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Aktuelles ab 9. Juni 2008
zu Kirchzarten und Dreisamtal
  

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Blick nach Süden in Dietenbach über den Jungbauernhof zur Immi am 8.6.2008
Blick nach Süden in Dietenbach über den Jungbauernhof hoch zur Immi am 8.6.2008

 

Stahlbau Schauenberg: Weltweit Massarbeit in Stahl

Die Baumeister des Stahls / Das Familienunternehmen Stahlbau Schauenberg in Kirchzarten ist im Industrieanlagenbau weltweit vertreten

Das Kirchzartener Familienunternehmen Stahlbau Schauenberg schaut auf ein halbes Jahrhundert erfolgreicher Geschäftstätigkeit zurück und geht mit gut gefüllten Auftragsbüchern in das neue Jahr. Im 50. Jahr ihres Bestehens hat die Schauenberg-Firmengruppe die Nachfolge geregelt und Guntram Winterhalter zum neuen Gesächftsführenden Gesellschafter bestellt. Stahlbau Schauenberg im Gewerbegebiet nahe der B31 ins Höllental ist eines der größten Unternehmen in Kirchzarten. Es beschäftigt dort am Stammsitz der Firma und in Ihringen am Kaiserstuhl rund 200 Menschen. Für die gesamte Firmengruppe, die international tätig ist, arbeiten insgesamt 500 Personen. Gefertigt wird in Kirchzarten und Ihringen am Kaiserstuhl, zur Gruppe gehören ein Montagewerk in Leipzig und Produktionsstandorte in Tschechien und im Iran. Stahlbau Schauenberg baut Tragwerkkonstruktionen für Industrieanlagen und Gewerbebauten, das können Raffinerien in Deutschland oder im Nahen Osten sein oder Anlagen zur Verflüssigung von Luft in China oder Argentinien. Es können aber auch regionale Gewerbebetriebe sein, so hat Schauenberg zum Beispiel für Fahrrad-Hild in Freiburg, Fahrrad-Käsmann in Emmendingen oder Sport Eckmann in Kirchzarten schlüsselfertig spektakuläre Geschäftsbauten erstellt.
Gegründet hat das Unternehmen der Stahlbauingenieur Wilhelm Schauenberg vor knapp über 50 Jahren im Oktober 1958. Der gebürtige Duisburger war beruflich weit herumgekommen und zuletzt bei Südstahl in Freiburg gelandet, bevor er sich in Kirchzarten selbständig machte. Mit sieben Mitarbeitern fing Schauenberg an, Brücken zu sanieren und Industriehallen zu bauen, später kam Geschäft im Eisenbergbau dazu. „Brücken machen wir heute nicht mehr“, sagt Schauenbergs Sohn Harald, der die Geschäftsführung im Jahr 1979 übernommen hatte. Der Vater war 1975 gestorben. Sohn Harald Schauenberg war als promovierter Wirtschaftsingenieur gut auf die Übernahme des elterlichen Unternehmens vorbereitet, allerdings wäre er auch gerne in der Forschung geblieben und hielt bis 2002 als Dozent an der Uni Karlsruhe noch Vorlesungen. Seinen designierten Nachfolger hat er dort als Studenten kennengelernt.
„Wir sind mit den Großkunden in die Welt gezogen“, blickt der jetzt 56-jährige Schauenberg zurück. Die Firma arbeitet meist im Verbund mit großen Anlagenbauern wie Lurgi, Linde, Thyssen-Krupp oder MAN. Manchmal auch direkt für Großkunden wie BASF, BP oder Shell. Das Wichtigste beim Bauen ist die Planung, tausende von Anforderungen, angefangen vom Material bis hin zur Statik müssen berechnet werden. „Unsere Stärke ist, dass wir als einziges Unternehmen in der Branche über ein so ausgefeiltes simultanes Engineering über die Kontinente hinweg verfügen“, beschreibt Guntram Winterhalter die Arbeitsweise der Kirchzartener Stahlbauer. Auftraggeber und Bauausführende arbeiten mittels eines CAD-Programms (Computer Aided Design) von der Skizze bis zur Ausführung zunächst alles virtuell bis ins Detail aus. Die Experten schicken die dreidimensionalen Modelle rund um den Globus. „Der Kunde darf bei uns lange planen, aber dann muss es blitzschnell gehen und das sind wir.“ Die in Kirchzarten oder anderen Fertigungsstandorten zugeschnittenen Stahlelemente werden dann wie ein Bausatz verschickt und vor Ort montiert.

Im 50. Jubiläumsjahr hat das Familienunternehmen seine Führungsspitze neu geordnet. Der promovierte Wirtschaftsingenieur Guntram Winterhalter (42) aus Schramberg ist neben Schauenberg jetzt ebenfalls Geschäftsführender Gesellschafter. Bernd Giesen (53) macht als stellvertretender Vorstand das Führungstrio komplett. „Wir haben die Nachfolge rechtzeitig geklärt“, ist Harald Schauenberg zufrieden, „um ein Zeichen zu setzen, dass es nahtlos weitergeht, wenn ich einmal aufhöre.“

So weit ist es noch lange nicht, der Unternehmer ist in und außerhalb der Firma vielseitig engagiert. Er ist nebenbei auch Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Freiburg und Vorsitzender und Gemeinderat der Freien Wählergemeinschaft Kirchzarten. Seine Vorstellung von Unternehmertum entspricht dem des bodenständigen Mittelständlers, der wenig Aufhebens um sein Werk macht, das ihm „Lebenswert statt Börsenwert“ darstellt. Marketingdeutsch ist dem eher wortkargen Schauenberg fremd, aber es ist ihm immerhin zu entlocken, dass er stolz darauf ist, in 30 Jahren keine einzige betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen zu haben. Das solle nach Möglichkeit auch so bleiben. In den letzten zehn Jahren sei der Umsatz von 25 auf jetzt 70 Millionen Euro im Jahr gestiegen. „Wir stehen gut da“, sagt Schauenberg, die Auftragsbücher seien für 2009 zu 80 Prozent voll, der Rest werde sich ergeben. Anlagenbau ist eben eine langfristige Angelegenheit. Da wird lange vorher geplant und nicht mittendrin aufgehört.
Heinz Siebold, 19.2.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Georg-Wilhelm von Oppen erhielt Ehrenbürgerwürde

Bilderbogen einer ruhmreichen Verabschiedung: Georg-Wilhelm von Oppen erhält von Franz Kromer den Ehrenbürgerbrief, Iris von Oppen bekam viele Blumen und Worte des Dankes fanden Regierungspräsident Julian Würtenberger, Landrätin Dorothea Störr-Ritter, Stefan Pflaum, Susanne Gärtner und Bürgermeister Siegfried Kuster (v.l.).
Foto: Gerhard Lück

Kirchzarten (glü.) Ab 2009 kann Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen nun 25 Jahre lang mit der Startnummer 1 kostenlos beim „Black Forest ULTRA Bike-Marathon“ an den Start gehen – allerdings immer auf der Ultradistanz. Neben vielen wunderbaren Geschenken war das Radtrikot mit der goldenen Startnummer Eins für Kirchzartens scheidenden Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen im festlich geschmückten Kurhaussaal am vergangenen Freitagabend sicher ein Highlight. Konnten ihm Erhard Eckmann und Walter Hasper vom Organisationskomitee doch versichern: „Es war ein Glück für uns in fast zwanzig Jahren Mountainbike in Kirchzarten, dass Sie selbst vom Mountainbike-Virus befallen sind.“ Zuvor jedoch hatten viele andere bereits den scheidenden Schultes gewürdigt. Allen voran sein langjähriger Stellvertreter aus dem Gemeinderat Franz Kromer. Nachdem Walter Rombach eine große erlesene Gästeschar – darunter von Oppens Familie – begrüßt hatte, nahm Kromer gerne die „ehrenvolle Aufgabe“ wahr, einen „hervorragenden Verwaltungsfachmann“ für 24 Jahre Bürgermeisteramt in Kirchzarten zu würdigen. Er erinnerte an eine gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und „manche dabei aus dem Ärmel geschüttelte Variante“, an einen Wandel vom Preußen zu immer mehr badischer Mentalität. Sichtbares Zeichen war gegen Ende des Abends, dass von Oppen mit der Hand auf dem Herzen mit dem Gemeinderat das „Badner Lied“ sang! Die vierundzwanzigjährige Bilanz von Oppens hörte sich bei Franz Kromer in Zahlen so an: „Verschleiß von 74 Gemeinderäten, 282 öffentliche, 276 nichtöffentliche Sitzungen, 357 Finanz- und 341 Bauausschusssitzungen.“ Von den vielen wichtigen Entscheidungen in 24 Amtsjahren können hier nur einige wenige aufgezählt werden: Hochbehälter am Giersberg, Innerortssanierung mit all ihren Höhen und Tiefen, Friedhof am Giersberg, Westumfahrung Kirchzartens und B 31 neu in Tieflage, Ausbau Bahnhofstraße und Pfaffeneck, fünf Kreisverkehre, neues Feuerwehrhaus im neuen Gewerbegebiet Keltenbuck, Haus Demant, Baugebiete in Zarten und jetzt im Lerchenfeld, Privatisierung EWK und Verpachtung Campingplatz, neues Dreisambad, den Ausbau der Talvogtei, das Schülerhaus und vieles mehr. Einen kleinen Nadelstich konnte sich Kromer mit dem Hinweis auf den von von Oppen ungeliebten Brunnen in der Fußgängerzone nicht verkneifen. Besonderes Lob gab es für die gute finanzielle Situation Kirchzartens. All das (und noch viel mehr!) sei für den Gemeinderat Grund genug gewesen, Georg-Wilhelm von Oppen „die Würde eines Ehrenbürgers zu verleihen“. Für ihre Leistungen als „First Lady“ bekam Iris von Oppen einen großen Blumenstrauß. Ihr Engagement an der Seite des Bürgermeisters wurde im Laufe des Abends von keinem Redner verschwiegen und immer mit Anerkennung bedacht!

Regierungspräsident Julian Würtenberger stritt sich dann mit Landrätin Dorothea Störr-Ritter darüber, an welchem früheren Arbeitsplatz von Oppen besser auf seine Bürgermeisterzeit vorbereitet worden sei – im Regierungspräsidium oder im Landratsamt. Beide waren über die Zusammenarbeit mit ihm als Bürgermeister aber mehr als zufrieden. Würtenberger gab ihm die Schulnote „sehr gut“ und begründete das so: „Er hat uns wenig vor Herauforderungen gestellt und uns keine Probleme mit dem Ausgleichsstock gemacht.“ Störr-Ritter erinnerte an die großen Verdienste von Oppens um den „Öffentlichen Personennahverkehr – ÖPNV“ in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen sowie in der Stadt Freiburg, dessen OB auch zu den Gästen im Kurhaus gehörte: „Sie haben eine ganze Region mobil gemacht!“
Mundartdichter Stefan Pflaum erinnerte mit Texten und einem alemannischen Lied an seine Erlebnisse mit dem scheidenden Bürgermeister. Siegfried Kuster dankte für die Bürgermeister des Sprengels für manchen fachkundigen juristischen Rat, unterstellte ihm aber auch manche „Schlitzohrigkeit“. Für Kirchzartens Vereine dankte die Musikvereinsvorsitzende Susanne Gärtner – ihr großes Orchester umrahmte den festlichen Abend – für von Oppens bewundernswerte Anteilnahme am Leben der 70 Kirchzartener Vereine. „Danke auch für die Zuwendungen der Gemeinde“, fügte Gärtner schmunzelnd hinzu, „es hätte, wie immer, etwas mehr sein können. Aber so ist jetzt noch Spielraum für Ihren Nachfolger Hall!“
Zu einem weiteren Höhepunkt des Abends wurde der Auftritt des amtierenden Gemeinderates als „sehr bekannter Chor“. Unter der musikalischen Leitung von Gemeinderat Christoph Fuß sangen sie eigene Texte zu den Liedern „Ein Jäger aus Kirchzarten“ und „Heute hier, morgen dort“. Beim Solo von Fuß „Adieu Bürgermeister“ sang der halbe Saal mit. Zum abschließenden „Badner Lied“ kam von Oppen singend auf die Bühne. Und so gab er bei seinen Abschiedsworten freimütig zu: „Ein Badner möchte ich sein!“ Er war sichtlich gerührt von der Herzlichkeit aller Beiträge des Abends: „Ist ein toller Abend!“ Und so waren seine letzten offiziellen Worte vor allem Dankesworte an viele die ihn während der 24 Jahre begleitet hatten, aber auch an die, die diesen Abend so herrlich ausgerichtet hatten. Dabei vergaß er nicht die Kurhauswirtsleute Maracke und die Trachtengruppe. Seinem Nachfolger Andreas Hall versicherte er zum Schluss: „Die Mannschaft des Rathauses wird hinter ihnen stehen.“ Am 2. Februar legt Hall seinen Amtseid vor dem Gemeinderat ab.

Gerhard Lück, 29.1.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Letzter Neujahrsempfang 2008/2990 des scheidenden Bürgermeisters

Kirchzarten (glü.) Wie nahe im Leben Freud und Leid beieinander liegen, konnten die rund 150 geladenen Gäste des Kirchzartener Neujahrsempfangs in der „Großen Stube“ der Talvogtei erleben. Musste doch Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen zu Beginn den Tod des langjährigen Kirchzartener Gemeinderates und Bürgermeisterstellvertreters Erich Kaiser verkünden. Er würdigte den Träger der „Goldenen Ehrennadel“ Kaiser, der am Neujahrstag im Alter von 76 Jahren verstorben war, als kritischen und ausgewogenen, aber auch „eckigen“ nicht immer einfachen Gemeinderat, der Kirchzarten aber „mit großer Hingabe in dreißig Jahren nachhaltig geprägt“ habe. Wie jedes Jahr konnte Georg-Wilhelm von Oppen auch bei seinem letzten Neujahrsempfang u.a. zahlreiche Vertreter von Vereinen, Kirchen, Behörden, Schulen sowie Industrie und Handel begrüßen. Die Landtagsabgeordneten Gustav-Adolf Haas und Klaus Schüle waren ebenso dabei wie Ehrenbürger Horst Simon und die Träger der „Goldenen Ehrennadel“. Und wie jedes Jahr kümmerte sich die Trachtengruppe wieder liebevoll um das leibliche Wohl der Gäste. Quasi als „Überraschungsgast“ umrahmte der badische Kleinkunstpreisträger und alemannische Mundartsänger Uli Führe das Programm. Bei seinen Liedern gab es manche Anspielung auf den bevorstehenden Führungswechsel in der Talvogtei: „I weiß nit, soll i weinen, weil der von Oppen jetzt in Rente geht und mit dem Hall ein neuer Klang im Dorf entsteht.“ Neben humorvollen Weihnachtsliedern und dem neuen Lied vom „Single sucht Singlin“ gab’s auf Wunsch von Oppens auch das Lied „vom schönen Fescht mit viele Gäscht“.

Der Rückblick aufs Jahr 2008 fiel für Bürgermeister von Oppen überaus positiv aus: „Wir haben deutlich höhere Rücklagen als Schulden! Und das, obwohl für Sanierungen z.B. von Schulen und Kindergärten viel Geld gebraucht wurde.“ Gut sei, dass sich die Nachbargemeinden noch an den Kosten für die Schulen beteiligten. Kirchzarten sei mit der Kleinkindbetreuung in allen Ortsteilen eine „familienfreundliche Gemeinde“. Die Bebauung des Lerchenfeldes sei auf den Weg gebracht und mit dem Bauverein Freiburg käme das „Projekt Generationsübergreifendes Bauen“ in der Bahnhofstraße nach Kirchzarten. Hier werde auch die Sozialstation Dreisamtal eine neue Bleibe finden. In die Bachbettunterhaltung sei im letzten Jahr viel Geld geflossen, Planungen fürs Kurhaus ständen an und das Gewerbekonzept zur Stärkung des Innerorts sei richtungweisend. Die Frage „Wie geht’s Ihnen auf die letzten Tage?“ möge er gar nicht, obwohl er gerne in den Ruhstand gehe. Allerdings seinem Büro im ersten OG der Talvogtei trauere er heute schon nach. Sein anwesender Nachfolger Andreas Hall versprach ihm, dass auch für ihn jederzeit die Bürotüre offen stände. Bürgermeisterstellvertreter Franz Kromer dankte im Namen der Gemeinderäte dem Bürgermeister und allen Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung für die gute Arbeit im vergangenen Jahr. Als besonders erfreulich hob er die Planungen für das Generationsübergreifende Wohnen und die energetische Sanierung der Grundschule hervor. Dort sei – auch wegen der neuen Horträume – „in die Zukunft der Gemeinde investiert worden“. Abschließend erinnerte Franz Kromer an die Kommunalwahlen am 7. Juni und ermunterte, sich für das Ehrenamt als Gemeindrat zur Verfügung zu stellen.
Gerhard Lück, 15.1.2009, www.dreisamtaeler.de

Seine letzte Neujahrsbrezel schnitt Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen gemeinsam mit seiner Ehefrau Iris an. Heiteres und Besinnliches auf Alemannisch bot Uli Führe den Neujahrsempfangsgästen. Fotos: Gerhard Lück

Der Liedermacher Uli Führe hat in seinem Eröffnungssong  Ex-Bürgermeister von Oppen folgende Strophe gewidmet:
Soll me hüle in de Abschiedsstund
will der Oppen ins Rentealter chunnt
oder soll me lieber jubiliere
will es neue Klang mit Hall in Dörfli chunnt.
I weiß nit...
I weiß nit...


 

Eike von Gierke geht: Verlorene Bürgermeisterwahl gab den Rest

Kirchzarten (glü.) Die Worte von Eike von Gierke in seiner Mitteilung an den Dreisamtäler am Dienstag sind deutlich: „Ich lege mit sofortiger Wirkung mein Amt als Fraktionssprecher von Bündnis90/Die Grünen im Kirchzartener Gemeinderat nieder und trete aus dieser Fraktion aus. Gleichzeitig stelle ich mein Amt als Vorstandsmitglied des Ortsvereins Dreisamtal zur Verfügung, aus dem ich ebenfalls austrete.“ Bereits im Sommer 2008 hatte von Gierke die Vorstandstätigkeit im Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald der Grünen niedergelegt, um Raum für eine politisch notwendige Entscheidung im Zusammenhang mit der Bürgermeisterwahl in Kirchzarten zu schaffen, die dann leider nicht erfolgt sei. „Da ich über die Listenverbindung der Grünen in den Gemeinderat gewählt wurde“, erklärte von Gierke dem „Dreisamtäler“ weiter, „werde ich konsequenterweise einen Antrag zum Austritt aus dem Gemeinderat stellen.“ Offen hält er sich, ob und für wen er zur Kommunalwahl 2009 wieder kandidiere: „Das entscheide ich später.“ Nach von Gierkes Worten sei die Zusammenarbeit in der Fraktion unter den seit Wochen herrschenden Umständen für ihn nicht mehr fruchtbar, konstruktiv und arbeitsfähig gewesen. Die Situation, die sich seit dem Wechsel in der Fraktionssprecherrolle im Januar 2006 entwickelt habe, entspreche nicht seinen Vorstellungen einer sinnvollen konstruktiven politischen Arbeit. Die innerparteiliche Auseinandersetzung zur Auswahl des Bürgermeister-Kandidaten und der dann abgelaufene Wahlkampf habe sein Weiteres dazu gegeben. „Ich bedauere diesen Schritt“, zieht Eike von Gierke Bilanz, „sehe aber nach den Entwicklungen der letzten Jahre, trotz vieler Bemühungen und verschiedener Lösungsansätze, keine weitere Grundlage mehr, meine Arbeit im Ortsverein und in der Fraktion fortzusetzen.“
Gerhard Lück, 19.12.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Bürgermeisterwahl: So ist das, wenn plötzlich alle grün sind

Es gibt wohl einige Kirchzartener Bürger, die am Sonntagabend eine Wette verloren haben. Schließlich hatten nur wenige im Vorfeld des ersten Wahltermins mit einer so eindeutigen Entscheidung gerechnet. Für Andreas Hall ist das gut. Er kann sich auf eine breite Unterstützung innerhalb der Gemeinde verlassen. Und er ist ja auch richtig nett. Das ist ein junger braver Bürgermeister, dem das durchaus positive Etikett „Mamas liebster Schwiegersohn“ gut steht. Er hat mit Sicherheit mit seiner grundsoliden zielorientierten Lebenseinstellung viele Menschen begeistert. Sein Fleiß im Wahlkampf war auffallend. Und da inzwischen auch ein CDU-Mann die grünen Politikforderungen bestens unterstreichen kann, vermochte er wohl auch Wähler(innen) aus der ökologischen Nische zu gewinnen. Im Übrigen waren sich die ernsthaften Kandidaten da ziemlich einig – Bernd Engesser vielleicht etwas radikaler. Grün war „in“ im Wahlkampf! Sicher wird zu Halls Erfolg auch sein klares Bekenntnis zu christlichen Werten und der geschickte – durchaus legitime – Einsatz von Frau und Kindern beigetragen haben. Gespannt wird man jetzt abwarten, wie sich der liebe Andreas Hall bei kontroversen Diskussionen verhält; wie er mit Gegenmeinungen und Kritik umgeht und wie offen und ehrlich er mit Konflikten – und die kommen auch in Kirchzarten – umgeht. Ein paar Ecken und Kanten stünden ihm mit Sicherheit gut! Das grüne Lager im Dreisamtal hat mit der klaren Niederlage von Axel de Frenne und dem enttäuschenden Abschneiden des ehemals Grünen Bernd Engesser einen massiven Dämpfer bekommen. Warum da nicht mehr Stimmen als bei der letzten Kommunal- bzw. auch Landtagswahl drin waren, ist sicher vielschichtig zu betrachten. So war Axel de Frenne gerade in der Woche vor der Wahl medial nicht präsent: Keine Anzeigen, keine Plakate, keine Postwurfsendung. Kalte Füße am Brunnen waren da zu wenig. Ein weiterer Grund liegt aber mit Sicherheit bei den Grünen selbst. So war nie richtig klar, ob alle Grünen des Dreisamtals und des Kreisvorstandes hinter de Frenne standen. Die Wahlkampfunterstützung seitens der grünen Parteimitglieder ließ wohl einiges zu wünschen übrig. Und Bernd Engessers oft kompromisslose politische Ansichten passen nicht in eine doch so heile Welt in Kirchzarten. Spannend wäre es gewesen, wenn sich die SPD, die keinen eigenen Kandidaten auf die Beine brachte, klar für de Frenne ausgesprochen und damit ihrem Wahlvolk Orientierung gegeben hätte. Doch das ist seit Sonntag alles nur Gerede nach der Devise „was wäre wenn“. Ein Wort noch zur Wahlbeteiligung. Mir persönlich war sie zu niedrig. Über ein Drittel aller Wähler hat keine Stimme abgegeben. Das ist schade, denn bei keiner anderen demokratischen Wahl können wir uns als Wähler zuvor so hautnah mit dem „Wählbaren“ auseinandersetzen.
Kommentar von
Gerhard Lück, 11.12.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Bürgermeisterwahl in Kirchzarten am 7.12.2008: Stimmzettel und Ergebnisl

1. de Frenne, Axel, Rechtsanwalt, 15.19 %
2. Hall, Andreas, Diplom-Verwaltungswirt (FH), 58.18 %
3. Engesser, Bernd, Bankkaufmann, selbstständiger Finanzplaner, 7.28 %
4. Kanngiesser, Eva, Rechtsanwältin, 1.62 %
5. Dietrich, Uwe, Altenpfleger, 2.2 %
6. Haberstroh, Josef, Forstamtsrat, 14.89 %
7. Braunschweig-Ullmann, Renate, Journalistin und Autorin, 0.34 %
Die Wahlbeteiligung lag bei 63,54 Prozent.

13.11.2008 und 11.12.2008


 

Sieben auf einen Streich

Die Bewohner von Kirchzarten
konnten kaum es mehr erwarten,
endlich alle Kandidaten
für den Bürgermeisterposten
mit den schon bekannten Daten
höchstpersönlich zu verkosten –
und so ist das Kurhaus – toll,
wie nur selten brechend voll
als die Sieben hier zugleich
vorgestellt auf einen Streich.

Gleich als Ersten Herrn de Frenne,
der sich outet als noch ledig,
drängt es, dass er frei bekenn’
seine Liebe zu Kirchzarten,
wie er sehnsüchtig tu warten,
wohnhaft hier zu sein und tätig
als der neue Bürgermeister.
Beste Nachfolge verheißt er
auf den scheidenden von Oppen,
(der nur schwer wird sein zu toppen),
mit dem Adelstitel schon,
mit dem de anstelle von.
Und dazu er gleichfalls ist
ein erfahrener Jurist,
gar gewitzt und eloquent –
wie man ihn von Freiburg kennt.

Auch der zweite Mann, Herr Hall,
Stabsverwalter im RP,
zeigt sich hier auf jeden Fall
kompetent und auf der Höh’ –
redet fachkundig und frei
über alle Ortsbelange,
was zur Zeit da so im Schwange
in Kirchzartens Talvogtei –
und empfiehlt sich, gar nicht bange,
hier dem Rang und dem Parkett
für’s Gemeindeallerlei
in der Bürgermeisterei –
samt Familie, jung und nett.

Dann Herr Engesser als Dritter,
Langzeit-Mitbürger in Zarten
und den Älteren bekannt
noch als Grün-Gemeinderat,
ist rhetorisch auch ein Fitter
und im Auftreten gewandt.
Dabei nicht als großer Meister
nein – als Bürger nur sich preist er,
als Ideenvermittler, der
steht für Bürgernahverkehr,
nachhaltige Umweltpflege –
der da möcht’ auf schnellstem Wege
mit der Ökoenergie
hin zur vollen Autarkie.

Auch Frau Kanngiesser will’s wissen,
die schon manches hat gerissen
und als Vierte heut tritt an.
Sie, die fortzog aus der Stadt
auf den eignen Hof mit Tieren,
wo sie ausleben sich kann –
hier die Menschen gerne hat,
möcht’ für sie sich engagieren –
mit dem Bürgermeisterjob
tough als Frau steh’n ihren Mann,
die Gemeinde künftig führen –
dass Kirchzarten weiter top,
tut in jeder Weis’ florieren.

Für’s Soziale, manchem widrig,
steht als Fünfter hier Herr Dietrich
in Person gewichtig ein,
möchte seine Kräfte leih’n
Jugend- und Sozialbelangen,
dem nicht leichten Unterfangen,
den verschied’nen Generationen
mit spezifischem Erwarten
hier das Miteinanderwohnen
in dem Zuzugsort Kirchzarten
zwischenmenschlich zu gestalten –
und nicht lediglich verwalten.

Zu schon vorgerückter Stunde
Forstamtsrat Herr Haberstroh,
sechster Kandidat der Runde,
stellt sich vor erwartungsfroh
im Familienverband –
setzt auf Herz und auf Verstand
und auf vielerlei Erfahrung
mit Gemeinden und beim Land –
spricht von Landschaftsschutz, Bewahrung
innerörtlicher Strukturen,
dass man weiter in Kirchzarten
gerne wohnen möcht’ und kuren,
hier als Jungfamilie starten.

Kandidatin Nummer sieben,
die Autorin Braunschweig-Ullmann,
beinah draußen wär geblieben.
Knapp zwei Stunden vor der Frist
sie erst eingelaufen ist.
Auch ins Kurhaus auf die Bühne
kommt sie spät, doch mit Fortüne.
Langweil’ger wär es gewesen
ohne ihre Landfrau’n-Thesen –
denn ihr Auftritt in der Hitz’
für die Alten, Kinder, Tiere,
voller Ernst und voller Witz,
ist ein gutes Stück Satire
für das Publikum im Saal –doch wird’s reichen für die Wahl?

Dies muss sich ein jeder fragen,
der sich in den Ring tut wagen,
hier mit hehren Wahlversprechen
vorzudringen in das Stechen –
worauf es hinaus wird laufen,
wenn so viele sich drum raufen.
Alle wollen nur das Eine:
einen echten Wohlfühlort.
Nun amWähler liegt’s alleine,
wen er nehmen will beim Wort.

Higl, 5.12.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Josef Haberstroh kandidiert - unabhängig

Josef Haberstroh  Josef Haberstroh - Bild: privat

"Kurzentschlossen und doch wohl überlegt" hat sich Josef Haberstroh als verwaltungserfahrener Forstmann und unabhängiger "Wahlkirchzartener" um den Posten des Bürgermeisters beworben. Wie er in einer Pressemitteilung weiter schreibt, freuen sich seine Frau und seine drei Töchter (13, 16, 19) gemeinsam mit ihm auf eine interessante Zeit. Josef Haberstroh wurde 1964 in Villingen geboren. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Aufgewachsen ist er zusammen mit drei Geschwistern auf dem landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb seiner Eltern in Obersimonswald. Nach dem Wirtschaftsabitur in Furtwangen folgte ein Studium der Agrarwissenschaften in Stuttgart/Hohenheim. Josef Haberstroh wechselte dann an die Fachhochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg am Neckar, die er mit dem Abschluss Diplomforstingenieur verließ. Danach leistete er Zivildienst beim BUND. Nach einem halbjährigen Sondereinsatz im Management der Holzkonservierung nach der Sturmkatastrophe Vivien/Wiebke wurde ihm die Stelle des Büroleiters im damaligen Forstamt Kirchzarten übertragen. Hier hat er unter anderem aktiv an zwei Verwaltungsreformen mitgewirkt. Seit 2005 ist Josef Haberstroh Verwaltungsleiter und zeitweise stellvertretender Forstbezirksleiter des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald in Kirchzarten. Dadurch hat er umfangreiche Kenntnisse in der Landes- und Kommunalverwaltung. Derzeit nimmt er am Führungskräftenachwuchsprogramm des Landkreises teil. Zu seinem ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Engagement gehören die Mitgliedschaft im Pfarrgemeinderat der katholischen St.-Gallus-Gemeinde Kirchzarten, verbunden mit den Aufgaben des Stiftungsrates, des Dekanatsrates und des Kooperationsausschusses der Seelsorgeeinheit, Kontakte zur evangelischen Heiliggeistgemeinde im Sinne einer lebendigen Ökumene, Unterstützung des Projektes Schülerhaus durch tatkräftigen Holzeinschlag zusammen mit Forstkollegen, Vorstandsmitglied der freien Waldorfschule Freiburg-Wiehre und Mitgliedschaft bei den Freiburger Jagdhornbläsern und des Kirchenchores Kirchzarten. Josef Haberstroh geht gerne wandern, Ski fahren und schwimmen, musiziert und ist ein begeisterter Hobbykoch. 
11.11.2008

 

Endlich eine Frau: Eva Kanngiesser aus St. Wilhelm kandidiert

Eva Kanngiesser

Als erste Frau interessiert sich Eva Kanngiesser – www.buergermeisterin-kanngiesser.de  – für von Oppens Nachfolge in der Talvogtei Kirchzarten.

Foto: Privat

Kirchzarten (glü.) Vor einer Woche noch machte sich Kirchzartens Hauptamtsleiter Sigmund Lehmann Sorgen darüber, dass erst zwei Bewerbungen für die Nachfolge seines Chefs Georg-Wilhelm von Oppen vorlägen. Kirchzarten sei ja nun schließlich mehr als eine attraktive Gemeinde! Nun sind es bereits vier, denn nach Bernd Engesser am Montagabend kam am Dienstagnachmittag, lange nach „Dreisamtäler“-Redaktionsschluss, mit Eva Kanngiesser aus Oberried-St. Wilhelm endlich auch eine Frau auf die Wahlliste. Und wenn die Gerüchteküche stimmt, ist die Liste längst noch nicht vollständig....

 Eva Kanngiesser präsentiert sich auf ihrer Internetseite www.buergermeisterin-kanngiesser.de . Und die ist professionell von Jeanette Haser gestaltet, mit Kirchzartens Wappen im Blickpunkt neben Kanngiessers Foto. Die 52-jährige Juristin ist ledig und setzt seit 2006 ihren eigenen Hof in St. Wilhelm instand und bewirtschaftet ihn. Ihre Liebe gilt der Landwirtschaft und dem Natur- und Artenschutz; ihre Hobbys sind das Reiten sowie die Zucht von Vollblut-Arabern und die artgerechte Haltung von sieben Gänsen – in St. Wilhelm kann die gebürtige Freiburgerin Natur pur erleben. Nach dem Jurastudium war sie an der deutsch-französischen Handelskammer in Paris bei der Ansiedlung und Gründung von Gewerbeunternehmen zuständig. Seit 1992 arbeitet sie als selbständige Rechtsanwältin in Freiburg. Die Ziele von Eva Kanngiesser, für die ihre „Parteilosigkeit Garant dafür ist, dass ich als Bürgermeisterin nur dem Gemeinwohl verpflichtet bin“, sind noch recht allgemein gehalten. In intensiven Gesprächen in Kirchzartens Innerort spürt sie aber bereits seit Wochen die Verbesserungswünsche der Bürger(innen) auf. „Kirchzarten soll attraktiver werden!“ überschreibt sie ihr (Kurz-)Programm. Sie will dafür mehr Bürgernähe schaffen, z.B. durch regelmäßige Bürgergespräche und verbesserte Öffnungszeiten des Rathauses. „Die Standortbedingungen für neue und alte Betriebe verbessern und damit Arbeitsplätze sichern, erhalten und schaffen“, liegt ihr genauso am Herzen wie verbesserte Angebote für Jugendarbeit: „Damit auch der in Kirchzarten beginnenden ‚Randale’ Einhalt geboten werden kann.“ Zukünftige Planungen seien im breiten Dialog unter Berücksichtigung des Naturschutzes zu erörtern, schließlich sollte die nachfolgende Generation „vernünftige Lebensbedingungen vorfinden“. Und – last but not least – will Eva Kanngiesser die Finanzen mit einer soliden Haushaltspolitik weiter konsolidieren und „erst dann Geld ausgeben, wenn wir es erspart haben“.
Gerhard Lück, 16.10.2008, www.dreisamtaeler.de

 

 

Burgermeischterwahl

Morn isch Burgermeischterwahl,
alles rennt zum Wahllokal,
jeder drait ä Zettel iine
dert in selli Wahlkabine,
macht si Krizli ins Quadrat,
faltet alles akkurat,
steckt’s Papier in Umschlag nii,
goht zum Zettelkaschte hii,
losst si Stimm in d Urne gheie,
macht ä Schnuufer, dued sich freije.

Wahlhelfer un - helferinne
hen’s be-äugt, s mueß alles stimme
mit de Stimme vun de Wähler,
was nit stimmt, des wär ä Fähler,
un ä falschi Stimm könnt fähle
obends no bim Stimmezähle,
un mr mießt de Burgermeischter
no dennoo grad nomol wähle
un sell hätt is grad noch gfählt!

Drum isch wichtig: richtig gwählt!!
Stefan Pflaum, 16.10.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Bernd Engesser kandidiert zum Bürgermeister: Parteilos, engagiert

Zur Bürgermeisterwahl in Kirchzarten wird auch Bernd Engesser als Kandidat antreten. Dies teilte er gestern in einer Presseinformation mit.

Seit mehr als 26 Jahren sei er politisch engagierter Bürger in Kirchzarten. Er kandidiere als parteiloser und unabhängiger Bürger, er wolle der Vertreter der vielfältigen Initiativen und bürgerschaftlichen Aktivitäten seiner Gemeinde an der Spitze der Verwaltung sein, schreibt En-gesser. Bernd Engesser ist 49 Jahre alt und lebt seit etwa 26 Jahren in Kirchzarten. Geboren und aufgewachsen ist er in Tennenbronn, heute Ortsteil von Schramberg. Er ist seit 25 Jahren verheiratet und hat drei inzwischen erwachsene Kinder. In Freiburg und Ulm studierte er Politik, Geschichte und Wirtschaftsmathematik. Nach Abschluss des Studiums machte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann und bildete sich über Jahre zum Financial Adviser fort. Seit fünf Jahren ist er selbstständiger Finanzplaner in Kooperation mit einem Frankfurter Finanzdienstleister und hat dort die bundesweite Leitung des Bereichs Vermögensanlage in Wertpapieren. Politisch ist Bernd Engesser seit seiner Jugend aktiv, zunächst mit der durch Gerhard Eppler geprägten SPD Baden-Württemberg sympathisierend, später bei der Gründung der Grünen beteiligt. In dieser Zeit entstand der Ortsverein Dreisamtal der Grünen, für den er in den Gemeinderat Kirchzarten gewählt wurde. Aktivitäten in der Friedensbewegung und im Widerstand gegen die geplante B 31-Ost prägten jene Zeit. Seit etwa 20 Jahren ist Bernd Engesser parteilos. Er bezeichnet sich als überzeugter Liberaler mit ökologischer Grundrichtung, als solcher passe er zu keiner der existierenden Parteien. Deshalb engagiere er sich gezielt in Bürgerinitiativen und Vereinen, wie jüngst als Gründungs- und Vorstandsmitglied im Verein Schülerhaus Dreisamtal. Die Funktion eines Bürgermeisters sieht Engesser als die eines Vermittlers der Bürgerinteressen in den Verwaltungsprozessen. Notwendig sei deshalb eine Persönlichkeit, die in engem Kontakt mit den engagierten Bürgern deren Ideen und Anliegen aufnimmt, mit dem Gemeinderat Realisierungsmöglichkeiten prüft und dann die Fachkompetenz der Verwaltung nutzt,um die Realisierung zu erreichen. Dabei sei sowohl ein Denken aus "Verwaltungssicht" als auch aus "juristischer Sicht " hinderlich, weil da zu oft die Antwort folge, "das geht nicht" . Die Antwort bei sinnvollen Anliegen müsse aber sein, "ja, das wollen wir" . Und dann müsse die Frage gestellt werden: "Wie können wir des umsetzen?" , auch wenn dafür eventuell Verwaltungsabläufe und Gesetze geändert werden müssten. Wichtig ist für Engesser nach seinem liberalen Ansatz, dass die Kommunalverwaltung sich nicht um "alles" kümmere, sondern möglichst viel den Bürgern selbst überlasse. "Wir brauchen keine Übervater Staat mit behindernder Bürokratie, sondern möglichst viel Freiheit," stellt er fest. Die Kernaufgabe der Kommune sei die Schaffung guter Infrastruktur und die Unterstützung der bürgerlichen Initiativen.
15.10.2008, BZ

Bernd Engesser, St. Johannes Weg 8, 79199 Kirchzarten, Tel 07661 989600
bmwahl@engesser-online.de
http://www.engesser-kirchzarten.info/


So sehen ehrenamtliche Richtfestler aus! Vorstand des Schülerhauses Dreisamtal am 22.6.2007
So sehen ehrenamtliche Richtfestler aus! Vorstand des Schülerhauses Dreisamtal am 22.6.2007 (Bernd Engesser links)


Bernd Engesser – Erster Kirchzartener auf der Liste
Wenn auch noch bis zum 10. November 2008 um 18 Uhr Zeit ist für eine Bewerbung auf den Bürgermeisterstuhl in Kirchzartens Talvogtei, liegt dennoch bereits die dritte Bewerbung vor. Bewerben sich bisher mit Axel de Frenne und Andreas Hall zwei Freiburger Bürger, hat jetzt der erste einheimische Kandidat den Hut in den Ring geworfen. Seit Montag, dem 13. Oktober liegt dem Wahlausschuss offiziell die Bewerbung von Bernd Engesser aus dem St. Johannes Weg in Zarten vor. Der 49-jährige Vater von drei erwachsenen Kindern ist seit 25 Jahren verheiratet und lebt seit 26 Jahren als – wie er schreibt – „politisch engagierter Bürger“ in Kirchzarten. Geboren und aufgewachsen ist Engesser in Tennenbronn, das heute ein Ortsteil von Schramberg im Schwarzwald ist. Nach dem Abitur studierte er Politik, Geschichte und Wirtschaftsmathematik und schloss eine Ausbildung zum Bankkaufmann an. Seit 2003 ist er als selbständiger Finanzplaner tätig.
Politisch seit Jugendjahren aktiv sympathisierte Bernd Engesser zunächst mit der SPD, war dann aber an der Gründung der Grünen beteiligt, für die er auch im Kirchzartener Gemeinderat saß. Er war in der Friedensbewegung aktiv und kämpfte gegen die B31neu. Seit zwanzig Jahren ist er parteilos, was er so begründet: „Als überzeugter Liberaler mit ökologischer Grundausrichtung passe ich zu keiner der existierenden Parteien.“ Er engagiere sich gezielt in Bürgerinitiativen und Vereinen. So ist er im „Schülerhaus Dreisamtal e.V.“ und zahlreichen Vereinen aktiv. Als Bürgermeister versteht sich Engesser, wenn er denn gewählt wird, als Vermittler der Bürgerinteressen in den Verwaltungsprozess. Denken aus „Verwaltungs- oder Juristensicht“ sei ihm zuwider. Kernaufgabe der Kommune sei für ihn, eine gute Infrastruktur zu schaffen und bürgerliche Initiativen zu unterstützen. Wichtige Themen sind für ihn: Energie, Verkehr, Familie, Kultur, Bürgerschaftliches Engagement und Wirtschaft. So habe das Dreisamtal das Potential, durch Nutzung aller regenerativen Ressourcen aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse energieautark zu sein. Er will sich für den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomenergie und die sofortige Schließung des Kernkraftwerkes Fessenheim einsetzen. Die Verkehrswege für den Individualverkehr seien mehr als ausreichend, der Lärmschutz dagegen noch nicht. Beim ÖPNV müsse noch nachgebessert werden. Für Bernd Engesser ist ein kinder- und jugendfreundliches Kirchzarten ein lebenswertes Kirchzarten. Die Jugendarbeit von AJ und AC sowie der Vereine wolle er fördern. Alle Kinder und Jugendlichen sollten die gleichen Bildungschancen erhalten. Ältere Menschen seien mit ihrem Wissens- und Erfahrungspotential wertvoll für das Gemeindeleben. Und auch bei den kulturellen Angeboten sieht der dritte Kandidat enormen Nachholbedarf. Bürgerschaftliches Engagement ist für Bernd Engesser wichtig: „Die Aktiven in Vereinen, Initiativen und Interessengruppen sind die Gestalter einer aktiven Gemeinde.“ Nicht zuletzt unterstreicht Engesser in seinem Wahlprogramm die Bedeutung von Handel, Industrie, Handwerk, Gastronomie, Landwirtschaft und Tourismus. Deshalb wolle er eng mit dem Gewerbeverein Kirchzarten zusammenarbeiten.
Gerhard Lück, 16.10.2008, www.dreisamtaeler.de

Bernd Engesser

Als erster Bewerber aus Kirchzarten hat sich jetzt Bernd Engesser für die Nachfolge von Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen beworben.

Bild: Privat

 

 

Rotbach/Höllenbach und Osterbach/Dreisam barrierefrei

Große Felsbrocken bremsen jetzt den rasanten Lauf des Wassers / Die alten Wehre wurden abgebrochen

Dreisam und Rotbach sind jetzt barrierefrei - zumindest auf Kirchzartener Gemarkung. Die Gemeinde hat nach und nach alle Wehre in den beiden Flüssen zu rauen Rampen umbauen lassen, zuletzt zwei Wehranlagen im Rotbach auf Höhe der Tarodunumschule in Burg. Von Mitte Mai bis Mitte Juli wurde hier gebaut. Der Umbau hat die Gemeinde rund 70 000 Euro gekostet. Die Kosten blieben damit im Plan. Der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats hat sich den runderneuerten Bachlauf diese Woche vor Ort angeschaut. Das Ergebnis sei in zweifacher Hinsicht optimal, sagte der verantwortliche Ingenieurbiologe Stefan Versemann: Erstens sei durch die Rampen und die wieder hergestellte Uferbefestigung der Hochwasserschutz gewährleistet. Zweitens stimme auch die Ökobilanz, weil die Rampen für Fische kein Hindernis sind, anders als die alten Wehre. Die Wehranlagen stammten noch aus der Zeit der Wiesenwässerungswirtschaft, die zuletzt in den 60er Jahren betrieben wurde. Mit Hilfe der Stauwerke wurde Wasser aus dem Bach durch schmale Gräben auf die Wiesen geleitet. Im Laufe der Jahrzehnte sind die Wehre aber baufällig geworden. Das untere Wehr am Rotbach, beim Fußgängersteg, war sogar in der Mitte gebrochen und nur provisorisch geflickt. Das obere Wehr war durch rückschreitende Erosion gefährdet. Einem größeren Hochwasser hätten wohl beide nicht mehr standgehalten. Denn der Rotbach — auch Höllenbach genannt — fließt durch sein starkes Gefälle besonders schnell. Das Wasser habe an den steil abfallenden, mannshohen Wehranlagen enorme Kräfte entwickelt, erläuterte Versemann. Obendrein war der Uferbereich zwischen den beiden Wehranlagen ausgewaschen. Einige Bäume waren nicht mehr fest verwurzelt, manche sogar schon abgestorben. Die Bäume wurden im Februar dieses Jahres gefällt. Daneben wurden auch noch weitere, gesunde Bäume "auf den Stock gesetzt", wie Versemann sagte. Sie seien zwar gefällt worden, trieben von unten wieder aus. Das Ziel ist laut Versemann, dass am Ufer möglichst unterschiedliche Bäume stehen sollen. Alte und junge, große und kleine, Ulmen und Erlen, Eschen oder Ahorn. Diese Vielfalt bringe Stabilität, so Versemann. Denn "eine geschlossene grüne Wand aus hohen Bäumen" , wie sie bisher das Ufer säumte, kippe bei einem Sturm oder unter Nassschnee schneller um. Insgesamt mussten zwischen 50 und 70 Bäume weichen. Dadurch fällt nun auch mehr Licht auf den Bach. Der Bauhof werde künftig dafür sorgen, dass sich die Baumvielfalt am Ufer die Waage hält, sagte Georg Straub vom Bauamt. Das südliche Ufer ist neu befestigt worden. Am Nordufer wurde der Bereich, der an den Fußgängersteg grenzt, abgeflacht. Der Wassergraben, der durch das Schul- und Spielplatzgelände fließt, wurde erhalten. Die Rampen selbst sind jeweils 22 Meter lang und haben eine Neigung von etwa 7,5 Prozent. Mit ihrer rauen Oberfläche sind sie natürlichen Steilstrecken in Flüssen nachgebildet. Wuchtige Felsbrocken bremsen die reißende Strömung. Alles in allem wurden 900 Tonnen Hartgestein verbaut. Trotzdem ist der Rotbach nach dem Umbau näher an der Natur als vorher, weil die künstlichen Barrieren weg sind. Deshalb könne die Gemeinde den Umbau voraussichtlich komplett in ihr Ökokonto einbuchen, betonte Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen. Eine solche Renaturierung entspricht auch den Zielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Kirchzarten war laut Versemann schon seit elf Jahren mit den Wehren in Dreisam und Rotbach beschäftigt. Dieses Jahr wurde außerdem der Osterbach im Bereich der Talvogtei renaturiert. Die Arbeiten folgen einem so genannten Gewässerentwicklungsplan, nach dem nun noch weitere Baustellen in anderen Bächen anstehen.
Barbara Schmidt , 10.10.2008, BZ

 

Die Brüder Georg, Peter, Thomas und Ulrich Zipfel

Von Georg, Peter, Thomas und Ulrich Zipfel spricht man im Freiburger Raum von den "Langlauf-Zipfels" . Denn die Brüder haben den Langlauf geprägt wie keine andere Familie der Region: Insgesamt hat die Kirchzartener Skilanglauffamilie Zipfel rund 40 Deutsche Meistertitel gesammelt. Georg ist mit 55 Jahren der älteste Bruder, er schrieb Langlaufgeschichte. In den 70er Jahren war er in Deutschland nahezu ungeschlagen. Bereits als Junior heimste er internationale Erfolge ein. 1973 siegte er bei den Junioreneuropameisterschaften. Drei Jahre später belegte er als bester Mitteleuropäer den siebten Platz bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck. 1972 nahm der damals 18-jährige Georg Walter Demel den Deutschen Meistertitel ab. "Das war hart für Walter, von einem Jungspund geschlagen zu werden", erinnert sich Georg Zipfel. Walter Demel war 18 Jahre älter als Georg, und er wurde so etwas wie ein sportlicher Ziehvater für ihn. "Walter und ich waren unzertrennlich", so Zipfel. Sie waren auf allen Lehrgängen zusammen, haben gemeinsam trainiert und auch mal die eine oder andere Dummheit gemacht, die dem Trainer nicht so gut gefiel. Einmal sind sie mit Walters Buckel-Käfer außerhalb der Wettkampfplanung zu einem Weltcuprennen im Schweizer Jura gefahren. "Dann ist uns das Benzin ausgegangen und wir mussten ein Stück zu Fuß gehen." Sie seien eben heiß auf jeden Wettkampf gewesen, berichtet Georg. Er holte sich auch 1974 und 1979 den Deutschen Meistertitel. Mitte der 70er Jahre kam Peter Zipfel ins Spiel: 1976, 1977 und 1981 siegte Peter bei den Deutschen Meisterschaften auf der 15-Kilometer-Strecke. Auch international fiel Peter, genau wie sein großer Bruder, früh auf: Bereits mit 20 Jahren sicherte er sich beim Holmenkollen in Oslo den vierten Platz und galt somit als bester Nachwuchssportler. Bei den Olympischen Spielen 1980 lief er mit der Staffel (4 x 10 km) ebenfalls auf den vierten Platz.
Aber nicht nur im Langlauf galt Peter als großes Talent, auch in der Leichtathletik dominierte er 1985 die Bergläufe. Peter ist mit 52 Jahren der drittälteste Bruder und mit einer Körpergröße von 1,85 Metern der Größte der Zipfel-Brüder. Als er 1985 mit seinen 78 Kilo erster Deutscher Meister im Berglauf wurde, trauten die gegen ihn laufenden Leichtgewichte ihren Augen nicht. "Mein Bruder mit seinen breiten Schultern sah aus wie ein Exot unter den Läufern" , sagt Thomas Zipfel. "Ich bin mit der Spitze losgestartet und wusste, wenn ich dran bleiben kann bis 300 Meter vorm Ziel, dann hau ich ihnen ab. Denn im Sprint war ich stärker" , erzählt Peter Zipfel, bei dem sogar der berühmte Bergläufer Charly Doll öfters das Nachsehen hatte.
Thomas Zipfel ist 53 Jahre alt und nicht nur durch den Langlauf, sondern vor allem als Künstler bekannt geworden. Seine Cartoons sind auf sämtlichen sportlichen Veranstaltungen zu sehen: Freiburg-Marathon, Black Forest Ultra Bike Marathon, Tour de Ski — um nur einige zu nennen. Mit der Staffel (4 x 10 km) holte Thomas dreimal den Deutschen-Meistertitel in den Jahren 1977, 1978 und 1980. Schon als Junior — das war bei den Zipfels eben so üblich — durfte er sich über Erfolge freuen. Wenn die Zipfel-Brüder am Schwarzwaldmarathon, der über 60 Kilometer von Schonach nach Hinterzarten führt, mitmischten, dann pflegten sie ihn zu gewinnen. Georg absolvierte die Strecke in der fantastischen Zeit von 2:43 Stunden; Peter siegte dreimal in Zeiten um die 2:45 und Thomas finishte in 2:58. "Einen Bruder hatte ich immer vor mir" , lacht Thomas, der das gelassen nahm.
Ulrich, mit 42 Jahren der jüngste der insgesamt sieben Zipfel-Geschwister, war von 1985 bis 1991 Nationalmannschaftsläufer. "Die Juniorenmannschaft, das waren meine Freunde" , sagt er. 1987 und 1991 nahm er an den Weltmeisterschaften im Skilanglauf teil. Bekannt ist Ulrich, genannt Uli, genau wie sein Bruder Peter, auch durch das starke Engagement im Behinderten-Wintersport. "1991 hatte ich auf einem Lehrgang im Leistungszentrum Herzogenhorn zum ersten Mal Kontakt mit behinderten Langläufern", berichtet er. Er verstand sich auf Anhieb mit dem sehbehinderten Biathleten und Skilangläufer Frank Höfle. 1992 lief er bei den Paralympischen Winterspielen in Albertville mit Höfle zu drei Goldmedaillen: auf der Langstrecke sowie auf der Kurzstrecke und im Biathlon. Frank Höfle und Uli Zipfel wurden das Erfolgsteam der Jahre 1991 bis 2003: Insgesamt holte das Duo neun Weltmeistertitel. Anschließend startete Uli 2003 bis 2006 mit dem blinden Biathlet Willi Brem aus Freiburg, mit dem er ebenfalls zu Biathlon-Olympiasieg und Weltmeistertitel lief.

Peter Zipfel war in den Jahren 2000 bis 2004 als Cheftrainer der Behinderten-Nationalmannschaft tätig. "Das war eine schöne Zeit, heute geht aber die Familie vor" , sagen Peter und Uli. Alle vier Zipfel-Brüder haben Familie mit jeweils zwei Kindern. Auch im Familienteam trat das Langlauf-Brüder-Quartett öfters an, zum Beispiel belegten sie bei den Deutschen Meisterschaften (4x10- km-Vereinsstaffel) in Bubenbach 1984 den fünften Platz.
Ulrich ist heute Physiotherapeut, Peter Grafiker, Thomas Lehrer und Künstler und Georg arbeitet als Langlaufexperte in verschiedenen Funktionen in der DSV-Trainerschule, als sportlicher Leiter der Junioren-WM in Hinterzarten, als Trainer im Schwarzwald und Rennleiter bei diversen Weltcups. Dazu wird er vom internationalen Skiverbands Fédération Internationale de Ski (FIS) eingesetzt. "Wir haben noch mit Holzski angefangen. Was sich in den letzten 30 Jahren im Langlauf im Bereich Material und Training getan hat, ist unglaublich. Am liebsten wäre ich noch mal 15 mit all der guten Ausrüstung und hätte gerne einen Trainer, der nach den heutigen wissenschaftlichen Kenntnissen trainiert, das wär’s" , sagt Georg.
Irina Strohecker, 26.9.2008, www.badische-zeitung.de

 

Andreas Hall zweiter Bürgermeister-Kandidat in Kirchzarten

Andreas Hall ist der zweite Kandidat für die Kirchzartener Bürgermeisterwahl, die jetzt wohl erst am 7. Dezember stattfindet.
Foto: Gerhard Lück

Wenn wundert es, dass die Dreisamtalmetropole Kirchzarten auch für Bürgermeister ein begehrenswerter Arbeitsort ist. Und so meldete sich am Tag der Veröffentlichung der Stellenausschreibung mit dem 38jährigen Diplom-Verwaltungswirt (FH) Andreas Hall bereits ein zweiter Kandidat. „Bürgermeister in Kirchzarten zu sein, ist genau das, was ich möchte“, sagte Hall am vergangenen Sonntag gegenüber dem „Dreisamtäler“. Er nutzte den autofreien Sonntag, um sich bereits bei vielen Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen. Hall wohnt mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern im Freiburger Stadtteil Waldsee. Er habe schon immer großes Interesse am Leben in Kirchzarten gehabt. Andreas Hall studierte an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl und ist seit 1994 beim Regierungspräsidium Freiburg beschäftigt. Dort war er sechs Jahre lang Grunderwerber in der Straßenbauabteilung – eine Tätigkeit, in der besonders Verhandlungsgeschick und Einfühlungsvermögen gefragt waren. Seit 2000 ist er in der Stabsstelle des Regierungspräsidenten für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und europäische Angelegenheiten zuständig. Seine Ausbildung für den gehobenen Dienst führte Andreas Hall in das Bürgermeisteramt Donaueschingen und in das Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis, wo er über zwei Jahre hinweg in mehreren Fachbereichen gearbeitet hat: „Ich kenne somit alle kommunalen Verwaltungsebenen und fühle mich bestens für die Arbeit im Rathaus gerüstet.“ Andreas Hall wurde 1970 in Tübingen geboren und wuchs in Donaueschingen auf. Seit 1999 ist er mit der Rechtsanwältin Elke Hall verheiratet: „Ich bin ein Familienmensch.“ Im Ehrenamt ist Andreas Hall politisch aktiv. Er ist Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Freiburg-Waldsee und stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender in Freiburg. Neben seinem politischen Engagement ist Andreas Hall noch ehrenamtlicher Beirat der Justizvollzugsanstalt Freiburg sowie Mitglied im Freiburger Münsterbauverein und im Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee. In den kommenden Wochen wird sich Andreas Hall in Kirchzarten und den Ortsteilen vorstellen und das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen. Samstags wird er auf dem Wochenmarkt in Kirchzarten präsent sein. Weitere Termine sind auf seiner Homepage www.andreas-hall.info  zu finden und werden jeweils auch in der Presse bekannt gegeben.
Gerhard Lück, 22.9.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Praxis zur ganzheitlichen Entspannung von Carola Waldvogel

Kirchzarten (glü.) „Das Herz erfüllt mit Zärtlichkeit, die Augen mit Lachen, die Füße mit Tanz und die Arme mit Kraft, die Ohren mit Musik, die Nase mit Wohlgerüchen, der Körper mit Massage und die Seele mit Freude.“ Mit diesen Worten bringt Carola Waldvogel die Philosophie ihrer neuen Wohlfühl-Oase in Kirchzartens Josef-Saier-Straße 10 auf den Punkt. Anfang der Woche, genau zum Vollmond, hatte sie „Tag der offenen Tür“. Interessierte Menschen nutzten die Gelegenheit, sich über ihr großzügiges Angebot zu informieren. Entsprechend ihrem ganzheitlichen Anspruch ist das Angebot an Massagetechniken vielfältig und umfassend. Von der „normalen“ Ganzkörpermassage, der Rückenmassage über Heilmassagen, Aromaölbehandlungen, Abhyanga-Massagen oder Fußreflexzonenmassagen bis hin zu Lymphdrainagen, Atemübungen oder Kopf-Nacken-Massagen gibt es nichts, was Carola Waldvogel für das Wohlfühlen ihrer Kundinnen und Kunden auch noch tun könnte. Gerne gibt sie ihr Wissen und Können weiter. So bietet sie Massagekurse für Paare oder Freunde ab vier Personen an. Carola Waldvogel bringt für ihre neue Wohlfühl-Oase jede Menge Erfahrung und Ausbildung mit. Sie lernte Homöopathie und Bachblütentherapie, Fußreflexzonenmassage und seit 2005 besucht sie Kurse in „Traditioneller Chinesischer Medizin“ und „Tunia-Massage“. Sie will ihren Kunden helfen, im Einklang von Körper und Seele innere Ruhe und Frieden zu finden. Gerade mit gezielten Atemtechniken kann sie dabei helfen. In einer eigenen Praxis in St. Märgen sowie in der Mitarbeit im Wellnessbereich verschiedener Luxushotels der Region hat sie praktische Erfahrungen gesammelt. Termine bei Carola Waldvogel sind von Montag bis Samstag nach Vereinbarung möglich. Sie ist unter der Telefonnummer 07661 9035245 zu erreichen. Viele interessante Informationen sind auf ihrer Internetseite www.carola-waldvogel.de  zu finden. Gerne kommt sie auch zu Hausbesuchen. „Ich will den Menschen ganzheitlich berühren, seine Blockaden lösen, das Immunsystem stärken, damit er sich selbst findet und annimmt“, ist Waldvogels großer Wunsch.
Gerhard Lück, 22.9.2008, www.dreisamtaeler.de

  

 

Arbeitskreis „Familienfreundliches Kirchzarten“ erarbeitet Broschüre

„Es war eine intensive Recherche-Arbeit, die wir für die Erstellung dieses Leitfadens betrieben haben“, sagte Brigitte Mattes, eine der acht Frauen des Arbeitskreises „Familienfreundliches Kirchzarten“, der über ein Jahr mit dem Zusammentragen der Daten beschäftigt war. Die Idee entstand bei einer Veranstaltung des Landkreises zum bundesweiten Projekt „Familienfreundliche Kommune“ 2007, bei der sich spontan dieser Arbeitskreis bildete und seine Arbeit unter dem damaligen Jugendpfleger Martin Geserich aufnahm. Fertig gestellt wurde die Broschüre nun zusammen mit Deborah Kunz, der Leiterin des Kinder- und Jugendbüros Kirchzarten. Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen bedankte sich bei dem engagierten Frauen-Team für ihre akribisch genaue Datensammlung und führte aus, dass Kinder und Jugendliche stark im Fokus der Gemeindearbeit stünden, denn in den Familien und in der Jugend läge unsere Zukunft. „Obwohl die allgemeinen Statistiken einen anderen Trend aufweisen, haben wir bei Kindergärten und Schulen keinen Kinder-Rückgang zu verzeichnen. Offensichtlich spricht sich herum, dass Kirchzarten eine familienfreundliche Politik betreibt und deshalb ziehen erfreulich viele Familien mit Kindern  ins Dreisamtal“, so von Oppen. Die Broschüre mache auf beeindruckende Weise deutlich, wie vielfältig das Angebot in Kirchzarten sei, so Deborah Kunz. Der Arbeitskreis habe dabei ganz bewusst neben dem Baby-, Kleinkinder-, Kinder- und Jugendbereich auch den Seniorenbereich mit dazu genommen und verstehe Familie damit ganz umfassend. Barbara Schweier betonte, dass an der Erarbeitung der Broschüre Frauen mitgewirkt hätten, die Familie von der Geburt der Kinder bis hin zum Pflegen der eigenen Eltern erlebt und damit auch erfahren hätten, wie Familie und damit auch Anforderungen, Bedürfnisse und Unterstützungsbedarf sich in einer ständigen Veränderung befänden. Brauchten junge Familien anfänglich Unterstützung bei der Kleinkindbetreuung, stellten Pflegefälle die veränderte Familie später vor ganz neue Herausforderungen. Oftmals werden Familien mit solchen Veränderungen unvorbereitet konfrontiert, gerade dann soll dieser Leitfaden, in dem Anlauf-, Kontakt- und Beratungsstellen detailliert aufgelistet sind, eine Hilfe sein. „Dieser Leitfaden ist zum Gebrauch gedacht und sollte  griffbereit neben dem Telefon liegen“, wünscht sich Johanna Birkenmeier. Die Broschüre, deren Umschlagseite von dem Künstler Thomas Zipfel gestaltet wurde, wird in den kommenden Tagen an alle Kirchzartener Haushalte verteilt. Außerdem liegt sie im Kinder- und Jugendbüro und im Bürgerbüro aus.
Dagmar Engesser, 12.9.2008, www.dreisamtaeler.de

 

 

Entlassfeier des Abiturientenjahrgangs 2008 am Marie-Curie-Gymnasium

Die Entlassfeier des Abiturientenjahrgangs 2008 am Marie-Curie-Gymnasium Kirchzarten im Foyer des Schulzentrums Kirchzarten war für alle Beteiligten ein großes Ereignis. Zur Begrüßung der Gäste spielte „The Bluis Reicherd Jazz Quartett“. In den Redebeiträgen von Eltern, Lehrern und des Schülersprechers wurde deutlich, dass die acht- bzw. neunjährige Schulzeit der Abiturienten insgesamt sehr positiv gesehen wurde. Vor allem die Elternsprecher bedankten sich bei den Lehrern für ihre Arbeit in den vergangenen Jahren. Der Schulleiter Franz-Jürgen Zeiser betonte in seiner Rede, dass der diesjährige Abiturientenjahrgang einerseits sehr gute schulische Leistungen erbracht habe, andererseits aber von der menschlichen Seite sehr sympathisch war. Mit Hilfe von chinesischen Sprichwörtern gab er ihnen gute Ratschläge für ihr weiteres Leben. Die anschließende Ehrung der Preisträger unterstrich die guten Leistungen der Abiturienten.
17.7.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Ferienprogramm im Schülerhaus: Variable Zeiten der Betreuung

Ein maßgeschneidertes Ferienprogramm des Schülerhaus Dreisamtal soll in den Sommerferien die Betreuung der Kinder berufstätiger Eltern gewährleisten. Auf dem Programm stehen beispielsweise Olympische Spiele, Minifloßbau, Bodypainting oder eine Schnitzeljagd. Neben dem alltäglichen gemeinsamen Mittagessen wird zum Wochenausklang gegrillt, hierzu sind auch Eltern und Freunde willkommen. Eltern können individuell wählen, ob sie ihre Kinder wochen-, ganz- oder halbtags durch von Erziehern, Erlebnispädagogen und Sozialarbeitern betreuen lassen möchten. Kostenpunkt für die Halbtagsbetreuung sind 50 Euro pro Woche, ganztags 75 Euro, einzelne Tage kosten 16 Euro, halbe Tage 10 Euro, jeweils inklusive Mittagessen.
Anmeldung bei Deborah Kunz im Kinder- und Jugendbüro in der Talvogtei, Tel 07661-39362, : d.kunz@kirchzarten.de, kurzfristig in den Sommerferien bei Joscha Brandhorst, Tel 0151-16536204.
17.7.2008


 

Axel de Frenne will Kirchzartens Bürgermeister werden

Die Grünen im Gemeinderat präsentieren als Erste ihren Kandidaten, einen Mann mit viel kommunalpolitischer Erfahrung

Kirchzarten (glü.) Als erster Kandidat auf die Nachfolge von Kirchzartens Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen hat am Samstagmorgen im Hofgut Himmelreich der Freiburger Rechtsanwalt und Gemeinderat der „Grünen“ Axel de Frenne „den Hut in den Ring geworfen“. Der Fraktionssprecher der Kirchzartener Grünen im Gemeinderat, Eike von Gierke, erklärte vor der Presse, dass der Ortsverein der Grünen am 23. Juni Axel de Frenne mit großer Mehrheit zum Bürgermeisterkandidaten gewählt habe. Um nicht unnötig die Gerüchteküche anzuheizen, hätte sich die Partei entschlossen, de Frenne zeitnah zum Beschluss der Öffentlichkeit zu präsentieren. Axel de Frenne ist jetzt 39 Jahre alt – sollte er gewählt werden, tritt er am 1. Februar als Vierzigjähriger das Amt in der Talvogtei an. Er ist evangelisch und ledig. Als Kind kam de Frenne (das letzte e wird nicht gesprochen!) wegen der beruflichen Aktivitäten des Vaters weit in der Welt umher. Im niedersächsischen Osterholt-Scharmbeck geboren, verbrachte er die ersten fünf Lebensjahre in Stockach am Bodensee. Die ersten beiden Schuljahre erlebte er auf Sri Lanka, besuchte dann das dritte Schuljahr in Haslach im Kinzigtal. Seit 1977 lebt Axel de Frenne in Freiburg. Am Wenzinger-Gymnasium machte er sein Abitur, dem sich eine Banklehre anschloss. Nach dem Zivildienst bei der Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Freiburg studierte er Rechtswissenschaften und Politik – Abschluss als Magister – in Trier, Berlin und Freiburg. Dem ersten Staatsexamen folgte das Referendariat am Landgericht Freiburg. Seit dem zweiten Staatsexamen arbeitet er als Rechtsanwalt in Freiburg. Den Grünen trat er bereits als Vierzehnjähriger bei, seit neun Jahren sitzt er für diese Partei im Freiburger Stadtrat.„Kommunalpolitik ist meine Leidenschaft“, bekennt er, „und Bürgermeister ist ein Traumberuf bei dem man einiges in Bewegung setzen kann.“ Das sei ein Amt, bei dem er sich voll engagieren wolle und bei dem ihn der Umgang mit so vielen unterschiedlichen Menschen enorm reize. Neben seinen umfangreichen beruflichen und persönlichen Erfahrungen bringe er nach neun Jahren als Gemeinderat in der Stadt Freiburg auch viel politische Erfahrung mit. Kirchzarten reize ihn als attraktive Mittelpunktgemeinde im Dreisamtal sehr, da man „hier sehr viel bewegen“ könne. Er habe aber keine Verwandten in Kirchzarten und sei auch (noch nicht!) in keinem Kirchzartener Verein. Er komme völlig unbefangen hierher. Klar sei übrigens, dass er nach der Wahl ganz schnell nach Kirchzarten umziehen werde. Nachdem die Frage der Kandidatur an ihn heran getragen worden sei, habe er sich aber intensiv informiert und könne so schon einige Punkte, die ihn als Bürgermeister bewegen würden, nennen. Als erstes nannte Axel de Frenne das Stichwort Bestandspflege. Gerade im Bereich der Kanalsanierung sei sicher eine Menge zu tun. Über das Kurhaus wolle er sich noch mehr informieren. Hier sei sicher viel auf den Weg zu bringen. Das lebendige Vereinsleben und Bürgerengagement Kirchzartens will de Frenne fördern: „Ohne gesunde Vereine gibt es keine gesunde Kommune.“ Die Natur als größten Schatz nannte er als weitere Herausforderung. Da Großvater und Vater immer mit landwirtschaftlicher Verwaltung zu tun gehabt hätten, seien ihm die Anliegen der Bauern nicht fremd. Und dass der Tourismus in Kirchzarten zu stärken sei zum Beispiel durch noch mehr Angebote für Radtouristen, sei für ihn selbstverständlich. Finanzpolitisch stehe Kirchzarten gut da. In drei bis vier Jahren, aber spätestens zum Ende der ersten Amtszeit, wolle er alle Schulden abbauen. Die Sanierung des Schulzentrums und der anderen Schulen liege ihm am Herzen. Bei den Kindergärten will sich de Frenne für den Ausbau zum Ganztagesbetrieb einsetzen: „Alle Eltern sollen die Möglichkeit der Betreuung von Kindern unter drei Jahren erhalten.“ Die Trägervielfalt wolle er auf jeden Fall stützen. 

Axel de Frenne will neuer Bürgermeister in Kirchzarten werden.

Foto: Gerhard Lück

Klar, dass bei Axel de Frenne das Thema Energiesparen und Energienutzung ganz oben auf der Agenda stehen wird. Er wolle die energetische Sanierung gemeindeeigener Häuser vorantreiben, schließlich gehe Ökologie und Ökonomie Hand in Hand. Beim Thema Verkehr liegt ihm der zweigleisige Ausbau der Höllentalbahn mit Haltepunkt am Birkenhof sehr am Herzen. Neue Formen der Bürgerbeteiligung will de Frenne einführen und einen freundlichen Umgang der Verwaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern pflegen. Schließlich will Axel de Frenne Kirchzarten mehr Selbstbewusstsein nach außen vermitteln – auch im Umgang mit der Nachbarstadt Freiburg. Bis zur offiziellen Kandidatenvorstellung am 13. November im Kurhaus und zum ersten Wahltermin am 23. November sei noch viel Zeit. Bis dahin wolle er sich bei allen Kirchzartener Bürgerinnen und Bürgern persönlich vorstellen und noch intensiver in die aktuellen Fragen und Probleme der Gemeinde einsteigen. Eike von Gierke betonte am Ende des Pressegespräches, dass Axel de Frenne die volle Unterstützung der Grünen im Ortsverband erhalte. „Wir unterstützen mit ihm einen Kandidaten“, so von Gierke, „der durch seine Gemeinderatstätigkeit, seinen fundierten beruflichen Hintergrund sowie seine Persönlichkeit geeignet ist, Kirchzarten als Bürgermeister zu führen.“
17.7.2008, www.dreisamtaeler.de

Etwas weniger Gerüchteküche!
Das mag manche Bürgerin und manchen Bürger überraschen. Der erste Bürgermeisterkandidat hat gute zwei Monate, bevor am 16. September überhaupt die Bewerbungsfrist beginnt, seinen Hut in den Wahlkampfring geworfen. Den Kirchzartener Grünen ist damit ein Coup gelungen, den ihnen sicher nicht viele zugetraut hätten. Dabei ist das doch eigentlich nur ein ehrliches und offenes demokratisches Verhalten. Die Ortsvereinsversammlung hatte Axel de Frenne mit großer Mehrheit gewählt – und es gab somit keinen Grund mehr, ihn geheim zu halten. Schließlich brodelt die Gerüchteküche schon seit Anfang 2007. Da war nach dem Neujahrsempfang der erste Name aus den CDU-Reihen zu vernehmen. Inzwischen sind einige Namen gekommen und wieder gegangen. Man darf gespannt sein, wie die anderen Gemeinderatsparteien jetzt reagieren. Beginnt jetzt das öffentliche „Kandidaten-aus-dem-Hut-zaubern-Spiel“? Oder gibt es vielleicht Fraktionen, die sich den Grünen-Kandidaten genauer anschauen und Gefallen an ihm finden, ihn gar unterstützen? Eines ist jedenfalls klar: Einen ersten ernsthaften Kandidaten kennen wir jetzt – und wir können uns auf einen spannenden Wahlkampf für die von Oppen-Nachfolge freuen!
Gerhard Lück,
Der Kommentar im Dreisamtäler:, 17.7.2008, www.dreisamtaeler.de


 

Realschule Kirchzarten: Lob für Abschlussschüler- Anerkennung für Pädagogen
 

 

93 jungen Menschen erwarben in der Realschule Kirchzarten das nötige Rüstzeug für den Weg ins Berufsleben (4. von links Rektor Ulrich Denzel)

Bild: Monika Rombach


93 junge Menschen entließ Ulrich Denzel, Rektor der Realschule Kirchzarten, und überreichte ihnen bei einer Feier in der Sommerberghalle Buchenbach nach sechs intensiven Jahren des Lernens ihre Abschlusszeugnisse.


Im Rückblick betrachtete er im Dialog mit den Schulsprechern Kerstin Finke und Jonas Zöller die Realschulzeit, auch im Spiegel der Schulreform zur fächerübergreifenden Kompetenzprüfung. Als "Versuchskaninchen" fühlten sich die drei Abschlussklassen deswegen nicht, empfanden sie den Unterricht doch als ansprechender und abwechslungsreicher, vor allem in den gut ausgestatteten Fachräumen. Beide dankten für die vertrauensvolle und tolerante Atmosphäre, bestätigten die Verlässlichkeit der verschiedenen Ansprechpartner und Toleranz gegenüber der SMV-Arbeit (Schülermitverantwortung). Schülern und Schule wünschten die Schulsprecher Offenheit gegenüber SMV-Projekten und regten die Einführung von "Respekttagen" an. Als Höhepunkte der Realschulzeit bleiben ihnen das Projekt "Polis" , freiwillige "Lernsamstage" und natürlich die Abschlussfahrten in Erinnerung. "Dass wir euch gut genug auf das Leben vorbereitet haben, um mit Mut und Zuversicht in die Zukunft zu blicken" , hofft Rektor Denzel. Und beendete seine Ansprache mit dem Wunsch für sie, "gute Freunde zu haben und zu sein und zum Glück anderer beizutragen" , und fügte hinzu: "Nach dem Schritt ins Erwachsenwerden und in eine ungewisse Zukunft dürft ihr euren Eltern rückwirkend ruhig mal richtig dankbar sein!" Es war die "Goldene Kreide" , die die Abschlussklassen jeweils an ihre Klassenlehrer Edith Finckh-Ramseier, Basil Jäger und Darius Pasdar und Fachlehrer als dankende Anerkennung für deren Lehr- und Pädagogikfähigkeiten verliehen. Mit dem Zitat "Gebt mir einen Platz, wo ich stehen kann, und ich werde die Erde bewegen" (Archimedes), wandte sich der Hausherr, Buchenbachs Bürgermeister Wendelin Drescher, den Jugendlichen an der Schwelle ihres selbstständigen Lebens zu. Einen Platz mit Überblick, an dem sie aufrecht stehen und etwas bewegen können, mit fähigen Mitmenschen an ihrer Seite, dem entscheidenden Willen, das Können und die Zivilcourage dazu, wünschte er ihnen allen. Musikalisch hatten die Lehrer den offiziellen Part der Abschlussfeier eröffnet, singend gab der Chor des Gesamtkollegiums der Realschule den nun "Ehemaligen" seine Segenswünsche nach der offiziellen Zeugnisübergabe und Preisverteilung auf den Weg in die Zukunft. Dann folgte der inoffizielle Teil mit reichhaltigem Büfett und buntem Programm.
Monika Rombach , 17.7.2008, BZ

 

 

Schule mit Zukunft: Podiumsdiskussion im Schülerhaus

Die aktuelle Diskussion über die Bildungspolitik an den Schulen beschäftigt natürlich auch Pädagogen, Schüler und Eltern des Dreisamtals. Viel zu große Klassen, jede Menge Ausfallstunden — das sorgt bei vielen für Unmut. Bei einem Informationsabend im Schülerhaus Kirchzarten mit dem Titel "Schule mit Zukunft" kamen Schüler, Lehrer und Eltern im Schülerhaus Kirchzarten miteinander ins Gespräch.

"So kann’s nicht bleiben. Wir müssen etwas tun", meinte Sabine Mühlhaupt, Elternbeiratsvorsitzende und Moderatorin des Abends, gleich zum Auftakt der Veranstaltung. Die Schulen hätten nämlich nicht die passenden Rahmenbedingungen, um ihre Schüler optimal zu fördern, kritisierte sie. Wie es derzeit bei den verschiedenen Schularten aussieht, schilderten Schulleiter anschließend. In der Realschule Kirchzarten habe man mit vielen Ausfallstunden zu kämpfen, berichtete Rektor Ulrich Denzel. Wünschenswert sei der unkomplizierte Einsatz von Vertretungslehrern und von Förderunterricht. "Man muss den Schulen auch Ressourcen zur Verfügung stellen, damit sie ihr Profil bilden können" , so Denzel. Auch im Marie-Curie Gymnasium sei die Versorgung mit Lehrkräften dieses Schuljahr schlecht. Schulleiter Franz Zaiser kritisierte, dass es keinerlei Reserven für den Krankheitsfall gebe. Sehr ungünstig sei der Klassenteiler mit 33 Schülern in der Unterstufe, an dem das Kultusministerium immer noch nicht rütteln wolle. Auf politischer Ebene werde der Lehrerbedarf nicht rechtzeitig ermittelt. Das führe dazu, dass potenzielle Lehrkräfte erst in den Sommerferien zugeteilt würden. Zu spät, so Zaiser, bis dahin stünden nur noch wenige zur Verfügung. Nur an der Hauptschule Kirchzarten ist die Lage relativ entspannt. "Wir haben eine bequeme Situation, weil wir kleine Klassen haben" , sagte Peter Bueb, der als Lehrer dort unterrichtet. Das Problem sei eher die Schülerflucht. Für das kommende Schuljahr gebe es gerade mal 13 Anmeldungen für die fünfte Klasse. Das habe wiederum Folgen für die Realschule, so der Tenor des Abends. Viele Eltern wollten ihr Kind wenigstens an der Realschule sehen. Gleichzeitig schreckt neuerdings eine große Zahl vor dem G 8 zurück, so dass auch diese Schüler in der Realschule landen. "Wir habe bis zu 40 Prozent Schüler mit Gymnasialempfehlung" , bestätigte Ulrich Denzel.
Die Tendenz bei Lehrern, Eltern und Schülern sei klar, fasste Sylvia Kugler, Begründerin der Initiative "Schule mit Zukunft" zusammen. Künftig müsse das Lernen länger gemeinsam stattfinden. Die langen Wartelisten an privaten Schulen zeigten, dass an staatlichen Einrichtungen viel versäumt werde. Sowohl leistungsschwächere als auch leistungsstarke Kinder könnten nicht ausreichend gefördert werden. Vor einem Jahr hat die Elterninitiative eine Protestbewegung auf die Beine gebracht, die inzwischen mit mehr als 70 Städten in Baden-Württemberg vernetzt ist. "Wir werden inzwischen gehört, berichtete Kugler. Noch in diesem Monat seien Vertreter ihrer Initiative zu einem Fernsehauftritt in der SWR-Sendung "Nachtcafé" eingeladen. Man müsse vonseiten der Eltern weiterhin Druck machen, sagten mehrere Teilnehmer des Abends. Als positives Beispiel wurde das Schülerhaus genannt. Auch hier seien Eltern erfolgreich gewesen, indem sie sich beharrlich eingesetzt hätten. "Und wie würde die ideale Schule aus Sicht der Schüler aussehen", so die Frage an den Abiturienten Tim Glawion, der sich bisher als Vorsitzender im Schülerrat Freiburg engagiert hat. Seine Antwort: Es wäre besser, die drei Schularten zu verbinden und einzelne Fächer wie etwa Musik oder Sport gemeinsam zu unterrichten.
Christine Speckner, 30-6-2008, BZ

 

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