Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelles  ab Mai 2005
zu Mühlen und Sägen
 

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Blick nach Nordosten zur Hilzingermühle Ende Mai 2005  mehr

 

Öhlermühle in Titisee-Schildwende am Pfingstmontag
 

(1) Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Blick nach Westen - anmutige Tracht von Gina Hammerthaler Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Blick nach Westen   Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Schindelmacher 
Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Reisig   Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Blick nach Osten   Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Das Mühlrad 
 Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Brotbacken mit Löffler's vom Fallerhof im Jostal
(7) Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Blick nach Osten zum Milchhäusle am Brunnen Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Das hölzerne Mahlwerk   (9) Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Brotbacken mit Löffler's vom Fallerhof im Jostal - Matthias, Maria und Paul
Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Blick nach Westen zum Plums-Klo   Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Die Betten nur 175 cm lang   Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Der Herrgottswinkel in der Stube   
Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Klaus Kreß weiß alles über Lein und Flachs
Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Stierkopf im Speicher gegen die bösen Geister   (14) Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Klaus Kreß weiß alles über Lein und Flachs
 
Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Lein - frisch aus Löffingen
   
Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Hanna und Larissa zwischen dem barfüßigen Papa vom Schwörerhof i Jostal Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Emil "Männi" Ketterer, Ex-MdL Gustav-Adolf Haas und Oskar König vom SWV Titisee (von links)
Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Alte Mühlenrtechnik
 
(17) Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Hanna und Larissa zwischen dem barfüßigen Papa vom Schwörerhof in Jostal Öhlerhof Titisee-Schildwende 13.6.2011: Emil "Männi" Ketterer, Ex-MdL Gustav-Adolf Haas und Oskar König vom SWV Titisee (von links)

Viele Wanderer, relativ wenige Pkws, Shuttle-Dienst mit der Kutsche, Musik und Infos: Auch am Pfingstmontag 13.6.2011 fanden zahlreiche Interessierte den Weg in die Schildwende zum Mühlentag an der Öhlermühle. Entgegen dem Wetterdienst fiel kaum Regen und ab 14 Uhr kam sogar die Sonne heraus.

(9) Familie Löffler vom Fallerhof im Jostal besorgte das Backen von wunderbarem Holzofenbrot. Um 8 Uhr wurde der Ofen in der Öhlerhofmühle angezündet und ab 9.30 Uhr begann das Backen.

(14) Klaus Keß ist Energieberater beim Landratsamt Titisee-Neustadt und treibende Kraft beim
Solarforum Hochschwarzwald und der Energieregion Wutach. Er erklärt die Vorgehensweise beim Verarbeiten von Flachs:
1. Raufen, Lein rausreißen
2. Riffeln
3. Rösten: Zuerst naß (um die Verklumpungen zu lösen), dann erst trocknen
4. Flachsen: Flachs wird gebrochen - übrig bleiben die Bast-Bänder
5. Bast schwingen: Holzstückchen fallen aus
6. Hecheln: Der "schäbige Unrat" fällt ab - heute als Dämmmaterial verwendet
Hierher kommt das Sprichwort "Frauen hecheln ihre schäbigen Kerle durch".

Solarforum Hochschwarzwald >Solar

 

18. Deutscher Mühlentag am Pfingstmontag 13.6. im Hochschwarzwald

Am Pfingstmontag, 13. Juni, findet der 18. Deutsche Mühlentag statt. Ziel ist es, zusammen mit dem Denkmalschutz die alte Kulturtechnik des Müllerns wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zurückzubringen und die Mühlen als technisches Denkmal zu begreifen und zu erhalten.

Breitnau, Großjockenmühle in der Ravenaschlucht: Breites Angebot an aktiven und in Betrieb gehenden historischen Mühlen und Sägen. Nur zu Fuß erreichbar. Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr.

Glottertal, Hilzingermühle: Älteste Hofmühle im Landkreis aus dem Jahr 1621. Besichtigung und Vorführungen ab 10 Uhr.

Hinterzarten, Jockeleshofmühle und Säge: Säge- und Mahlmühle aus dem 18. Jahrhundert. Besichtigung, Führungen, Säge- und Mahlbetrieb, Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr.

Hinterzarten im Löffeltal, Hochgangsäge und Klingenhofsäge: Handwerkliche Vorführungen, Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr.

Oberried, Vörlinsbach, Altenvogtshofmühle: Ebenfalls nur zu Fuß erreichbar, Besichtigung, Führungen und musikalische Unterhaltung bei Bewirtung, Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr.

St. Märgen, Auf dem Spirzen, ’s Daniele Mühle: Besichtigung, Führungen und musikalische Unterhaltung bei Bewirtung. Handwerkliche Vorführungen. Nur wenige Parkplätze, weshalb die Mühle bewandert werden sollte. Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr (9.30 bis 17.30 Uhr gibt es einen stündlichen Shuttledienst).

St. Peter, Schönbachhofmühle: Alte Schwarzwälder Hofmühle von 1585, heute noch als Schrotmühle genutzt. Besichtigung, Führungen, Säge- und Mahlbetrieb und musikalische Unterhaltung bei Bewirtung, 11.30 Uhr Konzert der Trachtenkapelle St. Peter. Öffnungszeiten: 11 bis 17 Uhr.

Buchenbach, Melcherhof, Unteribental: "Das Mühlrad erleben – Vom Käserad genießen". Mühlen- und Käsereibesichtigung, herzhaftes Essen, Kaffee und Kuchen sowie Musik- und Kinderprogramm. Öffnungszeiten: 11 bis 18 Uhr.

Müllheim, Frick-Mühle-Museum: Besichtigung, Führungen und Bewirtung sowie Ausstellung. Öffnungszeiten: 11 bis 17 Uhr.

Freiburg-Tiengen, Jenne Mühle: Besichtigung, Mahlbetrieb, Vorführungen, Verkauf von Mühlenprodukten. Öffnungszeiten:11 bis 18 Uhr.

Titisee-Neustadt, Öhler Mühle: Wohn- und Getreidemühle von 1772. Nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten. Besichtigung, Führungen und musikalische Unterhaltung bei Bewirtung. Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr.

Langenordnach, Förberhofmühle:
Besichtigung, Führungen, Unterhaltungsprogramm mit Bauernolympiade und Bewirtung. Handwerkliche Vorführungen. Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr.

Bahlingen, Adler Mühle: Führung, Mahlbetrieb, Bewirtung, musikalische Darbietungen, Verkauf von Mühlenprodukten. Öffnungszeiten: 11 bis 19 Uhr.

Emmendingen, ab Kollmarsreute-Wehr bis Mühlbach-Mündung in die Elz, Mühlenrundweg: Viele Mühlen und Wasserkraftwerke
10.6.2011

 

Moserhofmühle von Oberprechtal ins Hölental umgesetzt 

Die aus dem Oberprechtal stammende Moserhofmühle hat nun wohl ihren letzten Standort im Höllental erreicht. Dort wird die historische Wohn-/Mahlmühle aus dem 18. Jahrhundert unweit der Seilerei neu aufgebaut. Eröffnung soll beim Deutschen Mühlentag an Pfingsten 2009 sein.

Schon seit Jahrzehnten stand das Mühlrad der Moserhofmühle still. "In der alten Mühle hat schon mein Urgroßvater gewohnt" , erzählte Philipp Moser letztes Jahr. Der 74-Jährige lebt mit seiner Ehefrau Margarete in dem 1674 erbauten Moserhof an der Straße nach Rohrhardsberg. Direkt am Wittenbach nebenan stand die in Holzbauweise errichtete Schwarzwaldmühle. Früher diente sie als Mühle und Wohngebäude. Sie beherbergte eine Wohnstube, verfügte über Speicher und Kellerräume. Die Mühle war im letzten Jahrhundert nicht mehr in Betrieb und stand leer. Moser ist froh: "Nun erhält sie eine neue Heimat. Ich werde sie sicher besuchen." "Wir wollen mit dieser Initiative ein Juwel retten und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen" , sagt Reinhard Metsch, Beamter des Landkreises Waldshut und Leiter der Leader-Geschäftsstelle Südschwarzwald. Die Umsetzung und der originalgetreue Wiederaufbau sind mit 275 300 Euro veranschlagt. Die EU fördert das Vorhaben mit 137 600 Euro, das Land Baden-Württemberg gibt 55 000 Euro dazu. Den Rest muss der Verein stemmen. Realisiert wird die Umsetzung vom Heimatpfad Hochschwarzwald, der mit Architekt Gremmelspacher einen anerkannten Mühlen-Spezialisten in seinen Reihen hat. Nicht mehr erhalten ist die Einrichtung der Wohnstube. Vorgesehen ist die Ausstattung mit Original-Möbeln aus dem Jahr 1736. Die Stücke stammen aus dem Fundus des ehrenamtlich tätigen Vereins Heimatpfad. Zudem soll in dem Gebäude eine originalgetreue Schusterwerkstatt früherer Jahrhunderte eingerichtet werden. Die Mühlentechnik wird ebenfalls aus dem Fundus des Vereins vorbildgerecht und funktionsfähig nachgebaut.
Dieter Maurer , 27.6.2008, BZ

 

 

 

Mühlentag an Pfingstmontag, 12. Mai im Hochschwarzwald

Folgende Mühlen beteiligen sich an der Aktion:
Die Altenvogtshofmühle bei Oberried-Vörlinsbach ist nur zu Fuß erreichbar; von 10 bis 18 Uhr Besichtigung und Führungen, Bewirtung, musikalische Darbietung.
"s Daniele Mühle"
Auf den Spirzen bei St. Märgen verfügt nur über wenige Parkplätze, weshalb die Mühle erwandert werden sollte; von 10— 18 Uhr Besichtigung und Führungen, Mahlbetrieb, handwerkliche Vorführung, musikalische Darbietung, Bewirtung, Verkauf von Mühlen-Produkten.
Die Jockeleshofmühle in Hinterzarten, An der Winterhalde, kann von 9— 18 Uhr besichtigt werden, Führungen, Säge- und Mahlbetrieb. Die Großjockenmühle in Breitnau, in der Ravennaschlucht, ist ebenfalls nur zu Fuß erreichbar; Öffnungszeiten und Programm bei der Tourismus GmbH Hinterzarten-Breitnau erfragen.
Die Schönbachhofmühle in St. Peter, am Schönbachhof, kann von 11— 17 Uhr besichtigt werden, Führungen, Mahlbetrieb, handwerkliche Vorführungen, musikalische Darbietungen, Bewirtung, Verkauf von Mühlenprodukten.
Das Mühlenfest auf dem Melcherhof in Buchenbach-Unteribental wird gefeiert von 11 bis 18 Uhr mit dem Schwerpunkt: "Das Mühlrad erleben — Vom Käserad genießen" . Zu den Aktivitäten gehören Mühlenbesichtgung, Käsereibesichtigung, aktiv mitmachen bei der Bergkäseherstellung, Kinderprogramm, handwerkliche Vorführungen, Musikdarbietungen, Bewirtung.
Die Hilzingermühle in Oberglottertal, die als die älteste Hofmühle im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gilt, ist den ganzen Tag über in Betrieb; 10.15 Feldmesse vor der Mühle, danach Bewirtung.
Das Frick-Mühle-Museum in der Gerbergasse in Müllheim erwartet von von 11- 17 Uhr Besucher; Führungen, Bewirtung, Ausstellung.
Die Schlossmühle Umkirch Schlossweg 3, kann von 11-19 Uhr besichtigt werden; Führung, Mahlbetrieb, Bewirtung, musikalische Darbietungen.
Die Jenne Mühle in Freiburg-Tiengen, Zum Mühlengrund 8, kann von 11 bis 19 Uhr besichtigt werden; Mahlbetrieb, Vorführungen, Bewirtung, Verkauf von Mühlenprodukten.
Die Öhlermühle in Titisee-Neustadt, Schildwende 18, sollte möglichst erwandert werden, da nur eingeschränkte Parkmöglichkeit. Geöffnet von 9— 18 Uhr, mit Ausstellung und Vorführung "Vom Flachs zum Leinen" ; Besichtigung, Mahlbetrieb, Bewirtung, musikalische Darbietung. Das Sägewerk der Förberhofmühle in Langenordnach wird noch genutzt; in der Mühle Bestellgaststätte mit Bewirtung mit hofeigenen Produkten; von 10-18 Uhr Besichtigung, Führung, handwerkliche Vorführungen, Sägevorführungen, Hofbesichtigung, Unterhaltungsprogramm mit Bauernolympiade.
Die Obere Mühle in Löffingen-Seppenhofen ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Kingenhof-Säge im Löffeltal bei Hinterzarten kann von 9— 18 Uhr besichtigt werden; Sägebetrieb, handwerkliche Vorführung.
Die Hochgangsäge im Löffeltal bietet von 10-18 Uhr handwerkliche Vorführungen.

Buchtipp: "Mühlenromantik Baden-Württemberg" , Hrsg. von Emmerich Müller, Drei Brunnen Verlag, 12,90 Euro

 

Ein Besuch in der Umkircher Schlossmühle

Die Überraschung war perfekt. Wer hätte gedacht, dass es abseits dieser vom täglichen Verkehrsstau geplagten Hauptstraße derart Schönes gibt? Die Rede ist von Umkirch, der 5100 Einwohner zählenden Gemeinde zwischen Dreisam und Tuniberg. Der Ort liegt am Mühlenbach, und diesen steuern wir an. Denn an diesem Bach liegt ein wahres Kleinod: die Mühle des Müllers Adalbert Schneider.

Den Mahlbüchern nach mahlte er bis 1978 Weizen, Roggen und Gerste, bis 1989 lebte der inzwischen längst Verstorbene in der Müllerwohnung. Seit einem Jahr drehen sich die Mühlsteine wieder und das 1750 erbaute Gebäude ist für Besucher zugänglich. Und ein Besuch in der Schlossmühle lohnt sich, nicht nur, um nostalgisch verträumt in die Vergangenheit zu schauen, sondern um sich vom Erfindungsgeist und technischen Sachverstand unserer Vorväter faszinieren und begeistern zu lassen. Hans Jürgen Siebert, der Vorsitzende des Fördervereins Umkircher Mühle, fing vor vielen Jahren an, für den Erhalt der Mühle zu kämpfen. Der frühere Besitzer wollte sie abbrechen lassen, was die Gemeinde — Siebert war zu der Zeit Mitglied des Gemeinderates — und das damalige Landesdenkmalamt verhindern wollten. Ende 1999 kaufte die Gemeinde das Anwesen und übergab es dem eigens gegründeten Verein. Dessen Mitglieder haben über 5000 Arbeitsstunden geleistet, um das Gebäude zu renovieren und die Mahlanlagen zu reinigen und wieder in Gang zu bringen. Das Mahlwerk der Mühle ist vollständig erhalten. Wesentlich dazu beigetragen hat der Bäckermeister und pensionierte Gewerbeschullehrer für Bäckereifachpraxis, Gustav Danzeisen. Während seiner Ausbildung hatte er auch die Geräte und Maschinen des Müllers kennen gelernt und konnte damit einen ungeheuren Wissens- und Erfahrungsschatz in das Projekt "Umkircher Mühle" einbringen. Danzeisen kennt jedes Einzelteil der Anlage. Ein Elektromotor — der zur Ergänzung der Wasserturbine 1920 eingebaut worden war — treibt in einem Zug die Mahlsteine im Obergeschoss, die Reinigungsgeräte, die Walzenstühle für feines Weißmehl, die Förderanlagen und schließlich die Absackstation an. Um Weißmehl zu erhalten, durchläuft der Weizen über drei Stockwerke hinweg eine Strecke von 800 Metern, erklärt Danzeisen. Dabei ist alles in Bewegung: Schwung- und gezähnte Übersetzungsräder, handbreite Transmissionsriemen, die Mahlsteine, Siebe, ein Gebläse, um Spreu auszupusten, und besonders beeindruckende Plansichter im Dachspitz. Korbbänder fördern das Mehl von den Walzenstühlen dorthin. Im Plansichter befinden sich mehrere Sichtabteile mit Stapeln von Sieben verschiedener Maschenweiten, so dass sich Mehl, Dunst, Grieß und grobe Schalenteile voneinander trennen können. Auf jeder Sieblage laufen kleine Bürstchen oder Würfel mit, damit sich die Siebe nicht zusetzen. "Sichten" bedeutet in der Fachsprache das Trennen nach Schicht — oder Schwebeverhalten; bei gleich großen Teilchen, die sich jedoch im spezifischen Gewicht unterscheiden, wandern die leichten nach oben. Begehbar ist die Anlage über hölzerne Treppen und Stege. Längst hat sich an Schulen der ganzen Region herumgesprochen, dass die Umkircher Schlossmühle spannenden Unterrichtsstoff bietet. Gustav Danzeisen vermittelt insbesondere Grundschülern den Weg des Getreides "Vom Korn zum Mehl" und zum Brotbacken.
Wer Umkirch ansteuert, sollte sich von der Mühle aus weiter aufmachen, das Breisgaudorf zu erkunden. Sehenswert von außen sind zwei Fachwerkhäuser an der Hauptstraße und am Dachswanger Weg sowie das Schloss der Fürsten von Sigmaringen. Auch die katholische Kirche, deren Grundmauern aus dem 11. Jahrhundert stammen, ist einen Besuch wert. Zugänglich zu den üblichen Öffnungszeiten ist das Rathaus im ehemaligen Schloss Büningen. Seine Geschichte startet in der Zeit um 1200, nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde der Bau in seiner heutigen Kubatur wieder aufgebaut. Im Trauzimmer des Rathauses ist eine einzigartige barocke Stuckdecke zu finden.
Kompletten Beitrag von Silvia Faller vom 29.8.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

Schlossmühle beim Simonswälder Sägplatz wieder in Betrieb

Zur Geschichte der alten Schlossmühle, die bereits 1678 erwähnt wurde und von mehreren Besitzern und Pächtern betrieben wurde, die nun pünktlich zum Deutschen Mühlentag, nach etwa 20 Jahren, beim Simonswälder Sägplatz wieder in Betrieb geht: Besitzer der Mühle war von 1700 bis 1714 Blasius Fehrenbach, danach bis 1746 Jacob Kanstinger aus Oberwinden. Von 1747 bis 1817 Johann Kanstinger, anschließend bis 1837 Georg Faißt. Andreas Waldvogel war von 1837 bis 1878 Besitzer der Schlossmühle, bevor 1880 Wilhelm Füchter von der Bannmühle nächster Eigentümer wurde. Von 1900 bis 1938 gehörte die Mühle Georg Trenkle vom Haldenhof, danach bis 1978 Theres Trenkle und Karl Seng. Die Schlossmühle war bis zum Jahr 1810 immer im Besitz des jeweiligen Schlossbesitzers, so zum Beispiel Baron von Bollschweil. Sie wurde aber stets von einem Müller und Bäcker verwaltet beziehungsweise verpachtet. Die alte Schlossmühle aus dem Jahr 1678 war aufgrund der jeweiligen Mühlenbestände zu Grunde gerichtet und wurde im Jahr 1743 durch eine neue ersetzt. Diese galt dann als Kundenmühle, mit dem Recht zum Weinausschank. Es war damals Sitte, dass die so genannten Kundenmühlen ihren Kunden auch Wein und Brot verabreichten, so war es auch im Kinzigtal der Brauch, wie Heinrich Hans-Jacob aus Haslach in seinen Büchern schrieb. Die letzte Schlossbesitzerin, Freifrau von Hinterfad, verkauft die Schlossmühle und fortan war diese Mühle eigenständig und im Privatbesitz. Martin Trenkle, der so genannte Haldemadi, und die Schwizer Marie, waren die Letzten, die in der Mühle noch mahlten. Karl Seng vom Sengenhof war schließlich letzter Eigentümer der Schlossmühle. Ab 1970 wurde die verwaiste Mühle von der Trachtenkappelle und der Feuerwehr genutzt, die dort manch zünftiges Fest feierten. Um 1980 musste dann die alte Schlossmühle einem Neubaugebiet weichen und wurde von Zimmermeister August Baumer abgebaut. Die Innereien und das Gebälk wurde nummeriert und fotografiert und von Kronewirt Bernhard Burger gekauft. Alles wurde im Simonshof gelagert, bis dann im Jahr 2004 der Mühlenbauer Helmut Tritschler mit dem Neuaufbau am Sägplatz begann und ein weiters “Schmuckstück” am Simonswälder Mühlenweg geschaffen hat.

Kompletten Beitrag vom 3.6.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen


 

Schwarzwälder Mühlen - Kooperation mit Frankreich über Leader

Europäischer Technologietransfer in früherer Zeit? / Mühlenpartnerschaft mit Frankreich vereinbart /
Der Austausch von Wissen und Technologien über weite Entfernungen war in früheren Jahrhunderten zwar beschwerlicher als heute, aber dennoch schon üblich. Eine neue deutsch-französische Kooperation im Rahmen des Leader-Förderprogramms der EU beleuchtet Schwarzwälder Mühlen unter diesem Aspekt.

Dem in Hinterzarten beheimateten Verein “Heimatpfad Hochschwarzwald e.V.” ist die Bewahrung alter Schwarzwälder Handwerkstraditionen seit vielen Jahren ein Anliegen. Da für die Entwicklung des Holzhandwerks Mühlen eine überragende Rolle gespielt haben, stellt die Restaurierung und Erhaltung historischer Mühlen einen besonderen Schwerpunkt in der Arbeit des Vereins dar. Der Sachverstand, den sich die Vereinsmitarbeiter auf diesem Gebiet angeeignet haben, wird mittlerweile weit über die Grenzen des Schwarzwalds hinaus nachgefragt. Bei der Aufnahme einer alten Wehrmühle des 13. Jahrhunderts im Örtchen Barbaste in Südwestfrankreich stießen die Mitarbeiter des Vereins auf sehr individuelle konstruktive Merkmale, die sich auch bei zeitlich jüngeren Mühlen des Schwarzwalds finden - insbesondere die in Deutschland einzigartige Mühle von Stühlingen-Blumegg mutet mühlentechnisch fast wie eine Kopie von Barbaste an. Möglicherweise haben einst französische Mühlenbauer im Schwarzwald Hand angelegt und so zu einem Technologietransfer beigetragen. Glücklicherweise liegt die Mühle von Barbaste in einer Leader-Region, wie auch der Südschwarzwald Leader-Region ist. Dies bedeutet, dass beide Gebiete durch das EU-Förderprogramm unterstützt werden. Da Kooperationen zwischen Leader-Gebieten erwünscht und gefördert werden, lag es nahe, zur Thematik historischer Mühlen eine offizielle Kooperation zwischen dem “Pays d’ Albret” - dies ist der Name der französischen Partnerregion - und dem Südschwarzwald anzubahnen. Auf ihrer jüngsten Sitzung konnte die Leader-Aktionsgruppe Südschwarzwald unter Vorsitz des Waldshuter Landrats Bernhard Wütz diese Kooperation offiziell beschließen. Damit werden beide Regionen in ihrem Bemühen gefördert, einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch bei der Rekonstruktion und Wiederherstellung historischer Mühlentechnik zu etablieren und bei der Frage, wie die Mühlen unter dem Aspekt des Tourismus optimal in Wert gesetzt werden können. In diesem Zusammenhang wird auch die Umsetzung einer besonders interessanten Mühle aus dem Oberprechtal nach Breitnau durch Leader-Mittel gefördert werden, wo der Heimatpfad-Verein im Höllental dabei ist, ein Freilichtmuseum zum Schwarzwälder Handwerk aufzubauen. Auch diesen Beschluss hat die Leader-Aktionsgruppe auf ihrer jüngsten Sitzung getroffen.

Landrat Jochen Glaeser freut sich über das weitere Engagement im Bereich der Ravennaschlucht und dem Löffeltal. Dort bringen bereits heute Mühlen und eine Seilerei Interessierten einige Aspekte unserer Kulturgeschichte näher. Geplant ist ein weiterer Ausbau dieses Freilicht-Technik-Museums in den folgenden Jahren mit Backhaus und dem Anbau historischer Pflanzen. Neben Schulklassen werden dies Zeugnisse Schwarzwälder Handwerks auch für Touristen ein attraktives Ausflugsziel darstellen.

Die deutschen und französischen Partner erwarten sich von der Zusammenarbeit viele Anregungen. Dabei kann nun das vor Jahrhunderten mutmaßlich in den Schwarzwald gelangte Know-how wieder zurückfließen: Die technische Ausstattung der Mühle in Barbaste ist weitgehend verloren gegangen und kann nun anhand der noch existierenden Mühlentechnik im Schwarzwald originalgetreu wiederhergestellt werden.
DER DREISAMTÄLER vom 22.12.2005, www.dreisamtaeler.de

Le moulin de Barbaste
http://perso.wanadoo.fr/vent.ouest/text/197bad3-878.html

 

Ölmühle Achkarren von Josef Wilhelm schließt nach 140 Jahren 

In der Ölmühle in Achkarren wird kein Walnussöl mehr gepresst. Josef Wilhelm gibt den Betrieb der über 140 Jahre alten Mühle altersbedingt und aus gesundheitlichen Gründen zum 1. Januar 2006 auf.

Mit ein wenig Wehmut erzählt der 70-Jährige von der alten Ölmühle, die im Jahr 1864 von Vinzenz Schätzle erstmals zum Ölen von verschiedenen Getreidesorten eingesetzt worden war. Die eingehauene Jahreszahl am Mahlstein zeugt noch heute davon. Josef Wilhelm, der die Mühle 1960 von seinem Vater Viktor übernommen hatte, stand in der fünften Generation an den mächtigen Gerätschaften, die zur Herstellung der Delikatessöle benutzt werden. Nach dem Dreikönigsfest herrschte in der „Öhli“ immer Hochbetrieb.Während der Vater mit dem Ölen von Raps, Mohn, Leinsamen und Bucheckern seinen Lebensunterhalt verdiente, spezialisierte sich Josef Wilhelm auf Walnüsse, die er in seiner so genannten Kundenlohnmühle, also im Auftrag und gegen einen Obolus, weiterverarbeitete.

Im Durchschnitt wurden zwischen 50 und 60 Zentner aus der gesamten badischen Region angeliefert. In den vergangenen 5 Jahren habe es hingegen sehr viele Walnüsse gegeben. Fast 100 Zentner brachten die Kunden aus nah und fern im vergangenen Jahr und Wilhelm musste erstmals einen Annahmestopp verkünden. Gut 8 Wochen war der tüchtige „Öler-Sepp“, wie er unter den Dorfbewohnern genannt wird, beschäftigt, bis alle Nüsse in Form von wohlschmeckendem Öl in schmucke Halbliterflaschen abgefüllt werden konnten. Es sollten die letzten sein. Denn neben seinem Gesundheitszustand zwang auch ein technischer Defekt an der über 50 Jahre alten Pumpe und der Zustand der gusseisernen Pfanne den Müller zur Aufgabe des Handwerks. Für Reparaturen müsste er rund 15000 Euro investieren.

Gerne steht Josef Wilhelm nach Vereinbarung für Führungen bereit, bei denen er die Ölgewinnung vom Mahlen am Kollergang über das Erwärmen in der Kasserolle bis hin zum Pressen und Filtern erklärt. Weitere Auskünfte und Buchungen bei Josef Wilhelm, Telefon 07662/6246.
Alles von
Petra Littner vom 25.11.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Dachswanger Mühle in Umkirch - Anbau nicht genetisch veränderter Sojapflanzen

„Wir brauchen noch einen guten Spätsommer“, sagte Reinhard Schneider, Leiter der Dachswanger Mühle und verwies auf das Sojafeld. 20 Hektar der in Deutschland selten verbreiteten Nutzpflanze werden hier angebaut – nicht gentechnisch verändert und nicht synthetisch gedüngt. Ende April wird gesät, Ende September wird geerntet. Die Pflanzen sind dann rund 50 bis 60 Zentimeter hoch. „Dieses Jahr werden wir aber etwas später ernten als üblich. Im Sommer gab es zu wenig Sonne“, erklärt Landwirt Schneider. Ein guter Eiweißgehalt entscheidet über die Qualität der Sojabohnen, im Idealfall liegt er bei 45 Prozent. Pro Hektar werden rund 20 bis 30 Tonnen Sojabohnen gewonnen und an eine Freiburger Firma geliefert, die sie zu Tofuprodukten wie zum Beispiel vegetarischen Würstchen, Aufschnitt und geräuchertem Tofu verarbeitet. 1000 Tonnen Sojabohnen werden pro Jahr benötigt. Doch die in Deutschland gewonnene Menge reicht bei weitem nicht aus: Der Rest wird aus Brasilien und China importiert und in der Dachswanger Mühle verpackt und verladen. „Anfangs waren wir etwas skeptisch. Aber dann hat uns ein Händler gezeigt, wie die Sojabohnen in China in Handarbeit gewonnen und aufbereitet werden. Das hat uns überzeugt“, sagte Schneider. Die Ware sei sauber, hochwertig und vor allem nicht gentechnisch verändert – und das sei für den Bioland-Betrieb ausschlaggebend.

Gerade Soja-Saatgut sei oft „gentechnisch verseucht“ und müsse daher immer kontrolliert werden: „Dieses Jahr hatten wir Saatgut aus Österreich. Es war zu 100 Prozent einwandfrei.“ Zur Sicherheit sei es aber vor dem Aussäen noch einmal überprüft worden. Seit rund sechs Jahren wird auf den Feldern der Dachswanger Mühle Soja angebaut – neben Kartoffeln und Getreide. „Ich bin beeindruckt: Solche Höfe müssen weiter gefördert werden. Es steckt die richtige Philosophie dahinter“, meinte Kerstin Andreae, MdB, der die Felder, Lagerhallen, Maschinen und der Hofladen des Familienunternehmens gezeigt wurden. Ihre „Öko-Hoftour“ führte sie am Freitagnachmittag noch in eine Öko-Winzerei nach Ihringen und in einen Demeter Sonderkultur-Hof nach Eichstetten.
BZ vom 5.9.2005


 

Mosermühle zieht von Oberprechtal nach Hinterzarten um

Eine Schwarzwaldmühle geht auf Wanderschaft / Das historische Gebäude des Moserhofs in Oberprechtal geht in Ruhestand / Demnächst soll es in einem Freilichtmuseum für Wanderer und Urlauber zu sehen sein

Schon seit Jahren steht das Mühlrad still. Jetzt soll die alte Mühle in den Ruhestand gehen und begibt sich hierfür auf eine Reise. Das historische Gebäude des Moserhofs in Oberprechtal soll abgetragen und im oberen Höllental bei Hinterzarten im Hochschwarzwald originalgetreu wieder aufgebaut werden. Dort soll die Mühle Teil eines neuen Freilichtmuseums zum Schwarzwälder Handwerk werden. Mit der Versetzung des Gebäudes wollen Denkmalschützer den Abriss verhindern. Die Arbeiten werden voraussichtlich kommendes Frühjahr beginnen. „In der alten Mühle hat schon mein Urgroßvater gewohnt“, sagt Philipp Moser. Der 73-Jährige lebt mit seiner Ehefrau Margarete in dem 1674 erbauten Moserhof, direkt an der Straße in Richtung Rohrhardsberg gelegen. Der landwirtschaftliche Betrieb, der im Vollerwerb bewirtschaftet wird, besteht aus der Haltung von 16 Milchkühen und einer großen Forstwirtschaft. Die Nachfolge ist bereits geregelt, die Zukunft des Familienbetriebes damit gesichert.

Neben dem Bauernhof, direkt am Wittenbach, steht die im 17. Jahrhundert in Holzbauweise errichtete Schwarzwaldmühle. Früher diente sie als Mühle und Wohngebäude. Sie beherbergte eine Wohnstube, verfügt über Speicher und Kellerräume. Doch das unter Denkmalschutz stehende Gebäude steht jetzt einem Neubau im Weg. Die noch gut erhaltene Mühle, die seit 100 Jahren nicht mehr in Betrieb ist und leer steht, soll deshalb eine neue Heimat bekommen. „Wir wollen mit unserer Initiative ein Juwel retten und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagt Reinhard Metsch. Der Beamte im Landratsamt Waldshut organisiert für den Südschwarzwald das vor allem durch die Europäische Union (EU) finanzierte Programm zur Regionalentwicklung „Leader plus“. Die Planungen sehen vor, dass die Mühle in Oberprechtal abgetragen und im oberen Höllental Stein für Stein wieder aufgebaut wird. In die Umsetzung und Einrichtung des Gebäudes sollen nach Angaben der Initiatoren 250000 Euro investiert werden.

„Unser Ziel ist es, mit der Mühle ein Schwarzwälder Kulturgut und damit die hiesige Handwerksgeschichte Einheimischen und Touristen nahe zu bringen“, sagt Metsch. Die Hofmühle aus Oberprechtal werde daher am Heimatpfad Hochschwarzwald wieder aufgebaut. An dem Wanderweg zwischen Hinterzarten, Löffel- und Höllental, Ravennaschlucht und Breitnau stehen bereits mehrere historische Mühlen und Sägen sowie eine alte Seilerei. „Gemeinsam mit der neuen Mühle sind sie erleb- und sichtbare Zeugnisse der Schwarzwälder Handwerkskunst und des bäuerlichen Lebens“, sagt Metsch. Geplant sei zudem der Wiederaufbau eines Backhäuschens. Ohne Eintritt bezahlen zu müssen, können Besucher die historischen Bauten in deren ursprünglicher Umgebung erwandern und sich vor Ort über die landschaftlichen Besonderheiten informieren. Die Mühle des Moserhofs soll durch eine Spezialfirma verlegt werden, die Arbeiten werden mehrere Tage dauern. Die Beteiligten gehen davon aus, dass 70 Prozent der Kosten durch das Förderprogramm „Leader plus“ übernommen werden. 30 Prozent müssten dann die am Heimatpfad beteiligten Gemeinden Hinterzarten und Breitnau übernehmen. Nicht mehr erhalten ist die Einrichtung der Wohnstube. Die Mitglieder des ehrenamtlich tätigen Trägervereins des Heimatpfades wollen deshalb mit Original-Einrichtungsgegenständen eine Wohnstube aus dem Jahre 1736 in der Mühle integrieren. Die Möbelstücke stammen aus dem Fundus des Vereins. „Wir sind sehr froh, dass unser landwirtschaftlicher Betrieb modernisiert werden kann und gleichzeitig die schöne Mühle erhalten bleibt“, sagt Philipp Moser. An der alten Mühle, in der er selbst gewohnt hat, hängen viele Erinnerungen. Mehrere Generationen haben in dem Haus gelebt und gearbeitet. Zuletzt war im Keller der Schweinestall untergebracht. Noch heute befindet sich Mosers Schnapsbrennerei in dem Gebäude. „An ihrem neuen Platz will ich die Mühle auf jeden Fall besuchen“, sagt Moser. Das Gebäude sei derart geschichtsträchtig, dass es auch zukünftigen Generationen erhalten werden müsse.
Mit der Verlegung eines historischen Gebäudes wird in Oberprechtal kein Neuland betreten. Vor vier Jahren wurde ein historisches Taglöhnerhaus in der Nähe des Landwasserecks abgetragen und im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof wieder aufgebaut. Das 1918 errichtete Gebäude stellt in dem Museum in Gutach im Ortenaukreis seitdem die Lebensumstände der ärmeren Bevölkerung im Schwarzwald Anfang und Mitte des vergangenen Jahrhunderts dar.
Alles von Jürgen Ruf vom 25.8.2005 auf www.bzol.de lesen

 

 

Tannenmühle im Tal der Liebe an der Schlücht - Forellenzucht

Es war einmal eine kleine verträumte Mühle, die in einem beschaulichen Teil im Hochschwarzwald klapperte. Dort lebten und arbeiteten gemeinsam Friedrich und Anna Baschnagel, die, obwohl sie selbst nicht viel besaßen, immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen hatten“.

Mit diesen Worten beginnt eine kleine Chronik der Tannenmühle in Grafenhausen. Bis zum Jahr 1954 wurde die Mühle von Müllermeister Siegfried Baschnagel betrieben. Nachdem der Betrieb aus Rentabilitätsgründen aufgegeben wurde, übernahmen Fritz und Hildegard das Anwesen. Um sich eine Existenzgrundlage zu schaffen, eröffneten sie mit vier Tischen eine kleine Gastwirtschaft, in der Einheimische und Wanderer bewirtet wurden. 1961 wurden die ersten Forellenteiche angelegt und zwei Jahre später zum ersten Mal Forelleneier selbst ausgebrütet. Seither werden in der Tannenmühle erfolgreich Forellen in den Teichen, die ständig erweitert und nach biologischen Kriterien in verschiedene Größen eingeteilt wurden, gezüchtet. Den Forellenspezialitäten, die auf verschiedene Weise zubereitet werden, hat die Tannenmühle im „Tal der Liebe“ an der Schlücht ihren guten Namen zu verdanken, der bis in die benachbarte Schweiz bekannt ist. Die moderne Küche der Tannenmühle wurde in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig modernisiert und erweitert. Bautätigkeiten erfolgten aber nicht nur im Küchenbereich, sondern im gesamten Gebäude. So wurden 1962 die Gästezimmer in der Tannenmühle komplett renoviert. Weil sich aber die Anforderungen im Gastgewerbe ständig erhöhten, erfolgte bereits zehn Jahre später eine weitere Umbauaktion.
Auch Sohn Guido Baschnagel, der 1995 den Betrieb mit Ehefrau Erika übernahm, trat getreu dem Motto „Wer rastet, der rostet“ in die väterlichen Fußstapfen. Auch unter der neuen Regie wurde erweitert und modernisiert. Flexibilität ist angesichts eines ständigen Wandels auch weiterhin gefragt: „Die Zukunft der Tannenmühle liegt in guten Händen“, betonte Seniorchef Fritz Baschnagel.
BZ vom 13.6.2005

  

 

Mundinger Mühle - Förderkreis

Teningen. Welche Faszination Mühlen im Allgemeinen ausüben, war deutlich beim Mühlenfest des Fördervereins Mundinger Mühle spürbar. Obwohl es regnete, hatten sich zahlreiche Besucher eingefunden.

Zum dritten Male beteiligte sich der Förderverein am Deutschen Mühlentag, der deutschlandweit zum zwölften Mal auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung stattfand. Mühlen scheinen im Zeitalter der Digitalisierung ein immer größer werdendes Interesse in der Öffentlichkeit zu wecken. Vielleicht liegt es ein wenig daran, dass jede Mühle ihre eigene Geschichte hat. Und diese Geschichte gibt Auskunft über die technische und wirtschaftliche Entwicklung einer Region. Eine Geschichte, auf deren Spuren man die Anfänge der Mechanisierung ebenso aufspüren kann wie die Entwicklung zur Industrialisierung. Wurde anfangs hauptsächlich Korn gemahlen, so entwickelte sich die Mühlentechnik über die Jahrhunderte zur Antriebskraft in nahezu allen Bereichen des Handwerks und der frühen Industrie.
Vor allem die Wassermühlen spielten im süddeutschen Raum eine große Rolle bei der industriellen Entwicklung. Ein Paradebeispiel dafür stellen das vom Förderverein neu zum Leben erweckte Mühlenrad bei der Mundinger Mühle und der Turbinenkanal dar. Hier, am sich drehenden Mühlenrad, kann jeder die Funktion erkennen. ....
Aribert Rüssel, BZ vom 19.5.2005

  
 

Förberhofmühle im Langenordnachtal in 2003 restauriert

Trotz nicht optimalem Wetter nutzten viele die Gelegenheit zu ausgiebigen Wanderungen von Mühle zu Mühle. Zu den traditionsreichsten Stätten zählt der aus dem Jahr 1552 stammende „Förberhof“ von Peter Schwab in Langenordnach. Der Ursprung der dazu gehörigen „Förberhofmühle“ reicht bis in das Jahr 1756 zurück. Vor zweieinhalb Jahren wurde die annähernd 250 Jahre alte Mühle umgebaut und restauriert.

Die Zimmermänner Paul Schwörer, Tobias Fehrenbach und Stefan Wangler zeigten dem interessierten Publikum, wie das Dichele-Bohren für die Versorgung mit Trinkwasser auf den Gehöften einst funktionierte und wie ein Holzstamm behauen wurde. Auch das Flechten von Körben und das Schindelmachen, ebenfalls Bestandteil alter Hochschwarzwälder Handwerkskunst wurden demonstriert, zudem informierte ein Film über den technischen Wandel. Dazu gab es Musik mit Jörg Hauser aus Gündelwangen, Tiffany und Frank Roos mit seiner diatonischen Harmonika sowie ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken.
BZ vom 19.5.2005

  

 

Hilzingermühle Oberglottertal - älteste Hofmühle im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald 

Wer von Denzlingen kommend übers Glottertal nach St. Peter fährt, sieht am Ortsende von Oberglottertal links einen stattlichen Hof liegen. Die dazu gehörende kleine Hilzingermühle liegt weit unterhalb an der Glotter. Die Hilzingermühle gilt als älteste Hofmühle im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Noch vor wenigen Jahren wurde sie als Wochenendhaus genutzt. Doch seit sie restauriert ist, präsentiert sich die Hilzingermühle als Schmuckstück. Besucher können hier über die ausgetüftelte Technik und Baukunst staunen. Ökofreunde wundern sich, wie wirtschaftlich das Mahlen früher war. Wer den kleinen Steg über die Glotter hinter sich hat, der sieht auf dem Türsturz der zweigeteilten Mühlentür schon die Jahreszahl 1621 prangen. Der damalige Hilzingerhofbauer, Johann Hilzinger, hatte die Mühle errichtet, die dann über Jahrhunderte als Getreidemahlmühle diente.

Von den vielen Mühlen, die schon im 16. und 17. Jahrhundert im Tal erbaut wurden, ist sie am besten erhalten geblieben. Sie war bis etwa 1963 noch funktionsfähig, wurde aber immer weniger in Betrieb genommen und stand schließlich still. Danach wurde sie einige Male von kampierenden Urlaubern beschädigt, so dass sie nicht einmal mehr zum Schroten zu gebrauchen war.

1989 war es Bürgermeisters Josef Herbstritt, der für die Gemeinde die Mühle pachtete und originalgetreu restaurieren ließ. Da von der Inneneinrichtung nur noch die Mahlsteine vorhanden waren, musste die ganze übrige Einrichtung neu erstellt werden. Das war nicht einfach, denn es gibt nur noch ganz wenige Handwerker, die es verstehen, eine Mühle so einzurichten, wie sie vor Jahrhunderten einmal ausgesehen hat. Architekt Gremmelspacher arbeitete mit Handwerksmeistern zusammen, die die dazu nötigen Fertigkeiten beherrschten.

Wie alle Bauerhäuser im Tal hatte auch die Hilzingermühle ein Strohdach, was bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts im Glottertal die typische Dachbedeckung darstellte. Das neue Wasserrad, das Außenlager der Wasserradwelle und der das Wasser zuführende Holzkanal wurden aus Eichholz hergestellt. Angetrieben wurde die Mühle von jeher durch ein unterschlächtiges Wasserrad. So konnte man das Wasser aus der Glotter durch einen einfachen Graben heranleiten, der im letzten Stück in einen Holzkäner mündete.

Alles von Frank Kiefer am 14.5.2005 auf www.bzol.de 

  

 

© by freiburg-schwarzwald.de, Update 20.07.11