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Zastler 
Schwarzwaldtal zwischen Oberried und Feldberg
  

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Blick von Oberried nach Osten ins Zastlertal und zum Hinterwaldkopf am 31.10.2007
Blick von Oberried nach Osten ins Zastlertal und zum Hinterwaldkopf am 31.10.2007

 

 

Die Sennerin vom Zastlertal - Rita Gehring

Für Rita Gering stand schon früh fest, dass sie einmal eine Hofkäserei gründen würde. Die Entscheidung traf sie vor 20 Jahren, als sie eine Zeit lang in den Schweizer Alpen als Sennerin im Einsatz war. Seit 1998 melkt die Agraringenieurin dafür Ziegen, und zwar auf dem Adamshof im Oberrieder Ortsteil Zastler, den sie zusammen mit ihrem Mann, dem Baumpfleger Kristian Ross, gepachtet hat. Sie ist eine von 14 Anbietern beim zweiten Tuniberg-Käsemarkt in Munzingen am Sonntag.
Aber wo sind denn die Ziegen? So lautet die erste Frage nach der Ankunft auf dem malerisch gelegenen Anwesen. Rita Gering lacht und sagt: "Auf der Weide, es ist doch Sommer." Die Tiere grasen auf einer steilen Wiese, wobei Gras im Bewuchs nur schwach vertreten ist. Von Natur aus wachsen hier eher Glockenblumen, Schafgarben, wilder Thymian und andere Wiesenkräuter – eine würzige Futtermischung. "Ditz, ditz, ditz!", ruft Rita Gering. Die Tiere rennen sofort auf sie zu. Denn sie wissen, wann Melkzeit ist – abends um 18 Uhr. Zurück auf dem Hof stellt es sich als Irrglaube heraus, dass Ziegen besonders stark stinken würden. Auf dem Adamshof schlägt einem stattdessen der feine Duft von Heu entgegen, das für den Winter eingelagert ist. In Zwölfergruppen klettern die Tiere auf ein hüfthohes, selbst geschreinertes Gestell, damit Rita Gering sich zum Melken nicht bücken muss. Gemolken wird von Hand. Keine zwei Minuten steht sie an einem Tier, um die Milchmenge von zwei Litern zu gewinnen. Eine Melkmaschine würde sich für die kleine Herde nicht rentieren. Rita Gering hält 35 Tiere der Milchrasse "bunte Deutsche Edelziege". Die Jahresleistung von knapp 25 000 Kilogramm Milch wird etwa zur Hälfte für die Jungtieraufzucht benötigt. Eine Ziege gebe nur dann kontinuierlich Milch, wenn sie jedes Jahr ein Zicklein bekomme, erklärt die Bäuerin. Die jeweils schönsten werden für die Herde aufgezogen, die anderen zum Schlachten. Rinderhalter machen das ebenso. Rita Gering melkt die Muttertiere erst, wenn die Zicklein vom Euter entwöhnt sind. Käse kann sie daher nur zwischen April und Oktober herstellen. Im Angebot sind Frischkäse mit und ohne Kräuter, Feta sowie Schnitt- und Bergkäse. Ihre Jahresproduktion von einer Tonne verkauft sie vor allem direkt ab Hof. Weiter nutzt sie Veranstaltungen des Naturparks Südschwarzwald und nun zum zweiten Mal auch den Tuniberg-Käsemarkt. Mit einem Jahresumsatz von rund 30 000 Euro, wobei etwa zwei Drittel auf dem Käseverkauf beruhen, erwirtschaftet sie die Hälfte des Familieneinkommens. Weitere Einnahmen erzielt Rita Gering mit dem Verkauf von Fleisch und Wurst sowie durch Ausgleichszahlungen der EU und eine spezielle Zulage für die Pflege der Steillagen.
Rita Gerings Tiere sind im Herdbuch des Ziegenzuchtverbands Baden-Württemberg eingetragen. Dieser Verband zählt 270 ziegenhaltende Betriebe als Mitglieder, Tendenz steigend. Die meisten sind ökologisch zertifiziert, auch der Ziegenhof Zastler. Schwerpunkte sind die Regionen Südbaden, Konstanz und Heidelberg. "Im Umfeld dieser Universitätsstädte gibt es viele Verbraucher, die bereit sind für regionale, ökologisch erzeugte Produkte angemessene Preise zu bezahlen", erklärt der Geschäftsstellenleiter Bernd Haug. Im Schwarzwald ist auch die Landschaftspflege wichtig: Die genügsamen Ziegen sind wahre Kletterkünstler.
13.9.2011, Silvia Faller


 

Gassenbauernhofmühle erhalten - Helfer gesucht

... die Mühle beim Gassenbauernhof ist die einzige noch erhaltene Getreidemühle im Zastler, dem einstigen typischen Schwarzwälder Mühlental, in dem früher Mühlen zahlreiche Mühlen arbeiteten. Sie ist auch auch nicht wie viele anderen alten Bauten in einem erbärmlichen Zustand. Denn vermutlich wurde sie in den 80er Jahren vom Forstamt Kirchzarten saniert. Lediglich der Mühlenkanal wurde durch eine Erdrutsch verschüttet. Als Oberried die Mühle für einen symbolischen Preis von einem Euro vom Land angetragen bekam, war sich der Gemeinderat einig, dass Oberried solch ein Objekt nur gemeinsam mit Bürgern erhalten könne. Winterhalter verwies im Gespräch mit der BZ auf das Engagement eines Heimatvereins in Buchenbach hin, der eigens für den Erhalt des Hansmeyerhofes gegründet wurde....
Alles von Karlheinz Scherfling vom 14.6.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/oberried/neues-leben-in-einer-alten-muehle--31938279.html

 

Heimatstüble von Oberried im Rathaus in Zastler

Jetzt hat auch Oberried sein "Heimatstüble". Die Räume dafür wurden im Rathaus in Zastler gefunden. Sozusagen als letzte Amtshandlung wurde es vom scheidenden Ortsvorsteher Werner Babies zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Vieles an Utensilien wurde in den vergangenen Monaten von Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde zusammengetragen und wird künftig der Bevölkerung zugänglich gemacht. Teilweise wurden die Gegenstände der Gemeinde geschenkt oder als Leihgabe übergeben. Babies dankte allen, die mitgewirkt haben, einen in Oberried lange gehegten Wunsch zu erfüllen, der auch eine Bereicherung des touristischen Angebots im Dreisamtal ist. Der namentliche Dank galt Margaretha Schönberger, Daniela Rösch und Ewald Zähringer. Sie haben mit weiteren Helfern viel Freizeit für das Stüble eingesetzt und könnten nun höchst zufrieden sein, sagte Babies. Der erste Eindruck war hervorragend. Man hörte nur Bewunderung und Lob. Die Absicht des "Heimatstübles" ist es, der Bevölkerung und Gästen von auswärts zu zeigen, wie man in früheren Zeiten in Oberried gelebt hat und wie gut manches aus heutiger Sicht funktioniert hat. Die ausgestellten Gegenstände, meist noch gut erhalten, sind sehr vielseitig und hier im Einzelnen gar nicht aufzuzählen. Sehr deutlich wird dargestellt, dass Zastler eine alte Holzfällergemeinde ist und Holz hier immer eine lebenswichtige Rolle spielte. Beim Rundgang durch die beiden Räume werden bei älteren Besuchern Erinnerungen an ihre Jugend und Schulzeit geweckt, in der man noch viel mit Tinte geschrieben hat. Es sind Andenken "an die gute alte Zeit", wie es der Initiator des Stübles, Werner Babies, formulierte. Noch sind die organisatorischen Fragen zu regeln, vor allem, wann das Stüble, zu dem auch Auswärtige Gegenstände spendeten, geöffnet ist. Das dürfte aber kein Problem sein, sagte Eugen Schreiner später im Ortschaftsrat. Geplant ist, dass Margaretha Schönberger die Leitung des kleinen Museums übernimmt. Die Öffnungszeiten sollen montags von 18.30 bis 20 Uhr sein und mit den Bürostunden der Ortsverwaltung abgestimmt werden. Eine offizielle Eröffnung des "Heimatstübles" soll in Kürze stattfinden. Dann sind auch weitere Einzelheiten zu erfahren .
Wolfgang Grosholz, 5.9.2009

 

 

Rad- und Fußweg für 180.000 Euro - endlose Geschichte

Es ist kaum zu glauben, aber augenscheinlich wahr: der Radweg ins Zastlertal geht der Vollendung entgegen. Rund zehn Jahre Planungszeit dürften ins Land gegangen sein, seit die ersten Aktivitäten vom Oberrieder Gemeinderat ausgingen. Bereits vor acht Jahren nahm sich der „Dreisamtäler“ des für die Bewohner des Zastlertals so notwendigen Rad- und Fußweges an. „50 cm Sturheit verhindern Radweg“ hieß damals seine Titelgeschichte. Und wiederholt machte diese Zeitung auf die Notwendigkeit einer sicheren Verbindung zwischen dem Oberrieder Ortskern und dem großen Neubaugebiet „Winterhalterhof“ aufmerksam. Schließlich hatten sich zur Jahrtausendwende am Anfang des Zastlertals über 150 Menschen in 38 neuen Häusern niedergelassen. Die Planungen für den Rad- und Fußweg waren zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen, die Grundstücksverhandlungen mit einem Landwirt gestalteten sich aber über Jahre hinweg schwierig. Als das dann 2005 endlich geklärt war, musste der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald als Bauträger wegen leerer öffentlicher Kassen passen. Seit November 2007 nahm das „Wunder vom Zastler“ dann endlich Gestalt an. Die Firma Joos aus Hartheim begann mit den Bauarbeiten zum über 800 Meter langen und 2,50 Meter breiten Weg, südlich entlang der Kreisstraße 4960.Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald investiert insgesamt 165.000 Euro in die Straßenneubauarbeiten. Für die unbedingt notwendige Beleuchtung zwischen den Ortsteilen war die Gemeinde Oberried zuständig. Sie investierte dafür weitere 15.000 Euro. Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter zeigte sich dem „Dreisamtäler“ gegenüber sehr zufrieden. „Was lange währt, wird endlich gut“, zitierte er ein altes Sprichwort. Er freue sich, dass neben der Sicherheit für die Bevölkerung des Zastlertales auch die Feriengäste Oberrieds nun einen weiteren flachen und bequemen Spazierweg bekommen hätten. Die jetzt noch ausstehenden restlichen Erdarbeiten am Rande des Radweges sollen bei guter Witterung bis Ende Februar erledigt werden.
Gerhard Lück, 31.1.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Biken mit Nina Göhl: Kirchzarten, Zastlertal, Rinken, Hinterwaldkopf, Falkensteig

Im fünften Teil der BZ-Serie "Mountainbiken mit Profis" fahren wir heute 900 Höhenmeter mit Freiburgs Top-Mountainbikerin Nina Göhl. Die "Rote Tour" des Naturparks Südschwarzwald führt von Kirchzarten durchs Zastlertal auf den Rinken und über den Hinterwaldkopf zurück. Sie ist hart und schön.

Rote Tour - Bild: Naturpark Südschwarzwald

Es sind nur Augenblicke des Glücks. Die kleine Schneise, die für Sekunden den Blick auf den sonnenbeschienenen Gipfel des Hinterwaldkopfs freigibt. Die Baumlücke, durch die wir den Feldbergturm sehen. Und später dann bei der Abfahrt jene Momente, in denen sich plötzlich vor unseren Augen das Höllental ausbreitet und ein paar hundert Höhenmeter tiefer das ganze Dreisamtal. Die "Rote Tour" geizt mit den ganz großen Panoramen, sie verläuft über weite Strecken im Steiltal oder im tiefsten Wald. Aber dort, wo der Wald plötzlich weg ist, wird die Landschaft zum Traum. Nina Göhl lässt sich verzaubern, sie findet die Augenblicke so schön, dass sie sagt: "Hier
werde ich öfter herkommen." Öfter? Die 24-Jährige war noch nie mit dem Mountainbike im Hochschwarzwald unterwegs. Am Feldberg nicht, am Kandel nicht, und auch nicht auf dem Rinken und dem Hinterwaldkopf. Eine der weltbesten MTB-Fahrerinnen, Freiburgs Hoffnung für die Olympischen Sommerspiele des Jahres 2008 in Peking, hat so gut wie gar nichts gesehen von der Region, in der sie lebt. Das hat mit dem Mangel an Zeit zu tun, der seit drei Jahren ihr Leben begleitet. Im Herbst 2004 zog die Allgäuerin nach Freiburg und nahm hier ein Medizinstudium auf. Die meisten Menschen hätten damit schon genug zu tun. Göhl aber machte sich in diesen drei Jahren auch einen Namen in der Welt des Mountainbikings, sie gehört dort nun zu den Besten, und es gibt nicht wenige Fachleute, die glauben, dass sie schon bald die Rolle der deutschen MTB-Ikone Sabine Spitz einnehmen wird. Im Mai vergangenen Jahres gewann Göhl ihr erstes Weltcuprennen. In Fort William, Schottland, fuhr sie allen auf und davon.

Sie hat das Glück, ebenso wie der Freiburger Moritz Milatz dem Team Multivan Merida anzugehören. Es ist eines der besten im MTB-Sport. "Es ist ein Klasse-Team, ich werde dort optimal unterstützt" , sagt Göhl.Mit Multivan Merida tourt sie nun um den Globus, fährt bei Weltcups und Weltmeisterschaften, verbringt Teile des Winters auf Trainingslagern in Südeuropa, und wenn sie dann doch einmal in Freiburg ist, gibt sie im Studium Gas — weshalb ihre Trainingsstrecken im Breisgau sich bisher stets in unmittelbarer Nähe der Universitätsstadt befanden. Schnell auf den Rosskopf, einmal hoch Richtung Schauinsland — das sind üblicherweise Göhls Reviere. Hier aber, an einer der großen Rampen zwischen Dreisamtal und Hochschwarzwald, war sie noch nie. Wir fahren "klassisch" die Asphaltstraße im Zastlertal hoch, folgen den gelben Schildern des Naturparks Südschwarzwald mit der roten "2" , erreichen nach einer halben Stunde von Kirchzarten her den Mederlehof.

Bis hierher läuft’s noch locker, nun aber ist Schluss mit lustig. Es geht bergauf, bergauf, bergauf. "Welchen Gang fährst du, Nina?" "Ich bin jetzt im zweiten." Ich bin schon einen Schritt weiter. Aber die Steigung ist stetig, wir pendeln uns ein auf einen gemeinsamen Rhythmus. Göhl fühlt sich "ein bisschen müde und schlapp" . Sie hat Magenprobleme und ist nicht ganz fit wie schon oft in dieser Saison. Aber die Serpentinen zum Rinken schafft sie natürlich locker, erzählt dabei aus ihrem Leben, lächelt mir zu und muntert mich auf, kommt dabei über Puls 145 nicht hinaus und wirkt auch auf 1250 Höhenmetern am Rinken noch frisch und locker wie am Start bei der Tourist-Information von Kirchzarten. Gerade erst hat sie die Thüringen-Radrundfahrt bestritten, 911 Kilometer in sieben Tagen, Grundlagentraining auf der Straße im Rennradsattel. Ihr Ziel ist in diesem Jahr die WM, Anfang September findet sie statt, in Fort William, dem Ort ihres bisher größten Sieges. "Da geht’s drum, da freue ich mich drauf" , sagt sie. Und auf Peking natürlich. "Erstmal muss ich mich qualifizieren" , wiegelt sie ab und dämpft die Erwartungen. Aber ihr Medizinstudium lässt sie nun ruhen, wird nächstes Jahr noch ein weiteres Urlaubssemester dranhängen und setzt alles auf die Karte Sport. "Jetzt will ich’s wissen" , sagt sie.
Während wir uns noch so unterhalten (sie spricht, ich höre zu), erreichen wir die Anhöhe am Rinken. Ging überraschend gut. Wir wenden uns nach links (Hinweisschild: "Hinterwaldkopf 3,8 Kilometer" ) und fahren auf dem leicht abschüssigen Weg diesem vielleicht doch magischen Schwarzwaldberg entgegen. Ich erzähle Göhl, dass hier oben einst die Hexen auf ihren Langstreckenflügen Zwischenstopps eingelegt haben sollen — um dann auch mal ein Tänzchen zu wagen. Hab’ ich irgendwo gelesen, ehrlich, weiß aber nicht mehr wo. Göhl guckt ein bisschen skeptisch, sie ist aber eine sehr höfliche junge Frau und will jetzt nicht widersprechen. Es bleibt auch keine Zeit mehr. Wild und schnell geht es zurück nach Kirchzarten, 900 Höhenmeter. Göhl verschwindet immer wieder aus dem Sichtfeld, sie bremst nur ungern, wenn überhaupt. Die "Rote Tour" hat sie auch noch nicht ausgelastet. Zurück in Freiburg, biegt sie an der Jugendherberge rechts ab in den Berg Richtung Rosskopf. "Ich will nur nochmal ein paar Wurzeln spüren", sagt sie, und "Tschüss" .
Andreas Strepenick, 4.8.2007, www.badische-zeitung.de 

 

 

Ziegenhof: Rita Gering setzt auf artgerechte Ziegenhaltung

 Das ist nur ein kleiner Teil der Herde – Muttertiere mit ihren Zicklein

Hier möchte man Ziege sein: Wenn man den Stall von Rita Gerings Ziegenhof betritt, weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Der riesengroße, in sich verschachtelte, (selbst für Menschen) urgemütliche Stall mit seinen hölzernen Dachbalken und verschiedenen Ebenen lädt zum Verweilen ein - nicht zuletzt natürlich wegen der Ziegen! Acht Jahre betreibt Rita Gering nun schon ihren Ziegenhof im Zastlertal und kann auf eine gesunde und leistungsbereite Herde von 37 Muttertieren, 78 (!) Zicklein, fünf Jungziegen, acht kastrierten Böcken und einen Deckbock blicken. „Hier tobt das Leben“ lacht sie stolz, „es macht so viel Spaß!“. Neugierig darauf, ob es möglich sei, mit artgerechter Tierhaltung Geld verdienen und ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, startete Rita Gering vor acht Jahren dieses „Experiment“. Artgerecht bedeutet erstens, den Tieren entsprechendes Futter zu geben: Grundlage für Wiederkäuer ist Rauhfutter (Heu, Gras), und speziell bei Ziegen muss es abwechslungsreich sein. Zweitens sind Ziegen Bewegungsfreude, sie müssen klettern können; deshalb hat Rita Gerings Stall, die „Wohnung der Tiere“, verschiedene Ebenen. Und drittens bedeutet artgerecht, dass der Mutterinstinkt der Ziegen ausgelebt werden kann. Die Zicklein bleiben drei Monate bei den Müttern und saugen deren Milch – das stärkt das Sozialverhalten und sorgt für psychisch stabile Tiere. Nach drei Monaten jedoch, fährt Rita Gering die Zicklein selbst zum Metzger. „Immer wieder werde ich von Besuchern gefragt, wie ich es schaffe, diese süßen Zicklein zum Schlachter zu bringen“ sagt Rita Gering. „Auch für mich war und ist das der schwierigste Teil meiner Arbeit als Bäuerin. Aber man muss auch folgendes sehen: Ohne mich gäbe es die Zicklein nicht, und ich lebe davon, dass die Zicklein nach drei Monaten ihr Leben lassen. Fleisch ist für mich ein ganz natürlicher Bestandteil unserer Nahrung.“ Und dann fügt sie noch hinzu: „Wenn die Ziegen nicht gedeckt werden, geben sie keine Milch. Dann gibt’s auch keinen Käse. Und irgendjemand muss ja das anfallende Fleisch aus der Käseproduktion essen. Wie sähe denn das Zastlertal aus, wenn es 1000 Geißen beheimaten müsste?“

Wer die diesjährigen Zicklein sehen möchte, hat am kommenden Wochenende Gelegenheit dazu. Am 31.3. und 1.4. bietet Rita Gering jeweils um 11 und um 15 Uhr Führungen durch den Ziegenstall an. Eine telefonische Voranmeldung ist dringend notwendig!

Antje Steil, 29.3.2007, www.dreisamtaeler.de

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