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Fahrräder, Velos, Bikes, Fahrradreparatur, ...
  

Fahrrad - Strassenpflaster beim Schwabentor 2 plus 2 plus 2 am 16.1.2007
Blick nach Südosten in der Herrenstrasse zum Schwabentor:  "Fahrräder und Bächle"  mehr Fahrrad - Strassenpflaster beim Schwabentor - Basalt-Mosaik
 
2 plus 2 plus 2 am 16.1.2007
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Fahrrad - Strassenpflaster in der Adelhauserstrasse am 12.3.2007- Sandstein
Fahrrad - Strassenpflaster in der Adelhauserstrasse am 12.3.2007- Sandstein

Blick nach Osten vom Ahornkopf zu Tote Mann am 31.8.2008 um 10 Uhr
Blick nach Osten vom Ahornkopf zu Tote Mann am 31.8.2008 um 10 Uhr

 

Radverkehrskonzept 2020 - Vorschläge aus Littenweiler

Die Stadt Freiburg hat gemeinsam mit der AG Radkonzept, bestehend aus Gemeinderäten, Verkehrsverbänden und Polizei, ein Radverkehrskonzept 2020 entwickelt. Auch die Bürgervereine konnten dazu wertvolle Anregungen geben, die eingearbeitet wurden. Sämtliche Pläne und Unterlagen sind unter www.freiburg.de/radkonzept einsehbar. Noch bis Mitte Dezember können weitere Anregungen in das Radkonzept eingearbeitet werden, welches im Frühjahr dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt wird.  
 

Expertenmeinungen
Um die Expertenmeinungen der täglich mit der Radverkehrssituation Betroffenen zu hören und diese in die Vorschläge des Bürgervereins einzubeziehen, hatte der Bürgerverein kürzlich im Rahmen einer erweiterten Vorstandssitzung zu dem öffentlichen Tagesordnungspunkt „Radverkehrskonzept 2020“ ins Hotel Löwen eingeladen. Zahlreiche Maßnahmen und Ideen wurden vorgetragen, diskutiert und verabschiedet. Besonderes Augenmerk wurde auf die künftige Entwicklung gelegt, vor der man aufgrund der Klimaentwicklung sowie vermutlich stark steigender Benzinpreise eine verstärkte Fahrradverkehrsdichte, erhöhte Nutzung von E-Bikes und damit einhergehender höherer Geschwindigkeiten und weitere nicht-motorisierte Fortbewegungsformen erwartet. Die bisher im Konzept des Bürgervereins bereits enthaltenen Maßnahmen wie die Verbreiterung des Ebneter Weges zwischen der Höllentalbahn und der Höllentalstraße, eine zusätzliche Querung der Höllentalbahn in Höhe des Edeka-Marktes und die Verbreiterung und Trennung von Rad- und Fußweg am Dreisamuferweg wurde von den Anwesenden nachdrücklich unterstützt.
 

Gefahrenpunkte und Vorschläge wurden eingebracht

Desweiteren wurden von mehreren Teilnehmern die Verkehrssituation an der Kreuzung Alemannen/Kapplerstraße am Gasthaus Löwen als besonders gefährlich eingestuft, da querende Radfahrer erst spät wahrgenommen werden.

Für die ebenfalls gefährliche Situation in der Großtalstraße ab Gasthaus Löwen wurde vorgeschlagen, die Großtalstraße zur Fahrrad- oder Anliegerstraße umzuwandeln.

Abbiegespuren für Radfahrer sollten an der Lindenmattenstraße Richtung B31 Tunnel sowie zum Fahrradabstellplatz an der Endhaltestelle aufgezeichnet werden.

Das „Drängelgitter“ am Ebneter Weg behindere Kinderwagen und Fahrradanhänger. Hier wurde vorgeschlagen, die Mauer abzusenken, durchsichtig zu gestalten oder Spiegel anzubringen. Die beste Lösung sei jedoch den Radweg ein Stück in Richtung Höllentalbahn zu verlegen, um die gefährliche Radweg-Kreuzung zu entschärfen. Als weitere Gefahrenpunkte wurden u.a. benannt:

- Fahrradstreifen in der Heinrich-Heine-Straße, der zu plötzlich in die Fahrbahn mündet;   

- Unübersichtliche Kreuzung Ekkebertstraße/­Kappler­straße wegen parkender Autos;

- Der ständige Wechsel von Fahrradwegen und Fahrpflicht an der Kreuzung Hansjakob-, Lassberg-, Kappler- und Heinrich-Heine-Straße.

- Der von Fußgängern und Radfahrern gemeinsam genutzte Tunneldeckel;

- Fehlende Fahrradabstellplätze vor der PH an der Linden­matten­straße, was dazu führt dass Fußgänger wegen zahlreich abgestellter Fahrräder auf die Fahrbahn ausweichen müssen;

- Außerdem wurde der mangelhafte Winterdienst auf Radwegen und kleineren Straßen bemängelt.

 

Mit Blick auf die zu erwartende verstärkte Fahrraddichte und die erhöhte Nutzung von E-Bikes wurde vorgeschlagen, Fahrradschnellstraßen anzulegen, Rad- und Fußwege grundsätzlich zu trennen und die Radverkehrsinfrastruktur vorrangig auszubauen. Bürgervereinsvorsitzender Franz-Jürgen Zeiser dankte den Teilnehmern für die zahlreichen, konstruktiven Vorschläge und versprach für das nächste Jahr eine öffentliche Veranstaltung zum Thema „Verkehrssituation in Littenweiler“.

Wer weitere Vorschläge zum Radverkehrskonzept 2020 hat, kann diese noch bis Mitte Dezember unter www.freiburg.de/radkonzept  an die Stadt Freiburg senden.

Gisela Heizler-Ries, 5.12.2011, Littenweiler Dorfblatt

 

In der Frühe: Massenweise lebensmüde Radfahrer

In der Frühe fällt es ganz besonders auf: Massenweise lebensmüde Radfahrer! Anders kann man es nicht ausdrücken, wenn morgens gegen 7.30 Uhr bei Nebel und Dunkelheit Radfahrer fast durchweg in schwarzen Tarnklamotten nahezu unsichtbar daher radeln. Wenn die Räder dieser "Dunkelmännchen" dann auch noch sehr schwach oder überhaupt nicht beleuchtet sind, kann von Fahrlässigkeit kaum mehr die Rede sein. Leichtsinnig, lebensmüde oder schlicht blöde mögen die passenderen Attribute sein. Auf meinem heutigen Weg (mit dem Rad) zur Arbeit habe ich schließlich bei 10 unbeleuchteten Fahrrädern mit dem Zählen aufgehört. Auf eine größere Anzahl kommt man, wenn man Radler zählt, die das Rotlicht an Ampeln missachten oder einem als Geisterfahrer in falscher Richtung entgegen kommen. Hier ein Tipp an die Stadt: Schafft neue Arbeitsplätze und mehr Sicherheit auf den Straßen. Zusätzliche Fahrradstreifen versprechen sprudelnde Einnahmen.
28.11.2011, Frank Holstein, Gundelfingen

 

Helme für Radler als Pflicht?

Wenn sich die Helmtragequote von neun Prozent nicht signifikant auf weit über 50 Prozent erhöht in den kommenden Jahren, dann muss man fast zu einer Helmpflicht kommen", sagte Ramsauer in Berlin.
Dafür seien zunächst deutlich mehr Aufklärung und freiwillige Bereitschaft nötig. Ramsauer verwies darauf, dass etwa jeder zweite tödliche Fahrradunfall mit schweren Kopfverletzungen zu tun habe.
Alles vom 18.10.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/sollen-helme-fuer-radler-zur-pflicht-werden
 

Wieviel Gesetze und Reglementierungen brauchen wir eigentlich noch...
Ist doch mein Leben und mein Kopf. Der eigentliche Grund ist doch, dass man wieder abkassieren kann wenn man den Helm nicht auf hat.
18.10.2011, Irene Schwarz

Frau Schwarz, weil ihr Schädelhirntrauma die Allgemeinheit Tausende kostet.
Oder zahlen sie die eventuell anfallende Behandlung selbst? Fahren Sie Motorrad ohne Helm? Ist ihr Auto unversichert und sie fahren ohne Gurt? Gehen sie bei Rot über die Ampel ohne zu schauen? Können sie dann ja, ist ja ihr Leben und ihr Kopf.
18.10.2011, Jens Müller-Storz

Neu gekaufte Fahrrädern entsprechen nicht der StVO
In Deutschland entsprechen der überwiegende Teil der neu gekauften Fahrrädern nicht der Straßenverkehrsordnung. Sie haben kein Licht, kein Schutzblech, keine Reflektoren usw. Ein kleiner Anhänger oder ein Aufkleber weisen darauf hin, dass diese Fahrräder nicht im öffentlichen Straßenverkehr benutzt werden dürfen. Trotzdem fährt Jedermann und jedes Kind mit solchen Fahrrädern. Bei Verkehrskontrollen gibt es dann eine mündliche Verwarnung. Selbstverständlich bezahlt keine Versicherung einen Schaden, der dadurch entsteht, dass ein solches Fahrrad auf der Straße benutzt wurde. Solange man so etwas duldet brauchen wir nicht über Helme zu diskutieren.
20.10.2011, Marco Schneider

Radhelmpflicht und Fahrradzähler
Schulpflicht, Versicherungspflicht, Meldepflicht, Unterhaltspflicht. Anschnallpflicht, Winterreifepflicht, Motorradhelmpflicht. Un jetzt noch d Radhelmpflicht. Klar, dass des widder johrelang Palaver usslöst bi de Litt, de Fachlitt, de Politiker. Un ei Statistik nooch de ander wurd ins Feld g’führt. D Chirurge hen ihri Zahle (übers Schädel-Hirn-Trauma) un de Algemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) het sini. D Polizei lamentiert, wahrschiins mit Recht, sie könnt’ so n-ä Fahrradhelmpflicht im Läbe nit kontrolliere. Kei Personal. De ADFC sagt, wahrschiins mit Recht, d Radweg sin z schmal oder überfüllt oder s git z wenig. Friiburg isch erscht vor ä paar Dääg mit eme Priis als „fahrradfreundliche Kommune“ uss’zeichnet wore;  het aber die höchscht’ Quote vun Verletzte bi Verkehrsunfäll’ mit Radfahrer. Des passt jetze widder gar nit zamme, wie viel im Läbe halt. Un s Schönschte: D Stadt bekummt ä Fahrradzähler als Zertifikat für ihri Fahrradfreundlichkeit. Der stellt dennoo fescht, wievieli Radfahrer in Friiburg strample (nachts d meischte ohni Licht). Tausendi verabrede sich jetze zu kilometerlange Radkolonne, wo zwanzig Mol am Dag fürschi un hinterschi an dem Ding vorbei jäschte, un des G’schtell zählt un zählt un Friiburg het s nächscht Johr d meischte Fahrradfahrer weltwitt. Meh als China, Holland un Belgie zamme. Un ihr were sähne, mit dem Zähler git’s dennoo (statistisch gsähne) fascht kei Unfäll meh mit Radfahrer. Was zählt im Läbe, isch Statistik. Un die kammer bekanntlich verwende, wie mr s grad brucht.
3.11.2011, Stefan Pflaum      


Fahrradfahrer atmen mehr Autoabgas-Rußpartikel ein als Fußgängern

Nach einer Studie findet sich in den Lungen von Fahrradfahrern eine deutliche höhere Konzentration an von Autoabgasen stammenden Rußpartikeln als bei Fußgängern. Wer in größeren Städten mit dem Fahrrad fährt, setzt sich bekanntlich einem höheren Risiko. Fahrradfahrer sind im Kampf auf den Straßen, der auch durch Unaufmerksamkeit gezeichnet ist, nicht nur durch Unfälle vor allem mit Autofahrern gefährdet, sie atmen auch stärker als alle anderen Personengruppen die Abgase ein. Das bestätigt eine neue Studie von Wissenschaftlern der London School of Medicine, die auf dem Jahrestreffen der der European Respiratory Society vorgestellt wurde.
Alles vom 3.10.2011 bitte lesen auf
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35560/1.html

 

Eine halbe Million zusätzliche und seniorengesteuerte E-Bikes in 2014

Am Dreisamuferweg zwischen Sandfang und SC-Stadion gibts viele Bäume. Sie wachsen zwischen dem Radweg und der Dreisam - mit Ausnahme eines Baumes, der zwischen zwei sich teilenden Fahrspuren gedeiht. Und genau dieser Baum stand einem älteren Herrn "im Weg": Er prallte auf den Baum, stürzte und verletzte sich. Sicher fuhr er zu schnell, was umso mehr erstaunte, da er stadtauswärts, also bergauf unterwegs war. Die Erklärung: Das neue E-Bike verlieh ihm eine hohe, aber leider nicht mehr beherrschbare Geschwindigkeit.
Zwei Tage später kommt eine ältere Dame so rasant an der Dreisam daher, dass sie die Kurve zur Brücke zwischen Golfplatz und Brunnensteg am Ebneter Wasserwerk nicht mehr "kriegt" und mitsamt E-Bike geradeaus übers Geländer fliegt - schlimm für Knochen wie Pedelec. Diesen Unfällen werden  weitere folgen, E-Bikes sind "Zweiräder mit elektrischem Rückenwind".

In 2010 sind laut Zweiradindustrieverband (ZIV) 200.000 E-Bikes und Pedelecs verkauft worden und für 2011 rechnet die Branche mit 305.000 Verkäufen. Für 2014 liegt die Verkaufsprognose für Deutschland über 1.000.000 E-Bikes. Elektrisch betriebene Fahrräder sind in nur zwei Jahren vom Nischen- zum Trendprodukt avanciert.
42 % der deutschen Käufer von Elektrofahrrädern sind heute über 65 Jahre alt, sagt Adrianus Roest, Deutschland-Manager von Europas zweitgrößtem Fahrradhändler Biretco. Und nur 8,4 % seiner Kunden sind jünger als 40 Jahre.
Fazit: Es werden immer mehr E-Bikes mit immer älteren FahrerInnen unterwegs sein. Bezogen auf die obige Prognose werden in 2014 eine halbe Million zusätzliche und seniorengesteuerte E-Bikes unsere Fahrradwege und Strassen befahren. Was eigentlich zu begrüßen ist, denn Fahrradfahren ist gesund. Nur,die Pedelecs fahren auf Kopfdruck 50 km/h und sind schwer. Viele Fragen tun sich auf: Verkraftet der Dreisamuferweg zusätzlich zu Fußgängern, Inlinern, Skatern und Radlern auch noch E-Biker? Warum behandelt man E-Bikes nicht generell wie Mopeds (Verkehrsweg, Versicherung)? Sollten nicht  gerade Senioren einer Fahrschulung zustimmen - auch im Hinblick auf folgende Werbung: "Auch wenn Sie seit langem nicht mehr Fahrradfahren können, das E-Bike bringt Sie aufs Velo".
Übrigens: 83 % des Stroms, das ein E-Bike verfährt, stammt aus nicht-erneuerbaren Ressourcen wie Atom- und Kohlekraftwerken. E-Bike-Fahren hat demnach nichts zu tun mit Energiewende bzw. Nachhaltigkeit, normales Fahrradfahren hingegen sehr viel.

http://www.ziv-zweirad.de/
http://www.biretco.de
Unterscheidung: Pedelec, Speed-Pedelec und E-Bike >E-Bike

 

 

Fahrradabstellplätze in Freiburg - bei Neubauten Pflicht

Bei Neubauten oder größeren Umbauten muss, je nach Größe des Gebäudes, eine bestimmte Anzahl von Stammabstellplätzen (für Bewohner) oder Besucherabstellplätzen angelegt werden: Pro 30 Quadratmeter Wohnfläche ist ein Radabstellplatz nötig; bei Bürogebäuden kommt ein Platz auf 70 Quadratmeter Nutzfläche.
Alles vom 26.7.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/radparken-soll-einfach-und-sicher-werden--47822419.html


 

Kritik an der Kritik: Fehlende Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern

14 Städte und Kreise hat das Land hinsichtlich des Radverkehres untersucht. Dass Freiburg mehrheitlich positiv rezipiert wird, dürfte nicht verwundern. Aber, siehe da, es gibt auch Kritik:Lange Wartezeiten an den Ampeln, zu wenig breite Fahrradwege und fehlende Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern im Nahverkehr. Letzteres gibt uns wiederum die Möglichkeit, Kritik zu üben - und zwar an den Verfassern der Studie. Denn: Wie bitte soll das in Freiburg funktionieren? Niemand hat etwas dagegen, wenn in einer fast leeren Straßenbahn mal ein Rad mit Plattfuß transportiert wird. Für eine dauerhafte Mitnahme fehlt aber schlichtweg der Platz. Bevor es nicht Sitzplätze für (fast) alle gibt, müssen die Velos halt weiter draußen radeln. Es sei denn, man beschließt, Mütter mit ihren Kinderwagen aus der Straßenbahn zu verbannen. Wollen wir das?
Nils Kickert, 9.12.2010, www.stadtkurier.de

 

In 2009 gab es 632 Fahrradunfälle, auch mit Geisterradlern

Geisterradler-Aufschrift auf Fahrradweg in Freiburg am 1.10.2010  Geisterradler-Aufschrift auf Fahrradweg in Freiburg am 1.10.2010

Mit Hilfe von Stichproben hat das Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung für die Stadt Freiburg und die Polizeidirektion in einer aktuellen Untersuchung die Radverkehrssicherheit analysiert. In den Fragebögen gaben 90 Prozent der Fahrradfahrer zu, den Radweg entgegen der vorgeschriebenen Richtung zu benutzen. Um diese Geisterradler zum Umlenken zu bewegen, warnt die Stadt seit neustem mit Hinweisen auf dem Asphalt.
Alles vom 1.10.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/geisterradler-nehmen-warnhinweise-kaum-wahr--35920698.html

Radsportinteressengemeinschaft RIG erweitert Angebot - auch Handicapsport

Mit der Weiterentwicklung der Radsportinteressengemeinschaft (RIG) Freiburg hat sich die Hauptversammlung des Radsportvereins beschäftigt. Dazu wurde ein Team gebildet. Die Formalien einer Hauptversammlung scheinen die Mitglieder nicht so sehr zu interessieren, sie steigen lieber aufs Rad. So kamen nur 26 der insgesamt 167 Vereinsmitglieder in den "Deutschen Kaiser" an der Günterstalstraße. Der Vorsitzende Hans-Peter Schneider stellte dar, dass die RIG aufgrund ihrer breit gefächerten Aktivitäten – vom Straßensport über Mountain Bike und Breitensport bis hin zum Handicapsport – durchaus ein attraktiver Verein ist. Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial. Daher wurde ein Team, bestehend aus ihm selbst, Achim Moll (Fachwart Handicapsport) und Jürgen Pöhlitz (Fachwart MTB Marathon) benannt. Hans-Peter Schneider und Achim Moll haben sich dafür zu Vereinsmanagern ausbilden lassen.
Von den Fachwarten der Abteilungen wurde außer einem Rückblick auf das vergangene Jahr ein kurzer Ausblick auf die Saison gegeben. So werden die Straßenradportler auch in diesem Jahr wieder bei den Jedermann-Rennen, Radmarathons sowie verstärkt auch Lizenzrennen präsent sein. In den Wintermonaten sind die Mitglieder der RIG Freiburg außerdem bei diversen Langlaufrennen gestartet. Die Mountainbike-Abteilung will in der Jugendarbeit weiter Schwerpunkte setzen. Die Elite-Lizenzfahrer werden wie in der vergangenen Saison bei zahlreichen MTB-Rennen an den Start gehen.
Am 10. und 11. Juli wird die RIG Freiburg bereits zum 16. Mal das Mountainbike-Rennen im Rahmen der beiden Rennserien "Kids-Cup" und "Täler-Cup" ausrichten. An diesem Wochenende werden zusätzlich die 10. Freiburger Mountainbike-Schülermeisterschaften für 9- bis 14-Jährige ausgerichtet.

13.2.2010, RIG

 

Radeln ohne Licht: Das sind keine mündigen Bürger Herr Graf hält es für ein "Unerträgliches Maß an Polizeipräsenz", wenn gegen die leider häufig in der Dunkelheit ohne Licht radelnden Fahrradfahrer vorgegangen wird.

Ich fahre tagtäglich mit dem Fahrrad von Bad Krozingen nach Freiburg zur Arbeit. Morgens und abends ist es im Winter leider dunkel, und so muss man mit Licht fahren. Mir völlig unverständlich fahren einige Radfahrer sogar an Stellen ohne Straßenbeleuchtung ohne Licht. Ich selbst fahre selbstverständlich mit Licht und kann diese Blindgänger meist im letzten Moment erkennen. Einige Zusammenstöße konnte ich tatsächlich nur im letzten Moment verhindern. Diese Menschen halte ich für unverantwortliche Zeitgenossen und nicht für "mündige Bürger". Es ist mir persönlich egal, wenn diese Menschen ihr eigenes Leben gefährden. Aber diese "Dunkelradler" gefährden leider auch andere Menschen, und das finde ich nicht lustig. Von "überzogener Abschreckung und Bestrafung mündiger Bürger" kann nach meiner Meinung hier nicht die Rede sein, denn meines Erachtens müsste ein solches Verhalten mit einem wesentlich höheren Bußgeld geahndet werden. Leider wird viel zu wenig kontrolliert. Ich würde mir wünschen, dass öfters eine solche Polizeipräsenz gegen Radfahrer ohne Licht, eingesetzt würde.  
BZ-Leserbrief vom 4.1.2010 von Jürgen Zipfel, Bad Krozingen

 

Fahrrad-Abwrackprämie: Riesiges wirtschaftliches Potenzial

Laut Ihrer Darstellung gab es im Jahr 2008 in Deutschland 70 Millionen Fahrräder (das entspricht zirka 80 Prozent der Einwohner oder Haushalte?), zwanzig Jahre zuvor hatten nur 70 Prozent ein Rad. Die Differenz von zehn Prozent entspricht also ungefähr acht bis zehn Millionen Rädern, die demnach seit 1988 gekauft wurden. Wenn ich richtig rechne, sind also etwa 60 Millionen Fahrräder älter als 20 Jahre. Schade, dass den Regierenden diese mögliche riesige Konjunkturankurbelung noch nicht in den Sinn gekommen ist, liegt hier doch eine riesiges wirtschaftliches Potenzial brach.
Wie viele kleine und mittlere Unternehmen könnten davon profitieren, wenn die Regierung eine Abwrackprämie von 20 Prozent des Neuwertes (entsprechend dem Maßstab bei den Autos), also rund 200 Euro für jedes zu verschrottende Altrad leisten würde. Und dazu sollte man Käufer/-innen noch mit auf den Weg geben, dass sie/er für jeden zur Arbeit gefahrenen Kilometer steuerlich 50 Cent absetzen können! Da würde sich die Umwelt aber freuen, vielleicht auch die Krankenkassen?!
BZ-Leserbrief vom 19.6.2009 von Wolfgang Lublow, Ehrenkirchen

 

Naturerlebnis mit dem E-Bike: Tankstellen, Tourennetz

Auch das Waldkurbad am Möslepark ist seit kurzem eine kostenfreie E-Bike-Tankstelle. Paul Busse, Inhaber des Waldkurbades (links) und Peter Pimpl, Geschäftsführer der Fa. extra­tour mit einem E-Bike der Marke Flyer, betrachten hier eine Karte „Naturparkerlebnis E-Bike“.        Foto: Gisela Heizler-Ries

Elektrofahrräder sind in Holland und der Schweiz schon lange verbreitet und erobern mit neuen Motor- und Akkutechnologien jetzt auch sprung­haft die Ferienregion Hochschwarzwald und Freiburg. Und das mit Recht, denn ein E-Bike bietet Radspaß für alle, Steigungen verlieren ihre Schrecken, Entfernungen schrumpfen und der Spaß-Faktor steigt. Ohne Mühe werden Erhebungen überwunden und die Tour wird zu einem Genuss mit purem Land­schaftserlebnis auf der Schokoladenseite des Radfahrens. Im gesamten Gebiet des Schwarzwaldes, der Region Feldberg/Belchen und dem Rheintal stehen immerhin ein Wegenetz mit über 700 km E-Bike tauglichen Strecken zur Verfügung und die Wege verbinden die schönsten Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten der Region. Doch wer sein Elektrofahrrad nicht nur auf Kurzstrecken sondern für Überlandstrecken nutzen will, kommt schnell auf einige zig km Fahrleistung. Unterwegs muss dann der Akku geladen oder getauscht werden. Doch auch dies ist mittlerweile kein Problem mehr, denn das E-Bike-Tourennetz im Schwarzwald ist mit vier Service-Stationen, 30 Ver­leihstationen mit Möglichkeiten des Akkuwechsels und 18 reinen Akku-Ladestationen bereits optimal erschlossen. Auch das Waldkurbad am Möslepark ermöglicht seit kurzem jedem Elektroradfahrer an sieben Tagen in der Woche zwischen 9.00 und 23.00 Uhr seinen Akku während des Besuchs der Sauna- und Dampfbadelandschaft kostenfrei aufzuladen. Auch Akkus zum Wechseln bietet Paul Busse seit einiger Zeit an, nähere Infos unter Tel 0761 / 7 75 70.

Die Fa. extratour am Schwabentorring in Freiburg bietet Flyer-E-Bikes zum Verleih an sowie eine Akku-Lade- und Tauschstation und technischen Service, Tel 0761 / 28 67 33, www.extratour-freiburg.de  . Hier und in vielen Tourist-Info-Centern gibt es auch die Karte Naturparkerlebnis E-Bike mit allen Verleih-, Akkuwechsel- und Service-Stationen. Näheres  auch unter www.e-bike-schwarzwald.de.

Gisela Heizler-Ries, 11.6.2009, www.dreisamtaeler.de

 

 

Elektro-Bike „Flyer“ im Hochschwarzwald getestet

Bei strahlendem Sonnenschein startete eine Gruppe von etwa 40 Fahrern, angeführt von dem Tourguide der Hochschwarz­wald Tourismus GmbH, Karin Findling, vom Kurhaus Titisee zum Raimartihof, Feldsee. Mit einem Begleitfahrzeug der Firma Hirth, besetzt von Egon Hirth und der Firma „Flyer“, welche die Räder für das Kick off zur Verfügung gestellt haben, konnten eventuelle Fragen oder Schwierigkeiten sofort behoben werden. Mit dabei im Radler-Tross, die beiden Schauspieler Dorkas Kiefer und Timothy Peach. Timothy Peach fuhr die Tour im Radtrikot des Schwarzwaldes. Auf dem Raimartihof erwartete die Gruppe Musik, Vesper und Gemütlichkeit. Thorsten Rudolph, Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH, der selber auch das E-Bike auf der Strecke testete, begrüßte die Teilnehmer am Raimartihof. Unter der prominenten Truppe waren auch u.a.  Alexander Kuckes, Bür­ger­meister der Gemeinde Eisenbach, Axel Rauch, Geschäftsführer Todtnauer Ferienland und Sascha Hotz, Schwarzwald Tourismus GmbH. Alle E-Bike Fahrer waren sich einig: „Der Spaß-Faktor ist enorm, das E-Bike ist naturschonend und abgasfrei und es ist ein tolles neues Angebot im Hochschwarzwald, das sicherlich auch viele Gäste begeistert!“
28.5.2009, www.dreisamtaeler.de

Abwrackprämie: 5 Mrd für Autos - nur 10 Mio für Leihräder

Die Badische Zeitung berichtet, dass Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee beabsichtige, für Leihfahrräder sage und schreibe zehn Millionen Euro bereitzustellen. Diese Initiative "soll Bürgern ermöglichen, öfter auf das Auto zu verzichten". Das sind die wahren Relationen im Kampf gegen die Wirtschafts- und Klimakrise: Mehr als fünf Milliarden Euro über die sogenannte Abwrackprämie für neue Autos und zehn Millionen Euro für Leihfahrräder. Die Frage, ab wann und wo ich solch ein Fahrrad leihen kann, blieb offen. Schade nur, dass sich das Verkehrsministerium nicht zu einer Abwrackprämie für Fahrräder durchringen konnte. Dann hätte es eine minimale Chance gegeben, dass auf den verschiedenen öffentlichen Abstellplätzen die platten und verrosteten Fahrradteile endlich "prämiert" und entsorgt werden. Meine Empfehlung: Den Kampf gegen die Wirtschafts- und Klimakrise nachhaltig anpacken: 2500 Euro für jeden Autobesitzer, der auf sein Auto verzichtet und für mindestens ein Jahr aufs Fahrrad umsteigt.
BZ-Leserbrief vom 2.5.2009 von Folkmar Biniarz, Freiburg

Hans-Peter Schneider folgt Wolfgang Ebersbach bei RIG Freiburg

26 der 167 Mitglieder des Radsportvereins "RIG Freiburg" (Radsport-Interessengemeinschaft) sind zur Jahreshauptversammlung in den "Deutschen Kaiser" an der Günterstalstraße gekommen. Sie wählten einstimmig Hans-Peter Schneider als Nachfolger des Vorsitzenden Wolfgang Ebersbach, der das Amt nach sechs Jahren aus familiären Gründen aufgab. Der RIG Freiburg bleibt Ebersbach, der eine humorvolle Rückschau auf seine Amtszeit hielt, jedoch weiterhin erhalten: einerseits als aktiver Fahrer, andererseits als Fachwart der Mountainbike-Abteilung sowie als Cheforganisator des jährlichen Mountainbike-Rennens. Der 51-jährige Hans-Peter Schneider verbindet als aktiver Mountainbiker und Straßenfahrer die beiden Bereiche der RIG Freiburg. Die beiden wichtigsten Anliegen sind dabei für ihn die Intensivierung der Jugendarbeit sowie der zunehmende Ausbau des Lizenzsports. Bei den Berichten der Fachwarte wurde unter anderem auf das 2008 neu gegründete Damenteam hingewiesen. Achim Moll wird nach der Beendung seiner aktiven Rennfahrerkarriere der Handicap-Radsportler der RIG Freiburg weiterhin als Fachwart zur Verfügung stehen – mit dem Ziel, diesen Bereich in der RIG weiter auszubauen.

Wahlergebnisse: Präsident Fritz Sütterlin (wie bisher), Vorsitzender Hans-Peter Schneider (für Wolfgang Ebersbach), stellvertretender Vorsitzender Thomas Billmeir, Geschäftsführer Uwe Nedela (beide wie bisher), Schriftführer Achim Moll (für Diana Ebersbach), Beisitzer Jürgen Pöhlitz, Kassenprüfer Eckart Schultze und Karl-Heinz Engler, Hallentrainer Heinz Kupper, Fachwart Mountainbike Wolfgang Ebersbach, Fachwart Handicapradsport Achim Moll, Fachwart Straßenradsport Thomas Gad, Trainingsverantwortlicher Straße Jan Wallauer (alle wie bisher), Damenabteilung Straße: Meike Bauer und stellvertretend Jasmin Wanschura (neu geschaffene Vereinsposten).
Ehrungen: Tatjana Dold (MTB), Thorsten Goliasch (Tandempilot Handicapradsport) sowie Tobias Graf (Handicapradsport) für ihre herausragenden Erfolge.
Termine: Am 4. und 5. Juli wird die RIG Freiburg das Mountainbikerennen im Rahmen der Rennserien "Kids-Cup" und "Täler-Cup" ausrichten. An diesem Wochenende werden zudem die 9. Freiburger Mountainbike-Schülermeisterschaften für 9- bis 14-Jährige ausgerichtet.

13.2.2009 RIG Freiburg

 

Freiburg krimminellste Stadt in BW - nicht nur bei Fahrraddiebstahl

Bächle, Gässle, Achtele, Münster – Freiburg hat einen hohen Niedlichkeitsfaktor als Wohlfühlstadt und Öko-Kapitale. Eine Statistik spricht da aber eine ganz andere Sprache: Freiburg ist die kriminellste Stadt in Baden-Württemberg. Seit Jahren liegt Freiburg bei der Zahl der Straftaten im Verhältnis zur Einwohnerzahl an der Spitze. Warum dies so ist, auf diese Frage finden selbst Experten keine eindeutigen Antworten. ....
Alles von Joachim Röderer vom 28.12.2008 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/idylle-mit-dunklen-seiten

 

Littenweiler Fahrradeck 10 Jahre

Christian Fünfgeld, Inhaber des Littenweiler Fahrradeck in der Sudentenstraße 22, feiert im September das 10-jährige Jubiläum seines Ladengeschäftes.

„Service rund ums Rad“ bietet Christian Fünfgeld, Inhaber des Littenweiler Fahrradecks, nun bereits sei 10 Jahren. Foto: Gisela Heizler-Ries

Neben einer großen Auswahl an Neufahrrädern aller Art werden hier auch Ersatzteile rund ums Rad, sämtliches Zubehör wie Helme, Schlösser, Fahrradkörbe, Lichtzubehör, Reifen und vieles mehr angeboten. Reparaturen werden gründlich und gewissenhaft ausgeführt und schon immer gibt es den Service "morgens bringen - abends abholen". Auch Gebrauchtfahrräder sind immer im Lager und wer tage- oder wochenweise ein Leihfahrrad braucht, bekommt auch dieses zur Verfügung gestellt. Das Littenweiler Fahrradeck hat sich in Littenweiler fest etabliert und der freundliche und kompetente Service wird allseits sehr geschätzt. Auch der alljährliche Fahrrad-Aktionstag, den das Littenweiler Fahrradeck in Zusammenarbeit mit dem Bauernmarkt-Verein veranstaltet, bereichert das Stadtteilgeschehen. Doch auch über die Stadtteilgrenzen ist Christian Fünfgeld aktiv. So bietet er alljährlich zum Ende der Sommerzeit gemeinsam mit den Freien Wählern in Ebnet die Aktion "Sicheres Fahrrad" an. Beim kostenlosen Fahrrad-Check in der Werkstatt des 1. Vorsitzenden Christian Hagenberger, werden kleine Reparaturen vor Ort erledigt und die Freien Wähler finanzieren die Reparatur der Fahrradbeleuchtung an Kinderrädern. Und als SC-Freiburg Fan hat sich Christian Fünfgeld vor kurzem mit dem Team des Littenweiler Fahrradeck in die Liste der Förderer der Freiburger Fußballschule eingetragen, um deren Förderung regionaler Fußballtalente zu unterstützen. Als besonderen Service bietet das Littenweiler Fahrradeck, als einziges Fahrradgeschäft in Freiburg, die Fahrrad-Codierung an. Dabei wird eine Nummer, die sich nach den Initialen und dem Wohnort des Fahrradinhabers orientiert, in den Fahrradrahmen gestanzt. Falls das Fahrrad nach einem Diebstahl wieder aufgefunden wird, kann die Polizei es anhand der Nummer seinem Besitzer zuordnen. Christian Fünfgeld möchte sein 10-jähriges Jubiläum natürlich mit tollen Angeboten feiern. Im ganzen Jubiläumsmonat September gibt es daher auf jedes Neufahrrad 10 % Rabatt und in jeder Woche wird ein weiteres aktuelles Angebot präsentiert.
Gisela Heitzler-Ries, 11.9.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Und wer hat’s erfunden? Radfahren in Weltstädten

Freiburg gehört globusweit zu den herausragenden Fahrradstädten. Der Siegeszug der Radler verläuft ungebremst und ist durch nichts aufzuhalten, weder durch Einbahnstraßen, Radabstellverbote und schon gar nicht durch rote Ampeln. Wer sich im Urlaub ein wenig umgeschaut hat, der muss allerdings zugeben: Andere Städte holen auf. In Budapest gibt es jetzt sogar Radwege, von autofahrenden Zynikern "Todesstreifen" getauft. Auch Paris genießt bislang eher Renommée als Stadt der Liebe denn als Stadt des Rades. Das soll sich ändern. Drum hat der Bürgermeister dort auch eine "Fête du Vélo" ausgerufen, um angesichts des Verkehrsinfarktes den Pariserinnen und Parisern die Liebe zum Rad einzuimpfen. Zudem verfügt die Stadt seit vorigem Jahr über ein engmaschiges Netz an Stationen, wo man mit einer Magnetkarte gegen Gebühr Räder ausleihen und an beliebiger Stelle wieder abliefern kann. Auch Touristen, die genug Mut und eine Reiseunfallversicherung besitzen, radeln so von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Viele fahrradmäßig unterentwickelte Weltstädte haben das Pariser Modell inzwischen übernommen. Irgendwie kommt einem das ja bekannt vor: einfach ein Rad nehmen, aufsitzen, losdüsen und das Fahrrad wieder abstellen, wo’s grad passt — dieses System, allerdings ohne Magnetkarte und Mietgebühr, gibt’s laut Polizeistatistik in Freiburg schon ganz, ganz lange.
Joachim Röderer, 4.9.2008, Münstereck

 

Ich will gehen, schauen, schlendern können

Radler sollten in der Innenstadt mehr Rücksicht nehmen ("Viele Radler, viele Probleme" , BZ vom 27. August).

Wenn Herr Burger vom ADFC mit der Abkehr "vom Schubladendenken" meint, dass Radfahrer eine bereits meist dicht bevölkerte Innenstadt durchkreuzen sollten, weil ja sowieso die Straßenbahn und viel zu viel Anliefer(?)-Autoverkehr bereits übers Pflaster rollen, dann fehlt mir dafür jegliches Verständnis. Als Fußgänger in der City will ich gehen, schlendern, schauen, auch hasten können — auf jeden Fall möglichst unbelästigt von Blech und Stahl. Auch wenn es etliche Radler nicht wahrhaben wollen: Das Rumgekurve um die Menschen herum, Kinder und ältere Bürger zudem, der ständige Blick nach hinten, ob da jemand gerade seinen Weg frei fordern will, gleich ob Raser oder nicht — das nervt. Für mich erlebe ich das friedliche Miteinander von Fußgängern und Radfahrern auf Gehsteigen allzu oft als bloße Mär. Offenbar fühlen sich Herr Burger und seine Anhänger ganz selbstverständlich als die besseren Verkehrsteilnehmer. Ich meine, sein Rad 100 bis maximal 200 Meter schieben zu müssen, die KaJo entlang, ist nicht zu viel verlangt. Ich kann nur hoffen, dass die Stadtverwaltung da nicht einknickt gegenüber solchen scheinökologischen Forderungen und statt dessen eher die Ausweitung der Fußgängerzonen ohne Radler im Sinne hat.
BZ-Leserbrief vom 3.9.2008 von Hansjörg Malcowszki, Sölden

Podiumsdiskussion im BZ-Haus zu Radfahr-Unfällen

Heiß diskutiert wird in Freiburg derzeit das Thema Radfahren — auch, weil die Verkehrspolizei kürzlich mit einer "sehr problematischen" Statistik an die Öffentlichkeit ging, die, so ihr Chef Daniel Ruß, alarmierend ist: 2007 wurden 579 Radunfälle registriert, 100 mehr als fünf Jahre zuvor; dabei wurden in 513 Fällen Radler verletzt. "Das ist eine Entwicklung, die wir so nicht mehr hinnehmen wollen und können" , sagte Ruß bei einer von BZ-Redakteur Joachim Röderer moderierten Podiumsdiskussion im BZ-Haus. Als Ursache hat Ruß vor allem das "halsbrecherische Verhalten" vieler Radler ausgemachte. Mit dem Leiter der Verkehrspolizei diskutierten am Donnerstagabend Johannes Bruns vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), der Verkehrspsychologen Jürgen Schmitz und Fernando Schüber, ehemals Radkurier und heute Anbieter von Stadtführungen per Rad. Die vier Experten debattierten nicht nur untereinander, das Publikum, gespalten in Radsympathisanten und -kritiker, debattierte vielmehr leidenschaftlich mit. Die Freiburger Radler teilte Ruß in drei Kategorien ein: Neben denen, die sich im Verkehr korrekt verhielten, gebe es eine Gruppe, die sich leichtfertig und "in Unkenntnis" über Regeln hinwegsetze, ohne an die Konsequenzen zu denken, sowie echte "Verkehrsrowdys" . Verstöße wie in Freiburg habe er in seiner Zeit als Polizist in der Radstadt Münster nicht erlebt. Allerdings geißelte Ruß nicht nur die Radlerinnen und Radler, sondern forderte auch bauliche Veränderungen. Sein Versprechen: "Wir wollen Strecken mit vielen Unfällen unter die Lupe nehmen." Um die Zahl der Unfälle zu vermindern, kündigte er auch mehr Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit sowie vermehrte Verkehrskontrollen an.
Psychologe Schmitz vertrat die Ansicht, dass nur Sanktionen das Verhalten der Radler änderten. Das Problem: Mehr Kontrolle kosteten mehr Geld und erforderten mehr Personal. Das, räumte Ruß ein, habe man nicht. "Eine massive Erhöhung ist sicher nicht möglich, aber Prioritäten verlagern geht schon." Schüber führte die Schweiz in Sachen Sanktionen als Vorbild an, dort seien Ordnungsgelder extrem hoch und Räder hätten Nummernschilder, mit denen Verkehrssünder identifiziert werden könnten. Bruns glaubte, dass nur 20 Prozent der Unfälle auf das Verhalten, aber 80 Prozent auf mangelnde technische Vorkehrungen zurückzuführen seien. Diese gelte es denn auch zu verbessern. Seine Forderung an die Stadt (von der leider kein Vertreter aufs Podium eingeladen worden war): "Anforderungsampeln" abschaffen (im Volksmund werden diese Anlagen, bei denen der Radler einen Knopf drücken muss, damit die Ampel auf Grün schaltet, "Bettelampeln" genannt), Ampelphasen an Radler anpassen und eine Qualitätssicherung für Verkehrsanlagen einführen. Da diese oft mangelhaft seien, könnten Radler auf vielen Freiburger Straßen gar nicht legal fahren.
Frank Zimmermann , 5.4.208, BZ


 

Fahrradhauptstadt Münster: Aktionen der Polizei gegen Unfälle

Auch Münster, noch vor Freiburg die Fahrradhauptstadt in Deutschland, quält sich mit hohen Unfallzahlen von Radfahrern. Was unternimmt die Polizei? Diese Frage beantwortete Udo Weiss, der Leiter der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium Münster, im Interview mit Joachim Röderer.

BZ: Herr Weiss, wie sieht die Unfallstatistik in Münster aus?
Udo Weiss: Wir konnten im vergangenen Jahr den günstigsten Wert seit dem Jahr 2003 erreichen. Das liegt auch daran, dass wir in der zweiten Jahreshälfte eine große Sicherheitskampagne für alle Verkehrsteilnehmer gestartet haben. Dabei legen wir stets Wert darauf, dass es nicht zu einer Polarisierung und damit Stigmatisierung zwischen Radfahrern und Autofahrern kommt. Dies dient nicht der Sache und ist auch falsch. Im Jahr 2007 hatten wir 639 verletzte Fahrradfahrer. 223 Verkehrsunfälle ereigneten sich ohne jede Kraftfahrzeugbeteiligung — das heißt in der Begegnung Radfahrer gegen Radfahrer oder Radfahrer gegen Fußgänger, die auch schwere Verletzungen nach sich zogen. Andererseits stellen auch schnell fahrende und falsch abbiegende Autofahrer ein Problem dar.
BZ: Auf welchen Erkenntnissen fußt Ihre Kampagne?
Weiss: Man muss deutlich machen: Es gibt nicht den einen Buhmann. Sondern es gibt Zusammenhänge im Systemgeflecht Verkehr und einen multikausalen Ansatz. Entscheidend ist hierbei die Frage der Normenakzeptanz und Normen-einhaltung. Viele Radfahrer halten sich nicht an die Regeln, fahren etwa auf dem Radweg in falscher Richtung oder halten an roten Ampeln nicht an. Wir haben im vergangenen Jahr allein 1200 Rotlichtverstöße festgestellt. Mehr als ein Drittel der Alkoholunfälle mit Verletzten sind von Radfahrern verursacht worden. Deswegen haben wir nach umfangreicher Unfallanalyse eine Sicherheitsoffensive gestartet. Bis Mitte des Jahres 2007 hatten wir noch eine Zunahme um 15 Prozent der Unfälle mit Verletzten, am Ende des Jahres hatten wir einen Rückgang von 1,6 Prozent. Das heißt: Bis Mitte des Jahres hatten wir noch 103 Verletzte mehr als im Jahr davor und in der zweiten Jahreshälfte 130 weniger. Die Aktion zeigt Wirkung.
BZ: Was haben Sie konkret getan?
Weiss: Nach einer umfangreichen Analyse haben wir Aktionsprogramme gestartet, die wir quer durch Münster immer unter ein Motto stellen. Die Aktionen dauern zwei bis drei Wochen. Wir setzen dabei gezielt 50 zusätzliche Kolleginnen und Kollegen ein. Vor Beginn jeder Aktion laden wir die Medien an einen Unfallknotenpunkt ein und erklären genau, was wir vorhaben. Die Schwerpunktkontrollen betreffen alle Verkehrsteilnehmer. Permanent werden die Ergebnisse über die Medien kommuniziert. Wir erzeugen einen flächendeckenden Überwachungsdruck, erhöhen die Kontrollintensität und haben so schon 20 000 Anzeigen, Verwarnungen oder Strafbefehle ausgesprochen. Wir merken deutlich, dass sich etwas verändert: Früher, so sagen die Kollegen, hatte es einen Radfahrer nicht gestört, nachts ohne Licht an einem Streifenwagen vorbeizufahren. Das passiert heute nicht mehr.
BZ: Was passiert darüber hinaus?
Weiss: Wir sind unter anderem mit der Stadt eine Ordnungspartnerschaft eingegangen, haben Risikobereiche definiert, ein wirkungsorientiertes Controlling aufgelegt, betreiben viel Aufklärungs- und Präventionsarbeit, auch an den Schulen. Wir haben 7000 Schüler und 3400 Eltern erreicht. Und wir haben 1300 Briefe an Eltern von Schülern verschickt, an deren Fahrrad wir Mängel festgestellt hatten. Dabei befolgen die Kinder die Regeln viel eher als die Verkehrsteilnehmer, die einen Führerschein haben. Gerade in Städten, in denen es ein hohes intellektuelles Potenzial gibt, meinen einige: "Ich bin ein erwachsener Mensch, ich kann alles selbst steuern, alles überblicken — ich kann für mich selbst entscheiden, ob ich mich an die Verkehrsregeln halte oder nicht." Nun, das haben die insgesamt 1545 Verletzten, die wir im vergangenen Jahr hatten, frühmorgens auch gesagt. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für unsere Aktion liegt laut einer externen Umfrage bei 81 Prozent. Fahrradfreundliche Stadt heißt nicht, jeder kann machen, was er will. Die Einhaltung der Verkehrsregeln sichert unseren Lebensraum — und das geht jeden an: Fahrradfahrer, Autofahrer und auch Fußgänger.
5.4.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Rücksichtslose Radler - mehr Rücksicht

Zum Verhalten der Radfahrer und dem Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer. "Radler stehen in der Kritik"

"Spucke auf das Auto"
Ob die Ampel Rot zeigt, die Einbahnstraße in die andere Richtung verläuft und nicht frei gegeben ist, bei Dunkelheit ohne Licht, nebeneinander Fahren und die Ohrstöpsel des iPods in den Watscheln, egal — die Regeln der Straßenverkehrsordnung gelten für Radfahrer scheinbar nicht. Vorfahrtsverletzungen an Kreuzungen und das unabgesicherte Verlassen des Radweges, wenn er denn überhaupt benutzt wird, sind an der Tagesordnung. Die Autofahrer müssen ja aufpassen. Handzeichen geben ist ja sowieso out!
Und die speziellen, in Ganzkörperkondome gekleideten, mit Werbeaufschrift versehenen Hobby- oder Pseudorennfahrer sind noch auffälliger in ihrem Fehlverhalten. Wenn dann ein Autofahrer durch solche Drahteseljongleure in die Pflicht genommen wird, er alle Register zu ziehen hat, dass Schaden abgewendet wird und dabei vielleicht noch eine Hupe benutzt, bekommt er postwendend als Antwort den erhobenen Mittelfinger zu sehen, oder was auch schon geschah, eine volle Ladung Spucke auf das Auto. Tritte oder Schläge gegen das Fahrzeug sind auch nicht selten. Hauptsache, der Radfahrer wehrt sich, denn er ist der schwächere Verkehrsteilnehmer. Nicht alle Radfahrer verhalten sich so, jedoch ein großer Teil, wohl in der Annahme sie hätten als die schwächsten, mobilen Verkehrsteilnehmer ein gewisses Recht darauf. Irrglaube!
BZ-Leserbrief vom 17.3.2008 von Wolfgang Mair, Fahrlehrer, Freiburg

"Als Radfahrer bin ich der Dumme"
Stehen Sie mal eine halbe Stunde am Rotteckring an eine Ampel oder an der Ecke Bismarckallee/Friedrichstraße oder Sundgauaallee/Paduaallee und beobachten Sie, wie oft Autofahrer bei Rot über Ampeln fahren. Ich möchte nicht behaupten, dass dies ein spezielles Problem der Rad- oder Autofahrer ist, sondern ein Mentalitätsproblem aller Verkehrsteilnehmer. Seit Jahren bin ich fast täglich mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs und könnte ein Buch darüber schreiben, wie oft ich schon sehr gefährlichen Situationen ausgesetzt war durch zum Teil kriminelles Fehlverhalten der Autofahrer. Als Radfahrer bin ich grundsätzlich immer der Dumme bei einem Unfall — schuld oder nicht schuld. Die "Green City Freiburg" sollte froh über jeden Radfahrer sein, der sein Rad benützt um zur Arbeit oder zum Einkaufen zu kommen.
BZ-Leserbrief vom 17.3.2008 von Maria Lauble, Freiburg

"Mehr Rücksicht aufeinander"
Sie fahren, wo und wie sie wollen; sie stellen ihr Fahrzeug ab, wo es nicht erlaubt ist, sie behindern andere oder gefährden sie gar; sie fahren bei Rot über Ampeln, sie rasen, sie biegen ab, wo sie nicht dürfen, zeigen vorher den Fahrtrichtungswechsel nicht an und gefährden außerdem die bevorrechtigten Fußgänger und nötigen diese zum Zurückspringen. Sie fahren "einäugig" , sie nehmen die Vorfahrt, sie überholen und halten dabei ungenügenden Abstand. Sie halten sich nicht an Markierungen, sie fahren in verbotene Einfahrten und Einbahnstraßen — ich vergaß, aber das haben die Leser sicherlich längst bemerkt, ich beschreibe das täglich zu beobachtende Verhalten der Autofahrer, die so vorbildlich sind für die Fahrradfahrer. Wie oft habe ich schon Unfälle mit unaufmerksamen Autofahrern vermieden, die sich nicht an das Telefonverbot hielten oder sonst wie abgelenkt waren. Manch heftiges Treten in alle Bremsen hat dem (Un-)Recht des Stärkeren den Vortritt lassen müssen. Kein Vergnügen ist es für Fußgänger und Radfahrer, wenn Autos aus Seitenstraßen an die Einmündung heranrasen. Erschreckend sind die mangelhaften Verkehrsregelkenntnisse mancher Autofahrer, die zum Beispiel meinen, Radfahrer auf die — nicht vorhandenen — Radwege nötigen zu müssen. Um Missverständnissen vorzubeugen, ich bin nicht für völlige Nachsicht gegenüber Fahrradfahrern, zum Beispiel ohne Licht (vorne und hinten in weit sichtbarer Stärke) oder (rücksichtslos) auf Gehwegen, aber die Verhältnismäßigkeit bei Kontrollen zu den wesentlich "stärkeren" Autos muss gewahrt bleiben. Und wann nimmt mal jemand die Motorrollerfahrer, für die es überhaupt keine Regeln zu geben scheint, ins Visier? Ich plädiere für mehr Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer aufeinander, mehr Konzentration auf den Verkehr und nützliche Regeln, und für Tempo 30 auf allen Freiburger Straßen zur Entschleunigung und damit Reduzierung von Gefährdungen.
BZ-Leserbrief vom 17.3.2008 von Axel Vogt, Freiburg

 

Car-Sharing Verein FAG jetzt Alleingesellschafter im Mobile

Nach vielen Auseinandersetzungen um das Mobile am Hauptbahnhof hat es nun den großen Schnitt im Rundbau gegeben. Zwei Ur-Mieter, der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) sind ausgezogen. Der bisherige Mitgesellschafter VCD hat zudem seine Anteile verkauft — als alleiniger Gesellschafter fungiert nun der Car-Sharing-Verein "Freiburger Autogemeinschaft" (FAG). Mobile-Geschäftsführer Matthias-Martin Lübke zeigt sich zuversichtlich, dass die Mobilitätszentrale die schwierige Situation meistert.

VCD und ADFC haben am Donnerstag ihre neuen Räume in der Salzstraße eingeweiht. "Die Bedingungen im Mobile hatten sich einfach zu sehr verschlechtert" , meinte Hannes Linck vom VCD Südlicher Oberrhein. "Wir sind aus allen Mitwirkungsmöglichkeiten herausgedrängt worden" , klagt er. Der Vorwurf zielt auf FAG-Mann Lübke, der seit Juni allein die Geschäfte des Mobiles führt. Die FAG ist jetzt alleiniger Mobile-Gesellschafterin, da nach dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und dem Verein zur Förderung kommunaler Beschäftigungsmaßnahmen (VABE) nun auch der VCD seine Anteile verkauft hat.
Dabei gehört der VCD genauso wie der Fahrradclub ADFC zu den Ur-Mietern des 1999 eröffneten Mobiles. Beide Organisationen hatten damals auch am Konzept mitgearbeitet. Der Frust ist groß: "Es war eine unsympathische Situation" , meint ADFC-Geschäftsführer Klaus Burger. Der Vorstand des Fahrradclubs hat sich für den Auszug entschieden, weil nach der Kündigung aller Mieter kein schriftliches Angebot für einen neuen Vertrag gekommen sei. Diesen Grund wiederum hält Geschäftsführer Lübke für vorgeschoben. Er wertet den Auszug als Retourkutsche wegen der persönlichen Differenzen: "Das ist ein Schuss gegen mich" . Sowohl beim VCD als auch beim ADFC, behauptet Lübke, gebe es Proteste von Mitgliedern gegen den Auszug. Die Kündigung aller Mietverhältnisse sei eine reine Ordnungsmaßnahme gewesen, um zu neuen Verträgen zu kommen. Es habe für alle alten Mieter eine Bestandsgarantie gegolten. Lübke ist optimistisch, dass er neue Mieter findet — trotz der bevorstehenden Sperrung der Wiwili-Brücke direkt vor dem Mobile wegen Sanierung. Die Stadtbau-Tochter Freiburger Kommunalbauten als Eigentümerin des Rundbaus ist jedenfalls zufrieden mit der Entwicklung. "Die Dinge sind auf dem richtigen Weg" , so Geschäftsführer Ralf Klausmann.
8.12.2007, BZ

 

Keine Beleuchtung am Fahrrad

Zum Bericht "Wer nicht leuchten will, soll zahlen" (BZ vom 14. November).

Die im Artikel getroffene Feststellung, 90 Prozent der Radfahrer seien mit korrekter Fahrradbeleuchtung unterwegs, kann von mir als Teilnehmer an den Beleuchtungskontrollen auf gar keinen Fall bestätigt werden. Die Frage sei erlaubt, wie viele der bei der "Lebkuchen" -Aktion gezählten Radlerinnen und Radler mit korrekter Beleuchtung nur deshalb an der Wiwili-Brücke vorbeikamen, um den bereits mehrere Tage vor der Aktion angekündigten Lebkuchen zu bekommen. Ich habe persönlich an inzwischen fünf Beleuchtungskontrollen der Verkehrspolizei und des Gemeindevollzugsdienstes teilgenommen und kann mir über die tatsächlichen Verhältnisse wohl ein Urteil erlauben. 90 Prozent mit funktionierendem Vorder- und Rücklicht? Absolute Fehlanzeige. Dafür gibt es Beispiele. Bei zwei Kontrollen an der Bahnunterführung zur Lehener Straße standen angehaltene und beanstandete Radfahrer zum Teil in der Schlange, bis sie ihre zehn Euro bezahlen konnten oder den Zahlschein in der Hand hielten. Bei der jüngsten Kontrolle vor dem Konzerthaus betrug auch dort die Quote korrekt beleuchteter Fahrräder keinesfalls 90 Prozent. Nach meiner Einschätzung betrug hier die Quote ungefähr ein Drittel an unbeleuchteten Fahrrädern und zwei Drittel mit korrekter Beleuchtung. Einmal mehr musste hier die Beobachtung gemacht werden, mit welcher Sorglosigkeit oder Rücksichtslosigkeit so manche(r) Radfahrer mit völlig unbeleuchtetem Fahrrad durch die Gegend rollt und dabei womöglich noch das Handy am Ohr hat. Die Frage sei abschließend erlaubt, was der Verkehrssicherheit und der Unfallprävention längerfristig besser dienen kann: ein Lebkuchen oder ein reflektierendes Wickelband? BZ-Leserbrief vom 28.11.2007 von Franz Kopp, Verkehrswacht Freiburg



Offener Brief an OB Salomon zum Innenstadt-Fahrradparkverbot

Guten Tag Herr Salomon,
Ich bin zwar nur ein schlichter Bürger Ihrer Stadt, und noch dazu einer der Jüngeren Generation, doch habe ich eines Tages vernommen, dass wir hier in einem Staat leben, der nach den Prinzipien der Demokratie funktioniert. Was eines Tages mal hieß, dass das Volk regiert. Da dies erkenntlicherweise praktisch nicht umsetzbar ist wurden abgeordnete des Volkes gewählt, die dann den Willen des Vollkes representieren sollten. Ich denke, dass Sie ihren Job auf jeden Fall sehr gut machen, doch würde ich den Anspruch erheben, das Gesetze, die die Freiheit des Bürgers eingrenzen auch einen Gewissen Rückhalt im Volk haben sollte. Worauf ich hinaus will: Das Parkverbot von Fahrrädern in der Innenstadt. Sie gehören soweit ich das eines Tages vernommen hatte der Partei Bündnis 90/Die Grünen an und sollten somit auf jeden Fall befürworten, das Fahrräder statt Autos oder sonstigen Verkehrsmitteln
genutzt werden, doch durch Verabschieden von Gesetzen sollcher Art wird der Beiname -Fahrradstadt-, den wir bisher noch hatten, in Zukunft keinen Sinn mehr machen oder immer weniger gebraucht werden.
Nun, es gab schon recht oft Beschwerden, dass man des Tages nicht durch die Innenstadt fahren durfte, doch aus Rücksichtnahme musste jeder einsehen, dass dies aus Schütz vor dem Fußgänger am besten seie. Was oder besser wen sollte jedoch  dieses schützen? Nun angenommen es hilft den Geschäften der Innenstadt, wir können auch verstehen, das Sie deren Meinung weit mehr schätzen müssen, als die der Bürger - klar jeder hat mal Finanznot - aber brauchen sie nicht auch noch Wähler? Ich denke, dass man sie auf jeden Fall als grünen wählen würde, doch vertreten Sie wirklich die Meinung der "Grün-Wähler" ? Natürlich haben Sie sehr viel für die Stadt gemacht, doch wie wäre es
wenn Sie uns als dem Volk wenigstens Beweisen, dass Sie versuchen unsere Interessen um zu wandeln. Liebe Grüße
Cornelius Armbruster, 21.11.2007, eMail: jesus.corni at googlemail.com


 

Leistungsdiagnostik im Radlabor auch für Hobbyfahrer

Neulich hatte sich prominenter Besuch angesagt: Markus Fothen war zu Besuch im Freiburger Radlabor. Dorthin hatte den früheren U- 23-Europa- und Weltmeister im Zeitfahren sowie den 2005 beim Giro d’Italia auf den zwölften Gesamtrang geradelten Profi aus dem Team Gerolsteiner der Emmendinger Michael Rich gelotst. Rich, der sich heute als einer der Sportlichen Leiter bei Gerolsteiner hauptsächlich um den Nachwuchs und Materialfragen kümmert, ist selbst ein Tüftler vor dem Herrn. So gesehen war das wissbegierige Duo in der Südkurve des Universitätsstadions an der Freiburger Schwarzwaldstraße gut aufgehoben. Eine detailliert Analyse sollte darüber Aufschluss geben, ob Trettechnik, Muskelaktivitäten und Sitzposition von Fothen im optimalen Bereich liegen. Mehr als vier Stunden hat Fothen gestrampelt und geschwitzt und jetzt, sagt Björn Stapelfeldt leicht schmunzelnd, "ist Fothens Erfolg wohl nur noch eine Sache des richtigen Trainings" .

Stapelfeldt ist Sportwissenschaftler und Geschäftsführer des Radlabors, das es in seiner eigentlichen Funktion schon seit rund zehn Jahren in Freiburg gibt. In aller Regel wurden dort Leistungssportler betreut und angeleitet. Eine Partnerschaft mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft der Uni Freiburg, dem Olympiastützpunkt Freiburg und der Abteilung für Rehabilitative und Präventive Sportmedizin der Uniklinik Freiburg machte dies möglich.
Diese Partner — und ein paar andere dazu — sind auch heute noch mit im Boot. Jetzt sollen aber nicht mehr nur Top- und Kaderathleten von Wissenschaft und Forschung profitieren. Stapelfeldt und seine Mitstreiter richten ihr Angebot auch an die Allgemeinheit. Hobbyradler und motivierte Freizeitsportler, ganz egal, ob sie nun auf dem Mountainbike oder dem Rennrad unterwegs sind, können Tipps und Ratschläge einholen. Mehr noch: Sie können ihren "runden Tritt" überprüfen und gegebenenfalls korrigieren lassen, sie können sich über Muskelfunktionen informieren und die richtige Sitzhöhe ermitteln lassen. Alles das also, was für gewöhnlich die Mountainbike-Asse Moritz Milatz und Sabine Spitz oder eben Rennfahrer vom Schlage eines Michael Rich, Markus Fothen oder auch Fabian Wegmann in Anspruch nehmen.
Im Souterrain der Südtribüne hat das Radlabor seine Räume bezogen und als dieser Tage bei einer Art Tag der offenen Tür die Konzeption der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, entstand bisweilen drangvolle Enge. Stapelfeldt und seine Mitstreiter sahen sich dabei nicht nur jungen, leistungshungrigen Radfahrern gegenüber. Auch gesetztere Semester schauten interessiert auf Fieberkurven oder angezeigte Wattzahlen. Laktatsstufentest und Leistungsdiagnostik, Drehmoment und Maximalkraft — was nach Folterkammer und Physikunterricht klingt, kann durchaus dazu angetan sein, das persönliche Wohlempfinden zu steigern. Was Stepelfeldt und Kollegen wichtig ist: Willkommen an der Schwarzwaldstraße ist jeder, Schwellenängste sind unbegründet — auch wenn nebenan ein Profi schwitzen sollte.
Michael Dörfler, 25.10.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Wenn alle in FR nur noch Auto fahren würden

Zu "Pro und Contra" Parkverbot am Bertoldsbrunnen: Man stelle sich vor, alle Freiburger Radfahrer träten in einen unbefristeten Streik und führen ab sofort nur noch Auto, um ihre Forderung für eine bessere und sicherere Radverkehrspolitik durchzusetzen. Beispielsweise: Entschleunigung des Verkehrs durch flächendeckende Einführung einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 — maximal 40 — auf Hauptverkehrsstraßen, Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht, Berücksichtigung der Radfahrer bei Ampelschaltungen — oder besser Abschaffung derselben im Sinne eines gleichberechtigten Miteinanders. Stiegen plötzlich Abertausende von Radlern aufs Auto um: Freiburg würde im Verkehrs- und Abgaschaos versinken, erwachsene Menschen würden mit Fäusten um Parkplätze kämpfen, die liebenswerte Stadt Freiburg wäre von einem Tag zum nächsten nicht mehr sehr liebenswert. Vielleicht würde dann auch dem letzten Gemeinderatsmitglied klar werden, welchen Beitrag all die Radfahrer für die Allgemeinheit leisten, die sich täglich aus freien Stücken durch Lärm, Abgase und Blechlawinen zwängen, steter Gefahr ausgesetzt, angefahren zu werden, die geduldig an Ampeln warten, die nicht ihretwegen aufgestellt wurden — wenn auch mit ihrem Geld — , sondern nur, um dem Autoverkehr freie Fahrt zu gewährleisten. Die ganz nebenbei die Krankenkassen entlasten und denen den Rücken freihalten, die noch immer kategorisch glauben, aufs Auto nicht verzichten zu können. Vielleicht würde dann auch dem letzten Gemeinderatsmitglied klar werden, dass jeder Euro, der in den Radverkehr investiert wird, ein guter Euro ist. Vorausgesetzt, er wird nicht in Verbotsschilder investiert, wie jüngst am Bertoldsbrunnen geschehen.

BZ-Leserbrief vom 20.8.2007 von Walter Jungwirth, Kirchzarten

Parkverbot beim Bertoldsbrunnen - sonst kostet es 35 Euro

Blick in der KaJo zum Martintstor am 10.5.2007: Fahrräder überall und am Boden Blick in der KaJo zum Martintstor am 10.5.2007: Fahrräder überall und am Boden. Bild: Ekke

Lange wurde diskutiert, jetzt hat der Gemeinderat entschieden: Rund um den Bertoldsbrunnen dürfen keine Fahrräder mehr wild geparkt werden. Wer’s trotzdem macht, dessen Drahtesel wird "abgeschleppt" und kann gegen eine Gebühr von 35 Euro beim Mobile am Hauptbahnhof wieder ausgelöst werden. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) kritisierte gestern die Entscheidung der Ratsmehrheit.

Der Gemeinderat hat das Parkverbot mit knapper Mehrheit gegen die Stimmen von Grünen und Unabhängigen Listen beschlossen. Die Stadtverwaltung doktert schon lange an dem Thema herum und hatte es mit den Radlern mit Hinweisschildern und an den Rädern befestigten Banderolen im Guten versucht. Jetzt kommt das Verbot für einen Teilbereich der Altstadt: Auf der Kaiser-Joseph-Straße zwischen Martinstor und Einmündung Rathausgasse und auf der Salzstraße ab Annengässle bis zur Bertoldstraße Höhe Universitätsstraße dürfen keine Räder mehr wild geparkt werden. Der Grund: Rund um den Bertoldsbrunnen hatten sie Fußgänger und immer wieder auch den Straßenbahnverkehr blockiert. Auch das Ein- und Aussteigen in die Tram werde durch die Räder erschwert. Zudem meldet die Stadtverwaltung neue Radabstellplätze an Bügeln. 170 Stellplätze sind im vergangenen Jahr geschaffen worden, weitere 150 kommen in diesem Jahr dazu — unter anderem in der Gerberau, auf dem Kartoffelmarkt, in der Schiffstraße an der Schwarzwald-City, in der Gauchstraße in Unterlinden oder in der Turmstraße hinterm Rathaus. Dennoch: Die Grünen sehen im Radparkverbot bei laufender Klimadebatte das "völlig falsche Signal" , so Lioba Grammelspacher. Mit etwas gutem Willen müsse es möglich sein, die Situation am Bertoldsbrunnen ohne Verbot zu entschärfen. "Prima Klima, wir schaffen eine fahrradfreie Innenstadt" , rief ironisch Hendrijk Guzzoni (Unabhängige Listen). Hansjörg Sandler (CDU) verwies darauf, dass ein 300 Meter extra Fußweg auch Radfahrern zuzumuten sei. Und auch Thomas Oertel (SPD) findet, dass die Dinge am Bertoldsbrunnen nicht so bleiben können, wie sie sind: Wenn 300 Stellplätze neu geschaffen werden, sei der Wegfall von 80 wilden Parkplätzen kein Problem. Ganz anders bewertet das Thema der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC): "Auf diese Art wird umweltgerechtes Verhalten torpediert" , meint Walter Jungwirth vom ADFC-Vorstand. Es gebe in der Innenstadt 3000 Autoabstellplätze mehr als Fahrradparkplätze. Nach Berechnungen des ADFC fehlen in der Innenstadt 5000 Fahrradstellplätze. "Die 300 zusätzlichen sind da nur einen Tropfen auf den heißen Stein" , so Jungwirth. Wenn die bislang wild geparkten Räder noch zu den Stellplätzen hinzukämen, dann sei das Chaos programmiert.
  Pro: Ein paar Meter zu Fuß gehen, das schadet auch euch Radlern nicht!
Also echt, ein bisschen kann man den Ärger der Radler schon verstehen: Da fahren sie den ganzen Tag mit Schwung bei Rot über Ampeln oder strampeln fröhlich ohne Licht durch die Nacht. Aber kaum stellen sie am Bertoldsbrunnen ihren Drahtesel neben all den anderen (immerhin 15 Zentimeter von den Straßenbahnschienen weg) ab, da drohen 35 Euro Ordnungsgeld. Bei Radabholung. Für die muss man dann — notgedrungen zu Fuß! — auch noch zum Mobile, dem Radparkhaus, am Hauptbahnhof gehen. Das klingt wie ein Horrorszenario für eine Fahrradstadt? Ist es aber gar nicht. Und es ist auch nicht der ewige Streit "Auto gegen Fahrrad" , um den es hier geht. Nein, hier sind es wir Fußgänger, die unter der "Wir-haben-immer-Vorfahrt-und-parken-wo-wir-wollen" -Attitüde leiden müssen, die sich in den Hirnen unter allen Radlerhelmen fest eingebrannt hat. Das schier unentwirrbare Knäuel aus Metall und Reifen vor dem einstigen Hemden-Herr bildet ein Hindernis der ersten Kategorie. Ein Bild — siehe oben rechts — sagt da mehr als tausend Worte. Und wer nur einmal die Kombination "Straßenbahn neben jungen Eltern mit Kinderwagen neben Fahrradhaufen" erlebt hat, der muss die Weisheit der neuen Regelung eigentlich ohne Wenn und Aber lauthals preisen. Schließlich wird ja nicht nur genommen, sondern auch gegeben: Die 300 neuen Abstellplätze als Ersatz entstehen ja nicht, wie man bei dem Radler-Lamento glauben könnte, in den Weiten von Betzenhausen-Bischofslinde oder draußen in Ebnet. Nein, direkt in der Fußgängerzone — also nur ein paar Meter entfernt — wird das Problem gelöst. Mit vielen neuen Bügeln, an denen ihr die Velos mit einem Schloss super befestigen könnt. Ergo: Ein paar Extrameter Fußweg für Radler in Freiburg befeuern nicht den weltweiten Klimawandel. Aber sie verbessern deutlich das Mikroklima zwischen Radlern und Fußgängern, die wir auf der Kaiserstraße gehen und nicht Hindernislaufen wollen!
26.7.2007, Innenstadt-Fußgänger Joachim Röderer

Contra: Radler brauchen sinnvollere und nähere Parkmöglichkeiten
Wild geparkte Fahrräder: das klingt nach unerhörter Anarchie, nach regellosem Wildwuchs und sträflicher Zügellosigkeit. Autofahrer, die ihr Auto zu Unrecht irgendwo parken, heißen ganz unaufgeregt: Falschparker. Und nie wird die Gesamtheit aller Autofahrer für das Rowdytum der anderen an den Pranger gestellt, obschon doch manche Autofahrer rasen, drängeln und die Vorfahrt nehmen. Dass auch das Fahrrad in überwiegender Zahl nicht als unbeleuchtete, hinterhältige Kampfmaschine im Einsatz ist, sondern für viele (jawohl!) brave Bürgerinnen und Bürger ein gepflegtes und oft genug das einzige Fortbewegungsmittel, das ist in der emotional geführten Debatte kaum noch zu vermitteln. Autofahrer, die richtig parken wollen, können jedenfalls ihre Autos auf 3000 Tiefgaragenplätzen in der Innenstadt parken, dazu kommen noch 1000 Parkplätze im innenstädtischen öffentlichen Raum. Für Fahrräder, so die städtische Pressestelle, stünden 5700 Stellplätze in der Innenstadt zur Verfügung, rund die Hälfte davon mit Bügeln zum Anschließen, überdacht seien 1000 — nämlich die im Mobile hinterm Bahnhof. Das Mobile als "Innenstadt" -Fahrradparkplatz? Wer zum Beispiel vom Vauban in die Stadt radelt, soll also am Rand des Stühlinger sein Rad regensicher anketten. Und zehn Minuten in die Stadt laufen. Ausgerechnet die, die maximal umweltfreundlich unterwegs sind, sollen noch weite Fußwege zusätzlich in Kauf nehmen? Auch Fahrradfahrer sind Kunden in der Innenstadt, haben Kinder und Einkäufe zu transportieren, fahren von der Arbeit kommend am einen Ende an die Stadt hin, wollen später aber vom anderen Ende aus weiterfahren. Dass sie zwischendrin nicht ohne Licht durch die Fußgängerzone heizen und die Türen von Straßenbahnen blockieren sollen, ist klar. Genauso klar ist, dass eine "ökologische" Stadt das Fahrradfahren und das Fahrradabstellen nicht verschärft reglementieren, sondern sinnvoll und üppig unterstützen muss!
26.7.2007, Fahrradfahrerin Julia Littmann 

Badische Zeitung Freiburg
Joachim Röderer, 26.7.2007, www.badische-zeitung.de


 

 

 

Im Fahrradeinzelhandel ist das Fachgeschäft gut positioniert

In Freiburg teilt sich ein breites Spektrum von Anbietern den Umsatzkuchen. Neben den Großen, der Hild-Radwelt im Industriegebiet Nord, "Extratour" am Schwabentorring, Hot-Bike auf der Haid und Rad-Hanser am Friedrichring, die in der 500-Quadratmeter-und-mehr-Klasse spielen, gibt es eine Vielzahl mittlerer und kleiner Läden. Hinzu kommen die meist preisagressiven Fahrradofferten der Baumärkte und Discounter. "Allerdings ist im Fahrradeinzelhandel das Fachgeschäft wesentlich besser positioniert als in manch anderer Handelssparte", erläutert Verbandsfunktionär Genth die Marktstruktur. Der Anteil der Fachgeschäfte an den verkauften Rädern stieg vergangenes Jahr von 52 auf 54 Prozent. Vom Fahrradumsatz fließen gar 60 Prozent in die Kassen der Fachgeschäfte. Gutes Rad sei eben teuer, sagt der Verbandschef dazu. Im Schnitt kostet ein Fahrrad in Deutschland zur Zeit rund 350 Euro. Auch kleine Fachgeschäfte haben also gute Marktchancen, wenn sie eine passende Nische suchen (siehe Radläden-Auswahl rechts). Viele verzichten auch darauf, sich einem der großen Einkaufsverbände wie ZEG oder Bico anzuschließen, was Mehrarbeit, aber auch mehr Flexibilität bedeutet.
Moritz Böhringer (29) und Daniel Durzynski (31), die Anfang März am Greiffeneggring den Radladen "Radikal" (200 Quadratmeter) eröffnet haben, gehen auch den Nischenweg. Die beiden waren zuvor mehrere Jahre für andere Freiburger Fahrradgeschäfte tätig und konzentrieren sich mit ihrer Existenzgründung nun vor allem auf Sporträder für BMX-, Freeride- und Downhill-Fahrer. "Aber natürlich gibt’s bei uns bei Bedarf auch Alltags- und Tourenräder" , erklärt Moritz Böhringer, denn man müsse die Kundschaft umfassend bedienen können. Große Hoffnungen setzen die beiden auch in ihr Cruiser-Sortiment. Diese aufwendig gestalteten und an ihrer markanten Rahmenform (Chopper-Lenker) erkennbaren Stadträder gelten in der Branche als "trendy" . Zu beobachten seien zudem wachsende Verkaufszahlen bei Rädern mit Elektro-Unterstützung sowie bei Nabenschaltungen und Stahlrahmen, die lange eher als überholt galten. .....
9.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Radfahren in Freiburg - Stadt der Velocipedisten
  Freiburg ist die Stadt der Radfahrer — dieser Hinweis darf weder in Werbebroschüren noch bei Stadtführungen fehlen. Und das stimmt ja auch, wie ein Blick auf die Fahrradkarawanen zeigt, die jeden Tag durch die Stadt ziehen. In Fahrt kam die ganze Sache allerdings schon im 19. Jahrhundert — mit dem "Velocipedisten-Club Freiburg i.Br." 

Vor ziemlich genau 115 Jahren, am 27. September 1891, lud Friedrich Ernst Fehsenfeld, Vorsitzender des Velocipedisten-Clubs, zum Sommerfest. Ein Programmpunkt war, gemeinsam mit dem Velociped nach Bad Littenweiler, dem 15 Minuten entfernten Luftkurort und Mineralbad, zu fahren. Vorher: Gemeinsamer Mittagstisch im Clublokal Gambrinushalle.

Fehsenfeld war, wie damals jedes Freiburger Kind wusste, Verleger der weltberühmten "grünen Bände" von Karl May. Und er war begeisterter Sportler. Mit dem Hochrad war er über den St. Gotthard nach Italien getourt — Radfahren war damals eine aufregend neue, unglaublich coole Sache. Erst 1817 hatte Karl Drais in Mannheim die erste öffentliche Ausfahrt auf seinem von ihm entwickelten Velociped unternommen, und nur die Modernsten und Mutigsten, vor allem Männer, setzten sich auf die unbekannte Fahrmaschine.

In Freiburg war 1882 der "Velocipedisten-Club" gegründet worden. Daneben gab es die Fahrriege des Deutschen Turnerbundes, den "R.-C. Fidelio" , den "Fahrer-Club ,Stern´ Freiburg" und sicherlich noch eine ganze Menge anderer Fahrer, die sich unorganisiert aufs Rad schwangen. Vereinsmitglieder, das lässt sich heute noch aus alten Protokollen rekonstruieren, hatten wohl eine Menge Spaß am gemeinsamen Hobby — die Tätigkeit in Vereinen war früher schon der soziale Kitt, der eine Stadt zusammenhielt.

Der "hochlöbliche Stadtrath der Hauptstadt Freiburg" jedenfalls musste einige Male in die Gemeindekasse greifen und den Vereinen für ihre diversen Gaufeste und Preis-Corsos Preise zu stiften. Wer etwa die Distanzfahrt Mannheim-Freiburg unter acht Stunden gewann, bekam 150 Mark. Die Vereine veranstalteten Gala-Bälle (mit den Herren Radfahrern in kurzen Hosen), Bannerweihen (die die "geehrten Jungfrauen" stifteten) und Festkneipen (zum Beispiel "im Josephskeller am Schwabenthor" ). Und am 21. Juni 1895 das "I. Akademiker-Velociped-Wettfahren" . Es gewann ein Student.

Freiburg heute: Seit den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts boomt das Fahrradfahren wieder, führt die Ost-West-Achse Dreisamuferradweg wie eine Fahrradautobahn durch die Stadt. Über 5600 Fahrradabstellplätze gibt es in der Innenstadt, doch die reichen bei weitem nicht aus: Über 36 000 Radler fahren täglich in die Innenstadt und wieder hinaus. Von 1976 bis 1999 hat sich die Zahl der Fahrten auf 211 000 verdreifacht. Es gibt das Fahrradparkhaus "Mobile" , Kinderanhänger, Stadtführungen per Rad, ein Velotaxi, und sogar die Tour de France kam 2000 hier durch. Aus Velocipeden sind Mountainbikes und Rennräder geworden. Aber, ganz ehrlich, der Unterschied zum 19. Jahrhundert ist nicht wirklich groß: Treten muss man immer noch
1.9.2006, badische Zeitung

Erste Nacktradeltour in Heidelberg

Nur Wind auf meiner Haut - Am 1. April 2004 um 10 Uhr startet die erste Nacktradeltour vor der VHS
Ein neues Fahrrad-Gefühl erlebt die neue Nacktradel-Gruppe des ADFC.

sal. Etwas Besonderes hat sich die neugegründete FKK-Radelgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) zum Saisonauftakt ausgedacht. Die Gruppe, die durch Psychologen Dr. Peter Niehenke aus Freiburg inspiriert wurde, wird sich in den nächsten Wochen regelmäßig zum gemeinsamen Nacktradeln treffen, bei dem die Region nackt auf dem Fahrrad erkundet werden soll. In Freiburg ist das Nacktradeln bereits ein großer Erfolg. Es sei ein ganz neues Körpergefühl, den warmen Fahrtwind auf der nackten Haut zu spüren, erklärte ein Nacktradler der RNZ. Gerade im Frühling biete sich diese Form der Körperertüchtigung auch zur Steigerung der Abwehrkräfte an, während im Sommer leicht ein Sonnenbrand drohen könne, war aus Expertenkreisen zu hören.

Jetzt sprang der zündende Funke auch nach Heidelberg über: Thomas Kloppert vom ADFC sagte auf Anfrage der RNZ, es gebe hier sicher ein genauso großes Potenzial an Menschen, die nackt unterwegs sein wollen wie in Freiburg. "Da wir in unserer Freizeit gern Radfahren, haben wir uns für eine Nacktradlergruppe entschieden." Der ADFC freut sich, dass sein Radtourenprogramm nun neben den Familien-, Rennrad-, Mountainbike und Jugendtouren ein weiteres attraktives Segment erhalten hat.

Höhepunkt des Jahres wird eine einwöchige Tour durch Mecklenburg-Vorpommern. Diese Tour wird die Radler vom FKK-Campingplatz am Useriner See an der Mecklenburger Seenplatte in einzelnen Touren durch Mecklenburg-Vorpommern an die Ostsee führen und ein Erlebnis der besonderen Art sein.

Da das Wetter gerade so günstig ist, hat sich die neue Gruppe ganz spontan entschlossen, bereits heute eine Radtour in die Umgebung zu machen; nackt, versteht sich, aber aus Sicherheitsgründen mit Helm. Treffpunkt ist heute am 1.4.2004 um 10 Uhr vor der Volkshochschule, Bergheimer Straße 76. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt, Gäste sind willkommen

Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg www.rnz.de vom 1.4.2004 (.... April - April!)

  

 

Schlechti Gwüsse - mit em Velo im Fridhof

Jetz chumm i halt doch wider uf eins vo miine Lieblingstheme zruck: s echt katholisch schlechti Gwüsse, wo im übrige die Evangelische au hän, wien i mer ha mieße sage lo. Die nenne s numme calvinischtisch oder so un behaupte, s wäri au ganz, ganz typisch für si: beschti Vorussetzig also für e Widervereinigung vo de trennte chrischtliche Chillene, oder?

Also wie des mit em Gwüsse bi uns Katholische funkzionirt, do weiß mi Muse Chrischtel bsunders guet Bscheid. Si verzellt: I bi emool uf de Fridhof gange, zum Grab vo de Eltere. Des heißt, i bi gfahre, mit em Velo. S isch gruusig heiß gsi un kei Menscheseel umme, usser halt die untrem Bode dunte. Drum bin i uf em Velo hocke blibe un nit abgschtige, wie sich s eigentlich ghört, s allererschti Mool, un au mim e bizz e schlechte Gwüsse däbii.

Un chuum bin i am Grab abgschtige, scho stoht uf eimool son e Gottsackergeischt vor mer, son e Totegräber, un schimpft mit mer:"Sie, sie, also des goht nit; uf em Fahrrad, sie, sie sin gsäh worde", stotteret er ganz ufgregt un mit som e sproochfehlrige Zischi im Muul. "S nägschtmool choschtet des fuffzeh Euro." Un won i sag, mer täti doch all emool wider andri seh, wo des au mache, meint er wichtig: "Die hä mer alli gschtellt."

Die Stroofpredigt hetti jo eigentlich as Fägfüür für d Purgation, d Reinigung, vo mim schlechte Gwüsse müeße länge, aber nei. Won i s Velo nochher ab em Fridhof gschobe gha ha un ufgschtige bi, do wär i fascht anegheit, well sich nämli bim Losfahre de Gummischpanner vom Gepäckträger so in d Speiche dridrüült hät, dass nüt meh gangen isch. I ha s Velo müeße stoh lo, heimlaufe in de Hitz, go de Hans go hole, wo alles wider anekriegt hät. Un was han i gschpürt, obwohl mi Denke drüber glacht hät: De Liebgott hät mi gschtrooft für s verbotte Velofahre uf sim Gottsacker. Des gschiht mer jetz au grad recht!

Markus Manfred Jung , Lueginsland in BZ vom 22.3.2003

  

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