Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Infos ab November 2007 zu
Schluchsee im Hochschwarzwald
     

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Schluchsee mit Aha, Äule, Blasiwald, Faulenfürst, Fischbach, Hinterhäuser, Schönenbach

Blick nach Norden über den Schluchsee auf Aha mit Badestrand (links) und Seglerhafen (oben Mitte) am 24.7.2008
Blick nach Norden über den Schluchsee auf Aha mit Badestrand (links) und Seglerhafen (oben Mitte) am 24.7.2008

 

Thomas und Franca Toth mit der St. Nikolaus seit 11 Jahren auf dem See

Während Thomas Toth über seinen Fahrgastbetrieb spricht, blickt er hin und wieder übers Wasser. In der Fensterscheibe an Bord der "St. Nikolaus" spiegelt sich sein grauer "Kapitänsbart". Dann startet er den Motor, seine Frau Franca holt die Leinen ein. Das Schiff legt ab. Seit elf Jahren tuckert das Ehepaar über den Schluchsee. Langsam nimmt die St. Nikolaus, die 100 Personen Platz bietet, Fahrt auf. Seit 1968 können Fahrgäste von vier Anlegestellen aus eine 60 Minuten dauernde Rundfahrt unternehmen. "Die Nikolaus wurde speziell für den Schluchsee gebaut, ohne Kiel, ideal zum Anlegen in flachen Gewässern", erzählt Thomas Toth am Steuer. Der Schiffergruß "und immer eine Handvoll Wasser unter dem Kiel" ist hier nämlich sehr ernst zu nehmen. Thomas und Franca Toth haben das Schiff gepachtet, Schiffseigner ist Eugen Isele, Toths ehemaliger Chef. Als dieser vor elf Jahren in Rente ging, übernahm der 49-Jährige, der aus der Nähe von Heilbronn stammt, das Steuer und belebte die Personenschifffahrt auf dem Schluchsee weiter. Durch den Neuanfang entdeckte er seine persönliche Faszination für das Wasser. "Wasser macht Spaß", bringt es Thomas Toth auf den Punkt. Dabei hatte der gelernte Automechaniker früher nie etwas mit Schifffahrt zu tun, in seiner Familie seien alle Landratten.
12 000 Mal hat er den See bis heute umrundet. Schiffbrüche, ferne Inseln und Kontinente hat er keine gesehen. Am Ende des Schluchsees hört für Toth die Welt auf. Langeweile? Toth verneint: "Es macht immer noch Spaß täglich am Steuer zu stehen". Die Weltmeere interessieren ihn nicht. Er war nie auf hoher See. Aber im Urlaub das weitverzweigte Netz der Flüsse und Kanäle des Binnenlandes zu befahren, würde ihn schon einmal reizen. Doch dafür fehlt noch die Zeit. Von Mai bis November dauert die Saison, dann fahren sie acht Mal täglich um den Schluchsee, dies an sieben Tagen die Woche. Während Bordfrau Franca kassiert, die Fahrgäste mit Erfrischungen versorgt und beim An- und Ablegemanöver die Leinen bedient, steht ihr Mann am Steuer. Toth ist kein Kapitän, er ist Schiffsführer mit Fahrpatent. Damit darf er Binnengewässer befahren. "An- und Ablegen", antwortet Toth auf die Frage nach besonderen Herausforderungen als Steuermann. Ohne Seitenstrahlruder erfordere das viel Fingerspitzengefühl. Sein Arbeitsplatz unter Deck schließt nahtlos an den Fahrgastraum an. Die Passagiere können dem Steuermann über die Schulter schauen und vor allem Männer stellen ihm interessiert Fragen über die Schiffstechnik. Aber am häufigsten gefragt wird, wie tief der Schluchsee ist (61 Meter, je nach Stauziel).
Ihren Liegeplatz hat die "St. Nikolaus" in Schluchsee-Ort neben dem Freibad. Keine fünf Minuten entfernt wohnt Familie Toth. "Sonst würde es gar nicht gehen", sagt Thomas Toth, der jederzeit nach dem Schiff sehen können muss. Auch nachts und vor allem bei Wind und Wetter. Vom Anleger aus starten sie um zehn Uhr morgens. Zuvor schaut Thomas Toth nach dem Motor und Ölstand. Wenn der letzte Fahrgast nach 18 Uhr von Bord ist, wird das Schiff für den nächsten Tag startklar gemacht. Aufräumen, Müll beseitigen und putzen. "Eine Fensterreihe reinige ich morgens, die andere abends", berichtet Franca Toth. Gegen 20 Uhr erst ist Feierabend. Pro Saison schippern Franca und Thomas Toth etwa 1100 Stunden über den See. Dabei erlebt man einiges. Auch brenzlige Situation im Sommer, wenn viele Sportboote den See bevölkern. Vor allem Schwimmer zollt Thomas Toth höchste Aufmerksamkeit. "Viele schwimmen einfach drauflos, ohne zu schauen", beklagt er diese Leichtsinnigkeit. Auch zwei kleine Tornados hat er miterlebt: "Plötzlich war es stockfinster, dann stürmte es los. So etwas habe ich noch nie gesehen", erinnert er sich und zeigt Fotos von den Folgen des Unwetters 2005. Mehrere der 30 Tret- und Ruderboote, die sie mitgepachtet haben, und am Schwimmbad vermieten, liegen kopfüber auf dem Steg, wohin der Sturm sie aus dem Wasser gehoben hat. Im November wird das Schiff winterfest vertäut. "Am Saisonende sind wir urlaubsreif", sagt Thomas Toth. Zeit die Füße hochzulegen und aufs Wasser zu schauen bleibt aber kaum. "Wir haben drei Kinder, zwei Enkel und einen Hund", sagt Franca Toth, die sich dann intensiv um das Familienleben kümmert. Außerdem nutzt Thomas Toth die Wintermonate, um die Ruder- und Tretboote zu reparieren oder zu streichen. Alljährlich einen neuen Anstrich bekommt auch das Unterwasserschiff der St Nikolaus. Zu tun gibt es immer etwas. Dieses Frühjahr baute Thomas Toth einen funkelnagelneuen Dieselmotor ein, 3500 Liter fasst der Tank. Zudem haben sie einen Antrag auf eine fünfte Anlegestelle am Unterkrumenhof gestellt. Auch wenn viel Arbeit hinter dem Fahrgastbetrieb steckt und Familie Toth nie in den Sommerurlaub fahren kann, freuen die beiden sich doch immer wieder auf die nächste Saison: "Man lebt mit dem Wasser", sagt Thomas Toth, während er auf den See blickt.
24.8.2011, Ute Aschendorf

 

Rodel- und Spaßpark an der Fischbacher Straße

Besucht man den neuen Rodel- und Spaßpark an der Fischbacher Straße, bekommt man strahlende Kinder und deren zufriedene Eltern zu sehen. Auch Michael Heizmann von der "Schwarzwald Gaudi", der für den Winterspaß sorgt, zeigt sich hoch zufrieden. Das Konzept gehe auf und das Angebot werde gut angenommen, sagt er. Man solle sich doch umschauen und die Gäste fragen, fügt er hinzu. Beim Blick auf das "Zauberteppich" genannte Transportband sieht man Jung und Alt mit Rodeln und auf Skiern stehend, bequem den Hang hoch kommend, um zum Ausgangspunkt der Abfahrt zu gelangen. Neben den bekannten Wintersportgeräten werden auch exotische wie Snow-Tubes, Snow-Bikes und Ski-Bokerl eifrig genutzt. Für zehn Euro kann man zwei Stunden das Transportband und sämtliche Abfahrtsgeräte verwenden. Kommt man mit dem eigenen Schlitten, kostet es acht Euro, den ganzen Tag den Hang hoch und runter zu fahren. Für Speisen und Getränke ist gesorgt und in den zwei Kotas können sich die Besucher wieder aufwärmen. In einer Kota saßen Vater und Kind, trockneten nach dem Spaß im Schnee ihre Kleidung am Ofen und genossen die wohlige Wärme. In der zweiten Kota gibt es statt eines Ofens eine offene Feuerstelle, an der auch gegrillt werden kann. Das Gelände ist übersichtlich und besonders familienfreundlich. Für die Eltern besteht keine Gefahr, ihre kleinen Schützlinge aus den Augen zu verlieren und die Kinder sind froh, im Schnee rodeln und toben zu dürfen. Schon nach kurzer Zeit am Rodel- und Spaßpark wird man allein von der guten Laune angesteckt.  
8.1.2011, Ute Aschendorf

Rodel- und Spaßpark Schluchsee, Schluchsee-Ort, Fischbacher Strasse
täglich von 11 - 17 Uhr (außer Mittwochs) bis 15. März 2011
Während der Schulferien auch Mittwochs geöffnet
Fa. Schwarzwaldgaudi, 79822 Titisee-Neustadt, Tel 0173/3230274

 

Familien-Zirkus Weisheit: Mutter mit fünf Geschwistern

Familien-Zirkus Weisheit hat sein Zirkuszelt auf der Wiese beim Hetzelweiher aufgeschlagen / Fünfköpfiges Artisten-Team bringt Kindern kleine Kunststücke bei

Der Zirkus Weisheit besteht aus (von links): Jeffre, Marvin, Jennifer, Justin, Judith und Jasmin. Foto: Ute Aschendorf

Seit wenigen Tagen stehen ein rotes Zirkuszelt und Wohnwagen auf der Wiese am Hetzelweiher in Schluchsee. Ponys galoppieren über die Wiese und Fahnen flattern im Wind. Den "Zirkus Weisheit" verpflichtete der Geschäftsführende Gesellschafter Helmut Schweimler für die Kinder seiner Hotelgäste im "Vier Jahreszeiten". Zirkusdirektorin Judith Weisheit und ihr fünfköpfiges Artisten-Team werden den Kindern täglich Einblick in das bunte Zirkusleben geben und ihnen akrobatische Kunststücke und Clownerien beibringen.
Das Team besteht aus den fünf Geschwistern Marvin, Jasmin, Jennifer, Jeffre und Justin, die mit ihrer Mutter den Zirkus betreiben. Marvin ist mit seinen 18 Jahren der Älteste und zeigt in der Manege die Ziegen- und Ponydressurstücke und brilliert auch als Feuerspucker. Die 17-jährige Jasmin ist Artistin und ihre zwölfjährige Schwester Jennifer führt Bodenakrobatik vor. Gemeinsam stehen sie mit Hula-Hoop-Reifen in der Manage und lassen die Reifen kunstvoll um ihre Körper kreisen. Jeffre ist mit seinen zehn Jahren bereits ein erfahrener Clown, der auch außerhalb des Zirkuszeltes gerne Schabernack treibt. Justin ist fast drei Jahre alt und spielt manchmal auch einen Clown. Aber nur, wenn er Lust hat, sagt Mutter Judith Weisheit. Keines der Kinder sei unter Zwang in die Manege getrieben worden. Jedes beginne ganz von selbst, sich für die Ponys oder die Akrobatik zu interessieren. Je nach Neigung und Begabung würden sie sich dann spezialisieren. Fragt man die Kinder, was sie später mal werden wollen, schauen sie leicht belustigt und antworten, dass sie natürlich beim Zirkus bleiben wollen. Obwohl sie viel Verantwortung tragen, sind sie mit Herz und Seele dabei. Viel Arbeit gibt es hinter den Kulissen zu erledigen. Das Kochen übernimmt aber auch bei Familie Weisheit die Mutter Judith. Meist gastiert der Familien-Zirkus nicht länger als eine Woche an einem Ort. Dann erfüllen Jennifer und Jeffre ihre Schulpflicht, gehen in die Klassen der örtlichen Grundschule und müssen zusätzlich ihre Hausaufgaben erledigen. Doch manchmal bleibt neben der Arbeit auch Zeit für einen Ausflug. So nutzte die Familie den Sonntagnachmittag für eine Bootsfahrt auf dem Schluchsee. Doch einer bleibe immer zum Aufpassen beim Zelt, berichtet Judith Weisheit. Oft lasse sie die Kinder weg und bleibe dann mit dem Kleinsten bei den Wohnwagen oder der älteste Sohn bleibe am Standplatz. Unterwegs ist die Artisten-Familie meist von März bis Oktober. Jedes Jahr macht sich Judith Weisheit erneut auf die Suche nach einem passenden Winterquartier. Im letzten Jahr waren sie auf einem Bauernhof bei Villingen untergekommen. In den Wintermonaten werden notwendige Reparaturen an den Wohnwagen vorgenommen und Judith findet endlich mal Zeit, um sich an die Nähmaschine zu setzen. Dann schneidert sie auch neue Kostüme für die kommende Gastspiel-Saison. Langweilig werde es auch im Winter nie, sagt sie. Familie Weisheit gehört zu den Artistenfamilien mit langer Tradition. Schon die Großeltern von Judith Weisheit führten ein Zirkusunternehmen. Von deren 17 Kindern blieben elf dem Zirkusleben treu. Zur weit verzweigten Familie gehören auch berühmte Hochseilartisten, die bereits mit dem Thüringer Verdienstorden ausgezeichnet worden sind.
Judith Weisheit wurde zwar bei Bremerhaven geboren, fühlt sich aber mit dem Schwarzwald verbunden. Eigentlich sei sie im Schwarzwald aufgewachsen, denn der Großvater gastierte mit seinem Zirkus wegen seines Asthmaleidens meist in der gesunden Höhenluft des Mittelgebirges. Doch zu Hause sei sie dort, wo die Wohnwagen stehen. Die seien ihre Heimat, erklärt sie, während sie das Gatter für die Ponys öffnet, die ausgelassen über die Wiese laufen. Neben den Vorstellungen bietet der "Zirkus Weisheit" auch Ponyreiten für Kinder an. Eltern können ihre Kinder eigenhändig auf einem Pony ausführen. Die Tiere sind fremde Menschen gewohnt und gehen brav mit, erklärt Judith Weisheit. 15 Minuten schaukeln die Kinder zum Preis von 3,50 Euro auf dem Rücken eines Ponys durch die Landschaft.
Die nächsten Vorstellungen des Zirkus Weisheit in Schluchsee finden am Samstag, 24. Juli, und Sonntag, 25. Juli jeweils um 11 Uhr und um 20.30 Uhr statt. Für die Tiere braucht die Familie immer Heu. Sie würde sich sehr über einen Ballen davon freuen, falls jemand etwas von seiner Ernte erübrigen kann.
22.7.2010, Ute Aschendorf

Artisten müssen ums Überleben kämpfen
Seit gestern baut der Zirkus Weisheit auf der Wiese im Gewerbegebiet Hattingen sein Lager auf. Denn heute und morgen wird es um 16 Uhr Vorstellungen geben. Doch wie sieht es eigentlich mit der wirtschaftlichen Situation solch kleiner Zirkusse aus? Wer Artist in einem kleinen Zirkus ist, muss heutzutage offenbar nicht nur mit Reifen jonglieren können. Auch finanziell ist das Überleben oft ein Balanceakt – wie beim Zirkus Weisheit. „Für Jugendliche ist der Zirkus nicht mehr so interessant“, vermutet die 17-jährige Jasmin Weisheit, „sie schauen in ihrer Freizeit lieber Fern oder spielen am Computer“. Das Programm ihrer Familie mit Ponys und Artistik ist vor allem auf kleinere Kinder zugeschnitten. Im Vergleich zum Vorjahr haben sie den Eintrittspreis um einen Euro gesenkt, um mehr Zuschauer anzuziehen. Zirkusleute haben kein festes Einkommen. Von den Besucherzahlen hängt Gedeih und Verderb der Artisten und Tiere ab. Sei das Wetter zu gut, gingen viele eher ins Freibad; sei es hingegen zu schlecht, blieben ebenfalls oft die Besucher aus, hat die älteste Tochter der Familie Weisheit erfahren. Fünf Kinder gehören zur Pfälzer Familie um Inhaberin Judith Weisheit. Wenn das Geld fehlt, fragt der älteste Sohn Marvin manchmal, ob er das Heu für die Ponys billiger oder geschenkt bekommt. Bei dem vorigen Auftritt in Talheim bekam der Zirkus die Sägespäne für die Manege und den Stall geschenkt – davon werden besonders große Mengen benötigt, wenn es so nass ist wie in den vergangenen Wochen. „Manchmal ist es mühselig, das Futter für die Tiere zusammen zu bekommen“, sagt Artistin Jasmin. Schließlich wollen neun Ponys, ein Lama, drei Ziegen, zwei Hunde und eine Katze satt werden. „Wir versuchen immer, für unsere Vorstellungen einen Platz auf einer Wiese zu bekommen – wegen des frischen Futters und natürlich wegen des Auslaufs für die Tiere“. Auch die Standmiete, Wasser und Strom müssen bezahlt werden. Doch oftmals bekommt der Zirkus die Standmiete zurück, wenn er den Platz sauber verlassen hat. Das Vorführungszelt hingegen ist derzeit ein Kostenproblem. Es wurde letztes Jahr von Jugendlichen demoliert. Da bis heute niemand für den Schaden aufkommen will, lässt die Familie Weisheit es nun auf eigene Kosten reparieren. Aus diesem Grund werden die Hattinger Zirkusvorstellungen dieses Jahr im großen Stallzelt gehalten.
Alles vom 4.6.2010 bitte lesen auf  www.schwaebische.de

 

Heimathus-Dauerausstellung von Heiner Kopp: Schluchsee früher

Im Heimethus können in der von Heiner Kopp (Foto) neu eingerichteten Ausstellung Besucher auch auf einer alten Schulbank sitzen. Foto: Ute Aschendorf

Mit seiner Ausstellung "Alt Schluchsee" ist Heiner Kopp ins Obergeschoss des Heimethus am Scheffelbach eingezogen. Dort präsentiert er in drei Räumen Zeugnisse der Ortsgeschichte. Kopps Sammelleidenschaft wurde vom Schwiegervater Arthur Kaiser ausgelöst, der schon vor mehr als dreißig Jahren Diavorträge über Schluchsee hielt. Kopp übernahm die Diasammlung und ergänzte sie ständig. Zu seinen Hobbys gehört auch das Fotografieren, so dass er Schluchsees Entwicklung in eigenen Bildern festhielt. Neben den ersten Bürogeräten aus dem Schluchseer Rathaus, einem Butterfass, Kinderbett, Nähmaschine und zahlreichen weiteren erhaltenswerten Fundstücken findet man auch alte Schulmöbel und Unterrichtsmaterialien. Wer im Heimethus die Schulbank drückt, kann sich mit der Sütterlinschrift vertraut machen oder sich auf einer Schulkarte von 1924 über die Bodenarten von Baden "nach dem charakteristischen Nährstoffgehalt ihres Muttergesteins" informieren. Das älteste Exponat der Kopp-Sammlung ist ein Puppenwagen aus dem Jahr 1820. Beim Betrachten der Grafiken, die um 1880 entstanden, kann der Betrachter Schluchsee kaum wieder erkennen. Und manch ein Einwohner wird sich vermutlich selbst kaum erkennen, wenn Kopp im Schulzimmer die Sammlung der Einschulungs- und Schulentlassungsfotos präsentiert, die bis 1960 zurückreicht. Die Ausstellung kann dienstags bis samstags jeweils von 13 bis 18 Uhr angeschaut werden. Besonders interessant ist der Rundgang natürlich in Begleitung von Heiner Kopp, denn zu jedem Gegenstand und Bild kennt er Geschichten und Kommentare, durch die er die Vergangenheit begeistert vermittelt. Religiöses Brauchtum, der Staumauerbau und die Geschichte der Dreiseenbahn sind ihm ebenso geläufig wie die Entwicklung der Seegemeinde. Ein Besuch im Heimethus am Scheffelbach wird durch Kopps Ausstellung nebst Helga Reichenbachs Schnatterstüble mit Werkstatt zu einer Reise in die Vergangenheit.
Ute Aschendorf, 17.4.2010 

Heimethus am Scheffelbach:- eingerichtet von Helga Reichenbach

17 Jahre wirkte Helga Reichenbach in dem als "Vogelhaus" bekannten Waldarbeiterhaus zwischen Riesenbühl und Waldhöfen in Schluchsee. Anfang November gab sie ihr Leben mitten im Wald auf und zog in den Ortskern von Schluchsee: In einem ehemaligen Schuhgeschäft, das einige Jahre leer stand, richtete Reichenbach das "Heimethus am Scheffelbach" ein. In der geräumigen Stube geht sie ihrer Arbeit nach und empfängt interessierte Gäste. Reichenbach ist Spezialistin für die Fertigung von Trachtenhüten, Schäppeln, Brautkronen und Finken, Trachtenstickerei und Goldfiligranarbeiten. Im Heimethus kann man ihr bei der Arbeit über die Schulter schauen und Prachtstücke heimischer Volkskunst bewundern. Neben dem weltbekannten Gutacher Bollenhut sind zahlreiche weitere Trachtenhüte ausgestellt. Die funkelnden Brautkronen ziehen den Blick ebenso auf sich wie das Aeulemer Glas, der Herrgottswinkel und die vielen historischen Zeugnisse Schwarzwälder Volkskunst. Doch nicht nur Heimisches ist im Besitz von Helga Reichenbach. Bei genauerem Hinschauen entdeckt man ein altes Nadelkissen aus Japan, ein Heiligenbild aus Osteuropa oder einen Rosenkranz aus Lateinamerika. So hat manch ein einzigartiges Stück seinen Weg auf besondere Weise ins Heimethus gefunden, wo es liebevoll gepflegt und präsentiert wird. Zu jedem Exponat gibt es eine Geschichte, die Reichenbach auch gerne erzählt. Am "Schnattertisch" unter dem Herrgottswinkel sitzt Helga Reichenbach und erklärt, wie es zum Namen des Heimathauses kam. Der kleine Bach an dem das Gebäude steht und der im Kreuzwald hinter dem Schluchseer Sportplatz entspringt, hieß früher Scheffelbach. Er fließt beim Heimethus in den Fischbach, der kurz darauf in den Schluchsee mündet. Viele Bilder und andere Gegenstände sollen an Alt-Schluchsee erinnern: Bäche wurden im Schwarzwald oft umbenannt und gaben Auskunft darüber, welches Gewerbe an seinem Lauf ausgeübt wurde. Deshalb liege die Vermutung nahe, dass am Scheffelbach dereinst ein Schäffler lebte und arbeitete. Zu seinen Aufgaben gehörte die Herstellung und Reparatur von Holzgefäßen, wie dem Scheffel oder Schaff. In längst vergangener Zeit diente das Schaff als Transportmittel für Getreide und sonstiges Schüttgut. Gleichzeitig erfüllte das hölzerne Gefäß die Funktion eines Hohlmasses und wurde in Größen zwischen fünf und 250 Litern Fassungsvermögen hergestellt. In anderen Regionen wird der Schäffler auch Böttcher genannt. Im heutigen Sprachgebrauch wird das Wort "scheffeln" in der Bedeutung von anhäufen, sammeln und zusammenraffen benutzt.
Reichenbach verweist auf das Scheffelkreuz im Hergottswinkel, dass von zwei Brüdern gefertigt worden sei, von denen einer Schäffler und der andere Holzschnitzer gewesen sei.
Einen tatkräftigen Verbündeten hat Helga Reichenbach in Heiner Kopp gefunden. Kopp ist durch Diavorträge und seine Heimatausstellung in der Seestation bekannt und hat sich auf die Geschichte Schluchsees spezialisiert. Er verfügt über eine umfangreiche Materialsammlung, mit der er Räumlichkeiten im Obergeschoss des Heimethuses schmücken wird. So wird neben traditionellem Handwerk auch die Erinnerung an Alt-Schluchsee in Bildern und Dokumenten im Heimethus am Scheffelbach erhalten werden. Das Interesse an Heimatgeschichte, Trachten und traditionellem Handwerk sei groß, sagt Reichenbach. Es seien auch zunehmend junge Frauen, die sich nach Trachtenstickereien erkundigen und Überlieferungen lauschen würden. Deshalb wird Reichenbach ab Ostern zu regelmäßigen "Schnatterstündlen mit Herzliwärmer" einladen. Bürgermeister Jürgen Kaiser besuchte das neue Heimethus zusammen mit Gemeinderäten und Mitarbeitern. Es sei eine unschätzbare Bereicherung für Schluchsee und die Gäste.  
Ute Aschendorf, 9.1.2010

 

Schwarzwaldtag in der Jugendherberge Wolfsgrund

Unter dem Motto "Typisch Tracht" hatten die Herbergseltern der Jugendherberge Wolfsgrund zusammen mit dem Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerk am Samstag zu einem Schwarzwaldtag mit Trachtentanz in den Wolfsgrund eingeladen. Zu feiern gab es das 100-jährige Bestehen des Jugendherbergswerk (DJH) und 55 Jahre Jugendherberge Wolfsgrund. Die Herbergseltern Simone und Norbert Eichin bewirtschaften die Jugendherberge im Wolfsgrund seit 2006, nachdem sie sich zuvor fast zehn Jahre um die Herberge in Menzenschwand gekümmert hatten. Rund 18 000 Übernachtungen in 128 Betten gibt es jährlich in der Jugendherberge Wolfsgrund. Durchschnittlich 25 Schulklassen genießen jährlich einen Aufenthalt in Schluchsee, der durch zahlreiche Aktivitäten abwechslungsreich gestaltet werden kann. Unter dem Motto "Aktiv bis in die Zehen" können Wanderungen und Radtouren, Ausflüge zu Bauernhöfen und vieles mehr gebucht werden. Im Haus gibt es Billard, Dart und Tischtennis und es ist nur ein Katzensprung bis zum Schluchseeufer. So ist die Nachfrage auch nach den zwei Familienappartements besonders groß.
In Baden-Württemberg gibt es 59 Jugendherbergen, bundesweit 550. Dem Lehrer Richard Schirrmann kam die Jugendherbergsidee im August 1909, als er mit seinen Schülern eine mehrtägige Wanderfahrt im Sauerland unternahm. Bei einem Unwetter wurde die Gruppe zum Nächtigen in einer Schule untergebracht. In jener Nacht entstand die Herbergsidee, die es wandernden Schülern ermöglichen sollte, preisgünstig übernachten zu können. 1912 gab es bereits eine Liste mit 42 Herbergen. Den Gemeinschaftsgeist erlebten die Gäste am Schwarzwaldtag beim gemütlichen Beisammensein auf der zur Jugendherberge gehörenden Terrasse mit Seeblick. Die Trachtenkapelle Schluchsee und der Musikverein Blasiwald bereicherten das Fest musikalisch. Die Jugendfeuerwehr gab eine Schauübung zum Besten und die Tänzer der Erwachsenen- und Kindertrachtengruppe führten Volkstänze auf. Bei deftigen Speisen, Kaffee und Kuchen ließen es sich die Gäste gut gehen. Beim Kinderprogramm wurde gebastelt, geschminkt und vieles mehr. Am Abend wurde der Festtag mit einem Auftritt der "Bure zum Anlange" in Heiterkeit beendet
23.9.2009, Ute Aschendorf

 

SWR-Aktion Unser Wald beendet: Müdigkeit ist den zehn Zupackern anzusehen 

Abschlussveranstaltung der SWR-Aktionswoche im Kurhaus / Nur wenig Interesse an den angebotenen Wanderungen

Die Müdigkeit stand den zehn Zupackern ins Gesicht geschrieben, als sie am Sonntag um 14 Uhr im Kurhaus eintrafen. Eine erlebnisreiche und anstrengende Woche mit sinnvoller Waldarbeit lag hinter ihnen. Auch die Arbeit vor den Kameras des SWR war nicht immer leicht. Zudem hatten die Zupacker ihre letzte Nacht im Wüstengraben mit den vielen Helfern bei einem gemütlichen Scheunenfest verbracht, das sich bis in die frühen Morgenstunden hinzog. Nachdem am Sonntag die Familien der Zupacker in Schluchsee eingetroffen waren, galt es einen letzten Auftritt zu bewältigen. Landesschau-Reporter Thomas Klinghammer stellte die Zupacker und die Förster Hubert Kapp und Martin Lipphardt den Gästen des Abschlussfestes im Kurhaus vor. Die Veranstaltung war nicht so gut besucht wie erhofft. Am Vormittag versammelten sich höchstens 50 Wanderfreunde vor dem Kurhaus und brachen mit den Wanderführern zu den angebotenen Touren auf den Riesenbühlturm, den Bildstein oder zur Seeumrundung auf. Die Abschlussveranstaltung im Kursaal wurde im Laufe des Nachmittags von ungefähr 150 Gästen besucht.  Das extra angeheuerte Personal stand weitgehend unbeschäftigt bereit und auch die Zupacker hatten auf eine größere Fangemeinde gehofft. Die Band "Wildwexel" sorgte jedoch für gute Laune bei den wenigen Gästen, die sich Kaffee und Kuchen schmecken ließen.
Ute Aschendorf, 1.10.2008, BZ

In fünf Tagen stemmen zehn Menschen, die sich vorher nicht kannten, ein großes Projekt - und es funktioniert! Den zehn Zupackern im Soonwald ist der Abschied am Ende schwergefallen.
www.rsw.de/unser-wald

 

Gemeinderat gegen Privatisierung und Bebauung am Schluchseeufer

Die visionären Pläne für die Schaffung eines "Wassersportzentrums Aha" werden nach neuester Sachlage wohl nicht in dem Ausmaß realisiert werden, als dass sich die Fortsetzung der zuletzt teils polemisch geführten Auseinandersetzungen lohnen würden. Hatten sich bislang nur einzelne Gemeinderäte wegen des visionären Charakters des Großprojekts dazu positiv geäußert, gab die Gemeinderatssitzung am Dienstagabend jedem Ratsmitglied die Gelegenheit, zu dem Vorhaben Stellung zu nehmen.

Was dabei herauskam, wird zwar den Fortschritt nicht beschleunigen, aber vorerst für Beruhigung bei denen sorgen, die sich um die Bewahrung des Landschaftscharakters am Schluchsee sorgen. Es wurde zwar klar gesagt, dass das Ziel, ordnende Maßnahmen in dem stark frequentierten Bereich Aha zu ergreifen, nicht aufgegeben werden soll. Keine Rede war aber mehr von der Bucht, die laut favorisierter Planung in dem von der B 500 und der Landstraße gesäumten Geländedreieck durch Uferabgrabungen hätte entstehen und von einem Holzsteg  abgegrenzt werden sollen. Beantwortet wurde die Frage, wie sich der Gemeinderat zu den Erweiterungsplänen des Hotelbesitzers Meinrad Tröndle stellt, die Bestandteil der visionären Planung sind. Der Tenor der im Gemeinderat geäußerten Meinungen war, dass eine, von wem auch immer, geplante seeufernahe Bebauung nicht erwünscht ist. Ebenso sprach sich der Großteil auch gegen jegliche Privatisierung von Uferbereichen aus. Diese Aussage kann die Konflikte um die Visionen vorerst entschärfen. Erweiterungswünsche des Hotel Auerhahn will man grundsätzlich unterstützen, aber nicht in der Form und an dem Standort, wie in den Plänen der vom Gemeinderat beauftragten Regensburger Architektin Heidi Ringlstetter dargestellt. Bürgermeister Manfred Merstetter unterstrich anfangs, dass er es begrüßen würde, wenn an dem Projekt in modifizierter Form, unter Berücksichtigung von Einzelinteressen und der Belange von Naturschutz- und Behördenseite weiter gearbeitet würde. Auf Anfrage von Hans-Peter Bauer ergänzte er, dass er auch die Erstellung zweier Hotelgebäude und einer Ferienhaussiedlung befürworten würde, gleichgültig, wie der Bauherr heiße. Es gelte jetzt, durch Verbesserungen die Visionen auf ein realistisches Maß der Machbarkeit zurückzuführen, so Bürgermeister Merstetter. Zu den Kosten führte Merstetter aus, dass die Gemeinde bereit wäre, sich im fünf-, später korrigierte er sich auf sechsstelligen Bereich zu beteiligen. Wenn Grundstücke im Wege einer entsprechenden Bauleitplanung zu Baugrundstücken werden, könne die Gemeinde in gewisser Weise gegebenenfalls vom Mehrwert profitieren, begründete er seine Unterstützung für die privaten Bauwünsche am See. Dennoch präsentierte sich auch Edwin Kaiser im Voraus als deren Befürworter. "Lebt die Gemeinde von den Anglern oder Segelclubs?" , fragte er provokant, "oder von Gästen, die Kurtaxe bezahlen und in einem Hotel wohnen, das Arbeitsplätze bietet" . Er könne damit leben, wenn auf dem Gelände zwischen der B 500 und dem See gebaut würde. Michael Gampp sprach sich gleichfalls dafür aus, nicht immer gleich die rote Fahne zu hissen, wenn Bauwünsche in Ufernähe geäußert werden. Hubert Kapp unterstrich, dass er froh gewesen sei, als die Visionen im Plan vorlagen. "Wenn wir das selbst gemacht hätten, wäre nur Schrott produziert worden." Klar wandte sich Kapp aber gegen eine Bebauung in Richtung See. Er erinnerte an die verworfene zweite Version der visionären Pläne und wies darauf hin, dass vieles machbar wäre, wenn die B 500 auf die Nordseite der Bahnlinie verlegt würde, (was Bestandteil der größeren Planungsvariante war). Peter Finkbeiner versuchte, das Interesse auf den Ursprungsgedanken zu lenken. Das Ziel sei gewesen, den Bereich Aha optisch schöner zu gestalten, das Gelände mit kreuz und quer liegenden Booten zu ordnen, das Wassersportzentrum in hintere Bereiche zu verlagern, behindertengerechte Seezugänge, neue Parkplätze und einen durchgängigen Fußweg in einiger Entfernung von der B 500 zu schaffen. Für ihn sei klar, dass Hotelanlagen, Privatstrände und eine Bungalowsiedlung nichts mit diesen Plänen zu tun haben und er sich definitiv dagegen aussprechen werde. Der Natureingriff in eine seit 80 Jahren gewachsene Landschaft sei irreversibel (Hans-Peter Bauer). Die Gefahr, dass Investoren zu Hauf Interesse am Geländekauf zeigen würden, wenn in einem Fall erst einmal Tür und Tor geöffnet seien, sei zu groß (Karl-Heinz Meßmer). Millionen auszugeben, damit ein Privatinvestor bauen kann, sei nicht vermittelbar (Klaus Baschnagel). Eine Bürgerversammlung zu veranstalten, wie von Bürgermeister Merstetter vorgeschlagen, hielt zum jetzigen Zeitpunkt niemand für sinnvoll. Wenn die Bürger hören, dass der Gemeinderat gegen die Uferbebauung und gegen die Privatisierung ist, seien die Sorgen aus der Welt geschafft, stellte Heinz Löffler fest. Der visionäre Steg könne wegfallen, weiterzuverfolgen sei hingegen die Parkplatz-Erweiterung, die Neuordnung der Bootsliegeplätze und die Landschaftsgestaltung. Bürgermeister Merstetters Schlusswort lautete, auch er werde nun noch einmal in sich gehen, womit der Tagesordnungspunkt abgehakt war.
Roswitha Klaiber, 1.9.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Aue im Schwarzatal gemäht und enthurstet für die Artenvielfalt

Helfer der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schluchsee mit einem schweißtreibenden Arbeitseinsatz im Schwarzatal

Eine Schar freiwilliger Helfer traf sich am Samstag zur Landschaftspflege im Schwarzatal. Die staatlichen Flächen waren zuvor von Forstwirtschaftsmeister Dietmar Schwarz und den Auszubildenden der Forstverwaltung aus dem Muchenländer Revier bearbeitet worden. Das Gebüsch wurde zurückgeschlagen und die Wiesen mit Mulchgerät und Freischneider gemäht. Die Helfer des Schwarzwaldvereins räumten Gestrüpp und Mähgut von der einen Hektar großen Fläche. Die Arbeit mit der Heugabel in der prallen Sonne war äußerst schweißtreibend. Durch den Einsatz wird das Landschaftsbild aufgewertet und ein Teil der Siedlungsgeschichte im Schwarzatal sichtbar gemacht. Die Wiesen gehörten ursprünglich zu Bauernhöfen und wurden einst von Mauern, die man noch vereinzelt am Bach entdecken kann, vor Hochwasser geschützt. Erstmals wurden die Talauen im Schwarzatal 1994 von der Naturschutzgruppe bearbeitet. Inzwischen bieten die Flächen einen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Im Feuchtgebiet in Bachnähe findet man den Fieberklee und das Sumpfblutauge, im trockenen Bereich die unter Naturschutz stehende Arnika. Auch der seltene Schmetterling "Großer Eisvogel" wurde in den Talauen gesichtet. Durch die Landschaftspflege wird Lebensraum erhalten und Artenvielfalt ermöglicht. Nach getaner Arbeit kamen die Helfer am Lagerfeuer zum Vesper zusammen und wurden für die Mühen mit Würstchen und Bier belohnt. Gemeinsam versuchte man sich vorzustellen, wie die Landschaft im Schwarzatal vor 200 Jahren ausgesehen und die Menschen gelebt haben mögen.
Ute Aschendorf , 2.9.2008, BZ
 

 

 

Landhaus Mühle - Aufnahme als "Historic Hotels Europe"

Stolz ist der Wirt Rolf Pochert vom "Landhaus Mühle" in Schluchsee über die Aufnahme in den Verband der "Historic Hotels Europe" . Für die Aufnahme müssen die Betriebe besondere Kriterien erfüllt werden. Eine Voraussetzung ist die historische Originalität des Gebäudes. Auch die Ausstattung muss dem historischen Ambiente angemessen sein, die Gästebetreuung individuell und von den Inhabern persönlich vorgenommen werden. Auch der Service und die Küche müssen höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Bisher gibt es in Deutschland nur zwölf Mitglieder. Weltweit zählt der Verbund 1200 Hotelbetriebe in historischen Gebäuden, beispielsweise in Schlössern und ehemaligen Klöstern.
aus, 8.8.2008, BZ

Landhaus Mühle, Hotel - Inh. Katja Nowak , Restaurant - Inh. Rolf Pochert
Unterer Mühlenweg 13, 79859 Schluchsee, Tel 07656 - 209
www.landhaus-muehle.de
http://www.historichotelsofeurope.com/en/hotel_1484_landhaus-muhle.html


 

Schwere Bedingungen beim Triathlon am Schluchsee

Sehenswerte Erfolge für SVK-Triathleten überall – Veit Hönle Zehnter bei Deutscher Meisterschaft – Lena und Timo Hackenjos BaWü-Meister!

Kirchzarten (glü.) Die Kirchzartener Triathleten setzten jetzt beim Freiburger Triathlon ihre Erfolge der laufenden Saison eindrucksvoll fort. Rund um den Seepark waren ein Kilometer zu schwimmen, 40 Kilometer Rennrad zu fahren und vier Runden mit insgesamt zehn Kilometern abschließend zu laufen. Bei den Frauen kam Rebecca Kaltenmeier, wie bereits in Landwasser, insgesamt auf den dritten Platz, Susanne Schäfer und Nele Haupt gewannen jeweils ihre Altersklasse. Bei den Männern konnte Jochen Müller mit dem 4. Platz eine weitere Spitzenplatzierung in seiner ersten Triathlonsaison erreichen. Bemerkenswert war, dass die Mannschaft des SV Kirchzarten die meisten Teilnehmer stellte. Mit Jochen Haupt, Bernd Linhardt und Dieter Kaltenmeier erwischte gleich drei Athleten des SVK das Pannenpech und verhinderte so bessere Resultate. Beim „Internationalen Schwarzwaldcup“, der bei bekannt schweren Bedingungen in Schluchsee stattfand, war der SV Kirchzarten zwar zahlenmäßig etwas schwächer, aber leistungsmäßig bestens vertreten. Bei starkem Wellengang waren 1,5 km zu schwimmen, bei starkem Wind auf der bergigen Radrunde 35 km zu fahren und bergauf-bergab insgesamt zehn Kilometer zu laufen. Rebecca Kaltenmeier wurde bei starker Konkurrenz auch hier insgesamt Dritte bei den Frauen in 2:26 Stunden. Wenige Sekunden später lief ihr Vater Dieter Kaltenmeier als Zweiter in der Altersklasse M 50 ins Ziel. Susanne Schäfer wurde ebenfalls Zweite in ihrer Altersklasse.
Am gleichen Wochenende fanden am Schluchsee auch die Deutschen Triathlon-Meisterschaften der Jugend statt. Veit Hönle, hoffnungsvoller Nachwuchstriathlet des SVK, stand erstmals in der A-Jugend am Start. Im vergangenen Jahr war er Deutscher B-Jugend-Meister geworden. Nach der 750 Meter langen Schwimmstrecke stieg er als erster aus dem kalten See. Auf der Radstrecke blieb er in einem Pulk in der Spitzengruppe. Mit eineinhalb Minuten Rückstand auf den Sieger kam Veit Hönle nach der fünf Kilometer langen Laufstrecke als Zehnter ins Ziel. Damit war er zweitbester Baden-Württemberger, in deren Mannschaft er Dritter wurde. 

Sehr erfolgreich verlief das letzte Wochenende für die Geschwister Lena und Timo Hackenjos vom SV Kirchzarten. Im nordbadischen Freudenbach standen sie bei den Baden-Württembergischen Triathlonmeisterschaften der Schüler ganz oben auf dem Treppchen. Lena, die bei den Schülerinnen B startete, kam als vierte aus dem Wasser den Freibades und konnte auf dem Rad schnell zu der Führenden und Favoritin Bente Fischer aufschließen. An einer Steigung setzte sie sich ab und fuhr einen Vorsprung von 15 Sekunden heraus, den sie auch beim Laufen nicht mehr abgab. Timo gelang bei den Schülern A ein Start-Ziel-Sieg. Er stieg als Erster aus dem Wasser und fuhr auch auf dem Rad Bestzeit, so dass er es auf der Laufstrecke ruhiger angehen lassen konnte und mit der zweitbesten Laufzeit mit komfortablem Vorsprung gewann.  Kürzlich nahm Claus Krüger an einem Sprinttriathlon in Berlin teil. Mit einem hervorragenden 11. Platz insgesamt und dem Sieg in seiner Altersklasse konnte er sich einen sportlichen Traum verwirklichen.
Gerhard Lück, 1.8.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Segler gehen zu Aha-Plänen auf Distanz: Kein Wassersportzentrum

Zu den Planungen, in Aha ein Wassersportzentrum zu errichten, gehen in einer Stellungnahme jetzt auch die Segler klar auf Distanz und lehnen dieses eindeutig ab. Der Segelverein Schluchsee (SVS), der erst vor Kurzem durch den Zusammenschluss von Seglerkameradschaft Freiburg (SKF) und dem Segelclub Schluchsee (SCS) entstanden ist, distanziert sich nachdrücklich von dem seiner Meinung nach gezielt irreführenden Bezeichnung "Wassersportzentrum" , hinter dem nur das geplante Hotel- und Feriendorfprojekt "Auerhahn" steckt, schreibt der Geschäftsführende Vorstand des Segelvereins Schluchsee, Hermann Witzigmann (Vorsitzender), Reinhard Zweigle (Stellvertreter), und Michael Fecht (Kassierer). In der Planung verschwinde das seit fast 40 Jahren bestehende Seglergelände am Seeufer in Aha mit etwa 200 Bootsliegeplätzen ersatzlos, einschließlich der durch den Verein in den Jahren geschaffenen Infrastruktur. Die ausschließlich für Hotel- und Feriendorfgäste geplanten, wenigen Bootsanlegestellen haben nicht das Geringste mit einem "Wassersportzentrum" zu tun, heißt es weiter. Der dem Gemeinwohl verpflichtete Segelsport werde zugunsten privater Geschäftsinteressen verdrängt. Insbesondere würden die intensive Kinder- und Jugendarbeit des Vereins sowie der internationale Regattasport schwer getroffen. Die von den Seglern eindringlich vorgebrachten Einwände seien bisher in keiner Weise berücksichtigt, die von Seglern gewünschten Gespräche abgelehnt und die schriftlichen Anfragen seien unbeantwortet geblieben, heißt es in der Stellungnahme abschließend.
1.7.2008, BZ

 

Schwarzwaldverein hat ein Recht auf Kritik

Ferdinand Thoma kritisiert die Einmischung des Schwarzwaldvereins in sein Bauvorhaben und stellt die Frage: Hat der Schwarzwaldverein überhaupt ein Mitspracherecht? Dazu ist zu sagen: Wir sind ein anerkannter Naturschutzverein und der Erhalt unserer schönen Kulturlandschaft liegt uns sehr am Herzen. Als Naturschutzverein haben wir also auch ein Recht uns kritisch zu äußern. Die Arbeit des Schwarzwaldvereins, besonders auf dem Gebiet der Beschilderung und Betreuung der Wanderwege, wird allgemein anerkannt und gewürdigt. Besonders der neu eingerichtete Schluchtensteig wird von Gemeinden, Touristikern und der überwiegenden Mehrheit der Gastronomen begrüßt. Schließlich profitieren alle davon. Sicher sogar ein Sterne-Haus wie das Hotel Auerhahn. Denn auch unter diesem Publikum gibt es bestimmt Leute, die mal auf Schwarzwälder Wanderwegen unterwegs sind und sich nach der Beschilderung orientieren. Sicher gehören Wandergruppen nicht unbedingt zu den Gästen eines fünf Sterne Hotels. Wenn ich die, von Thoma geschilderten Erfahrungen lese, dann sträuben sich auch mir die Nackenhaare. Es stellt sich mir aber die Frage, welche Verbindung Thoma zwischen irgendwelchen Einzelwanderern und sogar Badegästen am Schluchseeufer, die sich daneben benehmen und dem Schwarzwaldverein herstellt. Verschiedene Meinungen sind eigentlich normal und können diskutiert werden. Dies darf aber nicht dazu führen, den Präsidenten des Schwarzwaldvereins persönlich anzugreifen. Wenn dann noch eine ganze Interessengruppe so niedergemacht wird, dann ist das sehr unschön und nicht nachzuvollziehen. Und vielleicht zur Kenntnis: Bei den, von ausgebildeten Wanderführern des Schwarzwaldvereins, geführten Wanderungen ist eine Einkehr immer im Voraus geplant. Hierzu wird im Vorfeld mit der Gaststätte Verbindung aufgenommen und die Wandergruppe angemeldet.
BZ-Leserbrief vom 18.6.2008 von Harald Fritsche, Lenzkirch,
Bezirksvorsitzender Hochschwarzwald im Schwarzwaldverein



 

 

Stein-Balance, Stein-Figuren, der Schluchsee ist steinreich

… und teilt diesen Reichtum freigebig mit seinen Gästen. Sie staunen … ja gibt’s denn das? Doch – denn immer mehr Gäste entdecken den Stein-Reichtum am Ufer des Sees. Sie müssen nur den schönen Spazier-Highway zwischen Aha und Schluchsee einmal verlassen und auf dem Strand direkt am Wasser entlangwandern. Dann entdecken Sie, dass die weltweit an Meeren, Seen und Flüssen anzutreffende Kunst der Stein-Balance seit letztem Jahr verstärkt auch am Ufer unseres Sees Einzug gehalten hat. Clara Weise-Wagner aus Freiburg, mit Zweitwohnsitz in Schluchsee, stellte im Sommer 2007 beeindruckende Fotos ihrer am Schluchsee ausbalancierten Steinfiguren in der Seestation aus. Seither zeigen sich die andernorts liebevoll „Steinmännle" genannten Figuren vermehrt und stolz an unserem See. „Stein-Balance – was ist das und wie geht das?" werden Sie fragen. Ein Zeitvertreib, ein Hobby, eine Sucht, eine Kunst? Wie Sie wollen. Stein auf Stein wird ohne Hilfsmittel aufeinander gestellt und ausbalanciert. Die entstehenden Figuren sind entweder artistisch („ja wie hält denn das?"), von ästhetischer Schönheit oder amüsant. Ohne Hilfsmittel, nur durch feines Austarieren des Gewichts mit den Händen ins Gleichgewicht gebracht. Erstellt ohne Kleber, ohne Kitt, ohne Mörtel, ohne Stützsteine – das alles ist für echte Stein-Balanceure tabu. Wie die Figuren trotzdem standfest sind, das macht jeden neugierig. Ein Betrachter legte sich vor kurzem auf den Bauch, um Claras „Trick" herauszufinden. Er fand trotz intensiven Suchens keinen Trick, sondern fand nur drei Worte: „Ich bin sprachlos". So entstehen, oft in meditativer und absichtsloser Leichtigkeit gebaut, fantasievolle und skurrile, tierische und menschliche Gestalten. Manchmal auch ganze Ensembles von vielen Figuren an einem Ort, die auch von der Drei-Seen-Bahn aus zu sehen sind. Das Ufer belebt sich an schönen Tagen mit steinernen Adlern und Enten, Pagoden und Mönchen, heiligen Madonnen und waghalsig tanzenden Primaballerinen. Einige Balance-Akte überleben nur wenige Minuten, andere einen Tag oder länger… bis ein Windstoß oder der Wellenschlag des vorbeirauschenden Fahrgastschiffs St. Nikolaus sie umwirft. „Vergängliche Kunst", so Clara Weise-Wagner, und lacht, während ihr „Wiedehopf" in sich zusammenfällt - zum Glück hat sie ihn vorher fotografiert.
http://www.schluchsee.de/schluchsee_ist_steinreich.pdf

Wiedehopf aus Stein am Schluchsee - Bild Clara Weise-Wagner Wiedehopf aus Stein am Schluchsee - Bild Clara Weise-Wagner

Clara Weise-Wagner fand bei Spaziergängen am Schluchseeufer Freude daran, Steine in Balance zu bringen und zu fotografieren. Alle Figuren sind ohne Hilfsmittel in Balance gebracht worden. Im August 2007 stellte sie 40 Bilder in Schluchsee aus und fand große Resonanz. Weitere Ausstellungen finden dort 2008 statt.
http://shop.posterxxl.com/?07c1306220 
Dr. Clara Weise-Wagner,
Paul-Klee-Strasse 8, 79100 Freiburg-Vauban, Tel 0761/409119815, clara at vauban.de


 

Freier Zugang zum See ist unverzichtbar

Schwarzwaldverein-Präsident Dieterle geht auf Distanz zu Hotelplanungen am Schluchsee

Die Planungen für ein visionäres Wassersportzentrum am Schluchsee in Aha stoßen auch im Schwarzwaldverein auf Widerspruch. Der Präsident des Schwarzwaldvereins, Eugen Dieterle, geht in einer gestern übermittelten Stellungnahme vor allem auf Distanz zu den darin aufgeführten Hotelplanungen am Schluchsee und hält einen "freien Zugang zum Schluchsee für unverzichtbar". In der Stellungnahme heißt es weiter: Die jüngst veröffentlichten Visionen für ein Wassersportzentrum und neue Hotelbauten in Schluchsee-Aha sind bei Seglern, Fischern und Naturschützern auf erhebliche Kritik gestoßen. Auch wenn noch kein offizielles Planungsverfahren eingeleitet wurde, sieht der Schwarzwaldverein Anlass, frühzeitig Position zu beziehen. Gravierende Veränderungen im Landschaftsbild und der bisher freie Zugang zum See, der in Aha einem Privatstrand weichen soll, berühren die Interessen des Schwarzwaldvereins in seiner Funktion als Wander- und Naturschutzverband gleichermaßen. "Es kann nicht hingenommen werden, dass gerade die schönsten Landschaften des Südschwarzwalds für exklusive Hotelbauten herhalten sollen" , kommentiert Präsident Dieterle die in der BZ veröffentlichten Pläne. Dieterle hält es für besonders gravierend, dass die dort bisher frei zugänglichen Uferabschnitte dann privatisiert und nur für Hotelgäste reserviert werden sollen und somit der breiten Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sind. Der freie Zugang zum See sei ja ein Charakteristikum des Schluchsees. Sollten die Visionen realisiert werden, drohe der Gemeinde Schluchsee ein touristisches Alleinstellungsmerkmal verloren zu gehen. "Ein hohes Risiko für eine Gemeinde, die erst im vergangenen Jahr zum ,Wanderort des Jahres' gewählt wurde" . Dieterle betont in der Stellungnahme weiter, dass der Schwarzwaldverein als Wanderverband dieselben Interessen wie Segler und Fischer vertritt, die sich bereits vehement gegen die Privatisierung von Ufergrundstücken gewandt haben. Und er erwarte, "dass auch das Land Baden-Württemberg als Grundeigentümer seiner Verantwortung gerecht wird" .
"Neue Hotel- und Freizeitbauten ziehen auch weiteren Verkehr nach sich" , gibt Dieterle die Folgen zu bedenken. Schon jetzt sei an schönen Sommerwochenenden in Schluchsee-Aha die Grenze der Belastbarkeit erreicht. Wildes Parkieren werde weiter zunehmen oder den Ruf nach neuen Parkplätzen nach sich ziehen. Denn irgendwo müssten die verdrängten Seebesucher ja schließlich bleiben. "Das bedeutet weiteren Landschaftsverbrauch, der in den visionären Planungen noch gar nicht bedacht worden ist" , so der Präsident des Schwarzwaldvereins. Dies widerspreche diametral dem gerade in der Nachhaltigkeitsstrategie der Landesregierung formulierten Ziel, den Flächenverbrauch einzudämmen. Dabei will Dieterle den Schwarzwaldverein auf keinen Fall als einen Verhinderer einer sinnvollen touristischen Entwicklung am Schluchsee verstanden wissen. "Wenn ich mir den verplanten Bereich in Aha anschaue, dann ist da einiges Verbesserungspotenzial für einen landschaftsverträglichen Tourismus zu erkennen" , so der Präsident aus eigener Anschauung. "Da kommt ein Wanderer auf dem gerade eröffneten Schluchtensteig vom Bildstein nach Aha und kann in einem Hotel direkt am Wegesrand nicht einmal einen Kaffee trinken." Eine Erfahrung, die schon viele Wanderer gemacht hätten. Das Exklusive "nur für Hotelgäste" könne keine Zukunftsvision für die Landschaft am größten Schwarzwaldsee sein. Erst recht nicht für den Schwarzwaldverein.
11.6.2008, BZ

Ufer nicht verschandeln

Zu den Beiträgen "Zwei Visionen für den Aha-Effekt" , Badische Zeitung von Freitag, 30. Mai, Seite 23 sowie "Widerspruch zur offiziellen Leseart" , Badische Zeitung von Montag, 2. Juni, Seite 27.
Glauben die Gemeinde Schluchsee und der Betreiber des Auerhahn-Hotels wirklich, den Tourismus am Schluchsee mittels Großbaustellen "attraktiver" machen zu können? Die ganz besondere Attraktion des Schluchsees ist doch gerade die Unverbautheit des Ufers, das bis auf ganz wenige Abschnitte allen frei zugänglich ist. Dadurch ist es gelungen, diesen künstlichen See so naturnah erscheinen zu lassen, wie es nur möglich ist. Die unverbaute Landschaft unterscheidet den Schluchsee positiv vom Titisee. Wenn nun Hotelanlagen das Ufer verschandeln und der Strand privatisiert wird, dann mag der Hotelbetreiber möglicherweise gewinnen. Aber alle anderen verlieren: Wanderer, Badegäste, Segler und Angler. Und auch die anderen Gastronomiebetriebe, die nicht am Ufer stehen, werden Nachteile haben. Soll die Gemeinde Schluchsee lieber den Radweg am Nordufer ausbauen, damit wäre allen gedient!
BZ-Leserbrief vom 4.6.2008 von Christian Stock, Freiburg


 

Schwarzwaldhaus Wüstengraben: SWR-Fernsehprojekt sucht Teilnehmer

Nicht einmal alle Einheimischen waren schon einmal an dem Platz, wo das Schwarzwaldhaus "Wüstengraben" steht. Das abgelegen auf der Südseite des Schluchsees inmitten einer Waldlichtung gelegene einstige Bauernhaus, das im Besitz der Landesforstverwaltung ist, wird Ende September im Mittelpunkt eines SWR-Projektes stehen, das den Teilnehmern die Pflanzen- und Tierwelt des Waldes näher bringen soll.

Ohne Wald gibt es kein Leben und um dies ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, widmet der SWR diesem wichtigen Lebensraum eine ganze Woche. Zehn Freiwillige werden gesucht, um im Haus Wüstengraben zu leben und sich in der Programmwoche "Unser Wald" unter fachkundiger Anleitung der Herausforderung zu stellen. Für das Naturabenteuer im Hochschwarzwald können sich Natur- und Waldliebhaber aus ganz Baden-Württemberg bewerben, um Teil des zehnköpfigen Teams werden, das vom 21. bis 27. September das Projekt umsetzen wird. "Zehn packen zu in Baden-Württemberg" heißt das Projekt. Die Landesschau begleitet die Gruppe täglich von Montag bis Freitag bei ihren Erlebnissen. Auch in der Sendung "Kaffee oder Tee" wird live darüber berichtet. Als Betreuer sind die Revierförster Martin Lipphard und Hubert Kapp mit dabei, die bei der Projektpräsentation in der Landesschau "Daheim in Baden-Württemberg" zu sehen und zu hören waren, als beide erklärten, was die Teilnehmer während ihres Aufenthaltes erwartet. Die zehn freiwilligen Naturliebhaber, die aus dem Bewerberkreis bei einem Casting am 7./8. Juni in Stuttgart ausgewählt werden, sollen bei dem Projekt zusammen mit den Förstern Tiere und Pflanzen entdecken, den Wald mit allen Sinnen erleben und ganz neue, intensive Erfahrungen sammeln. "Wie unterscheiden sich Fichten und Tannen?" , "Wie sehen Rotwild-Spuren und -Losung aus?" , diese und andere Fragen sollen bei Erkundungen beantwortet werden. Getreu des Leitmottos ist aber auch Zupacken angesagt. Es wird ein Baum gefällt, im Forst gearbeitet und ein "SWR-Wald" gepflanzt. Auch der Bau eines Einbaums, mit dem auf dem See gefahren werden kann, ist geplant. Die ganze Woche über verbringt die Gruppe die Zeit im Wald, wo Hirsche röhren und sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen. Die Teilnehmer wohnen im Haus, das einfach, aber gemütlich, mit Stockbetten zum Schlafen, ausgestattet ist. Für Essen ist gesorgt wie für Werkzeug. Bewerben können sich Frauen und Männer, die in Baden-Württemberg leben und mindestens 18 Jahre alt sind.
Roswitha Klaiber , 15.5.208, BZ

Interessenten können sich bis 19. Mai unter www.swr.de/unser-wald bewerben oder das Bewerbungsformular ausdrucken und ausgefüllt per Post an die Adresse SWR-Landesschau, Kennwort: "Unser Wald" einsenden.

 

 

Rätselhafte Steinkreise in Schluchsee-Blasiwald

Steinmauern umfrieden manche Weide in und um Blasiwald, vermitteln eine Stimmung, die man aus keltischen Ländern wie Irland oder Schottland kennt. Dazwischen liegen mächtige, moosbedeckte Felsblöcke, die durch ihre langgestreckte Form an Dolmen und Menhire erinnern. Versteckt schauen große Steinblöcke zwischen den Bäumen hervor. Die Felsformationen erscheinen wie Teile einer Heidenmauer.

Wurden solche Plätze zu kultischen Handlungen und Zwecken benutzt? Schalensteine scheinen diese Vermutung zu bestätigen. Etwas oberhalb des Gasthauses "Eisenbreche" , Richtung Staumauer, finden wir etwa nach 400 Metern links zwei große Steinkreise. Die Blöcke sind zwischen 1,60 Meter und 65 Zentimeter groß. So muss es wohl in der Hinkelsteinfabrik von Asterix und Obelix ausgesehen haben. Großflächig liegen Tausende von Steinquadern auf der Gemarkung von Blasiwald verstreut, manche haben die Form von riesigen Steintischen oder Kugeln. Heimatforscher vermuten hier in den zwei Steinkreisen einen prähistorischen Kultplatz. Der Sensitive kann an diesem Ort eine erhöhte Energieschwingung wahrnehmen. Auch Orte der Kraft müssen heute geschützt werden. Unlängst wollte die Gemeinde hier ein Baugebiet ausweisen. Zum Erhalt der Steinkreise hatten sich viele engagierte Naturliebhaber zu einer Initiative zusammengetan. Im Herbst 2004 gab es die erste Kraftortdemonstration im Schwarzwald, an der über 50 Personen teilnahmen und Unterschriften sammelten. Wir gehen vom Gasthaus "Eisenbreche" aus auf eine kleine Rundwanderung. Zunächst führt der Weg zum Gasthaus "Sonne". Kurz vor dem Wirtshaus biegen wir rechts ab und gehen auf der Sommerseite rund zwei Kilometer bis zum Wanderparkplatz beim Ortsteil Muchenland, wo der Weg nach St. Blasien und Bernau abzweigt. Von hier aus folgen wir dem Wittemleweg, der über die Winterseite wieder zurückführt zum Ausgangspunkt.
Roland Kroell, 2.4.2008, BZ

 

 

Engagiert im Naturschutz und Kleindenkmale: Schwarzwaldverein

Die Schluchseer Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins war auch im vergangenen Jahr sehr rege. Dies zeigte die Hauptversammlung am Freitag. Über die vielfältigen Aktivitäten berichteten Vorsitzender Uwe Frommherz und die Fachwarte.

Besonders erfolgreich war die traditionelle Osterwanderung für Familien. Die Kanutour über den Schluchsee wurde von den Kindern und Jugendlichen sehr genossen. Großen Zusprach fanden auch die Abschluss- und die Adventswanderung, deren Höhepunkt das gesellige Beisammensein im Seglerheim Aha war. Das Hummelhüttenfest war gut besucht, und beim Wintermarkt verkauften die fleißigen Helfer 1000 Würstchen. Laut Wanderwart Alfred Ladisch wurden auf 27 Wanderungen insgesamt 321 Kilometer mit 468 Wanderfreunden zurückgelegt. Martha Stibane erhielt zum 21. Mal das Goldene Wanderabzeichen. Ein weiteres Abzeichen in Gold ging an Alfred Ladisch. Uwe Frommherz wurde für seinen Eifer mit dem Silbernen Wanderabzeichen belohnt und Ute Aschendorf erwanderte Bronze. Zurückhaltend verlief das Nordic Walking und für die angebotenen Fahrradwanderungen ließ sich niemand begeistern, so dass darauf im neuen Wanderplan verzichtet wird.
Naturschutzwart Manfred Siefridt wünschte sich von den Vereinsmitgliedern eine stärkere Mitarbeit im Naturschutz. Das Durchschnittsalter der aktiven Naturschützer sei sehr hoch und er selbst seit 30 Jahren im Amt. Für den Streifendienst wie für die jährlich stattfindende Talauenpflege sei dringend das Engagement des Nachwuchses erforderlich. Arbeitsreich verlief das Vereinsjahr für den Wegewart Walter Wursthorn, der für über 160 Kilometer Wanderwege verantwortlich ist. In die Pflege der Wege wurden 172 Arbeitsstunden investiert. Für den Schluchtensteig wurden mit der Gemeinde und dem Bauhof Pfosten aufgestellt und Schilder montiert.
Heimatpflegewart Peter Kampmann verbrachte viel Zeit mit der Betreuung der 125 auf Gemarkung Schluchsee befindlichen Kleindenkmale. Bei Bedarf wurden Wegkreuze und Gedenksteine restauriert und der Zugang von Wildwuchs befreit. Ein von der Gemeinde zur Verfügung gestelltes Holzschild weist neuerdings den Weg zum Ulmenstein über den gesäuberten Hangkanal im Schwarzatal. Einen Beitrag zur Heimatpflege leistet auch die Trachtengruppe. Laut Leiter Uli Wahl trafen sich die 16 aktiven Trachtenträger zu 34 Terminen. Die Trachtengruppe repräsentierte Schluchsee unter anderem bei Trachtenumzügen und dem Neujahrsempfang im Regierungspräsidium. Kassierer Sigurd Kohls erklärte, dass durch den Betrag, der pro Mitglied an der Hauptverband abgeführt werden müsse, nur eine geringe Summe bei der Ortsgruppe verbliebe. Eine Beitragserhöhung sei erforderlich, um das laufende Geschäft der Ortsgruppe zu sichern und sich nicht auf Erträge von Hummelhüttenfest und Weihnachtsmarkt verlassen zu müssen. Einstimmig wurde der Vorschlag angenommen, die Beiträge der Ortsgruppe für Einzelpersonen auf 20 Euro und für Familien auf 25 Euro zu erhöhen. Die Mitglieder schenkten dem gesamten Vorstand bei den Neuwahlen erneut ihr Vertrauen. Es verbleiben für weitere drei Jahre Uwe Frommherz als Vorsitzender, Dr. Karl Ludwig Gerecke als Stellvertreter, Christa Schade als Schriftführerin und Sigurd Kohls als Kassierer im Amt. Um die Trachtengruppe kümmert sich weiterhin Uli Wahl, um die Heimatpflege Peter Kampmann, um den Naturschutz Manfred Siefridt und ums Wandern Alfred Ladisch. Wegewart Walter Wursthorn wird zukünftig von Harald Jordan unterstützt. Die Betreuung der Vereinshütte wird von Norbert Stolz und Victor Hilpert übernommen.

Uwe Frommherz ehrte einige Mitglieder für ihre langjährige Treue. Seit 50 Jahren ist Erwin Kaiser beim Schwarzwaldverein. Für 40 Jahre dankte er Marga Wursthorn, Alexander Grabner und Bernhard Götte. Heidrun Schlachter, Veronika und Johannes Pietruska, Bernhard Hegar und Brigitte und Siegfried Knödler sind seit 25 Jahren dabei. Für besondere Verdienste wurde Alfred Ladisch, Peter Kampmann und Norbert Stolz das Ehrenabzeichen in Bronze verliehen.
Ute Aschendorf , 31.3.2008, BZ

 

Kritik eines Insiders: Gemeinde tut zu wenig auf der CMT Stuttgart

Helmut W. Schweimler vom Hotel "Vier Jahreszeiten" wirbt mit Banner auf der CMT für Schluchsee / Gemeinde tut zu wenig

Mit einer Beteiligung von 1850 Ausstellern aus 95 Ländern und weit über 200 000 Besuchern sprengte die Internationale Tourismusmesse CMT in Stuttgart alle Rekorde. In Halle 8 zog ein riesiges Banner die Blicke der Messebesucher mit dem Slogan "Schluchsee - Wellness in purer Natur" auf sich. Aber nicht die Tourismusgemeinde Schluchsee stand hinter dem attraktiven Stand: Das Hotel "Vier Jahreszeiten" weckte das Interesse für Schluchsee und den Südschwarzwald, als einer Region, um Urlaub zwischen Natur und Kultur zu erleben. Zum Greifen nah präsentierte das Hotel den Schwarzwald, den man durch ein mit Wanderwegbeschilderungen, Ruhebänken und Holzstapel liebevoll drapiertes Tannenbaumwäldchen auch förmlich riechen konnte. Zwischen Plastikständen oder schnell montierten Zelten der Mitbewerber zog der aufwendig gestaltete Stand alle Blicke auf sich. Wer Glück hatte, begegnete beim Spaziergang durch den "Schwarzwald" auch dem Geschäftsführenden Gesellschafter Helmut W. Schweimler. Der Honorarkonsul zeigte sich sehr zufrieden über das Interesse der Besucher, die das komprimierte Angebot an Wellness, Beauty, Golf oder Tennis schätzten. Vor allem das Ayurveda-Programm, das das Ferienhotel "Vier Jahreszeiten" seit einiger Zeit anbietet, stieß auf große Nachfrage bei den Messebesuchern. Allerdings habe sich der Besucherrekord am Eröffnungswochenende nicht positiv auf den Komfort der Gäste in den neuen Messehallen ausgewirkt: "Obwohl die Ausstellungsflächen um 50 Prozent gewachsen sind, war es nur noch ein Gedränge und Geschubse, die Gäste waren genervt, es war einfach katastrophal" , zog Schweimler eine grobe Bilanz. Insofern müsste seiner Ansicht nach der Abstand zwischen den einzelnen Ständen zumindest in den Hallen mit gehobenem Angebot viel größer sein und auch entsprechende Vorräume angeboten werden.

Auch sparte Schweimler im BZ-Gespräch nicht mit Kritik an der Gemeinde Schluchsee und dem Tourismusverband: "Obwohl der Tourismus für die Haupteinnahmen in Schluchsee sorgt, wird einfach zu wenig getan." So erhalte er als größter Arbeitgeber von Schluchsee mit 200 Arbeitsplätzen nur wenig Unterstützung von kommunaler Seite. Als Beispiel nannte er das riesige Schluchsee-Banner, für diesen Blickfang habe er aus eigener Tasche 1200 Euro hinblättern müssen, obwohl dadurch den Besuchern die gesamte Region zwischen Schluchsee und Feldberg "verkauft" wurde. Zwei Tage waren vier Leute des Hotels "Vierjahreszeiten" beschäftigt, um nicht nur den eigenen Betrieb zu präsentieren sondern die gesamte Schwarzwaldregion ins Interesse der Messebesucher rücken zu lassen. Der "Blick über den Tellerrand hinaus" müsste nach Ansicht des Hotelbetreibers im Interesse einer Tourismusgemeinde sein und entsprechend unterstützt werden.

Durchweg zufriedene Gesichter gab es bei der Schwarzwald Tourismus GmbH, die 250 Tourismusgemeinden in sich vereint und in Halle 9 einen Besucheransturm wie selten verzeichnete. Das neue Messegelände bezeichnete Marketingleiter Michael Kasprowicz als "super Geschichte" , bei der sich die Schwarzwaldgemeinden mit ihrer reichhaltigen Angebotspalette gut präsentierten.
Christa Maier , 22.1.2008, BZ

 

 

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