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Zarten im Dreisamtal - Ortsteil von Kirchzarten
 

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Blick nach Osten auf Zarten (links), B31-Baustelle (Mitte) und Kirchzarten im Jahr 1998
Blick nach Osten auf Zarten (links), B31-Baustelle (Mitte) und Kirchzarten im Jahr 1998

Zarten

Tele-Blick vom Häusleberg nach Nordwesten nach Kirchzarten und Zarten am 29.4.2006 Blick nach Norden über den Kreisel mit Lore und Schnittholz zur St.Johanneskapelle in Zarten am 2.9.2006 Blick vom Höllental nach Westen über Kirchzarten bis Freiburg
Tele-Blick vom Häusleberg nach Nordwesten auf Kirchzarten und Zarten am 29.4.2006
 
Blick nach Norden über den Kreisel mit Lore und Schnittholz zur St.Johanneskapelle in Zarten am 2.9.2006 Blick vom Gleitschirm überm Kybfelsen nach Nordosten über Kappel ins Dreisamtal zu Kirchzarten (rechts), Zarten (Mitte) und Stegen (Mitte)
Blick nach Osten am 11.3.2007 zu Blattmannhof, Johanneskapelle und Baum beim Bären (von links) Blick nach Norden zum Ortseingang Zarten am 2.1.2010 - Resenhof links Blick nach Norden zur Johannneskapelle in Zarten am 2.1.2009 - links der Ruhenhof
Blick nach Osten am 11.3.2007 zu Blattmannhof, Johanneskapelle und Baum beim Bären (von links) Blick nach Norden zum Ortseingang Zarten am 2.1.2010 - Resenhof links Blick nach Norden zur Johannneskapelle in Zarten am 2.1.2009 - links der Ruhenhof
 
Krüttweg am 26.12.2010: Blick nach Osten, Schlitten am Ortseingang Zarten    
Krüttweg am 26.12.2010: Blick nach Osten, Schlitten am Ortseingang Zarten    


 

Flurprozession an Christi Himmelfahrt

Christi Himmelfahrt Mai 2006 in Zarten Foto: Monika Rombach

“Hinaus in die Natur!” gilt an Christi Himmelfahrt auch für die Kirche: Um Segen für die Fluren und Schutz für die Saaten baten Pater Roman Brud und die Gottesdienstbesucher der St. Johanneskapelle Zarten bei der Flurprozession. Am Urbershof endete die Prozession, das dort geplante gemütliche Zusammensein im Freien wurde aufgrund der Witterung kurzerhand in den “Bärenkeller” verlegt.

 

 

 

Johanneskapelle in Zarten - 500 Jahre alte Wandmalerei freigelegt

Unspektakuläre Aufräumarbeiten brachten in der St. Johanneskapelle Zarten Spektakuläres zu Tage: die handgemalte Darstellung einer so genannten “Beweinung” im Dachraum der Langhauswand der Kapelle über dem Chorbogen. Eingehende Untersuchungen im Auftrag der Herz-Jesu-Pfarrgemeinde ergaben, dass sie “wohl aus der Zeit kurz nach 1500 stammt” , so Regine Dendler, die mit der Konservierung der Malereien betraute Restauratorin, in ihrem Abschlussbericht.

Blick nach Norden zur Johannneskapelle in Zarten am 11.2.2006
Restauratorin Regine Dengler erläuterte die bestandssichernden Arbeiten an den vermutlich vom Anfang des 16. Jahrhun-derts stammenden Wandmalereien.
 Foto: Monika Rombach
Pfarrer Pater Roman Brud ( im Bild mit Franz Asal) studiert die Beschreibung der Restauratorin.
 
 
Foto: Monika Rombach
Blick nach Norden zur Johannneskapelle in Zarten am 11.2.2006
 
 
 

Diesen Bericht überreichte sie anlässlich eines Besichtigungstermines dem zuständigen kirchlichen “Hausherrn” , Pater Roman Brud. Gleichzeitig konnte das Ehepaar Asal auch den weltlichen, Kirchzartens Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen, Zartener Gemeinderäte und Zartens Bürgervereinsvorsitzenden zu einer Besichtigung begrüßen. Eigentlich ging es den Betreuern der kleinen Kirche, Franz und Monika Asal, nur um das Entstauben des Dachbodens der Kapelle. Doch angesichts der Halbbogen-Malerei lohnte es sich, insbesondere vor dem Hintergrund ihres Wissens um die Geschichte der Kapelle, diese genauer prüfen zu lassen. Restauratorin Regine Dendler aus Kirchzarten stellte die Darstellung einer Beweinungsszene fest. “Mit dem von Kreuz abgenommenen Christus einem (seiner) Schächer, daneben eine offenbar weibliche Figur mit grünem Mantel, die eine weiß bekleidete oder umhüllte Gestalt in den Armen hält, beide mit Heiligenschein” . Zugeordnet sind ihr im Hintergrund eine Landschaft mit Gebäudekomplex, im Vordergrund ein Fließwasser mit bergigen Ufern, darauf ein Schiff mit Ruderern, am Ufer ein Reiter mit Ross - und viele scheinbar unzusammenhängende Farbflecken.

Der größte Teil des Bildes aber ist dem Blick verborgen, liegt möglicherweise unterhalb der - nachträglich eingezogenen - Flachdecke, ist vielleicht noch unter einem Anstrich vorhanden? Klären kann das eine kunsthistorisch-ikonografische Untersuchung. Ein kurzer Blick in die frühe Geschichte der St. Johanneskapelle lässt annehmen, dass diese als eine alemannisch-fränkische Eigenkirche gebaut wurde. Sicher gehe ihre Entstehung auf die Zeit der Herren von Hohenberg-Wiesneck - und damit auf die Besitzungen des Klosters St. Märgen als Schenkung des Bruno von Hohenberg-Wiesneck zurück, findet sich eine erste und eindeutige Erwähnung der Kapelle doch im St. Märgischen Dingrodel vom 23. Juli 1397. Ein vom verstorbenen Künstler Erhardt aus Eschbach freigelegtes romanisches Rundbogenfenster legt ihren Ursprung aus der Zeit der Romanik nahe. Spuren eines eigenen, mit Mauern umgebenen, Friedhofes der nach Osten ausgerichteten kleinen Kirche könnte Beleg ihrer ursprünglichen Selbstständigkeit sein. Mit Paulinerpriester Pater Roman aus der Klostergemeinschaft St. Märgen, jetziger Pfarrer der Herz-Jesu-Gemeinde, schließt sich für Franz Asal der Kreis zur frühen Geschichte von St. Johanneskapelle und dem Ort Zarten. Eingehende Fragen stellte Bürgermeister von Oppen angesichts von Daten- und Bildwerk, das irgendwann einmal gar die Korrektur der Geschichtsdaten der Gemeinde Kirchzarten zur Folge haben könnte.
Zurück zur Malerei: Angebracht wurde sie auf verputztem Mauerwerk und wies bei ihrer Entdeckung neben Schäden innerhalb Putz- und Malschicht auch Beschädigung durch einen nachträglichen Türdurchbruch im Dachstuhl und großflächige Kabelverlegung auf. Feuchtigkeit aus zeitweise undichtem Dach, wechselndes Klima im unisolierten Dachraum und ein- oder mehrmaliges Abkehren der Oberfläche hinterließen ihre Spuren. Die Bestandssicherung bedingte Reinigung, Hinterspritzung von Putzhohlstellen, Sicherung von Aufplatzungen und -wölbungen, Putzfestigung und Hinterfüllung, Retusche, Beiarbeitung der Gipskittung und schließlich Veränderung der großen Kabelführung. Die Konservierung lässt nun weitere wissenschaftliche Untersuchungen zu.
Monika Rombach am 18.1.2006 in der BZ

 

 

Johanneskapelle in Zarten - kirchliches Kleinod

Zu zwei besonderen Anlässen in der St. Johanneskapelle Zarten lädt Pfarrer Roman Brud ein, bei denen auch an die besonderen Beziehungen zwischen Zarten und Stegen erinnert wird.

Es ist zum einen ein Treffen der Zartener anschließend an den Abendgottesdienst in der Kapelle am Sonntag, 11. September, 19 Uhr, im „Bärenkeller“ und zum anderen eine Segensandacht zum Schulbeginn am Mittwoch, 14. September, 17.30 Uhr, in der Dorfkapelle, mit Diakon Bernhard Eiermann, initiiert von Renate Heitz und Christine Zähringer. Verbunden ist das Treffen am Sonntag mit einem Austausch über aktuelle kirchliche Themen des Ortsteils und Informationen „Rund um die St. Johanneskapelle“, begleitet von Dias. Dazu kommen Betrachtungen um die Sicherung uralter, wertvoller Sekko-Malerei im Dachraum der Kapelle. Wie der Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Herz-Jesu-Pfarrei Stegen, Franz Asal, erklärte, ist Zarten politisch seit 1974 Teilort der Gemeinde Kirchzarten und gehört kirchlich seit 1958 zur katholischen Pfarrgemeinde Herz-Jesu Stegen. Dies sei eine besondere Situation, der sich bereits die Herz-Jesu-Priester mit den Verantwortlichen der Stegener Pfarrgemeinde annahmen. Einen wichtigen Bezugspunkt bilde dabei die St. Johanneskapelle mit ihrem umfangreichen Gottesdienstangebot. Während der Zugehörigkeit zu Stegen wurde das alte Gotteshaus zwei großen Innenrenovationen unterzogen. Den Aktivitäten der Gemeinde Kirchzarten zur Dorfentwicklung verdankt sie ihre Außenanlage. Als unermüdliche Messnerin versieht Margarete Schwär seit 54 Jahren hier ihren Dienst, die ehrenamtliche Pflege der Außenanlage nimmt Monika Asal wahr.
St. Johannes findet seit Wegfall des B-31-Verkehrs weit über den Ort hinaus große Beachtung. Dankbar ist die Kirchengemeinde in Stegen dabei für die Unterstützung des Bürgervereins in Zarten. Den Bezugspunkt St. Johanneskapelle haben junge Familien, die aus dem Kernort Kirchzarten nach Zarten gezogen sind, erkannt. Deutlich machte das ein Treffen Zartener Eltern mit der Herz-Jesu-Gemeinde und Diakon Bernd Eiermann, Pfarrei St. Gallus Kirchzarten. Trotz sehr starker Bindungen zur einst zuständigen Pfarrei St. Gallus bildet für sie gerade die Kapelle im Dorfkern eine Brücke zur zuständigen Pfarrgemeinde Herz-Jesu.
Der Zuschnitt der Seelsorgeeinheiten im Dreisamtal, bei deren Zuordnung die Diözese auf eine ausgewogene Größe achtete, wird der besonderen Situation Zartens noch nicht gerecht, was nach Ansicht von Pfarrer Roman Brud, Stegen, und Pfarrer Hubert Mangold, Kirchzarten, innerhalb absehbarer Zeit so bleiben wird, auch weil beide Seelsorgeeinheiten vermutlich nur eine Zwischenlösung sind. Mit seinem Aufruf „Aufbruch im Umbruch“ regte Erzbischof Robert Zol-litsch zu weit mehr Bewegung in der Diözese an, als mancher vermuten würde. Danach bestünden die derzeitig gebildeten Einheiten allenfalls zehn Jahre und anschließend im Dreisamtal nur noch einen einzigen Pfarrverband.
Bis dahin will sich Pater Roman mit der Pfarrgemeinde Herz-Jesu intensiv den Interessen der Katholiken in Zarten annehmen und deren Initiativen zur pfarreiübergreifenden Zusammenarbeit mit Kirchzarten unterstützen. Denn nahezu ein Drittel der Pfarrangehörigen der Herz-Jesu-Gemeinde leben in Zarten
Monika Rombach am 9.9.2005

 

 

Tarodunum - Ausgrabungen im Westen von Zarten

Blick nach Osten über die Ausgrabungen bei Zarten am 5.9.2005 Blick nach Osten über die Ausgrabungen bei Zarten am 5.9.2005

Die Arbeit ist knochenhart, die Ausbeute zunächst eher spärlich: Im zweiten Sommer sind Archäologiestudenten im Dreisamtal auf der Suche nach Spuren der Kelten, die hier einst lebten. Die Ausgrabungen sollen Aufschluss über das Leben in Tarodunum, wie die Siedlung einst hieß, geben.

Mit Tarodunum verbinden Ortskundige zunächst jene rund 200 Hektar große Fläche zwischen Rotbach und Wagensteigbach, deren Zusammenfluss und der Burg Wiesneck, die von einer Befestigungsanlage umfasst war. Bereits 1815 wurde dieser Ort „Tarodounon“ (keltisch „Tarodunum“) als jener identifiziert, den Claudius Ptolemaios im 2. Jahrhundert nach Christus in einer Liste mit Ortsnamen aufführte. Dennoch fehlten lange Zeit Hinweise auf die anzunehmende bedeutende keltische Siedlung. In der Tat gibt es innerhalb der befestigten Anlage bis heute keine entsprechenden Funde.

Dem Freiburger Archäologen Heiko Wagner gelang es im Frühjahr 1987, die große Siedlung zu entdecken. Bei systematischen Begehungen frisch gepflügter Äcker im Westen von Zarten fand er Scherben und Münzen. Die Bewohner von Tarodunum hatten also westlich vom heutigen Zarten gelebt und vermutlich ist es zur Besiedlung der befestigten Anlage, die sie weiter östlich anlegten, nicht mehr gekommen. Die Auswertung der zahlreichen Münzfunde, die Interpretation der Scherben, Schlackereste und Glasschmuckfragmenten bestätigt die Annahme, dass hier einst Menschen lebten und zwar zwischen 170 und 90 vor Christus in einer städtischen Siedlung, die unbefestigt war. Außer einigen kleinen Notgrabungen hatte es nach den Münz-, Glas- und Keramikfunden Wagners keine archäologische Erkundung mehr gegeben. Im Sommer 2004 nahm sich das Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen der Siedlung an. Unter der Projektleitung von Professor Manfred K. H. Eggert und Magister Holger Wendling gruben Studenten einige Wochen lang, um Strukturen der ehemaligen Siedlung aufzudecken. In diesem Sommer werden diese Ausgrabungen, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt werden, fortgeführt. Wie Andrea Bräuning, Fachbereichsleiterin Archäologie im Regierungspräsidium erklärte, gingen den Grabungen geomagnetische Untersuchungen voran, die den Forschern Hinweise auf mögliche Fundstellen geben.

Holger Wendlich hat mit Archäologiestudenten verschiedene kleinere Grabungsflächen angelegt. Schon in geringer Tiefe unter dem Pflughorizont stießen sie zum Beispiel auf deutlich erkennbare Umrisse einer Abfallgrube. Tonscherben, die als Fehlbrand zu erkennen sind, lassen auf eine gewerbliche Töpferei schließen. An anderer Stelle fanden sie Metallreste in Schlacke, was auf Metallbearbeitung schließen lässt. Bereits im vergangen Sommer hatten die Archäologen eine Zange und einen Hammerkopf gefunden, die zur Metallbearbeitung gebraucht werden. Reste von römischen Amphoren belegen, dass die Bewohner von Tarodunum den römischen Wein liebten, der über viele hundert Kilometer herangeschafft wurde. Obwohl die Funde meist nicht spektakulär sind, lohnt sich die akribische Suche: So konnten unter anderem ein Kobaltblaues Fragment einer gläsernen Ringperle und eines Glasarmreifes gefunden werden. Die Auswertung der diesjährigen Ausgrabung steht noch bevor.
Alles von Karlheinz Scherfling vom 31.8.2005 auf www.bzol.de 

   

 

Zarten als die Wiege der Schwarzwalduhr?

Die Hochburg der Schwarzwälder Uhrmacherei war in den vergangenen zwei Jahrhunderten das Gebiet um Furtwangen/Neukirch und Triberg. Der Ursprung der Herstellung der Schwarzwalduhr wurde immer im Spirzendobel bei St. Märgen vermutet. Alte Urkunden legen jedoch die Vermutung nahe, dass die ersten Schwarzwälder Uhren in Kirchzarten gefertigt wurden.

Im Spirzendobel soll ein Lorenz Frey, neben Musikinstrumenten, so genannte Hackbretter, die erste Schwarzwalduhr gegen Ende des 17. Jahrhunderts hergestellt haben. Man lachte wohl den einfältigen Schreiner aus, der nichts Wichtigeres zu tun hatte, als unnötiges Zeug zu machen. Denn seinen Uhrenhandel musste Frey alsbald wieder aufgeben. Einem weiteren Zeitgenossen, dem Kübler Simon Henninger im Stockwald bei St. Georgen, gelang es ebenfalls nicht, zur Jahrhundertwende selbst hergestellte Uhren zu verkaufen.

Nun geben Urkunden und Akten der Talvogtei im Stadtarchiv Freiburg und Kirchenbücher der Pfarreien Kirchzarten und St. Märgen Aufschluss von einem Uhrmacher vor dem Jahre 1700, also noch vor jener ersten Periode der Geschichte von der Erfindung der Schwarzwälder Uhr nach böhmischen Vorbild im Spirzendobel. Trotz fehlender Einzelheiten lässt sich heute vermuten, dass die erste Schwarzwalduhr in Kirchzarten gebaut wurde. Eine Stelle in dem Protokoll der Talvogtei besagt folgendes: "Des Chriften Rauffers Witwe Rosina verkauft am 18. April 1662 an Jacob Kuonle, dem Uhrmacher in Kirchzarten, eine Behausung samt der Schmiede in Zarten um 323 Gulden". Nach dieser Aufzeichnung zu schließen gab es also vor dem ersten bisher schriftlich erwähnten Uhrmacher im Spirzen, dem "Hackbretterlenz", schon in Kirchzarten Uhrmacher als Handwerker. Die Kirchenbücher in Kirchzarten geben hierüber noch nähere Auskunft: "Dieser Jacob Kuonle, der Alt-Uhrmacher zu Zarten, stirbt am 4. April 1672 . . .". Auch bei der Ausstellung eines Geburtsscheines bei der Geburt des Sohnes Franz im Jahre 1664 wurde Kuonle ausdrücklich als Uhrmacher bezeichnet. Beim Tod des Sohnes Barthle im Jahre 1683, der seinem Vater Jacob im Handwerk des Uhrmacher folgte, wurde eine Verlassenschaftsaufstellung, mit interessanten Rückschlüssen auf sein Uhrenhandwerk verfasst. Nach der Aufstellung des Vermögens wurde das Werkzeug aufgeführt. Da Kuonle auch noch Schmied war, waren diese aufgeführten Werkzeuge wohl großteils für die Schmiede bestimmt, die kleinen Werkzeugarten aber wohl auch für feine Arbeiten, wie die des Uhrmachers. Auch diese Aufstellung lässt vermuten, dass Kuonle die ersten Uhren herstellte.

Eine weitere Vermutung liegt nahe, dass die Kuonles in Kirchzarten einen Uhrenhandel betrieben. Das Dorf mitten im Dreisamtal war damals ein bedeutender Handelsplatz, und vor allem an Sonntagen kamen Bauern aus allen Tälern und holten die notwendigen Dinge für ihr Hauswesen. Vor und nach dem Gottesdienst waren Krämerläden aufgeschlagen, wo man alle Dinge kaufen konnte. Hier auf diesem Markt haben die Uhrhändler Kuonle ihre Ware feilgeboten. Man könnte annehmen, dass der "Hackbretterlenz" aus dem Spirzen bei einem Kirchgang in Kirchzarten eine solche Uhr sah und sie darauf nachbaute.

Nach dem Tod Barthel Kuonles fehlen Aufzeichnungen von Kirchzartener Uhrmachern. Ihr Geschlecht ist bei späteren Aufzeichnungen über Schwarzwälder Uhrmacher nicht vertreten. Nach 1700 verzog sich nach Berichten die Uhrmacherei über St. Märgen/Waldau in das Gebiet von Furtwangen und machte wie kein anderer Gewerbezweig den Schwarzwald in aller Welt bekannt. Die Uhr wurde zum wichtigsten Exportartikel und ermöglichte vielen Bewohnern des Schwarzwaldes ein Auskommen in ihrer Heimat.
Dieter Schneckenburger, BZ vom 13.6.2003

     

 

Zarten feiert Schließung der B31

KIRCHZARTEN. Für Kirchzarten war der gestrige Tag - 24.10.2002 - in mehrfacher Weise ein Festtag: Der Ortsteil Zarten wird endlich vom Durchgangsverkehr befreit und dem Innerort bringt die neue Ortsumgehung erhebliche Verkehrsentlastung. Deshalb luden die Zartener Bürger zu einem Straßenfest ein.
Schon gegen elf Uhr kamen immer mehr Bürger auf die Brücke zwischen Zarten und dem Innerort, um die ersten Autos auf der neuen B 31 zu begrüßen. Kurz nach halb zwölf war aus einem Polizeilautsprecher zu hören, dass der Tunnel jetzt frei gegeben sei, und um 11.45 Uhr machten Bauarbeiter die Zufahrt nach Zarten dicht. Hupend fuhren die ersten Autos und Lastwagen auf der neuen Straße und von der Brücke winkten ihnen fröhliche Menschen zu.
Der Bürgerverein Zarten verwandelte sodann in kurzer Zeit die alte Bundesstraße in einen Festplatz, geschmückt mit Strohballen, herbstlicher Dekoration, Fahnen und Kränzen. Als nach längerem Warten der Tross mit den Prominenten aus Freiburg eintraf, wurde er vom Musikverein durchs Dorf geleitet.
Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen rief fröhlich in die Menge: "Wir in Kirchzarten freuen uns alle darüber, was wir in den vielen Jahren alles erreicht haben". Er erinnerte an den langen Kampf Kirchzartens gegen die Straße und die schließliche Einigung, dass sie in Tieflage gebaut wird. "Ich sehe dies als meinen persönlichen Triumph an", erklärte er und dankte vor allem den Landwirten, die durch ihr Einverständnis diese Lösung ermöglicht hatten.
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Heute ist ein wahnsinniger Tag für Zarten," rief der Vorsitzende des Bürgervereins Zarten, Eugen Molz ins Mikrofon, "wir feiern ein einmaliges Fest", zu dem er alle bei Freibier einlud. ...
Kaltheinz Scherfling, BZ vom 26.10.2002, ganzer Artikel

     

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