Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Stadt Löffingen
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Stadt Löffingen mit Bachheim (420 Einwohner), Dittishausen (890), Göschweiler (520), Reiselfingen (580), Seppenhofen (1000), Unadingen (1070)

Blick nach Osten über Göschweiler im Winter 2004/2005

 

Vorbildliches ehrenamtliches Engagement: Gebrüder Heizmann

Das Engagement einzelner Bürger gewinnt zunehmend an Gewicht, je mehr sich der Staat aus sozialen Aufgabenfeldern zurückzieht. Nicht nur im persönlichen Umfeld sondern auch im Hinblick auf den Einsatz für andere wäre ohne das Prinzip der "Freiwilligkeit" vieles nicht mehr möglich. Die Baarstadt kann sich glücklich schätzen angesichts einer großen Zahl Mitbürger, die freiwilliges, bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement tagtäglich vorleben. Dies wird auch beim Neujahrsempfang immer wieder betont.

Ein Beispiel für vorbildliches ehrenamtliches Engagement geben die Brüder Fridolin, Bernhard und Eugen Heizmann aus Löffingen (von links). Foto: Christa Maier

Ein ungewöhnliches Beispiel für bürgerschaftliche Aktivität zum Wohl der Allgemeinheit und ein Glücksfall für Löffingen und seine Vereine sind die Gebrüder Heizmann. Der älteste, Eugen, ist vielen nicht nur durch seine Tätigkeit als Gemeindearbeiter, die er von 1971 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2005 ausübte, bekannt. Der Freundeskreis der Amselgruppe Hochschwarzwald kann auf den engagierten Löffinger zählen, der zusammen mit seiner Ehefrau Paula und weiteren Helfern sich in vielfältiger Weise für den Freundeskreis einbringt. 44 Jahre trug Eugen Heizmann den Schellenbaum bei der Stadtmusik Löffingen, die ihn 2006 zum Ehrenmitglied ernannte. Der Feuerwehr gehört er ebenfalls seit 1962 an, heute ist er immer noch in der Altersmannschaft zu finden. Schon beim ersten Umbau des Feuerwehrgerätehauses half er tatkräftig mit und auch bei der letzten Großbaumaßnahme der Feuerwehr war Eugen Heizmann ein zuverlässiger Helfer, der sich vor keiner Arbeit scheute. Bei der Schrottsammmlung hilft er heute noch mit und bei Feuerwehrveranstaltungen, wie jüngst beim Jubiläum der Jugendfeuerwehr, war er mit seiner Frau Paula hinter den Theken zu finden. Dass sein Sohn Christian als Jugendleiter der Feuerwehr das ehrenamtliche Engagement der Familie weiterpflegt, freut den Träger der Ehrennadel der Stadt besonders. Und was macht Eugen Heizmann, wenn das Ehrenamt einmal nicht ruft? "Dann gehe ich Holz machen" sagt der 67-Jährige. Die Hauptsache sei doch, man wisse sich zu beschäftigen.

Zu beschäftigen weiß sich auch Bernhard Heizmann, der seit 20 Jahren dafür sorgt, dass die Besucher von Festhallenveranstaltungen ihre Garderobe in Sicherheit wissen. Der Freundeskreis der Amselgruppe Hochschwarzwald kann immer auf den 62-jährigen zählen, der sich nicht zweimal bitten lässt, wenn Hilfe am Flohmarkt benötigt wird. Den Dienst am Nächsten leistet er auch bei der Feuerwehr und das seit seinem 18. Lebensjahr. Vor 22 Jahren hat er dort den Posten des Fahnenträgers übernommen. Diesen übt er heute noch aus. Seine frühere Mitgliedschaft beim Fanfarenzug, in dessen Reihen er zehn Jahre spielte, runden seine ehrenamtliche Tätigkeit ab. Auf Tochter Sonja sprang übrigens das Ehrenamts-Gen über: Sie ist Mitglied beim Roten Kreuz in Unadingen und steht auch dem DRK-Ortsverein Löffingen als Ausbilderin zur Verfügung.

Der dritte im Bunde ist Fridolin Heizmann, der im Rahmen des Neujahrsempfanges im Januar ebenfalls mit der Ehrennadel der Stadt ausgezeichnet wurde. Die Leichtathleten schlugen ihn für die Auszeichnung vor, schließlich haben sie wie auch der FC und die Schulen dem engagierten Löffinger viel zu verdanken. Seit 15 Jahren betreut er zusammen mit Karl Götz ehrenamtlich das Haslachstadion mit zwei Rasenplätzen und einem Kunstrasenplatz. Auch beim Säubern und Einebnen der Plätze, der Betreuung des Maschinenparks oder beim Freihalten der Gehwege im Winter bringt sich Fridolin Heizmann ehrenamtlich ein. Dass ihm auch der Sportverein in Dillendorf viel zu verdanken hat, liegt an den familiären Wurzeln der Brüder Heizmann. Die Mutter stammt aus Dillendorf, wo noch Verwandte wohnen. Dort lässt sich Fridolin Heizmann beim Sportverein in vielfältiger Weise einbinden, auch wenn der heute 60-jährige nie Fußball spielte.  
31.8.2009, Christa Maier

 

Verein für Selbsthilfe - Dritte Welt: Mädchenschule in Ghana

Große Ziele hat sich der Verein "Hilfe zur Selbsthilfe und Selbstverwaltung — Dritte Welt" gesetzt. Über die Aktivitäten und über eine besondere Ehre berichtete der Vorstand in der Hauptversammlung am Freitagabend in der "Linde" stolz: Farouq Lawan, Vorsitzender des Vereins, wurde zum König von Jasikan in Ghana ausgerufen.

In dieser westafrikanischen Stadt baute der Löffinger Verein mit nunmehr 52 Mitgliedern eine Mädchenschule auf. 2003 wurde sie fertig. Gerade wird an einer Gemeinschaftsküche gearbeitet. Heute besuchen im "College of Profession" 119 Mädchen zwischen 16 und 20 Jahren die Klassen. Sie werden in der Ganztagesschule von neun Lehrern unterrichtet. Der erreichbare Abschluss lässt sich nach deutschem Standard mit dem Abitur eines Wirtschaftsgymnasiums vergleichen und ermöglicht den Zugang zur Universität. Diese Chance nutzten in der dritten Abschlussklasse fünf talentierte Schülerinnen. "Eine andere Abiturientin ist Sekretärin in dieser Schule geworden" , informierte Kassenwart Klaus Kietruschat, der sich bereits selbst vor Ort ein Bild über die Fortschritte der großen Löffinger Aufgabe im entfernten Ghana gemacht hat. Lawan, der momentan für drei Monate in Jasikan ist, soll dort als Entwicklungskönig des Districts den Werdegang des Löffinger Projektes im Auge behalten, den Bau überwachen und vorantreiben. "Durch seine neue Position hat er viel mehr Einfluss dort" , versicherte Ehefrau Ursula Flesch-Lawan. Visionen hatte und hat der Verein immer: "Fertig sind wir mit unser Schule dort noch lange nicht. Wir denken auch über eine weitere Schule und einen Kindergarten nach" , berichtete Kietruschat mit einem Blick in die Zukunft. Der Weg von der Vision bis zur Umsetzung in Ghana sei weit, aber erfolgreich gewesen, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter. "Bildung ist der Schlüssel zu Wohlstand in den Entwicklungsländern. Wer sich dort engagiert, braucht einen langen Atem." Auch Bürgermeister Norbert Brugger glaubt an den Erfolg des Projektes: "Gemeinsam müssen wir die Starken stärken, aber auch die Schwachen mitnehmen." Spontan übernahm er an diesem Abend eine Patenschaft für eine der Schülerinnen. Eine Patenschaft in Höhe von 50 Euro sichert einem Mädchen das Leben in der Schule für ein ganzes Jahr, wurde erläutert. Auskünfte zu den Patenschaften gibt Klaus Kietruschat (Tel 07654/ 8491). Anschließend stellten sich alle Mitglieder des Vorstandes der Wiederwahl. Für die nächsten zwei Jahre bedeutet das: Vorsitzender bleibt Farouq Lawan, stellvertretender Vorsitzender ist weiterhin Sebastian Schmidt, die Kasse betreut Klaus Kietruschat, Schriftführerin bleibt Ursula Flesch-Lawan, Pressewartin ist Silva Bächle, die Kassenprüfer bleiben Petra Schonhardt sowie Verena Rosenfelder-Keller. Ein kleiner Verein mit großen Aufgaben ist in Löffingen gewachsen. Über Unterstützung und Paten freut er sich, denn Hilfe kann jeder gebrauchen.
Heidrun Simoneit, 17.6.2008, BZ
  

 

 

Ku-Tipp-Abend mit Walter Scheuble: Mundart-Geschichten

Ein Knaller fehlt am Anfang - ruhig betritt Walter Scheuble aus Aasen die Bühne im Saal der Tourist-Information und stellt sich vor. Im Rahmen der Ku-Tipp-Reihe will er mit dem Publikum das teilen, was ihm Spaß macht und wichtig ist: Die Musik, Gesang und der eigene Dialekt stehen im Mittelpunkt.

Mit dem Badnerlied beginnt "dä Barde vu dä Baar" sein Programm - das Publikum stimmt ein, es applaudiert und Scheuble kann sich wie zu Hause fühlen. "Ich bin kein Profi. Sie brauchen also keine große Erwartung haben" , sagt der Künstler und verspricht einen stressfreien Abend. Die Geschichten, die er singend erzählt, sind in der Region verwurzelt. Die Zuhörer können ihnen also leicht folgen, sie hören von Dingen, die sie aus ihrem direkten Umfeld kennen. Spitz setzt sich Scheuble mit dem Donaueschinger Fürstenhaus und der Diskussion um die öffentliche Nutzung des Schlossparks auseinander. Die in unserer Region besonders gern getrunkenen Biere, "’s Brigili und ’s Brägili" , eine Fahrt mit der Sauschwänzlebahn und auch den Großkampftag im bekannten Bad Dürrheimer Bad sind die Themen seiner Texte. Die Melodien sind überwiegend bekannt, denn die hat sich der in Blumberg unterrichtende Hauptschullehrer meist von beliebten Songs deutscher und internationaler Stars ausgeliehen.
Alemannisch ist bei seinem Auftritt die Hauptsprache, auch wenn Scheuble manche Lieder doch in Hochdeutsch darbietet. Aber die "Muttersproch" sitze einfach in ihm drinnen und bei seinen seltenen Auftritten lässt er sie dann raus, erzählt er. So wichtig ist ihm sein Dialekt, dass er auch eine "Hymne a diä Mundart" im Programm hat. Und mit der transportiert er auch die Lebensart der Menschen, das Publikum findet sich in seinen Texten wieder und es versteht, wenn er am Wahrheitsgehalt des Bio-Etiketts auf vielen Lebensmitteln zweifelt oder wenn er von Erlebnissen im Billig-Supermarkt erzählt. Er spricht in der Sprache des Publikums das aus, was es bedrückt, beispielsweise die Belastung durch die Anflüge auf den Züricher Flughafen. Zum Schmunzeln und auch ernst ist der Abend und einen besonderen Höhepunkt bietet er mit seinem selbst gebauten Alphorn. Scheubles Leidenschaft passt genau in die Gegend und wenn er weiter entfernt von seinem Heimatdorf Aasen auftreten würde, käme das Programm auch nicht gut an, ist er sich sicher. Und so wie es dem Ku-Tipp-Publikum am Freitagabend gefallen hat, was "dä Barde vu dä Baar" ihnen geboten hat, hat auch die Reaktion der Gäste bei ihm die Lust an solchen Auftritten geweckt, sagte er im Gespräch mit der Badischen Zeitung. Auch wenn er zusammen mit mehreren Partnern öfters als Unterhaltungsmusiker auftritt, Konzertabende, wie der in Löffingen wird es auch in Zukunft wohl selten geben — leider. Denn für die Mundartkünstler kann er als Sympathieträger dienen, vielleicht gerade weil er kein Profimusiker mit einem optimal geschliffenen Auftritt ist.
Sebastian Barthmes, 8.4.2008, BZ

 

DSL-Party - Rathaus im Internet über Bachheim.Info

Die Freude von Bürgermeister Norbert Brugger bei der Bachheimer DSL-Party war groß. Rund 60 Bachheimer feierten gut gelaunt am Dienstagabend im Rathaussaal, dass der Löffinger Ortsteil jetzt schnell mit der großen weiten Welt verbunden ist.

Von der Veranstaltung wurden mittels einer Webkamera Livebilder aus dem Rathaussaal direkt ins Netz gestellt. 2 598 Zugriffe erfolgten an diesem Abend auf die Internetseite "www.Bachheim.info" . Dass es aber nicht nur um eine Spielerei geht, sondern der schnelle Internetzugriff für Bachheim wirkliche Vorteile bringt, zeigte der Bürgermeister auf. Ein Berliner Steuerberater mit Zweitwohnsitz in Bachheim hatte sich schriftlich bei ihm bedankt. Er könne künftig sein Bachheimer Haus vermehrt nutzen, da er jetzt jederzeit problemlos Zugriff auf sein Büro in Berlin habe. Ortsvorsteher Berthold Meister fügte ein Beispiel aus dem privaten Bereich an: Eine Bachheimer Familie hat den Kontakt mit den australischen Verwandten per Internet intensiviert.
Zwei Jahre hat das DSL-Projekt die Bachheimer Einwohner, die Stadtverwaltung und die Telekom beschäftigt. "Vor einem Jahr war ich mir noch nicht sicher, ob das Projekt überhaupt bewältigt werden kann" , erklärte Telekom-Ressortleiter Andreas Czaschke, "denn eine Wirtschaftlichkeit musste für unser Unternehmen gegeben sein" . Dass das Vorhaben dennoch umgesetzt wurde, erklärte er mit dem eisernen Willen von Bürgermeister und Ortsvorsteher. Czaschke: "So hartnäckige Vertragspartner hatte ich noch nie" . Brugger selbst gab das Kompliment weiter. Er hob vor allem das Durchhaltevermögen von Udo Scherer hervor, der sich ehrenamtlich sehr stark für das Projekt engagiert hat. Der Dank ging natürlich auch an Bauleiter Albert Trenkle, Stadtbaumeister Thomas Rosenstiel und an Markus Flößer von den Stadtwerken. Alle Redner waren sich aber auch einig: Die Initialzündung war die Spendenbereitschaft der Bürger und die Bereitschaft, mit der Telekom einen entsprechenden Vertrag abzuschließen. "Mir persönlich ist kein ähnlicher Fall einer solchen Bürgerinitiative bekannt" , sagte Czaschke. Mittlerweile wurden über 70 Verträge abgeschlossen, wodurch die Kostenbeteiligung der Stadt sehr gering ist.
ks, 14.2.2008, BZ

 

 

Udo Scherer fotografiert, was die Baarstadt zu bieten hat

  Wie d’Leffinger schwätzed und in welch schöner Gegend sie wohnen, zeigen zwei Hefte von Udo Scherer, die bei Michelle Pfitzinger (Bild) in der Tourist-Information erworben werden können.

Foto: Christa Maier

"Bei uns daheim in Löffingen" ist der Titel eines neuen Bilderbuchs, das zum Jahresbeginn vorgestellt wurde. Was das Baarstädtchen mit seinen Ortsteilen alles zu bieten hat, hielt der Bachheimer Hobbyfotograf Udo Scherer mit seiner Kamera fest. Und das ist eine Menge: Neben den prägnantesten Gebäuden, wie dem Maienländer Tor oder der Wallfahrtskirche Witterschnee, dem Rathaus oder der Festhalle, kommt die blumengeschmückte Innenstadt mit ihren typischen Staffelgiebelhäusern und alten Brunnen farbenfroh zur Geltung. Die Besonderheiten der einzelnen Ortsteile können sich ebenfalls sehen lassen: In Bachheim wird das Patrozinium St. Peter und Paul (Nudlefescht) besonders hervorgehoben, Dittishausen trumpft mit Hallen- und Freibad, Göschweiler setzt auf Käsekeller und Flusskraftwerk Stallegg, Reiselfingen auf Kiesgrube und Segelflugplatz, während der Fotograf den Fokus in Unadingen auf die Gewerbebetriebe richtete. Einen schneereicheren Winter als in diesem Jahr hat dieser wohl erwischt, als er die waldreichste Gemeinde im Landkreis als zauberhafte Winterlandschaft festhielt. Gleich zwei Seiten werden den drei Schluchten rings um Löffingen gewidmet und nicht zuletzt kommen auch die Vereine in dem weit über 100 Bilder starken Heft nicht zu kurz. Neben den Löffinger Impressionen kann bei der Touristinformation auch eine weitere von Udo Scherer erstellte Veröffentlichung unter dem Titel "Bi iis dähoam z’Leffingä!" gekauft werden. Hier handelt es sich um eine Sammlung von Dialektausdrücken, wobei der Leser gleich auf der Titelseite die Empfehlung erhält: "Do muesch g’nau ännilose& " . Dank eines besonderen Sponsorings durch Löffinger Firmen wird der Verkaufserlös von fünf Euro für das Bilderbuch und 1,50 Euro für die Mundartsammlung komplett dem Altenheim "St. Martin" in Löffingen gespendet.
Christa Maier , 26.1.2008, BZ



 

44 Kräuter im "Buschele" in Bachheim - Tradition der Kräuterweihe

Das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel, das die katholische Kirche heute Mittwoch, 15. August, feiert, ist seit Jahrhunderten mit einem besonderen Brauch verbunden: Die Christen bringen zum Gottesdienst Kräuterbüschel mit, die dann in der Messe gesegnet werden. In Bachheim werden die "Krutbuschele" noch besonders gepflegt.

Die Kräuter werden zumeist zu kunstvollen Gebinden zusammengestellt. Fast jeder Ort hat seine eigenen Traditionen. Der beinahe in Vergessenheit geratene Bachheimer Brauch verlangt ein möglichst lang gezogenes Kräuterbüschel, dessen Herzstück eine Königskerze sein soll. Leider ist diese Pflanze zu diesem Zeitpunkt oft schon verblüht. Ersatzweise werden dann gerne eine Gladiole oder Ähren als Mittelstück verwendet. An dieses Mittelstück werden die weiteren Pflanzen angebunden. Die Kunst besteht darin, dass sich das "Krutbuschele" immer mehr verlängert, aber nicht viel dicker wird. Das fertige Exemplar hat deshalb fast die Form eines Stabes. Genutzt werden vor allem Heilkräuter aus der freien Feldflur wie Johanniskraut, Thymian, Salbei, Schachtelhalm, Tausendgüldenkraut und Schafgarbe. Mündliche Überlieferungen weisen darauf hin, dass früher in Bachheim 44 Kräuter zum vollständigen Kräuterbuschel gehörten. Hinzu kommen auch Karotten, Zwiebeln, Lauch, Petersilie: Lauter Gewächse, die der Gesundheit zuträglich sind. Auch alle Getreidesorten finden Verwendung. Als Farbtupfer werden bunte Gartenblumen wie Ringelblumen, Goldrute oder Kapuzinerkresse eingebunden.
Zur Kräutersegnung gehört eine feste Segensformel. "Segne diese Kräuter und Blumen. Sie erinnern uns an deine Herrlichkeit und an den Reichtum deines Lebens" , spricht der Priester, bevor er die Büschel mit Weihwasser besprengt. Dies stellt natürlich auch den Zusammenhang zum Fest her, der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Der Legende nach fanden die Apostel ihren Sarg leer — aber gefüllt mit bunten Blumen und Kräutern. Früher war es vor allem den jungen Mädchen des Dorfes vorbehalten, die Kräuterbüschel in den Gottesdienst zu tragen. Damit hatten sie ein Gegenstück zum "Palmen" des Palmsonntages, der nur den Jungen zustand. Diese Geschlechtertrennung ist freilich längst aufgehoben. Nach dem Gottesdienst trocknet man die "Krutbuschele" und hängt sie im Haus auf. Davon versprach man sich Schutz gegen Unwetter. Da der 15. August in Baden-Württemberg kein Feiertag mehr ist, werden die Feierlichkeiten zumeist auf den folgenden Sonntag verlegt. In Bachheim findet der Gottesdienst mit Kräuterweihe am Sonntag, 19. August, um 9 Uhr statt.

 

 

Pumphaus in Dittishausen lockt am "Mühlentag" viele Besucher an

Da das denkmalgeschützte Pumphaus in Dittishausen als Mitglied des Mühlenvereins eingetragen ist, entschloss man sich von Seiten der Ortsverwaltung zu einer Teilnahme am Mühlentag. Etwa 100 Besucher zählte Ortsvorsteher Georg Rieple, der selbst vor Ort war und über die Besonderheiten der 1902 errichteten und 2003 mit Mitteln aus dem Naturpark Südschwarzwald zu Schauzwecken reaktivierten Pumpstation informierte. So erfuhren die Besucher, dass dieses Kulturdenkmal durch die beidseitig des Wasserrades angeordneten Doppelkolbenpumpen einmalig in ihrer Art seien.

 

Obere Mühle Seppenhofen, Guggenmühle Unadingen, Pumphaus Dittishausen

Am Pfingstmontag, 28. Mai, ist Deutscher Mühlentag. Mit dabei: das Pumphaus in Dittishausen und die "Guggenmühle" zwischen Unadingen und Döggingen. Aber obwohl die Obere Mühle in Seppenhofen auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung ebenfalls für diesen Tag aufgelistet ist, wird sie nicht geöffnet haben.

Deren Besitzer Johann Morath ist nämlich aus privaten Gründen verhindert, zudem sei es ein Problem, dass in Nachbarschaft zur Oberen Mühle zu wenige Parkplätze zur Verfügung stünden. Aus diesem Grund habe man bereits in den vergangenen drei Jahren auf die Teilnahme am Mühlentag verzichten müssen, "auch wenn das natürlich sehr schade ist" . Ziel sei es deshalb, die Mühle in Zukunft an diesem Tag wieder öffnen zu können. Ob beziehungsweise wann das klappen wird, sei aber noch völlig unklar. Bedauerlich ist das vor allem, weil der Besucherandrang sicherlich vorhanden gewesen wäre. Immerhin handelt es sich bei der Mühle in Seppenhofen um ein Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert, das ehemals mit Wasser angetrieben wurde. In der Zwischenzeit wurde ein Elektroantrieb eingebaut. Obwohl es sich dabei nicht um eine Mühle handelt, wird am Mühlentag das Pumphaus in Dittishausen geöffnet haben. Der einfache Grund: Es ist Mitglied im Mühlenverein. Der Dittishausener Ortsvorsteher Georg Rieple wird an diesem Tag vor Ort sein und — auch wenn es keine offiziellen Führungen geben wird — den Interessierten die eine oder andere Besonderheit zu dem Bauwerk erklären. Das Pumphaus hat bereits mehr als 100 Jahre auf dem Buckel, 1902 wurde es errichtet, bis 1972 tat es seinen Dienst, dann wurde der Wasserhochbehälter in Betrieb genommen und für das Pumphaus war kein Bedarf mehr. Seit 1991 ist das Pumphaus nun denkmalgeschützt. Doch erst vor Kurzem wurde sie für Schauzwecke reaktiviert. Die Gemeinde Löffingen und der Naturpark Südschwarzwald stellten dafür das Geld bereit. Am Pfingstmontag wird das Pumphaus von 11 bis 16 Uhr geöffnet haben. Mit dabei ist auch die erst kürzlich restaurierte "Guggenmühle" . Deren Besitzer gewähren am Pfingstmontag von 10 bis 18 Uhr Einblick in die im Gauchachtal gelegene Mühle, die erstmals 1414 schriftlich erwähnt wurde. Bis 1962 war die "Guggenmühle" gewerblich genutzt, einige Jahre später kauften Christa und Robert Wagner das staatliche Anwesen, das sie dann mit viel Aufwand renovierten.
Martin Pfefferle , 23.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Schwarzwälder Balladen - Roswitha Dold begeistert KuTipp-Publikum

Flower-Power gepaart mit alemannischem Liedgut — in der KuTipp-Reihe war diesmal eine Liedermacherin aus heimischen Gefilden auf die Baar gereist. Roswitha Dold füllte bei ihrem Auftritt den Saal in der Tourist-Information bis auf den letzten Stuhl.

"Wie oft schon hab’ ich gesagt, ich lass das Singen sein, doch ich singe für mein Leben gern" — eine Passage aus dem Stück "Till Eulenspiegel" . Gut, dass sie ihrem ersten Gefühl nicht gefolgt ist. Dann nämlich wären die Löffinger nicht in den Genuss der "Schwarzwälder Balladen, oder wenn Berg und Tal zämme komme" gekommen. Die 54-jährige Bauerntochter aus Hilzihäusli, einem kleinen Ort zwischen Eschbach und St. Peter, präsentierte ihre selbst komponierten Lieder auf Hochdeutsch und in Alemannisch. Dabei offenbarte sie ihre harte Kindheit, von den Eltern abgelehnt, aber wie sie dann doch dank einer guten Fee, die ihr die schöne Stimme schenkte, den Weg zu sich selbst fand. In ihren Texten verarbeitet Dold schmerzvolle Erinnerungen, blickt auf Flower-Power-Zeiten zurück, singt von Freiheit, Hoffnung, peace and love ebenso wie über den Frühling, die Treue, Stille und Einsamkeit. Bei "Grüß dich, mein Land, du hast mich wieder" , dem Lieblingslied der Sängerin, darf das Publikum den Refrain mitsingen. Seit 1970 trägt die Schwarzwälderin zeitlose, hochdeutsche Texte zur Gitarre vor. Im Sommer wird passend zu der komponierten Liederflut ein Best-of-Album erscheinen. Seit sieben Jahren hat sie ihr Repertoire erweitert. Warum gerade alemannisch? "Weil das meine Wurzeln sind" , versichert sie. Drei Alben sind erschienen: "Zeiche un Wunder" , "Herzblut" und "Lieder sin Flügel".Das einheimische Publikum hatte keine Schwierigkeiten, den inneren und äußeren Lebenserfahrungen von Dold zu folgen. Nach dem Applaus zu urteilen, war "’s Ehrhääfili" das Lieblingslied der meist weiblichen Gäste: "Des häsch dävuu, un überhaupt, do kaasch lang warte, bis i dir so wie früeher trau, do häsch ganz schlechti Karte" — beschreibt das Lied die innere und äußere Isolation der sensiblen Balladenfrau, aus der sie sich nur ganz schwer lösen kann."Ganz tolle Texte" , begeisterte sich eine Zuhörerin, "die ist wirklich gut" , lobte sie. Damit sprach sie aus, was bestimmt viele an diesem interessanten Abend dachten.
Heidrun Simoneit, 11.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

Nachführendes privates Solar-Kraftwerk in Dittishausen

Ein Jahr nach Inbetriebnahme der beiden ersten nachführenden Solar-Kraftwerke in Unadingen, wurden vor wenigen Tagen wieder zwei "Sonnensegel" auf Löffinger Gemarkung installiert. Die auf 14,7 Kilowatt Leistung (kWh) ausgelegten Kraftwerke bestehen aus jeweils 35 Modulen, jede Fläche nimmt knapp 50 Quadratmeter ein. In den ersten acht Tagen nach Netzanschluss am 23. Dezember produzierten die Sonnenkraftwerke bereits 238,8 Kilowattstunden (kWh) Strom und dämmten somit den Kohlendioxyd-Ausstoß (CO) um 167,2 Kilogramm ein. Wie auch die beiden freistehenden Anlagen in Unadingen werden die von Ludwig Olveira auf seinem Grundstück an der Weilergasse in Dittishausen errichteten Sonnensegel mit kleinen Motoren in die beste Stellung zur Sonne ausgerichtet. Dadurch ist mit einem Mehrertrag zwischen 35 und 45 Prozent gegenüber fest installierten Anlagen zu rechnen. Diesem Vorteil steht allerdings eine mit 40,60 Cent pro Kilowatt/Stunde (im Jahr 2006) um zehn Cent geringere Einspeisevergütung und um etwa 15 Prozent höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu feststehenden Anlagen gegenüber. Mit knapp 19 000 kWh Jahresproduktion rechnet Elektroingenieur Paulus Straub aus Köln, der in Kooperation mit dem Unadinger Elektrounternehmen Fröhr-Riedmüller sämtliche Arbeiten übernahm. "Das entspricht etwa dem Energiebedarf von fünf Normalhaushalten" , sagt Jürgen Fröhr, nach dessen Einschätzung sich die Anlage in etwa zehn Jahren amortisiert hat.
4.1.2006, www.suedkurier.de

 

300 Jahre alter Türsturz eines Bauernhofes in Bachheim

Vor kurzem kam bei Abbrucharbeiten in einem der alten Bauernhöfe in Bachheim ein hölzerner Türsturz zum Vorschein. Er trägt drei sauber eingestemmte arabische Ziffern. Der Hausbesitzer, Hermann Koßbiel, zeigte den Fund seinem Nachbarn Fritz Koßbiel. Der ehemalige Bauführer zog Heimatforscher Emil Ketterer zu Rate und aus dem Stück "Abfall" wurde ein spannendes Stück Ortsgeschichte.

Die Inschrift des Balkens bezeugt das Jahr 1698. Die Ziffer 1 ist nur noch schwach sichtbar. Eine mit dem Landesdenkmalamt Freiburg vereinbarte jahresringzeitliche Untersuchung hat sich erübrigt. Das Nachschlagen in der Ortschronik von Bachheim erfüllte die trockene Altersbestimmung mit Leben. Ergänzungen lieferten die Chroniken von Unadingen und Löffingen. Emil Ketterer fasste die Ergebnisse zusammen: "Die Gebrüder Conrad und Ludwig Lermundli aus Freiburg haben 1445 den mitten im Dorf liegenden uralten Hof versilbert. Das der Goldschmiedezunft angehörende Geschlecht war mit dem Breisgauer Adel und den Stadtoberen versippt. Zu damaliger Zeit pflegten Wohlhabende ihr Geld in Bauerngütern anzulegen. Der Ritter Heinrich von Almshoven zu Immendingen hatte 1409 die Neuenburg an der Gauchach und 1417 das Dorf Bachen erstanden. Der Erwerb des Lermundlihofes rundete die kleine Herrschaft ab. Ein verarmter Nachfahr des tüchtigen Ritters Heinrich musste 1506 die Neuenburg, das Dorf Bachheim und das Eigengut "seiner Notdurft halber" zu Geld machen. Mit dem Käufer Konrad III. von Schellenberg stand das aus dem Fürstentum Liechtenstein stammende Adelsgeschlecht auf dem Höhepunkt seiner Bedeutung. Es besaß Anteile von Hüfingen und die Dörfer Allmendshofen, Behla, Hausen vor Wald, Mundelfingen und Bachheim mit der Neuenburg. Andauernde Erbteilungen und schlechte Wirtschaft führten zum Abstieg. Burkhard VII. von Schellenberg konnte nur noch Bachheim und die Neuenburg retten. Das private Lermundligut hat er um 1619 schuldenhalber an das wohlhabende Kloster St. Blasien verkauft. Dieses besaß seit 1371 in Bachheim vier große Höfe und sechs kleinere Güter.

St. Blasien, "das Gotteshaus auf dem Schwarzwald" , verlieh das eben erworbene Gut an Johann Eppenberger und seine Ehefrau Katharina Duri. Ihre besten Lebensjahre fielen in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Drei Ehemännern musste Katharina Duri in das Grab schauen. Ihr ältester Sohn Mathias Eppenberger übernahm 1659 den stark verschuldeten Hof. Seine Mutter konnte ihm Geld borgen "zur Kaufung von Pferden und zur Errettung des Gewerbes" . Sie scheint eine resolute Frau gewesen zu sein. Am Neujahrsabend 1663 hat sie "in einer Wirtschaft Dunder und Hagel und andere große Flüch´ getan" . Dafür wurde sie abgestraft. Auch Mathias Eppenberger hatte einen Krieg zu erleiden. Im Jahre 1672 besetzten die Franzosen Freiburg. Auf Raubzügen stießen sie bis in den Hegau. Bis 1678 nutzten während des Holländischen Krieges kaiserliche Truppen die Baar als Winterquartier. Zwei Jahre nach der Einstellung der Feindseligkeiten hat sich 1680 der Bauer Mathias Eppenberger an den Villinger Amtmann des Klosters St. Blasien gewandt. Er bat um Hilfe in seiner Geldnot. "Weil er fleißig zinste" hat sich der Amtmann stark für ihn beim Abt eingesetzt. Das Kloster half und zugleich erneuerte der Konvent von St. Blasien den Lehensbrief für den Sohn Bartholomäus Eppenberger. Dieser hat sich 1682 verheiratet und den Hof samt Schulden übernommen. Kurz danach brach der von 1688 bis 1697 tobende Pfälzische Krieg aus. Er brachte erneute Lasten. Mit dem Kaiser fochten fast alle europäischen Mächte gegen Frankreich und Bayern. Wieder diente die Baar beiden Parteien als Aufmarsch- und Nachschubgebiet. Die Schulden des Mathias Eppenberger stiegen. Ein Jahr nach dem Friedenschluss hat das Gotteshaus St. Blasien 1698 den Wohnteil des "Dießenhofes" neu erstellt. Mit diesem Datum schließt sich der Kreis zu der alten Jahreszahl in dem beim Abbruch entdeckten Balken. Die heutigen Eigentümer des Hauses, Hermann und Christa Koßbiel, haben den 300 Jahre alten Hof in Eigenarbeit erneuert.
Christa Maier , 29.12.2006, www.badische-zeitung.de

 

 

Rosenstiel-Krippe in Unadingen seit 70 Jahren

In unterschiedlichen Ausführungen und Materialen, von lebensgroß bis Mini, findet man derzeit Weihnachtskrippen in Häusern, Kirchen oder an öffentlichen Plätzen. Meist in der Zeit um den Heiligen Abend werden sie aufgestellt und oft noch nach alter Tradition erst an "Maria Lichtmess" (2. Februar) wieder abgebaut. Zusätzlich wird das Weihnachtswunder oft mit szenischen Darstellungen wie die Anbetung der Hirten, die Verkündigung, oder das Kommen der Heiligen Könige bildlich inszeniert. Die ganz alten Krippenfiguren waren oft als Gliederpuppen mit Wachs- oder Holzköpfen gestaltet und in prachtvolle Gewänder aus Samt oder Brokat gesteckt. Später kamen die geschnitzten Krippen auf.

Die Weihnachtskrippe in der Unadinger Pfarrkirche hat eine besondere Geschichte, wie Lioba Thoma noch weiß. 1936 vermachte ihr Vater, der Wagnermeister und Schlittenfabrikant Josef Rosenstiel, die von ihm aus Birkenholz gefertigte Herberge der Pfarrgemeinde und setzte sich damit Anfeindungen der örtlichen jungen Nationalsozialisten unter Anführung des Unterlehrers Brauchle aus. Doch der damalige Unadinger Pfarrer Karl Behringer, bekannt durch seine diplomatische Vorgehensweise auch in den politisch schwierigen Zeiten, schätzte die Schenkung. "Aus Freude und Dank über die Geburt meines jüngeren Bruders Fidelis stiftete mein Vater auch die heute noch existierenden Krippenfiguren" , erinnert sich die langjährige Messnerin Lioba Thoma. Auch wenn zu Hause jede Hilfe vor Weihnachten durch die Schlittenproduktion benötigt wurde, so habe er es sich lange Jahre nicht nehmen lassen, die Weihnachtskrippe in der Kirche selbst auf einem von ihm gebauten Gerüst aufzubauen. Dabei habe auch die Verkleidung des Holzgerüstes und die spätere elektrische Versorgung schon einige Zeit in Anspruch genommen. Vor einigen Jahren verhalf der heute in Donaueschingen lebende Unadinger Maler Erich Baier, auf Initiative von Fidelis Rosenstiel, den Krippenfiguren zu einem neuen Farbenkleid.
Christa Maier , 21.12.2006

 

 

Kreuzbundgruppe Löffingen - Gemeinsam gegen die Sucht

Gemeinsame Freizeitaktivitäten werden bei der Kreuzbundgruppe groß geschrieben. Von Kegeln, Ausflügen, Tanzkurse, Kanu- oder Wanderwochen, Festveranstaltungen bis zu Seminarwochenenden reicht das Spektrum der Gruppe, in der sich von Suchtkrankheit betroffene Menschen und ihre Angehörigen freiwillig zusammenfinden und im Erfahrungsaustausch untereinander auf dem Weg zur zufriedenen Abstinenz gegenseitig Lebenshilfe vermitteln. Die Kreuzbundgruppe Löffingen beteiligte sich daher auch wieder zusammen mit 14 weiteren Selbsthilfegruppen am jährlich stattfindenden Diözesan-Kegelturnier, das in diesem Jahr von der Kreuzbundgruppe Balingen/Zollernalbkreis organisiert wurde. Und das mit Erfolg: Die Löffinger Gruppe "erkegelte" sich hinter der Kreuzbundgruppe aus Karlsruhe den zweiten Platz. Von den insgesamt 75 Teilnehmern erzielte Renate Metzeler aus Unadingen mit 127 Holz dabei die höchste Trefferzahl.

Die Gruppe Löffingen ist neben der Selbsthilfegruppe in Neustadt die zweite Kreuzbundgruppe im Hochschwarzwald, die Betroffenen den Weg aus dem selbst zerstörenden Teufelskreis aufzeigen möchte. "Wir haben keine Patentlösungen, aber wir können aktiv zuhören und sagen, was uns geholfen hat", unterstreicht die Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke, suchtgefährdete (Alkohol- und Tablettenabhängige) und deren Angehörige. "Sucht ist keine Schande, es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun" , fordert die Gruppe zur Teilnahme an den 14-tägigen Treffen in der Bibliothek des Rathauses in Unadingen auf.

Kreuzbundgruppe Löffingen: Tel
07707/237 oder 0152/08794680

 

 

Freundeskreis für die Amsel Kontaktgruppe Hochschwarzwald

In Zeiten leerer öffentlicher Kassen und der Gesundheitsreform wird das Leben für chronisch Kranke schwieriger. Gönner wie Paula Heizmann aus Löffingen und ihre Freunde sind da wahre Helfer in der Not: Seit Jahren engagiert sich der Freundeskreis für die "Amsel Kontaktgruppe Hochschwarzwald." Mit dem Erlös des Essenstands beim Löffinger Flohmarkt überraschte sie jetzt die Amsel Gruppe.

"Früher bekam die Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose Erkrankte von den Gemeinden noch Zuschüsse, leider ist diese Finanzquelle versiegt", erklärte Vorsitzende Irma Butsch im Südkurier-Gespräch. "Deshalb ist der Verein für solche Hilfen und Spenden von außen sehr dankbar", so Butsch. Dies machten auch die Gründungsmitglieder deutlich, die selbst an diesem Leiden erkrankt sind.

Ein Schicksal, das oft junge Menschen und ihre Familien trifft. So auch bei den Gründungsmitgliedern Emilie Nägele aus Löffingen, Heinrich Butsch, Gisela Speier aus Neustadt und Marga Steiert aus Falkau. Über 30 Jahre sind sie bereits an MS erkrankt, seit Jahren an den Rollstuhl gefesselt und auf die Hilfe ihrer Familien oder Freunde angewiesen. Doch trotz ihres Schicksals sind dies drei Beispiele, die zeigen, dass es sich zu kämpfen lohnt. 1984 gründeten sie die Amsel Kontaktgruppe Hochschwarzwald, mit dem Ziel zur gemeinsamen Selbsthilfe. Trotz oder gerade wegen ihrer Behinderung treffen sie sich regelmäßig, um alles Neue über die Erkrankung zu erfahren, einfach abzuschalten, oder Spaß zu haben, um von der Krankheit mal ganz weit weg zu sein. Vorsitzende Irma Butsch organisiert nicht nur monatliche Treffen, sondern auch Informationsabende, gemeinsame Ausflüge oder nette Begegnungen und Kontakte. In diesem Jahr, so erzählt sie, fuhren die Mitglieder mit Begleitpersonen für fünf Tage nach Elzach. Ein unvergesslicher Urlaub, bei dem alle einmal richtig abschalten und ausspannen konnten. Vieles wurde unternommen. "Die Unterbringung ist auch für die Rollstuhlfahrer optimal gewesen", freute sich Irma Butsch. Im kommenden Jahr wird man nur einen Tagesausflug anbieten können. Das Geld hindert die Gruppe daran, sich öfters zu treffen oder jedes Jahr einen gemeinsamen Urlaub zu unternehmen. "Nicht nur, dass die Erkrankten viel mehr selbst bezahlen müssen, auch Zuschüsse fließen nicht mehr", bedauert Irma Butsch.
"Mit Paula Heizmann und ihren Freunden haben wir tolle Vertraute und Helfer gefunden", sagen einstimmig die Mitglieder, die aus Löffingen, Neustadt, Bonndorf, Hinterzarten, Gündelwangen und Falkau kommen. Immer wieder organisieren sie etwas, um die Amsel Gruppe zu unterstützen. "Zwar ist der Freundeskreis nur 13 Personen groß, doch wir bekommen sehr viel Unterstützung aus Löffingen", freut sich Paula Heizmann. Beim Flohmarkt wurden über 20 Kuchen zum Verkauf gestiftet. Demnächst wird man verschiedene Mitglieder und Freunde der Gruppe bei der Aktion "Weihnachtssterne" antreffen. Paula Heizmann und Irma Butsch werden auf jeden Fall dabei sein. Doch auch die an den Rollstuhl gefesselte Marga Steiert aus Falkau wird sich vor dem Einkaufsmarkt in Neustadt aufstellen, um die Weihnachtssterne zu verkaufen. Die 68-Jährige wurde vom Schicksal schwer getroffen. Seit 30 Jahren ist sie an MS erkrankt, nun ist auch ihr Ehemann von einer Krankheit heimgesucht worden. Obwohl sie nun ins Altersheim ziehen mussten, gehört sie zu den Mitgliedern, welche die Hemmschwelle gegenüber Gesunden überschritten hat. Dies sei gerade bei jungen Menschen ein großes Problem. Die heute 71-jährige Emilie Nägele aus Löffingen ist ebenfalls schon seit 30 Jahren erkrankt. Glücklicherweise steht ihr Ehemann Bruno stets zur Seite. Wie auch den anderen Mitgliedern sind für sie die monatlichen Treffen wichtig, um einfach "raus zu kommen". Ähnlich sieht es auch Konditormeister Heinrich Butsch aus Neustadt. Vor 38 Jahren wurde er mit der Diagnose MS konfrontiert. "Eine schwierige Zeit mit vielen Fragen und Zukunftsängsten", sagte er rückblickend. Bis 1994 konnte er das Geschäft mit seiner Frau führen. Doch auch er gibt nicht auf und sucht den gesellschaftlichen Kontakt.
23.10.2006, www.suedkurier.de

 

 

 

Landwirt als Energiewirt: Rapsöl zum Heizen

Der Landwirt wird zusehends zum Energiewirt: Dieser Trend erreicht auch die Region Löffingen, wo sich die Bauern mit dem verstärkten Anbau von Raps künftig weitere Einnahmequellen erschließen können und gleichzeitig den Rohstoff für erneuerbare Energien liefern. Diesen Trend forcieren möchte jetzt die Baugenossenschaft Löffingen, die zum Heizen ihrer Häuser auf Rapsöl aus der Region setzt.

Einmal mehr zeigt Werner Adrion als Vorsitzender der Baugenossenschaft Löffingen neue Wege auf bei der Umsetzung sowie beim Einsatz erneuerbarer Energien. Letzte Woche wurde in Löffingen der letzte von zehn Wohnblöcken der Baugenossenschaft auf dem Reichberg am Rosenweg mit einem pflanzenölbetriebenen Blockkraftheizwerk (BHKW) ausgestattet und in Betrieb genommen. Mit der Inbetriebnahme will Werner Adrion auch die heimische Landwirtschaft mit ins Boot nehmen und den Wirtschaftskreislauf in der Raumschaft ankurbeln. "Ab 2007 wollen wir die Anlage mit Rapsöl von Landwirten aus der Löffinger Raumschaft beschicken", kündigte Werner Adrion an. Im Herbst dieses Jahres sollen die interessierten Landwirte für den Anbau von Raps zu einem Infogespräch eingeladen werden, um dieses Thema zu diskutieren. Der Rapsölbedarf im Jahr beläuft sich laut Adrion auf 30000 Liter, was einer Rapsfeldanbaufläche von 22 Hektar entspricht. "Die Entscheidung, ob ein oder mehrere Landwirte sich hier engagieren, muss noch in diesem Jahr fallen, denn die Planung zur Ansaat muss so früh wie möglich in Angriff genommen werden", verdeutlichte Adrion. Er möchte bei diesem Projekt mit den Landwirten einen Kontrakt zu einem Festpreis pro Liter abschließen und mit der Rapsmühle in Donaueschingen das Zermahlen der Samen und die anschließende Kaltpressung regeln. "Zu dieser Infoveranstaltung soll auch der Staatssekretär vom Innenministerium aus Stuttgart, Richard Drautz, und die BLHV-Spitze eingeladen werden", kündigte Adrion an.

Die Baugenossenschaft Löffingen mit ihren 86 Wohnungen in den zehn Wohnblöcken hat nun alle Wohneinheiten umgerüstet, wobei auch im Außenbereich hinsichtlich der Wandisolierungen viel getan wurde. Die bisherigen Heizanlagen sind mit Pellets-, Gasbrennwert- und Ölbrennwert-Technik ausgestattet. Der jährliche Verbrauch an Heizöl wurde somit von ehemals 170000 Liter auf 70000 Liter Heizöl pro Jahr reduziert. Für den ersten Jahreslauf des neuen BHKW wurden in dem bisherigen umgestalteten Heizöltank 30000 Liter Sojaöl zum Preis von 0,57 Euro pro Liter plus Mehrwertsteuer eingelagert. Werner Adrion, Vize Walter Kessler und Harry Bächle wollen mit der neuen Pflanzenölanlage beweisen, dass regenerative Energien wirtschaftlich und funktionsfähig sind. Derzeit dürften in ganz Deutschland knapp 100 Anlagen in dieser Größenordnung auf dem Markt sein, so Bächle und Adrion. Die Kosten für das BHKW betragen 30000 Euro und die zusätzlichen Kosten der Technik mit den notwendigen Umbaumaßnahmen beliefen sich noch einmal auf 30000 Euro. Diesen 60000 Euro würden 30000 Euro für eine herkömmliche Anlage gegenüber stehen. Dagegen führt Adrion die Abfallwärme ins Feld, welche rund 100000 Kilowatt im Jahr erzeugt und in das Festnetz eingespeist wird. "Aus volkswirtschaftlicher Sicht gehen 80 Prozent der Ausgaben für fossile Rohstoffe an internationale Förderländer und Konzerne, dies muss sich ändern", so Adrion. Dagegen schaffen die erneuerbaren Energien, insbesondere die Biomasse, hohe Investitionen im Land und fördern die mittelständische Wirtschaft und den Forst. "Somit ist die Bioenergie ein idealer Einsatz für das System der Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW)", meint Adrion. Für die Mieter wird es zwar eine leichte Mieterhöhung geben, aber diese wird zukünftig als Warmmiet-Festpreis ausgerichtet sein. Die ursprünglich angedachte Erdwärme Nutzung musste auf Grund des ausgewiesenen Wasserschutzgebietes auf dem Reichberg abgehakt werden. So kam man just bei einer Veranstaltung bei den Holzwerken in Buchenbach auf das Pflanzenöl-BH.
Gerold Bächle, 4.9.2006, www.suedkurier.de

 

Kräuterwanderung Löffingen-Dittishausen

Eine kleine Zeitreise um etwa vier Wochen zurück macht, wer vom Unterland, etwa von der Rheinebene her, hinauf auf die Baar fährt: Schuld sind die rund 500 Höhenmeter Unterschied. Die Luft ist ein wenig frischer und klarer als im Tal, der Schnee liegt länger, die Vegetation ist karger und etwas zurück — wer den Frühling verpasst hat, kann ihn hier noch einmal erleben.

Vor rund 25 Jahren ließ sich in Löffingen im östlichsten Zipfel des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald ein Mann nieder, dessen Leidenschaft von klein auf den Heilkräutern galt: Peter Spiegel aus Gera in Thüringen. Von ihm ließen wir uns den etwa sieben Kilometer langen Rundweg von Löffingen nach Dittishausen und zurück führen, den er angelegt hat. An ihm entlang werden auf kürzlich erneuerten Schildern zwanzig der Pflanzen dargestellt und erläutert, die hier wachsen. Peter Spiegel weiß zu allen etwas zu erzählen, kennt ihre Wirkungsweise und wie sie richtig dosiert und angewandt werden. Darüber hinaus kann er Auskunft geben über alles, was sonst noch so am Wegesrand wächst und seinen Gästen auffällt. Sie kommen von nah und fern und nehmen zuweilen weite Anfahrtswege auf sich. Peter Spiegel ist Heilpraktiker mit einer Naturheilkunde-Praxis und Kräuterdrogist in Löffingen. Er arbeitet seit 30 Jahren mit den “Schüßler-Salzen” , einer Naturheilmethode nach dem homöopathischen Arzt Dr. Heinrich Schüßler, dessen Verfahren auf der Annahme basiert, dass in allen Zellen des lebenden Organismus bestimmte Mineralstoffe enthalten sind.

Start ist an der Kurverwaltung Löffingen. Am Rathaus vorbei geht es durch das Maienländer Tor hinaus bis zum Ortsende und an drei markanten Linden rechts ab über einen Wirtschaftweg unter der B 31 hindurch auf eine Anhöhe, von der aus sich der Blick weitet: Links liegen der Wildpark, die Wälder der Stadt Löffingen und des Fürsten zu Fürstenberg, geradeaus das reizende Mauchachtal. Hier wird es ganz still, Pferde grasen friedlich um die “Oele” herum, die früher eine Mühle war, rotes Fachwerk vor dem frischen Grün der Wiesen und des dahinter ansteigenden Waldes. Nach Überquerung der Autostraße Richtung Dittishausen nimmt uns ein Wiesenpfad auf, der an Beschaulichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Nur im Gänsemarsch geht es voran, so schmal ist er, aber rechts und links reich an Kräutern aller Art.
Die Markierung — gelbe Arnika auf grünem Kreuz — lenkt uns nach rechts bis zu einer komfortablen Grillhütte, wo sich eine Rast empfiehlt. Leuchtend gelb blüht der Raps, das neue “Gold der Baar” , das diesem eher kargen Landstrich zu ganz neuer Bedeutung verhalf. Die Markierung leitet uns zuverlässig erst an das Flüsschen Mauchach, nach Überquerung einer Brücke aufwärts zur Landstraße und vorbei an einer weiteren eindrucksvollen Lindengruppe mit Wegkreuz über die Bundesstraße wieder nach Löffingen hinein. Wer Zeit hat, sollte den kleinen Abstecher vorbei an der Festhalle zum “Garten mit Pflanzen der Bibel” nicht versäumen, auch dies eine Anlage nach einer Idee von Peter Spiegel, verwirklicht als Gruppenprojekt mit der Realschule Löffingen und unterstützt vom Naturpark Südschwarzwald. Immer wieder betont unser kundiger Führer, dass die “Apotheke Gottes” überall zu finden ist, man muss sie nur erkennen. Auch dem Laien auf die Sprünge und zu dem Wissen zu verhelfen, das seit Urzeiten “weise” Frauen und Männer besaßen, hat er das illustrierte Buch “Altes und neues Heilkräuterwissen” herausgegeben, eine “Hilfe bei 150 Krankheiten und Beschwerden” mit Auflistung von 72 Heilkräutern. Darin werden nicht nur deren Wirkung und Dosierung beschrieben, sondern es enthält auch so manches Interessante über Geschichte und Brauchtum, Anekdoten und Rezepte zur Herstellung von Tees, Aufgüssen, Salben und Tinkturen.

Alles von Anne Freyer am 16.6.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

 

“Peter Spiegels Altes und neues Heilkräuterwissen” , BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München, 12,50 Euro.

Alle Redner beim Milchfest betonen die Wichtigkeit der Landwirtschaft für die gesamte Region / Viel Lob für die Landfrauen

Trotz teilweise strömendem Regen und windigem Wetter ließen sich tausende interessierte Besucher gestern nicht davon abhalten, beim 3. Hochschwarzwälder Milchfest im Löffinger Stettholz vorbeizuschauen. Schon die Eröffnung wurde zum Bekenntnis für die hei mische Landwirtschaft. Adele Kleiser als Bezirksvorsitzende der Landfrauen begrüßte die Festgäste, darunter auch Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie führende Vertreter vieler Verbände. Die Landwirte, so Adele Kleiser, erfüllen in der Region eine wichtige Aufgabe, doch stelle sich angesichts stetig sinkender Preise vielen die Frage, ob es überhaupt noch sinnvoll sei, weiter zu machen. Die Verbraucher verlangten jedoch nach hochwertigen heimischen Lebensmitteln und die Landfrauen hätten sich zum Ziel gesetzt, den Milchabsatz zu fördern.
Auch die Vorsitzende des Deutschen Landfrauenverbands, Erika Lenz aus Schleswig-Holstein, wies darauf hin, dass die abwechslungsreiche Landschaft im Südschwarzwald nur durch die Landwirtschaft erhalten werden könne und lobte Adele Kleiser für deren Engagement. Die Niedrigpreispolitik in der Milchwirtschaft bedeute den Ruin vieler Landwirte und das Ende der Offenhaltung der Landschaft. Sie forderte von der Politik eine besonderen Schutz für die Landwirte in Regionen wie dem Schwarzwald, denn “wir können keine Landschaft importieren” .
Marianne Anselm, Vorsitzende der Landfrauen in Südbaden, betonte ebenfalls, dass der Südschwarzwald ohne Milchwirtschaft sein Gesicht verliere. Die Landfrauen hätten in dieser Beziehung Mut bewiesen und ein Netz zur Unterstützung der Landwirte geknüpft.
Karl Rombach, Vizevorsitzender des BLHV, lobte den Anschauungsunterricht, den die Landfrauen mit ihrem Milchfest vor Ort geben. Verbraucher, Vermarkter und Politik seien aufgerufen, die Landwirtschaft zu unterstützen. “Die Milchmenge muss reduziert werden, wenn in der Preisspirale etwas bewegt werden soll” , betonte Rombach. Auch Herbert Schelb vom Landratsamt lobte das Engagement der Landfrauen, deren Veranstaltung auf die Qualität von Lebensmitteln aus der Region aufmerksam mache. Zuvor hatte Bürgermeister Norbert Brugger die Gäste begrüßt und auf die wichtige Rolle aufmerksam gemacht, die die Landwirtschaft in Löffingen spielt. “Die sinnvolle Bewirtschaftung ist der beste Naturschutz” , erklärte er.
Kompletten Beitrag von

 

Weideauftrieb in Löffingen: Neun Betriebe bringen 89 Tiere

Viele Gäste beobachteten den Weideauftrieb der Weidegemeinschaft am Samstagmorgen in Löffingen. “Es ist immer wieder eine besondere Geschichte, wenn die Tiere nun in die freie Natur dürfen” , freute sich ein Landwirt. Besonders die Kinder beobachteten mit großen Augen, wie die Tiere aus dem Anhänger der Bauern auf die Waage geführt wurden. Für Johannes Laufer, den Vorsitzenden der Weidegemeinschaft und Schriftführer Helmut Wölfe war dies keine leichte Aufgabe, denn nicht jedes Tier wollte sich wiegen oder sich von den Tierärzten Jürgen Grosser und Michael Benz begutachten lassen.

Etwas schwierig wurde es, als die große Viehwaage nach 16 Tieren ihren Dienst aufgab. Vor allem die Junglandwirte nahmen es gelassen. Sie nehmen dieses Anfangsgewicht nicht mehr ganz so wichtig, viel wichtiger ist, dass es den Tieren gut geht und diese gut versorgt und betreut werden. Dies ist beim langjährigen Weidewart Waldemar Zepf gewährleistet. Sein Bemühen um die Tiere ist beachtlich und sicherlich beispielhaft. So führen seine sonntäglichen Spaziergänge oder ein abendlicher Rundgang grundsätzlich bei der Jungviehweide vorbei, wie Ehefrau Hedwig lächelnd berichtet. “Die Tiere gehen ihm über alles” , bestätigen auch die Vorstandsmitglieder der Weidegemeinschaft. So können die Landwirte sicher sein, dass es den 89 Jungtieren in ihrer Sommerfrische an nichts fehlen wird. Aufgetrieben haben drei Mitgliedsbetriebe aus Löffingen, einer aus Rudenberg, einer aus Hausen vor Wald, sowie ein Landwirt aus Behla. Die Gastviehbetriebe kommen aus Wellendingen, Friedenweiler, Göschweiler und St. Märgen, erstmals ist auch ein Betrieb aus dem Nachbarlandkreis Waldshut dabei. Er brachte seine zehn Tiere im speziellen Lastwagen auf die seit 1987 privatisierte Jungviehweide nach Löffingen. Auch in diesem Jahr wird die Jungviehweide ganz nach den Gesichtspunkten und Regeln des Ökoanbaus betrieben, dies bedeutet keine Stickstoffdüngung. Obwohl das Gras noch nicht ausgewachsen ist, haben die Tiere genügend Nahrung, erklärte Weidewart Waldemar Zepf.

Alles von Gerold Bächle vom 17.5.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Stammtisch der Lebensheimat zeigt, wie Behinderten geholfen werden kann

"Was geschieht wenn ich nicht mehr kann?" ist für Eltern von behinderten Kindern eine der wichtigsten Fragen. Dies verdeutlichten auch Eltern, die zum zweiten Stammtisch der Lebensheimat gekommen waren. Im gemeinsamen Erfahrungsaustausch fanden die betroffenen Eltern in Bettina Bednarz eine kompetente Ansprechpartnerin. Die sozialpädagogische Betreuerin kennt die Probleme der Behinderten nur zu genau. Oft erscheint nur ein Heim wie das Haus Lebensheimat in Reiselfingen als richtiger Ort, an dem die Behinderten nicht nur betreut, sondern auch ganz individuell gefördert werden.

Doch beim Gespräch stellte sich schnell heraus - Behinderung ist nicht gleich Behinderung. Dazwischen gibt es viele Möglichkeiten, welche auch das Haus Lebensheimat anbietet. Das Wohn- und Therapieheim für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung bietet zum einem im Haus selbst Geborgenheit und ein Zuhause. Dabei gilt es die Bewohner zu fördern und ihnen ein normales Leben zu ermöglichen. Die zweite Möglichkeit ist die Außenwohnanlage. Hier gehen die Behinderten einer Arbeit nach, werden in ihren vorhandenen Möglichkeit gefördert, so dass sie für kurze Zeit ohne Betreuer auskommen. Das betreute Wohnen bietet den Behinderten ein fast "ganz normales" Leben. Nur zwei bis drei Mal pro Woche kommt die Betreuerin, die hier mehr als Ansprechpartner fungiert. Bettina Bednarz hatte hier gleich drei Beispiele, Margit Bolz, Ilona Bucher und Angela Jägle, die seit fünf Jahren den Schritt in die Selbständigkeit gewagt haben.

Mit großem Interesse verfolgten die Gäste aus Löffingen, Eisenbach und Rötenbach was Bettina Bednarz von dieser Selbständigkeit zu berichten wusste. Auch Margit Bolz und Ilona Bucher, die seit fünf Jahren eine Wohngemeinschaft bilden und Angela Jägle, sie wohnt alleine, berichteten wie es um ihren Lebensalltag bestellt ist. Alle drei Damen wohnten früher im Haus Lebensheimat und haben sich hier durch die spezielle Förderung so zur Selbständigkeit entwickelt.
pb am 13.4.2006 im Südkurier. www.suedkurier.de

 

257 Einsatztage für die Helferinnen der Dorfhelferinnenstation Löffingen

“Was täten Sie als Risikoschwangere mit zwei Kleinkindern, wenn Ihr Mann als Fernfahrer nur am Wochenende für ein paar Stunden zu Hause ist und Ihre Familien Hunderte von Kilometern weit weg leben?”
 “Wer versorgt Ihre Kinder, den Haushalt und hilft auch in der Landwirtschaft mit, wenn ein Elternteil - aus welchen Gründen auch immer - ausfällt?” In solchen oder ähnlichen Situationen (Schwangerschaft ist dabei die positivste Konstellation) können Familien auf die Unterstützung der Dorfhelferinnen zählen. Die angebotene Hilfe wird in Löffingen seit 50 Jahren - solange gibt es die dortige Dorfhelferinnenstation - gerne in Anspruch genommen, wie die Einsatzzahlen des Jahres 2005 wieder verdeutlichen: auf 257 Einsatztage brachte es laut Mitteilung des Dorfhelferinnenwerks Sölden - diesem gehören 100 Stationen in ganz Baden-Württemberg mit 276 Einsatzkräften an - die Löffinger Dorfhelferinnenstation. 21 Familien mit insgesamt 60 Kindern wurden aufgrund von Risikoschwangerschaften, Entbindungen, Krankheit, Kuraufenthalte und Unfall betreut. Vor allem durch die Änderung der Familienstrukturen und die Zunahme von Alleinerziehenden gewinnt der Einsatz der Dorfhelferinnen noch mehr an Bedeutung.
Die ständigen Situationsveränderungen durch wechselnde Einsätze, die die Dorfhelferinnen immer wieder vor neue Situationen stellten, machen deren Arbeit nicht leichter. Die unterschiedlichen Bewertungen der Krankenkassen über die Notwendigkeit eines Einsatzes und dessen Volumens sind nach Aussagen von Einsatzleiterin Marlies Winterhalder aus Göschweiler manchmal nicht nachvollziehbar. Auch die Entscheidung des Medizinischen Dienstes, der von den Krankenkassen hinzugezogen werde, ziehe sich hin, obwohl eine Notlage oftmals von einer Stunde auf die andere eintrete.

“Auf mündliche Zusagen der Kostenträger können wir uns dann nicht verlassen” ist ihre einschlägige Erfahrung. Da die Entgelte der Krankenkassen nicht die gesamten Kosten abdecken, stehen die Stadt Löffingen (78 Prozent) und die katholische Kirchengemeinde (22 Prozent) für die Restkosten der Löffinger Station gerade, die aus zuschussrechtlichen Gründen und zur organisatorischen Absicherung seit 1982 mit der Sozialstation Hochschwarzwald kooperiert. Als positiv werten Marlies Winterhalder und auch Hauptamtsleiterin Rita Bölle den recht unbürokratischen Personalaustausch zwischen den vier Stationen in Titisee-Neustadt, Hinterzarten, Löffingen und Lenzkirch. So wurden an 142 Einsatztagen Dorfhelferinnen von anderen Stationen eingesetzt, an 61 Tagen halfen die Löffinger in anderen Stationen aus. Die Dorfhelferinnenstation in Löffingen ging aus dem ersten Kurs des 1954 gegründeten Dorfhelferinnenwerks Sölden in der ehemaligen Landwirtschaftsschule in Löffingen hervor. In den Sommermonaten wurden dort Mädchen für den neuen ländlichen Frauenberuf der Dorfhelferin ausgebildet. Der Unterricht wurde an einem Wochentag mit einem praktischen Einsatz auf einem Bauernhof verbunden. Absolventin Margarete Stahl wurde als erste Dorfhelferin in Löffingen und dem Umland angestellt und lernte während ihres 22-jährigen Einsatzes nicht nur zahlreiche Familien kennen sondern wurde auch mit vielen Schicksalen konfrontiert. Ihr folgten 1978 Walburga Presgen und 1980 Karin Krieg. Von 1982 bis 1988 half Helga Baumann geborene Friedrich in Not geratenen Familien, ehe die heute noch aktive Dorfhelferin Renate Albert aus Faulenfürst ihren Dienst antrat. Seit 1991 meistert sie zusammen mit Rosmarie Schmidt ihre Arbeit in einer Selbstverständlichkeit, der jedes Aufsehen fremd ist. Einen ganz besonderen Stellenwert im Gefüge der Dorfhelferinnenstation nimmt nach Mitteilung von Rita Bölle das Amt der ehrenamtlich tätigen Einsatzleiterin ein. Während der 50 Jahre hatte die Löffinger Dorfhelferinnenstation lediglich drei Leiterinnen: Von 1956 bis 1986 wirkte Emma Kienzle, die als frühere Hebamme des Löffinger Krankenhauses den ersten Kontakt mit der Gruppe von Frauen, die Hilfe benötigten, bekam. Am 1. Januar 1987 übernahm Hedwig Hepting das umfangreiche Aufgabengebiet, seit Januar 2002 ist Marlies Winterhalder ehrenamtliche Einsatzleiterin. Einen Einblick in ihre Arbeit geben die Dorfhelferinnen beim Milchfest im “Stettholz” am 28. Mai.

Badische Zeitung Freiburg
Christa Maier, 24.3.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Ambulant begleitetes Wohnen im Haus Lebensheimat

Margrit Bolz und Ilona Bucher sind zwei lebenslustige Frauen, die trotz Behinderung selbständig sind und "fast" auf eigenen Beinen stehen. Möglich ist dies durch das Angebot des Hauses Lebensheimat "Ambulant begleitetes Wohnen". Dieses Angebot gilt für Menschen mit Behinderung, die sowohl geistig als auch körperlich sein kann. Am heutigen Donnerstag wird das Projekt bei einem Info-Abend in Löffingen vorgestellt.

Seit fünf Jahren besteht die Wohngemeinschaft der beiden Frauen, die in Löffingen an der Hans Thoma Straße ganz "normale" Mitbewohner dieser Hausgemeinschaft sind. Zwei Mal pro Woche bekommen sie Besuch von der sozialpädagogischen Betreuerin Bettina Bednarz. Sie unterstützt diese Wohngemeinschaft hauptsächlich, wenn es um Geldangelegenheiten geht oder bei speziellen Behördengängen. Wer die Wohnung betritt, sieht nicht, dass er sich hier in einer etwas außergewöhnlichen Wohngemeinschaft befindet. Alles ist aufgeräumt, liebevoll und geschmackvoll eingerichtet. Neben der gemeinsamen Küche, Badezimmer und Wohnzimmer haben beide Damen ihr "eigenes Reich". "Hier kann jeder fernsehen, was er möchte", erklärt Ilona Bucher. Doch meistens sitzen sie zusammen und gehen ihren Hobbys nach. Margrit Bolz näht sehr gerne. Topflappen oder kuschelige Puppen sind ihre große Leidenschaft und dies ist in der Wohnung offensichtlich. Ilona Bucher steht eher aufs Stricken. Margrit Bolz ist die Aktivere des Duos, vor allem was die Küche betrifft. Sie kocht gerne und gut. Doch nun bricht Ilona Bucher auch immer mehr in den Küchenbereich ein. Derzeit lernt sie bei der Altenpflegerin Bettina Bednarz, die sich momentan als Fachkraft für Betreutes Wohnen weiterbildet, das Kochen. Später könnten sie sich abwechseln, freut sie sich. Doch auch jetzt klappt es ganz gut. Gemeinsam wird ein Speiseplan erstellt, auch das Einkaufen übernehmen die Damen selbst. Nur einmal pro Monat fährt Bettina Bednarz mit zum Großeinkauf, aber eigentlich nur um größere Sache, wie Getränkekisten, einzukaufen.
"Es ist richtig toll alleine zu leben", erklären Margit Bolz und Ilona Bucher einstimmig, obwohl sie noch regelmäßig nach Reiselfingen fahren. Vor fünf Jahren wagten beide den Sprung in die Selbständigkeit, natürlich unterstützt vom Haus Lebensheimat, dessen Team stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Zuvor lebte Margrit 15 Jahre, Ilona 14 Jahre in Reiselfingen. Gewissenhaft wurden sie auf diese Wohngemeinschaft vorbereitet, denn es gilt nicht nur eine gewisse Selbständigkeit zu erlangen, sondern die Bewohner müssen auch zusammen passen. Diese Voraussetzung war gegeben. Die Wohngemeinschaft ist voll integriert, die Hausbewohner kümmern sie rührend um die Beiden. Eine weitere ehemalige Bewohnerin des Hauses Lebensheimat lebt ebenfalls unter diesem Aspekt "Ambulant begleitetes Wohnen" in Löffingen, allerdings alleine.
Nun möchte man dieses Angebot noch weiter publik machen. Es hilft den Behinderten einen weiteren Schritt in die Selbständigkeit zu gehen. Am heutigen Donnerstag, 2. März, findet um 19 Uhr im Gasthaus "Ochsen" ein Stammtisch statt. Hierzu sind Interessierte, Betroffene und Angehörige eingeladen.
Alles vom 2.3.2006 auf www.suedkurier.de lesen

 

 

IG Solarforum Hochschwarzwald aus Löffingen zieht positive Bilanz

Das “Solarforum Hochschwarzwald” beweist immer wieder aufs Neue, dass auch ein kleiner Verein Großes leisten kann. Die angebotenen Informationsveranstaltungen, Lehrfahrten und außergewöhnlichen Aktionen im vergangenen Jahr haben das eine Ziel, die Nutzung regenerativer Energien und den sparsamen Umgang mit Energie im Hochschwarzwald voranzubringen.

Als “Zugpferde” der 1998 gegründeten Interessensgemeinschaft gelten die beiden Vorsitzende Klaus Kreß und Willi Kleiser (Stellvertreter), denen in der Mitgliederversammlung im Dorfcafe in Seppenhofen das Vertrauen für die nächsten zwei Jahre ausgesprochen wurde. Bestätigt wurde außerdem Hermann Werne als Kassierer, zur Schriftführerin wurde Christa Maier gewählt. Auf großes Interesse stieß die Lehrfahrt “Der Landwirt als Energiewirt” , bei der Kreß auch in seiner Funktion als Pflanzenbaufachberater des ALLB die 50 Teilnehmer aus dem Hochschwarzwald zu mehreren Produktionsstätten regenerativer Energien führte. Für die Solarfahrt an den Bodensee musste sogar eine Warteliste angelegt werden, da sich mehr Teilnehmer aus der Region zwischen Freiburg und Geisingen meldeten als Busplätze vorhanden waren. Unter anderem wurde dabei der befreundete Förderverein für Energiesparen und Solarenergienutzung (Fensol) in Volkertshausen besucht, auf dessen Angebot eines Workshops bald zurückgegriffen wird: Im Vorfeld der Holztage, an denen sich auch das Solarforum beteiligt, werden mit Unterstützung der Fensol und unter Leitung von Ferdinand Beck und Willi Kleiser Wärmekollektoren für das Löffinger Clubhaus erstellt. Bei einem Streifzug durch den Sonnenwinkel zum Thema “Alles Sonne oder was” gab Kreß einen Einblick in botanische Highlights und regenerative Energien rund um Löffingen. Bei der Aktion “Holzwärme” der Schwarzwälder Holzkette in Seppenhofen und bei der Löffinger Leistungsschau war man vertreten, eine Energieexkursion für Ungarnpraktikanten in Freiburg wurde zudem unternommen. Auf große Resonanz stieß die Ausstellung “Wärme von der Sonne” beim Schmidt´ s Markt in Titisee-Neustadt, an der sich mehrere Betriebe beteiligten. Belohnt wurden die Aktivitäten des Solarforums nach etlichen Sitzungen des Arbeitskreises Energie mit einem Zuwendungsbescheid im Rahmen des Naturpark-Projektes “Energiemix mit erneuerbaren Energien” in Höhe von knapp 13 000 Euro. Eine ordentliche Kassenführung wurde Hermann Werne von Ferdinand Beck bescheinigt, der auch die Wahlleitung übernahm.Das Thema “Energie und Mikrokosmos” möchte Kreß für das Milchfest im Stettholz aufbereiten, bei den Holztagen stehen die Wärmekollektoren der “Marke Eigenbau” im Vordergrund der Präsentation. Eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Energieförderverein Kirchzarten, dessen Vorsitzender Klaus Peter Möhrle anwesend war, ist geplant. “Das Solarforum ist schon ein Begriff” lobte Bürgermeister Norbert Brugger die überregionalen Aktivitäten des Vereins, der viel Überzeugungsarbeit leiste. Er erinnerte an die vor 20 Jahren installierte erste Absorberanlage im Waldbad, für die man anfangs noch belächelt wurde und die später aufgrund der enormen Energieeinsparung viele Nachahmer fand. Heute habe Löffingen einen guten Energiemix aus zahlreichen thermischen, geothermischen und Photovoltaik-Anlagen. Die steigenden Energiepreise würden die Nachfrage nach erneuerbarer Energie steigern, was bei der Ausweisung von Neubaugebieten berücksichtigt werde. “Mit Klaus Kreß haben wir eine gute Stimme im Solarforum” bescheinigte er dem engagierten Vorsitzenden. Rege diskutiert wurde nach den Vorträgen von Kreß über die Bedeutung der Photosynthese und des Biowasserstoffes, wobei man ein großes Potenzial im Bereich der Wasserstofftechnik sieht. Den Einstieg in die erneuerbaren Energien durch das Warten auf die neue Technik hinauszuschieben, halten jedoch alle Teilnehmer für den falschen Weg.
Gesamten Beitrag vom 23.2.2006 auf www.bzol.de lesen

 

Stettholz-Aussiedlerhöfe zwischen Löffingen und Rötenbach 50 Jahre

Vor 50 Jahren wurden die Aussiedlerhöfe im Stettholz errichtet / Milchfest erinnert an harte Anfänge in der Einöde / Unter dem Motto “Milch und Energie vom Land” wird das dritte Hochschwarzwälder Milchfest am 28. Mai im “Stettholz” in Löffingen durchgeführt. Das kleine Siedlerdorf zwischen Löffingen und Rötenbach machte bereits 1992 im Rahmen der Aktion “Gläserne Produktion” durch einen großen Zulauf auf sich aufmerksam. Vor allem aber setzte die Gründung des Orts einen Markstein in der Geschichte der Gemeinde Löffingen.

Ein neuer Lebensabschnitt begann 1958 für fünf Löffinger Bauernfamilien, die ihre kleinen landwirtschaftlichen Anwesen in der engen Hafnergasse (heutige Bittengasse) gegen großzügige Aussiedlerhöfe in der 50 Meter höher liegenden Einöde “Stettholz” tauschten. Adolf Benz, die Witwe Antonie Laufer mit ihrem Sohn Helmut, Oswald Laufer, Josef Heiler II und Franz Zepf wagten diesen mutigen Schritt in eine neue Umgebung, damals fast in eine neue Welt. “Die Bauern trieben ihre Kühe nur da rauf, wenn sie zu viel Gülle übrig hatten” , erinnert sich Stettholz-Aussiedler Oswald Laufer an das unwirtliche Gelände in 850 Metern Höhe. Bis die Landwirte jedoch ihr Hab und Gut zusammenpackten, ging eine komplizierte Arbeit für die Gemeinde und die Landsiedlung, zähe Verhandlungen und Opferbereitschaft nicht nur von den Aussiedlern, sondern auch von zahlreichen Grundstücksbesitzern voraus, die sich jedoch für alle lohnte: Die Löffinger Innenstadt konnte aufgewertet werden, die Aussiedler hatten nun viel bessere und rationellere Arbeitsbedingungen und auch den im Städtle verbleibenden Bauern kam die Zusammenlegung vieler kleiner Parzellen durch die kleine Flurbereinigung zugute.

“Es war eine harte Zeit” , beschreibt Adolf Benz die Anfänge im zugigen Außenbereich, in dem zunächst etwa 50 Hektar Grünland unter den Pflug kamen. Da man jedoch unten im Städtle wegen fehlender Ausweichmöglichkeiten keine Zukunft mehr hatte, war man froh über die Bemühungen des damaligen Landwirtschaftsrates und Rektors der Löffinger Landwirtschaftsschule Zipf, der mit zahlreichen Dienststellen des Bundes, des Landes, des Regierungspräsidiums, des Landratsamtes und nicht zuletzt der Stadt Löffingen unter Bürgermeister Paul Benitz die Bauernsiedlung im “Stettholz” Wirklichkeit werden ließ. Die fünf Familien brachten insgesamt 37 Hektar Eigenland als Tauschfläche mit, elf weitere Hektar wurden aus Privatbesitz und 42 Hektar aus ehemaligem Allmendland beschafft. 264 Parzellen wurden zu fünf großen Grundstücken zusammengelegt, was teilweise recht schwierige Verhandlungen mit 70 Eigentümern bedeutete. Zum Schluss konnte man pro Aussiedlungshof 18 Hektar Gelände bereitstellen. Bei der Zuweisung des Geländes an die einzelnen Landwirte ließ man den älteren Bauern den Vortritt. “Es wurden fünf Pfähle in den Boden geschlagen und abends mussten wir sagen, wer wohin baut” , erinnert sich Oswald Laufer, der mit seinem Bruder Helmut und Mutter Antonie schließlich in das “Helmle” zog. Dass überhaupt innerhalb einer Familie zwei Aussiedlungshöfe gebaut wurden, hatte den Hintergrund, dass einer der aussiedlungswilligen Landwirten “absprang” . Um das Stettholz-Projekt, das aus Rentabilitätsgründen nur mit fünf Landwirten durchgezogen wurde, nicht zu gefährden, entschlossen sich die Laufers zur getrennten Aussiedlung. Bis 1968, als die Söhne einstiegen, bewirtschafteten die beiden Brüder jedoch ihre Felder gemeinsam. Bei den Siedlerstellen handelte es sich um fünf baugleiche “Eindach-Höfe” , Wohnhaus und Ökonomie waren unter einem flach geneigten Dach und durch eine Brandmauer getrennt. Der Wohnteil umfasste zwei Wohnungen, wobei lediglich das Erdgeschoss ausgebaut war und das Obergeschoss im Rohbauzustand übergeben wurde. Der Ökonomieteil gliederte sich in Stall, Scheuer und “Barren” , einem Raum hinter der Scheuer, und bot Platz für 17 Stück Großvieh, zwei Pferde und fünf Schweinebuchten. Unter dem Futtergang war ein Rübenkeller, über dem Stall eine große Heubühne. Immer wieder mussten die Siedler auch gegen die verbreitete Meinung, sie hätten die Höfe geschenkt bekommen, angehen. Es gab zwar Zuschüsse von Bund und Land, doch der größte Teil der Kosten musste von ihnen - abgesehen von den Eigenleistungen - im Laufe der folgenden 60 Jahre abbezahlt werden. Die Übergabe fand im Rahmen einer Feier in der Löffinger Festhalle statt. Offensichtlich stand schon damals der Bauernstand auf dem Prüfstand, wie das Diskussionsthema im Rahmen der Feier “Brauchen wir noch das Bauerntum?” verdeutlichte. Dass die Häuser auf recht billige Art gebaut wurden, zeigte sich schon im ersten Bezugsjahr, als das Hochwasser am 1. Juli 1958 aufgrund fehlender Entwässerung nicht nur die Keller bis zur Decke füllte, sondern auch den Stall der Familie Heiler wegriss. Auch habe der Wind im Winter durch sämtliche Ritzen gezogen, sodass die Wärme der Kachelöfen nie ausreichte, berichten die ehemaligen Aussiedler.
Zweimal hat es auch im Stettholz gebrannt: Als kurz vor Fasnet 1973 das Ökonomiegebäude von Adolf Benz in Flammen stand, musste die Feuerwehr mangels Wasserreservoir mit Gülle löschen. 1989 brannte die Hütte von Helmut Laufer nieder.
Einen weiten Schulweg hatten die Stettholz-Kinder, die mit dem Fahrrad oder auf den Milchkannen des Milchfahrzeugs zur Schule fuhren. Die Deckung eines Rindes war ebenfalls mit einem weiten Weg in den Farrenstall nach Löffingen oder Rötenbach verbunden. “Am Sonntagmorgen war es immer eine Fragerei, damit uns jemand in die Kirche fährt” , verrät Alma Benz die Beweggründe der Stettholz-Frauen, schon bald den Führerschein zu machen.

In den knapp 50 Jahren hat sich äußerlich einiges im Stettholz verändert: Sämtliche Höfe wurden umgebaut und auch zum größten Teil erneuert und erweitert. Auch die ursprünglich 18 Hektar Bewirtschaftungsfläche reichten bald nicht mehr. Heute bewirtschaftet jeder Hof vier bis fünfmal so viel Fläche, um den Lebensunterhalt der 25 Bewohner zu sichern. Ein Andenken an die “alte Heimat” in der Innenstadt steht allerdings noch im Stettholz: Der alte Steinbrunnen aus der Hafnergasse, der früher nicht nur als Viehtränke diente. “Da haben wir die Mädchen reingeworfen” , schmunzeln die Stettholz-Bauern in Erinnerung an die Jugend in der Hafnergasse.
Alles von
Christa Maier vom 1.2.2006 auf www.bzol.de lesen

  

 

Behinderteneinrichtung Haus Lebensheimat eröffnet in Löffingen "dies und das"

In das ehemalige Gasthaus "Adler" in Löffingen ist wieder Leben eingekehrt: Die Behinderteneinrichtung "Haus Lebensheimat" aus Reiselfingen eröffnete hier ein neues Geschäft. Im "dies und das" gibt es verschiedene Produkte zu kaufen, welche die Behinderten selbst hergestellt haben oder die im Geschäft selbst noch den "letzten Schliff" bekommen.

Das Projekt hat Vorbildcharakter für die ganze Region: Erstmals hat die Behinderteneinrichtung ein Geschäft eröffnet, in dem die Behinderten selbst als Verkäufer ihrer Produkte fungieren. Doch dies ist eine gute Gelegenheit, ganz ungezwungen Kontakte zu knüpfen. Bei der Eröffnung wurde dieser Gedanke bereits in die Tat umgesetzt. Schnell hatte sich eine nette Gesprächsrunde zwischen Behinderten und Nichtbehinderten gebildet und so wurden für den einen oder anderen Gast die ersten Barrieren merklich abgebaut. "Jeder Raum, der mit Leben erfüllt ist, ist ein guter Raum", erklärte Bürgermeisterstellvertreter Norbert Brugger bei der Eröffnung. "Die Bewohner des Hauses Lebensheimat erfüllen diesen Raum sicherlich mit intensiverem und fröhlichem Leben, denn sie können sich noch ganz von Herzen freuen", sagte Brugger weiter. Dies konnte auch Hauptamtsleiterin Rita Bölle spüren, die gleich von einer Heimbewohnerin in den Arm genommen wurden. "Persönliche Kontakte werden hier eben hautnah und ganz ohne Hintergedanken geknüpft", freute sie sich.

"Arbeit ist für die Behinderten sehr wichtig, wenn die Artikel dann noch verkauft werden, ist das Erfolgserlebnis noch größer, betonte Thomas Krzyanowski, der Arbeitserzieher. "Hier beim Verkauf können die Bewohner selbst erleben, was mit ihrer Arbeit passiert und dies motiviert", sagte er weiter. Wohnbereichsleiterin Anna Pfaff sieht in diesem Laden einen weiteren Schritt zur Integration in der Bevölkerung. "Dies und das" ist nicht nur der Name, sondern auch das Motto des Geschäfts und so findet der Kunde ein vielfältiges Sortiment. Die meisten Produkte wurden von den 65 Bewohnern des "Hauses Lebensheimat" selbst gefertigt. Da gibt es Ton und Tonwaren wie Vasen, Krüge, Tassen oder Dekoartikel, aus Holz locken Laternen, Untersetzer, Speckbrettle, Körbe, Holz- oder Schachspiele. Dazu stehen auch Kerzen, Marionetten oder Karten in den Regalen. Dies und das und für jeden etwas, für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel. "Mut tut gut" ist das Motto des "Hauses Lebensheimat", in dem Geistigbehinderte wohnen und individuell gefördert werden. "Dieser Mut zeigt sich", so Heimleiter Norbert Halbherr, "auch bei dieser Geschäftseröffnung. Es ist nicht nur für die Behinderten selbst eine Herausforderung, denn nun gehören sie zum Verkaufspersonal und arbeiten auch vor den Augen von Fremden." Im Geschäft selbst sollen die Arbeiten verziert oder angemalt werden. Eine Herausforderung ist der neue Laden auch für die Verantwortlichen, die sich nun auf ganz anderem Weg beweisen, um Geld für die Behinderten in die Kasse zu bekommen. Auch für die Einkäufer ist es etwas ganz Neues, doch diese Herausforderung dürfte für alle nur positiv sein.
Während der Öffnungszeiten ist immer eine Gruppe von drei Behinderten, jeweils einen halben Tag, im Einsatz. Nun freuen sie sich auf großen Ansturm, denn Weihnachtsgeschenke gibt es hier zu hauf.
Südkurier am 9.12.2005, www.suedkurier.de

Haus Lebensheimat
Wohn- und Therapieheim für Menschen mit Behinderung in Löffingen-Reiselfingen
Betmenstraße 4 - 8, 79843 Löffingen-Reiselfingen
www.haus-lebensheimat.de oder http://www.reha-suedwest.de/lebensheimat/

  

 

Reiselfinger Landfrauen - Stütze der Dorfgemeinschaft

Kulturell aktiv, sportlich fit und dazu ein soziales Denken – so könnte man die Reiselfinger Landfrauen bezeichnen. Bei der Jahreshauptversammlung wurden sie diesen Lorbeeren, von Ortsvorsteher Martin Lauble und Bürgermeisterstellvertreter Bernd Behnke dokumentiert, mehr als gerecht. Generationsprobleme kennen die Landfrauen nicht, obwohl der Alterssprung von 30 bis 80 Jahren ganz ordentlich ist. Wichtig, so Vorsitzende Anita Götz, ist für jede Altersgruppe und eine Gemeinsamkeit zu finden. Dies ist in Reiselfingen gegeben.

Das Angebot ist sehr groß und vielfältig, was aus den Aufzeichnung von Andrea Patenschlager zu ersehen war. Der Nordic-Walking Kurs mit Gisela Schreiber stieß auf so große Resonanz, dass gleich zwei Kurse abgehalten wurden. Auch fühlte sich die älteste Teilnehmerin mit 75 Jahren bei den „Jungen“ ganz wohl. Sportlich fit nahmen die Landfrauen auch beim Lauf an der Wutach teil. Neben dem Walking bietet das Sommerprogramm Laufen, Wassertreten und Kegeln und seit Oktober lädt Anita Götz zu Gymnastikstunden ein. Für die Fortbildung besuchte der Verein die Blattertmühle und beim Kranzen wurde auch dieses Brauchtum an Jüngere weitergegeben. Sozial engagiert zeigen sich die Landfrauen ebenfalls. So bekamen sie ein dickes Lob vom Ortsvorsteher für ihre soziale Arbeit, auch fürs Kuchenbacken beim Altentag. Rund um die Kirche sorgt Luise Probst für den Blumenschmuck. Traditionell gestalten die Landfrauen den Reiselfinger Kappenabend. Allerdings wird es immer schwierig, da jüngere Leute fehlen. Der Kappenabend ist auch die einzige Einnahmequelle, wie Kassiererin Ursula Werner erklärte und dabei noch ein Plus in der Kasse aufzeigen konnte.
BZ vom 2.12.2005

  

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