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Der Krüttweg -
alter Wirtschaftsweg von Zarten nach Bruckmühle/Neuhäuser
 

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Der Krüttweg wurde im Bereich des Golfplatzes Anfang März 2008 zugeschüttet und gesperrt

Auf dieser Seite sind ALLE veröffentlichten Meinungen (Presseartikel, Leserbriefe, Forenbeiträge, ...) gesammelt und archiviert, die wir zum Krüttweg als Fußgängerweg in Erfahrung bringen konnten. ALLE - also sowohl Befürworter wie Gegner dieser Wegesperrung. Fehlt Ihre Meinung bzw. Idee? Dann erbitten wir Ihre Mail. Vielen Dank.

 Blick vom Attental ins Dreisamtal am 21.6.2007 nach Süden bis Oberried (links) und Neuhäuser
Blick vom Attental nach Süden ins Dreisamtal am 21.6.2007 bis Oberried (links) und Neuhäuser - Krüttweg mitten drin

 

Frage zum Krüttweg: Was bedeutet Krütt?  Krütt = Kraut/Gemüse oder Krütt = Kröte?

Blick nach Norden am 6.3.2008 auf dem "Krüttweg alt" gegenüber Restaurant: Ein Bagger reißt den Weg auf und schüttet ihn mit Muttererde zu

Blick nach Norden zum Wasserschutzgebiet mit Golfplatz, alten Krüttweg alt (gelb) und neu (rot), Wangler-Kreuz (oben rechts) und Neuhäuser-Bruckmühle (unten)

Blick nach Westen am 12.4.2008 zur gesperrten Krüttweg-Brücke über den Krummbach

(1) Blick nach Norden am 6.3.2008
zum Krüttweg alt gegenüber dem Restaurant: Ein Bagger reißt den Weg auf und schüttet ihn mit Muttererde zu
   
Blick nach Norden zum Wasserschutzgebiet mit Golfplatz, alten Krüttweg alt (gelb) und neu (rot), Wangler-Kreuz (oben rechts) und Neuhäuser-Bruckmühle (unten)
 
Blick nach Westen am 12.4.2008 zur gesperrten Krüttweg-Brücke über den Krummbach
   
        
Blick vom Krüttweg nach Osten zum Hinterwaldkopf am 18.8.2008: Heuernte im Dreisamtal Blick nach Westen zu Krüttweg (links), Streuobstgarten und Windrädern am Rosskopf (rechts) am 10.4.2009 Blick nach Norden am 1.10.2010 - vom alten Krüttweg nichts mehr zu sehen
(4) Blick vom Krüttweg nach Osten zum Hinterwaldkopf am 18.8.2008: Heuernte im Dreisamtal Blick nach Westen zu Krüttweg (links), Streuobstgarten und Windrädern am Rosskopf (rechts) am 10.4.2009 Blick nach Norden am 1.10.2010 - vom alten Krüttweg nichts mehr zu sehen
 
Krüttweg am 26.12.2010: Blick nach Süden zum Golfclub    
Krüttweg am 26.12.2010: Blick nach Süden zum Golfclub    

 

Schwerlaster auch auf dem alten ungepflasterten Krüttweg

Auf dem alten und neuen Krüttweg beobachten wir zunehmend Schwerlaster und Servicefahrzeuge im Zusammenhang mit der Golf-Clubhaus Erweiterung. Darunter leidet möglicherweise auch der gepflasterte Bereich und die Brücke über den Bach, aber besonders der noch erhaltene ungepflasterte Bereich. Am Samstag, 28.2. fuhr wiederholt der im Anhang aufgenommene Sandlaster mit Aushub vom
Golfplatz, micht über die Brücke beim alten Krüttweg, sondern, wie schon in den Vorwochen, aussen herum über den neuen Krüttweg wieder auf das Golfplatzgelände. Das ungepflasterte Gelände einschliesslich der Wiese sind dadurch erheblich in Mitleidenschaft genommen und nur schwer begehbar.
2.3.2009, H.Helwig, hehelwig at web.de


 

 

Verhalten von Bürgermeister von Oppen rätselhaft - Bodenhaftung verloren

Gedanken eines Bürgers aus dem Dreisamtal zur Sperrung des Krüttweges auf dem Golfplatzes Kirchzarten

Das Verhalten eines Bürgermeisters, der jahrelang die Geschicke von Kirchzarten geleitet hat, und wie der Name zum Ausdruck bringt, nämlich ein Bürger-"Meister" sein sollte, ist mir rätselhaft. Es muss festgestellt werden, dass Herr von Oppen in Sachen Krüttweg-Sperrung diese meisterliche Bürgschaft abhanden gekommen ist, nachdem er aus seinem Bürgermeisteramt aus Altersgründen ausscheiden wird und nicht mehr auf Wählerstimmen angewiesen ist! Aus diesem Grunde scheint er nur noch seinen Eigeninteressen verpflichtet zu sein und jede Bodenhaftung verloren zu haben. Als Golfclubpräsident möchte er sein jetziges Klientel bedienen und schert sich nicht mehr um die Anliegen seiner ehemaligen "Wähler".
Ist es wirklich eine Zeiterscheinung, immer nur an die eigenen Interessen zu denken? Wo bleibt da die Bürgernähe? Es ist die Abgehobenheit, die in ach so vielen Entscheidungen zur Leitlinie gemacht wird und doch so viel Verdruss und innere Wut bei den Geschädigten hervorruft.
Georg Bauer, FR-Ebnet, 3.7.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Wo bleibt die soziale Verantwortung?

Auch nach Appellen und Bitten in Form von  Pressestimmen und Leserbriefen   bleibt der Golfclub hart und der beliebte Krüttweg weiterhin gesperrt. Die Golfer tun das, was in umstrittenen Fällen oft Erfolg verspricht, sie sitzen die Sache aus und hoffen, dass im wahrsten Sinne des Wortes bald Gras über diese Geschichte wächst.

Die Golfer fühlen sich im Recht, ihr Präsident  Georg von Oppen sagte in einem Interview im "Dreisamtäler", die B 31 Ost sei ein wesentlicher Einschnitt negativer Art für die Sportler. Klar doch,  hier sah  sich von Oppen als Befürworter dieses Straßenbaus in der Pflicht und  ließ als Entschädigung einen der beliebtesten Spazierwege im Freiburger  Osten  sperren. Und dies ungeachtet dessen, dass gerade in Golfplatznähe viele Menschen (beispielsweise an der Bruckmühle)  direkt neben der  besagten Straße leben und Tag und Nacht ihrem Lärm ausgesetzt sind.  Auch ihnen wird nun, so fern sie nicht Golf spielen, der Zugang zum Krüttweg verwehrt. Wo bleibt hier die soziale Verantwortung? Sehr positiv sieht Herr von Oppen, dass auf der neuen asphaltierten Ersatzstrecke viele Radfahrer und neuerdings auch Skater ihrem Sport fröhnen.
Er hat ja Recht, so eine Rennstrecke macht viel Spaß, wenn man nicht gerade zu Fuß unterwegs ist und  möglicherweise schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.  Nicht von ungefähr waren es im wesentlichen ältere Menschen, Mütter mit Kindern und auch Hundebesitzer, die nicht nur die  schönere,  sondern vor allem auch die sichere Strecke über den Krüttweg gewählt haben.
Auch folgende Feststellung des Herrn von Oppen ist bemerkenswert, alle,  auch die Freiburger hätten das Recht gehabt, ihre Ansprüche anzumelden. Letztlich seien es  aber nur die Golfer gewesen, die im Rahmen der Flurbereinigung rechtzeitig ihre Interessen gewahrt hätten.
Keine Frage, die Freiburger wären auf die Barrikaden gegangen, wenn sie geahnt hätten, dass man ihnen nach dem Straßenneubau und dem hierdurch  bedingten schmerzlichen Wegfall großer Naherholungsgebiete im Freiburger Osten ohne Not auch noch den stark frequentierten,  öffentlichen Krüttweg, den es schon lange vor dem Golfclub gegeben hat,  wegnehmen würde. Weiter betont von Oppen in seinem Interview im “Dreisamtäler”, dass die Golfer an einem guten "Miteinander" interessiert seien. “Ein Miteinander, Herr von Oppen, ist jedoch nur möglich,  wenn man andere nicht aussperrt”.
Anita Hohler, 9.6.2008,
Littenweiler Dorfblatt


 

Bürgerverein Littenweiler fordert Aufhebung der Krüttweg-Sperrung

Der Krüttweg am Ostrand Freiburgs wurde bis zu seiner Sperrung von vielen Menschen gerne als Spazierweg genutzt. Er war daher ein wichtiger Teil des stadtrandnahen Erholungsgebietes. Viele Bürgerinnen und Bürger des Freiburger Ostens reagierten deshalb mit Unverständnis auf diese Sperrung. Der vor Jahren zur Umgehung des Golfplatzes angelegte Weg ist kein Ersatz für den nun gesperrten Weg, da insbesondere in den Sommermonaten zahlreiche Fahrradfahrer und Inlineskater diesen nutzen und es daher immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt. Der Bürgerverein hat deshalb Oberbürgermeister Dr. Salomon gebeten, mit der Gemeinde Kirchzarten eine für Fußgänger sinnvolle Lösung zu vereinbaren.

Helga Tries, Buergerverein Littenweiler, 9.6.2008, Littenweiler Dorfblatt

 

Sperrung des Krüttwegs - im Interesse des Golfclubs

Dass der alte Krüttweg über das Golfplatzgelände beseitigt und zur Rasenfläche wurde, erregt nicht nur im Dreisamtal, sondern auch in Freiburg die Gemüter. Georg Wilhelm von Oppen legt in seiner Funktion als Vorsitzender des Freiburger Golfclubs dar, warum der Golfclub den alten Krüttweg zurückbaute

Dreisamtäler: Der Krüttweg wurde jahrzehntelang von den Menschen des Dreisamtals genutzt und bisher war ein Miteinander Golfplatz und Spaziergänger ja auch nie ein Problem. Warum nun kappt der Golfclub diesen sehr beliebten Weg und verweist Spaziergänger auf die asphaltierte Umgehung des Golfplatzes?
von Oppen
: Hierzu gibt es eine lange Vorgeschichte. Der Neubau der B 31 mit vier Fahrbahnen war ein wesentlicher Einschnitt negativer Art für den Freiburger Golfclub. Die Lärmauswirkungen sind auch heute noch erheblich. Im Zuge des Neubaus der B 31 wurde ein neues Wegenetz im Rahmen des parallel veranlassten Flurbereinigungsverfahrens konzipiert. In diesem Verfahren haben wir unsere Interessen angemeldet, unser Clubhaus mit den Außenanlagen an den Golfplatz - unserem Sportgelände - anzubinden. Gegenstand des Wegeplanes auf Grund der Flurbereinigung ist beispielsweise auch der Rückbau der alten B 31 zu einem landwirtschaftlichen Weg mit dem wunderschönen Bachlauf oder eine durchgehende Fuß- und Radwegebeziehung nördlich der Höllentalbahn. In diesem Verfahren, an dem sich jedermann, das heißt auch die Bürgerinnen und Bürger von Freiburg, beteiligen konnten, wurde unserem Anliegen entsprochen. In öffentlicher Gemeinderatssitzung wurde unter dem Vorsitz meines Bürgermeister-Stellvertreters, das heißt ohne meine Mitwirkung, dieses Anliegen unseres Clubs mitgetragen.
Dreisamtäler: Im Dreisamtal gibt es einen Parallelfall: in Littenweiler/Kappel stritten ein Landwirt und Anwohner um die Sperrung bzw. Offenhaltung eines Weges am Hörchersberg. Das Freiburger Umweltschutzamt als zuständige Aufsichtsbehörde lehnte eine Sperrung im Interesse de Allgemeinheit ab. Was unterscheidet diesen Konflikt von dem des Krüttwegs?
von Oppen: Dieser Fall ist mit Sicherheit nicht vergleichbar. Bei uns ist in einem gesetzlichen Verfahren unter Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und unter der Mitwirkung aller Bürgerinnen und Bürger eine neue Lösung gefunden worden. Diese Lösung geht dahin, dass der bisherige Krüttweg um ca. 250 nach Osten verlegt wurde. Die in diesem Zusammenhang kritisierte „Asphaltierung“ geht auf den Wunsch des Gemeinderats der Gemeinde Kirchzarten sowie auf den Wunsch der entsprechenden Landwirte zurück. Sie dient im Übrigen den Radfahrern und neuerdings den Inline-Skatern.
Dreisamtäler: In einer Vielzahl von Leserbriefen wird gefragt, ob hier nicht das Gewohnheitsrecht greife und der Golfclub den Weg gar nicht sperren dürfe?
von Oppen: Vor mehr als drei Jahren wurde durch entsprechende Verkehrszeichen die Regelung herbeigeführt, dass die Zufahrt zum Gelände des Freiburger Golfclub nur noch unseren Mitgliedern und Gästen erlaubt ist. Diese Regelung besteht somit seit vielen Jahren, wurde jedoch neben den Fußgängern, insbesondere von den Radfahrern, Reitern und gelegentlich von PKW-Fahrern ignoriert. Von einem Gewohnheitsrecht kann keine Rede sein. Man könnte uns vielleicht den Vorwurf machen, dass wir die Sperrung nicht rechtzeitig kommuniziert bzw. unmittelbar nach Fertigstellung des neuen Krüttweges vollzogen haben. Ich bin gefragt worden, ob die Sperrung durch die Errichtung eines Zaunes vollzogen wird. Hierzu eine klare Antwort: An einen Zaun ist nicht gedacht!
Dreisamtäler
: Geht es bei der Sperrung des Wegs um mehr? Ist eine Vergrößerung des Golfplatzes in diesem Landzungenbereich entlang des Sackgassen-Krüttwegs geplant?
von Oppen: Es sind im Bereich des Golfplatz-Geländes keine Vergrößerungen geplant. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne auf ein Vorurteil eingehen: Der Golfsport ist in keiner Weise elitär! In Deutschland gibt es zwischenzeitlich über 550.000 eingetragene Mitglieder in 750 Golfclubs. Wir üben einen immer populärer werdenden Sport aus, ein Sport mit Zukunft! Selbstverständlich sind wir an einem guten Miteinander mit allen anderen, die die schöne Landschaft des Dreisamtals nutzen, sehr interessiert.
Dreisamtäler: Vielen Dank für dieses Interview!

Dagmar Engesser, 8.5.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Golfclubhaus eine Etage aufgestockt - Fußweg über Parkplatz?

Der Verein braucht mehr Platz, will aber keinen weiteren Bau in die Landschaft stellen / Regenwasser muss versickern können

Der Freiburger Golfclub darf sein Clubhaus ausbauen. Die Pläne für die Aufstockung hat der Kirchzartener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig bei einer Stimmenthaltung beschlossen. Damit sind gleichzeitig die Pläne vom Tisch, neben dem Clubhaus ein neues Gebäude zu errichten. Der Vereinsvorstand hatte ursprünglich einen Neubau geplant, um mehr Platz für die Clubverwaltung, den Empfang und die sanitären Anlagen zu schaffen. Dann reifte die Idee, einfach das vorhandene Gebäude aufzustocken. Dadurch werden keine unbebauten Flächen verbraucht. Der Golfclub schrieb einen beschränkten Architektenwettbewerb aus und stellte das Ergebnis Anfang dieses Jahres dem Bau- und Umweltausschuss vor. "Der Ausschuss und die Verwaltung waren sich darüber einig, dass das Wettbewerbsergebnis die harmloseste Variante zur Erweiterung der Räumlichkeiten darstellt" , heißt es dazu in der Sitzungsvorlage. Das Clubhaus wird im vorderen Bereich aufgestockt und das gesamte Dach wird saniert. Dank eines hellen Grautons füge sich das Haus besser in die Landschaft ein, erläuterte Bauamtsleiterin Sabine Mertes. Die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt hat zur Auflage gemacht, dass der Weg westlich des Clubhauses auf rund 480 Quadratmetern renaturiert und gepflastert wird, so dass Regenwasser versickern kann. Zudem muss die vor dem Gebäude geplante Mauer als lebendige Natursteinmauer gestaltet werden. Der Gemeinderat billigte die Planung, einzig Horst Meyer (CDU) enthielt sich der Stimme. Letztlich sei der Golfclub ein Sportverein und die Vereinsarbeit habe einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert, meinte Peter Spiegelhalter (FWG). Dieses öffentliche Interesse gelte es gegen den Nachteil, dass dafür ein Gebäude im Außenbereich ausgebaut wird, abzuwägen. Dieser Bauantrag sei, so Rüdiger Althaus (CDU), "eine logische Fortsetzung der Pläne, die mit der Ansiedlung des Clubs vor Jahren geschaffen wurden" . Der Golfclub bringe dem Tourismus und der Wirtschaft im Dreisamtal Vorteile, betonte Althaus.

Grünen-Sprecherin Barbara Schweier schlug vor, "mit dem Golfclub zu reden, ob nicht doch eine fußläufige Verbindung über den Parkplatz möglich wäre". Sie könnte den, wie berichtet, neuerdings für die Öffentlichkeit gesperrten Krüttweg ersetzen. Bürgermeister-Stellvertreter Franz Kromer wollte diese Diskussion nicht mit dem Bauantrag verknüpfen. Kromer hatte für diesen Tagesordnungspunkt den Platz von Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen eingenommen, weil dieser auch Golfclub-Präsident ist. Von Oppen stimmte nicht mit ab. Peter Meybrunn (SPD) nannte es bedauerlich, dass Barbara Schweier sich nicht an die Absprache gehalten habe, das Thema Krüttweg auszusparen. Er warf den Grünen Populismus vor.
Barbara Schmidt , 26.4.2008, BZ

Öffentliche Gemeinderatssitzung am Dienstag, 22.4.208, 18.30 Uhr im Kurhaus, "Raum des Gastes"
6. Stellungnahmen zu Bauanträgen
a) Um- und Erweiterungsbau Clubhaus, Krüttweg 1
mehr: http://www.dreisamportal.de/komkirchzarten/mitteilungsblatt/pdf/m1091.pdf
20.4.2008

Bürgerverein Littenweiler für eine Wiedereröffnung

Für die Wiedereröffnung des mittlerweile gesperrten Krüttwegs beim Golfplatz auf Gemarkung Kirchzarten sprach sich das Gremium in einer mit großer Mehrheit verabschiedeten Resolution aus.
...
bm, 24.4.208, www.dreisamtaeler.de

 

Auszug der Gemeinderatssitzung vom 22.7.1997 sowie Kommentar

Auszugsweise Abschrift aus der öffentlichen Gemeinderatssitzung der Gemeinde Kirchzarten vom 22.07.1997. Bürgermeisterstellvertreter Franz Kromer leitete die Sitzung.

TOP 1: Vereinbarung mit dem Freiburger Golf Club e.V.
Problembeschreibung durch  Herrn Kromer.
Herr Ortsbaumeister Ziegler stellte anhand eines aufgezeigten Planes  die Verlegung des Krüttweges dar.
Beschluß: Der Gemeinderat beschloß mehrheitlich bei zwei Stimmenthaltungen die Zustimmung zum Abschluß einer Vereinbarung zwischen der Gemeinde Kirchzarten und dem Freiburger Golf Club e.V.

Problembeschreibung (dem Sitzungsprotokoll beigefügt ).
Im Zuge des derzeitigen Krüttweges ist eine Brücke über den Krummbach erneuerungsbedürftig. Der Gemeinderat hat im Haushaltsplan 1997 für den Neubau dieser Brücke einen Planansatz von DM 80.000,- aufgenommen. Der Freiburger Golf Club e.V. ist an die Gemeinde herangetreten und hat die Übernahme der Erneuerung auf seine Kosten angeboten.

Vereinbarung zwischen der Gemeinde Kirchzarten und dem Freiburger Golf Club e.V.
vertreten durch seinen Präsidenten Herrn Koch. (dem Sitzungsprotokoll beigefügt )
Der Krüttweg  führt im Bereich der Grundstücke Flst Nr. 382, 382/1, 386 und 386/1 mit einer Brücke über den Krummbach ( Flst Nr. 371)
...
Der Krüttweg ist ein landwirtschaftlicher Weg, der die Wiesen und Ackerflächen zwischen der Dreisam und der Bahnlinie Freiburg-Neustadt erschließt. Ferner dient der Weg als Rad- und Fußweg von Zarten nach Neuhäuser bzw. Freiburg – Ebnet und außerdem für die Erschließung des Golfplatzes und für Flächen der Wassergewinnung der Freiburger Energie und Wasserversorgung (FEW )...
Die Erneuerung der derzeitigen Brücke kann nicht über das Flurbereinigungsverfahren erfolgen, da es sich um eine Unterhaltsmaßnahme handelt.
 ...                                                      
§ 5 Sonstige Vereinbarungen
1. Der Freiburger Golf Club e.V. stimmt zu, dass nach Fertigstellung der Brücke der Krüttweg weiterhin dem bisherigen öffentlichen Fahrverkehr ( Fußgänger, Radfahrer und landwirtschaftlicher Verkehr ) so lange zur Verfügung steht, bis der Krüttweg  im Zuge der Durchführung des Weges- und Gewässerplanes verlegt worden ist und der verlegte Weg dem landwirtschaftlichen Verkehr sowie dem Geh- und Radfahrverkehr übergeben ist. Danach erfolgt eine Schließung des  Krüttweges im Bereich des Golfplatzgeländes.
2. Die Gemeinde verpflichtet sich, die Grundstücke des Krüttweges Flst. Nr. 379/1 (Teileigentum der Gemeinde zu 5/8 ), eine Teilfläche des Grundstückes Flst. Nr. 607/1, Flst. Nr. 611/4 und eine Teilfläche des Grundstückes  Flst. Nr. 618/1 bis zur südlichen Grenze des Flst. Nr. 610 unentgeltlich dem Freiburger Golf Club e.V. zu übertragen.
 ... 
Abgeschrieben von H. Wotschke am 18.04.08 im Hauptamt der Gemeinde Kirchzarten.
 

Kommentar: Schließung bedeutet nicht Rückbau
Für die jetzige Diskussion über die Nutzung des alten Krüttweges ist der Satz: „ Danach erfolgt eine Schließung des Krüttweges im Bereich des Golfplatzes.“ in § 5 Absatz 2 besonders wichtig. Er bedeutet m.E. folgendes:

  1. Die Aussage „Schließung des Krüttweges“ beinhaltet nicht den Rückbau des Weges bzw. seine Beseitigung auf einem beliebig kleinen Abschnitt, denn das steht da nicht. Es würde doch auch niemand auf die Idee kommen, dass z.B. die Schließung einer Tür das Zumauern der Tür einschließt.

  2. Im übrigen Text der Vereinbarung steht bei der Nutzung des Krüttweges immer detailliert Geh-, Radfahrverkehr und landwirtschaftlicher Verkehr. Der zitierte Satz enthält keine Festlegung, für wen die Schließung gelten soll. Das muß demnach noch zwischen den Vertragsparteien vereinbart werden.

  3. Die Schließung soll im Bereich des Golfplatzes erfolgen. Im Satz steht nicht, der alte Krüttweg wird insgesamt geschlossen. Auch verläuft er im nördlichen Teil nicht im Bereich des Golfplatzes, sondern er liegt zwischen dem Golfplatz und einer Wiese. Die beiden grünen Schilder stehen auf jeden Fall an den verkehrten Stellen. Ihre Berechtigung ist generell fraglich. Es gab deshalb außerdem keine Berechtigung die beiden Bänke im nördlichen Teil des Weges zu entfernen.

Helmut Wotschke, 21.4.2008, h.wotschke at web.de , Tel 0761/6129518

 

Sogar die beiden Bänke am Krüttweg wurden jetzt entfernt

Blick nach Westen am Krüttweg 12.4.2008 - rechts stand die geliebte Ruhebank Blick nach Westen am Krüttweg 12.4.2008 - rechts stand die geliebte Ruhebank

Beim Spaziergang gestern entdeckte ich, dass die beiden Ruhebänke am alten Krüttweg kurz nach dem Linksknick (von Zarten kommend) demontiert worden sind. Es ist unfassbar, zumal diese Bänke in der freien Natur standen, also nicht beim Durchgang vor dem Golf-Café. Waren dies nicht gespendete Bänke - was sagen wohl die Spender dazu?
10.4.2008, W. Koch aus Kappel, aewktm at googlemail.com

 

Bürgermeister auf Abwegen

Kein schöner Zug vom Bürgermeister,
dass er zum Schluss wird immer dreister –
macht jetzt als Golfclub-Präsident
sich selbst, den Golfern ein Präsent,
was er, eh’ seine Amtszeit endet,
der Allgemeinheit cool entwendet.

Es ist die Krüttweg-Promenade,
nicht weit vom Dreisam-Flussgestade,
die er schlägt zu dem Golfgelände –
macht so dem Wegenetz ein Ende,
auf dem man vor der Stadt so schön
sich konnt’ im Dreisamtal ergeh’n.

In heikler Personalunion
hat er geplant dies lange schon,
als altgedienter Amtsjurist
im Hintergrund vorangetrieben,
um jetzt nach wohlbedachter Frist
den Krüttweg wortlos wegzuschieben.

Doch mit dem Krüttweg geht koppheister
das Renommee vom Bürgermeister –
wenn er sich nicht darauf besinnt,
wofür die Talbewohner sind,
die von dem Wegfall arg betroffen –
wenn er das Weg’recht nicht hält offen.

Zitat frei nach Goethe (Faust/Osterspaziergang):
Nein – er gefällt mir nicht, der alte Bürgermeister –
jetzt, kurz vorm Abtritt, wird er immer dreister.

10.4.2008, Hilmar Glogau,  www.stadtkurier.de

 

Das traurige Fazit vier Wochen danach

1. Hier hat ein gewählter Mandatar (Bürgermeister) zwar legal, aber frei von sozialer Ethik im Teilinteresse einer kleinen, vergleichsweise mächtigen Klientel gehandelt.
2. Der Souverän (Gemeinderat) hat sich - schon vor Jahren - ein über Jahrzehnte erworbenes und verfestigtes, grundlegendes Recht (des freien Landschaftsbetretens im
Landschaftsschutzgebiet) "abkaufen" lassen.
3. Erst überrraschend und dann erschütternd dabei die folgende immer wieder aufblitzende Sichtweise:
Der eine oder andere Kritiker des Geschehens sei völlig unberechtigt mit seiner Meinung, nur weil aus Kappel, Littenweiler, Stegen, Hamburg oder sonstwo her oder jüngst zugezogen ..., oder er sei
"sozialneidisch"
Kein bißchen das Selbstverständnis der Bürger eines freien Landes mit ein bißchen (berechtigtem) Stolz über eine einzigartige Kulturlandschaft und ein geschichtlich gewachsenes (und teilweise bitter erkämpftes) Recht zu deren freiem Betreten als gemeinsames Kulturgut.
10.4.2008, Ein Dreisamtäler (Name bekannt)


 

Offener Brief an alle Mitglieder des Freiburger Golfclubs

Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir leben seit Jahrzehnten im Dreisamtal (Stegen-Eschbach bzw. Zarten) und haben in dieser Zeit das Naherholungsgebiet Dreisamtal, vor allem den herrlichen Teil zwischen Zarten und Ebnet, über den historischen Krüttweg mit unseren Familien zum Spazierengehen, Wandern und Joggen genutzt. Die Einrichtung des Golfplatzes und das seit Gründung des Golfclubs bis heute harmonische Neben- und Miteinander von erholungssuchenden Golfsportlern und Spaziergängern, Wanderern und Joggern haben wir als sehr gute Lösung gesehen, in diesem Naherholungsgebiet den jeweiligen Interessen gerecht zu werden und es gemeinsam zu genießen.
Auch nach dem Bau des heute östlich gelegenen, asphaltierten Weges, der den Krüttweg von Radfahrern entlastet, waren wir froh, diesen nicht asphaltierten, schönen, für uns Fußgänger verkehrsberuhigten Weg nach wie vor gehen zu können. Auf den nach Süden ausgerichteten Sitzbänken kann man in der Sonne sitzen und vorbei an der Gaststätte des Golfclubs seine Rundtour fortsetzen. Beim Zusammentreffen mit Mitgliedern des Golfclubs oder deren Gäste ist der Austausch eines Grußes oder gar ein kurzes Gespräch selbstverständliche Geste.

Der Golfclub war im Bewußtsein der Menschen von Freiburg-Ost
und dem Dreisamtal voll akzeptiert!

Ab März 2008, 38 Jahre nach seiner Gründung hat sich das wohl geändert! Wir erleben eine Situation, in der der Golfclub wegen des Erwerbs von ca 50 m Geländeverlauf vor seiner Gaststätte für uns Fußgänger den Durchgang über den uralten Krüttweg verweigert und uns so aus dem ruhigsten und schönsten Teilstück des Dreisamtales auszusperren sucht. Damit beendet der Golfclub einseitig das seit seinem Bestehen harmonische Miteinander von Clubmitgliedern und erholungssuchenden Bürgern.

Wer kann ein solches Verhalten und eine Entscheidung verstehen, durch die sich der Golfclub als Verein von der Bevölkerung ab- und diese ausgrenzt ? Geschieht dies auch im Sinne und mit der Zustimmung der Golfclubmitglieder?
Nach Gesprächen mit Clubmitgliedern kommen wir zu dem Schluß, dass die Mehrheit der Mitglieder von der Aktion ihres Vorstandes überrascht wurde. Man sei auch nicht darüber informiert worden, und die Sperrung des Durchganges für Fußgänger vor der Gaststätte sehe man als absolut unnötig an, war zu hören. Auch Gemeinderäte äußerten sich dahingehend, dass für sie die Sperrung des Durchganges für Fußgänger auf dem Krüttweg nie zur Debatte gestanden hätte.
Alle uns bekannten Vereine des Dreisamtales suchen Öffentlichkeit, suchen den Kontakt mit der Bevölkerung und verstehen sich als integrierenden Teil unserer demokratischen Gesellschaft und sie tun alles, dies im Bewußtsein der Menschen auf Dauer zu verankern.
Mit seiner unverständlichen Blitzaktion hat es der Golfclub geschafft, dass die Stimmung der Menschen im Dreisamtal umschlug. Enttäuschung, Unverständnis und Wut werden sichtbar und schaden dem Ansehen des Golfclubs und seiner Mitglieder. Auch heizt sich die Stimmung von Tag zu Tag gegen den Golfclub auf. Daher wenden wir uns mit diesem offenen Brief an Sie, die Mitglieder des Golfclubs, und appellieren:

  • Werden Sie aktiv und setzen Sie sich in Ihrem Club dafür ein, dass das fast 40jährige Miteinander von Golfclubmitgliedern und erholungssuchenden Bürgern (Fußgängern) im beiderseitigen Interesse erhalten bleibt!

  • Tragen Sie dazu bei, dass der Golfclub verfassungskonform bei der Ausübung seiner Eigentumsrechte auch das Wohl der Allgemeinheit im Auge behält und unsere gesellschaftlichen Werte wie Gemeinsinn und Solidarität nicht vergißt!

  • Wehren Sie sich gegen eine Tendenz Ihres Vereins, die eine abgrenzende Exklusivität des Golfclubs zum Ziel hat, und so das Ansehen und die Akzeptanz bei der Bevölkerung bestimmt nicht fördern wird!

  • Helfen Sie, den Konflikt positiv für beide Seiten zu beenden!

Wo ein Wille ist, gibt es den richtigen Weg:
Gestatten Sie den Fußgängern den Durchgang auf dem Krüttweg! 

Mit freundlichen Grüßen
Werner Hauser, Ilse Gampp

9.4.2008
Werner Hauser, 
Steurentalstrasse 13, 79252 Stegen, hauser.huw@t-online.de
Ilse Gampp, Bundesstrasse 13, 79199 Kirchzarten-Zarten,
ilsegampp@web.de

16.4.2008, www.badische-zeitung.de, in der BZ veröffentlicht unter der Überschrift:
"Die Golfclub-Mitglieder sollen aktiv werden"
 


 

Gilt hier nicht das Gewohnheitsrecht?

Zunächst konnte ich mit der Bezeichnung Krüttweg nichts anfangen. Aber der Fuß- und Radweg entlang des Golfclubs im Dreisamtal kenne ich natürlich auch. Er ist eine wunderbare Verbindung zwischen Kappel und Zarten.
Die Sperrung dieses Weges ist eine unmögliche Handlung, die vom Bürgermeister von Kirchzarten und Präsidenten des Golfvereines wohl unterstützt wird. Übrigens gibt es um Kirchzarten und Oberried noch einige privat gesperrte Wege, die über offenen Landschaft führen, obwohl diese Gemeinden vom Fremdenverkehr leben.
Die Rechte an Wegen richten sich nicht nur nach dem im Grundbuch eingetragenen Eigentümer. Es gibt für Wege öffentliche Rechte. Diese allgemeinen Gewohnheitsrechte sind zum Teil älter als alle geschriebenen Rechte. So darf ein Eigentümer auch nicht einfach in der offenen Landschaft sein Grundstück einzäunen. Freies Feld darf, wenn kein Schaden entsteht, eventuell nach der Ernte, frei betreten werden.
Gibt es denn hier keine amtliche Institution" Regierungspräsidium, Landratsamt, Landwirtschaftsamt", die die Rechte der Allgemeinheit vertritt und schützt? Welcher Jurist hat als Student die entsprechenden Vorlesungen an der Uni gehört, die diese Gewohnheitsrechte schützt?
BZ-Leserbrief vom 4.4.2008 von Dieter Demharter, Freiburg

 

Den Blickwinkel um 180 Grad drehen?

Zuerst eine persönliche Vorbemerkung, damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich wohne mit meiner Familie seit mehr als 15 Jahren in Kirchzarten, bin aber nicht Mitglied im Golfclub Kirchzarten. Man könnte das Thema "Krüttweg" , das bei "Wanderwegidealisten" und möglicherweise an "Sozialneid" erkrankten Zeitgenossen aktuell eine Art verbalen Aufstand hervorgerufen hat, bei etwas gutem Willen auch positiv sehen. Man könnte bei dem Lamento der bisherigen Leserbriefe ja fast glauben, dass die Trasse des bisherigen Spazierwegs mindestens bis in die Schwarzwaldhöhenlagen des Westwegs Pforzheim/Basel verlegt worden wäre. Zumindest muss es wohl eine völlig andere und dem empfindsamen Auge unzumutbare Landschaft, zum Beispiel eine stillgelegte Zeche im Ruhrgebiet oder eine andere Industriebrache sein, in der man als Spaziergänger jetzt zwangsweise unterwegs sein muss. So ist es aber doch wohl wirklich nicht. Ich schlage deshalb einen um 180 Grad veränderten Blickwinkel vor und würde ihn zumindest versuchsweise auch den "gemütserregten" Schreibern empfehlen. Wenn ich die in den Leserbriefen angesprochene Rechtslage richtig interpretiere, dann hätte der Golfclub den Krüttweg nämlich schon vor über fünf Jahren für Fußgänger und Radfahrer sperren können. Das hat er aber anscheinend nicht getan und dafür könnte man ihn sogar loben! Hat sich eigentlich schon einmal jemand für dieses — keineswegs selbstverständliche — jahrelange Entgegenkommen des Golfclubs bedankt? Meine persönliche Interpretation der eigentlichen Hintergründe der Argumentation in den bisherigen Leserbriefen lautet: Es ist wohl der Deutschen liebstes Hobby, "gegen" etwas zu sein und sich dann so richtig darüber "erregen" zu können!
und das Thema: "Sperrung des Krüttwegs" ist für manche Zeitgenossen vermutlich ein gefundenes Fressen für das exzessive Ausleben dieser Leidenschaft gewesen!
BZ-Leserbrief vom 4.4.2008 von Klaus Kaindl, Kirchzarten



 

Alles andere als nobel ...

Was niemand mehr für möglich hielt, ist nun doch geschehen, er wurde tatsächlich zugeschüttet, der idyllische Krüttweg am Golfplatzgelände.

Als sich vor rund sechs Jahren massiver Widerstand gegen diese schon damals geplante Aktion regte, wurde auf diese einschneidende Maßnahme verzichtet. Nun aber, so dachten wohl die Verantwortlichen,  sei genügend Zeit vergangen, und so viel Gras über die Geschichte gewachsen,  dass man einen neuen Vorstoß wagen und  den Krüttweg für die Allgemeinheit sperren könnte. Nur was damals schon schlecht war, ist nach sechs Jahren auch nicht besser. Juristisch, so wird glaubhaft versichert, sei hier alles in Ordnung, aber wo bleibt die Rücksicht auf Andere?

Der Krüttweg ist der einzige noch ungeteerte Weg im Golfplatzgelände, nachdem das schöne Naherholungsgebiet sukzessive mit Straßen durchschnitten wurde. Zuerst kam die unseelige B 31 Ost neu mit viel Lärm und Gestank, dann folgte ein schnurgerader breiter geteerter Radweg für Fußgänger und Radfahrer. Diese Asphaltstraße ist inzwischen Durchfahrtsstrecke für Radfahrer, die schnell in die Stadt kommen wollen, Trainingsplatz für Rennradfahrer und Skater. Die Fußgänger, unter ihnen viele ältere Menschen, nutzten derweil die einzige sichere Alternative,  den schönen mit Sitzbänken ausgestatteten Krüttweg am Golf-Clubhaus vorbei. Golfspieler und Fußgänger begegneten sich hierbei ständig und hatten nie Probleme miteinander. Nun aber hat sich  der Golfclub abgegrenzt, der schöne Teil des Geländes ist seinen Mitgliedern vorbehalten, die hässliche Asphaltstrecke ist für den Rest der Welt.
Bekanntermaßen hat Herr von Oppen als engagierter Befürworter der umstrittenen B 31 Ost Neu nicht nur den Menschen in Littenweiler, sondern auch seinen Golfspielern einen Bärendienst erwiesen. Jetzt hat es den Anschein, dass er zumindest seine Clubkameraden für die Autobahn am Golfplatz entschädigen möchte und mit der Sperrung des Krüttwegs ein zusammenhängendes Clubgelände schaffen will. Das Pikante aber daran ist, dass von Oppen sowohl Präsident des Golfclubs,  als auch Bürgermeister von Kirchzarten ist.  Könnte es sein, dass hier Amt und private Interessen miteinander verquickt worden sind? Wenn ja,  wäre dieser Deal an Unverfrorenheit kaum noch zu überbieten.  In jedem Fall ist das, was hier abläuft,  alles andere als nobel und  eines Bürgermeisters samt seines  Gemeinderats, die eigentlich Gemeinwohl im Auge haben sollten, nicht würdig.

Der Berglehofbauer in Kappel musste kürzlich einen Weg, der über sein privates Grundstück vom Hörchersbeg in Richtung Kappel führt, offen halten, obwohl dieses Wegstück niemals eine offizielle Verbindung, sondern immer nur ein Trampelpfad war. Hier wurde seitens der Stadt Freiburg ein Gewohnheitsrecht nachgewiesen und die Sperrung untersagt. Der Krüttweg hingegen ist eine offizielle  Wegverbindung nach Zarten, die es schon gab, als noch niemand in Freiburg oder Kirchzarten ans Golfpspielen dachte. Er wurde täglich  von vielen Spaziergängern genutzt und  trotzdem ist er jetzt gesperrt worden. Wie ist so etwas möglich? Kann es sein, das hier mit zweierlei Maß Recht gesprochen wurde oder ticken die Uhren in  Kirchzarten einfach anders?
Anita Hohler, 3.4.2008,
Littenweiler Dorfblatt

Naherholungsgebiet am Golfplatz für Fußgänger zerstört

Man geht an den Golfplatz, wenn man in Littenweiler einen Spaziergang machen will. Dort hat sich nach Kriegsende das einzige ebene Naherholungsgebiet für Littenweiler und auch für die östlichen Teile der Stadt entwickelt. Der bei weitem schönste Abschnitt in diesem Gebiet ist der alte Verbindungsweg nach von Littenweiler nach Zarten, der sogenannte Krüttweg. Mit seinen alten schattenspendenden Bäumen und seinen Sitzbänken war er  Spaziergänger ideal. Das Land hat ja deshalb einen  Parkplatz am Bahnübergang gebaut. Als der Golfclub sich vor Jahren in diesem Gebiet ansiedelte, fühlte sich niemand gestört , man hat es eher als Bereicherung empfunden. Dieses Verhältnis hat sich total geändert. Der Golfclub stört sich an den Fußgängern und drängt sie aus dem westlichen  schönsten Teil des Erholungsgebietes hinaus. Und der Herr Bürgermeister von Kirchzarten, Herr von Oppen, der zugleich Mitglied und Vorsitzender des Golfclubs ist, fädelte alles juristisch einwandfrei ein.

Sperrung von langer Hand geplant
Schon beim Flurbereinigungsverfahren, das mit dem Bau der B 31 Ost neu zusammenhing, hat er alles mit dem Golfclub vorbereitet. Der Gemeinderat stimmte dem Flurbereinigungsverfahren zu. Dann ließ man Gras über die Angelegenheit wachsen. Man richtete für die Radfahrer einen neuen Weg mit Teerdecke her. Sodann verkaufte Herr von Oppen in seiner Eigenschaft als Bürgermeister in aller Stille ein Stück des Krüttwegs an den Golfclub und nun ließ er als Vorsitzender des Golfclubs dieses Stück aufreißen und unbegehbar machen
.

Wohl der Allgemeinheit endet an der Gemeindegrenze
Ohne  Krüttweg ist das Naherholungsgebiet für Fußgänger uninteressant. Die Verbindung von privatem Interesse und öffentlichem Amt ist kaum noch zu überbieten. Das Wohl der Allgemeinheit endet für den Bürgermeister offensichtlich an der Gemeindergrenze. Dieses  Denken ist aber in Zeiten  kommunaler Vernetzung überholt. Die Kirchzartener Bürger, die in Littenweiler  in die Straßenbahn  umsteigen wollen, warten auf den Park- and ride- Platz, der im Zuge der Verlängerung der Straßenbahn  nach Osten - im wesentlichen für  sie gebaut werden soll. Dieses Projekt, das in Littenweiler sehr umstritten ist, wird jetzt durch die Sperrung des Krüttweges noch weniger Freunde finden. Ich gehe davon aus, dass kein Bürger von Kirchzarten das gut nachbarschaftliche Verhältnis zu Littenweiler wegen einer solchen Spitzbuberei aufs Spiel setzen will. Der Gemeinderat von Kirchzarten  ist das Gremium, das hier Abhilfe schaffen kann.
Dr. Herman Schottmüller,
3.4.2008, Littenweiler Dorfblatt

Sperrung am Krüttweg sollte überdacht werden

"Das Naherholungsgebiet Dreisamtal zwischen Brugga, Golfplatz und  Dreisam war über viele Jahrzehnte ein Eldorado für Fussgänger und Jogger mit und ohne Kinder, mit und ohne Hunde. Auf ebenen Fusswegen konnten jung und alt, allein und in kleinen, zufällig entstandenen Gruppen die Natur  zu jeder Jahreszeit geniessen. Nachdem der Bau der B 31 nicht verhindert werden konnte, nahm man zähneknirschend die gravierenden Veränderungen der Fusswege auf asphaltierten (Fahrrad-)Strassen über die Brücke in Kauf. Inzwischen haben sich im   weiteren Verlauf des Asphaltweges die Jogger bereits einen Pfad neben dem Asphalt zusammengetreten. Auf Fussgänger wurde zunehmend weniger Rücksicht genommen. Besonders die unübersichtliche Kurve an der südöstlichen Ecke des   Golfplatzgeländes birgt stets die Gefahr der Kollision von Kindern und Erwachsenen mit schnell fahrenden Radlern. In Freiburg und im Dreisamtal wird erfreulich viel für Radfahrer und Radwege, aber viel  zu wenig für Fußgänger getan. Nur noch auf dem "alten" Krüttweg konnte man ohne Asphalt und fast ohne Radfahrer vorbei an Bäumen und Sträuchern  geruhsam laufen.Hier haben sich unter den unterschiedlichsten Bürgern und Familien Gespräche und z.T. Freundschaften entwickelt. Das mehrtägige "Fehlen" einer oder eines Einzelnen wird besorgt zur Kenntnis genommen und hinterfragt. So war es in den vergangenen Jahren stets eine Freude bei der Rückkehr   vom Morgenspaziergang über den westlichen, nicht gepflasterten   Krüttweg(-alt) zu gehen, vorbei an gepflegter Parklandschaft mit reichlich Bäumen, Bächen und freundlichen Begegnungen mit  Golfclub- Mitgliedern und Gärtnern. Die jetzige Nacht- und Nebelaktion mit der "Rekultivierung" des originären Krüttweg  ist für die vielen Nutzer dieses traditionellen Weges unverständlich, unangemessen und sehr, sehr bedauerlich. Die scheinbar willkürliche Aktion stört die Harmonie zwischen Golfern und  "Fussvolk" ganz erheblich. Unabhängig von der Rechtslage, die jedoch mit allen verfügbaren Mitteln geklärt werden muß, sollte die Entscheidung überdacht werden und das Naherholungsgebiet Dreisamtal im Bereich des alten Krüttweges  wieder den Fußgängern zugänglich gemacht werden.
Prof. Dr. Helmut und Silvia Helwig,
 3.4.2008, Littenweiler Dorfblatt

 

 

Lebendige Kontakte zwischen den politisch Verantwortlichen

Zu dem Bericht über die Krüttweg-Sperrung schreiben zwei Leser (BZ vom 12. März):
Ich war zum Zeitpunkt des Baus des neuen Radweges Mitglied im Kirchzartener Gemeinderat. Ich habe für den Bau dieses Weges gestimmt, weil ich, wie alle damals im Bauausschuss, davon ausging, dass der alte — und viel schönere! — Krüttweg zumindest den Fußgängern und Joggern erhalten bliebe. Die damaligen Sitzungsprotokolle müssten dafür eigentlich den Beleg liefern können!

Nun hat der Golfclub Fakten geschaffen: Weg mit dem Krüttweg und damit auch weg mit den Fußgängern und Joggern, die die Exklusivität des Aufenthalts auf der Restaurant-Terrasse des Golfclubs stören. Der Chef der Gemeindeverwaltung Kirchzartens, Georg-Wilhelm von Oppen (CDU), ist inzwischen Präsident des Golfclubs. Damit schien sichergestellt, dass es zwischen den Interessen des Clubs und denen der Gemeinde (samt Fußgängern und Joggern) keinen ärgerlichen Dissens gibt.

Dass der stellvertretende Bürgermeister Franz Kromer (SPD) auf einen von ihm angenommenen Gewinn für die Natur verweist und zusammen mit dem Vorsitzenden des Bürgervereins Zarten die Wegsperrung verteidigt, ist ein Beleg für die seit Jahrzehnten gut funktionierenden, über die Parteigrenzen hinweg lebendigen Kontakte zwischen den politisch Verantwortlichen im Dreisamtal und auch auf deren Einschätzung der Wirkungen des Baus einer vierspurigen Transitstraße auf eine Landschaft und auf die darin lebenden Menschen.
Zu denen gehören nun aber neben Golfspielern und Autofahrern auch die Fußgänger und die Jogger und die Mütter mit Kinderwagen und die Rollstuhlfahrer und spielende Kinder und, und, und. Übrigens: Ich finde als Radfahrer den neuen Weg steril, gefährlicher und auch ein wenig strapaziöser als den jetzt entfernten alten Weg. Dass Freiburgs Alt-OB Böhme offensichtlich Ähnliches denkt, kann aufmerksam und dankbar zur Kenntnis genommen werden.

BZ-Leserbrief vom 28.3.2008 von Reiner Ehret, Kirchzarten
Vorsitzender des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg


Imageschaden für den Golfsport

Die Sperrung des Krüttwegs ist sehr zu bedauern. Der Krüttweg wurde sowohl von Kirchzartener als auch von Freiburger Seite rege genutzt und diente auch als Ort der Begegnung für die Bürgerinnen und Bürger beider Gemeinden. Die Gemeinde Kirchzarten betont, dass verfahrensmäßig alles korrekt abgelaufen ist. Es soll hier auch gar nichts anderes unterstellt werden. Denn darum geht es gar nicht.

Das Problem ist ein anderes. Bei vielen Menschen ist der Eindruck entstanden, dass den privaten Interessen des Golfclubs größeres Gewicht eingeräumt wurde als den öffentlichen Interessen. Der Umstand, dass der Bürgermeister von Kirchzarten in Personalunion Präsident des Golfclubs ist, hat die Bedenken nicht geringer werden lassen. Juristisch ist es sicher nicht angreifbar, wenn der Golfclub auf seine Eigentümerrechte pocht. Eines sollte jedoch bedacht werden. Der Golfsport hat ohnehin schon — zu Recht oder Unrecht mag dahinstehen — den Ruf ein elitärer Sport zu sein. Wenn nun der Anschein erweckt wird, dass die Golfspieler unter sich sein möchten und die Sperrung des Krüttwegs ein Versuch darstellt, die Bevölkerung auf Distanz zu halten, dann fügt dies dem Golfsport einen Imageschaden zu, der eigentlich nicht im Interesse des Golfclubs sein kann. Der Golfclub wäre daher gut beraten, die bisherige Haltung nochmals zu überdenken.
BZ-Leserbrief vom 28.3.2008 von Christian Göpper, Freiburg

 

Erst Erdhügel, jetzt Felsbrocken: Der alte Krüttweg ist gesperrt

Spaziergänger sind sauer

Der Krüttweg verbindet Zarten mit Bruckmühle bzw. Neuhäuser und ist vor allem an Wochenenden ein beliebter Spazierweg. Während des Neubaus der B31 wurde in östlicher Richtung ein neuer, asphaltierter Weg angelegt, der vor allem von Radfahrern genutzt wird. Beide Wege zusammen ergeben einen Rundweg, in dessen Mitte das Gelände des Freiburger Golfclub liegt. Offiziell sind der alte Krüttweg und der Zugang zum Golfclub seit sechs Jahren für Passanten gesperrt. Das der hinter dem Vereinshaus beginnende Abschnitt des Freiburger Golfclub nicht mehr passierbar ist, stößt vor allem bei Wanderern auf Unverständnis. Erst versperrte ein Erdhügel Passanten den Weg, nun ist aus dem Hügel ein Acker geworden. Ein Felsbrocken und ein Absperrband sind deutliche Hindernisse. Nach Aussage des Freiburger Golfclub ist der Grund für die Schließung eine geplante Veränderung des Außengeländes. Peter Wegemann, Sportmanager des Freiburger Golfclub, vermutet dass es bei einer Schließung nach den Baumaßnahmen rund um die B31 und der Eröffnung des asphaltierten Weges vor sechs Jahren weniger Aufregung gegeben hätte. Dann wären aber auch viele schöne Spaziergänge so nicht möglich gewesen. Angesichts der Gefahr fliegender Golfbälle dürften neue Wege zumindest sicherer sein.
Nils Kickert, 27.3.2008, www.stadtkurier.de

 

Schade, dass der beliebte Weg nicht mehr zur Verfügung steht

Ja, es ist schade, dass der beliebte Weg jetzt nicht mehr für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Nach der mir bekannten öffentlichen Darstellung ist jedoch die Beschlusslage eindeutig und ordnungsgemäß zustande gekommen.
Herzlichen Dank für Ihre Mühe und mit freundlichen Grüßen
Rolf Böhme, 27.3.2008, rolf.boehme@grafvonwestphalen.com




Bürgerfreundlichkeit am Golfplatz - schrittweise und schilderweise

B31-Brücke Bruckmühle am 8.3.2008: Blick nach Westen zum alten Krüttweg - "Benutzung auf eigene Gefahr" Zusätzliches Schild "Kein Durchgang" an Gründonnerstag, dem 20.3.2008 angebracht
Schritt 1: B31-Brücke Bruckmühle am 8.3.2008: Blick nach Westen zum alten Krüttweg - "Benutzung auf eigene Gefahr" Schritt 2: Zettel "Kein Durchgang" aufgeklebt am 9.3.2008 in der Früh
 
Schritt 3: Zusätzliches Schild "Kein Durchgang" an Gründonnerstag, dem 20.3.2008 angebracht
Blick nach Westen kurz vor dem Golfplatz am 25.3.2008: Geradeaus auf dem "Krüttweg alt" (ungeteert) - Sackgasse plus "kein Durchgang"
  Ist dieses Schild in der StVO überhaupt bekannt? Was ist mit Rollstuhl und Kinderwagen? Blick nach Westen kurz vor dem Golfplatz am 24.3.2008: Geradeaus auf dem "Krüttweg alt" (ungeteert) - Sackgasse plus "kein Durchgang"

Am Gründonnerstag, 20.3.2008, wurde am Eingang des Golfplatzes an der Bruckmühle ein neues grünes Hinweisschild "Kein Durchgang" angebracht. Das gleiche Schild findet sich nun auch an der östlichen Zugang zum Golfplatz - von Zarten kommend. Ist dieses Schild in der StVO bekannt?

 

Der alte Krüttweg wird nicht einfach aus Jux und Tollerei entfernt

Sie unterstellen hier m.E., dass uns Golfern nichts "an einem guten Miteinander" läge. Der alte Krüttweg wird nicht einfach aus Jux und Tollerei entfernt, sondern um das Clubhaus besser in die Anlage des Golfplatzes einzubinden und einen freien Blick von der Terrasse auf den Platz zu ermöglichen. ...
18.3.2008, Marc-Alexander Enders, marc.enders at web.de


 

"Rekultivierung" des originären Krüttwegs stört die Harmonie

Seit Jahrzehnten gehört der Krüttweg zu unseren regelmässigen morgendlichen Dreisamtalrunden - mit und ohne B 31, mit und ohne Golfplatz-Areal. Hier haben sich unter den unterschiedlichsten Familien echte Freundschaften entwickelt und das mehrtägige "Fehlen" einer oder eines Einzelnen wird besorgt zur Kenntnis genommen und hinterfragt. Der Bau der B 31-Ost war ein gravierender Einschnitt in unseren täglichen Runden. Der Asphalt über die B 31 und auf dem neuen "Krüttweg-Ost" stellten eine noch größere Belastung und Belästigung der Fußgänger mit und ohne Kinder, mit und ohne Hunde dar. Asphaltlaufen muss man in den Städten zur Genüge (inzwischen haben sich die Jogger bereits einen Pfad neben dem Asphalt zusammengetreten). Besonders die unübersichtliche Kurve an der südöstlichen Ecke des Golfplatzgeländes birgt stets die Gefahr der Kollision von Kindern und Erwachsenen mit schnell fahrenden Radlern. So war es in den vergangenen Jahren immer eine Freude bei der Rückkehr vom Morgenspaziergang über den westlichen, nicht gepflasterten Krüttweg(-alt) zu gehen, vorbei an gepflegter Parklandschaft mit reichlich Bäumen, Bächen und freundlichen Begegnungen mit den Golfclub-Mitgliedern und den Gärtnern. Entsetzt waren wir, vor einigen Wochen zu beobachten, wie die mehrfach angepflanzten Büsche und Bäume an der Golfplatzzufahrt brutal mit einer Baumschnittmaschine zusammengeschnitten wurden. Das Nebeneinander von Fussgängern und Golfern funktionierte jedoch weiter unbeeinträchtigt.

Krüttweg beim Golfplatz November 2007
Blick nach Norden
Krüttweg beim Golfplatz Februar 2005
 
Blick nach Norden
Blick vom Krüttweg nach Nordwesten auf den Golfplatz Februar 2005
Bilder: Helmut Helwig
Golfplatzzufahrt 2002
 
Winter 2002
 
 

Die jetzige Nacht- und Nebelaktion mit der "Rekultivierung" des originären Krüttweg mit ebenfalls rücksichtsloser Zerstörung vieler Büsche und Hecken entlang des Weges vor dem Clubhaus ist sehr, sehr bedauerlich und stört die Harmonie.
Unabhängig von der Rechtslage sollte die Entscheidung überdacht werden und das Naherholungsgebiet Dreisamtal wieder repariert werden. Unsere Verbundenheit mit dem Krüttweg sollen einige Photos aus den letzten Jahren zum Ausdruck bringen. Dem Dreisamtäler und besonders Herrn Dr. Kaier sei Dank, dass sie sich des Problems so engagiert angenommen haben.

16.3.2008, Silvia und Helmut Helwig, Littenweiler, heHelwig at web.de
  

 

Leserbriefe - Meinungen  

Der Gemeinderat von Kirchzarten kann den Schaden reparieren
Der Krüttweg, die uralte Verbindung von Zarten nach Littenweiler, wurde von Herrn von Oppen für uns in Litenweiler überraschend gesperrt. Der Krüttweg ist das Kernstück des einzigen ebenen Naherholungsgebietes für den Freiburger Osten. Vor allem für ältere Spaziergänger ist dieser Weg mit seinen schattenspendenden Bäumen und seinen Bänken ein wunderschönes Stück Dreisamtal. Ohne den Krüttweg ist das ganze Naherholungsgebiet für Spaziergänger wertlos.
Die ganze Sperrung wurde vom Kirchzartener Bürgermeister geschickt eingefädelt. Die Pläne dazu hatte er zusammen mit dem Golfclub schon im Flurbereinigungsverfahren, das mit dem Bau der B31 zusammenhing, vorbereitet. Der Gemeinderat hat der Flurbereinigung zugestimmt. Dan ließ der Bürgermeister etwas Gras über die Angelegenheit wachsen. Für Radfahrer wurde ein neuer Weg eingerichtet, dessen Teerdecke uns Fußgänger nicht sehr begeisterte. Aber man nahm es hin und ging oft den Krüttweg wieder zurück. In seiner Eigenschaft als Bürgermeister hat er dann - ohne dass es groß bekannt wurde - ein Stück des Krüttwegs an den Golfclub verkauft und danach als Vorsitzender des Golfclubs den Weg aufreißen und unbegehbar machen lassen. Das Wohl der Allgemeinheit endet wohl an der Gemeindegrenze. Das ist sehr kurzsichtig, denn die Bürger von Kirchzarten, die in Littenweiler auf die Straßenbahn umsteigen möchten, wünschen, dass der Park u. Ride-Platz, der im Zusamenhang mit der Strassenbahnverlängerung im wesentlichen für sie gebaut wird, bald fertig ist. Und wie Littenweilermer wünschen, dass der Krüttweg mindestens für Fußgänger begehbar ist. Ich gehe davon aus, dass kein Bürger von Kirchzarten das gute nachbarschaftliche Verhältnis zu Littenweiler wegen der egoistischen Spitzbuberei aufs Spiel setzen will. Der Gemeinderat von Kirchzarten ist das Gremium, dass den angerichteten Schaden schnell reparieren kann.
20.3.2008, Dr. Schottmüller aus Littenweiler,  www.dreisamtaeler.de

Das letzte Wort hoffentlich noch nicht gesprochen
Da gibt es im schönen Dreisamtal einen uralten Pfad, der vom Freiburger Golfclub von einem Tag auf den anderen zugemacht wurde. Erst nach öffentlichem Protest  wurde juristisch höchst korrekt mitgeteilt, dass schon alles seine Richtigkeit habe. Der Kirchzartener Gemeinderat habe vor fünf Jahren zugestimmt, man habe für den neuen, östlich angelegten Durchgangsweg sogar eine Brücke spendiert und bisher großzügig auf die Sperrung des Weges verzichtet. Nach unserer Beobachtung ist die Benutzung des alten Weges seit Inbetriebnahme des neuen sehr zurückgegangen. Nahezu alle Radfahrer benutzen den neuen Weg. Der alte Weg wird nur noch von Spaziergängern, Wanderern und Joggern genutzt, die die kleine Idylle dieses  alten Weges genießen. Ist es da nicht verständlich, dass da bei uns Ausgesperrten der Eindruck entsteht: Die Herren und Damen des Clubs wollen lieber unter sich sein und nichts mit dem Ausflugsvolk vor ihrer Restauranttür zu tun haben. Hoffentlich gibt es im Freiburger Golfclub auch noch Mitglieder, die verstehen, dass sich ihr Club mit dieser Totalsperrung einen Bärendienst erweist - und hoffentlich ist über diese Sperrung das letzte Wort noch nicht gesprochen.
20.3.2008, Karl und Margret Wassermann aus Stegen, www.dreisamtaeler.de

Wie wäre es einmal mit einem Park?
Zum Bericht "Aufregung um Krüttweg-Sperrrung" (BZ vom 12. März). Der auch bei Bürgern im Freiburger Osten beliebte Weg auf Kirchzartener Gemarkung ist seit kurzem nicht mehr zugänglich.
Der Freiburger Osten hat seit der Landesgartenschau 1986 (Anlage des See- und Dietenbachparks) nur verloren. Zuerst kam der Golfplatz, dann wurde das Rosenstielgelände überbaut. Es folgten Neubaugebiete in Ebnet und als Krönung die B 31 neu. Weiter soll es gehen mit der Überbauung des Sportplatzes in Ebnet und des Bahnhofgeländes in Littenweiler. Was bleibt da noch übrig? Auf der Dreisam uferstraße drängeln sich Fußgänger, Radfahrer und Inliner. Wie wäre es zur Abwechslung einmal mit einem Park als Ausgleichsmaßnahme? Auf der Südseite der Dreisam von den ehemaligen Vorwärmbecken bis zur Brugga wäre ausreichend Gelände vorhanden. Das Land fördert Projekte — auch Freiburg kann noch schöner werden.
BZ-Leserbrief vom 20.3.2008 von
W. Mayer Ebnet

Wanderer aussperren, zeugt nicht gerade von Toleranz
Seit vielen Jahren ging auch ich, wie viele andere Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, gerne und oft bei uns im Wasserschutzgebiet spazieren. Dieser Rundweg am Golf-Club-Haus vorbei, etwa (100 Meter) ist nun mit dem schönen Wort "renaturiert" aufgehoben, um auch hier ein "Green" zu haben. Bis jetzt war das ein öffentlicher Weg und allen zugänglich. Das Golfgelände ist so groß und schön, müssen es da die letzten 100 Meter auch noch sein? Kann man wirklich keinen kleinen Weg mehr lassen für Nichtgolfer. Die Tatsache, dass man diese vielen Wanderer einfach aussperrt und somit zwingt den Weg zurückzugehen zeugt nicht gerade von Toleranz für eine gutes Miteinander. Oder stören wir vielleicht?
BZ-Leserbrief vom 19.3.2008 von Lieselotte Ruch aus Kirchzarten

Warum soll das Nebeneinander von Golfclub und Spaziergängern nicht mehr gehen?
Was die Krüttwegsperrung am Golfplatz angeht, so habe ich doch "vage" in Erinnerung, dass damals, als der neuen Radweg angelegt wurde, viele Bürger die Befürchtung äußerten, dass damit der alte Krüttweg dicht gemacht werden würde. Ich meine mich auch zu erinnern, dass Politiker versicherten, dass das nicht der Fall sein werde. Ich wunderte mich schon, nun in der Zeitung zu lesen, dass die Schließung schon von Anfang an klar war und man sich den Ärger heute hätte sparen können, wenn man damals konsequent gewesen wäre.
Jetzt mit der Sperrung fehlt eigentlich nur noch, dass der Golfplatz die Wiese für sich beansprucht, die momentan noch am alten Krüttweg liegt, dann könnte man den Weg komplett beseitigen. Das sind meine Befürchtungen heute. Sicherlich wird nun behauptet, dass das natürlich keiner will  - und in fünf Jahren ist es dann doch so.
Jahrzehntelang ging es gut, das Nebeneinander des Golfclubs und der Spaziergänger. Warum soll es nun nicht mehr gehen? Steht schon zu befürchten, dass der Golfclub expandieren will... Aber dieser Bereich ist ein ganz wichtiges und wunderschönes Naherholungsgebiet, das die Menschen im Dreisamtal und im Osten Freiburgs brauchen!
17.3.2008, Dagmar Engesser aus Stegen, dagmar_engesser at gmx.de

Einen schmalen Fußweg dulden
Das weite Rasengelände zwischen Dreisam und Brugga, auf dem Golf gespielt wird, ist Eigentum von Land, Stadt bzw. Gemeinden. Warum ist der Golfclub als Pächter nicht zur "Gegenleistung" bereit, einen schmalen Fußweg zu dulden, zumal dies ein uralter Dreisamtäler Wirtschaftsweg ist? Eigentlich sollte diese Gegenleistung selbstverständlich sein.
17.3.2008, W. Take aus Freiburg, take4 at web.de

Warum nur?
Diesen schönen Wanderweg sind wir seit Jahr(zehnt)en immer wieder gerne gegangen. Nun wurde er plötzlich zugemacht. Warum nur? Zu welchem Zweck?
17.3.2008, Hanna Vogt und Ika Schilbock aus Freiburg, Dischlerstrasse, Tel 6964636

Ich vermisse das gesunde Augenmass
Herzlichen Dank für Ihren hervorragenden und sehr mutigen Bericht zu diesem Thema. Nach dem Lesen Ihres Berichts kann ich mich nur wundern, wie unsere Repräsentanten mit ihrer Verantwortung umgehen. Als Vorbilder kann man Sie nicht bezeichnen. In dieser Angelegenheit vermisse ich bei allen Beteiligten das gesunde Augenmass. Hier ist Distanz unverzichtbar und zwar die Richtige. Politikverdrossenheit hat einen Grund und zwar die Egozentrik Einzelner.
16.3.2008, Jürgen Gutmann aus Zarten, juergen.gutmann at dr-keller.de


Diesen Weg von Kindheit an benutzt
Wenn wir früher als Kinder über die Wiesen gerannt sind, dann hat uns der Feldhüter zurechtgewiesen: "Hier ist Wasserschutzgebiet und ihr müßt immer auf dem Weg laufen!" Jetzt dürfen wir nicht mal mehr den Weg benutzen, weil er vom Golfclub versperrt wurde. Wo dem Golfclub das Wasserschutzgebiet doch gar nicht gehört? Unverständlich.
15.3.2008, Bernhard und Irmgard Buchholz aus Neuhäuser, ehem. Gasthaus Linde

Es geht auch anders
Der Golfclub Alpirsbach im Nordschwarzwald läßt zu, dass drei Wanderwege durch sein Golfgelände führen, dessen Eigentümer er ist. Dies soll und wird auch so bleiben in diesem Luftkurort. Der Golfclub im Dreisamtal dagegen schließt jetzt den einzigen Wanderweg, obgleich dieser alte Krüttweg durch ein Gelände (Trinkwasserschutzgebiet) führt, das doch überhaupt nicht sein Eigentum ist. Auch im Allgäu kenne ich Golfplätze, die von Wanderwegen durchzogen werden. Es geht auch anders, wenn man will..
14.3.2008 , A. Hildebrandt aus Freiburg
, nhagen at gmx.de

Den Leuten am Golfplatz niemals im Wege gestanden
Es ist - jenseits aller juristischen Rechte, die der "Goldclub" sicher professionell zu nutzen weiss - das uralte, längst ausgestorben geglaubte, negative Grundbesitzergesicht, das sich um nichts schert als um seine eigenen Interessen. Ich jogge über den Weg zwei mal in der Woche und finde es so schön, dass wenigstens dieses Wegstück nicht asphaltiert ist und dass man wenigstens auf diesem Wegstück keinem Radler begegnet.
Und ich kann mich nicht erinnern, den Leuten am Goldplatz jemals im Wege gewesen zu sein. Was also ist der Grund für die Änderung? Das ist nicht nachvollziehbar! Ich werde mir das Durchgehen nicht  nehmen lassen und erst klein beigeben, wenn da ein Stahlzaun steht.
14.3.2008, Karl Wassermann aus Stegen, karl.wassermann at gmx.de

Ihre Meinung?

 

Der Osterspaziergang am Krüttweg?

Jetzt ist’s tatsächlich doch passiert,
der alte Krüttweg massakriert.
Was hier geplant seit langem schon –
dem Bürgerwillen echt zum Hohn,
der um den Weg sich fühlt betrogen –
brutalstmöglich wurd’ durchgezogen
mit einem Überraschungsbluff
vom Golfclub- und Gemeindechef,
der – es ist schier nicht zu begreifen,
den alten Feldweg jetzt ließ schleifen –
natürlich alles ganz „legal“,
wenn auch geschmiert vom Kapital
der Golfer, die die Landschaft kaufen,
bestimmen woll’n, wo andre laufen.

Befremdlich, wie hier das Verlangen
nach Golfclub-Exklusivität
vor allen anderen Belangen,
den Bürgerinteressen steht –
wie hier die Gremien und Behörden
grad abgewiegelt die Beschwerden –
und hier die Freizeitlandschaft jetzt
vom Golfclub ausschließlich besetzt –
Spazierwege, die einst vernetzt,
am Stadtrand immer weniger werden.
Der Wand’rer, Jogger, Mutter, Kind
hier keinen ruhigen Weg mehr find’t –
muss sich bewegen nach dem Plan
auf asphaltierter Radrennbahn.

Ihr Golfer, überlegt noch mal,
ob euch allein gehört das Tal –
ob ihr euch nicht ganz ungeniert
in die Gesellschaft integriert,
stellt wieder her den Weg als Fakt,
pflegt mit den Mitmenschen Kontakt.
Es wäre schön, wenn nur zum Schein
der Krüttweg würd’ gestorben sein –
er jetzt, wo die Natur lebt auf
und jedermann ins Freie strebt,
sich wieder wunderbar belebt –
lädt alle ein zum Osterlauf.                 

Higl, 14.3.2008

 

Krüttweg wurde einfach zugeschüttet

Verbindungsweg zwischen Zarten und Neuhäuser-Bruckmühle soll verschwinden

Am Beginn der vergangenen Woche rückt ein Bagger an, entfernt den Wegebelag und verteilt die mit Lastwagen angefahrene Erde: Der Krüttweg ist ab sofort auf ca 50 m Länge vor dem Golfplatzrestaurant unterbrochen. Der Krüttweg führt als uralter Wirtschaftsweg von Resenhof und Gichterkapelle in Zarten nach Westen durch Wiesen und Felder bis zur B31-Überführung Neuhäuser-Bruckmühle. Überraschte Jogger und Fußgänger stehen da und wissen nicht weiter. Nur wenige kehren enttäuscht um, die meisten aber schafften es irgendwie: Mitten durch die Muttererde oder links, rechts bzw. hinten bei den Mülleimern des Golfclubs herum. Vor allem am Wochenende gibts hitzige Diskussionen an der Brücke über den Krummbach, da geben die vielen düpierten Passanten ihrem gefühlten Unrecht freien Lauf: Aufgeregte Worte fallen, nicht druckreif, aber verständlich. Schließlich gehört laut Grundbuch Kirchzarten die "Verkehrsfläche Krüttweg" zu 5/8 der Gemeinde Kirchzarten - also dessen Bürgern. Und seit bekannt ist, dass dem Kirchzartener Rathaus und dem Freiburger Golfclub der gleiche Chef vorsteht, hat der Erdhaufen auf dem Krüttweg ein delikates Geschmäckle. Verschwunden geglaubte Klischees werden bedient und fotografiert (www.freiburg-dreisamtal.de/kruettweg.htm): Da schiebt der Papa mit den drei Kindern mühsam Kinderwagen und Roller durch den Dreck, während hinter den Panoramascheiben pausierende Golfer bei Kaffee und Kuchen zuschauen. Leider erfahren die Umherirrenden von Seiten des Golfclubs keinerlei Aufklärung und Hilfe Der fürsorgliche Rat des Clubmanagers, Passanten könnten ja hinten zwischen parkenden Autos, Mülleimern und Geräteschuppen durchgehen, wird allgemein als unanständig empfunden. Erst am 9.3. wird das Schild "Dieser Weg wird nicht gebahnt" bei der Bruckmühle durch eine gelbes DIN-A4-Blatt "Kein Durchgang" überklebt. Als Freiburgs Alt-OB Rolf Böhme am Sonntagvormittag vorbeikommt, wählte er den Umweg links herum - political correctness - übers Green. Vielleicht saß ja Kirchzartens Bürgermeister von Oppen derweil im Golfclub-Restaurant und schaute - rechts herum - auch diesem Umherirrenden zu? Gleichwohl, das Zuschütten des Krüttwegs ist keine Frage von politisch rechts oder links, sondern schlicht unanständig.

Blick nach Norden am 9.3.2008 am Krüttweg beim Golfplatz: Sonntagvormittagsdiskussion mit Freiburgs Alt-OB Böhme (Mitte)

Blick nach Norden am 9.3.2008 am Krüttweg beim Golfplatz: Auch Freiburgs Ex-OB Böhme (Mitte) fassungslos an der Schranke

Erst am Montag - also eine Woche nach dem Zuschütten - erfährt man über die Untere Flurbereinigungsbehörde des Landratsamtes, dass seit einer sog. Besitzeinweisung in 2003 der zugeschüttete Abschnitt des Krüttwegs dem Golfclub gehören würde. Was im Grundbuch steht, stimme also schon 5 Jahre nicht mehr. Der Bürger erfuhr davon nichts. Zwischen dem Recht, das sich der Golfclub verschafft hat, und dem Rechtsempfinden des kleinen Bürgers tut sich eine Kluft auf mit vielen Fragen. Mag der Golfclub jurisprudenz-mäßig auch so reich besetzt sein, um den plötzlichen Wegerückbau rechtlich abzusichern, warum diese Geheimnistuerei? Warum verteilt man beim Fest anläßlich des Endes der Flurneuordnung Kirchzarten B31 im Juni 2007 eine Flurkarte in Mehrfarbendruck (Stand 1.5.2007), in der der jetzt zugeschüttete Abschnitt des Krüttweg als "Schotterweg" eingezeichnet ist? Warum sind selbst Clubmitglieder von der Zuschüttaktion anscheinend vollkommen überrascht - Tenor "Das finde ich traurig, aber nun ist es geschehen". Warum ist dem Golfclub so wenig gelegen am guten Miteinander mit Joggern, Kinderwagen, Spaziergängern, Wanderern und Rollis - macht Golfen unter Ausschluß der Öffentlichkeit denn so viel mehr Spaß? Warum macht sich dieser Verein das US-amerikanische Muster der Privatisierung der offenen Feldflur zueigen und abkapselt sich mit Zäunen und Schranken ab, wo er doch mitten im Herzen des Dreisamtals liegt?

Warum ist dem Golfclub daran gelegen, folgende nun seit über fünf Jahren bewährte und friedliche Wegelösung abrupt zu beenden: Umfahrung des Golfplatzes vornehmlich für Radler am Ostrand ("Krüttweg neu") bei gleichzeitigen Durchgang für Fußgänger westlich vom Restaurant ("Krüttweg alt"). Schließlich war doch die Offenhaltung des "Krüttweg alt" Voraussetzung für die neue Wegetrasse - so die Erinnerung eines Gemeinderats im damaligen Bauausschuss. Warum wird zur Begründung der Sperrung des "Krüttweg alt" wieder das Sicherheitsargument der umherfliegenden Golfbälle angeführt, wo doch allenfalls der "Krüttweg neu" gefährlich ist (Driving Range schlägt Bälle ostwärts genau in Richtung dieses neuen Weges). Warum gestattet der Golfclub den Dreisamtälern nicht den Durchgang beim Restaurant "in Kinderwagenbreite"? Täte eine solch "großzügige Geste" nicht allen gut, auch den Golfern selbst, auch dem Restaurant? Wobei für den schmalen Dreisamtaljogger eine Wegbreite von kostensparenden 60 cm ausreichen mag. Demografiewandel-konform jedoch ist eine Breite von 1 m wünschenswert - schließlich werden gegenüber Kinderwagen und Buggy auch hier bald Gehfrei und Rollstuhl dominieren. Und auch Golfer werden älter! Nicht Rechthaberei hilft weiter, sondern Anstand, Einfühlungsvermögen und Bürgerfreundlichkeit.
Ekke, 13.3.2008, www.dreisamtaeler.de

Ihre Meinung?

 

Aufregung um Krüttweg-Sperrung

Was jetzt vollzogen wurde, hat der Kirchzartener Gemeinderat schon vor sechs Jahren mit großer Mehrheit beschlossen

Ein Teil des alten Krüttweges zwischen Bruckmühle, dem Golfclub und Zarten wurde vor einigen Tagen zugeschüttet und damit für die Öffentlichkeit unpassierbar gemacht. Während Spaziergänger und Jogger die Rekultivierung des beliebten Pfades bedauern - und manche sich heftig aufregen - , weisen die Gemeinde Kirchzarten und der Freiburger Golfclub darauf hin, dass der malerisch gelegene Verbindungsweg schon seit sechs Jahren offiziell gesperrt ist. Als Ersatz wurde ein zweiter durchgehend asphaltierter Weg angelegt. Aufgerissener Asphalt, stattdessen aufgefüllte Erde, eine provisorische Flatterleine sowie ein unübersehbarer Felsbrocken als zusätzliches Hindernis machen dem Passanten unmissverständlich klar, dass der Weg vor der Gaststätte des Freiburger Golfclubs nicht mehr existiert. "Der Neubau der B 31 im Freiburger Osten wurde durch ein Flurbereinigungsverfahren begleitet. Damit verbunden wurde auch ein Wege- und Gewässerplan erarbeitet, an dem sich der Golfclub ebenso wie andere betroffene Eigentümer und Landwirte aktiv beteiligt haben", sagt Georg-Wilhelm von Oppen, Vorsitzender des Freiburger Golfclubs und Bürgermeister von Kirchzarten. Er betont, dass als Teil dieser seit Jahren rechtskräftigen Vereinbarung der Krüttweg als öffentlicher, landwirtschaftlicher Weg sowie als Fuß- und Radverbindung zwischen der Bruckmühle und Zarten nach Osten verlegt wurde. "Seit 2002 ist die alte Krüttwegverbindung auf polizeiliche Anordnung hin aufgehoben. Bisher haben wir allerdings auf eine Sperrung verzichtet", so von Oppen. Kirchzartens Bürgermeisterstellvertreter Franz Kromer bestätigt, dass vor Jahren ein Gemeinderatsbeschluss in öffentlicher Sitzung gefasst wurde, der die Verlegung des Fuß- und Radweges mit großer Mehrheit verfügte. "Damals wurde versäumt, den Weg sofort zu sperren", so Kromer, der von einem "Deal" zwischen Gemeinde und Golfclub nichts wissen will. Kromer: "Für die Natur hat nichts Besseres passieren können. Die Gemeinde hat durch den neuen Weg Geld gespart. Zudem hat der Golfclub noch 80 000 Mark in die Renovierung der maroden Brücke über den Krummbach investiert". "Man hätte schon früher vollendete Tatsachen schaffen sollen" , meint Bernd Scherer, Vorsitzender des Bürgervereins Zarten. Seine Beobachtung: "Zartener fahren mit dem Rad ohnehin den besseren Weg, der auch nicht länger ist." Er bedauert allerdings, dass die beiden beliebten Bänke entlang der alten Verbindung nicht mehr zugänglich sein werden.
Andreas Peikert, 12.3.1008, www.badische-zeitung.de

 

Info der Unteren Flurbereinigungsbehörde

Flurbereinigung Kirchzarten (B 31) - Der Krüttweg am Golfplatz
In dem oben bezeichneten Flurneuordnungsverfahren wurde das neue Wegenetz mit allen zu beteiligenden Behörden abgestimmt und im sogenannten „Wege- und Gewässerplan“ (Plan nach § 41 Flurbereinigungsgesetz - FlurbG) am 06.09.2000 genehmigt. Im Anschluss wurden mit der Besitzeinweisung am 06.10.2003 die neuen Besitzverhältnisse geregelt. Derzeit sind die neu entstandenen Grundstücke noch nicht im Grundbuch; die Berichtigung der Bücher kann erst erfolgen, nachdem der Flurbereinigungsplan Rechtskraft erlangt hat (voraussichtlich in 2009). In einem solchen behördlich geleiteten Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz werden im Planungsprozess alle bekannten Aspekte sorgfältig abgewogen, die für die künftige Wegeführung, den Ausbaustandard und die Erschließung der neuen Grundstücke bedeutsam sind. Beim Krüttweg, der ohne Zweifel eine wichtige Ost-Westverbindung im Dreisamtal darstellt, galt es außer den Belangen der Landwirtschaft auch die der Naherholung zu berücksichtigen. Im Wege- und Gewässerplan wird zum „neuen“ Krüttweg folgendes erläutert: Dieser Weg ist als Hauptwirtschaftsweg vorgesehen. Er verbindet die Flächen östlich des Golfplatzes mit der Ortschaft Kappel sowie das Gewann Raumatten und Lochmatten mit der Ortschaft Zarten und bildet den Ersatz für einen Teil des Krüttwegs, der in westlicher Richtung künftig nur noch der FEW und Besuchern des Sportgeländes offen steht. Über den Krummbach ist, wegen der Bedeutung des Weges, eine Brücke vorzusehen.

Es war schon im Jahr 2000 klar, dass der alte westliche Teil des Krüttweges künftig nur noch der FEW (heute badenova) und den Besuchern des Golfplatzes offen stehen soll, denn nach der Fertigstellung des neuen Krüttweges mit einer Brücke über den Krummbach war das alte westliche Wegstück aus Sicht der Flurneuordnung nicht mehr als Verbindung zwischen Kappel und Zarten oder zur Grundstückserschließung notwendig. Zwar konnte es bestehen bleiben und musste nicht entfernt werden, seine Erhaltung liegt jedoch in den Händen der jetzigen Grundstückseigentümer. Ob es erforderlich ist, alte Wege zu belassen oder zu entfernen, hängt in einem Flurneuordnungsverfahren ganz entscheidend von der neuen Grundstückseinteilung ab. Stellt sich bei der Neueinteilung heraus, dass ein Weg oder Teile davon entbehrlich sind, kann er zumindest als öffentliches Weggrundstück entfallen, so auch der „alte“ Krüttweg. Zwar konnte er noch durchgängig als Weg genutzt werden, doch besteht er nur noch als eine Nutzungsart innerhalb der Privatgrundstücke. Nachdem die Besitzeinweisung Ende 2003 vollzogen war, begann der Golfclub auf seinen neuen Grundstücken Schritt für Schritt die Zufahrt und die Parkplätze neu anzulegen oder umzugestalten. Die jetzt durchgeführte Rekultivierung eines Teilstücks vom alten Krüttweg ist ein weiterer Schritt bei diesen Veränderungen. Diese Maßnahmen stehen zeitlich in keinem Bezug zu den Straßenbau- und Flurbereinigungsmaßnahmen. Das Betreten eines Privatgrundstücks, hier des Freiburger Golfclubs, lässt sich nicht mit amerikanischen Verhältnissen beim Betreten der offenen Landschaft/Feldflur vergleichen. Dieser Vergleich hinkt doch sehr. Es würde wohl auch niemand auf den Gedanken kommen, sich einfach in den Garten eines Privatgrundstücks zu setzen, weil früher dort, bevor das Grundstück bebaut war, eben einmal eine Bank zur Rast einlud. Merkwürdig klingt es in diesem Zusammenhang von einer plötzlichen Zerstörung eines uralten Wirtschaftsweges sprechen. Es mag sein, dass für einzelne Bürger bei subjektiver Betrachtung, das Wegfallen einer wohlvertrauten Wegverbindung wie ein persönlicher Verlust empfunden wird, die eine neue Verbindung nicht zu ersetzen vermag. Ob dies jedoch als Rechtfertigung genügt, um auf einer öffentlichen Webseite Sachverhalte als „unanständig“ anzuprangern, von „eigenmächtigen Maßnahmen“ zu sprechen oder dies als „Vollprivatisierung der freien Natur“ und einem „Versäumnis der Behörden“ zu werten, halten wir zumindest für unsachlich. Ihre Fragen beantworten wir gerne.
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald
Untere Flurbereinigungsbehörde
Bissierstr. 3, 79114 Freiburg
11.03.2008, gez. Holzinger, Gottlob.Holzinger@aflfr.bwl.de , Tel 0761/208-2218

 

Eine Stellungnahme zur Info des Freiburger Golfclub e.V.

Punkt 2. "Ein öffentlicher Fuß- und Gehweg vor dem Clubhaus des Freiburger Golfclubs
besteht somit seit einigen Jahren nicht mehr."
ist sachlich falsch. Richtig ist vielmehr: Ein gemäß § 51 Naturschutzgesetz Bawü für jedermann gestattetes "Betreten der freien Landschaft" ist seit unvordenklicher Zeit - ohne längerfristige Unterbrechungen - auch auf dem Feldweg vor dem Clubhaus tatsächlich möglich gewesen und von einer breiten Bevölkerung so praktiziert worden - bis zur
Aufschüttung des Weges. Es bestand auch keinerlei Sperrung für Fußgänger und wohl nicht einmal für Radfahrer.
Nach § 53 desselben Gesetzes dürfen selbst Eigentümer oder sonstige Berechtigte ... das Betreten von Grundstücken in der freien Landschaft durch Sperren nur verwehren, soweit die dort explizit vorgegebenen vier Bedingungen (wie Gefahren, Beeinträchtigungen der Landwirtschaft ...) erfüllt sind. Ausschließlich und nur dann! Keiner der vier Sperrungsgründe ist im Falle des Feldweges vor dem Clubhaus - sei es nun der alte, der ehemalige oder aber der fortbestehende Krüttweg - (neuerdings) zutreffend geworden.
Nach § 54 (1) darf eine Sperre übrigens nur errichtet werden, "wenn sie durch die Naturschutzbehörde oder die Ortspolizeibehörde genehmigt ist."
Leiter der Ortspolizeibehörde ist ein Herr Arndt, aber Herr von Oppen als dessen Dienstvorgesetzter ist hier pikanterweise identisch mit dem Vertreter der Einrichtung der Sperre.
Entlang des alten Krüttwegs nordöstlich der Krummbachbrücke befinden sich Warnschilder, die vor dem Betreten des Golfplatzes warnen. Diese sind ein Indiz dafür, dass hier die Fußgänger auf dem "öffentlichen" Weg von den Golfplatzbetreibern angesprochen werden und die Betreiber mit dem Warnhinweis ihrer Verkehrssicherungspflicht hinsichtlich des von ihnen eröffneten Verkehrs auf dem Feldweg nachkommen.

Zu Punkt 3. "Der Verlegung des Krüttweges im Rahmen des Wege- und Gewässerplans für das
Flurbereinigungsverfahren liegt ein Gemeinderatsbeschluss der Gemeinde Kirchzarten, welcher in öffentlicher Sitzung gefasst wurde, zugrunde. " Hier ist zunächst der genaue Wortlaut des Beschlusses und der zu Grunde liegende Willen des Gemeinderates zu erheben. Jedenfalls aber bedeutet die "Verlegung" eines Weges keinesfalls automatisch auch  eine Sperrung des bisherigen Wegeverlaufes.
Das Ganze bedarf einer raschen, wirklich rechtskundigen (außerbehördlichen) Prüfung, z.B. durch einen Justitiar des Schwarzwaldvereines.
11.3.2008, Bürger von Kirchzarten (Name bekannt)

 

Info des Freiburger Golfclub e.V.

Sehr geehrter Herr Dr. Kaier,
beiliegend erhalten Sie eine kurze Information des Freiburger Golfclubs. Die Angelegenheit, über die Sie sich unberechtigterweise aufregen, wurde mit der Gemeinde Kirchzarten eindeutig geklärt. Nach der seit Jahren bestehenden Beschilderung, welche durch die Gemeinde Kirchzarten angeordnet wurde, stand der Weg schon seit einigen Jahren für die Bevölkerung nicht mehr zur Verfügung. Die Nutzung des Weges vor dem Clubhaus wurde von uns entgegenkommenderweise geduldet. Ich bitte um eine objektive Berichterstattung und Darstellung 
Mit freundlichen Grüßen  
Für den Vorstand des Freiburger Golfclub
G.-W. von Oppen, 11.3.2008, fgc@freiburger-golfclub.de

Zur Verlegung des Krüttweges möchten wir folgende Informationen geben:

  1. Der Neubau der B 31 im Osten der Stadt Freiburg wurde durch ein Flurbereinigungsverfahren begleitet. Im Rahmen dieses Flurbereinigungsverfahrens wurde ein Wege- und Gewässerplan erarbeitet. An diesem Wege- und Gewässerplan hat sich der Freiburger Golfclub genauso wie andere betroffene Eigentümer oder Landwirte aktiv beteiligt.
  2. Der neue Wege- und Gewässerplan ist seit vielen Jahren rechtskräftig. Als Folge des Wege- und Gewässerplans wurde der Krüttweg als öffentlicher, landwirtschaftlicher Weg sowie als Fuß- und Radweg zwischen Bruckmühle und Zarten nach Osten verlegt. Ein öffentlicher Fuß- und Gehweg vor dem Clubhaus des Freiburger Golfclubs besteht somit seit einigen Jahren nicht mehr.
  3. Der Verlegung des Krüttweges im Rahmen des Wege- und Gewässerplans für das Flurbereinigungsverfahren liegt ein Gemeinderatsbeschluss der Gemeinde Kirchzarten, welcher in öffentlicher Sitzung gefasst wurde, zugrunde. Das Gelände des Freiburger Golfclubs liegt ausschließlich auf Gemarkung der Gemeinde Kirchzarten.

Die gewünschte Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Bruckmühle und Zarten besteht nach wie vor, nur etwas weiter im Osten!


 

 

 

Sonntagvormittag im Dreisamtal: bürgerfreundlicher Hindernislauf

Blick nach Norden am 9.3.2008 über den zugeschütteten Krüttweg: Direkt durch den Dreck ....
Bürgerfreundlichkeit: "Kein Durchgang" aufgeklebt am 9.3.2008 in der Früh
  
Blick nach Norden am 9.3.2008 über den zugeschütteten Krüttweg: Entweder direkt durch den Dreck .... ... oder links herum auf gepflegtem Green
   
 
Umweg rechts durchs Gatter am 9.3.2008 - in der Mitte schiebt Alt-OB Böhme sein Fahrrad Blick nach Osten am 8.3.2008 am Golfplatz: Umweg links rum in Richtung Mülleimer
Blick nach Süden am Krüttweg 9.3.2008 in Richtung Restaurant: Mit Kind und Kegel mühsam durch den Dreck
 
Umweg rechts durchs schmale Gatter am 9.3.2008 - in der Mitte schiebt Alt-OB Böhme sein Fahrrad
 
Blick nach Osten am 8.3.2008 am Golfplatz: Umweg links rum in Richtung Mülleimer
 
Blick nach Süden am 9.3.2008 an der Krummbachbrücke: Vollsperrung des Krüttwegs nach 100en von Jahren Blick nach Norden am 8.3.2009: Blick nach Norden am 9.3.2008 am Krüttweg beim Golfplatz: Sonntagvormittagsdiskussion mit Freiburgs Alt-OB Böhme (Mitte)
Blick nach Süden am 9.3.2008 an der Krummbachbrücke: Vollsperrung des Krüttwegs nach 100en von Jahren
  
Blick nach Norden am 8.3.2009:
.... ohne Worte (oder: "Wer heute noch Kinder hat, der soll halt feste schieben")
  
Blick nach Norden am 9.3.2008 am Krüttweg beim Golfplatz: Sonntagvormittagsdiskussion mit Freiburgs Alt-OB Böhme (Mitte)

Am Sonntagvormittag zwischen 10.30 und 11 Uhr entstanden diese Aufnahmen. Nur wenige Passanten kehrten enttäuscht um, die meisten aber schafften es irgendwie, die ca 50 m lange Wegunterbrechung des Krüttwegs zu überwinden: Mitten durch den Dreck oder links, rechts bzw. hinten bei den Mülleimern herum. Und wie der Zufall es wollte, sogar Freiburgs Alt-Oberbürgermeister Böhme kam just zu dieser sonntäglichen Zeit mit dem Fahrrad vorbei und wählte den Umweg links - political correctness - herum übers Green. Vielleicht saß ja Kirchzartens Bürgermeister von Oppen im Golfclub-Restaurant und schaute - durch die großen Panoramascheiben rechts herum - den Umherirrenden zu? Gleichwohl, das Zuschütten des Krüttwegs ist keine Frage von rechts oder links, sondern schlicht unanständig. Der Anstand gebietet, den Krüttweg wiederherzustellen, und zwar umgehend. Wobei für den schmalen Dreisamtaljogger eine Wegbreite von kostensparenden 60 cm ausreichen mag. Demografiewandel-konform jedoch ist eine Breite von 1 m wünschenswert - schließlich werden auch hier bald Gehfrei und Rollstuhl dominieren gegenüber Kinderwagen und Buggy. Nicht Rechthaberei hilft weiter, sondern Anstand, Einfühlungsvermögen und Bürgerfreundlichkeit.
Ekke, 9.3.2008

 

Amerikanische Verhältnisse beim Betreten der offenen Landschaft/Feldflur

Hier ist auch meines Erachtens mehr als höfliche Kritik von dringender und ganz eiliger Notwendigkeit. Die Golfplatzbetreiber mit Ihrem Vorsitzenden, Herrn von Oppen, setzen bei Ihrer eigenmächtigen Maßnahme sicherlich auf einen kurzen Entrüstungssturm, der sich nach 2-3 Wochen legen wird und danach ist diese Vollprivatisierung der freien Natur dann faktisch unumkehrbar geschaffen. Oder
kürzer gesagt: Frecher Ellbogeneinsatz siegt. Wir wurden heute morgen mit Kind und Kegeln von dem plötzlich abgebauten, mit Erde aufgeschüttetem Feldweg ebenfalls genauso überrascht, wie Ex-OB Dr. Böhme. Noch vergangene Woche Dienstag bin ich den Weg abends ohne Hindernisse - wie seit Jahren regelmäßig- gejoggt.
Die Rechtslage ist beim Wegerecht immer schwierig festzustellen, irgendwann geht es meist um die Beweisnotwendigkeit einer erfolgten faktischen Widmung "aufgrund unvordenklicher Verjährung". Sie wären dazu alsbald zur Recherche im badischen Landesarchiv gezwungen. Dies, weil die Gemeinden hier in der Gegend die förmliche Widmung, die eigentlich bei einer solchen öffentlichen Nutzung eines Feldweges angezeigt wäre, nicht, nur sehr schlampig oder interessengeleitet nur selektiv durchführen. Übliche Anlässe für solche Rechtsklarstellungen wären normalerweise öffentlich rechtliche Maßnahmen wie Flurbereinigungen oder "Unternehmensflurbereinigungen" z.B. anläßlich von größeren Strassenbaumaßnahmen. So etwas müßte eigentlich seinerzeit beim B31 -Ost Ausbau stattgefunden haben. Aber selbst die Berufung auf einen solchen Entscheid wäre natürlich rechtlich zu prüfen, z.B. auf Verjährung der Umsetzbarkeit jetzt nach über 10 Jahren nach den Beschlüssen.
Falls z.B. hier keine rechtlichen Regelungen getroffen wurden (ein sicher großes Versäumnis der beteiligten Behörden ... oder einzelner Mandatsträger...), bedürfte die jetzige ad hoc-Änderung der Situation eines öffentlich rechtlichen Verfahrens zur Widmung/Entwidmung.  Eine wesentliche Änderung des status quo erfolgte mit der Nacht- und Nebel-Maßnahme auf jeden Fall aufgrund der Vollsperrung, nun auch für Fußgänger. Diese ist auch mit der (heute noch!) vorhandenen Beschilderung noch nicht vorhanden gewesen: Die Schilder lenken den Verkehr lediglich um den Golfplatz herum
(Orientierungshinweise, kein Betretungsverbot für Fußgänger - was auch rechtlich schwierig für Feldwege durchsetzbar wäre).
In Kenntnis des hiesigen kommunalen Verwaltungsgebahrens und der Durchsetzbarkeit
von Bürgerinteressen/Rechten in der Verwaltungsgerichtsbarkeit des "Ländle" empfehle ich aber gezielte Bürgerentrüstung. Amerikanische Verhältnisse beim Betreten der offenen Landschaft/Feldflur sind sonst nicht sehr weit entfernt.
Neuhäuser, 9.3.2008

 

Der Krüttweg beim Golfplatz wurde einfach zugeschüttet

Der Krüttweg verbindet seit Urzeiten Zarten mit Bruckmühle bzw. Neuhäuser. Er führt durch Wasserschutzgebiet, das zugleich auch Landschaftsschutzgebiet ist. Im Zuge des Neubaus der B31 wird der Golfclub neben dem "Krüttweg alt" im Westen durch einen geteerterten "Krüttweg neu" im Osten umfahren. Fußgänger wandern auf dem erst ab dem Golfclub-Parkplatz bzw. Restaurant ungeteerten "Krüttweg west alt", während Fahrräder den nun als Dreisamtalradweg markierten "Krüttweg ost neu" wählen. Der "Krüttweg west alt" ist wesentlich sicherer, da die Übungsbälle der Driving Range nach Osten geschlagen werden, also zum "Krüttweg ost neu" hin. Seit dem 6.3.2008 ist der "Krüttweg west alt" auf einer Länge von ca 50 m unterbrochen: Asphalt ausgebaggert und Erde angefüllt. Den düpierten Passanten bleibt nur umzukehren und sich zu wundern: So wurde im Juni 2007 beim großen Fest zum Abschluß der Flurbereinigung B31 am Wangler-Kreuz mehrfach auf den Krüttweg als gelungenes Beispiel einer bürgernahen Neugestaltung eines Wirtschaftsweges verwiesen. Auf der damals verteilten Hochglanzbroschüre "Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Kirchzarten (B31)" (Stand 1.5.2007) ist der "Krüttweg west alt" westlich des Gewanns Grüttmatten als Schotterweg hübsch braun eingezeichnet. Die "Verkehrsfläche Krüttweg" gehört der Gemeinde Kirchzarten - also dessen Bürgern. Vielleicht ist der Golfclub jurisprudenz-mäßig so reich besetzt, dass er den plötzlichen Wegerückbau rechtlich absichern kann. Nur -  für viele Dreisamtäler ist diese plötzliche Zerstörung eines uralten Wirtschaftsweges nicht nur eine Frage des Rechts, sondern auch des Anstandes. Als unanständig empfinde ich den fürsorglichen Rat von Clubmanager Weggenmann, Fußgänger könnten ja hinter dem Restaurant durchgehen - zwischen parkenden Autos, Mülleimern und Geräteschuppen. Um den bisherigen Frieden zu erhalten, muss der auf 50 m Lange zerstörte Krüttweg beim Golfplatzrestaurant wieder hergestellt werden - eine kostensparende Breite von ca einem Meter mag genügen, um die braven Bürger bzw. Fußgänger mit Gehfrei bzw. Rollator (also die vielen Alten) und mit Kinderwagen (die wenigen Jüngeren) generationsübergreifend zufrieden zu stellen.
Ekke, 8.3.2008

Blick über den Krüttweg von Neuhäuser bzw. Bruckmühle (rechts) nach Zarten (oben links) im Mai 1999:  Unterhalb des Golfplatzes fließt die Brugga von rechts kommend in die Dreisam Blick nach Norden am 6.3.2008 auf dem "Krüttweg alt" gegenüber Restaurant: Ein Bagger reißt den Weg auf und schüttet ihn mit Muttererde zu Blick nach Südosten über den ausgebaggerten "Krüttweg alt" zum Restaurant des Golfclubs am 6.3.2008
Blick über den Krüttweg von Neuhäuser bzw. B31-Bruckmühle (rechts) nach Zarten (oben links) im Mai 1999:  Unterhalb des Golfplatzes fließt die Brugga von rechts kommend in die Dreisam (Bild E.Meyer) Blick nach Norden am 6.3.2008 auf dem "Krüttweg alt" gegenüber Restaurant: Ein Bagger reißt den Weg auf und schüttet ihn mit Muttererde zu
 
Blick nach Südosten über den ausgebaggerten "Krüttweg west alt" zum Restaurant des Golfclubs am 6.3.2008
  
 
lick nach Süden über den zugeschütteten Krüttweg zum Golfclub-Restaurant am 8.3.2008 Blick nach Westen am 7.3.2008: Unanständiges Krüttweg-Angebot zwischen Müll links und Gerätehaus rechts
Blick nach Süden am 7.3.2008
 
 
Blick nach Süden über den zugeschütteten Krüttweg zum Golfclub-Restaurant am 7.3.2008 Blick nach Westen am 7.3.2008: Unanständiges Krüttweg-Angebot zwischen Müll links und Gerätehaus rechts 
Blick nach Süden auf dem "Krüttweg alt" über die Krummbach-Brücke Blick nach Westen kurz vor dem Golfplatz am 2.9.2006: Geradeaus auf dem "Krüttweg alt" (ungeteert) oder links auf "Krüttweg neu" um den Golfplatz herum zur B31-Überführung (geteert)
Blick nach Norden auf dem "Krüttweg west alt" über die Krummbach-Brücke
 
 
 
Blick nach Süden auf dem "Krüttweg west alt" über die Krummbach-Brücke
 
 
 
Blick nach Westen kurz vor dem Golfplatz am 2.9.2006: Geradeaus auf dem "Krüttweg alt" (ungeteert) oder links auf "Krüttweg ost neu" um den Golfplatz herum zur B31-Überführung (geteert)
Blick von Zarten über den Dreisamtal-Radweg nach Westen zum Kybfelsen links im August 2004 Blick nach Westen kurz vor dem Golfplatz am 15.3.2008: Geradeaus auf dem "Krüttweg alt" (ungeteert) - Durchgang verboten
Blick nach Süden am 8.3.2008: "Krüttweg  ost neu" in Richtung Bruckmühle/B31
  
  
Blick von Zarten über den Dreisamtal-Radweg (Krüttweg) nach Westen zum Kybfelsen links im August 2004
- Wunderschöne Linde in der Mitte
  Blick nach Westen kurz vor dem Golfplatz am 15.3.2008: Geradeaus auf dem "Krüttweg alt" (ungeteert) - Durchgang verboten
B31-Brücke Bruckmühle am 8.3.2008: Blick nach Westen zu "Krüttweg alt" B31-Brücke Bruckmühle am 8.3.2008: Blick nach Osten zu "Krüttweg neu", links die Driving Range Krüttweg alt am 15.3.2008 - Blick nach Norden hinter Krummbachbrücke
B31-Brücke Bruckmühle am 8.3.2008: Blick nach Westen zu "Krüttweg alt"
 
B31-Brücke Bruckmühle am 8.3.2008: Blick nach Osten zu "Krüttweg neu", links die Driving Range Krüttweg alt am 15.3.2008 - Blick nach Norden hinter Krummbachbrücke
  
Blick nach Westen zum Spielplatz am Krüttweg bei Zarten am 15.3.2008 Blick nach Norden über den Krüttweg zu Resenhof und Gichterkapelle (rechts) am 18.4.2006 Blick nach Norden zum "Stein des Anstoßes" auf dem alten Krüttweg am 15.3.2008
Blick nach Westen zum Spielplatz am Krüttweg bei Zarten am 15.3.2008
 
Blick nach Norden über den Krüttweg zu Resenhof und Gichterkapelle (rechts) am 18.4.2006 Blick nach Norden zum "Stein des Anstoßes" auf dem alten Krüttweg am 15.3.2008
     

  
 

Parken am Golfplatz Bruckmühle

Blick nach Westen beim Bahnübergang Bruckmühle am 15.3.2008 - rechts Wanderparktplatz für 7 Pkw's Blick nach Osten zum großen Parkplatz des Golfclubs am 15.3.2008 Blick nach Nordwesten über den Krummbach zum kleinen Parkplatz des Golfclubs am 15.3.2008
Blick nach Westen beim Bahnübergang Bruckmühle am 15.3.2008 - rechts der allg. Wanderparkplatz für 7 Pkw's Blick nach Osten zum großen Parkplatz des Golfclubs am 15.3.2008
 
Blick nach Nordwesten über den Krummbach zum kleinen Parkplatz des Golfclubs am 15.3.2008

Parkplatzmangel im Osten

Für Wanderer ins Dreisamtal
gab’s sieben Stellplätz grad mal
beim Straßenneubau zwischen Schranke
und der B 31-Flanke
an Freiburgs Stadtperipherie –
als „Wanderparkplatz“ knapp wie nie.

Viel zu gering ist diese Zahl
für den Bedarf hier – allzumal,
wenn jetzt dem Automobilist’
an der gesamten Zufahrtspist’
das Längsparken verboten ist.

Für Golfspieler – man sieht’s verwundert,
gibt es beim Clubhaus mehr als hundert,
verseh’n mit Sonderzufahrtsrecht
nebst neuem Brückenschlag – nicht schlecht,
in die geschützte Wasserzone,
die sonst tabu, dass man sie schone –
in die mit Auto nur darf rein
der Landwirt – und der Golfer fein.

Das Missverhältnis dieser Quoten
von Autostellplatzangeboten
an dieser Landschaftszugangsstelle
gehört hier korrigiert ganz schnelle!
Higl 2/2001

Weg durch das Golfplatzgelände soll gesperrt werden

"Seit Monaten kursiert bei den Spaziergängern des viel genutzten Naherholungsgebiets rund um den Golfplatz das Gerücht, dass der am Golf-Clubhaus vorbeiführende Rad- und Fußweg demnächst für die Öffentlichkeit geschlossen werden soll. ... Der Golfclub habe die vor kurzem erfolgte Erneuerung der nur wenige Meter vom Clubhaus entfernten Brücke über den Krumbach in Höhe von 80.000 DM bezahlt und dafür im Gegenzug die Erlaubnis erhalten, dieses Gebiet für die Öffentlichkeit zu sperren..."
Kann und darf sich diese Meldung bzw. ein Deal "Geld gegen Wegerecht" bewahrheiten?
s'Littenweiler Dorfblatt, 6/2000, S.4


 

 

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