Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Europa - Europäische Union
Eurodistrict - Grenzregion Baden - Elsass 
     

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Blick nach Norden: Rhein, Rheintal und Freiburg (Bildmitte rechts), Elsass links, Schweiz unten

Über 500 Mio Einwohner:
Anfang 2010 wurde die 500 Mio-Marke überschritten.
Am 20.1.2010 melden die Statistiker 501 260 000 000 EU-Europäer.


Verschuldung:

In der EU wird um 3 % des Bruttosozialprodukts gestritten
In den USA ist 9 % als Verschuldungsrate seit 1998 Fakt

 

 

Bevölkerung in der EU: 495,1 Millionen

Belgien 10,6
Bulgarien 7,7
Dänemark 5,4
Deutschland 82,3:
Estland 1,3
Finnland 5,3
Frankreich 63,4
Griechenland 11,2
Irland 4,3
Italien 59,1
Lettland 2,3
Litauen 3,4
Luxemburg 0,5
Malta 0,4
Niederlande 16,4
Österreich 8,3
Polen 38,1
Portugal 10,6
Rumänien 21,6
Schweden 9,1
Slowakei 5,4
Slowenien 2
Spanien 44,5
Tschechische Republik 10,3
Ungarn 10,1
Vereinigtes Königreich 60,9
Zypern 0,8

EU 495,1

Einerseits konkurrieren die Bauern in der EU im freien Wettbewerb, andererseits aber ist an dem Spruch "EU-Vorschriften werden in D strikt eingehalten, in F gelesen und in I als unbekannt abgetan" schon etwas dran.

 

CEP - Centrum für Europäische Politik in Freiburg

Das Centrum für Europäische Politik (CEP) ist der europapolitische Think-Tank der Stiftung Ordnungspolitik. Es analysiert die volkswirtschaftlich relevanten Vorhaben der EU und entwickelt Strategien für die europäische Politik. Die Arbeit des CEP erfüllt die Bedingungen der Gemeinnützigkeit. Vorstand des CEP ist Lüder Gerken. Mitglieder des Kuratoriums sind Roman Herzog, Hans Tietmeyer, Frits Bolkestein und Leszek Balcerowicz.
http://www.cep.eu/

EU auf dem Weg zu einer Euro-Transferunion? >EU1 (16.12.2010)


 

Europa-Union Freiburg - gemeinnütziger Verein

Als überparteiliche Organisation ist es unser Bestreben politisch gesehen möglichst breit gefächert Mitglieder im Kreisverband zu haben. Die Europa-Union ist auch, wenn der Name dies vermuten lässt, keine Untervereinigung der CDU. Wir sind überparteilich und unabhängig, nehmen selbstverständlich aber auch parteigebundene Mitglieder auf. Organisiert sind wir auf Bundes-, Landes- und Kreisebene in Verbänden. In Freiburg sind wir seit 1948 aktiv. Mit Anerkennung der Gemeinnützigkeit wurden wir im Juni 2010 ein eingetragener Verein, e.V.

Europa in Freiburg: Europäischer Freiwilligendienst, Info 17.2.2011 >Freiwillig1 (13.2.2011)

 

Peer Steinbrück: Deutschland braucht den Euro

Dazu stellte Steinbrück klar: "Kein anderes Land als die Bundesrepublik hat ein so massives Interesse an einer stabilen europäischen Währung." Deutschlands Wachstum sei extrem exportorientiert: "47 Prozent unserer Wirtschaftsleistung generieren wir im Export." In Japan seien es gerade mal 22 bis 24 Prozent, in den USA 12 bis 15. Kein anders Land sei so darauf angewiesen, "keine Währungsrisiken an der Backe zu haben." Zu diesem ökonomischen Argument komme hinzu, dass der Euro nicht nur Zahlungsmittel sei, sondern auch ein Symbol für die europäische Integration. Müsste man im Urlaub wieder mit Drachmen, Lire oder Peseten bezahlen, so würde dies die europäische Integration um Jahre zurückwerfen. "Als Land mit neun direkten Nachbarn sollten wir dafür Sorge tragen, dass es diesen Nachbarn gut geht, denn dann geht es auch Deutschland gut." Die Politik müsse das tun, so Steinbrücks Ausweg, was auch die Märkte getan haben: "Sie müssen sich internationalisieren." Nur im Zusammenwirken mit anderen Staaten könnten die exzessiven Finanzkräfte "domestiziert und diszipliniert werden". ..... Alles vom 1.12.2010 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/peer-steinbrueck-stellt-sein-buch-unterm-strich-vor


Buch von Peer Steinbrück:
Unterm Strich

 

EU-Projekt CReATE fördert Mittelständische Kreativwirtschaft

Die Kreativwirtschaft ist eine der Zukunftsbranchen in Europa. Wesentliche Impulsgeber sind die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Der Einsatz innovativer IT-Lösungen in Wachstumsfeldern der Kreativwirtschaft - wie zum Beispiel Werbung, Digital Media, Computerspiele und interaktives Design - eröffnet Standortvorteile für Forschung, Entwicklung und Business. Im EU-Projekt CReATE entwickelt die MFG Baden-Württemberg mit europäischen Partnern aus Piemonte (CSP, PTO, Regione Piemonte) Rhône-Alpes (Imaginove), West Midlands (AWM) und dem Steinbeis-Europa-Zentrum Strategien, die die Innovationskraft der mittelständischen Kreativwirtschaft fördern und die Zusammenarbeit auf regionaler und europäischer Ebene verbessern. In mehreren Schritten sollen regionale Forschungsschwerpunkte und gemeinsame Innovationsprojekte für die Kreativwirtschaft entwickelt werden. Matchmaking-Events, Workshops und Kongresse unterstützen die Vernetzung der Kreativwirtschaft mit IT-Experten, den Technologietransfer speziell in Klein- und Mittelunternehmen, sowie den Aufbau einer Plattform für Kreativcluster in Europa.
www.lets-CReATE.eu, 4.9.2009

MFG Baden-Württemberg – Innovation Agency for ICT and Media
http://www.mfg-innovation.eu

Steinbeis-Europa-Zentrum (SEZ)
http://www.steinbeis-europa.de


 

FEFA: Fondation Entente Franco Allemande - Stiftung zur Verständigung

„Entente franco-allemande“, „Deutsch-Französische Verständigung“. Dieser Name ist Ausdruck des Willens seiner Gründer, des französischen Staatspräsidente Valéry Giscard d’Estaing und des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt,  die 1981 die Stiftung für die Deutsch-Französische Verständigung schufen.
Das Gründungsziel der Stiftung FEFA, die in der Wehrmacht zwangsverpflichteten Elsässer und Mosellaner zu entschädigen, ist weitgehend erfüllt. 2010 hat die Stiftung eine neue Satzung erhalten. Darin wird das Ziel festgeschrieben, auf die entscheidende Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit für die EU in aller Deutlichkeit hinzuweisen. Präsident ist Andre Bord, Vizepräsident Lothar Späth

André Bord, 1922 in Straßburg geboren, ist
Präsident der FEFA - Fondation Entente Franco-Allemande.
Im II. Weltkrieg war er Résistancekämpfer, zwischen 1966 und 1978 gehörte der Gaullist als Minister und Staatssekretär mehreren Pariser Regierungen an. Von 1974 bis 1976 war er auch Präsident des elsässischen Regionalrats.
Lothar Späth, 1937 in Sigmaringen geboren, ist Vizepräsident der Stiftung Entente Franco-Allemande. Der Christdemokrat war von 1978 bis 1991 Ministerpräsident von Baden-Württemberg und ist seit 2005 Vorsitzender der Geschäftsführung der Investmentbank Merrill Lynch für Deutschland und Österreich.


Fondation Entente Franco Allemande - FEFA
www.fefa.fr
http://www.fefa.fr/de/index.php?page=qui

Stiftung Fefa: Keine Entschädigung an Kinder elsässischer Wehrmachtssoldaten >Elsass3 (30.3.10)

 

Think Tanks: Ideenschmieden wie das CEP in Freiburg

In Bonn, Berlin und München sitzen sie – und in Freiburg: Think-Tank-Mitglieder sind Experten für Europa, die sich mit Themen auseinandersetzen, lang bevor eine öffentliche Debatte darüber entsteht. Etwa 150 solcher Ideenschmieden soll es in Deutschland geben, viele haben sich auf Europa spezialisiert.
Alles vom 10.4.2010 bitte lesen auf

www.badische-zeitung.de/nachrichten/ausland/denken-fuer-die-europaeische-union

www.cep.eu  - Centrum für Europäische Politik in Freiburg

Subventionen verdrängen Agrarländer der Dritten Welt vom Markt
 
Die Subventionspraxis der Europäischen Union ist nicht nur unverständlich; sie ist auch unmoralisch. So erhalten Zucker- und Stärkefabriken, Schlachthöfe, Molkereien und sogar der reiche Nestlé-Konzern dafür Geld, dass sie von höheren Gestehungskosten auf die Preise der Agrarländer aus der Dritten Welt heruntergehen, sie also vom Markt drängen können. Die Drittweltländer haben nur landwirtschaftliche Produkte anzubieten und müssen Industrieprodukte bei den Industrieländern teuer kaufen. Die Differenz zwischen Produktionskosten und Weltmarktverkaufserlös verschenkt die EU auf Kosten der Steuerzahler. Was nützen Weltmarktgeschäfte, wenn man Geld mitbringen muss? Wohl zur Beruhigung des schlechten Gewissens erhalten die Drittweltländer von den Industriestaaten, die sie mit wettbewerbsverzerrenden Subventionen ihrer eigenen Agrarproduzenten um ihre Marktchancen betrogen haben, Entwicklungshilfe und von der Weltbank Kredite unter oft einschneidenden Auflagen.

Der landschaftspflegende Milchbauer, der auf die Kräfte des Marktes verwiesen wird, wird dagegen mit Almosen abgespeist, die die Differenz zwischen Produktionskosten und erzielbaren Marktpreisen nicht ausgleichen. Ein bäuerlicher Familienbetrieb unterliegt anderen Kostenbedingungen und Zwängen als ein Gewerbebetrieb. Er arbeitet in der Regel umweltschonender als Großbetriebe und kann sich nicht beliebig verkleinern oder vergrößern, kann keine Leute entlassen, um Kosten zu sparen, da er sich meist gar keine bezahlten Mitarbeiter leisten kann. Soll er vielleicht seine ohnehin schon unterbezahlte Ehefrau, für die keine 35-Stunden-Woche gilt, zum Arbeitsamt und dann in Hartz IV schicken? Hier wären den Lebensbedarf und den Hoferhalt gewährleistende Subventionen notwendig und sinnvoll!

Stattdessen wird die Uckermark Tabak GmbH mit 721 044 Euro gesponsert, damit sie Tabak billiger auf den Markt bringen kann, den nach EU-Empfehlungen niemand rauchen soll ("Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit"... !). Stattdessen erhält die Justizvollzugsanstalt Freiburg eine Subvention (vielleicht für die Pflege der dort einsitzenden "Früchtchen")? Die Geschichte der jahrzehntelang mit Milliarden-Beträgen subventionierten Ruhrkohleförderung hätte doch der EU als Lehrbeispiel dafür dienen können und müssen, dass subventionistische Eingriffe in einen Markt in der Regel nur bewirken, dass veraltete, unwirtschaftliche Branchen zum Schaden der Allgemeinheit überlang am Leben erhalten werden, den Staatshaushalt mit sinnlosen Kosten belasten und den notwendigen Wandel hemmen. Der Spruch "Wem Gott gegeben hat ein Amt, dem schenkt er auch Verstand" scheint in Brüssel nicht zu gelten.  
BZ-Leserbrief vom 1.7.2009 von Hermann Knodel, Herbolzheim-Tutschfelden

 

EU-Agrarsubventionen suchen und anzeigen lassen

Die nach EU-Recht vorgeschriebene Veröffentlichung der EU-Agrarzahlungen des EU-Haushaltsjahres 2008 ist für den 16. Juni 2009 vorgesehen. Die BLE (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, www.ble.de) betreibt das Internetangebot www.agrar-fischerei-zahlungen.de , auf dem Zahlungen und Empfänger aus verschiedenen europäischen Agrarfonds veröffentlicht werden. Das Internetangebot informiert über Empfänger von EU-Zahlungen aus den europäischen Agrarfonds "Europäischer Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL)" und "Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)" sowie aus dem "Europäischen Fischereifonds (EFF)". 

Suchvorgang:
Entweder Sie geben www.agrar-fischerei-zahlungen.de ein, dann weiter über "Empfänger EU-Agrarfonds" sowie "weiter zur Suche".
Oder aber Sie gehen sofort zur Suchfunktion über http://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche
Verwenden Sie beim Suchen die Asterixe * (mehrere Zeichen: 79* für alle in PLZ-Gebieten, die mit 79 beginnen) bzw. ? (ein Zeichen)

26.6.2009

 

Nichts gegen Europa – es interessiert bloß zu wenige

Die Ausgangslage der Parteien 2004 und die aktuelle innenpolitische Situation sind für Stimmgewinne und -verluste bei der Europawahl verantwortlich. Das hat eine Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen ergeben. Außerdem spielt die geringe Wahlbeteiligung eine wichtige Rolle. Europapolitik oder europäische Themen hatten hingegen nur eine geringe Bedeutung.

Für 57 Prozent der Befragten stand bei ihrer Entscheidung die Bundespolitik und nur für 36 Prozent das Geschehen in Straßburg und Brüssel im Vordergrund. Als Testwahl für die Entscheidung im Bund im September ist die Europawahl jedoch nicht geeignet – schon deshalb nicht, weil bei der Bundestagswahl rund doppelt so viele Bürger an der Wahl teilnehmen werden wie jetzt. Bei niedriger Wahlbeteiligung gelingt es der Union traditionell besser als der SPD, ihre Wählerschaft zu mobilisieren. Auch wird der Anteil der Splitterparteien bei der Bundestagswahl niedriger sein.

Für die erneut geringe Wahlbeteiligung sind weniger Verdruss oder Europaskepsis verantwortlich als Desinteresse und die als gering wahrgenommene Bedeutung der europäischen Parlamentsebene. Während sich ganz allgemein 45 Prozent der Befragten stark für Politik interessieren, sind es mit Blick auf Europa nur 30 Prozent. 85 Prozent halten Entscheidungen des Bundestages für wichtig, aber nur 56 Prozent solche des Europaparlaments. Zwar bezeichnen 75 Prozent die europäische Einigung als gute Sache (schlecht: 20 Prozent). Damit, wie in der EU Politik gemacht wird, sind aber nur 31 Prozent zufrieden (unzufrieden: 59 Prozent).
In der EU-Mitgliedschaft sehen 48 Prozent für Deutschland gleichermaßen Vor- und Nachteile (eher Vorteile: 26 Prozent; eher Nachteile: 22 Prozent). 39 Prozent bezeichnen den Einfluss aus Brüssel und Straßburg als gerade richtig (zu viel: 35 Prozent; zu wenig: 15 Prozent). Allerdings stimmen 63 Prozent der Aussage zu, dass in den vergangenen Jahren zu viele Länder in die EU aufgenommen wurden; für 68 Prozent sind die EU-Institutionen zu abgehoben und bürgerfern. Mit 48 Prozent erzielt die Union bei Wählern ab 60 Jahren ihr bestes Ergebnis, allerdings schneidet sie in allen anderen Altersgruppen deutlich unterdurchschnittlich ab: Bei den 30- bis 44-Jährigen sind es 34 Prozent, bei den 45- bis 59-Jährigen 33 Prozent und bei den unter 30-Jährigen nur noch 29 Prozent. Die SPD kommt ebenfalls bei den Wählern ab 60 Jahren auf ihr bestes Ergebnis (25 Prozent), zu den anderen Altersgruppen ist der Abstand aber nicht ganz so groß. Die Grünen werden in allen Altersgruppen bis 59 Jahre jeweils drittstärkste Kraft, bei den Wählern ab 60 Jahren erzielen sie aber nur fünf Prozent. Die FDP wird in allen Altersgruppen zweistellig, mit Ausnahme der Wähler ab 60 Jahren, bei denen sie neun Prozent erreicht. In allen Bildungsgruppen wird die Union stärkste Partei. Dabei erzielt sie, wie auch die SPD, ihr bestes Ergebnis bei den Wählern mit Hauptschulabschluss (Union: 45 Prozent, SPD: 28 Prozent). Umgekehrt schneiden die Grünen und auch die FDP bei Wählern mit höherem Bildungsabschluss am besten ab (Grüne: 23 Prozent, FDP: 13 Prozent). Die Zahlen basieren auf telefonischen Befragungen in der Woche vor dem sowie auf einer Befragung von 19 888 Wählern am Wahltag.
8.6.2009, Forschungsgruppe Wahlen in Mannheim, www.rnz.de

 

Europarat-Wahlen immer wichtiger: Mit dem Wahl-O-Mat machts Spass

Immer mehr Befugnisse gehen von den Länderparlamenten an die EU über. Deshalb sind die anstehenden Wahlen zum Europarat so wichtig. Für diejenigen, die noch nicht wissen, wen sie am 7. Juni 2009 wählen wollen, ist der allseits beliebte Wahl-O-Mat wieder online:
http://www.wahl-o-mat.de/europa2009/index.php
Der Wahl-O-Mat ist keine Wahlempfehlung! Er ist ein Informationsangebot und soll Lust machen, sich weiter mit Politik und Wahlen zu beschäftigen. Weitere Informationen zu den Parteien und Wählervereinigungen finden Sie auch auf www.werstehtzurwahl.de
23.5.2009

 

EU-Förderung von Olivenanbau schadet Kleinbauern

Der Preis für Olivenöl liegt 2009 etwa 40 Prozent unter dem des Vorjahres. Nach einer dpa-Meldung haben 2000 Bauern gegen die ihrer Ansicht nach zu niedrigen Preise für ihre Produkte demonstriert. Dazu ein paar Eindrücke und Informationen, gesammelt im Dorf Zakros/Ostkreta im Januar. Ende November begann auf Kreta die Ernte der Oliven für das Olivenöl, Kretas und Griechenlands wichtigstes Agrarprodukt. Bereits zu dem Zeitpunkt wurde den Bauern vom Vorstand der Dorfgenossenschaft mitgeteilt, dass der Preis in diesem Jahr für sie etwa 40 Prozent unter dem des Vorjahres liegen würde und sie daher den ausländischen Erntehelfern keinesfalls mehr als 35 Euro pro Tag bezahlen sollten. Für viele Kleinbauernfamilien, die das Olivenölgeld zum Lebensunterhalt für das ganze Jahr benötigen, bedeutet dieser Preis für ihre Oliven aber, dass sie gar keine Hilfskräfte beschäftigen können, sondern dass die 75- und 80-jährigen Großeltern zwei bis drei Monate lang im Olivenhain mitarbeiten müssen und das Geld trotzdem nicht reichen wird für Strom, Wasser, Medizin... Gleichzeitig steigen die Preise für landwirtschaftliche Produkte im Handel sowie die allgemeinen Lebenshaltungskosten stetig an. Der Preis für Düngemittel hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Hintergrund des Preiseinbruchs: Die Spanier – Weltmarktführer im Olivenölhandel – drängen verstärkt in den italienischen Markt, indem sie dort Firmen aufkaufen, die für kleine griechische Genossenschaften über Jahrzehnte Hauptabnehmer waren. Die EU hat seit Jahren den Olivenanbau gefördert und damit Überproduktion und Abhängigkeit forciert. So sind die Kleinbauern – nicht wenige von ihnen noch quasi Analphabeten – in die Falle gelaufen. Dass sie sich jetzt wehren und auf sich aufmerksam machen, finde ich nur zu verständlich und wichtig.  
BZ-Leserbrief vom 25.2.2009 von Barbara Steirücken, March-Holzhausen, Kali Strata Olivenöl Import & Vertrieb

 

Subventionen aus Brüssel - ein bißchen Klarheit

Erstmals hat Berlin die Empfänger der milliardenschweren EU-Agrarhilfen in Deutschland im Internet veröffentlicht. Die Aufstellung ist alles andere als übersichtlich – erst die gezielte Suche zeigt: In Südbaden bekommen die Gemeinden ansehnliche Summen.
18.12.2008, bitte alles lesen auf:
http://www.badische-zeitung.de/wer-bekommt-in-suedbaden-agrarhilfen-aus-bruessel
 

Auf agrar-fischerei-zahlungen.de suchen

"Auf dieser Internetseite werden von den EU-Zahlstellen des Bundes und der Länder die Zahlungen der Empfänger von Mitteln aus dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) sowie aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) veröffentlicht. Des Weiteren werden Informationen über die Zahlungsempfänger des Europäischen Fischereifonds (EFF) zur Verfügung gestellt."

Empfänger von Subventionen in Südbaden - Auszug
:
Naturpark Südschwarzwald: 207274 (Euro)
Kaiser-Piechulek Bernau 64883
Köpfer u. Spiegelhalter Bernau: 54021
Stadt Löffingen: 52603
Weidegenossenschaft Krunkelbach/Felsele Bernau: 52332
Schmidt Dorfmattenhof (Bernau): 51063
Weidegenossenschaft Linde/Hofeck Bernau: 47198
Weidegemeinschaft Bühl-Schafw. Schopfheim: 41374
Gemeinde Feldberg: 35364
Verena Bernbach Rheinfelden: 31435
Jürgen Fritz  Wieslet: 29344
Dreher-Schlageter Sallneck: 28822
Ökomukuh Schopfheim: 28163
Heinz Sturm Schluchsee: 27210
Hansjoerg Birkenberger Waldshut-Tiengen: 25687
Siegfried Friedrich: 23939
Weidegemeinschaft Wetzel Utzenfeld: 23828

Bitte bei der Suche nach Subventionen * (mehrere Zeichen) bzw. ? (nur ein Zeichen) eingeben.
http://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/afig/

 

Europäische Bürgerkonferenzen 2009 gestartet: Mitmachen!

"Ein umfassende Online-Debatte unter den Bürgern Europas wird die erste Phase der europäischen Bürgerkonferenzen 2009 sein. Webseite für alle Mitgliedstaaten werden um 18.00 Uhr am 3. Dezember 2008 in der Résidence Palace in Brüssel eingeführt. Die Webseiten werden für Mitgliedern der Öffentlichkeit eine einzigartige Gelegenheit bieten, sich an den pan-europäischen Bürgerkonferenzen über die Zukunft Europas zu beteiligen und dadurch ihre Stimme einzubringen. Mitglieder der Öffentlichkeit werden aufgefordert, sich auf ihre nationalen Webseiten zu registrieren und sich an ihren nationalen Online-Debatten und Bürgerkonferenzen zu beteiligen.

Auf der Webseite können sie ihre Ideen aufschreiben über das was die EU tun kann, um unsere wirtschaftliche und soziale Zukunft in einer globalisierten Welt zu gestalten. Sie können auch die Antworten bewerten, die von anderen Benutzern geschrieben worden sind, und diese auch kommentieren. Die Top 10 Antworten, die von der breiten Öffentlichkeit geliefert sind, werden als Basis für die Diskussion in den nationalen Bürgerkonferenzen dienen.

10.12.2008, www.europaeische-buergerkonferenzen.de

 

EU-Kommission will Subventionen weniger kürzen als ursprünglich vorgesehen

Der gelernte Landwirt Lutz Goepel, der sich selbst gern als "Oberbauer" tituliert, brachte es auf den Punkt. "Das Satellitennavigationsprojekt Galileo wird mit 1,2 Milliarden Euro aus eingesparten Agrarmitteln gefördert!" empörte er sich gestern bei einer Pressekonferenz in Brüssel. Goepel managte früher eine LPG und sitzt seit 1994 für die CDU im Europaparlament, wo er die Interessen der Landwirte vertritt — vor allem die der ostdeutschen Großbetriebe. Ein Umbau des Brüsseler Fördersystems weg von der Landwirtschaft hin zur Wissens- und Innovationsgesellschaft würde seine Klientel besonders hart treffen.

Gegen eine drastische Kürzung der Subventionen, wie die Kommission sie in ihrer Mitteilung im Herbst anregte, habe er nichts einzuwenden, sagt Goepel. Allerdings müssten die Lohnkosten gegengerechnet werden. Seine Modellrechnung funktioniert so: Ein Betrieb von etwa 3000 Hektar Fläche erhält jährlich eine Million Euro aus dem Brüsseler Agrartopf, "was in den fünf neuen Bundesländern nicht unüblich ist." Die Kommission hatte vorgeschlagen, Zahlungen über 100 000 Euro um zehn Prozent zu kürzen, ab 200 000 Euro um 25 Prozent und ab 300 000 Euro um 45 Prozent. Nach diesem Modell würde das Unternehmen von 2012 an 350 000 Euro weniger aus Brüssel erhalten. Da aber die Lohnkosten mit 25 000 Euro jährlich pro Arbeitskraft zu Buche schlagen, müsste der Betrieb nur 14 Mitarbeiter beschäftigen, um die Subventionskürzung abzuwenden. Kommenden Mittwoch wird das Parlament dem Goepel-Vorschlag voraussichtlich zustimmen. Politische Konsequenzen hat das allerdings nicht, denn das EU-Parlament hat in der Agrarpolitik bislang kein Mitspracherecht. Die EU-Kommission hat bereits signalisiert, dass sie die Idee nicht aufgreifen will. "Zu bürokratisch, zu betrugsanfällig" , lautet ein lapidarer Kommentar aus dem Haus der zuständigen Kommissarin Fischer Boel. Doch von ihrem ehrgeizigen Sparvorschlag ist die Kommission ohnehin längst abgerückt. Die Mitteilung vom Herbst hatte wohl nur die Funktion, die Stimmung in den Mitgliedsländern zu testen. Nach heftigen Protesten der deutschen Bauernlobby und der Bundesregierung änderte Brüssel folgsam seine Pläne. Schließlich will Kommissionspräsident Barroso im Sommer 2009 wiedergewählt werden und braucht dafür die Unterstützung von Angela Merkel. Nach dem neuen Entwurf, der der Badischen Zeitung vorliegt und wohl bis zur geplanten Veröffentlichung im Mai nur noch wenig verändert wird, kommen Großbetriebe deutlich günstiger weg. Die Fördermittel oberhalb der Schwelle von 300 000 Euro werden um elf Prozent gekürzt, in den Folgejahren jeweils um zwei Prozent mehr, bis 2012 eine Kürzung um 17 Prozent erreicht ist. Fördersummen bis 5000 Euro jährlich sind nicht von Kürzungen betroffen, dazwischen gibt es mehrere Kürzungsstufen. Für den Beispielbetrieb mit einer derzeitigen Förderung von einer Million Euro pro Jahr würde das bedeuten, dass er 2012 nur 152 000 Euro weniger aus Brüssel überwiesen bekommt. Das Geld bleibt — anders als ursprünglich geplant — im Mitgliedsland und kann dort für ländliche Förderung eingesetzt werden. Obwohl der Einschnitt damit weit weniger drastisch ausfiele, werden die Länder mit großen landwirtschaftlichen Betrieben (neben Deutschland sind vor allem Großbritannien, Dänemark, Ungarn Polen und Tschechien betroffen) ihr Veto einlegen. Zwar sind sich im Grundsatz alle einig, dass Europa keine Agrargesellschaft mehr ist und mit dem Geld aus Brüssel lieber neue Technologien, umweltfreundliche Energie und Bildung fördern sollte. Doch die Verlierer dieses gesellschaftlichen Umbaus wollen sich damit natürlich nicht abfinden. Die Demo-Traktoren werden also bald wieder Richtung Straßburg und Brüssel rollen.
Daniela Weingärtner , 6.3.2008, RNZ

 

EUCOR-URGENT-Projekt: Universitäten zum Oberrheingraben

Im EUCOR-URGENT-Projekt arbeiten internationale Wissenschaftler über den Oberrheingraben zusammen. Die Abkürzung bedeutet Europäische Konföderation der oberrheinischen Universitäten (EUCOR, Freiburg, Basel, Straßburg, Karlsruhe) und Upper Rhine Graben Evolution and Neotectonics (URGENT). Der Teilnehmerkreis hat sich im Laufe der Zeit auf 25 Universitäten und staatliche Behörden erweitert. Die Fachsprache ist Englisch. Die EUCOR-URGENT-Internetseiten der Universität Basel bieten eine Fülle von Informationen und ermöglichen den Zugang zur aktuellen Spitze der geowissenschaftlichen Forschung über den Oberrheingraben.

EUCOR-URGENT-Homepage

Université de Haute Alsace (UHA) in Mulhouse und Colmar >Elsass2 (11.4.2008)

 

EU-Abstimmung online

Eine der Säulen des neuen EU-Grundlagenvertrags ist das Prinzip der "Doppelten Mehrheit" , mit der ab 2014 die Abstimmungen im EU-Ministerrat durchgeführt werden. Das Prinzip, verkünden alle unisono, sei transparent und einfach zu verstehen. Mindestens 15 Mitgliedsstaaten müssen zustimmen, die gleichzeitig aber über 65 Prozent der Einwohnerzahl der EU verfügen. Nur dann wird ein Beschluss gefasst. So einfach das auf dem Papier klingt, so schwer ist die reale Durchführung vorstellbar. Um diesem Makel abzuhelfen, hat die EU jetzt eine Internetseite gestalten lassen, auf dem man selbst Land für Land abstimmen kann, um dann zu sehen, ob eine doppelte Mehrheit zustande kommt.
Alles von Michael Saurer vom 14.12.2007 auf www.badische-zeitung.de

www.eu-info.de/static/ratsentscheidungen

 

Mein-EU-Blog.de - europaweit bloggen

Wie trinkt man eine Kanne englischen Tee auf ex und warum tragen fast alle Bulgaren ein rot-weißes Armbändchen? Diese und viele andere Fragen zu europäischen Ländern werden von Jugendlichen auf www.mein-eu-blog.de beantwortet. Mit ausgeflippten Fotos, Blogeinträgen und kurzen selbstgedrehten Videoclips sind hier Jugendliche die Hauptakteure. Damit setzt die Internetseite des Auswärtigen Amtes in Zusammenarbeit mit dem Zeitbildverlag einen angenehmen Kontrapunkt. Sind doch die meisten Internetseiten, die sich mit der europäische Union beschäftigen, eher dröge und sehr politik- und wirtschaftslastig. Hier aber geht es eben nicht um das politische Konstrukt EU, sondern um die Länder und ihre Bewohner - mit all ihren Eigenheiten. Schüler aus Budapest erzählen von ihrer ersten Live-Videokonferenz mit Deutschland, Big Dad erzählt von seiner Liebe zu Europa und seinen Frauen in den verschiedenen Ländern. Außderdem verrät er, was "Ich liebe dich" in den Sprachen der Mitgliedsländer heißt. Einen Nachteil hat der "user generated content" (von Nutzern erstellte Inhalt) allerdings auch: Vieles wirkt ein wenig beliebig. Manche Blogs verkümmern mit nur einem einzigen, unkommentierten Eintrag. Dennoch hat die mehrsprachige Plattform für junge Europäer das Zeug dazu, ein Tummelplatz für Austauschwillige zu werden. Wer geduldig stöbert, findet schon jetzt viele interessante und unterhaltsam verpackte Geschichten und Videoclips über die EU-Länder.
Bianca Fritz, 28.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

50 Jahre Europa: von der EWG zur Europäischen Union

Am 25. März 1957 wurde mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge durch sechs Gründungsstaaten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) initiiert. Die ursprüngliche Idee einer europäischen Kooperation in Stahl und Bergbau war dieser vorangegangen (Montanunion 1951). In den folgenden Jahrzehnten wurde die EU in sechs Phasen um neue Mitglieder erweitert, seit Januar 2007 zählt sie 27 Mitgliedsstaaten. Abgesehen von dieser geografischen Ausdehnung ist die Erweiterung der Wirkungsbereiche kennzeichnend. So führten 1993 die Maastricht-Verträge (Binnenmarkt, Schengener Abkommen) zur Bildung der Europäischen Union, die nicht allein den Austausch in Wirtschaftsfragen, sondern auch die freie Mobilität von Arbeitskräften sowie die Schaffung eines gemeinsamen Bildungs- und Forschungsraumes zum Ziel hat.
Zum nunmehr 50jährigen Bestehen Europas bietet der Deutsche Bildungsserver ein Dossier, das einen Einblick gibt in die Entwicklungsgeschichte der EU, sowie Zugang zu den offiziellen Portalen, Institutionen und Verträgen.
www.bildungsserver.de/link/europa50


50 Jahre Europäische Verträge und grenzüberschreitende Umweltprobleme

In diesen Tagen wird überall in Europa an 50 Jahre zurückliegende europäische Wurzeln, an die Europäischen Verträge erinnert. Aber auch hier am Oberrhein - im Elsaß, in der Nordschweiz und in
Südbaden - liegen wichtige Wurzeln der europäischen Zusammenarbeit. Vor über 30 Jahren wurden grenzüberschreitend die AKW`s in Gerstheim (F), Wyhl (D) und Kaiseraugst (CH) verhindert. Damals wurde auf den besetzten Plätzen der Region der Traum von Europa geträumt.

"Mir keje mol d` Grenze über de Hüfe un danze drum erum"

In diesem Lied von Francois Brumpt drückte sich unser europäischer Traum vom grenzenlosen Europa aus und der gemeinsame alemannische Dialekt half mit, Grenzen und alte "Erbfeindschaft" zu überwinden. Die Schweiz war und ist für uns immer ein Teil Europas. So haben auch wir am Oberrhein die Realisierung Europas erlebt und mit erkämpft, und wenn Flüsse und Luft sauberer geworden sind, dann ist das mit der Erfolg der grenzüberschreitenden Umweltbewegung. Es ist auch ein Erfolg, dass sich das "alte Europa" nicht an jedem amerikanischen Krieg beteiligt. Und dennoch erfahren wir neben den Erfolgen auch Rückschritte und Niederlagen. Eine Niederlage ist der schweizerisch-deutsche Luftstreit um den Anflug auf den Flughafen Zürich. Alte und neue (noch kleine) Nationalismen und traurige Feindbilder auf beiden Rheinseiten überlagern den Europa / Regio / Dreyeckland-Mythos. In diesem Konflikt und in der Art, wie er manchmal ausgetragen wird, scheitert auch ein kleines regionales Stück
Europa.
Wir erfahren und erleben immer wieder ein Europa, das insbesondere den Konzernen nützt, ein Europa, das sich sehr stark von dem Europa unterscheidet, das uns die PolitikerInnen in Wahlkämpfen immer
anpreisen: Ein Europa, in dem häufig die gefährlichsten und umweltbelastendsten Großanlagen an die Grenzen gebaut werden, um nationale Vorteile zu genießen, Risiken und Dreck aber international zu
verteilen. Am Hochrhein, in der Grenzregion, stehen 4 von 5 Schweizer AKWs. Die Gefahr, die von diesen Atomanlagen ausgeht, soll jetzt durch neue AKW noch gesteigert werden. Ein Endlager für leicht- und mittelaktiven Atommüll war in der Innerschweiz politisch nicht durchsetzbar und darum kommt das "große Atomklo" sehr wahrscheinlich nach Benken an den Rheinfall und damit wieder an die Grenze. Atommüll in einem geologisch schlechten Endlager ist nicht nur ein Problem für die Schweiz. Es ist
ein Problem für Europa. Kein Geologe der Welt käme auf die Idee in so einer dünnen Schicht Opalinuston Atommüll zu lagern, wenn es die Nationalstaatsgrenzen nicht gäbe. Das alternde AKW in Fessenheim liefert den Strom für die expandierende umweltbelastende Schwerindustriezone im Raum Chalampe-Ottmarsheim. EnBW, EDF und ihre VertreterInnen in den Parlamenten auf beiden Seiten des
Rheins arbeiten eng zusammen. Jedes Jahr Gefahrzeitverlängerung bringt den Konzernen auch viel Geld.
Neue Atomanlagen sind in Deutschland (noch) schwer zu realisieren, also bereiten EnBW und EDF u.a. mit dem atomaren Umweltclub "au fil du Rhin" den Zubau neuer Reaktoren vor. Der Name "Euroreaktor" sagt viel über die europäischen Visionen der Atomkonzerne.
Unsere Europäischen Steuergelder werden ausgegeben, um die verheerenden Auswirkungen der Grundwasserverunreinigung durch die Kaliminen zu erforschen. Warum wird bei großen grenzüberschreitenden Umweltvergiftern nicht das Verursacherprinzip angewendet, fragen wir Umweltschützer. Der Oberrhein wird auch immer mehr zum Transitland, zur lärmenden, stinkenden Verkehrsachse Europas und selbst die umweltfreundliche Bahn bringt massive Probleme. Die Flughäfen werden erweitert und ausgebaut. Neue landschaftsfressende Straßen und andere Verkehrswege, aus
nationalen Interessen jeweils doppelt, auf beiden Rheinseiten geplant, werden realisiert und die europäischen Verkehrsströme durch unsere Heimat gelenkt. Der sechsspurige Autobahnausbau Richtung Basel ist eine Provokation für unsere Nachbarn in der Schweiz.

Anlagen und Projekte, die im eigenen Land schwer durchzusetzen sind, werden jetzt einfach beim europäischen Nachbarn realisiert, das Lohngefälle wird genutzt, Dreck und Gefahren werden exportiert.
Umweltverschmutzung und Klimaveränderung, aber auch soziale Probleme und
Innenenweltverschmutzung in den Städten (nicht nur) am Oberrhein sind die Folgen einer Gesellschaft, die Quantität über Qualität setzt, die glaubt, die selbst geschaffenen Probleme nur mit immer mehr Wachstum in den Griff bekommen zu können. Selbst knapper werdende Rohstoffe und die erkennbaren Folgen des Klimawandels führen nicht zu einschneidenden Änderungen der Politik. Im Zusammenhang mit 50 Jahren Europäischer Verträge wird bei den Festtagsreden manchmal auch die gemeinsame Europäische Verfassung angesprochen.
Auch im Elsass haben manche Europäer, wie beispielsweise Jean Jaques Rettig, die lange Jahre mit Herzblut für Europa und die Umwelt gestritten haben, den Verfassungsentwurf gründlich studiert und zutiefst traurig abgelehnt. Sie wollten kein neoliberales Europa der Konzerne, kein Europa der Umweltzerstörung, in dem die Menschen gegeneinander ausgespielt werden. Wir wollen ein ökologisches und soziales Europa der Menschen und Regionen und darum sollte der alte Verfassungsentwurf noch einmal gründlich überarbeitet werden. Teure Werbekampagnen machen schlechte Entwürfe nicht besser. 50 Jahre Europa und Europäische Verträge sind durchaus ein Grund zu
feiern. Mit Jubelfeiern ohne Kritik, ohne Debatte aber wird sich Europa nicht weiterentwickeln.

Axel Mayer, 23.3.2007
BUND-Geschäftsführer / Vizepräsident Trinationaler Atomschutzverband (TRAS)

Mehr Infos - Regionale Umweltgeschichte: 
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/projekte/regio_umwelt/regioumwelt.htm

 

EU - Eine Macht, die keiner steuern kann

"Die großartige Idee unserer Großväter nach dem 2. Weltkrieg brachte uns fast 60 Jahre Frieden" , begrüßte Dr. Michael Faller im Kraftwerk der Firma Ganter Interior Identity in Kollnau. Woran liege es dann, dass wir uns für Europa nicht mehr begeistern könnten, fragte er und fand, dass wir unsere Rolle in Europa noch nicht gefunden hätten. Erschreckende Antworten von Desinteresse, Ahnungs- und Machtlosigkeit auf Seiten der deutschen Öffentlichkeit und Politik gab Dr. Lüder Gerken, Vorsitzender der Stiftung Ordnungspolitik.

Am Beispiel des Diskriminierungsverbotes mit den großen Problemen im Arbeitsrecht (Beweislastumkehr, Recht der Verbandsklage) zeigte er auf, dass das EU-Gesetz ohne Diskussion in Deutschland beschlossen wurde. Im Juni 2000 verabschiedete der EU-Ministerrat das Gesetz. Zwei Jahre lang war es in Brüssel diskutiert worden, keine der deutschen Medien berichtete je darüber, sagte Gerken. Drei Jahre später lehnte Bundeskanzler Schröder das Antidiskriminierungsgesetz ab und es erschienen bundesweit Presseberichte darüber. Drei Jahre zu spät, denn das Gesetz musste nun national umgesetzt werden. Beinahe komisch auch das EU-Seilbahngesetz, wo die Küstenländer gezwungen wurden, ein Ländergesetz zu schaffen, obwohl dort weder Berge und schon gar nicht Seilbahnen vorhanden waren.
"Die überragende Bedeutung der EU-Politik wird bei uns unterschätzt", so Gerken. 84,4 Prozent der Gesetze würden in Brüssel gemacht, lediglich 15,6 Prozent in Berlin. Gefährlich sei auch die starke Ausrichtung auf interventionistische Politik, die immer mehr reguliere und die marktwirtschaftliche Ausrichtung auf die Bereiche Binnenmarkt und Wettbewerb zurückdränge. Regulierung und bürokratische Eingriffe müssten geschwächt, Integration durch Deregulierung gestärkt werden. "Das Spiel über Bande muss offen gelegt werden" , forderte der EU-Experte. Was in Bundestag und -rat nicht durchgesetzt werden kann, werde nach Brüssel getragen, um es indirekt doch noch durchzusetzen. Dort entscheidet und verabschiedet dann der EU-Ministerrat, also die Exekutive, über die Gesetze — nicht die Legislative! "Der EU-Beamtenapparat entscheidet in Autokratie ohne jegliche politische und öffentliche Kontrolle" , war die erschreckende Bestandsaufnahme von Dr. Lüder Gerken. Der Einfluss der Deutschen sei in Brüssel gering, das Potential und der Nutzen einer europäischen Integration würden nicht genutzt. "German wote" (Deutschland wählt), gilt dort als Synonym für Enthaltung in der Abstimmung.

Vielfach würden "ausgemusterte" Bundesminister nach Brüssel geschickt, so Gerken. Der Experte zeigte Lösungsmöglichkeiten auf. Deutschland müsse die Europapolitik aktiv mitgestalten, eine Entscheidungskultur mit konstruktiver Kritik erlernen. Dazu müssten die Politiker gezielt und frühzeitig informiert und sensibilisiert werden. Ein unabhängiges Zentrum ("Think tanks" ) müsse in Brüssel als Hauptsitz installiert werden. Es müsse ein Konzept erarbeitet werden, wie Europa einmal aussehen soll und damit die Orientierungs- und Führungslosigkeit der Europapolitik stoppen. Seine Stiftung würde "sehr wahrgenommen" , so Dr. Lüder Gerken. Er sehe den Bedarf eines unabhängigen Expertenteams für Europa überdeutlich. Übrigens sprach sich am Freitag Minister Müntefering in Brüssel gegen eine Verschärfung bei der nationalen Betriebsrente aus. Dort wird gerade die einheitliche Betriebsrente in der EU diskutiert, es ist also noch die Zeit der Einflussnahme. Und es gab wieder keinerlei Medienberichte darüber.
Gerda Oswalt, 5.12.2006, www.badische-zeitung.de

www.stiftung-ordnungspolitik.de

 

Links

Think Tanks für Europa - Firschungsinstitute:
Institut für Europäische Politik in Berlin IEP, www.iep-berlin.de
Zentrum für europäische Integrationsforschung in Bonn ZEI, www.zei.de
Centrum für angewandte Politikforschung in München CAP, /www.cap-lmu.de
Stiftung Wissenschaft und Politik www.swp-berlin.org
Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik DGAP, www.dgap.org
Centrum für Europäische Politik in Freiburg CEP, www.cep.eu
Institut für europäische und internationale Umweltpolitik (http://ecologic.eu
Centre for European Policy Studies www.ceps.be
Center for European Reform www.cer.org.uk
BRUssels European and Global Economic Laboratory BUEGEL, http://www.bruegel.org  

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