Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aha -
im Nordwesten  vom Schluchsee im Hochschwarzwald
     

Home >Ortschaften >Schluchsee >Aha

Aha, Oberaha, Unteraha, Schluchsee, ...

Schluchsee von Westen (unten) nach Osten (oben)

BLICK NACH OSTEN
Der Schluchsee von Westen (unten) nach Osten (oben) gesehen:
 
Links die Zufahrt von Feldberg mit Windgfällweiher,
vorne (von links) Unteraha, Aha und Oberaha
vorne rechts Äule - Strasse weiter nach Menzenschwand
Mitte links Schluchsee-Ort
rechts gegenüber Unterkummenhof
ganz oben Seebrugg mit der weißen Staumauer
   

BLICK NACH WESTEN
Unteraha an der Strasse von Feldberg - nach Schluchsee-Seebrugg
Oberaha an der Strasse L146 nach Menzenschwand

Aha mit Unteraha (im Osten) und Oberaha (im Westen)

Blick nach Westen zum Wirtshof in Aha am 23.7.2008 Blick von oberhalb Kapellenhof nach Südosten über den Schluchsee am 23.7.2008 Blick vom Lachenrütteweg oberhalb Aha über den Leonzihof zum Schluchsee am 23.7.2008
Blick nach Westen zum Wirtshof in Aha am 23.7.2008 Blick von oberhalb Kapellenhof in Aha nach Südosten über den Schluchsee am 23.7.2008 Blick vom Lachenrütteweg oberhalb Aha über den Leonzihof zum Schluchsee am 23.7.2008
Blick vom Lachenrütteweg oberhalb Aha ganz oben zum Schluchsee am 23.7.2008 Blick nach Norden vom Seerundweg auf Unter-Aha am 24.7.2008
Blick vom Lachenrütteweg oberhalb Aha ganz oben zum Schluchsee am 23.7.2008 Blick nach Norden auf Aha am 24.7.2008
 
 
Blick nach Norden vom Seerundweg auf Unter-Aha am 24.7.2008
 
Blick von Aha nach Südosten über den Schluchsee am 9.1.2009 Blick von Aha nach Südosten über den Schluchsee am 9.1.2009 Blick von Aha nach Südwesten über den Schluchsee am 9.1.2009
Blick von Aha nach Südosten über den Schluchsee am 9.1.2009 Blick von Aha nach Südosten über den Schluchsee am 9.1.2009 Blick von Aha nach Südwesten über den Schluchsee am 9.1.2009 - Wintereis
Schluchsee am 7.2.2011: Blick vom Lachenrüttenweg in Aha nach Osten
Schluchsee am 7.2.2011: Blick vom Lachenrüttenweg in Aha nach Osten Schluchsee am 7.2.2011: Blick vom Lachenrüttenweg in Aha nach Süden Schluchsee am 7.2.2011: Blick nach Nordosten bei Aha
Schluchsee am 7.2.2011:  Blick nach Südwesten zum Lunzihof in Aha
Schluchsee am 7.2.2011: Blick nach Norden zum Auerhahn in Aha Schluchsee am 7.2.2011:  Blick nach Norden zum Auerhahn in Aha Schluchsee am 7.2.2011:  Blick nach Südwesten zum Lunzihof in Aha
Schluchsee am 7.2.2011: Blick von Aha nach Südosten Schluchsee am 7.2.2011: Russische Fischer auf dem Eis Schluchsee am 7.2.2011: Blick von der Anlagestelle Unteraha nach Südosten
Schluchsee am 7.2.2011: Blick nach Süden übers Eis zum Unterkrummenhof Schluchsee am 7.2.2011: Blick vom Lachenrüttenweg in Aha nach Süden über den Kapellenhof
Schluchsee am 7.2.2011: Blick nach Westen in Unteraha zum Zulauf vom Windgfällweiher Schluchsee am 7.2.2011: Blick nach Süden übers Eis zum Unterkrummenhof

 

Schluchsee am 7.2.2011: Blick vom Lachenrüttenweg in Aha nach Süden über den Kapellenhof
 
     

Am 7.2.2011 ist der Schluchsee bei Aha zugefroren. Zwischen11 und 14 Uhr gelingt es zwei Anglern, durch ein Loch im Eis stattliche Fische zu fangen - Anwohner von Aha sprechen von "unseren Russen". Traumhaft, wie sich die Sonne im Eis des Schluchsees spiegelt.

Aha liegt an der westlichen Spitze des Schluchsees, hier mündet der Aha-Bach vom Windgfällweiher kommend in den See. Aha kommt aus dem Althochdeutschen und steht für Quelle bzw. Wasser. Früher lag hier also eine "Siedlung am Wasser, an der Quelle des Aha-Baches" benannt wurde.
Sprachlich nahe verwandt mit Aha ist die Aach, der Name gleich mehrerer Flüsse, die den Bodensee speisen. Auf dieselbe Wurzel geht auch der Ortsname Aach zurück. Noch klarer wird die Quellenlage beim Aachtopf bei Aach im Hegau, die als wasserreichste Karstquelle Deutschlands gilt. Dieser Quelle entspringt die Radolfzeller Aach, die in den Bodensee mündet. Die Aach als Gewässername findet sich auch ohne ein zweites A in vielen anderen Flüssen, wie in der Gutach (gute Ach), der Wutach (wütende Ach), der Brigach (keltisch: Bergfluss) und – ach! – sogar im allseits bekannten Bach.

 

Erlebnistag der IG pro Schluchsee / Entscheidung gegen Visionen für Aha

Für den Erhalt des Schluchsees als schützenswerten Natur- und Freizeitraum hat die Interessengemeinschaft pro Schluchsee vergangenes Wochenende zu einem Erlebnistag Natur und Wassersport rund um den Schluchsee eingeladen. Die Besucher konnten an mehreren Orten naturnahe Wassersportmöglichkeiten ausprobieren und sich über die Arbeit und Ziele von pro Schluchsee informieren.

In Seebrugg demonstrierten Mitglieder des Tauchclubs Südschwarzwald ihren Sport. In der nahe gelegenen Pizzeria Gleis 6 gab es für jeden Gast ein Schwarzwälder Schnäpsle gratis. Die Seestation in Schluchsee begrüßte ihre Gäste mit Sonderangeboten bei Kaffee und Kuchen. Am meisten erleben konnte man in Aha. Der Segelverein hatte verschiedene Bootstypen aufgebaut und stellte diese den Besuchern vor. Bei frischem Wind auf dem Wasser waren die Gäste zum Schnuppersegeln eingeladen. Einen Höhepunkt bildete die Jüngsten-Regatta, bei der Kinder ab acht Jahren in ihren kleinen Segelbooten um die Wette fuhren. Der Hochschulsegelclub Freiburg hatte Kanus bereitgestellt, die von den Besuchern ausprobiert werden konnten. Der Nabu Hochschwarzwald informierte am Seglerhof über das aktuelle Projekt "Heimatmuseum Streuobstwiesen" .
Nach dem Nein des Gemeinderates zu den Visionen für Aha äußerte sich die IG pro Schluchsee zufrieden über die Entscheidung. IG-Sprecher Jürgen Blumenberg: "Wichtige Weichen sind gestellt worden. Darüber freuen wir uns." Gleichzeitig mit der Entscheidung gegen das angedachte Wassersportzentrum für Aha stehe man jetzt vor der Aufgabe, sich Gedanken über die weitere touristische Entwicklung am Schluchsee zu machen, sagte Blumenberg. "Nach dem Kampf gegen die Visionen müssen wir jetzt natürlich auch Ideen liefern, wie es weitergehen könnte" , weiß Reinhard Zweigle, stellvertretender Vorsitzender des Segelvereins. Hierbei streben die Wassersportler eine enge Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat an. Nach wie vor will die IG pro Schluchsee die touristischen Entwicklungen am See kritisch begleiten. Den durchgehenden Seeuferweg sieht die IG als eines der wichtigsten Projekte für die nahe Zukunft. Die Sprecher begrüßen die Ankündigung von Bürgermeister Merstetter, sich dafür stark zu machen. "Eine schwierige Geschichte" ist für Jürgen Blumenberg die WC-Situation. Er fordert die Gemeinde auf, sich stärker zu engagieren. Er könnte sich vorstellen, nach dem Vorbild von WCs auf Autobahnparkplätzen ein Konzept für den Schluchsee auszudenken. Die Initiatoren bedauerten, dass nur wenige Besucher der Einladung zum Erlebnistag gefolgt waren. Von den Menschen auf dem Vereinsgelände der Segler waren viele Vereinsmitglieder. Bei der Aktualität des Themas hatten sich die Veranstalter mehr Zuspruch erhofft. Reinhard Zweigle erklärte, die IG wolle helfen, der Bevölkerung und den Gästen ein Bewusstsein für behutsamen Umgang mit der Seelandschaft zu vermitteln. Steffen Liessem, bei den Pro-Schluchsee-Sprechern der Dritte im Bunde, kündigte für den Frühling eine Neuauflage des Erlebnistages an: "Dann vielleicht auch in größerem Rahmen."
Felix Schüle , 23.9.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Grünen-Landtagsabgeordneter Reinhold Pix gegen Aha-Großprojekt

An der Diskussion um die Veränderungspläne am Schluchsee bei Aha beteiligt sich jetzt auch der Landtagsabgeordnete der Grünen, Reinhold Pix. Der tourismuspolitische Sprecher seiner Fraktion hat einen Brief an Schluchsees Bürgermeister Manfred Merstetter geschrieben, in dem er "ihm und der Gemeinde ausdrücklich die weitere Mitarbeit und Unterstützung für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde" anbietet.

In einer Stellungnahme schreibt er: "Interessenkonflikte in Schluchsee müssen ausgeglichen und Fehlentwicklungen vermieden werden." Er wolle Interessen von Einwohnern und Touristen unterstützen und eine nachhaltige Entwicklung fördern. Die Pläne für Aha lehnt er aber ab: "Als tourismuspolitischem Sprecher sind mir Fehlentwicklungen aus überdimensionierten Einzelprojekten leider durchaus bekannt. Diese Gefahren sollten in Schluchsee frühzeitig vermieden werden und die gemeinsamen Interessen für zukunftssichernde, nachhaltig wirkende Strukturverbesserungen eingesetzt werden. Als Beispiel bieten sich Projekte wie die Museumsbahn oder die Neugestaltung der Ufernutzung und Verbesserung der Verkehrssituation an," sagt Pix. Die Notwendigkeit, die Attraktivität Schluchsees zu erhalten und auszubauen, sieht der Landespolitiker auch. Allerdings glaubt er, dass "dieses Ziel mit der derzeitigen Planung nicht gelingen kann. Das Projekt ist nicht adäquat dimensioniert und in seiner Zielrichtung nicht gewinnbringend für die Gesamtinteressen von Gemeinde und Region." Zwar sagt er auch, dass die Nutzung des Ufers neu geordnet und ein Ausgleich zwischen Wassersportinteressen und sonstiger Seenutzung geschaffen werden müsse. Auch die Notwendigkeit, die Verkehrsführung und die Parkplatzsituation zu verbessern, sieht er. Aber: "Dieses Ziel lässt sich jedoch auch über andere Wege, zum Beispiel bestehende Förderprogramme des Landes, erreichen. Gleiches gilt für die Nachfrage nach gehobener Gastronomie und Hotellerie/Beherbergung, die seitens des Privatinvestors als Argument für die Planung ins Feld geführt wird." Es sei sinnvoll, örtliche Betriebe bei Verbesserungen und Sanierungen zu fördern. Mit einem Großprojekt am See würde man aber eher eine Schwächung dieser Betriebe riskieren. Die Stärke Schluchsees sei neben der Schönheit der Natur die "Unverbautheit und Zugänglichkeit zum Ufer" . Gerade Senioren und Familien würden den naturschonenden Tourismus leben. Mit der Privatisierung einzelner Uferabschnitte würde der Reichtum Schluchsees und der sanfte Tourismus aber gefährdet werden, ist Pix überzeugt. Eine positive Entwicklung in Schluchsee sei nur möglich, wenn die durch den Konflikt um die Aha-Pläne aufgerissenen Gräben wieder geschlossen würden und gemeinsam weitergearbeitet werde.
5.8.2008, www.suedkurier.de

 

Ortsbegehung der IG Pro Schluchsee und Diskussion am Seglerhof
 
Tonart nimmt an Schärfe zu / Segler und Gemeinderäte bedauern dies / Ortsbegehung mit der Interessengemeinschaft pro Schluchsee / Merstetter geht vorzeitig

Das Projekt "Wassersportzentrum Schluchsee — Visionen für Aha" lässt die Wellen weiter hochschlagen. Die Ortsbegehung, die die Interessengemeinschaft "pro Schluchsee" initiiert hatte und der anschließende Meinungsaustausch in der Scheune des "Seglerhofs" , der das Clubheim des Segelvereins Schluchsee ist, fanden große Resonanz. In energiegeladener Atmosphäre war eine schärfere Tonart zu vernehmen, von Befürchtungen, Enttäuschung und Ablehnung der Pläne war nach wie vor die Rede. Die Gemeinderäte Peter Finkbeiner, Edwin Kaiser, Hubert Kapp und Klaus Baschnagel nahmen am Ortstermin teil. Bürgermeister Manfred Merstetter war bei der Ortsbegehung anwesend, wo er dem SWR-Fernsehteam auch ein Interview gab, entfernte sich dann aber nach Beginn der Diskussionsrunde aus dem "Seglerhof" , ohne sich zu verabschieden. Vor Ort war auch der Grünen-Landtagsabgeordnete Reinhold Pix. Wortführer am Seestrand war Steffen Liessem, der die Situation
und die Folgen einer See-Erweiterung und Geländeneugestaltung beschrieb. Die Segelschule Pohl, die viel Jugendarbeit betreibe, würde komplett verschwinden, wenn der Strand Privatgelände würde, sagte Liessem. Er erklärte die Lage des Pachtgeländes der Segelvereine, das öffentlich zugänglich sei. (Das Pachtverhältnis läuft noch bis 2011). Die Behauptung des Bürgermeisters, dass die Segler einen Kilometer Gelände belagern, stimme nicht. Er komme auf höchstens 350 Meter. Der Strandbereich sei offen, die alte Muchenländer Straße zum Einbringen von Booten nutzbar. Die Sprecher der Interessengemeinschaft, Steffen Liessem und Jürgen Blumenberg, die sich in der Moderation abwechselten, gewannen dem Ganzen die positive Nebenwirkung ab, dass der Schluchsee dadurch im Moment eine so große Medienpräsenz bekomme, wie in den vergangenen Jahren nicht. Blumenberg machte jedoch deutlich, dass die festzustellende Verschärfung der Tonart nicht gefalle. Ähnliche Äußerungen kamen auch von den Gemeinderäten. Im Vorgehen gegen ein Konzept, das außer einer schwimmenden Insel zwei voluminöse Appartementhäuser und ein Feriendorf mit 25 bis 30 Häuser beinhaltet, sprachen die Redner, die sich als Segler vorstellten, vo Horrorvorstellungen, von Zubauung des Örtchens Aha und Ballermann am Schluchsee.  Bürgermeisterstellvertreter Peter Finkbeiner, der sich in die Rolle des Sprechers gedrängt sah, nachdem überraschend festgestellt wurde, dass Bürgermeister Merstetter inzwischen gar nicht mehr anwesend ist, fand es interessant, zu hören, "was von kompetenter Seite da berichtet werde" . Es existiere kein Plan, kein Antrag, keine Voranfrage, versicherte er. Der Gemeinderat habe noch nie diskutiert, alles seien immer noch Visionen. Dass der "Auerhahn" erweitern wolle, sei doch klar. Aber es sei noch keine Silbe von einem Privatstrand gesprochen worden. Edwin Kaiser unterstützte seinen Vorredner, indem er um Verständnis bat, dass die kommunalen Vertreter ein bisschen träumen. "Wir müssen etwas tun, um die Übernachtungszahlen, an denen sich die Zuschüsse bemessen, wieder zu verbessern" . Nichtsdestotrotz werde aber von einem Kind geredet, das noch nicht geboren ist, betonte Kaiser. Hubert Kapp fühlte sich durch die Art und Weise, wie hier miteinander gesprochen werde, befremdet. Die Polemik sei der Sache nicht dienlich. Der Gemeinderat, versicherte Kapp, habe kein Interesse, die alteingesessenen Vereine zu vertreiben. Der Irrtum hätte im Vorfeld aufgeklärt werden müssen. Zu Wort meldete sich auch der Naturschutzbeauftragte Karl-Ludwig Gerecke. Der verwies auf das deutlich spürbare Unbehagen, das aus der Vermischung dessen, was bis jetzt bekannt sei, herrühre. Niemand wisse, wo fangen die Visionen an und wo hören sie auf. Er sei auch verwundert darüber, dass im Gemeinderat keine Positionen vertreten wurden. Für Aufregung sorgte der Grünenpolitiker Reinhold Pix mit seiner Vermutung, dass das Projekt weiter gediehen sei, als alle vermuten. Dass Schluchsee ein Fünf-Sterne-Hotel vertragen könne, sei das Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsanalyse gewesen und davon will sich der "Auerhahn" eine Scheibe abschneiden. Die Gemeinde werde instrumentalisiert für die Absicht Tröndles. Die Auswirkungen seien jedoch eher negativ, denn die Region vertrage keinen Edeltourismsus. Mit seinem Schlusswort, dass Pläne gemacht seien, damit man sie wieder verwerfen kann, erntete er den Applaus der Anwesenden. Die Argumente der Gegner richteten sich hauptsächlich gegen die Pläne des Privatinvestors Tröndle und die drohende Privatisierung von Ufergelände, gleichzeitig aber auch gegen das gesamte Konzept der Gemeinde Schluchsee, von dem die IG "pro Schluchsee" meint, dass die Steg- und Inselkonstruktionen bei oftmals niedrigem Seestand ohnehin nicht funktionstüchtig sein würden.
Roswitha Klaiber, 22.7.2008, BZ


 

Blick nach Norden zu Aha mit Badeufer, Auerhahn und Seglerhafen (von links) am 24.7.2008 
Blick nach Norden zu Aha mit Badeufer, Auerhahn und Seglerhafen (von links) am 24.7.2008 - mehr

 

Aha-Effekte am Schluchsee

Der Umbau des Schwarzwaldes zu einer modernen Ferienlandschaft geht trotz vieler gescheiterter Großprojekte munter weiter. Jetzt schlagen Überlegungen für ein Wassersportzentrum am Schluchsee im Hochschwarzwald hohe Wellen
.

Für die neuen Pläne kämpft der Bürgermeister, dagegen die Interessengemeinschaft "Pro Schluchsee". Die Visionen für den Ortsteil Aha, die Bürgermeister Manfred Merstetter von einer Regensburger Freiraumplanerin in ein Konzept für ein 6,7 Millionen teures "Wassersportzentrum Schluchsee" mit Hotelneubau, Badebucht, Bootsanlegesteg und Ferienhäusern auf einer Uferhalbinsel gießen ließ, haben Unbehagen bei Bürgern, Wassersportlern und Naturschützern rund um den größten Stausee im Schwarzwald ausgelöst. Der grüne Landtagsabgeordnete Reinhold Pix, tourismuspolitischer Sprecher seiner Fraktion in Stuttgart, warnte die Gemeinde vor der Weichenstellung für "Edeltourismus, den der Schluchsee nicht verträgt". Er sprach sich für "sanften Tourismus" aus, der Rücksicht nehme aufs Landschaftsbild und nicht einseitig Privatinteressen bevorzuge. Aus Sicht der Gemeindespitze dagegen werden die "Aha-Effekte" zusätzliche Gäste an den Schluchsee locken. Gegenüber unserer Zeitung sagte Merstetter, die derzeit ungeordnete Situation der Flächeninanspruchnahmen aller auf dem Aha-Gelände weilenden Personen müsse dringend überplant werden. Mit der Schaffung eines attraktiven Wassersportzentrums mit Seeufer, klarer Parkplatzsituation und Hotelerweiterung seien Vorteile sowohl für den Tagesgast wie auch den Übernachtungsgast am Schluchsee verbunden. Den Seglern räumte er ein Bleiberecht ein. Die Aufwertung sei notwendig, sagt Gemeinderat Edwin Kaiser, schließlich habe Schluchsee schon mal 830000 Übernachtungen gehabt und jetzt nur noch gut eine halbe Million. Neue Ideen seien erforderlich, um die Selbständigkeit der Gemeinde zu sichern und ihre Finanzkraft zu stärken. Er reklamierte für sich und den Gemeinderat das Recht: "Ein bisschen träumen dürfen wir schon - oder?"
Gegen die im Gemeinderat noch nicht beschlossenen Überlegungen für Ferienhäuser, Badebucht und Erweiterung des Vier-Sterne-Hotels "Auerhahn" direkt am Seeufer läuft eine aus 35 Gruppen, Vereinen und Verbänden gebildete Interessengemeinschaft "Pro Schluchsee" Sturm. "Der Schluchsee gehört allen", lautet ihr Credo, "ein Schluchsee für alle, unverbaut und mit ungehindertem Zugang!" Das mache die Attraktivität dieser einmaligen Seelandschaft für Erholungssuchende aus, beharrt die Interessengemeinschaft. Der Natur belassene Schluchsee sei die unverzichtbare Grundlage des Tourismus. Der Bürgermeister habe den Seglern eine "Mogelpackung" vorgelegt, klagte der "Pro-Schluchsee"-Sprecher Steffen Liessem, es sei nicht zu erkennen, was das Wassersportzentrum tatsächlich mit Wassersport zu tun habe. Der Bürgermeister wurde aufgefordert, zu einer öffentlichen Diskussion einzuladen, um das "Unbehagen am See" nicht in eine gefährliche Vergiftung der Atmosphäre münden zu lassen. Es sei eine Debatte mit allen Beteiligten dringend nötig. Viele Segler aus Freiburg, die im Segelverein Schluchsee aktiv sind, haben nicht nur Sorge um die Natur, sondern auch um die eigenen Wirkungskreise am See. Die Segler sehen ihr seit fast 40 Jahren bestehendes und vom Land bis 2011 gepachtetes Gelände am Seeufer mit 200 Liegeplätzen in Gefahr. Es solle ersatzlos gestrichen werden. Ein Segler fordert dazu auf, sich gegen "Ballermann am Schluchsee" zu wehren. In dieses Horn blies überdies der Naturschutzbeauftragte des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, Karl-Ludwig Gerecke. Er warnte davor, die Bürger vor vollendete Tatsachen zu stellen. Der Bürgermeister müsse ihnen sagen, was noch Vision oder doch schon konkreter Plan sei. Momentan allerdings geht der Bürgermeister einer Aussprache aus dem Weg. Eine Informationsveranstaltung von "Pro Schluchsee" verließ er vorzeitig, ohne das Wort ergriffen zu haben.
Karl-Heinz Zurbonsen, 21.7.2008, www.suedkurier.de

Visionen sind legitim
Ich war Teilnehmer an der "Informationsveranstaltung" der "Initiative" PRO SCHLUCHSEE. Der Name erwies sich als schlichte Irreführung. da es nur um die Privilegien der Segler ging. Diese sind irgendwo in der Region zu Hause und haben vom Land die schönsten Ufergrundstücke gepachtet, um dort ca. 250 Boote zu lagern. Einen Nutzen davon hat weder die Allgemeinheit noch die Natur. Wo es Liege- oder Spielwiesen für Schluchsee-Gäste und Parkmöglichkeiten samt Bewirtung geben könnte, dürfen sich abgetakelte Jollen aalen. Wenn nun die Gemeinde überlegt ("Visionen"!), was sich dort an touristischer Qualitätssteigerung herbeiführen lässt, so ist das legitim. Man darf freilich auch die schlichte Vision haben, dass Gäste wie zu Zeiten der "Sonntagsrückfahrkarte" in Aha aussteigen können und sich nicht mit dem begnügen müssen, was ihnen die Segler großmütig übrig lassen. Eine visionäre Badebucht könnte man sich dann weitgehend schenken.
Südkurier-Kommentar vom 21.7.2008 von Diether Zöhrens, Dorfstr. 3 , Schluchsee-Schönenbach

 

Die Seeufer bleiben weiter öffentlich

Bürgermeister erläutert Chronologie der visionären Aha-Planungen / Merstetter: "Es ist nicht daran gedacht, jemanden zu vertreiben"

Neues zu den bis Mai geheim gehaltenen Plänen der Gemeinde Schluchsee für ein "Wassersportzentrum Aha" kam nicht über die Lippen von Bürgermeister Manfred Merstetter, als er in der Gemeinderatssitzung am Dienstag im von Zuhörern fast überquellenden Sitzungszimmer im Rathaus über den Sachstand und das weitere Vorgehen berichtete. Es war das erste Mal, dass in öffentlicher Sitzung über das Vorhaben gesprochen wurde. Die BZ hatte zuvor mit Bürgermeister Merstetter und mit "Auerhahn" -Eigentümer Meinrad Tröndle gesprochen und über die "Visionen für Aha" berichtet. Die Diskussionen und Darstellungen, erklärte Merstetter auch mit Blick auf die von der Interessengemeinschaft "pro Schluchsee" in Umlauf gebrachten Flugblätter, seien nicht immer auf dem neuesten Stand. Alle Partner in Aha seien im Vorfeld mit ins Boot genommen worden, wobei zu unterstreichen sei, dass immer nur von Visionen die Rede war, erklärte Merstetter. Die Demokratie funktioniere flüssig, nichts sei im Alleingang unternommen worden, wenngleich es aber doch der Bürgermeister und der Gemeinderat seien, die als Gremium letztendlich entscheiden würden. Schon die Tatsache, dass der Planungsbereich im Landschaftsschutzgebiet liege, wo ohne Aufstellung einer Bauleitplanung, an der viele Stellen und Behörden beteiligt werden müssten, nichts zu machen sei, wertete Merstetter als Beweis, dass niemand sich Sorgen über Benachteiligung machen müsse......
Kompletten Beitrag von
Roswitha Klaiber vom 18.7.2008 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

 

 

Segler fordern: Pläne offen legen

Sie befürchten: Aha-Visionen privilegieren nur einige wenige

Die visionären Pläne der Gemeinde für ein "Wassersportzentrum Aha" und die Hotelerweiterungsabsichten des privaten Investors Meinrad Tröndle bewegen weiter die Gemüter. Während Bürgermeister Merstetter zum Sachstand erstmals in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung am Dienstag, 15. Juli (19 Uhr im Sitzungszimmer im Rathaus) Stellung nehmen und über das weitere Vorgehen abstimmen lassen will, postiert sich heute, Samstag, von 10 bis 13 Uhr die Interessengemeinschaft "pro Schluchsee" vor dem "Schmidts-Markt" mit einem Informationsstand. Die IG "pro Schluchsee" möchte morgen Flugblätter verteilen, die den Zweck haben, dass alle Pläne, Kosten und Risiken rückhaltlos offen gelegt werden und alle Bürger und politische Entscheidungsträger zugunsten einer allseits verträglich Lösung zusammenarbeiten. Im Vorfeld der am Freitag, 18. Juli, geplanten Ortsbegehung, zu der die Interessengemeinschaft "pro Schluchsee" zum "Seglerhof" nach Schluchsee-Aha eingeladen hat, trafen sich deren Sprecher Jürgen Blumenberg, Steffen Liessem und Reinhard Zweigle am Seeufer in Aha mit der BZ, um klarzumachen, warum sie sich in dieser Sache so sehr engagieren und sich davon auch angesichts des von Bürgermeister Merstetter schriftlich geäußerten Befremdens (die BZ berichtete) nicht abhalten lassen wollen. Alle bisherigen Stellungnahmen der betroffenen Vereine und Interessensgruppen belegen die einhellige Ablehnung der "Visionen für Aha" , gibt das Trio zu bedenken. Allein die Tatsache, dass sich Großinvestor Tröndle seit drei Jahren um den Kauf des für seine Zwecke erforderlichen Ufergeländes bemühe und, dass die seit mehr als eineinhalb Jahren laufenden konkreten Planungen vom Bürgermeister unter dem Deckel der Verschwiegenheit gehalten wurden, würden nichts Gutes verheißen. Jeder Investor treibe seine Interessen über alle möglichen Wege voran und würde sich wohl nicht über so lange Zeit hinweg mit unverbindlichen "Visionen" zufriedengeben. Erst durch die unmittelbare Uferlage mit privaten Badestränden und Bootsanlagern werde eine lukrative Alleinstellung am Schluchsee mit guter Auslastung erzielt. Einer Minigruppe von Gästen würden Privilegien verschafft und der Allgemeinheit der Zugang zum Seeufer und zum See verwehrt. Die IG-Sprecher sehen nicht nur die Nachteile für den Segelverein Schluchsee, der am Aha-Ufer angepachtete Flächen für seine Zwecke nutzt, vielmehr warnen sie vor einem gnadenlosen Wettbewerb unter den jetzt schon unter mangelnder Auslastung leidenden Übernachtungsbetrieben. Und, so fragt das Sprecher-Trio provokativ in die Runde: "Was soll aus Schluchsee bei einer Verwirklichung der bürgermeisterlichen Visionen von einer ,bandartigen Besiedelung des nördlichen Schluchseeufers von Seebrugg nach Aha’, von denen in den visionären Plänen die Rede ist, werden?" Eine Geisterstadt von Oktober bis Mai, stehe zu befürchten. Eine Alternative, die allen dienen würde, wäre die Schaffung einer dezentralen, familienfreundlichen Gastronomie, wobei das bestehende Angebot mit Unterstützung der Gemeinde bedarfsgerecht weiter entwickelt und ausgebaut werden sollte. Dem reizvollen Landschaftsbild könnte so Rechnung getragen werden, da der Zugang zum Ufer und zum See für Erholungssuchende und Wassersportler erhalten bliebe und zusätzlich attraktiv gemacht werde. Durch einen Ausbau naturschonender Wassersportmöglichkeiten würde der Schluchsee für weitere Urlaubsgäste erschlossen.
Roswitha Klaiber , 12.7.2008, BZ

Die Ortsbegehung zum "Wassersportzentrum Schluchsee" , zu der die Interessengemeinschaft "pro Schluchsee" einlädt, findet am Freitag, 18. Juli statt. Treffpunkt ist um 18.30 Uhr beim Seglerhof in Schluchsee-Aha.

 

Segler gehen zu Aha-Plänen auf Distanz: Kein Wassersportzentrum

Zu den Planungen, in Aha ein Wassersportzentrum zu errichten, gehen in einer Stellungnahme jetzt auch die Segler klar auf Distanz und lehnen dieses eindeutig ab. Der Segelverein Schluchsee (SVS), der erst vor Kurzem durch den Zusammenschluss von Seglerkameradschaft Freiburg (SKF) und dem Segelclub Schluchsee (SCS) entstanden ist, distanziert sich nachdrücklich von dem seiner Meinung nach gezielt irreführenden Bezeichnung "Wassersportzentrum" , hinter dem nur das geplante Hotel- und Feriendorfprojekt "Auerhahn" steckt, schreibt der Geschäftsführende Vorstand des Segelvereins Schluchsee, Hermann Witzigmann (Vorsitzender), Reinhard Zweigle (Stellvertreter), und Michael Fecht (Kassierer). In der Planung verschwinde das seit fast 40 Jahren bestehende Seglergelände am Seeufer in Aha mit etwa 200 Bootsliegeplätzen ersatzlos, einschließlich der durch den Verein in den Jahren geschaffenen Infrastruktur. Die ausschließlich für Hotel- und Feriendorfgäste geplanten, wenigen Bootsanlegestellen haben nicht das Geringste mit einem "Wassersportzentrum" zu tun, heißt es weiter. Der dem Gemeinwohl verpflichtete Segelsport werde zugunsten privater Geschäftsinteressen verdrängt. Insbesondere würden die intensive Kinder- und Jugendarbeit des Vereins sowie der internationale Regattasport schwer getroffen. Die von den Seglern eindringlich vorgebrachten Einwände seien bisher in keiner Weise berücksichtigt, die von Seglern gewünschten Gespräche abgelehnt und die schriftlichen Anfragen seien unbeantwortet geblieben, heißt es in der Stellungnahme abschließend.
1.7.2008, BZ

Wanderer und Angler zum Aha-Projekt

Man kann zum "Aha-Projekt" geteilter Meinung sein. Dass der Präsident des Schwarzwaldvereins Eugen Dieterle einen ersten und meiner Meinung nach auch notwendigen Bedenkenkatalog für dieses Projekt aufstellt, ist nicht nur sein gutes Recht, sondern auch die Pflicht für den Präsidenten des zweitgrößten deutschen Wandervereins. Ein großer Teil seiner Mitglieder und viele naturverbundene Bürger teilen seine Bedenken und lehnen die beiden vorgestellten Lösungen in dieser Form wohl ab.
Ältere Menschen — ich zähle mich dazu — lieben den Schluchsee so, wie er vor 80 Jahren künstlich geschaffen wurde. Naturbelassen, kein Uferverbau, zur Hälfte verkehrsfrei, ansonsten Natur pur. So stellt er sich bis auf kleine Ausnahmen bis heute dar. So sollte es auch bleiben. Wer das Areal einer alten Dorfgaststätte, wie den "Auerhahn" erwirbt, muss schon im Voraus sehen, dass er bei der Neuerrichtung eines großen Hotelbetriebes irgendwann an die vorgegebenen Grenzen: Seeufer, Bundesstraße, Bahnlinie und Hochwald stößt. Dieser Zeitpunkt ist nun erreicht. Nun mit allerlei planerischen Verrenkungen und massiven Eingriffen in das vorhandene Landschaftsbild eine Erweiterung des Hotelbetriebes durchzuboxen, passt nicht zum guten Ruf, den sich der "Auerhahn" in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Reichlich dubios erscheint mir die Gegenrede des "Auerhahn" -Pächters Ferdinand Thoma wegen der Bedenken des Präsidenten des Schwarzwaldvereins. Wenn Thoma Ärger mit ungehobelten Wandergästen bekommt, ist dies bedauerlich, berechtigt ihn jedoch nicht, den Schwarzwaldverein auf diese Weise in Verbindung zu bringen. Mitglieder des Schwarzwaldvereins benötigen keinen Benimmkurs, auch wenn Thoma dies meint. Die wissen schon lange, wie man sich als Wanderer verhält. Leider sind halt nicht alle Wanderer auch Mitglieder im Schwarzwaldverein. Mein Tipp an Thoma: Verdonnern Sie jeden Obstklauenden, Hundeführenden und Wanderschuhtragenden, jedoch unbefugten Badeweltbesucher oder Toilettenfremdgänger dazu, sich an der Hotelrezeption als neues Mitglied des Schwarzwaldvereins einzuschreiben. Aufnahmeformulare erhalten Sie gratis bei der Schluchseer Ortsgruppe. Und falls Sie selbst noch nicht Mitglied sind, machen Sie doch den Anfang. Sie befinden sich dann in bester Gesellschaft, denn der Schwarzwaldverein hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass der Tourismus samt dem Hotel- und Gaststättengewerbe einen so hohen Stellenwert im Hochschwarzwald erreicht hat.
BZ-Leserbrief vom 20.6.2008

Die Fischer stellen sich gegen das geplante Wasserportzentrum am Schluchsee und ihre Interessengemeinschaft Schluchsee nennt das Projekt inakzeptabel. Auch wenn noch kein offizielles Planverfahren eingeleitet wurde, beziehen die Fischer des Schluchsees und der Landesfischereiverband Baden Stellung zu dem Vorhaben. Die Angler am Schluchsee sind in der Interessengemeinschaft Schluchsee (IGS) organisiert. Die IGS ist Mitglied im Landesfischereiverband Baden. Das Projekt "Wassersportzentrum Schluchsee, Vision für Aha" und dessen Dimensionen hat die Angler überrascht. Durch die geplante Umgestaltung des Seeufers, verbunden mit Ausbaggerungen, Aufschüttungen und baulichen Eingriffen wird es erhebliche negative Veränderungen im insgesamt geringen Bestand der Flachwasserzonen des Schluchsees geben. Genau im Gebiet von Aha verfügt der Schluchsee über ökologisch und fischereilich besonders hochwertige Flachwasserzonen. Sonst überwiegt das Steilufer ohne besondere Bedeutung für Fische und Natur im See. Diese flachen Uferbereiche bestehen aus Sandflächen und Wurzelgeflecht. Sie sind entscheidend für die Vermehrung, den Nahrungserwerb und die Artenvielfalt von Fischen und Kleinlebewesen. Nebenbei sind solche ökologisch intakten Flachwasserzonen maßgeblich für die Erhaltung der Wasserqualität. Die geplanten Eingriffe im Schluchsee bringen einen Verlust des ursprünglich vorhandenen Gewässergrundes mit sich. Dadurch kann es zu einer erheblichen Bedrohung der Lebensräume der Fische und deren Nährtiere kommen. Die Angler am Schluchsee, die Interessengemeinschaft Schluchsee, sind die einzigen, die in ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Verpflichtung zur Hege des Gewässers und der Fischbestände Laichgebiete für die Fischarten Zander, Barsche und Cypriniden (Weißfische) anlegen. Das ist aber nur in den wenigen vorhandenen Flachwasserzonen überhaupt möglich. "Wir, die Angler vom Schluchsee, sind immer mit einer Vielzahl von Helfern bemüht, hier im Sinne der Natur und der Erhaltung der Artenvielfalt zu handeln." teilte Bernhard Fehlow, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Schluchsee mit. Mit einem Bauvorhaben in dem geplanten Umfang wird sehr viel des bisher Erreichten zerstört. "Wir haben ohnehin durch den Staubetrieb am Schluchsee große Probleme, hiermit müssen wir leben, aber die geplanten Eingriffe in die empfindlichen Zonen würden diese Problematik um ein Vielfaches verstärken" so Fehlow. Der Landesfischereiverband Baden, die Interessengemeinschaft Schluchsee und die Angler überhaupt, sprechen sich eindringlich gegen das geplante Bauvorhaben im vorgesehen Umfang aus. Die Fischer legen besonderen Wert auf die Feststellung, dass in keiner Weise weder der Verband noch die IGS in die Planung mit einbezogen wurde.
BZ-Leserbrief vom 20.6.2008

Wie immer: Viel Geschrei ohne Ahnung

Auerhahn-Pächter Ferdinand Thoma kritisiert "einige Unwahrheiten" des Schwarzwaldvereins

"Herr Dieterle, der Präsident des Schwarzwaldvereins, hat sich in vollem Umfang negativ zum Hotelneubau in Aha geäußert und dabei einige Unwahrheiten zu Papier gebracht, die ich hiermit richtigstelle": So äußert sich Ferdinand Thoma, Pächter des "Auerhahns", in einer Reaktion auf den BZ-Artikel "Freier Zugang zum See unverzichtbar" in der Mittwochsausgabe. Wanderer, die im Auerhahn einen Kaffee möchten, würden selbstverständlich innen und auf der Terrasse bedient, stellt Thoma fest, "wir bieten auch ein Stück Kuchen dazu an". Da in den meisten Bereichen tagsüber die Hotelgäste im Bademantel bedient würden, gebe es Bereiche, die nur für Hotelgäste zugängig sind, erläutert Thoma. "Außerdem stehen in diesen Bereichen freie Getränke und Früchte. Nachdem sich mehrmals Wanderer an diesen für Hotelgäste bereit gestellten Sachen gütlich taten, haben wir Schilder aufgestellt, dass diese Bereiche nur für Hotelgäste sind. Trotzdem wurden die Rucksäcke mit allem gefüllt, was erreichbar war. Kiloweise Äpfel, Bananen und andere Früchte verschwanden so in den Wanderrucksäcken." Vielleicht, schlägt Thoma vor, bestehe die Möglichkeit, dass der Schwarzwaldverein Kurse mit dem Titel "Wie benehme ich mich als Wanderer im Schwarzwald" anbietet. "Dann wäre es auch nicht passiert, dass Wanderer mit Wanderschuhen, Stock und Hund in der Badewelt anzutreffen waren, obwohl diese mehrmals an Schildern vorbei mussten, auf denen zu lesen ist ,Zutritt nur für Hausgäste’ oder ,Betreten ohne Schuhe’. Ich weiß, wir sind an einem touristischen Brennpunkt und sind jederzeit bereit Dienstleistung in entsprechender Qualität zu leisten. Auch zum Abendessen sind alle Gäste aus Nah und Fern herzlich willkommen, aber nur mit vorheriger Reservation, denn bei Vollbelegung im Hotel haben wir keine Plätze für Passanten. Wenn der Neubau realisiert wird, entsteht übrigens auch eine Schwarzwaldstube zum Vespern für Wanderer. Die Planung von Architekt Tröndle ist eine Wohltat für das Auge gegenüber der heutigen Situation, wo jeder seinen Abfall liegen lässt." Ein zusätzliches Thema ist für Thoma die Toilettensituation in Aha, die mit dem Neubau verbessert würde. Öffentliche Toiletten gebe es heutzutage viel zu wenig und seien aus unbekannten Gründen meist abgeschlossen. "An einem schönen Sommersonntag hatten wir früher einmal über 50 Toilettengänger in Bikini, Badehose und barfuß gezählt" , berichtet er. "Das so etwas nicht funktionieren kann, wenn an einem Sonntag zusätzlich 50 Gäste auf Anreise sind, müsste selbst dem Präsidenten des Schwarzwaldvereins klar sein. Aus diesem Grund haben wir eine Beschriftung an der Tür, ,Zutritt nur für Hausgäste’. Das hindert die wenigsten, trotzdem die Toiletten zu benützen." Zum Thema Seeansicht meint Thoma: "Schwarzmalerei, ohne sich um ein Thema zu kümmern, ist in jedem Gebiet immer ein Verhinderungsgrund für viele zukunftsträchtige Projekte, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass der Schwarzwaldverein irgendein Mitspracherecht hat. Es ist halt so wie immer, viel Geschrei ohne Ahnung und die Inanspruchnahme von touristischen Gebieten von Mai bis Oktober, ohne sich zu überlegen, wer denn über das ganze Jahr mit 120 Gästen für die Belebung einer Region sorgt und 90 Mitarbeiter beschäftigt, die ebenso den Ort und die Infrastruktur während zwölf Monaten im Jahr beleben."
13.6.2008, BZ

Schwarzwaldverein hat ein Recht auf Kritik

Ferdinand Thoma kritisiert die Einmischung des Schwarzwaldvereins in sein Bauvorhaben und stellt die Frage: Hat der Schwarzwaldverein überhaupt ein Mitspracherecht? Dazu ist zu sagen: Wir sind ein anerkannter Naturschutzverein und der Erhalt unserer schönen Kulturlandschaft liegt uns sehr am Herzen. Als Naturschutzverein haben wir also auch ein Recht uns kritisch zu äußern. Die Arbeit des Schwarzwaldvereins, besonders auf dem Gebiet der Beschilderung und Betreuung der Wanderwege, wird allgemein anerkannt und gewürdigt. Besonders der neu eingerichtete Schluchtensteig wird von Gemeinden, Touristikern und der überwiegenden Mehrheit der Gastronomen begrüßt. Schließlich profitieren alle davon. Sicher sogar ein Sterne-Haus wie das Hotel Auerhahn. Denn auch unter diesem Publikum gibt es bestimmt Leute, die mal auf Schwarzwälder Wanderwegen unterwegs sind und sich nach der Beschilderung orientieren. Sicher gehören Wandergruppen nicht unbedingt zu den Gästen eines fünf Sterne Hotels. Wenn ich die, von Thoma geschilderten Erfahrungen lese, dann sträuben sich auch mir die Nackenhaare. Es stellt sich mir aber die Frage, welche Verbindung Thoma zwischen irgendwelchen Einzelwanderern und sogar Badegästen am Schluchseeufer, die sich daneben benehmen und dem Schwarzwaldverein herstellt. Verschiedene Meinungen sind eigentlich normal und können diskutiert werden. Dies darf aber nicht dazu führen, den Präsidenten des Schwarzwaldvereins persönlich anzugreifen. Wenn dann noch eine ganze Interessengruppe so niedergemacht wird, dann ist das sehr unschön und nicht nachzuvollziehen. Und vielleicht zur Kenntnis: Bei den, von ausgebildeten Wanderführern des Schwarzwaldvereins, geführten Wanderungen ist eine Einkehr immer im Voraus geplant. Hierzu wird im Vorfeld mit der Gaststätte Verbindung aufgenommen und die Wandergruppe angemeldet.
BZ-Leserbrief vom 18.6.2008 von Harald Fritsche, Lenzkirch,
Bezirksvorsitzender Hochschwarzwald im Schwarzwaldverein



 

Pro Schluchsee lädt zum 4.Juli ans Ufer bei Aha ein

Die Interessengemeinschaft "pro Schluchsee" lädt am Freitag, 4. Juli, um 18.30 Uhr beim Seglerhof in Schluchsee-Aha zu einem Ortstermin mit Meinungsaustausch ein. Ziel der Initiative ist es, den Schluchsee für alle, unverbaut und mit ungehindertem Zugang zum See, was die Attraktivität dieser Seenlandschaft für Erholungssuchende ausmacht, zu erhalten. Deshalb haben sich Bürger von Schluchsee, Wassersportler und Naturschützer zur Interessengemeinschaft "pro Schluchsee" zusammengetan. Beteiligt an der Interessengemeinschaft sind Segelvereine am Schluchsee, der Naturschutzbund Nabu, Sportfischer, Taucher und interessierte Bürger. Das geplante Wassersportzentrum und die Expansion des Hotel Auerhahn bis ans Seeufer würde bedeuten: Vertreibung der Allgemeinheit von bisher gut zugänglichen Uferabschnitten, Zerstörung des Landschaftsschutzgebietes mit großflächigen Ausbaggerungen und Aufschüttungen, Vertreibung naturnaher Wassersportarten trotz deren Rolle als Motor für die Entwicklung des Tourismus.
www.pro-schluchsee.de

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 13.09.11