Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Malsburg-Marzell
im hinteren Kandertal
   

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Höfe, Kaltenbach, Lütschenbach, Käsacker,
Malsburg, Marzell, Reha-Kliniken, Vogelbach

Blick von den Reha-Kliniken nach Südwesten auf Marzell und den Blauen (rechts) Blick von den Reha-Kliniken nach Südwesten auf Marzell und den Blauen (rechts)


Fred Wehrle: Häusergeschichte von Kaltenbach und Lütschenbach

Auf großes Interesse stieß in der Kaltenbacher Krone der Vortrag von Fred Wehrle zur Häusergeschichte von Kaltenbach und Lütschenbach, zu dem der Heimatverein eingeladen hatte.

Doch nicht nur zur Geschichte der Häuser und Dörfer erfuhren die Besucher Wissenswertes: So zitierte Wehrle zur Erheiterung seiner Zuhörer aus einem Bericht von Professor Fecht über den Großherzoglichen Amtsbezirk, dass die Bewohner des Hinteren Kandertals sich des öfteren als sehr streitsüchtig erwiesen und insbesondere beim Jahrmarkt in Kandern für manchen Händel gesorgt hätten. Doch, so wurde in diesem Text aus dem Jahr 1861 festgehalten, die " Wälder" hätten sich in den letzten Jahren merklich gebessert. So sind Befürchtungen am heutigen Spätjahrmarkt wohl unbegründet. Wehrle zeigte viele historische Aufnahmen aus seiner wertvollen Sammlung und berichtete, dass es 1732 in der Vogtei Vogelbach, zu der Kaltenbach, Lütschenbach und Marzell gehörten, insgesamt 98 Häuser und 800 Einwohner, darunter 400 Kinder gab. 1812 standen in Kaltenbach 21 Häuser, in Lütschenbach 19 Häuser, viele dieser Häuser waren "geteilt", wurden also von zwei oder mehr Familien bewohnt. Gut zu sehen war auf den alten Aufnahmen auch, dass viele Häuser zumindest teilweise noch strohgedeckt waren, was natürlich zu vielen Bränden führte. Was wohl die wenigsten wussten: Von 1851 gab es in Kaltenbach auch auf dem "Buck" ein "Armenhaus" für Notleidende aus der ganzen Gemeinde. Rolf-Dieter Kanmacher vom Heimatverein dankte Fred Wehrle und zeigte sich zuversichtlich, dass die Häusergeschichte in absehbarer Zeit auch in Buchform erscheint. Eine spontan durchgeführte Sammlung für die Renovierung der Kaltenbacher Michaelskirche erbrachte einen Erlös von über 300 Euro
Rolf-Dieter Kanmacher, 23.11.2009

Infos erbeten: F.Wehrle, Kandern, Tel 07626/7382, eMail: f.wehrle at t-online.de 
oder über den Markgräfler Geschichtsverein

 

Weideabtrieb in Lütschenbach im Hinteren Kandertal

Mit dem Weideabtrieb im Ortsteil Lütschenbach ging das  Weidejahr 2008 im Hinteren Kandertal noch rechtzeitig vor einem möglichen Wintereinbruch offiziell zu Ende. Im Schnitt mehr als 150 Tage verbrachten die rund 250 vierbeinigen "Sommerfrischler" in der Berggemeinde.

Einen einheitlichen  "Almabtriebstermin" in der Gemeinde  gab es auch dieses Jahr nicht: Angepasst an den unterschiedlichen Grasbestand in den Weidegebieten, endete die Saison zu unterschiedlichen Terminen. Mit am längsten dauerte der Weidebetrieb dieses Jahr in Lütschenbach, nachdem in  Kaltenbach, Marzell und Vogelbach schon in der Vorwoche Abtriebstermin war. Auf einigen Privatweiden  hängt  man  noch einige Weidetage an. Dank eingespielter Abläufe verlief der Abtrieb in Lütschenbach problemlos. Walter Wagner, Dieter Glünkin, Ernst Trefzer und Uwe Oßwald wurden unterstützt von weiteren Helfern wie Heinz Leuger, Klaus Schwarz und Jürgen Schwarze. Sehr zufrieden mit der Arbeit in Lütschenbach und der Weidesaison insgesamt zeigten sich auch die Landwirte Zimmermann (Schliengen) und Herbster (Hügelheim), die alle 42 Tiere auf den Lütschenbacher Weiden stellten. Übereinstimmend beurteilt man das Weidejahr als gut, Futter war dank der Niederschläge immer reichlich vorhanden. Der Abtriebstermin ist für die Weidewarte und ihre Helfer, die das ganze Jahr über ihre Arbeit für eine geringe Entschädigung verrichten, auch ein Höhepunkt im Jahr, der gebührend mit einem Abschlusshock gefeiert wird. Unbestritten ist der hohe Stellenwert der Weidewirtschaft, denn "ohne die Weiden wüchse uns der Wald zu den Fenstern hinein", sagte einmal ein Politiker mit Blick auf den Erhalt der Erholungslandschaft.
kn, 30.10.2008, BZ


 

Weiße Ostern auf dem Lipple

Wintersportler packten Ski und Schlitten wieder aus / Loipen erstmals teilweise gespurt

Eine "weiße Weihnacht" mit viel Schnee hatten sich viele gewünscht und wurden enttäuscht, dafür gab es einige Tage nach dem offiziellen Frühlingsbeginn im Hinteren Kandertal aber "Weiße Ostern" . Besonders in den höher gelegenen Ortsteilen wie Marzell, Kaltenbach sowie im Bereich der Kliniken war Schneeschippen zwar die nicht unbedingt beliebte, aber doch unausweichliche "Hauptsportart" für viele Haus- und Grundstücksbesitzer, vor allem am Karfreitag und Ostersamstag. Auch Bauhofleiter Jürgen Ehmann bilanzierte für sich und seine Mitarbeiter keine besinnlichen Feiertage: Mehrere Stunden waren sie mit den Räumfahrzeugen am Freitag, Samstag und Sonntag im Einsatz, um die Straßen im Gemeindebereich befahrbar zu halten. Einen lang ersehnten Arbeitseinsatz gab es für den Ski-Club: Zum ersten Male in diesem schneearmen Winter konnten auch die Loipen im Bereich des Nordic-Aktiv-Zentrums Lipple zumindest zum Teil mit dem Loipenfahrzeug des Ski-Clubs Malsburg-Marzell gespurt werden. Wintersportler und besonders die Skilangläufer oder Schlittenfahrer hatten zumindest zum Winterausklang ihre Freude an der weißen Pracht. Gespurt werden konnten die Gleichen-Loipe, die Meierskopf-Spur und die Wege zwischen Egerten und Lipple und zum Kreuzweg.
Besonders gut besucht war der lebhafte Familiengottesdienst mit Pfarrvikar Markus Schulz unter Mitwirkung der Kindergartenkinder am Ostermontag in Marzell, nahezu 50 Gemeindeglieder nahmen trotz der ungemütlichen Witterung am Ostermorgengottesdienst in Kaltenbach teil und alle Hände voll zu tun gab es für die Mitglieder des Frauenvereins beim Osterfrühstück.
kann, 25.3.208, BZ


 

Liesel Meier: Neues Buch vom Breiti-Lieseli von St.Johannesbreite

Eigentlich wollte sie ihren bisher erschienen fünf Büchern kein weiteres mehr folgen lassen, unterstrich Liesel Meier, besser bekannt als "Breiti-Lieseli". Doch die mit der Bemerkung "Ä bizzeli Freud’ bruucht doch Jede!" verbundene Aufforderung eines älteren Freundes ihrer Gedichte, die treue Lesergemeinde nicht länger warten zu lassen, gab schließlich den Ausschlag, auch einen sechsten Band im Selbstverlag zu veröffentlichen. Darin hat die Autorin vom Hofgut St. Johannesbreite oberhalb des Kanderner Stadtteils Sitzenkirch viele ihrer Jugenderinnerungen aufgeschrieben.

Vergriffen sind mittlerweile ihre beiden ersten Bücher "Ä Huusfrau - und sunscht nüt" aus dem Jahr 1989 und "Ä chlei wenig mehr as nüt" mit dem Erscheinungsjahr 1991. Es folgten 1993 "Ä ganz Huffe Sprüch’" , 1997 "Ä Plätzli zuem bliibe" und 2002 " Ällei - aber nit einsam" . Ihr neues Buch mit dem Untertitel "Mundartgedicht’ und alti Gschichte" ist bebildert mit Fotografien "aus alten Zeiten" , so mit dem Bild eines Ochsengespanns im Einsatz beim Pflügen. Im Gedenken an ihren viel zu früh verstorbenen Neffen Günter Bronner hat das "Breiti-Lieseli" — unter anderem Trägerin der Hebel-Plakette der Gemeinde Hausen — auch einige seiner Illustrationen verwendet. Auf den "letzten Drücker" fertig geworden seien extra zum "Marzeller Nussobe" die ersten 50 Exemplare des neuen Buches, betonte Liesel Meier. Dass sie kein einziges Exemplar davon mit nach Hause nehmen konnte und dass noch etliche Buchwünsche unerfüllt blieben, deutet darauf hin, dass auch ihr sechstes Buch ein "Renner" werden wird.
Beim "Alemannischen Abend" am Donnerstag, 18. Oktober, wird sie zusammen mit Christa Heimann-Buß um 20 Uhr in der Stadtbücherei Kandern zu hören sein und weitere Kostproben aus ihrem neuen Buch geben.
kn, 13.10.207, BZ

 

Alte Mühle von 1758 in Marzell lädt am Pfingstwochenende ein

Ein Blickfang für alle, die aus Richtung Malsburg über die Kreisstraße Marzell erreichen, ist das Wasserrad am Ortsrand beim Gasthaus "Alte Mühle" . Dort, wo Peter und Waltraud Dünow seit 2002 ihre Gastwirtschaft betreiben, befand sich schon seit beinahe 250 Jahren eine Mühle. Wie der aus dem Malsburger Ortsteil Käsacker stammende Kanderner Heimatforscher Fred Wehrle herausfand, wurde dort nach einem Hochwasser im Jahre 1758, dem die Marzeller Waltner-Mühle zum Opfer fiel, eine neue Mühle errichtet. Wasser für den "unterschlächtigen" Betrieb wurde dem Mühlrad größtenteils über einen Kanal von der Kander zugeleitet. Durch Heirat kam die Marzeller Mühle1890 in den Besitz von Johannes Dreher, die Mühle wurde bis nach dem Zweiten Weltkrieg, zuletzt von Fritz Dreher, dem "Mühli-Fritz" betrieben. Als Familie Dünow 2001 das Gebäude erwarb fanden sich nur noch Reste des alten Mühlrades. Mit Unterstützung von Fachleuten und Handwerkern konnte Peter Dünow wieder ein Wasserrad errichten, das vom Redschenbach gespeist und "oberschlächtig" angetrieben wird. Geplant ist, später auch einmal elektrische Energie zu erzeugen. Die Mühleneinrichtung wurde im Untergeschoss eingerichtet.
Mit einem "Mühle-Fest" am 26. und 27. Mai will man das Mühlrad vorstellen und gleichzeitig den Anbau an die Gaststätte feiern. Der 28. Mai (Pfingstmontag) ist in Deutschland "Tag der Mühlen" . Gefeiert wird in und um die "Alte Mühle" an beiden Tagen von 11 Uhr an . Vorgesehen ist unter anderem auch am Samstag um 17 Uhr eine Schauübung der Feuerwehr, zudem Vorführungen eines Korbmachers und eines Töpfers. Für Sonntag ist eine originelle Versteigerung mit einem Versteigerungsbaum geplant. Eine Hüpfburg sorgt für Unterhaltung für Kinder. Das Mühlefest soll jeweils zum "Tag der Mühlen" zu einer festen Einrichtung werden.
kn, 24.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Rehaklinik Kandertal: Ganze Familien erhalten therapeutische Hilfe

Am 5. März fällten drei Gerichte in Deutschland — in Itzehoe, Bochum, und Schwerin — unabhängig von einander ein Urteil wegen Kindstötung. In zwei Fällen wurde der Stiefvater beziehungsweise Ex-Freund der Mutter, in einem die 19-jährige Mutter selbst schuldig gesprochen. So weit wäre es vermutlich nicht gekommen, wenn die (Patchwork)-Familien rechtzeitig therapeutische Hilfe erhalten hätten. Die psychosomatische "Rehaklinik Kandertal" in Malsburg-Marzell scheint aber bundesweit nahezu die einzige zu sein, die medizinische Rehabilitation für die ganze Familie anbietet.

Die Verhaltensauffälligkeit eines Kindes, das in der Klinik aufgenommen wird, werde nicht isoliert betrachtet, sagt der medizinische Leiter, Hendrik Stegner, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und für Pädiatrie. Wenn beispielsweise sein Vater Alkoholiker ist und die Mutter deshalb depressiv, sei es nicht sinnvoll, nur das Kind zu therapieren, und es danach wieder in die alte Umgebung zurückzuschicken. Mit den Konzepten der Klinik könnten Mutter und Kind behandelt werden. Dem Vater würde eine Entzugstherapie in der benachbarten Rehaklinik Birkenbuck, einer Fachklinik für Abhängigkeitskrankheiten, empfohlen. Durch die räumliche Nähe könnten in Gesprächen und mit Freizeitangeboten die familiären Ressourcen gestärkt werden. Klinikchef Stegner ist überzeugt, dass der Stärkung der familiären Ressourcen immer größere Bedeutung zukommt. Studien hätten ergeben, dass der Anteil von chronisch kranken Erwachsenen und Kindern in der Bevölkerung stetig zunehme. Mit physisch oder psychisch chronisch Erkrankten leide die gesamte Familie. "Die familiären Strukturen sind durch Scheidungen und außerehelichen Lebensgemeinschaften nicht mehr so belastbar wie die Drei-Generationen-Modelle von früher" , sagt Stegner. Nach wie vor trügen Frauen die Hauptlast in Familien mit erkrankten Mitgliedern. Das führe häufig zu chronischen Erschöpfungszuständen oder depressiven Erkrankungen, die wiederum ein hohes Risiko für Medikamentenmissbrauch in sich bergen.

Die Rehaklinik Kandertal ist vor zwei Jahren in das ehemalige Lungensanatorium am Blauen eingezogen und wird von der Kur+Reha GmbH des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes getragen. Sie entwickelt und erweitert das seit zehn Jahren erfolgreiche Konzept der Rehaklinik für Familientherapie Glotterbad im Glottertal, die im Fernsehen als "Schwarzwaldklinik" berühmt wurde. Zusammen mit der Birkenbuck gehört die Klinik Kandertal dem Verbund für Integrierte Psychosomatische Medizin Südbaden an. Eine Kooperation besteht zudem mit Haus Weitenau in Steinen, der Fachklinik für suchtkranke Jugendliche des baden-württembergischen Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation (bwlv). "Wir werden bundesweit von Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern belegt" , sagt Stegner. Jugendämter sehen in der Familientherapie bisweilen eine Chance. Etwa wenn Scheidungskinder unter der ausgehandelten Umgangsregelung zu leiden hätten. In solchen Fällen werde das Kind mit einem Elternteil in der Klinik aufgenommen, und der Expartner zu Paargesprächen eingeladen. Kinderhäuser meldeten ebenfalls Problemfälle an. Davor steht die Abklärung mit dem Kostenträger. "Familientherapie kollidiere mit unserem verkrusteten Gesundheitssystem" , sagt Fabian Walling, Referatsleiter in der Reha-Abteilung der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg. Der Begriff stehe nicht im Maßnahmenkatalog. Mit der Auslastung der Klinik war Verwaltungschef Christian Däntjer 2006 zufrieden. Dennoch wünscht er sich einen besseren Bekanntheitsgrad auf Bundesebene für die Klinik. Für Familien stehen 140 Betten mit 55 Plätzen für Erwachsene und 85 für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Hinzu kommt eine Abteilung mit 40 Betten für Jugendliche und junge Erwachsene ohne Kinder mit psychosomatischen und psychischen Erkrankungen im Alter von 16 bis 35 Jahren.
Ingrid Jennert , 23.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Nordic-Aktiv-Zentrum Lipple-Kreuzweg: Für Wanderer und Mountainbiker

Sollten sich die Klima-Prognosen bewahrheiten und der Schnee immer weniger werden, ist der Skiclub Malsburg-Marzell auf dem richtigen Weg. Denn immer mehr wird das Lipple-Kreuzweg-Gebiet, lange vorwiegend als Skilanglaufgebiet bekannt, zu einem Zentrum für Freunde von Ausdauersportarten. Das wurde einmal mehr am Sonntag bei der Eröffnung des "Nordic Aktiv Zentrums" deutlich.

Skiclub-Vorsitzender Willi Kropf legte die Gründe dar, die den Skiclub dazu bewogen hatten, die Ausweisung des "Nordic Aktiv Zentrums" anzugehen. "Schon vor mehreren Jahren haben wir überlegt: Was geschieht in Jahren wie diesem, wenn uns Frau Holle nicht mit reichlich Schnee beglückt?" Auf der Grundlage dieser Überlegungen sei die Überzeugung gewachsen, die vorhandenen Loipen und Skiwanderwege auch als Nordic-Walking- beziehungsweise Mountainbike-Strecken auszuweisen und auszubauen. So schloss man sich folgerichtig - auch auf Betreiben von Loipenwart Hans Happle - einer Initiative des Naturparks Südschwarzwald und des Deutschen Skiverbandes zur einheitlichen Beschilderung von Langlaufloipen und Walking-Strecken im Südschwarzwald an. Die Sporthochschule Köln, die auch die Vermessung der Loipen vornahm, stufte das Lipple-Langlauf-Zentrum schließlich als "Nordic-Aktiv-Zentrum" ein, nicht zuletzt dank der Tatsache, dass der Skiclub in seinen Reihen auch über fachkundige Langlauftrainer und Nordic-Walking-Instruktoren verfügt. Nachdem der "Winterteil" des Zentrums mittlerweile fertig gestellt und die neue Beschilderung für den Skilanglauf angebracht worden sei, werde man in den kommenden Monaten die Beschilderung für die Wanderer, Nordic-Walker und Biker ergänzen. Der frühere Skiclubvorsitzende und jetzige Loipenwart, Forstrevierleiter Hans Happle, stellte den Gästen das Loipennetz des Zentrums vor, das mit seinen rund 60 Kilometern Länge eines der größten im Südschwarzwald ist. Nach der Erweiterung um die Bergle- und Egerten-Loipen stünden nun fünf Strecken zur Verfügung.
Ein "großes Kompliment" machte den Langlauf-Initiatoren als erster Gratulant Landrat Walter Schneider. Noch habe er keine praktischen Erfahrungen auf den Loipen gemacht, doch das werde sich bei entsprechender Schneelage sicher ändern. Die Loipen im Lipple-Gebiet seien ein "gemeinsames Kind" von Forstverwaltung und des Skiclubs Malsburg-Marzell, unterstrich Kanderns Forstbezirksleiter Martin Groß und stellte fest: "Das gemeinsame Kind ist größer geworden!". Ebenso wie Malsburg-Marzells Bürgermeister Dieter Schwald stellte er die Bedeutung des Zentrums als touristisches Aushängeschild der Region heraus. Beide lobten das große ehrenamtliche Engagement der Verantwortlichen und Mitarbeiter im Skiclub. Anlass zur Freude gaben auch die Spenden von Landkreis und Gemeinde. Dafür, das auch die sportliche Praxis nicht zu kurz kam, sorgte unter Anleitung von Sportwartin Christine Schneider eine Gruppe von Nordic Walkern, die sich auch vom Regen nicht abhalten ließen, nach gründlichem Aufwärmen auf die Piste zu gehen und auf der Bergle-Loipe eine Runde - gewissermaßen als Ersatz für den ausgefallenen Gleichenlanglauf — zu drehen.
Rolf-Dieter Kanmacher , 15.2.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Fred Wehrle erforscht alte Häuser und sucht Ihre Mithilfe
 
Auf "Spurensuche" ist wieder einmal der Kanderner Heimatforscher Fred Wehrle. Zur Zeit befasst sich der engagierte Heimatforscher mit der Zusammenstellung einer Häuserchronik für das hintere Kandertal. Aktuell macht er in einem Beitrag auf das Jubiläum eines Schwarzwaldhauses in Lütschenbach aufmerksam.

Auf eine lange Tradition kann dieses alte Schwarzwaldhaus in Lütschenbach, das sich heute im Besitz der Nachfahrenfamilie Ernst Trefzer befindet, zurückblicken: Das behäbige Bauernhaus wurde im Jahre 1707 erbaut und wird damit in diesem Jahr 300 Jahre alt. Dicke rußgeschwärzte Tragebalken sowie eine eigentümliche Dachkonstruktion zeugen noch von der Zeit der Erbauer, zu der es noch keinen Kamin gab und die das Dach noch mit Stroh eingedeckt haben. Der Bau eines solchen Hauses bedeutete für die Besitzer oft einen schwierigen ökonomischen Kraftakt: Oft wirkten sich diese Häuserbauten finanziell noch auf nachkommenden Generationen aus. Im Jahre 1832 übergaben Adam Brändlin und seine Frau Anna Maria geborene Breh an ihren Sohn Johann Michael "eine zweistöckige Behausung Scheuer, Stallung und Schweineställe unter einem Dach sowie Haus- und Hofplatz neben der Dorfstraße in Lütschenbach" , wie es überliefert ist. Taxiert war das Gebäude zu dieser Zeit auf einen Wert von 1000 Gulden. Bei den Übergabeverträgen wurde stets das "Leibgeding" für die Eltern einbezogen. In späterer Zeit war das Gebäude auch dem First nach geteilt und von jeweils zwei Familien bewohnt. Wohntrakt und Ökonomie befanden sich jedoch stets in einer Einheit unter einem großen Dach. Erst im Jahre 1901 wurde das riesige Gebäude wieder von nur einer Familie bewohnt. Im dem Haus wurde auch noch ein sehr interessantes, altes Haushaltsbuch gefunden, worin seit 1845 alle geschäftlichen und privaten Verbindungen der Bewohner niedergeschrieben wurden. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden im hinteren Kandertal etliche solche Häuser gebaut, so auch das in Sichtweite stehende Haus der Familie Wehrlin am Rai in Lütschenbach. Aber auch in den anderen Ortsteilen sind noch Häuser dieses Typs zu bewundern.
Rolf-Dieter Kanmacher, 5.2.2007, www.badische-zeitung.de

Fred Wehrle ist weiter auf der Suche und dankbar für Mitteilungen über alte Bildern oder auch Begebenheiten zum Thema.
Kontakt erbeten: F.Wehrle, Kandern, Tel 07626/7382, eMail: f.wehrle at t-online.de 
oder über den Markgräfler Geschichtsverein

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 20.08.11