Recherche ist schon fast ein Synonym für die Verwendung von Google, Yahoo oder Wikipedia. Google dominiert und entscheidet, welche Seiten im Internet der Nutzer zu sehen bekommt, wer in den Suchergebnissen oben und wer unten steht. In den Suchergebnissen ist häufig ein Wikipedia-Artikel prominent verlinkt. Gab es zeitweise Versuche von Google oder Yahoo, Wikipedia aufzukaufen blieb Wikipedia standhaft und wollte lobenswerterweise unabhängig bleiben. Doch auch Google kennt den Wert einer eigenen Mitmach-Enzyklopädie und wird auch in diesen Markt einsteigen. Zurzeit haben nur eingeladene User Zugang. Abzuwarten bleibt noch, ob die Google Enzyklopädie eher eine bunte Ansammlung von Wissen wird. Wikipedia kämpft bekanntlich mit der unscharfen Abgrenzung zwischen enzyklopädischen und nicht-enzyklopädischen Beiträgen. Google verdient jedes Jahr Milliarden Dollar durch Werbung. Die kostenlosen Google-Dienste haben für die Nutzer enorme Auswirkungen. Google speichert jede E-Mail seiner User, jeder Suchbegriff, der eingegeben wird, wird archiviert. Datenschutzexperten kritisieren schon lange die Macht der Suchmaschinen und fordern mehr Kontrolle: „Es ist wichtig, die Macht nicht unbeobachtet entwickeln zu lassen", sagte Marcel Machill, Leiter einer Tagung unter dem Titel „Macht der Suchmaschinen", die von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin veranstaltet wurde. Während bei den Print- und TV-Medien die Informationsauswahl vermeintlich seriöse Medienunternehmen übertragen wird, ist der Konsument im Internet auf sich alleine gestellt. Es kann zum Beispiel passieren, dass Schüler, die sich über die NSDAP informieren wollen, auf eine Internetseite mit rechtsextremem Inhalt gelangen. Die Suchmaschinenbetreiber sehen sich als Anbieter einer rein mathematischen Suchfunktion und lehnen deshalb eine Selbstzensur offiziell kategorisch ab. Welche Seiten werden bei Suchmaschinen aber oben angezeigt, welche unten und warum? Das ist das Prinzip des Rankings. Da weitgehend unbekannt ist, nach welcher Logik Suchmaschinen funktionieren, ist dies für uns Internetnutzer nicht überprüfbar und ganz schnell kommt der Verdacht auf, dass man dem Ganzen hilflos ausgeliefert ist und manipuliert wird. In Deutschland haben Suchmaschinenbetreiber immerhin einen Verhaltenscodex vereinbart: In den Trefferlisten sollen nicht jugendfreie und Gewaltverherrlichende Seiten gesperrt werden. Denkbar sei für die Zukunft, so die Medienexperten, die Entwicklung vertrauenswürdiger Suchmaschinen, zum Beispiel von einem öffentlich-rechtlichen Träger. Die User sollten also lernen, kritisch mit den Ergebnissen der Internetrecherche umzugehen. Wer zu einem Thema im Internet googelt oder Wikipedia bemüht, solle sich nicht auf die ersten zehn Treffer einer Suchmaschine verlassen, sondern auch auf alternative Anbieter zurückgreifen oder Wikipedia Ergebnisse überprüfen. Wie eng bereits Suchmaschinen und Wikipedia miteinander verknüpft sind lässt sich an folgendem aktuellen Beispiel zeigen:

Die kritischen Seiten zur Atomkraft von www.bund-freiburg.de landeten bei Wikipedia auf der Spamseite. Das führte dazu, dass diese AKW-Seiten auch bei Google ab Mitte Juni 2008 nicht mehr gefunden wurden. Wer davor die Begriffe AKW, KKW, Atomkraftwerk oder AKW Biblis, KKW Leibstadt oder ähnliches bei Google eingab, fand zumeist zuoberst die kritischen Seiten von www.bund-freiburg.de. Manche dieser Seiten wurden davor in kurzer Zeit über 10000 mal aufgerufen. Seit in der Schweiz jetzt der Antrag auf ein neues AKW gestellt wurde, sind diese kritischen BUND-Atom-Seiten bei Google nicht mehr zu finden. Die Links zu den BUND-AKW-Seiten wurden gelöscht, die Links zu AKW-Betreiberseiten blieben stehen. Wenn die Links zu den Atomkonzernseiten unkritisiert bleiben, die Links zu kritischen Seiten von Nichtregierungsorganisationen aber gelöscht werden, dann ist der Grundgedanke einer freien Enzyklopädie gefährdet. Dieser Angriff zeigt natürlich auch wie ungern öffentlich verfügbare atomkritische Informationen von der Atomlobby gesehen werden. Wikipedia, als wichtiges demokratisches Projekt ist durch dessen offene Strukturen stets gefährdet, wenn es um Geld und Machtinteressen geht. Auch das neue Google Angebot „Google Maps" ist in diesem Zusammenhang kritisch zu sehen. Es erlaubt die gleichzeitige Suche nach, und den grafischen Vergleich von bis zu fünf Suchpositionen. Damit können Trends bzw. zeitliche Verläufe von Suchanfragen dargestellt werden. Anwendungen für Google Trends gibt es viele. Man kann damit sehr gut das Interesse von Menschen zu bestimmten Themen über die Zeit verfolgen. Es zeigt sich z. B. über wen oder was gerade geredet wird. Diese Informationen können z.B. für Journalisten (oder Blogger) von großen Interesse sein, sehen diese die Zeichen der Zeit so schon vor der Konkurrenz. Oft ist es auch von Vorteil, wenn man die saisonalen Schwankungen in der Nachfrage nach Produkten kennt. Seien es Geschenke zu Weihnachten oder Last Minute Reisen im Das Wissen über den Verlauf der Suchvolumina kann Vorteile bei der Bewerbung dieser Produkte geben. Generell ist es für den Vertrieb von großem Nutzen, den idealen Zeitpunkt oder Zeitraum für Verkaufsaktionen vorherbestimmen zu können. Doch darin liegt auch das Potential für Machtmissbrauch. Was geschieht, wenn z. B. um die Weihnachtszeit Suchbegriffe wie Parfum oder Krawatte aus dem Suchindex gestrichen werden? Eine ganze Branche kann vom Suchmaschinenanbieter lahm gelegt werden. Der Faden lässt sich immer weiter spinnen, wahrscheinlich lassen sich die Erkenntnisse aus den googeligen Trends auch für Börsen-Spekulationen oder Politikentscheidungen wie den Ausstieg aus der Atomkraft einsetzen.
Joachim Würger, 3.7.2008, über www.team-bayer.de, Christoph Bayer MdL

 

 

Die Wikipediatisierung des Wissens

Chancen und Risiken der größten Online-Enzyklopädie aller Zeiten

Wikipedia wächst und wächst. Aber wie und wohin? In der freien, von Laien wie Experten online verfassten Enzyklopädie (Start Mai 2001) sind insgesamt zwischen 9 und 10 Mio. Artikel, allein in der englischen Version bereits angeblich 2.386.723 Artikel (Stand Anfang Mai 2008) erschienen. Alleine die babylonischen, oft stark schwankenden Zahlen verwirren. Damit ist jedes andere Wissensmedium, ob nun online oder geprintet, weit abgeschlagen. Englisch könnte hierbei der Idee nach eine internationale, weltumspannende Verständigungsgesellschaft bedeuten, nicht etwa nur führende angelsächsische Länder (wie Großbritannien, Irland, USA und Australien), sondern eine über den Commonwealth hinausgehende Globalkommunikation. Oder durch nur einen neuen Digi-Imperialismus des Wissens?
Die deutschsprachige Version umfasst derzeit (Anfang Mai 2008) 750.345 Artikel. Danach folgen Französisch, Polnisch, Japanisch, Italienisch und Niederländisch in der Spannbreite von aktuell 659 369 bis 438.608 Beiträgen. Immerhin 19 Sprachen weisen bereits mehr als 100.000 Artikel auf. Insgesamt vereint Wikipedia mittlerweile 250 Sprachen. Dazu muss man schon die so oft angewählte Hauptseite ganz herunterscrollen. So gibt es auch 8483 Beiträge in Kölsch/Ripuarisch, 1.579 in Boarisch (Bairisch), 233 in Tibetisch, 50 in Buginesisch, 17 in Cheyenne. Klingonisch stellt derzeit keine aktive Community dar und ist nur auf die mediale Enterprise-Welt ausgerichtet ist. Die Wikipedia-Geschichte ist eine Geschichte des Erfolgs einer frei produzierten und frei benutzbaren, eher liberal als engmaschig redigierten Wissensquelle, eines elektronisch jederzeit revidier- und update-baren Allgemeinwissens, dessen Einzelkapazität auch in den kleineren Sprachcommunities immer weiter ansteigt. Die Arbeit der französischen Enzyklopädisten als Autoren, Redakteure und Meinungsführer einer politischen, wissenschaftlichen und technologischen Aufklärung fiel in die heiße Phase vor der Revolution und war damit eng verbunden mit dem Kampf gegen jede Art von Ignoranz und Tyrannei. Wer einmal Einsicht nimmt, sieht den ungeheuren Fortschritt an argumentativer und konzeptueller Energie, als Ausführlichkeit im sachlich-technischen Detail und in der sozialen und politischen Lebendigkeit und Schärfe des Diskurses.
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Ein Vorschlag zur Gegensteuerung
Hier ergeben sich Fragen über Fragen: Wie will man mit der systembedingten Verzerrung durch Überrepräsentation umgehen? Durch Beseitigung? Durch Erzeugung immer weiterer Wegwerfvarianten? Oder durch sichtbar gemachten Verzicht, durch Veränderung in der Sache, durch offenen, aber auch strukturierten Austausch und Argumentation? Durch Streichung und Aussetzen von Darstellungen, Beiträgen und Stimmen? Durch einseitige Stärkung bisher unterdrückter Gegenstimmen? Oder durch deutlichere, weiterentwickelte Diskursformen des Internet, bei der die Veränderung von Artikeln, von Themen und brisanten Wissensgebieten, also soziale Innovation und individuelle Bildung selbst zum Thema werden, bei der diskutiert wird, ob ein Gegenstand des Wissens nun ein Normalzustand oder das Paradigma einer neuen Epoche darstellt? Infrage steht einmal mehr auch die funktionale Rolle, das Selbstverständnis des Mediums: Wikipedia – nur ein öffentliches Online-Lexikon des alten imperialen Historismus und faktengläubigen Positivismus, oder gar ein Setzbaukausten aktuell verflachter digitaler Wissensstücke oder eine neue, innovationsträchtige Form zwischen Fakt, Meinung und Argumentation, die zwar eine Bertelsmann-Print-Edition überstehen wird, sich aber selbst noch lange nicht gefunden hat? Vielleicht sollte Wikipedia den eigenen, bisher rein quantitativen vermessenen Fortschritt wenigstens minimal qualifizieren und schärfer zwischen lexikalischer Historisierung und digitaler Aktualität unterscheiden. Damit würde sie an enzyklopädischem Schwung und an Schärfe gewinnen. Die Wikipedianer könnten bei vielen wichtigen Artikeln und Themen eine kritische Online-Historisierung und Kurzkommentierung verfassen, nach dem Modell:
"Über das Thema X bzw. Stichwort X liegen aktuell (2008 plus n) folgende Artikel vor. Im Zeitraum 2008-2001 (rückwärts) wurden dazu in der Sprache L1 die Artikel A1 bis An verfasst. Der Schwerpunkt lag dabei auf S1 bis Sn. In der Sprache L2 bis Ln waren die Schwerpunkte der entsprechenden Artikel identisch/analog/different/konträr (Kopien. Parallelen, Varianten, Gegensätze). Ab 2008 (z.B.) ergab sich für das Thema X ein neuer (grundsätzlicher) Gesichtspunkt, so dass sich die Artikel-Serie B1 bis Bn in der Sprache L1 (und weiteres in den Sprachen L2 bis Ln) ergab."
Diese Form der retrospektiven Lexikalisierung sowie der leichteren mehrsprachigen Verknüpfung bei wichtigen Stichworten sollte sich aus dem aktuellem Anlass der heutigen Gewichtung ergeben.
Die Lexikalisierung führt dabei zu einer Datenspeicherung von bestimmten bis dato inhaltlich gültigen Formaten und damit zu einer nachvollziehbaren Online-Historisierung.
Sie würde sich von der Vorgehensweise der heute schnellen und heißen Medien Zeitung, TV und Internet, die für eine noch offene Frist hochaktuell, aber auch sehr provisorisch operieren müssen, genauer abheben.
Die vollständige Sammlung der alten, nicht mehr veränderten Artikel und die Präsentation der neuen, im Fluss befindlichen Beiträge würde die Spannweite zwischen altem und neuem (Allgemein-) Wissen als wirklich brauchbares Erkenntnis-Gebiet deutlich machen, statt sich im derzeit allgegenwärtigen Sumpf der Internet-Wissenshäppchen zu verlieren
Kompletten Beitrag von
Peter V. Brinkemper vom 15.06.2008 bitte auf www.telepolis.de lesen

 

 

Spät abends im Container: Kerner - Eva Herman

Erwachsenen in einem Container beim Zanken zuzuschauen, war im Privatfernsehen einmal Trend: "Big Brother". Neuerdings gibt es eine öffentlich-rechtliche Variante: "Tabu" . Man wird dabei genötigt, über Deutschlands Nazivergangenheit zu reden, darf aber bestimmte Wörter nicht verwenden, sonst, ätsch, fliegt man raus. Wie das geht, hat der ZDF-Moderator Kerner am Gast Eva Herman exerziert. Weil es mit Ankündigung geschah, hat die halbe Republik zugeschaut, der Talkmaster, den man in diesem Fall mit Geschwätzmeister übersetzen darf, ist stolz auf seine Quote und seine Anstalt deshalb stolz auf ihn.

Da liegt allerdings ein Missverständnis vor, das nur mit Anmaßung oder Ignoranz zu erklären ist. In Wirklichkeit war das, was da zu sehen war, ein Gipfel gebührenfinanzierter Peinlichkeit. Und es wurde, wie die Betroffenheits- und Empörungsrituale der folgenden Tage gezeigt haben, zum neuen Lehrbeispiel dafür, wie man mit gesellschaftspolitischen Fragen und historischen Vergleichen nicht hantieren sollte, falls man noch Wert darauf legt, ernst genommen zu werden. Am Befund der Peinlichkeit hätte sich freilich nichts geändert, wenn der Gast auf dem Studiosessel hätte sitzen bleiben dürfen. Die Buchautorin war ja aktiver Part in dieser Farce. Niemand hat sie gezwungen, dort aufzutreten. Offenbar sah sie, sonst hätte sie sich nicht einladen lassen, in der Sendung eine Gelegenheit, für ihre umstrittenen Bücher zu werben, in denen sie die Rückkehr zu einem traditionellen Frauen- und Familienverständnis predigt. Sie hatte, wie nicht zu überhören war, eine Gruppe applausfreudiger Unterstützer mitgebracht. Und sie schwadronierte, wie schon früher, mit Vergleichen und Querbezügen in der deutschen Historie auf eine Art herum, dass jeder hineininterpretieren oder heraushören konnte, was er wollte.
Nun hat in der freien Marktwirtschaft jeder das Recht, sich so zu blamieren, wie er will. Und von einer ausgebildeten Nachrichtensprecherin wird nicht verlangt, dass sie in Geschichtsbewusstsein promoviert, bevor sie ihre Besinnungsaufsätze zwischen Buchdeckeln auf den Markt werfen darf. Von einem Journalisten und Moderator in Deutschlands größter Fernsehanstalt dagegen kann man erwarten, dass er bei seinen Auftritten Herr der Lage bleibt und die Grenzen seiner Zuständigkeit kennt. Beiden Ansprüchen hat Kerner nicht genügt. Was er bezweckte, war von Anfang an durchschaubar, gerade von seinem Gegenüber, und das war Kerners erste Fehlleistung. Die zweite war, dass er den Gast unablässig duzte, die dritte, dass er seine Sendung und die eigene Rolle offenkundig mit einer öffentlichen Institution irgendwo zwischen Beichtstuhl und Entnazifizierungskammer verwechselte.

Zwar ist es für die Republik völlig unerheblich, ob ausgerechnet diese Autorin für die Familienpolitik und die Kanonenfuttervermehrungsstrategien der Nationalsozialisten schwärmt oder nicht. Der Talkmaster aber setzte alles daran, sie zu Unterwerfungsgesten oder Worten des Bedauerns zu bewegen. So missriet seine Talkshow zu einem Pseudotribunal — mit Verhörcharakter, Laienrichtern und einem Sachverständigen, der das Publikum darüber belehrte, wie es im Kopf von Frau Herman ideologisch aussieht. Am Ende genügte dem Moderator, dass Herman auf Hitlers Autobahnen zu sprechen kam, um sie loszuwerden: "Autobahn geht nicht." Ätsch, Tabu. Kerners Angeklagte aber war nicht so dumm, mit einem Schuldeingeständnis Regressansprüche gegen ihren früheren Arbeitgeber NDR zu riskieren, der sie fristlos entlassen hatte und mit dem sie sich vor dem Arbeitsgericht streitet. Davon abgesehen verhält sich die Buchautorin auch nach Marketingprinzipien clever: Political-correctness-Richter wie Kerner treiben der Dame, wie zu beobachten, Bewunderer, Beschützer und Buchkunden in Scharen zu. Aus deren Sicht hat Herman das Tribunal als ungebeugte Streiterin für unbequeme Wahrheiten verlassen, und katholische Fundis applaudieren ihr ebenso wie diejenigen, die schon immer finden, dass unterm Adolf nicht alles schlecht war.

So hat ein Massenmedium in diesem Fall gezeigt, wie es nicht auftreten darf, wenn es respektiert werden will. Journalisten, hat der Journalist Hajo Friedrichs verlangt, sollten "sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten" . Kerner hat das nicht kapiert
Stefan Hupka, 13.10.2007, www.badische-zeitung.de

Wikimedia Deutschland - gemeinnütziger Verein

Die internationale Non-Profit-Organisation Wikimedia hat sich der Sammlung und Verbreitung freien Wissens verschrieben. Dachorganisation und Betreiberin der Wikipedia ist die 2003 gegründete Wikimedia Foundation mit Sitz in Florida, USA. Seit Juni 2004 gibt es auch eine deutsche Sektion, den gemeinnützigen Verein Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e.V. mit Sitz in Berlin. Wikimedia finanziert sich ausschließlich durch Spenden und ist unabhängig von öffentlichen Fördergeldern.
Wikimedia Foundation Inc. - http://wikimediafoundation.org
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Wikipedia ist eine freie Enzyklopädie, die ausschließlich von freiwilligen Autoren erstellt wurde und permanent fortgeschrieben wird. Alle Inhalte des Online-Projekts können von jedem Internetnutzer verbessert und ergänzt werden. Sie unterliegen zudem einer freien Lizenz, die jedem das kostenlose Recht zur Nutzung, Veränderung und Verbreitung einräumt.

 

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