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Alte Säge in Zarten im Dreisamtal
  

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Blick vom Kamelberg nach Nordosten über Zarten und Stegen zu den Höhen um St.Peter am 22.12.2006
Blick vom Kamelberg nach Nordosten über Zarten und Stegen zu den Höhen um St.Peter am 22.12.2006

 

Alte Säge - Sanierung

Säge Zarten am 9.9.2010: Altes defektes Mühlrad
Säge Zarten am 9.9.2010: Altes defektes Mühlrad Säge Zarten am 9.9.2010: Antriebswellen des Mühlrades Säge Zarten am 9.9.2010: Im Sägeraum
 
Alte Säte in Zarten am 3.12.2010 u 11 Uhr bei -8 Grad Am 3.12.2010 wird der vereiste Mühlrad flott gemacht - minus 14 Grad in der Nacht  
Alte Säte in Zarten am 3.12.2010 u 11 Uhr bei -8 Grad - Zimmerei Rombach
 
Am 3.12.2010 wird der vereiste Mühlrad flott gemacht - minus 14 Grad in der Nacht  

 

 

Vandalismus in Zarten: Sägplatz, Grillhütte, Schrebergärten

Kirchzarten-Zarten (de.) Halbstarke reißen auf dem neu angelegten Sägplatz drei frischgepflanzte Bäume aus, an der Grillhütte in Zarten und bei den Schrebergärten zwingen Sprayer der Allgemeinheit ihr Kunst“un“verständnis auf – das mag verstehen, wer will. Wahrscheinlich sind solche Aktionen nur damit zu erklären, dass das Hirn mit Alkohol weggeknallt wurde. Solche destruktiven Aktionen, die um den Jahreswechsel herum geschahen, zeugen von einem hohen Maß an Respektlosigkeit und treffen die Gesamtheit der Bürger, denn mit ihren Steuern wurde der Sägplatz saniert und werden jetzt auch die Schäden wiederum behoben. Und es trifft diejenigen, die sich mit viel ehrenamtlichen Engagement, mit ihrer Zeit und mit ihrer Arbeitskraft für die Gestaltung sowohl des Grill- als auch des Sägplatzes einsetzten, diese Plätze pflegen und in Ordnung halten.
12.1.2011, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de


 

Der letzte Säger - aus einem mächtigen Stück Weißtanne

Der letzte Säger in Zarten: 5.12.2010
Der letzte Säger in Zarten: Stamm einer Weißtanne Der letzte Säger in Zarten: 5.12.2010
 
Der letzte Säger in Zarten: 4 m langes Eichenholz als Sägeblatt

In der ersten Adventswoche entstand von Thomas Rees aus Kappel anlässlich der Einweihung der "Alten Säge" in Zarten eine neue Skulptur aus einem mächtigen Stück Weißtanne: "der letzte Säger". Ein Stück einer Weißtanne aus dem Attental: 150 Jahre alt, 2 Tonnen schwer (vor dem Bearbeiten), 3 Meter hoch, unförmig gewachsen und einem Durchmesser von über einem Meter. Die Liebe der Sägewerke zu solch starken Weißtannen hält sich sehr in Grenzen - so einen Baum will kaum ein Säger, zumal die gängigen Sägegatter zu klein sind; deshalb wird so ein Baum zumeist zerstückelt und am Ende zu einer unscheinbaren Spanplatte verarbeitet.

Die Gesamthöhe der Skulptur ist über 4 Meter. Die Figur ist den Baum hinein gearbeitet und wir von drei Seiten umschlossen Ein Teil der natürlichen Form des Baumes wurde erhalten, um zu zeigen, mit welchen Bäumen die Waldarbeiter und Sägewerke auch in alten Zeiten zu arbeiten hatten. Die typische wellige Wuchsform und der breite Wurzelanlauf - eine Eigenheit der alten Weißtannen - sind auf der Rückseite gut zu sehen. Die Figur selbst ist von hinten nicht sichtbar. Das Sägeblatt ist aus einem 4 Meter langen Eichenholz.
Auch am Sonntag zur Eröffnung der Säge hat Thomas Rees auf dem Sägeplatz am "letzten Säger"  gearbeitet. Nun steht die Skulptur wieder in einer Scheune in Zarten. Noch mehrere Tage Arbeit sind erforderlich, um die Skultur zu vollenden. Im Frühjahr soll sie dann auf dem Gelände der Alten Säge aufgestellt werden.
8.12.2010


 

Sägenhaftes Festwochenende zur Einweihung

Am vergangenen Wochenende wurde die Alte Zartener Säge mit einem fulminanten Festwochenende eingeweiht. Organisiert wurden die gesamten Festlichkeiten von den fünf Zartener Vereinen, die bei der Sanierung auch schon tatkräftig mitgewirkt haben.

Der  Nikolaus in der Alten Säge Zarten am 5.12.2010 Bure zum Alange in der Alten Säge Zarten am 5.12.2010  
Der  Nikolaus in der Alten Säge Zarten am 5.12.2010 Bure zum Alange in der Alten Säge Zarten am 5.12.2010  

Eine „Historix-Tour“ in Zarten
Am Freitag wurden die Mitglieder der Zartener Vereine, die Handwerker, Nachbarn der Säge, Gemeinderäte und Bürgermeister auf eine Zeitreise geschickt. Sie fühlten sich ins Jahr 1808 zurückversetzt, in dem die Zartener auf 10 Jahre Zartener Säge zurückblicken konnten. In Anlehnung an die Freiburger Historix-Touren nahm ein wandernder Zimmermannsgeselle, gespielt vom freischaffenden Schauspieler Olaf Creutzburg, die Besucher mit auf einen Dorfrundgang und ließ die Ortsgeschichte lebendig werden. Weitere Mitwirkende der historischen Tour, der Säger und seine Frau, Nachtwächter, Wirt, Bürgermeister und Pfarrer wurden stilecht von Zartenern Bürgern dargestellt. Nicht vergessen werden darf ein Senior, der den ganzen Zug mit einer Seniorenfahrt verwechselte und mit seinen „unpassenden“ Auftritten die Lacher des Publikums auf sich zog. Das Drehbuch wurde von Florian Städtler von der Agentur SpielPlanVier geschrieben.

Reden der Freude und des Dankes!
Bürgermeister Hall war die Freude ins Gesicht geschrieben! Dass die Säge so saniert werden konnte, sei vor zwei Jahren nicht denkbar gewesen. Damals, als er sein Amt antrat, waren die Weichen auf Abriss gestellt. Dass es anders kam, hat sehr viel mit Willi Sutter zu tun, der schon von Anfang an die Vision einer Festscheune im ursprünglichen Gebäude vor Augen hatte. Als er dann auch belegen konnte, dass das günstiger käme als der geplante Teilabriss mit Neubau eines Festpavillons, und zudem das Denkmalsamt nicht nur den Erhalt der  Hochgangsäge aus dem 18. Jahrhundert, sondern auch den Erhalt der zweiten Säge, einer Gattersäge von 1930, forderte, waren die Abrisspläne vom Tisch. Dass die Sanierung tatsächlich so schnell umgesetzt werden konnte, wurde erst durch Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum möglich. Waren Kirchzarten bisher Mittel aus diesem Fördertopf verwehrt, ließ eine weitere Auslegung der Richtlinien nun zu, dass Teilorte von Kommunen, die ländlich strukturiert sind, durchaus förderfähig sind. Als die Fördermittel dann endlich zugesagt waren, musste es schnell gehen, da die Gelder in diesem Jahr noch abgerufen werden mussten.
Und hier müsse hervorgehoben werden, was die Profis, angefangen von den Handwerkern bis hin zu den Genehmigungsbehörden wie Regierungspräsidium, Landratsamt, Gemeindeverwaltung in solch kurzer Zeit geleistet haben. Bauen mit Willi Sutter verlangte allen ein Höchstmaß an Flexibilität ab, da sich während der Bauphase in einem solch alten Gebäude Dinge plötzlich veränderten und darauf reagiert werden musste. Mit dem Abschluss der Sanierung und der Neugestaltung des Sägplatzes, so Hall, sei in Zarten die Konversion eines industriell genutzten Areals, das brachlag, in einen echten Bürgerplatz gelungen.
Bernd Scherer als Bürgervereinsvorsitzender machte deutlich, dass dem Bürgermeister zu keiner Zeit ein „Zarten 21“ gedroht hätte, da die Bürger von Anfang an in die Planungen mit einbezogen waren und es erstaunlich sei, dass Visionen, Wünsche, Bauvorschriften und Denkmalschutz wirklich unter einen Hut gebracht werden konnten.
Walter Krögner, Landtagsabgeordneter der SPD, gratulierte den Zartenern zu ihrer neuen Alten Säge und zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Bürger und auch des heimischen Handwerks. Und wenn die Säge, so wie Bürgermeister Hall es formuliert hatte, ein Meisterstück des Bürgervereinsvorsitzenden sei, so habe  der neue Kirchzartener Bürgermeister mit ihr sein erstes gelungenes Gesellenstück abgeliefert!
Willi Sutter betonte, dass die Zartener Säge ein Stück Wirtschafts- und Technik-Geschichte lebendig werden lasse. Die Besonderheit dieser restaurierten Säge sei nun, dass es nicht nur ein Gebäude mit Museumscharakter sei, sondern ein Gemeinschaftshaus, um in Zarten Leben zu gestalten. Zusammen mit der Neugestaltung des Sägplatzes sei es nun ein wirklicher Ortsplatz für Jung und Alt.

Die erste Kleinkunstveranstaltung: Bure zum Alange
Auftaktveranstaltung der Alten Säge Zarten war das Kabarett „Bure zum Alange“ mit Nikolaus König und Wolfgang Winterhalter. Sie war ausverkauft und über hundert Gäste wagten sich dick eingepackt in die Säge, die als Sommerfestgebäude konzipiert ist und über keine Heizung und keinerlei Isolierung verfügt. Zwar hatten sich die Veranstalter um eine provisorische Heizung bemüht, die aber schwer nur gegen die draußen herrschenden Minusgrade ankam. Trotz allem! Die beiden „Bure zum Alange“ wollte sich das Publikum nicht entgehen lassen. Es war eine Veranstaltung, die als Premiereveranstaltung zur restaurierten Säge und zum ländlichen Raum Zarten passte. König und Winterhalter sind beide Bauern mit Bezug zu Holz und Sägerei, der eine betreibt selbst noch eine Säge, der andere ist Land- und Forstwirt. Und beide bezogen den Auftrittsort und sein Ambiente in ihre Jokes und Witzeleien mit ein. So wies beispielsweise Winterhalter als Schwarzwaldtourist alias Hermann Schwaderlappe darauf hin, dass das Wasserrad ja wohl deshalb zugefroren sei, weil man den Frostschutz vergessen habe. Im Höllental ein bisschen Glykol in den Bach und das Wasserrad würde auch laufen! Das Duo strapazierte die Lachmuskeln des Publikums mit viel Wortwitz und Scharfsinn, indem sie ihren ganz normalen „Burealltag“ mit all seinen bürokratischen Reglementierungen und Kontrollmechanismen parodierten und persiflierten. Sie bedankten sich beim Publikum fürs Durchhalten im Kühlraum. Die Gefahr von Gammelfleisch hätte zu keinem Zeitpunkt bestanden, da die Kerntemperatur exakt gehalten wurde! Die Besucher des Abends konnten sich in der Pause und im Anschluss der Veranstaltung an und mit Glühwein wärmen und die Leckereien genießen, die die Catering-Schülerfirma der Zarduna-Schule anbot.

Tag der offenen Tür
Die Besucher kamen den ganzen Tag über und zwar nicht nur aus Zarten, sie kamen aus dem ganzen Dreisamtal, um sich die restaurierte Säge anzusehen. Trotz des widrigen Wetters mit Schnee, Eis und Regen herrschte auf dem Platz Feststimmung!
Dazu trugen auch Thomas Rees bei, der bei der Bearbeitung seiner Säger-Skulptur, die im Übrigen auf dem Sägplatz verbleiben wird, beobachtet werden konnte, oder die Zimmerei Rombach, die vorführte wie Balken bearbeitet werden mussten, bevor es Sägen gab. Kinder hatten die Möglichkeit Weihnachtsschmuck zu basteln und dann den Tannenbaum auf dem Sägplatz mit Hilfe eines Frontladers damit zu schmücken. Willi Sutter bot Führungen durch das Gebäude an und das Ambiente wurde mit musikalischen Darbietungen und weihnachtlichen Klängen abgerundet. Zum Abschluss kamen Nikolaus und Knecht Ruprecht und beschenkten die Kinder.
Es war ein beeindruckendes Festwochenende mit einer Fülle und Vielzahl an Veranstaltungen, die erahnen lassen, wie vielfältig und bunt künftig dieses Areal genutzt werden können. Säge und Sägplatz werden zu einem lebendiger Ortsmittelpunkt werden
8.12.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de


 

 

 

Alte Säge: Veranstaltungsraum, Museum, Offene Tür 5.Dezember

Am 3.12.2010 wird der vereiste Mühlrad flott gemacht - minus 14 Grad in der Nacht
Willi Sutter vor den Einlässen, die Durchblicke in die Transmissionen ermöglichen - Bild: Dagmar Engesser Bernd Scherer vor dem Wasserrad
 
 - Bild: Dagmar Engesser
 
Am 3.12.2010 wird der vereiste Mühlrad flott gemacht - minus 14 Grad in der Nacht

Kirchzarten-Zarten (de.) In den letzten zwei Wochen arbeiteten die Handwerker unter Hochdruck, denn am kommenden Wochenende wird die „neue“ alten Säge in Zarten offiziell eingeweiht. Obwohl die Toilettenräume noch nicht gefliest waren, die Fenster und die Treppe für den Haupteingang noch fehlten und das Untergeschoss noch sehr unfertig aussah – die Arbeiten konnten alle abgeschlossen werden und am Freitag kann die Bauabnahme stattfinden. Am Sonntag ist die Bevölkerung dann an einem Tag der offenen Tür zur Besichtigung der restaurierten Säge in Zarten eingeladen. Dass die Säge solch ein Kleinod ist, erkannte in den letzten zwanzig Jahren eigentlich kaum jemand, zumal bis vor zwei Jahren noch darin gesägt wurde und der Zutritt nicht möglich war. An der Südseite des Gebäudes war ein Schopf angebaut, der den Lager- und Schuppencharakter des Gebäudes verstärkte, das Wasserrad an der Rückseite des Gebäudes völlig zugewachsen und gar nicht mehr zu sehen.

Der Sägplatz
Der Sägplatz selbst war ein verwilderter Lagerplatz für Erdaushub, Standort der Wertstoffcontainer und Abstellplatz für den Anhänger des Milchlasters der Breisgaumilch. Der eigentlich zentrale Platz Zartens war nicht gerade ein Schmuckstück. Mit der Restauration der Säge und der kompletten Neu-Gestaltung des Sägplatzes hat Zarten nun jedoch einen attraktiven Mittelpunkt erhalten. Der Platz ist multifunktional nutzbar, so dass er tatsächlich Treffpunkt für alle Bürger werden kann. Er lädt jung und alt, Kinder, Jugendliche, Eltern, Großeltern zum Verweilen ein. Neben gepflasterten Bereichen, die auch von Skatern befahren werden können, gibt es Grün- und Spielflächen, einen Basketball- und Boule-Platz und eine Tischtennisplatte. Das Ufer des Dorfbachs, bisher zugewachsen, wurde abgeholzt und von Kindern schon als Wasserspielplatz entdeckt. Nicht zuletzt ist der Platz bei Dorffesten dann als Festgelände nutzbar. Zarten hat einen Platz für alle Generationen bekommen.

Die Säge
Die alte Säge ist historisch wertvoll und denkmalgeschützt. Die jetzt freigelegte wasserbetriebene Hochgangsäge wurde um 1780 erbaut. 1930 wurde eine zweite Säge in Betrieb genommen, eine Gattersäge, die ursprünglich egenfalls mit Wasserkraft angetrieben wurde. Mit der Gattersäge wurde auch das Sägegebäude in der heutigen Kubatur errichtet. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dann in einem Raum ein Dieseltank mit Generator installiert, da die Wassermenge für den Antrieb nicht mehr ausreichte. Wie die Säge restauriert werden sollte, wurde mehrere Jahre lang in verschiedensten Gremien diskutiert und im Gespräch war auch der Abriss des Sägegebäudes. Schlussendlich entschied man sich für die jetzt realisierte Lösung, die Projektentwickler und Planer Willi Sutter von Anfang an als sinnvollste und kostengünstigste Variante favorisiert hatte und die vom Denkmalamt unterstützt wurde. Das Gebäude heute lässt die Geschichte der Zartener Säge lebendig werden. „Alte Sägen gibt es viele im Schwarzwald. Aber diese Kombination von alter und neuer Säge, die die Fortentwicklung der Technik anschaulich werden lässt, gibt es nirgends sonst. Das ist einzigartig und diese Verknüpfung dieser unterschiedlichen Technikvarianten wollte das Denkmalamt auch erhalten wissen“, so Willi Sutter.
Sutter war es wichtig, den Ursprungszustand des Gebäudes wieder herzustellen. Das zeigt sich in vielen Details, wie den Lüftungsschlitzen in der Fassade und auf dem Dach oder den aufklappbaren Toren. Beeindruckend ist auch die alte Mauer, die die alte von der neuen Säge abtrennt. Sie wurde restauriert und mit Fensterluken versehen, die nun Einblick in die unterirdische Antriebs- und Transmissionsmechanik erlauben. Das Wasserrad konnte original erhalten werden und ziert die Außenwand der Säge. Eine Besonderheit wird das Lichtkonzept sein, mit der die Sägetechnik zur Geltung kommen soll. Wasser, Wasserrad und Transmissionen werden beleuchtet. Moderne Installationen sollen laut Sutter die alte Technik lebendig werden lassen. Die Bauzeit war mit einem guten halben Jahr relativ kurz und Sutter kann die Handwerker nur loben, die an diesem Kultur- und Industriedenkmal hervorragende Arbeit geleistet haben. Da es sich um einen öffentlich genutzten Raum handelt waren sowohl die Brandschutzauflagen als auch die Anforderungen an die Statik sehr hoch – eine enorme Herausforderung an den Planer. Möglich wurde die schnelle Sanierung der Säge dank Mitteln aus dem Förder-Programm ELR (Entwicklung ländlicher Raum), um die sich Bürgermeister Andreas Hall erfolgreich bemüht hatte.

Das Nutzungskonzept der Säge
Über die Nutzung der Säge und Sägplatzes wurde schon sehr lange nachgedacht. Den Stein ins Rollen brachte dann der Wegfall des Festgeländes an der Zardunaschule und das gleichzeitige Auslaufen der Sägerechte. Der Sägplatz bot sich als Festgelände geradezu an. Erste Planungen sahen den Abriss des Gebäudes und den Neubau eines Festpavillons vor. Nur die Hochgangsäge sollte erhalten bleiben. Sutter rechnete jedoch vor, dass es kostengünstiger kommt, das Gebäude stehen zu lassen, und darüber hinaus für Gemeinde und Vereine vorteilhafter sei. Denn mit diesem Gebäude haben die Vereine nun dauerhaft einen Raum mit integrierter Küche und Toiletten zur Verfügung. Und die Feste können in diesem ganz besonderen Ambiente der alten, musealen Säge stattfinden, das es nirgendwo sonst zu finden gibt. „Das Nutzungskonzept steht noch nicht ganz, aber möglich ist einfach Vieles: Feste, Kleinkunst, Kulturveranstaltungen. Und wir denken auch darüber nach, wie wir regelmäßig Führungen durch die Säge anbieten können“, erläutert Bürgervereinsvorsitzender Bernd Scherer. Alle fünf Zartener Vereine, die Feuerwehr, das DRK, die Schlangenzunft, der Männergesangsverein und der Bürgerverein, haben kräftig mit angepackt und so der Gemeinde geholfen, Kosten zu sparen. Sie haben die Säge an mehreren Wochenenden komplett entrümpelt und nahmen auch die Endreinigung vor der Eröffnung vor. Alle Vereine waren an den Planungen beteiligt, ihre Wünsche und Bedürfnisse wurden berücksichtigt. „Es war ein schönes Miteinander: Gemeinde, Vereine, Handwerker und Planer!“ so Scherer. Auftaktveranstaltung ist am Samstag das Kabarett „Bure zum Alange“ mit Martin Wangler, die komplett ausverkauft ist. Zwar wird der Bürgerverein Heizlüfter aufstellen, Scherer empfiehlt aber trotzdem sich warm anzuziehen, da das Gebäude in erster Linie als Festgebäude für die Sommermonate gedacht ist, nicht isoliert ist und über keine eigene Heizung verfügt. Das Rahmen-Programm am Tag der offenen Tür erstellten die Vereine in eigener Regie. Der Erlös aus beiden Veranstaltungen fließt nicht in die Vereinskassen, sondern wird für die weitere Gestaltung und Möblierung des Sägplatzes verwendet.

Tag der offenen Tür am 5. Dezember 2010
In der Säge läuft den Tag über ein festes Programm mit Beiträgen des Männergesangsvereins, des Musikvereins, der Jagdhornbläser und Flötenkinder und es finden Führungen mit dem Planer Willi Sutter statt. Außerdem ist Ausstellung „100 Jahre Forstwirtschaft in Kirchzarten“ zu sehen.
Ab 13 Uhr gibt es vielfältige Angebote auf dem Platz: Pferde- und Kutschfahrten, Zimmermänner der Zimmerei Rombach beschlagen einen Baumstamm nach alter Tradition, Holzbasteln, Moderne Holzschlepper, Seilbrücke über die Dreisam.
Ab 14.30 Uhr wird der Weihnachtsbaum auf dem Sägplatz durch die Zartener Grundschüler geschmückt.
Thomas Rees, der Holzkünstler aus Kappel, erstellt eine Skulptur, die er dann auf dem Sägplatz belässt und zum Abschluss um 16.30 Uhr kommt der Nikolaus.
Die Vereine sorgen den ganzen Tag über für das leibliche Wohl. Es gibt typisch badische Küche und eine reichhaltige Kuchentafel.
Die Vereine freuen sich über Kuchenspenden, die direkt am Tag an der Säge abgegeben werden können!

Fest-Programm in der Säge
10.45 Uhr  Männergesangverein
11.00 Uhr  Segnung durch Pater Roman
11.15 Uhr  Männergesangverein
12.00 Uhr  Musikverein Kirchzarten 
15.00 Uhr  Jagdhornbläser Dreisamtal
15.45 Uhr  Flötenkinder mit dem Kindergarten Zarten
14.00 Uhr  Führung durch Willi Sutter
16.00 Uhr  Führung durch Willi Sutter
„100 Jahre Forstwirtschaft in Kirchzarten“, Ausstellung in der Säge
Bernd Rees erschafft aus einem 3 m hohen Baumstamm eine Skulptur

1.12.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Sanierung der historische Säge in Zarten geht voran

Kirchzarten-Zarten (de.) Da die Holzwirtschaft im Dreisamtal schon immer eine große Rolle spielte und in jedem Tal-Ort auch Sägemühlen zu finden waren, ist es nicht verwunderlich, dass auch in Zarten eine Säge stand, deren Ursprünge ins 18. Jahrhundert zurück reichen. Sie ist eine der wenigen alten Sägen, die erhalten geblieben sind, und steht deshalb heute unter Denkmalschutz. Bis in die neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein wurde in der Zartener Säge gesägt. Mit dem Erlöschen der Sägerechte und dem Entstehen neuer Baugebiete in Zarten, stellte sich mehr und mehr die Frage, was mit dem Säge-Areal, dem geografischen Mittelpunkt Zartens, zukünftig geschehen soll, zumal sich der 3400 qm große Sägplatz, früher zur Lagerung von Holzstämmen, heute von Erdaushub und Bauschutt genutzt, als sehr ungeordnet darstellte. In dieser Frage fand mit dem Gemeinderat schon 1993 einmal eine Begehung des Sägplatzes statt, so richtig in Schwung kamen die Planungen aber erst ab 2006, nicht zuletzt, weil durch den Erweiterungsbau der Zardunaschule für die Vereine bisher genutzte Fest- und Lagerflächen wegfielen. Die Idee war deshalb den Sägplatz zu einem Festplatz umzufunktionieren. Noch unter der Ära des Bürgermeisters von Oppen beschloss der Gemeinderat, die Säge zu entkernen und auf den historischen Kern aus dem 18. Jahrhundert  zurückzubauen. Daneben sollte ein Festpavillon neu errichten werden. Ein späterer Termin mit der Denkmalschutzbehörde ergab jedoch, dass nicht nur diese über 200 Jahre alte historische Hochgangsäge schützenswert sei, sondern auch die aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts stammende Gattersäge der Maschinenfabrik Gebr. Wehrhan / Delmenhorst mitsamt Zubehör wie Transportwagen und geschossene Abrichtmaschine. Und vor allem sei – so das Denkmalamt - die Verbindung dieser beiden Sägetechniken denkmalwürdig. Daraufhin wurde das Konzept noch einmal komplett überdacht. Auch der schon seit 2006 beauftragte Planer, Willi Sutter, Spezialist für Sanierung historischer Gebäude und im Dreisamtal bekannt für die Sanierung der Birkenhof- und der Rainhofscheune, griff die Idee des Denkmalamtes auf und entwickelte daraufhin ein Konzept für den Gesamterhalt. Dieses wurde dann vom neuen Bürgermeister Andreas Hall im Gemeinderat vorgestellt. „Das war schon ein komisches Gefühl für mich, als gerade neu gewählter Bürgermeister dem Gemeinderat die Revidierung eines Beschlusses vorzuschlagen. Aber letztlich war es überhaupt kein Problem, die Argumente überzeugten das Ratsgremium.“ Für das neue Konzept sprach, dass es vom Denkmalschutz her die ideale Lösung und kostengünstiger als die zuvor favorisierte Variante war. Auch was die Nutzung angeht, wurde der Erhalt des kompletten Gebäudes als die bessere Lösung angesehen. Ein neuer Festpavillon wäre eine Standardlösung gewesen. Mit der jetzigen Lösung können Feste zukünftig in einem begeh- und erlebbaren Denkmal gefeiert werden, was vom Ambiente her nicht mit einem neu erbauten Festpavillion zu vergleichen ist. Die Säge ist nicht nur besichtigungswürdiges Denkmal, es kann im Alltag tatsächlich auch genutzt werden. Mit der Sanierung wird demnächst begonnen. Hall ist stolz darauf, dass es gelang ELR-Mittel dafür zu bekommen. Das sind Gelder aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum, zu denen Kirchzarten bisher keinen Zugang hatte, da es dem städtischen Verflechtungsraum Freiburgs zugerechnet wurde. Zarten selbst ist jedoch sehr ländlich geprägt, immerhin werden noch sechs Höfe im Vollerwerb bewirtschaftet. ELR für Zarten wurde aufgrund eines Sonderkontingentes im Rahmen des Konjunkturförderprogrammes des Bundes möglich. Dadurch beträgt der Fördersatz anstatt der üblichen 40 % auch 50%. Um tatsächlich an die Gelder zu kommen, wurde von der Verwaltung auf recht unkonventionelle Art und Weise innerhalb von drei Wochen ein Gesamtkonzept für die Dorfentwicklung Zartens erstellt, das für die Mittelbeantragung Vorraussetzung war. Dieser Einsatz hat sich gelohnt, denn die Gemeinde bekam den Zuschlag. Das sei keine Selbstverständlichkeit, denn bei den ELR-Mitteln gebe es einen Antragsüberhang. Aber offensichtlich überzeugte dieses Projekt und wurde deshalb als förderungswürdig eingestuft, betonte Hall. Mit der Sanierung der Säge wird gleichzeitig auch der dazugehörende Sägeplatz neu überplant. Hierzu wurden die Zartener Bürger zu einer Planungswerkstatt eingeladen. Dort wurden Ideen entwickelt, die nun für die Firma Kommunalkonzept die Planungsgrundlage darstellen. Einig waren sich alle, dass die bestehenden, abgestuften Höhenverhältnisse erhalten bleiben und in unmittelbarer Nähe zur Säge ein Platz für ein Festzelt geschaffen werden sollen. Im Anschluss daran soll ein Mehrgenerationenplatz mit Aufenthalts- und Aktivitätsmöglichkeiten wie Skaten, Basketball, Boule und ein Spielplatz geschaffen werden. Das Motiv Säge soll den gesamten Platz prägen. Gewünscht wird auch, dass das Thema Wasser mit Dorfbach und Dreisam bei der Platzgestaltung mit einbezogen wird. Hall war von der Qualität der Beteiligung begeistert, „es waren Alt- und Neubürger, Jugendliche, Senioren und Familien vertreten. Die dreißig Teilnehmer repräsentierten einen guten Querschnitt der Bevölkerung und waren sehr engagiert mit dabei!“  Sobald die Baugenehmigung vorliegt, wird mit der Sanierung der Säge begonnen. Die ersten Gewerke Rohbau und Holzbau sind schon vergeben. Im Laufe des Jahres wird auch die Gestaltung des Sägplatzes in Angriff genommen. Im März wird die Detailplanung den Zartenern noch einmal vorgestellt. Die Gesamtmaßnahme – das ist eine Maßgabe der Förderstelle – muss in 2010 abgeschlossen sein. Deshalb plant der Bürgerverein auch schon die Einweihungsveranstaltung, die auf den 5. Dezember 2010 terminiert ist.

Dagmar Engesser, 26.2.2010, www.dreisamtaeler.de

 

 

Die alte Säge - Sanierung beginnt 2010

1951/52 von links: Horst Gutekunst,Karl Maier, Maria Thoma, Max Steinebrunner, Hermann Ganter, Adolf Hauser, Josef Thoma, Hedwig Willmann, Erich Heizler U und Johann Schwehr U. Bild:

Archiv Karl Maier

Die Waldwirtschaft spielte im Dreisamtal schon immer eine große Rolle und eigentlich standen in jedem Tal-Ort auch Sägemühlen. Im Jahr 1928 wurden noch 31 Sägewerke im Dreisamtal gezählt. Aber nur sehr wenige dieser alten, ursprünglichen Sägen haben die Zeit überstanden. Eine davon steht im Zarten. Der historische Kern der alten Säge in Zarten geht zurück auf eine denkmalgeschützte Hochgangsäge aus dem 18. Jahrhundert. Bis in die 80er Jahre hinein wurde dort auch noch gesägt, heute allerdings bestehen keine Sägerechte mehr. Noch in diesem Jahr beginnen die Sanierungsarbeiten, die die Säge zu einem Fest- und Veranstaltungsraum umgestalten. Das Gebäude selbst bleibt weitgehend erhalten, ebenso die alte Sägetechnik und das Wasserrad, die dann für Besichtigungen zugänglich sein werden.

Dagmar Engesser, 12.2.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Bürgerversammlung in Zarten zur Sanierung des Sägplatzes

Eigentlich dachte er im vergangenen Jahr, dass es die letzte Bürgerversammlung in Zarten während seiner Amtszeit gewesen sei. Doch da irrte Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen. „Die Dinge in Zarten entwickelten sich doch schneller als erwartet!“ Mit diesen Worten begrüßte der Bürgermeister die Bürger Zartens und zahlreich erschienene Gemeinderäte. Gemeint war die Sanierung des Sägplatzes in Zarten. Der Sägplatz ist eigentlich Zartens Ortsmitte und für Kinder deshalb attraktiv, weil es immer irgendwelche Hügel gibt, auf die sie klettern und auf denen sie buddeln können. Genau genommen ist es aber ein Lagerplatz auf dem alles mögliche abgelagert wird, von Asphaltresten über Steine und Sand bis hin zum Rindenmulch und Mutterboden. In den letzten fünfzehn Jahren entstanden in Zarten mit dem Eschenweg, St. Johannesweg, Bereich Rössle und Aumatten mehrere neue Wohngebiete, verbunden mit einem Einwohnerzuwachs. Schon mit dem Entstehen der ersten neuen Wohngebiete äußerten Bürger den Wunsch nach einer Neugestaltung des Sägplatzes, der jedoch ungehört verhalte. Jetzt, wo mit dem An- und Erweiterungsbau der Zardunaschule der Platz für den Dorfhock eingeschränkt wurde, besteht für die Zartener Vereine ein gewisser Handlungsbedarf. Sie suchen nach einem alternativen Standort für den Dorfhock. Hinzu kommt, dass die Säge in Zarten seit einigen Jahren kein Sägerecht mehr hat und deshalb überlegt werden muss, was mit dem Gebäude geschehen soll. Nachdem sich also jahrelang nichts tat, kommt die Planung nun in Schwung! Im vergangenen Jahr erarbeiteten die Gemeindeverwaltung mit dem Bürgerverein Zarten und der Firma Kommunalkonzept Pläne für die Neugestaltung des Sägplatzes. Diese Pläne – sieben Stück an der Zahl – stellte Thomas Thiele von der Firma Kommunalkonzept den interessierten Bürgern vor. Die Sanierung verfolgt mehrere Ziele: erstens geht es um die Sanierung und den Erhalt der Säge, zweitens soll ein Kinderspielplatz entstehen, drittens der ruhende Verkehr geordnet und viertens den Vereinen ein Platz für Feste zur Verfügung gestellt werden. Im ersten Schritt geht es um die Grundsatzfrage, was mit der Säge geschehen soll. Der historische Kern der Säge geht zurück auf eine Hochgangsäge aus dem 18. Jahrhundert mit wertvoller Substanz, die auf jeden Fall erhaltenswert ist. Diese damalige Säge, die im Lauf der Jahre immer mal wieder erweitert wurde, war um zwei Drittel kleiner als heute. Eine Alternative wäre nun, das heutige Gebäude zurückzubauen und auf den historischen Kern zu reduzieren. Verbleiben würde dann eine offene Museumssäge, für alle sichtbar, begehbar und erlebbar und das an 365 Tagen im Jahr.

Eine andere Idee ist es, den Gebäudekomplex so zu belassen wie er ist und als Dorfmuseum ausbauen, in dem dann auch alte, gemeindeeigene Feuerwehrgerätschaften ausgestellt werden könnten, die derzeit privat gelagert werden. Gleichzeitig könnten hier Lagerräume für Vereine und ihre Dorffestutensilien entstehen. Würde die Säge auf den historischen Kern reduziert, könnten in Kombination mit einem Pavillion, der Wasser-, Stromanschluss, Toiletten und Lagerflächen für Vereine bietet, unterschiedliche Platzsituationen hergestellt werden, die dann auch sehr differenziert genutzt werden könnten. Thiele als Städteplaner hat hier vor allem einen stadträumlichen Blickwinkel, es geht ihm darum, Flächen zu generieren, die vielseitig genutzt werden könne. Denn die meiste Zeit im Jahr werden Kinder und Jugendliche den Platz nutzen und nicht die Vereine für ihre Dorffeste. Thiele zeigte mit den sieben Varianten ganz verschiedenen Platzsituationen, indem die „Bausteine“ Säge, Pavillion, Kinderspielplatz, ruhender Verkehr auch im Verhältnis zur durchgehenden Straße  unterschiedlich angeordnet wurden. Je nachdem wie der Pavillion positioniert wird – parallel zur Säge oder quer als Riegel - entstehen größere oder kleinere, abgegrenzte oder offene Räume. Hinzu kommt das Spielen mit den Höhenunterschieden, da die Säge höher liegt als die Straße. So könnte der Festplatz mitsamt der Säge höher liegen und über Treppen zugänglich ist. Alternativ könnte der Platz aber auch dem Straßenniveau angeglichen werden, die Säge wäre dann über eine Rampe zugänglich. In der anschließenden Diskussion, der die Gemeinderäte interessiert folgten, regten die Bürger an, dass der Spielplatz unbedingt aus dem Blickwinkel der Kinder heraus geplant werden müsse. Elsbeth Weingärtner, die Leiterin des Zartener Kindergartens, plädierte dafür, die Anlage als Projekt gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen zu realisieren. Ein Anliegen war auch, den Dorfbach auf jeden Fall als Erlebnisbereich in den Spielplatz  mit einzubeziehen. Kritische Äußerungen gab es zu den Stellplätzen. Wenn diese überhaupt nötig seien, dann sollten sie am Rand angelegt werden, auf keinen Fall zentral. Thiele schlug hier vor, den Stellplatzbereich eher diffus anzulegen, so dass dieser durchaus zum Spielen genutzt werden könne, bei Bedarf eben auch zum Parken. Bernd Scherer, Vorsitzender des Bürgervereins Zarten, bedankte sich ausdrücklich bei der Gemeindeverwaltung und bei der Firma Kommunalkonzept für die offene und intensive Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein, deren Ergebnis die sieben Planvarianten ist. Weiter wies er darauf hin, dass der Gemeinderat für das Jahr 2008 70.000,- Euro an Finanzmitteln in den Haushalt für die Sanierung des Sägplatzes eingestellt habe. „Das ist eine große Chance für Zarten und wir sollten sie nutzen, um den Sägplatz, das eigentliche Zentrums Zartens, schöner zu machen. Denn im Moment  ist er eine Deponie, ein Schuttabladeplatz.“ Außerdem sei es ihm wichtig, das Projekt Sägplatz jetzt noch mit dem alten Bürgermeister anzuschieben, „denn wer weiß, was nach ihm kommt!“
Dagmar Engesser, 10.5.2008, www.dreisamtaeler.de

Alte Gemeindesäge mit Klopfsäge in Zarten

Wir gehen in die St. Peter Straße, überqueren rechts einen kleinen Bach und gelangen zu zwei Schuppen, vor denen gelegentlich Baufahrzeuge stehen. Uns interessiert das linke, große Gebäude. Es ist erst wenige Monate her, seit hier die letzten Baumstämme eingesägt wurden. Denn der große Holzschuppen beherbergt die Gemeindesäge. Bis zum Jahresende 2005 hatten noch einige Bürger Kirchzartens einen so genannten Bürgernutzen, der ihnen zugestand, in dieser Säge ihr Stammholz aus dem eigenen Wald in Bretter und Balken aufsägen zu lassen. Jetzt ist dieses verbriefte Recht ausgelaufen, und die Gemeinde überlegt, was mit dem Gebäude und dem großen Platz davor geschehen kann.
Wie von Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen zu erfahren war, beherbergt das Holzhaus aber nicht nur eine einfache Säge, sondern auch eine kleine Kostbarkeit. Bevor nämlich eine elektrisch betriebene Säge angeschafft wurde, bediente man sich der Wasserkraft aus dem kleinen Bach und betrieb damit eine Klopfsäge, wie heute nur noch wenige im Schwarzwald erhalten sind. Ein Blick hinter den Schuppen zeigt uns die Reste des Wasserrades, das auf unserem Ferienrätselfoto abgebildet ist. Die Gemeinde möchte diese Klopfsäge erhalten und der Bevölkerung zugänglich machen. Dem Bürgerverein Zarten gefällt diese Idee zwar auch, aber ihm schwebt noch etwas ganz anders vor. Der große Platz würde sich bestens als Festplatz für den Dorfhock und andere Feste eignen, zumal in absehbarer Zeit der Platz bei der Zardunaschule nicht mehr zur Verfügung stehen könnte. Und dazu würde es sich anbieten, die Sägehalle als Festscheune zu nutzen. Die Zartener wollen es sich nur ungern vorstellen, dass dieses große Gebäude abgerissen wird. Um genauere Vorstellungen über den Bauzustand des Gebäudes und mögliche Nutzungen zu erhalten und zu erfahren, was ein einfacher Wetterschutz für die Klopfsäge kosten würde, hat die Gemeinde ein Gutachten in Auftrag gegeben, um im Herbst dann debattieren zu können. Auf dem Platz könnte auch ein Spielplatz entstehen.

Zur Abrundung unseres Besuchs in Zarten schlagen wir noch einen Spaziergang entlang der jungen Dreisam bis zum Ort ihres Entstehens vor. Dazu überqueren wir den Platz, halten uns links und folgen sogleich rechts der Straße Im Grün vorbei an gepflegten Vorgärten bis in ein Kleingartengelände. Unter Bäumen geht es weiter auf einem Feldweg bis zu einer Schranke, hinter der der Grillplatz "Rumpele" mit Hütte und Bänken liegt. Rechts plätschert die junge Dreisam, deren Ufer wir jetzt folgen, um nach wenigen Minuten zur Straße zu gelangen, die nach Stegen führt. Diese überqueren wir und folgen eine Waldweg, der uns nach wenigen Metern zum Wagensteigbach bringt. Ein Pfad nach rechts führt an einer Wiese vorbei nach wenigen Schritten zu dem Punkt, wo der Rotbach oder Höllbach sich mit dem Wagensteigbach zur Dreisam vereint. An heißen Tagen kann man dort unten im Schatten am Ufer sitzen und die Füße ins kühlende Nass hängen.
Alles von Karlheinz Scherfling vom 15.8.2006 auf www.badische-zeitung.de

Blick zum defekten Mühlrad der Säge Zarten am 16.8.2006 Blick zum defekten Mühlrad der Säge Zarten am 16.8.2006

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