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Aktuelles ab 23.1.2006
zu Kirchzarten und Dreisamtal
  

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Blick nach Norden am 11.6.2007: Baukran - Windräder am Roßkopf - Schülerhaus - Schulzentrum (von links)
Blick nach Norden am 11.6.2007: Baukran - Windräder am Roßkopf - Schülerhaus - Schulzentrum (von links)

 

 

Pfaff-Salesi - Gefühle eines Originals

M´r sait jo, Ziite änd‘re sich –
des gilt jetz‘ au ämol fir mich –
mich hät m‘r  umg‘stellt uff die ander Sit‘-
in Meter war‘s  jo nit so wit –
doch war‘s  au nu ä Katzesprung‘ -
hät mir des broocht – Veränderung !
War mei Aug‘ bis jetz immer g‘richt –
mitte nii in‘s  Ortsgesicht –
guck‘ i nur nuch fascht grad‘uus –
in  d‘Bahnhofstroaß un s‘neie Huus.

Friher han i fascht alles g‘seh –
un dann au mei Senf dezu gäh‘-
johruus – johrii – ganz unverdrossen –
d‘ Sunne Untergang genossen –
wenn‘s heiß war, d‘Füeß in‘s Wasser g‘steckt –
doch isch d‘Brunne jetz au weg –
mim Sämann an de Sparkass‘ äne –
han i mine Blicke tausche kenne.

Dä arme Tropf hät‘s schlimm erwischt –
er jetz im Schwarzwald im‘ä Keller isch.
So ich’s‘s halt – m‘r kann‘s nit hebe –
G‘schichte schriebt nit numme‘s Läbe!

Jetz‘ wo ich weg bin vu min‘ Platz –
goaht schneller nuch die Autohatz –
die duen m‘r  nu nuch d‘Uspuff zeige –
„Wie soll ich dene jetz` mi Meinung geige?“

So isch‘s  halt jetz ä‘mol gescheh‘-
doch glaubt m‘rs – s‘isch nimme scheh.
War friiher nuch – bi jedem Wetter –
d‘Krummholzhof ä Bild fiir Götter –
hän die au nu vor mi ‘na kotzt –
ä riesegroße Betonklotz.

Duet Sunne schu im Oschte winke –
han i nuch Schatte uff mim Zinke.
Kurz han si g‘seh – des dann schu war –
jetz isch si hinter‘m Huus vum Haas.
Villicht wär fir mei G‘sundheit guet-
wenn i ä andre Platz mir suech –
doch wenn ich weg vu diesem Fleck –
gäb‘s dann denn nu ä „Pfaffeeck“?

Dieter Rudiger, 21.6.2007, www.dreisamtaeler.de

Höhepunkt bei der Festeröffnung ist die Enthüllung des ursprünglich am Ostrand des Pfaffenecks beheimaten Denkmals vom „Pfaffensalesi“ auf dem Platz vor dem Modehaus Fuss. Dieses Denkmal setzte die Gemeinde Kirchzarten 1956 am Pfaffeneck zwischen Bahnhof- und Höfener Straße dem 1929 verstorbenen „Pfaffensalesi“, einem „von Idealismus, Heimatliebe und tiefer Gläubigkeit beseelten Dorforiginal“ - wie es in der 1966 von Günther Haselier herausgegebenen Kirchzartener Chronik nachzulesen ist.

 

Fünf Jungstörche - doch eines starb und zwei müssen aufgepäppelt werden

Groß war die Freude, als am 29. April das fünfte Störchle dieses Jahres auf dem Kirchzartener Kirchturm schlüpfte. Fünf Jungstörche auf einen Streich gab es noch nie im Nest auf der St. -Gallus-Kirche. Doch am 3. Mai mussten zwei äußerst schwache Jungstörche in die Storchenstation nach Reute gebracht werden, ein weiterer ist vor drei Wochen gestorben.

Im neunten Storchenjahr zog es eine unbekannte Schweizer Dame auf den Kirchturm: Am 20. Februar landete sie dort, wo eigentlich das Nest von Störchin Agathe und Storch Ikarus sein sollte. Kirchzartens Storchenmutter Waltraud Maurer befürchtete Schlimmes: "Agathe war schon mal zu spät dran und hatte Ikarus an eine andere verloren, da gab es einige Kämpfe." Doch Wildstörchin Agathe blieb erstmals seit 1999 völlig aus. Lediglich Ikarus bleibt seit 1998 Kirchzarten treu und traf nur einen Tag nach Christa, wie Maurer die neue Störchin nennt, ein. Über die Webcam zeigte sich bereits am 22. März die ersten Eier zu sehen. Die Freude über den zahlreich zu erwartenden Nachwuchs des Storchenpaares wurde bei Christa Maurer bereits im Vorfeld etwas getrübt: Da ein junger Storch rund 400 Gramm Fleisch am Tag vertilgt, machte sie sich Sorgen, ob die Eltern die benötigten Futtermengen für ihre Kleinen überhaupt stemmen können. Die ersten beiden Störche schlüpften schließlich am 25. April, das letzte steckte vier Tage später sein Köpfchen aus dem Ei.

Doch bereits Anfang Mai machten sich die Mitglieder des Vereins SOS Weißstorch Breisgau große Sorgen um die beiden Nesthäkchen. Seine Befürchtungen, dass die beiden nicht überleben würden, waren so groß, dass Hagen Späth, der Vorsitzende des Vereins, sie aus dem Nest barg und in die Storchenstation nach Reute brachte. Dort werden sie aufgepäppelt, "doch ihr Schicksal ist ungewiss" , sagt Maurer. Vor drei Wochen starb ein Jungstorch im Nest. Momentan hoffen die Kirchzartener Storchenfreunde, dass die restlichen vier Jungen überleben. Doch eine Garantie gibt es nicht, weiß Waltraud Maurer: "Wir hatten schon mal wunderschön starke Störche, die auch nicht überlebt haben." Starker Wind mache dem Nachwuchs nicht zu schaffen, problematischer seien da schon Unwetter und triefnasse Eltern. Doch Waltraud Maurer ist zuversichtlich: "Wenn jetzt die Restlichen überleben, dann hätten wir schon eine tolle Population."
Isabella Denk , 4.6.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Bauernmarkt 28.Juli: Handwerker und Anbieter gesucht

10. Dreisamtäler Bauernmarkt am 28.7.2007

Der letzjährige Dreisamtäler Bauernmarkt war ein voller Erfolg. Für den diesjährigen Dreisamtäler Bauernmarkt suchen wir Sie!
Sie haben eigene Produkte mit regionalem Bezug?
Kunsthandwerk aus einheimischen Hölzern?
Sie können noch ein traditionelles Handwerk?

Melden Sie sich bitte bis zum 11.06. bei Frau Herkersdorf,
Tourist Information Dreisamtal, Tel. 07661/907980 oder tourist-info@dreisamtal.de.
Tourismus Dreisamtal e.V, 22.5.2007

 

Dorf aktuell: Gespräch mit Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen

Dreisamtäler: Herr von Oppen, Sie können inzwischen auf eine über 20-jährige Amtszeit zurückschauen. Da Sie sich auf Ihr Pensionsalter zubewegen, folgende Frage: Werden Sie noch einmal kandidieren?
von Oppen:
Meine Amtszeit endet Ende Februar 2009, also in weniger als zwei Jahren. Wenn ich ein oder zwei Monate früher aufhöre, was ich durchaus überlege, dann wird es Ende des nächsten Jahres in Kirchzarten zur Wahl eines neuen Bürgermeisters kommen.

Dreisamtäler: Das ist ein überschaubarer Zeitraum. Gibt es Projekte, die sie bis dahin noch abschließen wollen?
von Oppen: Größere, neue Projekte stehen mit Ausnahme des neuen Baugebiets Lerchenfeld nicht an. Dennoch beschäftigen mich die laufenden Projekte sehr intensiv. Es tut sich in Kirchzarten zur Zeit wirklich einiges.

Dreisamtäler: Machen Sie’s konkret!
von Oppen: Zunächst einmal bin ich froh, dass wir den Bereich Pfaffeneck abgeschlossen haben. Ich halte die Umgestaltung, so wie sie jetzt umgesetzt wurde, es für eine gute Lösung. Besonderer Schwerpunkt unserer aktuellen Arbeit ist das Schulzentrum Dreisamtal. Hier freue ich mich natürlich über den Spatenstich zum Schülerhaus. Aber es geht um viele weitere Fragen im Zusammenhang mit der Sanierung des Schulzentrums. Aktuell werden wir mit sehr hohen Schülerzahlen bei Realschule und Gymnasium konfrontiert. Beide Schulen werden mindestens vierzügig mit den neuen Fünftklässlern in das kommende Schuljahr starten. Hier müssen der Landkreis und die Gemeinde Kirchzarten reagieren. Voraussichtlich werden wir auf alte Überlegungen zurückgreifen, in der Aula weitere Schulräume zu bauen.

Dreisamtäler: Wie kommt dieser Schülerboom in den Eingangsklassen zustande?
von Oppen: Ich bin sicher, dass vor allem für Eltern aus Littenweiler der Bau des Schülerhauses bei der Entscheidung für das Schulzentrum Dreisamtal ausschlaggebend war. Im übrigen hat unser Schulzentrum einen sehr guten Ruf - wofür ich mich sehr freue.

Dreisamtäler: Der Schulleiterposten des Gymnasiums ist derzeit vakant.
von Oppen: Hinsichtlich der Schulleiter wird es im Laufe des Jahres Veränderungen geben und zwar nicht nur beim Gymnasium, auch bei der Realschule. Rektor  Gabriel wird uns im Laufe des Schuljahres leider verlassen. Seine Stelle wird in den nächsten Tagen ausgeschrieben. Zur Besetzung der Schulleiterstelle des Gymnasiums kann ich keine Auskunft geben, denn dies ist allein Aufgabe des Landkreises ist. Bei der Realschule wird die Gemeinde beteiligt sein. Aber wie gesagt, die Stellenausschreibung läuft noch.

Dreisamtäler: Sie sprachen das Baugebiet Lerchenfeld an. Wie ist da der Stand der Dinge?
von Oppen: Zum Baugebiet Lerchenfeld haben wir in der letzten Sitzung des Gemeinderats eine zweite Offenlage beschlossen. Es besteht die Absicht, diesen Bebauungsplan als Satzung noch vor der Sommerpause zu verabschieden. Ich kann jedoch keine Aussage machen, wann tatsächlich mit der Umsetzung bzw. mit der Realisierung  dieses Baugebietes begonnen wird. Dem Bebauungsplanverfahren schließt sich eine Baulandumlegung an und wie lange dies dauern wird, vermag ich aktuell nicht zu beurteilen.

Dreisamtäler: In Zarten an der Dreisam ist schon längere Zeit ein Bagger im Einsatz, um den Flusslauf natürlicher zu gestalten.
von Oppen: Richtig, die Renaturierung im Bereich unserer Flüsse ist ein weiterer Schwerpunkt. Die größte Baumaßnahme wird zur Zeit oberhalb Zartens an der Dreisam umgesetzt. Dort wird das große Dorfwehr in eine raue Rampe umgebaut – eine ökologisch wünschenswerte Maßnahme. Ähnliche Maßnahmen stehen für den Osterbach im Bereich der Talvogtei und für den Rotbach im Bereich der Tarodunumschule im Ortsteil Burg an.

Dreisamtäler: Stichwort Burg: die Sanierung der Birkenhofscheune ist eine ungeheure Bereicherung für den Ortsteil Burg.
v
on Oppen: Über die aktuellen Veränderungen im Birkenhof bin ich sehr erfreut. Die Sanierung der Birkenhofscheune ist einzigartig. Jetzt geht es um zwei weitere wichtige Gebäude und zwar um den Rainhof und die Rainhofscheune. Für diese ebenfalls denkmalgeschützten und historisch wertvollen Gebäude wird es zukünftig Nutzungen geben. Die Gebäude werden erhalten, was für den Ortsteil Burg von größter Wichtigkeit und Bedeutung ist.

Dreisamtäler: Der Gemeinderat hat sich jahrzehntelang immer wieder Gedanken darüber gemacht, wie denkmalgeschützte Birkenhofscheune erhalten werden kann und es gab einfach keine greifbaren Lösungen. Wie kommt es, dass es jetzt plötzlich geht und der Rainhof auch noch mit einbezogen werden kann?
von Oppen: Der Grund ist ganz einfach: der Eigentümer war bereit, die entsprechenden Gebäude, zu verkaufen. Und zwar zu einem günstigen Preis! Hinzu kommt, dass die Bausubstanz gut war. Und im übrigen haben wir in Herrn Sutter und seiner Mannschaft jemanden gefunden, der sich verpflichtet hat, diese denkmalgeschützten   Gebäude zu sanieren und für eine zukunftsorientierte Nutzung zur Verfügung zu stellen. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Frühjahr war die Gründung der Akademie im Bereich des Himmelreicher Hofs. Diese integrative Einrichtung für behinderte Menschen ist bundesweit einmalig und deren Arbeit unterstütze ich nachhaltig.

Dreisamtäler: Kommen wir auf einen anderen Ortsteil zu sprechen, nämlich Zarten.
von Oppen: In Zarten ist es zur Zeit ruhig – was ich nicht als negativ empfinde. Wir werden zusammen mit dem Bürgerverein und den Zartener Vereinen in den nächsten Monaten über den Sägplatz und die zukünftige Nutzung diskutieren. Dabei wird es entscheidend darauf ankommen, ob und in welchem Umfang die dort vorhandene, historisch hochinteressante Klopfsäge restauriert wird.

Dreisamtäler: Zarten erlebte in den letzten zehn Jahren einen beachtlichen Bevölkerungszuwachs. Was jedoch fehlt, ist ein Platz auf dem die Zartener sich begegnen und Neu- und Altbürger sich treffen können. Der Sägplatz würde sich da natürlich anbieten, aber nicht so wie er momentan ist.
von Oppen: Wenn sie mich nach meinen eigenen Überlegungen fragen, so setze ich mich nachhaltig für die Restaurierung der historischen Klopfsäge ein, ich halte diese Säge für einmalig. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn das vorhandene Sägegebäude zumindest teilweise abgebrochen wird. Bevor weitere Überlegungen angestellt werden, wie der Sägplatz gestaltet wird, muss zuerst eine Entscheidung über die Zukunft der wertvollen, historischen  Säge getroffen werden. Ich bin sicher, dass mit der Sanierung der historischen Säge und der sich daraus ergebenden Attraktivität für diesen Platz der Sägplatz insgesamt eine neue Identität bekommt, zentraler Mittelpunkt Zartens und somit ein echter Kommunikationsmittelpunkt  dieses Ortsteils werden kann.

Dreisamtäler: Es gibt Stimmen, die die Einrichtung eines Festplatzes auf dem Sägplatz fordern. Hängt das mit dem Anbau für die Zardunaschule zusammen?
von Oppen: Richtig ist, dass die für den Dorfhock verantwortlichen Vereine sich überlegen, zukünftig einen Dorfhock auf dem Sägplatz durchzuführen. Zartener Dorfhock und Erweiterung der Zardunaschule stehen in keinem Gegensatz. Der Zartener Dorfhock könnte aus meiner Sicht nach wie vor bei der Zardunaschule stattfinden, das Zelt müsste nur einen leicht anderen Standort bekommen.

Dreisamtäler: Wie läuft die Entscheidungsfindung? Befragen Sie nur Vereinsvertreter oder werden alle Bürger mit einbezogen?
von Oppen: Der Gemeinderat hat vor kurzem von der Verwaltung alle notwendigen Unterlagen und Informationen erhalten. Als nächstes ist ein Hearing mit dem Bürgerverein, und allen betroffenen Vereinen im Ortsteil Zarten vor dem Gemeinderat vorgesehen. Eine Bürgerversammlung fand im November vergangenen Jahres schon einmal statt und mit Sicherheit wird es noch eine geben.

Dreisamtäler: Noch einmal zum bevorstehenden Bürgermeisterwahlkampf.  Sehen sie große Themen, mit denen sich ein zukünftiger Bürgermeister auseinandersetzen muss?
von Oppen: Zu konkreten Projekten möchte ich mich nicht äußern. Natürlich stehen wir nicht alleine in diesem Land, so dass die Themen wie Klimawandel, Energiesparmaßnahmen oder neue Formen der Betreuung unserer Kinder auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen werden. Aktuell sind wir dabei, uns mit dieser Thematik und der Zukunftsorientierung Kirchzartens in Zusammenhang mit dem Projekt „Lokale Agenda 21“ zu befassen.  Insgesamt sehe ich die Zukunft Kirchzartens sehr positiv, wir sind ja attraktiver Mittelpunkt des Dreisamtals und werden dies auch in Zukunft bleiben.

Dreisamtäler: Wirft der Bürgermeisterwahlkampf schon Schatten voraus?
von Oppen: Nein, das ist alles noch viel zu früh

Dreisamtäler: Herr von Oppen, ich danke für das Gespräch!

Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen.
26.4.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

Stall und Scheune vom Thomashof in Burg-Höfen abgebrand

"Noch völlig unklar" sei die Ursache des Scheunenbrandes auf dem Thomashof in Kirchzarten, Ortsteil Burg-Höfen, sagte der Einsatzleiter, Gesamtkommandant und Kreisbrandmeister Axel Widmaier. "Bei unserem Eintreffen kurz nach der Alarmierung gegen 15 Uhr stand die Scheune bereits in vollem Brand". In den Falmmen kamen vermutlich sechs Tiere ums Leben

Thomashofscheune - Foto: Monika Rombach

Einen Schock erlitt der Hofbesitzer, der ins Krankenhaus verbracht wurde. "Aufgrund der Einsturzgefahr konnten wir nicht mehr in das Gebäude mit Stallungen und Futterlager hinein" , so der Einsatzleiter. "Wir vermuten dort ein verendetes Tier" . Der weitere Viehbestand und die auf dem Thomashof stehenden Pferde konnten in Sicherheit gebracht werden, wobei Landwirte aus der Umgebung schnell mithalfen.  Noch stand der Wind günstig, als die Wehrleute ihre Löscharbeiten zum Erstangriff in Höhe des Wohnhauses aufnahmen, für die Wasserzufuhr wurde Bachwasser und die Füllungen der Einsatzfahrzeuge der beteiligten Wehren Kirchzarten, Burg und Zarten verwendet. Insgesamt waren 60 Feuerwehrleute am Brandort. Mitten im Einsatz drehte der Wind Richtung Wohnhaus des Thomashofes, in dem die Einsatzleiterin des DRK Kirchzarten, Manuela Schweizer, mit einer Helferin die betroffene Familie betreute. Auch die DRK-Bereitschaft aus Stegen nahm vor Ort ihren Dienst auf. Mit Wasser-Riegelstellungen schirmte die Feuerwehr das Gebäude vor dem Übergreifen der Flammen ab. Viele Schaulustige strömten zum nur durch eine schmale Anfahrtsstraße erreichbaren Brandort, angelockt durch die weit über das Dreisamtal sichtbare Qualmsäule. Erschüttert vom Ereignis zeigte sich Kirchzartens Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen: "Es tut einem weh bis ins Innerste!" . Die Familie sei eine derjenigen, die mit ihrem gepflegten Hof und ihrer Arbeit zur Offenhaltung der Landschaft auch viel für den Tourismus beitrage. Angaben zum Sachschaden gibt es bislang keine. Sobald die Brandstelle freigegeben ist, werden Polizei und Brandschutzsachverständige nach der Ursache des Feuers suchen. Bis dahin heißt es für die Gesamtwehr Kirchzarten, die Glutnester löschen und Brandwache halten, damit das Feuer nicht wieder ausbricht.
Monika Rombach, 17.4.2007, BZ

 

 

Palmsonntag in St.Gallus

Blick nach Osten am Palmsonntag 1.4.2007 um 10 Uhr Blick nach Westen zum Bohrerhofladen am Palmsonntag 1.4.2007
Blick nach Osten am Palmsonntag 1.4.2007 um 10 Uhr Die Kinder warten mit ihren farbenfrohen Palmstecken Blick nach Westen zum Bohrerhofladen am Palmsonntag 1.4.2007
Blick nach Nordwesten von der Hauptstrasse zu St.Gallus am Palmsontag am 1.4.2007 Blick nach Westen zu St.Gallus am Palmsontag am 1.4.2007  
Blick nach Nordwesten von der Hauptstrasse zu St.Gallus am Palmsontag am 1.4.2007 Blick nach Westen zu St.Gallus am Palmsontag am 1.4.2007
 
 

Palmsonntag leitet die Karwoche ein und erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Am Palmsonntag 1.4.2007 um 10.30 Uhr holt der Pfarrer die vor dem Gemeindehaus mit ihren Palmstecken (Palmstangen, Palmbuschen) wartenden Kinder ab. Nun zieht die Prozession über die Hauptstrasse wieder zum Kirchplatz, um dann in die Pfarrkirche einzuziehen. Ministranten verkaufen den Erwachsenen kleine Palmwedel.

 

Menschen wollen im Innerort bummeln und einkaufen - Entwicklungskonzept

Kirchzarten (glü.) „Jeder Einzelhändler sollte mal von vorne, in der Kundenrolle, in seinen Laden gehen, dann würde ihm vielleicht manches bewusster.“ Peng. Das saß. Donato Acocella, promovierter Stadt- und Regionalentwickler aus Lörrach, nahm bei der Vorstellung seiner Planungen zum „Entwicklungskonzept der Gemeinde Kirchzarten für den Innerort und die Gewerbegebiete“ im Kurhaus Kirchzarten vor Mitgliedern des Gewerbevereins und des Gemeinderates kein Blatt vor den Mund. „Wir liefern die Fakten. Den eigenen Beitrag zur Umsetzung müssen Sie dann schon selbst leisten.“  

Der Gemeinderat Kirchzarten hat den in ganz Deutschland aktiven Planer Acocella mit diesem Gutachten beauftragt und lässt sich das sogar 15.000 Euro kosten. Schließlich bestimme die Situation des Einzelhandels im Wesentlichen die Attraktivität des Innerortes. Deshalb müsse die Gemeinde prüfen lassen, ob zu viel Handel außerhalb des Innerortes diese Attraktivität verhindere. Das neue Baugesetzbuch gäbe den Kommunalpolitikern die Möglichkeit, über Bebauungsplanänderungen z.B. zu viel Großdiscounter im Gewerbegebiet auszuschließen. Donato Acocella stellte die Wege seiner Untersuchung vor: „Wir wollen den Blick auf die Stadtentwicklung legen. Attraktive Innenstädte wirken sich positiv auf die dort tätigen Unternehmen aus.“ Die wichtigsten Gründe eine Innenstadt zu besuchen, seien für die meisten Menschen „umsehen, bummeln und einkaufen“. Die Politik müsse dazu mit den Wegen des Baurechts die Rahmenbedingungen schaffen.

Das Gutachten von Donato Acocella baut zunächst auf einer Bestandsaufnahme mit einer Einzelhändlerbefragung, die in dieser Woche begonnen hat, auf. Hier sollen das Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot erfragt werden. Dabei werden Acocellas Mitarbeiter auch mit Fotodokumentationen demonstrieren, wie sie den Innerort erleben. Der Prognoserahmen baut dann auf der Kaufkraftentwicklung aufgrund der Einwohnerentwicklung auf. Es werden Szenarien zur Verkaufsflächenentwicklung und zum Verlaufsflächenbedarf in Quadratmetern erarbeitet. Der Branchenmix käme dabei natürlich auch zur Sprache. Aus einem abschließenden Stärken-/Schwächen-Profil entstünde ein Maßnahmenkatalog mit städtebaulichen und planungsrechtlichen Konsequenzen sowie mit Maßnahmen, die sowohl Hausbesitzer als auch Einzelhändler treffen. Klare Grenzen sollten für Investoren erkennbar sein. Offen blieb, wie weit die anderen Gemeinden des Dreisamtals im Gutachten berücksichtigt werden. Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen rief abschließend alle Gewerbetreibenden auf, sich aktiv an der Umfrage zu beteiligen: „Je mehr Daten wir bekommen, desto größer ist die weitere Planungsgrundlage.“ Vielleicht würden bereits vor der Sommerpause erste Ergebnisse mit dem Gewerbeverein diskutiert. Das Gesamtergebnis der Untersuchung mit dem fertigen Entwicklungskonzept soll im Herbst vorgestellt werden. Für den Gewerbeverein Kirchzarten begrüßte dessen Vorsitzender Winfried Föhrenbacher die Aktivitäten der Gemeinde.

Gerhard Lück, 30.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Tausende wollten Birkenhofscheune kennen lernen

Mit Interesse lauschten Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen und seine Gemeinderätinnen und Gemeinderäte den einführenden Worten von Willi Sutter

Mit Interesse lauschten Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen und seine Gemeinderätinnen und Gemeinderäte den einführenden Worten von Willi Sutter (r.), der als „Birkenhofprinz“ in die Dreisamtal-Geschichte eingehen wird.

Kirchzarten-Burg-Birkenhof (glü.) Am Tag danach fehlten Willi Sutter, dem „Prinzen, der die Birkenhofscheune aus dem Schlaf erweckt hat“, noch die Worte. „Es war einfach Wahnsinn“, antwortete er auf die „Dreisamtäler“-Frage nach seinem Eindruck vom „Tag der offenen Tür“ am vergangenen Sonntag. „Mindestens vier- bis fünftausend Menschen haben uns im Laufe des Sonntags besucht.“ In gut einem Jahr hatte Willi Sutters Firma „Domiziel“ mit der Hilfe von qualifizierten Architekten, Statikern und Handwerkern aus der zum Abriss frei gegebenen und einsturzgefährdeten Birkenhofscheune ein Schmuckstück geschaffen. Der Birkenhofsiedlung blieb somit ein „altes Stück Dreisamtal“ erhalten. Der „Tag der offenen Tür“ begann mit einer „Exklusivführung“ für Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen und seine Gemeinderätinnen und Räte. Willi Sutter lobte bei der Einführung vor der Scheune besonders die enorme fachliche und auch zeitliche Leistung der beteiligten Handwerker: „Da ist manche Nachtstunde geopfert worden.“ In die aus dem Jahre 1793 stammende Birkenhofscheune war ein neues Massivhaus gebaut worden. So konnten 98 Prozent der alten Holzsubstanz frei sichtbar erhalten und gleichzeitig die statische Sicherheit des Gebäudes gewährleistet bleiben. Vier behindertengerechte Appartements, fünf Wohnungen, ein gewerblich zu nutzender Raum und Platz für eine Wohngemeinschaft für acht an Demenz erkrankte Menschen, ab Juni im Betrieb, sind entstanden. In eine Wohnung wird Bauherr Sutter mit seiner Frau Sybille Steinweg selbst einziehen. Bürgermeister von Oppen dankte den Bauherren nach dem Rundgang für die vollbrachte Leistung, die vielen zuvor kaum leistbar erschien. Die Gemeinde habe das Vorhaben jederzeit, z.B. durch gemeindeeigene Flächen für Stellplätze, unterstützt.
Willi Sutter freute sich in der Rückschau an „den Tag zuvor“ über das riesige Interesse, das die Besucher(innen) dem alten Bauwerk schenkten. „Da waren viele dabei“, erzählte er dem „Dreisamtäler“, „die haben selbst alte Gebäude und suchten bei uns Anregungen, wie sie die sinnvoll sanieren können.“ Selbst am Montag meldete sich noch eine vierzigköpfige Gruppe zur Führung an. Auch die unter neuer Leitung geführte Gaststätte Birke konnte durch die Gästebewirtung viele neue Freunde finden. Und der Verein Labyrinth, der als Träger der Dementen-WG auftritt, informierte intensiv über das Pflegekonzept, bei dessen Umsetzung der Stegener Pflegedienst „Pflege mobil“ engagiert ist.

Gerhard Lück, 29.3.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Birkenhofscheune: Sanierung beendet, Tag der Offenen Türe

Willi Sutter auf dem "Balkon"-Umlauf der Birkenhofscheune 3/2007 Willi Sutter auf dem "Balkon"-Umlauf der Birkenhofscheune 3/2007. Foto: Lück

Am Sonntag großer „Tag der offenen Tür“ - Im Juni zieht noch die „Dementen-Wohngemeinschaft“ ein

Der kommende Sonntag ist für die
 Birkenhofscheune ein Feiertag. Dann präsentiert sich die nach jahrzehntelangem „Vor-sich-hin-schlummern“ und vom Abriss bedrohte Birkenhofscheune bei einem „Tag der offenen Tür“ total restauriert und mit Leben erfüllt. Das genau 211 Jahre alte Gebäude wurde vom „Meister der Achtung vor alten Gebäuden“, Willi Sutter, in einem guten Jahr zu einer neuen Heimat für viele Menschen hergerichtet. Von 11 bis 18 Uhr hat die Bevölkerung des Dreisamtals am 25. März die einmalige Gelegenheit, sich mit eigenen Augen von der „Verwandlung“ einer alten Scheune in ein lebenswertes Wohnhaus zu überzeugen. Willi Sutter, der vor zwei Jahren die alte Scheune für 90.000 Euro von Michael Dyllick-Brenzinger abkaufte und mit seinem Sanierungskonzept sowohl Kommunalpolitiker wie Denkmalschützer überzeugte, erhielt für seine „Liebe zu alten Häusern“ im letzten November in Weimar den „Deutschen Preis für Denkmalschutz“.

Die im Jahre 1797 erbaute Birkenhofscheune steht in der Tradition des Schwarzwälder Bauernhauses und wurde als Holzständerbau errichtet. Mit dem gegenüberliegenden Gasthaus bildete sie eine funktionale Einheit. Die Scheune ist außergewöhnlich groß, diente als Kuhstall, Tenne und Heulager und bot einigen Knechten Kammern zum Wohnen. Als Abstelllager verfiel sie in den letzten Jahren immer mehr und Dyllick-Brenzinger hatte bereits - trotz vieler Bedenken des Denkmalschutzes - die Abrissgenehmigung. Doch dann begann mit Willi Sutter unter dem Motto „Ungenutzt - Umgenutzt“ eine beispielhafte denkmalgerechte Sanierung. Während die Sanierung solcher Objekte oft allein aus statischen sowie Brandschutz- und Schallschutz-Gründen damit verbunden ist, dass große Teile der alten Holzkonstruktionen verkleidet werden, erfand Willi Sutter mit seinem Expertenteam - Petra Habammer aus Freiburg als Architektin und Harald Rheinberger aus Kirchzarten als Statiker - eine völlig neue Sanierungsmethode. Er ließ den Holzbau nahezu unangetastet, sandstrahlte das alte Holz „auf neu“ und stellte in die alte Holzkonstruktion einen Massivbau, der die Last des Daches abfängt und höchste Qualitäten an Brand- und Schallschutz erfüllt. So wurde der historische Altbau fast zu hundert Prozent erhalten und sichtbar belassen. Man findet im modernen „Neubau“ historische Stallwände, alte Futtertröge, alte Holzdecken, alte Türen sowie die gesamte Dachkonstruktion. Es ist eine faszinierende Spannung aus dem Zusammenspiel von Glas, Stahl und Beton mit der fast überall sichtbaren ursprünglichen Holzkonstruktion entstanden. Auch bei der Außenfassade gingen Willi Sutter und die vielen qualifizierten Handwerker äußerst sensibel vor. Die Holzfassade wurde erhalten, durch Fensterelemente in Flächenverglasung ergänzt. Damit ins 16 Meter breite Haus auch etwas natürliche Helligkeit dringt, wurden Teile des Dachvorsprungs verglast - seine Ursprünglichkeit ist dennoch voll erhalten. Durchgehende Dachgauben ermöglichen eine Wohnnutzung auch im Dachgeschoss. Sie wurden, wie auch die Tonnengaube auf der Wetsseite, modern gestaltet, entsprechen jedoch früheren Lüftungsgauben.

Entstanden sind im Haus, dessen Renovierung sich Willi Sutter rund 1,35 Millionen Euro kosten ließ, Raum für eine Wohngruppe für acht demenzkranke Menschen. Sie erreichen ihre Räume sowohl übers Treppenhaus als auch über einen Aufzug. Das Konzept entspricht genau dem der Wohngruppe im „Hirschen“ in Ebnet. Im Mittelgeschoss gibt es vier barrierefreie Appartements mit je zwei Zimmern für Menschen mit Behinderung. Im Erdgeschoss befindet sich eine Gewerbefläche, die ebenfalls von Menschen mit Behinderung genutzt werden kann. In der westlichen Haushälfte gibt es fünf Wohnungen zwischen 100 und 180 Quadratmetern - in eine zieht Willi Sutter selbst ein. Trotz alter Bausubstanz verfügt die Birkenhofscheune über modernste Technik. Sie entspricht einem KW-40-Haus und unterschreitet damit den Wärmeschutzstandard üblicher Neubauten. Das Regenwasser wird gesammelt und für Toilettenspülung und Garten verwendet, die Baumaterialien wurden nach baubiologischen Standards ausgewählt. Eine Pelletheizung entspricht einer zukunftsorientierten Heizanlage. Die Eingänge zur Birkenhofscheune befinden sich auf der Seite zum Keltenring. Auf dem südlichen Platz, gegenüber dem Gasthaus Birke, entsteht noch ein Bauerngarten, der gerade den dementen Bewohnern zur Aktivierung helfen soll. Der dort bisher befindliche Gasthaus-Parkplatz wird von Sutter östlich der „Birke“ neu angelegt.

Beim „Tag der offenen Tür“ am kommenden Sonntag, dem sich übrigens auch das Gasthaus Birke mit neuem Pächter anschließt, kann von 11 bis 18 Uhr die „wundersame Verwandlung“ der Birkenhofscheune in Augenschein genommen werden. Ständig führen Willi Sutter und Mitarbeiter Besuchergruppen durchs Haus und erklären die Sanierungsmaßnahme. Eine Ausstellung zeigt die Entwicklung der Baumaßnahme und neun der beteiligten Handwerker stellen ihre Unternehmen vor. Und auch der Verein Labyrinth, der ab Juni die Dementen-WG betreut und den ambulanten Pflegedienst „Pflege mobil“ mit eigenem Pflegeteam „ins Boot“ geholt hat, stellt sein Konzept vor und steht für betroffene Angehörige mit Informationen zur Verfügung. Die Bewirtung hat das Team vom Gasthaus Birke übernommen.
Gerhard Lück, 22.3.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Wie viel „Aldis & Co.“ verträgt der Ort?

Gemeinde Kirchzarten will ein Entwicklungskonzept für den Innerort und die Gewerbegebiete entwickeln lassen

Kirchzarten (glü.) Für Kirchzartens Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen ist eines von vornherein klar: „Wir wollen die Attraktivität des Innerortes erhalten!“ Unter dieser Prämisse hat die Gemeinde Kirchzarten den Stadt- und Regionalentwickler Donato Acocella aus Lörrach beauftragt, ein „Entwicklungskonzept der Gemeinde Kirchzarten für den Innerort und die Gewerbegebiete“ zu erarbeiten. Nichts wäre für Kirchzarten, die „Dreisamtalmetropole“, schlimmer, als ein Innerort mit Fußgängerzone, in dem es vor Langeweile und Unattraktivität der vorhandenen Geschäfte nur so gähnt.

Und deshalb ist es für den Gemeinderat bei seinen Überlegungen zu den Bebauungsplänen im Außenbereich des Ortes - gemeint sind v.a. die Gewerbegebiete nördlich der Bahnlinie - wichtig, von dem Entwicklungsexperten Acocella zu hören, ob sich weitere Großdiscounter im Gewerbegebiet ansiedeln können, ohne dass der Innerort Schaden leidet. Interessenten gibt es wohl einige, wie zu hören war. Der „Penny“ ging nach eigener Aussage nur deshalb aus Kirchzarten weg, weil ihm die Gemeinde kein Grundstück für einen größeren Neubau im Gewerbegebiet angeboten habe. Das Stadt- und Regionalentwicklungsbüro von Donato Acocella wird seine Untersuchungen wohl mit einer gründlichen Analyse z.B. der Stärken und Schwächen des Kirchzartener Einzelhandels beginnen. Der für eine Attraktivität notwendige Branchenmix wird dabei eine große Rolle spielen. Der Vorsitzende des Gewerbevereins Kirchzarten, Winfried Föhrenbacher, freut sich, dass sich auch die Kommunalpolitiker Gedanken über die Zukunft von Handel und Gewerbe im Ort machen: „So sind wir nicht die einzigen, die sich um den Innerort Sorgen machen.“ Für Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen ist das in Auftrag gegebene Gutachten ein Steuerungsinstrument, damit die Gemeinde auch Grundlagen für ihre baurechtlichen Planungen hat. „Wir lassen uns dieses Gutachten immerhin 15.000 Euro kosten“, unterstreicht er die Ernsthaftigkeit des Verfahrens. Das Gutachten gelte im übrigen nur für die Gemeinde Kirchzarten und habe keine bindende Wirkung für andere Dreisamtalgemeinden. Am heutigen Donnerstagabend wird der Gutachter Donato Acocella im Anschluss an die turnusgemäße Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins im „Raum des Gastes“ im Kirchzartener Kurhaus ab 20 Uhr in einem Vortrag das Verfahren des Gutachtens, das in einigen Monaten vorliegen soll, sowie die Zielrichtung des Einzelhandelskonzeptes vorstellen. Zu dieser Veranstaltung sind interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Gerhard Lück, 22.3.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Jugendpfleger Martin Geserich: Jahresbericht 2006, Zusammenarbeit mit Schulen

Kirchzarten (glü.) „Kinder, wie die Zeit vergeht.“ Ein solcher Spruch könnte einem im Zusammenhang mit der Jugendpflege Kirchzarten leicht über die Lippen gehen. Wie der jetzt vom Jugendpfleger Martin Geserich vorgelegte Jahresbericht 2006 belegt, geht der engagierte Sozialpädagoge nun schon in das neunte Jahr seiner Aktivitäten. Er kann darin von manch positiver Entwicklung und Erfahrung ebenso berichten wie von Tendenzen, die ihn zum Nachdenken anregen.

Als Martin Geserich vor gut neun Jahren seine Arbeit bei der Gemeinde Kirchzarten als Jugendpfleger aufnahm, stellte ihm der Gemeinderat einen „Trägerverein für offene Jugendarbeit“ quasi als Fachaufsichtsorgan an die Seite. Ingrid Psaridis war viele Jahre dessen Vorsitzende. Als sie im Sommer 2005 dann zurück trat, dauerte es lange, bis motivierte Nachfolger im Vorstand gefunden wurden. Durch die gute Arbeit von Geserich war der Verein fast überflüssig geworden. Im Mai 2006 konnte endlich ein neuer Vorstand gewählt werden, den Helga Pfaff als Vorsitzende und Peter Bueb als Stellvertreter anführen. „Ein Ziel ist es jetzt“, so Geserich, „den Trägerverein wieder lebendiger und attraktiver zu gestalten.“ Überhaupt sei für ihn das Engagement von Erwachsenen und Jugendlichen für eine gute Jugendarbeit eine wertvolle Ressource.

Das Angebot von Freizeit- und Bildungsangeboten, z.B. Inlinerhockeyturnier oder Flohmarkt, richtete sich schwerpunktmäßig an Jugendliche zwischen zwölf und 14 Jahren. Für jugendliche Migranten fand in Zusammenarbeit mit dem Migrationsdienst der Caritas ein Computerkurs statt. Schwerpunkt und erlebnispädagogisches Highlight sind die Aktivitäten der Klettergruppe. Hier treffen sich einmal im Monat - im Winter in der Kletterhalle, im Sommer an den Felsen der Umgebung - bis zu 20 Jugendliche. „Wichtiger als die sportliche Leistung“, erklärt Geserich, „ist das soziale Lernen und das Miteinander in der Gruppe.“ Kritisch setzt sich der Jugendpfleger mit der Zukunft des Jugendzentrums „Que Pasa“, in den Erdgeschossräumen des autonomen Jugendzentrums an der Zartener Straße, auseinander. Die zweite Generation habe sich aus dem „Que Pasa“ verabschiedet. Jetzt sei kaum noch Interesse an den Räumlichkeiten und dem Angebot. Der Sommer mit Dreisambad und die zunehmenden Nachmittagsunterrichtseinheiten täten ihr übriges. Für Gesrich stellt sich die Frage, ob das „Que Pasa“ in seiner jetzigen Form noch Zukunft habe. Er stelle sich vor, die dort gebundenen Ressourcen eher im entstehenden Schülerhaus einzusetzen.
Erfolgreich waren 2006 wiederum die Angebote in den Ferien. Das Sommerferienprogramm fand bereits zum achten Mal statt und erfreute sich erneut großer Beliebtheit. Und auch die Ferienfreizeiten im Kanu und auf der Hammerlochhütte beim Thurner brachten viel Freude.

Beim Projekt Bildungspartnerschaft konnte Geserich die Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule intensivieren. In der Hauptschule leitete er Unterrichtseinheiten zum Thema Klassenklima und in der Realschule führte er erlebnispädagogische Klettertage durch. Neustes Projekt ist die „Individuelle Lernbegleitung“, von der der „Dreisamtäler“ in seiner letzten Ausgabe ausführlich berichtete. Die bereits 2001 wichtige Thematik „Suchtprävention“ griff die Kirchzartener Jugendpflege 2006 wieder auf. Geserich koordiniert seit Mai einen Arbeitskreis, in dem sich Eltern, Lehrer, Kirchen, Polizei, Landratsamt und Gemeinde mit dem wachsenden Alkoholkonsum unter Jugendlichen auseinandersetzen. Mit Blick in die Zukunft sieht Jugendpfleger Geserich zwei Herausforderungen. Zum einen will er mehr Jugendliche und Erwachsene zu einem Engagement in der Jugendarbeit bewegen: „Ich will die Jugendpflege so auf eine noch breitere Basis stellen und ihr neue Ressourcen erschließen.“ Als zweiten Schwerpunkt möchte er seinen Focus auf die Jugendlichen richten, die benachteiligt oder von Ausgrenzung und Mobbing betroffen seien. Geserich warnt davor, diese Probleme unter ordnungspolitischem Blickwinkel zu sehen: „Wir müssen uns den Problemen zuwenden, die die Jugendlichen haben.“

Gerhard Lück, 8.3.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Webkamera vom Storchennest: Ikarus hat eine neue Partnerin

Auf dem Kirchturmdach von St. Gallus klappern wieder die Störche. Ikarus, ein alter Bekannter, ist wieder aus Afrika zurückgekehrt. Allerdings hat sich nicht seine frühere Gefährtin Agathe zu ihm gesellt, sondern eine neue Partnerin, wie von Storchenvater Hagen Späth zuerfahren war. Ihre Identität konnte noch nicht genau geklärt werden.


Was sich im Nest hoch droben in 32 Meter Höhe alles tut, kann man wieder über Monitor in der Volksbank beobachten. Auch wurde am Nest eine Webkamera (Webcam) angebracht, die alle Viertelstunde ein neues Bild ins Internet stellt. So kann alle Welt verfolgen, was sich bei Storchs in Kirchzarten tut. Vielleicht wird es noch einmal spannend in den nächsten Tagen, denn Hagen Späth beobachtet noch immer neue Störche, die erst jetzt aus ihrem Winterquartier zurückkehren. Es könnte sein, dass dabei auch Agathe ist. Dass es in solchen Fällen bei den Störchen ähnlich wie bei den Menschen zugeht, konnte man im vergangenen Jahr in Freiburg-St. Georgen beobachten, wo die Vormalige für einen kräftigen Familienkrach sorgte - und obsiegte.
Thomas Varadi hat mit seinem Internetservice in Kirchzarten der Aktion SOS Weißstorch ein Forum geschaffen, auf dem neben den aktuellen Bildern auch ein Tagebuch geführt wird, in dem man immer wieder Neues aus der Storchenwelt nachlesen kann (und so nebenbei auch noch auf andere interessante Webcams in der Region stößt). Dort erfährt man beispielsweise, dass der erste Storch am 20. Februar aus Afrika ins Dreisamtal zurückgekehrt war. Am 21. Februar besetzte Ikarus gegen 14.30 Uhr seinen angestammten Horst auf St. Gallus. Am 26. Februar wurde in der benachbarten Zahnarztpraxis von Katharina Rustige ein Empfänger aufgestellt, damit die Signale von der Webcam aufgefangen werden können, was eine wichtige Hilfe für die Aktion SOS Weißstorch war, wie Thomas Varfadi erklärte. Und so können sich auch Patienten die Wartezeit beim Betrachten der Störche verkürzen.

Karlheinz Scherfling , 13.3.2007, BZ

 

 

Joxenhof-Altbauer Heinrich Goldschmidt 80

Auf das große Familienfest freut sich der ganze Goldschmidt-Clan: Heinrich Goldschmidt, Alt-Bauer des Joxenhofes in Burg-Höfen und Initiator des Reitbetriebes, vollendet heute sein 80. Lebensjahr. Bei acht eigenen Kindern, deren Partnern, elf Enkelkindern und dem großen Kreis der eigenen einst zwölf Geschwister mit ihren Familien kommt da einiges zusammen!

Heinrich Goldschmidt ist die graue Eminenz des Joxenhofes, eine geschätzte, geradlinige Respektsperson, auch innerhalb der Familie, die ihn liebe- und gleichzeitig achtungsvoll "de Senior" nennt. Wenn dieser mal schimpft, anerkennen das selbst die Auszubildenden als gerechtfertigt. Heinrich Goldschmidts Leben betrifft die Zeitspanne intensiven und schnellen Wandels. Sein Vater, gestandener Bauer, betrieb zusätzlich zur Landwirtschaft eine Sandgrube, um seine große Familie ernähren zu können. Fortschrittlich und aufgeschlossen war die Mutter; während andere Kinder ihre Eltern noch lange mit distanziertem "Ihr" anzusprechen hatte, gab es bei ihr die Wärme des "du, Mudder & " und "du, Vadder & " .

Heinrich Goldschmidt besuchte die Volksschule in Burg, im Krieg musste der 17-Jährige an die Front. Zusätzliche dreieinhalb Jahre französische Gefangenschaft prägten sein junges Leben. 1948 begann seine Ausbildung im elterlichen Betrieb und auf der Landwirtschaftsschule. 1953 erhielt er den Hof. Noch erledigten die Pferde alle Arbeiten, nach der Mechanisierung kam die Motorisierung. Der Milchviehbetrieb blieb, während die Sandgrube schloss. 1962 fand Heinrich Goldschmidt in Johanna Mayer vom Jungbauernhof in Dietenbach eine wundervolle Ehefrau und Mutter ihrer Kinder. 1977 begleiteten sie sie auf ihrem letzten Weg. Johanna hatte 1965 mit ihm den Abriss des alten Joxenhofes und Aufbau des neuen geschultert und ihren Mann 1972 tatkräftig bei der Betriebsumwandlung zum Reitbetrieb sowie 1975 beim Bau der Reithalle, gemeinsam mit beider Familienangehörigen, gestärkt. Dem Joxenhof als Bereicherung des Dreisamtäler Tourismusangebots folgte der Aufbau von Haflingerzucht und Reitschule gemeinsam mit Bruder Hans. Noch heute gelten Quadrillentag und Wertungsreiten als große Veranstaltungen. Einige Zeit wirkte der Jubilar in Gemeinderat und Ortschaftsrat mit und auch der Landespferdezuchtverband vertraute auf seine fachlichen Fähigkeiten und Richtertätigkeit bei Fohlenschauen und Körungen der Rasse Haflinger Pferde.
1992 übergab Heinrich Goldschmidt an Sohn Bernhard, den ausgebildeten Reitlehrer und erfolgreichen Dressur reiter. In unbeobachteten Momenten während der Dressurtage des Reitsportvereines Kirchzarten Dreisamtal auf dem Joxenhof sieht man ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht huschen. Die große Bildergalerie der Enkelschar auf seinem alten Sekretär spricht mehr als Worte über Opa Heinrich, der ihnen viel Zeit und Aufmerksamkeit widmet.
Monika Rombach, 21.2.2007, BZ

 

Sanierung von Dreisam, Osterbach und Rotbach kostet viel Geld 

Alte Wehre werden durch ökologisch sinnvolle Rauhe Rampen ersetzt / An alten Mühlen wird der Osterbach neu gestaltet

Im Haushalt der Gemeinde fallen zwei "Brocken" besonders auf, die Sanierung des Schulzentrums und die Sanierung der Gewässer. Für Letztere sind insgesamt 370 000 Euro vorgesehen, mit denen vier Projekte finanziert werden. Die größte Baustelle ist dabei die Dreisam oberhalb von Zarten. Außerdem werden der Rotbach bei der Tarodunumschule und der Osterbach beim Flugplatz sowie bei der Talvogtei saniert. Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen erläuterte im Gespräch mit der BZ die Notwendigkeit dieser Arbeiten. Sie sind zum einen durch den Hochwasserschutz begründet. Zum anderen werden die Flussbette und vor allem die alten Absturzwehre aus- und unterspült, wenn sie nicht in Stand gehalten werden. Vor allem in der Dreisam sind die alten Absturzwehre, welche das schnelle Abfließen des Wassers bremsen, baufällig geworden. Früher gehörten sie auch zum Bewässerungssystem für die Landwirtschaft. Aus heutiger wasserbautechnischer und vor allem ökologischer Sicht seien die Wehre nicht mehr sinnvoll und werden deshalb beseitigt und durch so genante Rauhe Rampen ersetzt. Diese werden mit riesigen Steinen gestaltet, die die Wucht des Wassers wie in einem Wildbach bremsen und zugleich den Wassertieren das Schwimmen flussaufwärts ermöglichen. In der Dreisam werden derzeit für diese Arbeiten rund 140 000 Euro verbaut. Rund 60 000 Euro kostete die Sanierung des Osterbachs beim Flugplatz, die bereits abgeschlossen ist. Der Osterbach soll im Bereich der Talvogtei mit einem Aufwand von rund 100 000 Euro umgestaltet werden. Hier trieb er einst zwei Mühlräder an und zwar von der "Stöckle-Mühle" und der Mühle auf dem Anwesen Reiß. Noch heute ragen die Mauern der Kanäle zu den Mühlen in den Bach. Sie sollen entfernt werden. Seit vielen Jahren beabsichtige die Gemeinde den Bachausbau, sagte von Oppen, der jetzt endlich begonnen werden könne, nachdem mit den Anliegern entsprechende Vereinbarungen getroffen werden konnten. Die Planung und das baurechtliche Verfahren seien abgeschlossen, sodass im Herbst mit dem Ausbau begonnen werden könne. Nachdem die alten Ausleitungswerke abgetragen sind, soll das Bachbett verbreitert werden. Auch hier werden Rauhe Rampen eingebaut. Das vierte Projekt betrifft den Rotbach, der im Bereich der Tarodunumschule derzeit mit einem Aufwand von 7000 Euro saniert wird.

Auch das noch - Geld verheizt
Die Dreisam ist von der Gemarkungsgrenze Kirchzartens an flussabwärts ein Gewässer 1. Ordnung. Das heißt, das Land ist für die Instandhaltung zuständig. Dass der Fluss nicht bis zu seinem Ursprung, dem Zusammenfluss von Höllbach und Wagensteigbach bei Zarten diese Klassifizierung hat, wussten die Zartener zu verhindern, als im 19. Jahrhundert die Gewässer klassifiziert wurden. Wie Bürgermeister von Oppen herausbekommen hat, wollten die Zartener selbst für die Dreisam zuständig sein, weil sie an deren Ufer Brennholz ernteten. Deshalb muss Kirchzarten heute viel Geld für die Instandhaltung der Dreisam zahlen, ohne Geld für Brennholz zu bekommen.

Karlheinz Scherfling , 8.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

Zischdig Fääger: Fasnet seit 44 Jahren

Ruth Zywitz, Lilo Tritschler und Angelika Schweitzer waren die Obernärrinnen der „Zischdig Fääger“ - Großes Fest in der „Sonne“

Kirchzarten (glü.) Sie sind keine Narrenzunft. Aber aus dem närrischen Leben Kirchzartens sind sie seit 44 Jahren nicht wegzudenken. Am Schmutzige Dunschtig beim Brauchtumsabend stehen sie alljährlich auf der Bühne, beim Fasnetumzug am Sonntag sind sie Kult. Viele Jahre, bis 1988, machten sie als „Lilos Gymnastikgruppe“ Fasnet-Furore. Dann kam mit der neuen Obernärrin Angelika Schweizer auch der neue Name: „Zischdig Fääger“. Von der Gründung 1963 bis 1967 führte Ruth Zywietz das närrische Zepter der sportlichen Frauen, dann übernahm es die Gymnastikleiterin Lilo Tritschler - beim Neujahrsempfang vor drei Wochen gerade mit der „Goldenen Ehrennadel“ Kirchzartens ausgezeichnet - selbst. Angelika Schweizer brachte dann 1988 mit dem neuen Namen wieder neues Narrenfeuer in die Gruppe. Der „Zischdig“, der alemannische Dienstag, ist übrigens der übliche Sporttag der Gruppe, zu der während der Fasnettage rund zwanzig „verrückte Weiber“ zwischen vier und 88 Jahren gehören. Angelika Schweizer leitet inzwischen fast 20 Jahre die Gruppe. Sie ist mit Herzblut dabei und will unbedingt die Tradition erhalten und weitergeben. So versteht es sich von selbst, dass die „Zischdig Fääger“ auch in der narrenarmen Zeit zusammenhalten. Dann machen sie Ausflüge oder feiern einfach mal zwischendurch richtig wild! Jedes Jahr suchen sie sich für den Brauchtumsabend und den Umzug ein besonderes Motto - im letzten Jahr war es die Fußball-WM. Viele Besucher(innen) warten schon alljährlich voller Spannung im Innerort auf die „Zischdig Fääger“ und ihre immer sehenswerte Kostümschau. Dass es für den einen oder anderen Herrn am Straßenrand auch ab und zu ein Küsschen (oder ein Schnäpschen) gibt, versteht sich von selbst. 

Am vergangenen Freitagabend stand die „Sonne“ - die ehemalige Kirchzartener Narrenhochburg - mal wieder richtig närrisch auf dem Kopf. Die „Zischdig Fääger“ hatten zur Gala geladen. Und alle Zünfte kamen mit Abordnungen, brachten Programmbeiträge und feierten fröhlich mit. Große Freude bereitete z.B. Bärbel Strecker mit ihren „Rosenfrauen“. Aber auch die „Zischdig Fääger“ ließen sich nicht lumpen und präsentierten ein närrisches Feuerwerk. Ihre Obernärrin ehrte einige ganz Treue aus den eigenen Reihen. Dem „Sonnenwirt“ Walter Rombach sei wieder richtig nach Fasnet zumute gewesen und „Bernhard an der Orgel“ machte die entsprechende Musik - z.B. mit Toni Marshall und seinem legendären „Und heute feiern wir“. Und das wohl länger ...
Gerhard Lück, 25.1.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

In Zeiten des Klimawandels hilft „Grün leben!“

 „Bündnis 90/Die Grünen“ im Landkreis luden zum Neujahrsempfang nach Kirchzarten - Stolz auf zwei Landtagsabgeordnete

Interessiert lauschten die Neujahrsempfangsgäste den Ausführungen der Landtagsabgeordneten Bärbel Mielich (l.).

Auf ein „gutes Neues“: Bärbel Mielich (MdL), Reinhold Pix (MdL), Kerstin Andreae (MdB), Barbara Schweier (Kreistag) und Eike von Gierke (Kreisvorstand) (v.l.).

Fotos: Gerhard Lück

Kirchzarten (glü.) Angesichts des guten Landtagswahlergebnisses, das den „Grünen“ im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit Bärbel Mielich und Reinhold Pix im vergangenen Jahr nach dem Verzicht von Walter Witzel zwei neue Landtagsabgeordnete beschert hatte, herrschte gute Stimmung beim Neujahrsempfang in Kirchzarten. Eike von Gierke, Gemeinderat in Kirchzarten und Mitglied des Kreisvorstandes, konnte neben den Abgeordneten zahlreiche Mitglieder und Sympathisanten, darunter auch Oberrieds Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter, begrüßen. Von Gierke kündigte für 2007 weitere Aktionen gegen das AKW Fessenheim an. Außerdem wollen sich die Kreis-Grünen mit der Problematik des einheitlichen Grundeinkommens und der Entwicklung im Tourismus angesichts des Klimawandels befassen. Aus der Kreistagsfraktion wies die neue Fraktionssprecherin Barbara Schweier, wie Gierke auch im Kirchzartener Gemeinderat engagiert, auf die personellen Veränderungen hin. Sie würdigte das Engagement der Schülerhaus-Initiatoren, die mit ihrem Vorstand komplett anwesend waren: „Toll, was hier Eltern, Lehrer und Schüler gemeinsam auf die Beine stellen.“ Bei den anstehenden Schulsanierungen im Landkreis wollen sich die „Grünen“ besonders für „Energieeffizienz“ einsetzen.
Die Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae nannte den Klimaschutz als eines der größten Probleme: „Es ist fatal, wie langsam die Politik hier reagiert!“ Die große Koalition in Berlin mache zu kleine Schritte und verschlösse die Augen vor den Realitäten. Scharf kritisierte sie die Überlegungen der CDU, über verlängerte Laufzeiten der Kernkraftwerke nachzudenken. Andreae rief dazu auf, den Atomausstieg durch Wechsel zu atomstromfreien Lieferanten selbst in die Hand zu nehmen: „Das ist Grün leben!“ Bärbel Mielich äußerte sich nach wenigen Monaten Landtagserfahrung erschrocken über das Niveau der dortigen Debatten: „Da geht es im Landkreis qualifizierter zu!“ Die CDU-Politik sei konzeptionslos nach dem Motto: „Gibst du mir was, gebe ich dir auch was.“ Mit den insgesamt 17 Grünen-Landtagsabgeordneten ließe sich einiges bewirken. Sie selbst habe ihre Schwerpunkte beim Klimaschutz und in der sozialen Gerechtigkeit. Landtagskollege und Kaiserstuhlwinzer Reinhold Pix - er hatte die Getränke des Empfangs gesponsert - zeigte sich erbost über die Planungen der Landesregierung, sowohl im Naturschutz als auch im ÖPNV zu sparen. Damit sei das im Tourismus überaus erfolgreiche Konus-Modell gefährdet. „Die Kürzung der Mittel für den ÖPNV“, so Pix, „sind eine Missachtung der ländlichen Bevölkerung.“ Grund sei vor allem das unsinnige Prestigeobjekt „Stuttgart 21“, gegen das sich die „Grünen“ massiv wehren. Musikalisch wurde der Neujahrsempfang der „Grünen“ von Petra und Luisa Bathe sowie Carolin von Lehmann mit fröhlicher Flötenmusik begleitet.
G
erhard Lück, 11.1.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Neujahrsempfang: Zu viel Bürokratie schränkt Freiheit ein

Drei neue Träger der „Goldenen Ehrennadel“ und ein Bürgermeister: Theo Kürner, Jürgen Dangl, Liselotte Tritschler und Georg-Wilhelm von Oppen (v.l.).

 

Foto: Gerhard Lück

Kirchzarten (glü.) Ein offensichtlich gut gelaunter Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen begrüßte gleich am zweiten Tag des neuen Jahres eine große Schar engagierter Frauen und Männer seiner Gemeinde. Neben einem Sechser im Lotto oder einem SC zu Finkes besten Zeiten hatte das Gemeindeoberhaupt zahlreiche weitere ernst gemeinte Wünsche parat. Seine Leiden mit der Bürokratie müssen qualvoll sein, denn seit Jahren steht die Hoffnung auf weniger Paragrafen und Richtlinien an erster Stelle seiner Neujahrswunschagenda. Den anwesenden Landtagsabgeordneten Klaus Schüle und den im Schnee steckenden Kollegen Gustav-Adolf Haas ermunterte er deshalb, unbedingt und intensiv mit der begonnenen Entbürokratisierungsinitiative fortzufahren. „Zu viel Bürokratie bringt zu wenig Freiheit“, stellte von Oppen betroffen fest.

Ansonsten waren seine Prognosen für das neue Jahr 2007 durchaus optimistisch. Schließlich ginge es ja mit der Wirtschaft aufwärts und auch um die Finanzen der Gemeinde stände es gut. Finanzieller Schwerpunkt sei und bleibe die Sanierung des Schulzentrums - mit einer Million Euro für 2007 veranschlagt. Er freue sich, dass aus dem Schülerhaus nun doch etwas werde. Der Ausbau des Pfaffenecks stände unmittelbar bevor und für die Zardunaschule kündigte er den Anbau weiterer Räume an. Bewährt habe sich die Privatisierung des Tourismus, die Birkenhofscheune werde bauwerkerhaltend ausgebaut und für den Rainhof gäbe es positive Aussichten. Und dass die Aufhebung der unechten Teilortswahl einstimmig durch den Gemeinderat gegangen sei zeige, dass die Ortsteile zusammengewachsen seien. Für 2007 kündigte er außerdem die weitere Flusssicherung des Osterbaches an. Mit einer positiven Grundstimmung dankte von Oppen dem Gemeinderat, den Rathausmitarbeitern und allen, die sich für das Wohl des Gemeinwesens einsetzen. Bei der Verleihung der „Goldenen Ehrennadel der Gemeinde Kirchzarten“, die zweithöchste Auszeichnung, an drei verdiente Bürger machte der Bürgermeister zu Beginn deutlich, dass drei unterschiedliche Hintergründe zur Ehrung vorlägen: politische Arbeit im Gemeinderat, soziales Engagement für Menschen mit Behinderung und Verantwortung im vielfältigen Vereinsleben.

Liselotte Tritschler erhielt die hohe Auszeichnung für ihr inzwischen siebzehnjähriges Engagement als Gemeinderätin. Die gebürtige Staufenerin und ehemalige Geschäftsfrau habe in der „Männergesellschaft ihrer Fraktion“ immer „ihren Mann“ gestanden, für Kontinuität gesorgt und stets ausgeglichen. Ihr großes Verdienst sei es gewesen, dass das finanzielle Vermächtnis von Frau Demant für den Um- und Anbau des Lehrerhauses in Burg zum „Haus Demant“ einsetzt worden sei. Hier engagiere sie sich jetzt auch ehrenamtlich in der Betreuung von Menschen mit Behinderung. Sie sei darüber hinaus 25 Jahre Übungsleiterin beim Sportverein Kirchzarten gewesen, hätte mit ihrer  „Lilo-Gruppe“ Fasnetgeschichte geschrieben und sich zehn Jahre lang als Schöffin beim Landgericht Freiburg engagiert.

Eine weitere „Goldene Ehrennadel“ verlieh Georg-Wilhelm von Oppen an den ehemaligen Kreisgeschäftsführer des Diakonischen Werkes im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Jürgen Dangl. Er unterstrich in seiner Laudatio, dass diese Ehrung nicht dem umfangreichen hauptamtlichen Wirken für die Diakonie gelte, sondern seinem ehrenamtlichen Engagement für die Integration von Menschen mit Behinderung im „Hofgut Himmelreich“. Als Jürgen Dangl, in Wolfach im Kinzigtal aufgewachsen, im Jahre 2003 in den Ruhestand ging begann er damit, seine Idee von der Integration behinderter Menschen in den normalen Arbeitsprozess umzusetzen. „Ihrer Zähigkeit, Ihrem Durchhaltevermögen, aber auch Ihrer Kreativität und Überzeugungskraft ist es zu verdanken“, so der Kirchzartener Bürgermeister, „dass das Hofgut Himmelreich als integrativer Gastronomiebetrieb mit Hotel, Restaurant und Tagungsbetrieb eingerichtet wurde.“ Dreizehn Menschen mit Behinderung und vierzehn Gastronomiefachkräfte hätten dort inzwischen gute Arbeitsplätze gefunden. Darüber hinaus habe Dangl am Bahnhof Himmelreich ein Reisebüro mit Kiosk mit einem weiteren Arbeitsplatz für einen Behinderten eingerichtet. Derzeit sei er mit dem Aufbau einer integrativen Berufsakademie beschäftigt. „Alle drei Projekte“, so von Oppen, „dienen dem Ziel, Menschen mit einer geistigen Behinderung ein selbstverantwortetes Leben und damit auch ein selbstbestimmtes Berufsleben zu ermöglichen.“

Mit Theo Kürner, einem ehemaligen St. Petermer, ehrte von Oppen schließlich einen Mann, dem viele Vereine ihre Aktivitäten verdanken. Seit mehr als 40 Jahren habe sich der frühere Sparkassenmann in verschiedensten Vereinen als Vorstandsmitglied, Beirat, Schriftführer und Kassierer ehrenamtlich engagiert. Von 1975 bis 2003 war Kürner 28 Jahre lang ehrenamtlicher Geschäftsführer des Kur- und Verkehrsvereins und habe schließlich die Privatisierung positiv mitgetragen. Zwanzig Jahre leitete er als Vorsitzender der Geschicke der Männerchöre St. Peter und Kirchzarten - und als Beirat, Kassierer und Schriftführer noch länger. Aktiver Sänger sei er heute noch. Der Verein Deutscher Schäferhunde Kirchzarten und der Schwarzwaldverein schätzen seit vielen Jahren sein Fachwissen als Kassierer. Das war er auch lange Jahre bei der CDU - und bei SVK-Heimspielen noch heute. Schließlich seien da noch die Kassenprüfungen, so von Oppen. Es gäbe wohl keine Person, die an mehr Kassenprüfungen für die verschiedensten Vereine teilgenommen habe wie Kürner. In Reimen bedankte sich Theo Kürner für alle Geehrten: „Ich möchte das Engagement der Geehrten als Beispiel für andere verstanden wissen!“

Bürgermeister-Stellvertreter Franz Kromer gratulierte ebenfalls den Geehrten: „Das macht Mut, dass es in dieser egoistischen Gesellschaft noch engagierte Bürger gibt.“ Er hob ebenfalls den Wegfall der unechten Teilortswahl hervor und freute sich, dass die Initiative der Eltern zum Schülerhaus jetzt doch erfolgreich werde. Kromer dankte dem Bürgermeister, den Gemeinderatskollegen und allen Gemeindebediensteten für die gute Zusammenarbeit. Anne Haberstroh, Flöte, und Felix Neugebauer, Violoncello, hatten den Neujahrsempfang musikalisch begleitet.

Gerhard Lück, 11.1.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Kolping-Herbstfest-Spende an Burger Treff

Freude über die Spende der Kolpingsfamilie, vom Vorsitzenden Hans-Peter Rombach (M.) überbracht, bei Brigitte Mattes (l.) und Elfi Hartung.

 

Foto: Gerhard Lück

 

Auch das Dr. Gremmelsbacher-Hilfswerk und Kolping Vietnam können sich über je 300 Euro freuen

Kirchzarten (glü.) Das erstmals veranstaltete Herbstfest der Kirchzartener Kolpingsfamilie war für die zahlreichen Gäste ein schönes Erlebnis. Sie wurden im herbstlich-bunt geschmückten Gemeindehaus mit verschiedenen kulinarischen Variationen „rund ums Sauerkraut“, von der Musik der „Gundelfinger Harmonists“ und einer reichhaltigen Tombola verwöhnt. Der Erlös des Abends wurde von der Kolpingsfamilie vollständig für soziale Aufgaben und Projekte zur Verfügung gestellt. So gingen je 300 Euro an den „Burger Treff im Haus Demant“, an das Dr. Gremmelsbacher-Hilfswerk der Gemeinde Kirchzarten und das Kolpingwerk in Vietnam.

In einem verzierten Umschlag überreichte der Vorsitzende der Kirchzartener Kolpingsfamilie, Hans-Peter Rombach, jetzt die Spende direkt an zwei Verantwortliche des „Burger Treffs“, an Brigitte Mattes und Elfi Hartung. Der engagierte Kolpingsmann nutzte die Gelegenheit, sich von den beiden Frauen das „Haus Demant“ ausführlich vorstellen zu lassen. So erfuhr er, dass im Erdgeschoss die Diakonie mit ihrer Begegnungsstätte für behinderte und nichtbehinderte Menschen aktiv ist. Im Obergeschoss betreibt der Burger Bürgerverein den „Burger Treff“. Neben sechs festen Gruppen wie Mutter-Kind-Gruppen, Kleinkindmusikgruppe und der Kinderkantorei der Evangelischen Kirchengemeinde finden zahlreiche Veranstaltungen wie Elternstammtische, Pflegeelternseminare, Spielegruppen, Themenkreise oder jetzt auch ein Adventskranzbinden statt. „Wir sind ein selbstverwaltetes Haus“, erklärte Brigitte Mattes, „mit der Diakonie pflegen wir ein gutes Miteinander.“ Die Spende können sie gut für Spielmaterial, Terrassenmöbel oder einen Schrank für die Musikinstrumente gebrauchen. Ganz aktuell laufen im „Burger Treff“ Überlegungen, wie sie sich an den Überlegungen zur Aktion „Familienfreundliche Kommune“ beteiligen können.
30.11.2006, www.dreisamtaeler.de

 

 

Bertram Scherzinger ist neuer Ehrenbürger Kirchzartens

  Groß war die Freude bei Bertram Scherzinger (r.), als ihm Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen die Urkunde für das Ehrenbürgerrecht überreichte.
Foto: Gerhard Lück

Am 70. Geburtstag für 40 Jahre Verantwortung im Sportverein geehrt - DFB überreichte Verdienstmedaille

Kirchzarten (glü.) Kirchzarten ist stolz auf Bertram Scherzinger! Vierzig Jahre lenkte er als Vorsitzender die Geschicke von Südbadens zweitgrößtem Sportverein, dem SV Kirchzarten. Von 650 im Jahre 1965 auf 3.300 bei seinem Abschied im November 2005 war die Mitgliederzahl unter seiner Leitung angestiegen. Am Dienstagabend, zum Abschluss seines 70. Geburtstages, ehrte ihn die Gemeinde Kirchzarten in der „Großen Stube“ der Talvogtei mit der „Verleihung der Ehrenbürgerrechte“. Mit Horst Simon, vor zwei Jahren zum Ehrenbürger gekürt, hat Kirchzarten jetzt zwei lebende Ehrenbürger.

In seiner Laudatio wies Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen auf die Bedeutung der außergewöhnlichen Auszeichnung hin: „Das Ehrenbürgerrecht erhält eine Person, die sich im besonderen Maße um unsere örtliche Gemeinschaft verdient gemacht hat.“ Einstimmig habe der Gemeinderat diese Ehrung beschlossen. Und dass Scherzinger diese Ehre verdient hat, konnte der Bürgermeister an vielen Beispielen aus dessen Leben beweisen. Nach dem Abitur hatte Bertram Scherzinger zunächst eine Banklehre absolviert. Doch der Ruf zum pädagogischen Beruf war stärker. Nach Mathematik und Sport an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg kam er als Aushilfslehrer zunächst nach Eisenbach. Als dann 1965 der Vorsitzendenposten beim SVK vakant war, erklärte sich Scherzinger zur Übernahme bereit und kam bald als Lehrer an die Hauptschule nach Kirchzarten. Mit 35 Jahren folgte eine Dienstzeit wie sie bisher kein anderer Lehrer an einer Kirchzartener Schule geschafft hat. Neben dem Unterricht engagierte er sich als Mentor in der Studentenausbildung.

Im SV Kirchzarten ging Scherzinger, der hier bis zu einer Verletzung eine Fußballerlaufbahn eingeschlagen hatte, vollends auf. Acht Abteilungen etablierten sich in seinen 40 Jahren Amtszeit. Der Skilanglauf war mit den Zipfelbuben lange Zeit Aushängeschild des SVK. Immer war er neuen sportlichen Entwicklungen gegenüber aufgeschlossen - bis hin zur großen Zeit des Mountainbikes mit Weltcup, Weltmeisterschaft und dem Erfolgshit „Black Forest ULTRA Bike-Marathon“. Breitensport und Spitzensport konnten unter Scherzinger wunderbar miteinander die Farben des SVK präsentieren. „Der großartige Ruf unseres Sportvereins im In- und Ausland“, so von Oppen, „ist mit Ihrem Namen verbunden.“ Der Bürgermeister wies auch auf Scherzingers Engagement bei der Schaffung neuer Sportstätten hin. Der Vorsitzende habe sich immer durch Fleiß, Sparsamkeit und konkrete praktische Mitarbeit ausgezeichnet und einen guten Kontakt zur Gemeinde gepflegt. Unter dem starken Beifall der vielen Gäste, darunter auch Landrat Jochen Glaeser und SC Freiburg-Boss Achim Stocker, überreichte der Bürgermeister die große Urkunde zur Ehrenbürgerschaft - und an Ehefrau Karin einen dicken Blumenstrauß. Scherzingers Amtsnachfolger Rainer Müller gratulierte herzlich: „Wir als SVK sind stolz auf dich. Du warst Vorbild für ganze Generationen und hast uns einen intakten Verein übergeben. Du warst Garant für Kontinuität, und dabei allem Fortschrittlichen gegenüber aufgeschlossen.“ Für den Südbadischen Fußballverband überreichte dessen Präsident Rudi Krämer die Verdienstnadel des Deutschen Fußballverbandes: „Sie waren ein Vorbild für die Jugend.“ Gundolf Fleischer unterstrich als Präsident des Südbadischen Sportbundes die Bedeutung der Ehrenbürgerschaft: „Das ist die höchste Auszeichnung, die einem im Heimatort begegnet. Da muss es sich schon um einen besonderen Menschen handeln.“
Mit bewegenden Worten dankte Bertram Scherzinger für die „besondere Ehrung“. Schule, Verein und Familie sei ein Trio gewesen, das seinen Lebensinhalt bestimmt und ausgefüllt hätte. Jetzt im Ruhestand von zwei Teilen wolle er vor allem der Familie, den Enkelkindern und seiner Frau Karin „ein Päckchen Zeit zurück geben“. Musikalisch umrahmten Conny Goldschmidt und Thomas Fuss den Abend, den die „Kirchzartener Tafelrunde“ mit leckeren Speisen und Getränken verschönte. Die Wirte wurden im Service bestens von der Trachtengruppe unterstützt. Zu Beginn des Abends hatten jugendliche SVK-Sportler aller Abteilungen mit Fackeln im Hof der Talvogtei ein Spalier für den Jubilar gebildet.
Gerhard Lück, 23.10.2006, www.dreisamtaeler.de

 

Ministranten aus dem Dreisamtal beim Papst in Rom

Die Minis aus dem Dreisamtal bei ihrer Romwallfahrt.

Foto: Privat

Meist wird über sie, selten mit ihnen diskutiert. Dabei sind junge Menschen meinungsstark und betrachten die Themen aus einer anderen Perspektive. In der "Enter" -Rubrik der Badischen Zeitung haben deshalb 13- bis 23-Jährige die Möglichkeit, mit ihrer Meinung und ihren Erfahrungen die Zeitung zu "entern" . Lisa Wießler hat sich in den Ferien an den Computer gesetzt und ihre Eindrücke von der Mini-Romwallfahrt niedergeschrieben.

"Unter den 42 000 Teilnehmern der internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom waren auch 14 Minis aus Kirchzarten, die sich mit ihren drei Betreuern auf den Weg in die heilige Stadt machten. Nach langem Warten und vielen Vorbereitungstreffen ging die Reise endlich am 30. Juli zusammen mit der Seelsorgeeinheit Oberried und Hofsgrund los. Nach vierzehnstündiger Fahrt und der langersehnten Ankunft im Hotel in Tivoli fuhren wir zu St. Paul vor den Mauern, wo der Eröffnungsgottesdienst der Erzdiözese Freiburg, den Weihbischof Rainer Klug hielt, stattfand. Anschließend sammelten wir erste Eindrücke von Rom, wie beispielsweise beim Besuch der spanischen Treppe, des Trevibrunnens und des Pantheons. Natürlich durfte ein Eis in Roms bester Eisdiele nicht fehlen. Gleich am nächsten Morgen reihten wir uns in die lange Schlange vor dem Vatikan ein, um nach einer Stunde des Wartens den Petersdom zu besichtigen. Abends nahmen wir an der internationalen Eucharistiefeier teil, bei der wir in der achten Reihe saßen und ganz nah am Geschehen waren.
Am Mittwochmorgen war dann das Highlight der Wallfahrt, wir sahen den Papst bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz, bei der er seine Worte speziell an alle Minis richtete. Nachmittags war Shopping in Kleingruppen in Roms heißen Straßen angesagt, aber auch kulturelle Sehnenswürdigkeiten, wie das antike Colosseum durften an diesem Tag nicht fehlen. Sichtlich ermüdet von drei langen und anstrengenden Tagen in Roms Innenstadt, gönnten wir uns am Donnerstag eine kleine Auszeit. Nach dem morgendlichen Besuch in der Villa d´ Este in Tivoli und einem kleinen Picknick in deren großer Parkanlage ließen wir den Tag am hoteleigenen Pool vorüberziehen, was uns allen sehr gefiel. Am letzten Tag waren wir noch einmal in Roms Innenstadt unterwegs und besichtigten unter anderem den Markt Campo de Fiori und das Staatsdenkmal St. Emanuele, dann ging es zu Terminal Gianicolo, dem Freiburger Zentrum der Romwallfahrer, wo es unser Mittagessen gab. Das letzte römische Eis durfte natürlich auch an diesem Tag nicht fehlen, bevor es mit dem Bus wieder zu St. Paul vor den Mauern ging, wo ein sehr emotionaler und ansprechender Gottesdienst mit dem Erzbischof Robert Zollitsch gefeiert wurde. Danach traten wir wieder die Heimfahrt an und erreichten am Samstagmorgen in strömendem Regen unsere Heimatgemeinde Kirchzarten. Unsere Wallfahrt endete endgültig am Sonntagmorgen mit einem Willkommensgottesdienst, bei dem nochmals alle Minis und Begleiter anwesend waren."

Die Autorin: Lisa Wießler ist 18 Jahre alt und besucht derzeit die 13. Klasse des Kollegs St. Sebastian, sie gehört seit zehn Jahren zu den Ministranten St. Gallus und ist seit fünf Jahren Leiterin der Ministranten. Ihre Hobbies: Mountainbiken, Minis...

30.8.2008, www.badische-zeitung.de

 

Dorfhock 2006 an der Talvogtei

Nun lasst uns mit Freude und Frohsinn den Jubiläumshock besingen: ein Hoch auf den Dorfhock, er kann jetzt beginnen.“ Mit diesen (und noch mehr) launigen und „extrem gereimten“ Versen eröffnete Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen am vergangenen Wochenende den 30. Kirchzartener Dorfhock 2006. Moralisch unterstützt haben ihn beim gelungenen Fassanstich - zwei kräftig Schläge und der Zapfhahn saß - Landrat Jochen Glaeser und Pfarrer Hubert Mangold (v.r.). Die Hockeröffnung wurde vom Hegering Dreisamtal sowie dem Musikverein und Männerchor Kirchzarten musikalisch umrahmt. Ein besonderes Highlight des ersten Abends war dann der Auftritt des „Coro del Cai die Padova“, des Bergsteigerchors aus Padua. Gemeinsam mit den Kirchzartener Sängern boten sie zum Finale das vielfach gewünschte „La Montanara“. Da der Himmel es in diesem Jahr außergewöhnlich gut mit den Hockern und den veranstaltenden Vereinen meinte, waren besonders die Abende genussreich und kurzweilig. Es waren diesmal sicher nicht die Massen der früheren Dorfhocks da. Dafür genossen wieder mehr Einheimische ihren Hock und das Treffen mit vielen Bekannten. „Es war wie ein großes Kirchzartener Familientreffen“, fasste ein „Dauerhocker“ die drei Tage an der Talvogtei zusammen.

Gerhard Lück, 27.7.2006, www.dreisamtaelerk.de


 

 

Tolle Gaudi beim 1. Kirchzartener Entenrennen

Das war ein beeindruckendes Bild, als sich nach dem Hebeldruck von Iris von Oppen 850 Enten im Osterbach auf den Weg zur Talvogtei machten. - Anne Hermes notierte genau den Einlauf im Ziel. - Bei der Siegerehrung arbeiteten Iris von Oppen und Initiatorin Anne Hermes Hand in Hand.

Fotos: Gerhard Lück

Viel Spaß für Hilfe in Afghanistan und im Haus Demant - Iris von Oppen begeisterte als Schirmherrin - Am Freitag können Preise abgeholt werden

Kirchzarten (glü.) Kirchzarten hat starke Frauen. Waren es vor Jahren noch die „Frauen in Bewegung“, die mit ihrer Hilfe für Tuzla bis zu 100.000 Mark bei verschiedenen Veranstaltungen erarbeiteten, so war es am Wochenende die Gemeinderätin Anne Hermes, die mit Unterstützung des Tourismus-eV’s und vieler freundlicher Frauen, Männer und Kinder beim 1. Kirchzartener Entenrennen wertvolle Hilfe für Afghanistan und die Arbeit im Haus Demant in Burg-Höfen ermöglichte. Die Schirmherrin des Entenrennens, Kirchzartens First-Lady Iris von Oppen, war ebenfalls ganz aktiv und interessiert dabei. Sie war es auch, die kurz vor 15 Uhr an der Buswendeschleife beim Schulzentrum mit einer Hebelbewegung die Schaufel eines Baggers gen Osterbach richtete und damit 850 Enten auf den Weg zur Talvogtei schickte. Es war herrlich, mit welcher Begeisterung und Anspannung die Menschen entlang des Wasserlaufes standen und immer hofften, bei den Enten an der Spitze sei die eigene dabei. Der Zieleinlauf in der Schalampi wurde dann von vielen Menschen begeistert begleitet. Die Initiatorin Anne Hermes selbst hatte es sich nicht nehmen lassen, im erfrischenden Wasser des Osterbaches den Zieleinlauf mit ihrer Liste zu überwachen.

Gemeinsam mit Iris von Oppen gestaltete sie dann die Siegerehrung im Hof der Talvogtei. Über 130 Preise galt es dank der zahlreichen Sponsoren zu vergeben. Gewonnen hat Noemi Geiger aus Freiburg. Sie darf jetzt ein Wochenende lang mit einem Cabriolet des Autohauses im Dreisamtal verbringen. Als 2. Ente schwamm die von Felix Triebswetter aus Oberried über die Ziellinie. Ihm brachte das einen Reisegutschein vom Reisebüro Winterhalter ein. Dritte Ente war dann das gelbe Plastiktier von Albert Pfaff aus Kirchzarten. Er kann mit den drei Eintrittskarten den Europapark Rust besuchen. Wenn auch am Sonntag besonders Frauen für das Entenrennen verantwortlich waren, ist Anne Hermes für die starke organisatorische Unterstützung durch Pius Müller und Thomas Scherer besonders dankbar. Alle, die am Sonntag gewonnen und ihren Preis noch nicht abgeholt haben, können bei der Tourist-Info in Kirchzartens Fußgängerzone erfahren, ob und was sie gewonnen haben. Am morgigen Freitag besteht dann zwischen 12 und 17 Uhr die Möglichkeit, die Preise dort abzuholen. Anne Hermes, die zunächst ob des immensen Arbeitsaufwandes skeptisch war, ob sie ein weiteres Entenrennen organisieren würde, war am „Tag danach“ bereits wieder optimistisch: „Ich glaube, Fortsetzung folgt.“ Und Vera Schuler, die Vorsitzende vom Tourismus-Dreisamtal-eV sieht das ähnlich. Für die Dorfhockgemeinschaft war das Entenrennen im übrigen ebenfalls ein Gewinn, denn dadurch erfuhr der sonst bei schönem Wetter maue Sonntagnachmittag ein gute Belebung.

Gerhard Lück, 27.7.2006, www.dreisamtaeler.de


 

 

 

Wasserfest am Giersberg: EWK 20 Jahre Hochbehälter

Kirchzarten (glü.) Nachdem die Energie- und Wasserversorgung Kirchzarten GmbH (EWK) im vergangenen Jahr hundert Jahre Elektrizität in Kirchzarten mit einem großen Fest am Giersberg gefeiert hat, steht jetzt das nächste Jubiläum vor der Tür. Genau zwanzig Jahre ist es her, dass der neue Hochbehälter am Giersberg seinen Betrieb aufnahm. Und weil das Fest am Giersberg im vergangenen Jahr so schön war, will die EWK das neue Jubiläum ebenfalls hoch über dem Dreisamtal feiern. Am Sonntag, dem 16. Juli 2006 sind von 11 bis 17 Uhr alle Bürgerinnen und Bürger zum „Wasserfest am Giersberg“ herzlich eingeladen.

Ein reichhaltiges Programm soll die hoffentlich zahlreichen Gäste direkt vor den Toren des Hochbehälters unterhalten. Die Jugendfeuerwehr bietet Spiele rund um das Thema Wasser für Groß und Klein an. Um 11:30 Uhr und 13:30 Uhr werden zwei Wald- und Kräuterführungen am Giersberg angeboten. Dabei geht es um Themen wie essbare und heilkräftige Kräuter am Wegesrand, Bäume und ihre typischen Erkennungsmerkmale, ihre Geschichten und Mythen sowie ihre Holznutzung und um grundlegende Fragen der Waldökologie. Die Biologin und Naturpädagogin Andrea von Sengbusch leitet die einstündigen Spaziergänge.
Während der gesamten Festdauer finden Führungen durch den Hochbehälter statt. Die sind äußerst informativ und können bei hohen Sommertemperaturen draußen sehr erfrischend sein. Um 15 Uhr gibt es Kasperletheater vom Waldkindergarten. Musikalisch unterhält die Jazz-Combo „Twin Bay“ vom Marie-Curie-Gymnasium die Gäste. Speisen und Getränke zu familienfreundlichen Preisen können die Küche daheim an diesem Tag kalt lassen - und der Kaffee und Kuchen des Waldkindergartens wird ebenfalls verlockend sein.
 

Ohne Wasser läuft nichts. Infobroschüre erläutert die Wasserversorgung in Kirchzarten
Kirchzarten (glü.) Gerade rechtzeitig zum Jubiläum des Hochbehälters am Giersberg hat die Energie- und Wasserversorgung Kirchzarten GmbH (EWK) eine Informationsbroschüre zur Wasserversorgung in Kirchzarten herausgegeben. Unter dem Titel „Nähe verbindet“ werden Infos über den täglichen Wasserbedarf, die Herkunft des Trinkwassers oder die Organisation der Wasserversorgung präsentiert. Die Autoren geben wichtige Tipps zum Wasserschutz, der alle angeht und beschreiben die Trinkwasserqualität, die unbedenklich zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist. Die Broschüre kann bei der EWK in der Hauptstraße 24 in Kirchzarten abgeholt oder unter Telefon 07661 393-50 anfordert werden. Im Internet sind unter www.ewk-gmbh.de  weitere Informationen erhältlich.

Gerhard Lück, 6.7.2006, www.dreisamtaeler.de


 

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