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Dreisamtal - Blick nach Osten über Kirchzarten zum Hinterwaldkopf im Juni 2007
Dreisamtal - Blick nach Osten über Kirchzarten zum Hinterwaldkopf im Juni 2007

 

Reformvordenker Bao Tong: Totale Macht führt zu totaler Korruption

"Das größte Problem der Partei ist die Korruption. Macht und Machtmissbrauch sind zwei Seiten der gleichen Medaille, und absolute Macht führt zu absoluter Korruption. Das ist in China längst der Fall, und die Menschen sind damit sehr unzufrieden. Der moderate Wohlstand, den viele Chinesen heute genießen, ist kein Wunder, das die Partei geschaffen hat, sondern das Ergebnis der harten Arbeit von 1,3 Milliarden Menschen, und die sind wütend, dass korrupte Beamte und ihre Familien einen großen Teil davon für sich abschöpfen."
Komplettes Interview vom 1.7.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/ausland/totale-macht-fuehrt-zu-totaler-korruption--46944585.html

Der 78-jährige Bao Tong gehörte zu den einflussreichsten Reformvordenkern der 1980er. Er war Direktor des Büros für Politische Reformen und engster Mitarbeiter von Parteichef Zhao Ziyang, der die KP auf einen Demokratisierungskurs führen wollte. Die Reformversuche endeten mit dem Tiananmen-Massaker 1989. Weil Zhao den Militäreinsatz gegen friedlich demonstrierende Studenten nicht mittrug, wurde er für den Rest seines Lebens unter Hausarrest gestellt. Bao Tong war der ranghöchste Politiker, der für seine Unterstützung der Studenten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Zudem wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Seit seiner Freilassung 1996 steht er in seiner Pekinger Wohnung unter ständiger Bewachung.  


Amerikas Abstieg, Chinas Aufstieg: Wo bleibt Europa?

Amerikanische Politiker und Banker schlagen derzeit wild um sich. Erst greift Finanzminister Timothy Geithner die exportstarke Bundesrepublik an. Dann inszeniert er einen Währungskrieg gegen China. Derweil will US-Notenbankchef Ben Bernanke weitere Staatsanleihen aufkaufen und den Markt mit Dollarmilliarden fluten. Präsident Barack Obama verspricht neue Konjunkturprogramme. Dieser Hyperaktivismus ist zwar auch den Wahlen vom kommenden Dienstag geschuldet, in erster Linie ist er jedoch Ausdruck einer dramatischen weltwirtschaftlichen Veränderung: Die US-Wirtschaft verliert ständig an Boden, China gewinnt – und Europa schaut zu.

Die Probleme der US-Wirtschaft sind alt, doch die Finanzkrise brachte sie ans Licht. Die US-Unternehmen sind wenig konkurrenzfähig. Die Wirtschaft importiert jeden Monat für rund 60 Milliarden Dollar mehr Waren und Dienstleistungen aus dem Ausland, als sie exportiert . Entsprechend hoch ist die Auslandsverschuldung. In den kommenden Jahren wird sich dies kaum verändern. Außer in der Informationstechnik sind US-Konzerne kaum irgendwo führend. Regelrecht defizitär ist die Infrastruktur – dies gilt für kaputte Straßen ebenso wie für die sehr anfällige Stromversorgung. Die Arbeitslosigkeit ist viel höher als in Mitteleuropa, 40 Millionen Amerikaner gelten als arm. Dennoch ist der Ressourcenverbrauch pro Kopf so hoch, dass jede Preissteigerung für Rohstoff das Land stark belastet. In den letzten Jahren wurden diese Defizite durch Schulden überdeckt. Unter George W. Bush sorgten die Verbraucher für einen Kaufboom, weil sie sich den spekulativ steigenden Wert ihrer Häuser von der Bank als Kredit auszahlen ließen. Die Finanzkrise zeigte, dass dieser Boom auf Sand gebaut war. Jetzt sind die Verbraucher tief verschuldet oder sparsam. Der Massenkonsum lahmt. Dafür hat Obama die Staatsschulden in die Höhe getrieben. Allein in diesem Jahr wuchsen die Neuschulden um 1560 Milliarden Dollar. Der Abstieg der US-Wirtschaft und der damit verbundene sinkende Einfluss der politischen Führungsmacht USA weckt bei vielen Europäern, vor allem bei Linken, eher Schadenfreude. Seit Jahrzehnten müssen sie mitansehen, wie US-Regierungen im Dienste ihrer wirtschaftlichen Interessen die Menschenrechte opfern, mit Hilfe des Geheimdienstes Regierungen auswechseln und Kriege vom Zaun brechen. Die von den Amerikanern gerne proklamierte Kombination von Kapitalismus und Demokratie ist in der Realität viel Kapitalismus und eher wenig Demokratie.

Schadenfreude ist allerdings kein guter Ratgeber für die künftige globale Architektur. Denn der Abstieg der USA geht einher mit dem Aufstieg Chinas. Durch niedrig gehaltene Löhne und eine unterbewertete Währung wurde China zur globalen Exportmacht Nummer Eins. Die chinesischen Staatsfonds haben Dollarreserven in vierstelliger Milliardenhöhe angehäuft. Als einer der wichtigsten Gläubiger der USA haben sie diese in der Hand. Chinesische Staatsfonds können dafür sorgen, dass der Dollar steigt oder fällt, den Amerikaner fehlt jedes Gegenmittel. Mit ihrem Devisenreserven erobern die Chinesen zudem die Welt. Sie kaufen große Ländereien, um ihre Nahrungsmittelversorgung zu garantieren. In vielen Ländern beuten chinesische Investoren inzwischen Rohstoffe aus, um den Lebensstandard ihrer 1,3 Milliarden Einwohner zu verbessern. Auch auf Zukunftsmärkten wie Solarmodulen sind sie führend. Mit diesen Aktivitäten gewinnt allerdings ein Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik an Einfluss, das die Chinesen konsequent praktizieren: Kapitalismus und Diktatur.

So stecken die Weltwirtschaft (und die Weltpolitik) in der Klemme zwischen einem taumelnden US-Kapitalismus und der chinesischen Offensive. Da die US-Amerikaner eher weiter in die Krise taumeln werden, wäre dies eigentlich die Stunde der Europäer. Europa ist nicht "nur" eine große Wirtschaftsmacht, sondern die einzige Region weltweit, die für sich beansprucht, den Kapitalismus mit Demokratie und Gerechtigkeit in Einklang zu bringen. Angesichts der Uneinigkeit von 27 Mitgliedsländern und wirtschaftsliberaler Tendenzen in der EU-Kommission bleibt dieser Traum bisher höchst unvollendet. Dennoch ist der europäische Traum die einzige Chance, die sozialen und ökologischen Herausforderungen der Zukunft menschengerecht zu meistern. Wenn dieser Traum in Europa scheitert und die USA weiter an Boden verliert, wird der Weg frei für Chinas Konzept: Kapitalismus und Diktatur.
Wolfgang Kessler, 30.10.2010, Gastbeitrag in der BZ
Wolfgang Kessler ist Wirtschaftspublizist und Chefredakteur der christlichen Zeitschrift Publik-Forum.
www.publik-forum.de

Es wäre am besten, Europa würde sich auf seine eigenen Werte besinnen
"Die US-Wirtschaft verliert an Boden, China gewinnt an Einfluss, und wo bleiben die Europäer?": Das klingt wie ein Wettbewerb der Systeme. Mit kurzfristig angelegten Strategien, Shareholder Value um jeden Preis, Verlagerung der Produktionsarbeitsplätze in Billiglohnländer und Vernachlässigung der Umwelttechnologien hat sich die US-Wirtschaft ihr eigenes Grab geschaufelt. Dies ist inzwischen auch mit milliardenschweren Konjunkturpaketen nicht mehr umzudrehen. Die US-Unternehmen sind bis auf die Informationstechniken nicht mehr konkurrenzfähig. Mit der Produktion ist oft auch das Know-how verlagert und mit der Konzentration auf das oft schlecht bezahlte Dienstleistungsgewerbe sterben die anspruchsvolleren Berufe in der Entwicklung und Produktion mehr und mehr aus. Zunehmende Armut und Verschuldung sind die Folge. Trotz einer Neuverschuldung von 1560 Milliarden Dollar in 2010 gibt der Staat immer noch 80 Milliarden Dollar für die 16 Geheimdienstbehörden aus. Zumindest diese gut bezahlten Arbeitsplätze sind vorläufig gesichert. Wenn Schwellenländer wie China und Indien mit einer Bevölkerung von zirka 2,5 Milliarden derart massiv auf den Markt drängen, dann ist dies zum einen positiv für eine Exportnation wie Deutschland, andererseits aber mit vielen negativen Begleiterscheinungen für die nächsten Generationen verbunden. Ein Beispiel dafür ist die Ausbeutung der Rohstoffe in Afrika durch die Chinesen. Der Blick auf die Europäer zeigt ein sehr unterschiedliches Bild. Ein starker Aufschwung der primär durch den Export getragen wird. Länder mit massiven Stabilitätsproblemen und schleichender Verlust von Kernkompetenzen, die der Wirtschaft in den vergangenen 50 Jahren zum Erfolg verholfen haben. Die Europäer wären schlecht beraten, zu sehr nach Amerika oder Asien zu schauen. Besser wäre es, auf eigene Werte zu setzen, die sowohl der Wirtschaft, als auch den Arbeitnehmern der nächsten Generationen ein solides Auskommen sichern.  
6.11.2010, Werner Mende, Lörrach

Die Amerikaner verlieren die wahre Ursache der Misere aus den Augen
Obwohl Barack Obama seine politischen Möglichkeiten überschätzt zu haben scheint, haben die Amerikaner wohl die Ursache der US-Misere völlig aus den Augen verloren, die ihnen der 43. Präsident George W. Bush in acht Jahren Regierung eingebrockt hat. Sie müssen nun zur Kenntnis nehmen, dass der "American Way of Life" und der amerikanische Traum, sie seien die Größten und Mächtigsten, ausgeträumt ist. In den nächsten Jahren schon wird die USA als bisher größte Volkswirtschaft von China überholt. Daran müssen sich die Amerikaner nun gewöhnen und Vorstellungen, wie sie die Rechtsaußen der Republikaner und die Wahnsinnsbewegung "Tea Party" haben, können nur dumme Menschen überzeugen, deren Anzahl gefährlich zunimmt. Andererseits: Die Amerikaner ticken anders als wir Europäer. Und das Schlimme ist, dass die Trends aus den USA stets auf uns überschwappen. Man kann sogar den Eindruck gewinnen, dass der Trend bereits bei uns in vollem Gange ist.  
10.11.2010, Helmut Lang, Bad Krozingen



 

 

 

Rena-Chef Gerhard Vilsmeier zum China-Geschäft

Gerhard Vilsmeier leitet für den Gütenbacher Maschinenbauer Rena das Asien-Geschäft seit 2006. China ist für das Schwarzwälder Unternehmen zum größten Markt geworden. 50 Prozent des Umsatzes werden dort erzielt. Rena-Technik reinigt und behandelt Wafer, die für die Herstellung von Solarzellen entscheidend sind. In China beschäftigt Rena 40 Mitarbeiter. Sie sind für den Service und den Vertrieb der Anlagen zuständig. Mit Vilsmeier sprach Bernd Kramer.

BZ: Deutsche und amerikanische Industrievertreter haben zuletzt die chinesische Regierung attackiert. Sie warfen ihr vor, ausländischen Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten bei Geschäften in China zu machen. Haben Sie auch diesen Eindruck?
Vilsmeier: Ich habe nichts ähnliches erfahren. Wenn Chinesen tatsächlich etwas benötigen, dann werden sie auch alles unternehmen, um dies zu bekommen. In den Chefetagen und auch in der Politik weiß man ganz genau, was man will. Deshalb werden Entscheidungen zügig getroffen. Rena baut Maschinen, die die stark wachsende und vom Staat geförderte chinesische Solarindustrie braucht.
BZ: Chinesen gelten als nicht sehr vertrauenswürdige Geschäftspartner.
Vilsmeier: Dies ist meines Erachtens ein Vorurteil. Wer erfolgreich in Asien tätig sein will, muss vor allem ein hohes Maß an Kontinuität an den Tag legen. Erfüllt man die Erwartungen, hält man die Versprechen über einen langen Zeitraum, kann der Partner sein Gesicht wahren, dann entsteht Vertrauen. Man wird Teil des Beziehungsgeflechts der Chinesen. Das ist ganz entscheidend, weil man nicht mehr als Fremder betrachtet wird. Es gelten andere Spielregeln im Umgang miteinander.

BZ: Die Chinesen werden ihre Maschinen kopieren und man wird Rena freundlich "Auf Wiedersehen" sagen.
Vilsmeier: In die Gefahr, kopiert zu werden, läuft man in China immer. Dagegen gibt es auch keinen perfekten Schutz, obwohl auch die chinesischen Unternehmen zunehmend ein Interesse daran zeigen, ihre Patente abzusichern. Entsprechend hat sich auch die Rechtssprechung verändert. Die beste Strategie, um in China erfolgreich Geschäfte zu machen, bleibt aber, an der Spitze der technischen Entwicklung zu stehen. Anders gesagt: Solange sie etwas produzieren können, was in China nicht vorhanden ist, werden sie auch chinesische Kunden haben.
BZ: Was unterscheidet denn nach Ihrer Meinung eine deutsche von einer chinesischen Produktion?
Vilsmeier: Das Qualitätsbewusstsein. In Sachen Sorgfalt sind die bundesdeutschen Unternehmen nach wie vor sehr stark.
7.10.2010



 

 

AVANTI-Abenteuerfahrt von Freiburg nach Shanghai

Die in Freiburg zugestiegenen Teilnehmer der Avanti-Reise von Freiburg nach Shanghai mit Avanti-Geschäftsführer Hans-Peter Christoph (6.v.r.) wurden von FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann (l.) vor dem Konzerthaus verabschiedet. Foto: Gerhard Lück

Am 1. Mai wird in Shanghai die Weltausstellung 2010 eröffnet. Während dort in den Messehallen die letzten Arbeiten und Vorbereitungen für den Freiburg-Infostand auf Hochtouren laufen, startete jetzt das Freiburger Reisebus-Unternehmen Avanti mit dem Bus von Freiburg zur Expo nach Shanghai. Insgesamt 31 Personen werden in 74 Tagen um die halbe Welt reisen. Von Deutschland bis ans Chinesische Meer, über Italien, Griechenland, Türkei, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan, Kirgisistan und quer durch China. Auf den Spuren Marco Polos entlang der legendären Seidenstraße führt die Reise über 17.000 Kilometer nach Shanghai. Zwischendurch ist viel Zeit für die Besichtigung der kulturellen, religiösen und landschaftlichen Höhepunkte entlang der Strecke eingeplant.

„Avanti Reisen mit Sitz in Freiburg-Green City setzt mit der Reise von Freiburg nach Shanghai wieder ein Zeichen für nachhaltigen Tourismus“, so Avanti-Geschäftsführer Hans-Peter Christoph, der selbst einer der beiden Fahrer an Bord ist. Die Tour hat am frühen Morgen des 14. Aprils in Hamburg begonnen. Danach wurden alle weiteren deutschen Städte, die sich wie Freiburg auf der Expo präsentieren, angesteuert: Nach Hamburg sind das noch Bremen und Düsseldorf. „Der Slogan ‚Freiburg goes Shanghai‘ wird durch diese Reise Realität“, erklärte FWTM Geschäftsführer Bernd Dallmann vor der Abfahrt vom Freiburger Konzerthaus. „Der rote Avanti-Bus mit dem „Freiburg Expo Logo“ transportiert die Botschaft von Freiburg-Green City bis in die entlegensten Regionen. Wir wünschen für den Reiseverlauf viel Glück und erwarten die Reiseteilnehmer alle wohlbehalten am 23. Juni 2010 auf dem Expo Stand der Stadt Freiburg.“ Die Reiseroute des roten Avanti Busses kann live via GPS Signal über www.freiburg-shanghai.de  verfolgt werden. Reiseberichte der Teilnehmer und weitere Informationen sind im Blog unter www.avantireisen.de  zu finden.

 

 

 

Herrenknecht bei Deutsch-Chinesischer Promenade in Wuhan

Die Herrenknecht AG aus Allmannsweier nimmt an der Deutsch-Chinesischen Promenade vom 23. bis 31. Oktober im chinesischen Wuhan teil. Die Promenade ist Teil der Veranstaltungsreihe "Deutschland und China – gemeinsam in Bewegung". Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler und des Staatspräsidenten Hu Jintao präsentiert Deutschland innovative Lösungen für die Herausforderungen der Urbanisierung. Herrenknecht demonstriert den Besuchern, welchen Beitrag hochwertige Tunnelbohrmaschinen zur Stadtentwicklung und Mobilität leisten können. Rasant wachsende Metropolen und überlastete Verkehrs- und Transportsysteme seien Begleiterscheinungen des Wirtschaftswachstums und der Urbanisierung in China, so Herrenknecht in einer Pressemitteilung. Nur eine mit der Bevölkerung mitwachsende Infrastruktur könne die Lebensqualität in den Städten sichern. Daher hätten der Ausbau und die Modernisierung von Verkehrstunneln sowie leistungsfähige Ver- und Entsorgungssysteme oberste Priorität für die Volksrepublik.  
5.11.2009

 

Deutsch-chinesische Konferenz: Zukunftsmodelle für Klima, Energie, Wirtschaft

Antworten auf die Fragen, wie sich der Klimawandel auf Natur, Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt und welche Maßnahmen sich für den Klimaschutz eignen, versucht die Wissenschaft mit Hife von Modellen zu finden. Beim "Sino-German Round-Table on Climate, Energy and Economy
Modelling", der am 27. und 28. Oktober 2009 in der chinesischen Stadt Wuhan stattfindet, sollen Erfahrungen mit der Modellierung aus China und Deutschland ausgetauscht werden. Manfred Fischedick und Stefan Lechtenböhmer werden Modelle zu Ökonomie und Energie präsentieren.
Organisiert wird der Runde Tisch vom Wuppertal Institut zusammen mit dem Research Center for International Environmental Policy der Tsinghua Universität Peking und dem National Climate Center der China Meteorological Administration, unterstützt wird er von der Stiftung Mercator. 4.9.2009,  http://www.wupperinst.org/de/info/entwd?beitrag_id=1145

 

Falun Gong

Ehemals unterstützten die Kommunisten Falun Gong
Falun Gong ist ein buddhistischer Kultivierungsweg, der auch Elemente aus dem taoistischen System enthält. Er kam in China 1992 an die Öffentlichkeit und erfuhr sehr schnell großen Zulauf aus der chinesischen Bevölkerung. Auch die Kommunistische Partei, damals unter Jiang Zemin, lobte und unterstützte diesen Weg zunächst sehr. Innerhalb von nur sieben Jahren praktizierten zirka 100 Millionen Chinesen Falun Gong. Geistig richtet man sich nach den Prinzipien "Wahrhaftigkeit – Barmherzigkeit – Nachsicht". Wir beten niemanden an. Jeder kultiviert sich selbst und versucht, diese Prinzipien im Alltag umzusetzen. Außerdem werden fünf Qi-Gong-Übungen praktiziert, vier im Stehen, eine im Sitzen. Der Grund, warum Falun Gong durch die Medien in China erst verleumdet und in Misskredit gebracht, schließlich am 20. Juli 1999 von der chinesischen Regierung verboten wurde und seither brutal verfolgt wird, war die Angst der chinesischen Regierung angesichts der großen Anzahl der Praktizierenden. Zu Beginn Ihres Artikels wird eine Verfolgungssituation einer Praktizierenden in China lapidar dargestellt. Es entsteht der Eindruck, die Verfolgung sei ein Kavaliersdelikt. Im November letzten Jahres habe ich einem Praktizierenden aus China, der in Deutschland Asyl gewährt bekam, zugehört. Er war mehrere Male in Gefängnissen und Lagern inhaftiert und wurde gefoltert. Er beschrieb, dass die Praktizierenden, mit denen er zusammen inhaftiert war, alle sehr jung waren. Unter ihnen waren Studenten, Bankangestellte, Regierungsangestellte, Geschäftsleute, Universitätsdozenten und Ärzte. Ich glaube nicht, dass er gelogen, oder seinen Bericht erfunden hat.
BZ-Leserbrief vom 12.8.2009 von Cornelia Romer, Lörrach

Friedlicher Kultivierungsweg für Millionen
Ich bin froh, dass es in unserem Land Medien gibt, die über Ungerechtigkeiten auf unserer Welt informieren. Enttäuscht bin ich allerdings darüber, dass aus Ihrem Artikel nicht die Wahrheit über die schreckliche Verfolgung hervorgeht. Menschen, die sich für die Werte Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht einsetzen, werden heute aus Angst vor Machtverlust durch die Kommunistische Partei in China mit für uns unvorstellbar grausamen Methoden gefoltert, in Arbeitslager gesteckt und sogar ermordet. Li Honghzi, dem Gründer dieser Lehre, ist weder daran gelegen, sich selbst zu bereichern, noch seine Schüler zu kontrollieren. Der positive Effekt seiner Lehre hat in wenigen Jahren über 100 Millionen Menschen (mittlerweile weltweit) dazu bewegt, diesen friedlichen Kultivierungsweg zu gehen.
BZ-Leserbrief vom 12.8.2009 von Cornelia Romer, Lörrach

http://www.badische-zeitung.de/das-grosse-rad-der-leere--17305808.html vom 20.7.2009

 

Unklug, sich mit einfältigem Chinabashing selbst ins Abseits zu stellen

Auch China ist von der Wirtschaftskrise hart getroffen. Im Vergleich zu anderen wichtigen Ökonomien hat China aber schnelle, entschiedene und effektive Maßnahmen ergriffen, um die Krise zu überwinden. In der öffentlichen Debatte werden dabei wichtige Punkte übersehen: China sitzt auf zwei Billionen US-Dollar Devisenreserven und nicht etwa auf elf Billionen Schulden wie die USA. Der chinesischen Regierung kommt auch zugute, dass sie ihr Geld nicht maroden Banken in den Rachen stopfen muss, sondern es in Infrastruktur und Bildung investieren kann. Das schafft Werte für die Zukunft. China hat einen gewaltigen Binnenmarkt mit nahezu 1,4 Milliarden Menschen und investiert jetzt verstärkt in sein riesiges Hinterland, statt sich weiter als Billiglohnland vom Westen ausnehmen zu lassen. Der für die Entwicklung des Landes unerlässliche Import von Rohstoffen, Anlagen und Technologien hat sich durch die Weltrezession enorm verbilligt. Die Lieferanten aller Herren Länder stehen jetzt Schlange, um die zahlungskräftigen Chinesen zu beliefern. Die chinesischen Arbeitnehmer sind leiderprobt und flexibel. Sie gehen dorthin, wo es Arbeit gibt und machen das, was ansteht. China hat genügend finanzielle Reserven, um die sozialen Probleme, die der Strukturwandel zwangsläufig mit sich bringt, abzufedern.

Rohstoffreiche Länder wie Russland, Kasachstan oder Australien aber auch Industriestaaten wie Japan, Korea und Taiwan lehnen sich, schon aus Selbsterhaltungstrieb, auch politisch näher an die Lokomotive China an. Die Region rückt zusammen. Die chinesische Regierung hat bewiesen, dass sie, wenn es darauf ankommt, einen überlegenen Systemvorteil hat. Sie versteht es, globale Entwicklungen sauber zu analysieren und zu ihrem Vorteil zu nutzen. Als Langzeitwirkung werden sich die wirtschaftlichen und politischen Gravitationsverhältnisse des Planeten grundlegend zugunsten Chinas verschieben. China ist dabei, zur bedeutendsten Wirtschaftsmacht Eurasiens aufzusteigen. Helmut Schmidt und Gerhard Schröder haben diese Entwicklung lange vorhergesehen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen für Deutschland gezogen. Die "Spätatlantikerin" Angela Merkel und mit ihr weite Teile der deutschen Bevölkerung haben bis heute nicht erkannt, wie unklug es ist, sich mit einfältigem Chinabashing selbst ins Abseits zu stellen. Dies ist umso unverständlicher, da Deutschland für China lange Zeit der präferierte Wirtschaftspartner war. Derartige Fehleinschätzungen können wir uns als führende Industrie- und Exportnation nicht mehr lange leisten, sonst gefährden wir unseren hart erarbeiteten Wohlstand
BZ-Leserbrief vom 6.5.2009 von Josef Hausner, March

 

Ein Paradies war Tibet früher allenfalls für Äbte und Adel

Nach Wikipedia leben in China zirka sechs Millionen ethnische Tibeter, denen lediglich rund 110 000 Exiltibeter entgegenstehen, die auch nicht alle den Dalai Lama als ihren Führer anerkennen (z. B. Bön-Religion). Das sind weniger als zwei Prozent der Tibeter. Jeder chinesische Staatsbürger (und das gilt auch für ethnische Tibeter) kann aus China ausreisen. Eine Flucht ist, entgegen vielfach kolportierter Behauptungen, nicht nötig. Dass dennoch nicht mehr Tibeter aus China ausreisen, zeigt, dass sie mit den dortigen Verhältnissen nicht völlig unzufrieden sein können. Immerhin wandern prozentual mehr Deutsche aus Deutschland aus als Tibeter aus China. In den Medien wird Tibet vielfach als ein Land beschrieben, in dem friedliebende Tibeter, die früher glücklich im Einklang mit der Natur und ihrer Religion lebten, von den chinesischen Machthabern brutal unterdrückt werden. Dies ist ein von der PR der Exiltibeter kreiertes irrwitziges Trugbild. Ein Paradies war Tibet früher allenfalls für die Äbte und den Adel; keineswegs aber für die Mehrheit der Bevölkerung. Obwohl zur Beurteilung der tristen tibetischen Lebensverhältnisse vor 1950 umfangreiches Quellenmaterial vorhanden ist, erfährt man in den Medien davon so gut wie nichts. Den meisten Journalisten, die über Tibet berichten, fehlt es an ausreichenden historischen und politischen Kenntnissen. Sie übernehmen daher kritiklos die Propaganda der Exiltibeter, deren Führungskader sich aus der früheren Herrenschicht rekrutiert. Die weltweite Tibetbegeisterung hat mittlerweile groteske Züge angenommen und nicht immer wissen die Fans des lachenden Mönchs, mit wem sie es da genau zu tun haben. Was sich als Kampf der Schwachen gegen eine erdrückende Übermacht darstellt, kann auch als Kampf des Mittelalters gegen die Neuzeit interpretiert werden oder als ein Stellvertreterkrieg des Westens gegen das erstarkende China, das zunehmend als Wohlstandskonkurrent empfunden wird. Die schwärmerische Verehrung, die im Westen dem "wiedergeborenen Gottkönig" entgegengebracht wird, kann aber auch als ein Indiz dafür gedeutet werden, dass im krisengeplagten Westen das Vernunftdenken auf dem Rückzug ist. Für die Mehrheit der ethnisch-tibetischen Bevölkerung sind der "Gottkönig" und seine "Exilregierung" jedenfalls bedeutungslos. 
BZ-Leserbrief vom 15.11.2008 von Josef Hausner, March

 

Wen Mao-Eberbach: Neue Heimat und Aufgabe in Bad Krozingen

"Trotz meines Deutschstudiums in Schanghai hatte ich nicht mehr geglaubt, jemals die deutsche Sprache zu beherrschen." Doch heute sitzt Wen Mao-Eberbach vor ihrem Haus in Bad Krozingen und erzählt in fließendem Deutsch von ihrem Leben. Ein Blick durch die verglaste Verandatür zeigt eine Wohnung voll von chinesischem Porzellan und Kalligraphien. Wen Mao-Eberbach leitet die Chinesisch-Arbeitsgruppe am Faust-Gymnasium in Staufen und organisiert mit ihrem Mann Austauschprogramme nach Schanghai. Zuletzt schrieb sie zwei Chinesischlehrbücher.

Die 54-Jährige erinnert sich lebhaft, wie schwer es für sie war, Deutsch zu lernen. Wen ist in Wuhan, in der östlichen Provinz Hubei, aufgewachsen. In Deutschland lebe sie ganz anders als damals, viel disziplinierter. Sie habe sich angepasst, stehe jeden Morgen zur gleichen Zeit auf und übe täglich Klavier. Es regt sie immer noch auf, wenn sie aus den Jahren um 1970, der Zeit der Kulturrevolution erzählt. Zwei Jahre musste sie wie viele andere Jugendliche auf den Reisfeldern arbeiten. Als ihr Großvater starb, stellte sie der Staat vor die Wahl: Sie konnte entweder zur Trauerfeier nach Hause gehen oder auf den Reisfeldern bleiben, Parteimitglied werden und sich damit ihren großen Traum erfüllen — das Studium an der Universität. Wen entschied sich fürs Studium: "Mir wurde mitgeteilt, dass ich Deutsch studieren würde, das wollte ich ja. Und mein Opa war ja schon tot, da konnte man nichts mehr ändern." Doch das Studium war nicht so, wie Wen es sich vorgestellt hatte. Nach drei Jahren konnte sie nicht einmal das deutsche Alphabet. "Ständig wurde uns vorgeworfen, wir wären nur am Lernen interessiert." Aus Angst, als politisch unzuverlässig bezeichnet zu werden, habe sie sich nicht aufs Lernen konzentrieren können. Wens Staufener Schüler sollen schneller vorankommen. Sie schrieb zwei praxisnahe Lehrbücher und ersparte ihnen durch selbst aufgestellte Formeln das mühsame Erlernen der chinesischen Grammatik. "Die Schüler können mit Hilfe meines neuen Systems nach spätestens zwei Jahren chinesisch lesen. Das hat bisher noch keine Schule geschafft" , berichtet Wen stolz. Nach dem Studium teilte der Staat ihr mit, dass sie als Lehrkraft in einem, wie Wen es bezeichnet, gottverlassenen Gebirgsdorf arbeiten soll. "Dort hätte ich alles vergessen können. Ich verstand nicht, womit ich das verdient haben sollte." Kontakte ihres Vaters halfen, ihr dieses Schicksal zu ersparen. Sie blieb in Wuhan und betreute 1981 die Reisegruppe, mit der Jürgen Eberbach unterwegs war. Wen verliebte sich sofort in den damals 31-Jährigen. "Ich fand ihn einfach nur unheimlich hübsch." Als Wen ein Stipendium in München bekam, trafen sie sich wieder und heirateten. Im deutschen wie im chinesischen Umfeld des Paares hatte es viele Vorbehalte gegeben. Wen hat das enttäuscht. Sie hatte gedacht, die Europäer würden es schön finden, dass sie sich so schnell integriert hatte. Die Eberbachs verbrachten nach der Heirat sechs Jahre in Japan, wo Jürgen Eberbach an einer Schule unterrichtete. Erst 2001 kehrten sie zurück. Mit Eltern und Geschwistern telefoniere sie jede Woche. "Ich bin seit 25 Jahren immer nur für ein paar Wochen in China gewesen. Ich kann kein realistisches Bild des Landes mehr geben." Trotzdem ist sie sich sicher, dass die negative Berichterstattung ein völlig falsches Bild des Landes liefere.
Barbara Held, 14.8.2008, BZ

 

China-Forum Freiburg

2005 wurde das China Forum Freiburg kurz CFFR, gegründet  Zweck des Netzwerks: Informationsaustausch und das Aufbauen und Pflegen von Kontakten nach China. Und auch:Chinesischen Gästen sollen die Vorzüge Freiburgs mit Münsterturm, Solarsiedlung und Radwegen näher gebracht werden.
www.cffr.de

 

Konfuzius Institut Freiburg

Konfuzius-Institut an der Uni Freiburg mit Dr. Wang Min am 10.6.2010   Uni Freiburg mit Dr. Wang Min am 10.6.2010

Das Freiburger Konfuzius-Institut ist das neunte in Deutschland und das erste in Baden-Württemberg. Träger sind der chinesische Staat, die Uni Freiburg und die Stadt Freiburg. Von Freiburg aus sollen in den kommenden drei bis fünf Jahren Außenstellen in Ulm, Stuttgart, Konstanz, und Karlsruhe aufgebaut werden. Der Schwerpunkt des chinesischen Kulturinstitutes werden Sprachkurse sein.

Dr. Min Wang, Direktor des Konfuzius-Instituts Freiburg.
Konfuzius-Institut, Turmstrasse 24, 79110 Freiburg, Tel 0761/203-97887
min.wang@konfuziusinstitut.uni-freiburg.de ,

http://www.konfuziusinstitut.uni-freiburg.de/

5. Internationales Treffen in Freiburg am Rathausplatz >Twintowns-fr2 (10.6.2010)

   © by freiburg-schwarzwald.de, Update 19.08.13