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Blick vom Münsterturm nach Osten über Schloßberg und Littenweiler zum Hinterwaldkopf am 18.9.2007

 

Straßenbahnverlängerung - Projekt bei Bevölkerung umstritten

13 Stadträtinnen und Stadträte aus fünf verschiedenen Fraktionen wandten sich im Februar mit einem Appell an Oberbürgermeister Salomon, noch in diesem Jahr mit den konkreten Planungen für die Verlängerung der Stadtbahnlinie Littenweiler bis zum Kappler Knoten zu beginnen. Doch die Stadtverwaltung setzt andere Prioritäten.

„Wie sie wissen, befindet sich die Stadtbahnverlängerung Zähringen zur Zeit im Bau. Noch in diesem Jahr soll zusätz­lich mit dem Bau der Stadtbahnlinie Messe begonnen werden und die Stadtbahnlinie Rotteckring ist in Planung“ so OB Salomon in seinem Antwortschreiben. Diese Planungen genießen Priorität, um möglichst kostengünstig, fristgerecht und effizient umgesetzt werden zu können. „Unser Ziel, bis 2018 die Stadtbahnverlängerung Zähringen, den ersten Bauabschnitt der Stadtbahn Messe, die Stadt­­bahn Rotteckring und auch die Stadtbahn Waldkircher Straße zu bauen, ist ehrgeizig“, so Salomon „ein vergleichbar ambitioniertes Programm ist mir aus keiner Großstadt ähn­licher Größe in Deutschland bekannt. Wir gehen damit bis an die Grenze des personell, organisatorisch und finanziell für die Stadt und die VAG Leistbaren.“
 

Projekt ist längst nicht „baureif“

Außerdem verweist Salomon darauf, dass die Planungen der Stadtbahnverlängerung Littenweiler zwar weit fortgeschritten, jedoch noch nicht abgeschlossen seien. Die Annahme, das Projekt sei bereits „baureif“ und könne bei ge­klär­ter Finanzierung schnell umgesetzt werden, trifft somit nicht zu. Außerdem sind bereits erteilte Baugenehmigungen für den Umbau des Bahnübergangs Lindenmattenstraße und die beiden geplanten Übergänge Römerstraße und Ober­feld/Hagmättle abgelaufen. Ein erneutes Baurecht muss für alle drei Bahnübergänge erneut beantragt werden. Die Ausführungsplanung muss ebenfalls noch erstellt werden.

Auch das Vorziehen eines ersten Bauabschnitts, die Verlän­ger­ung der Linie 1 bis zum Bahnhof Littenweiler, ist derzeit nicht geplant. Beachtet werden müssen hierbei die Pläne zum Ausbau der Höllentalbahn. Hier ist der Bau einer Doppelspur im Bereich des Bahnhofs Littenweiler in Planung. „Eine Stadtbahnverlängerung bis zum Bahnhof Littenweiler, während sich dieser im Umbau befindet würde pro­visorische Wegeführung und provisorische Bahnsteige be­deuten, was nicht sinnvoll wäre und einen zusätzlichen Kostenaufwand bedeutet“ so Salomon in seinem Antwortschreiben an die Stadträte.
 

Haltepunkt der Höllentalbahn in Kappel im Gespräch

Als „Luxusprojekt“ betrachtet FDP-Stadtrat Nikolaus von Gayling die Verlängerung der Stadtbahnlinie zum Kappler Knoten „Viel billiger und dem gleichen Zweck dienlich ist die Wiedereröffnung eines Haltepunktes der Höllentalbahn in Kappel. Kombiniert mit einem Haltepunkt am gedachten Park & Ride-Parkplatz am Kappler Knoten und kombiniert mit einem häufigeren Haltetakt der Bundesbahn“, so von Gayling „allerdings muss hierfür ein entsprechendes Verkehrs­aufkommen gegeben sein. Das heißt im konkreten Fall: die Stadt Freiburg muss dazu die Hand reichen. Das tut sie nicht, wenn sie zwei Kilometer parallel zur Bundesbahntrasse eine Straßenbahnlinie baut und damit der vorhandenen Bundesbahnlinie Konkurrenz macht“.
 

Straßenbahnverlängerung umstritten

Vorgesehen ist die Stadtbahnverlängerung bis zum Kappler Knoten für das Jahr 2018. Doch in der Bevölkerung ist das Pro­jekt durchaus umstritten. Schon im Jahre 2004 wurde von einer Bürgerinitiative Littenweiler eine Unterschriftenliste mit hunderten Unterschriften gegen die Verlängerung der Stadtbahnlinie an den damaligen Baubürgermeister Schmelas übergeben. Auch innerhalb des Dorfblatt-Teams gibt es konträre Meinungen, wie Sie den Pro und Contra-Kommentaren auf den beiden nachfolgenden Seiten entnehmen können.
 

Meinung unserer Leser ist gefragt

Dazu würde uns auch die Meinung unserer Leser interessieren. Unter www.littenweiler.de/strassenbahnverlaengerung.htm hat Dr. Ekkehard Kaier ein Formular bereit gestellt, indem man seine Meinung kund tun kann. Anzukreuzen ist eine der drei Varianten

- Straßenbahn bis zum Bahnhof Littenweiler verlängern

- Straßenbahn über den Bahnhof Littenweiler bis zum Kappler Knoten verlängern

- Straßenbahn nicht verlängern.

Es wäre interessant zu erfahren, wie die Littenweilermer überhaupt zu der Frage einer Straßenbahnverlängerung stehen. Gerne veröffentlichen wir das Ergebnis in unserer nächsten Ausgabe.

Gisela Heizler-Ries, 1.4.2012, Littenweiler Dorfblatt
 

 

Pro Straßenbahnverlängerung

Vor allem sonntags sieht man sie in Scharen vom Bahnhof Littenweiler zur Straßenbahn und zurück pilgern. Menschen mit Skiern und Snowboards, Menschen mit Rollkoffern oder schweren Rucksäcken, Menschen mit Gehhilfen, Krückstöcken oder mit Kinderwägen und quengelnden Kindern an der Hand. Manche rennen bei geschlossener Schranke über die Gleise, um den Zug noch zu erreichen. Der Bahnhof Littenweiler ist ein Verkehrsknotenpunkt, bzw. sollte er endlich einer werden. Dort müssen sich alle öffentlichen Verkehrsmittel treffen, um ein geschlossenes Verkehrsnetz zu bilden. Aber derzeit hält noch nicht einmal die Linie 17 am Bahnhof, sondern erst bei der Pizzeria. Die Bevölkerung wird immer älter. Wer nicht mehr richtig sehen kann, sollte aufs Auto verzichten. Wer dann aber auch nicht mehr gut laufen kann, wird hier derzeit verkehrstechnisch behindert. Es gab 2009 im Littenweiler Dorfblatt, im Rahmen einer Befragung der Kandidaten für die Kommunalwahl, schon Pro-Stimmen für eine Verlängerung der Linie1. Hier eine Auswahl der Argumente. „Es muss ein Verkehrskonzept erarbeitet werden, das die Stadtbahn, Höllentalbahn und die Buslinien einbezieht. Damit lässt sich auch die Pendler-Problematik lösen“ Chris­tian Göpper (SPD). „Autos gehören nicht ins Wohngebiet sondern an den Rand! Das Gebiet um die Endhaltestelle wird als P&R miss­braucht“ Walter Krögner (SPD). „Die Verlängerung der Stadtbahnlinie würde 6.400 Einwoh­ner/innen, 5.000 Studierenden der PH und 1.400 Arbeit­nehmer/innen einen kürzeren Weg zur Stadtbahn verschaffen, der neue Bahnübergang an der Römerstraße würde viele Fußwege verkürzen und die Trennung des Stadtteils mildern,“ Martina Mosthaf (Linke Liste-Solidarische Stadt/VCD-Regionalvorstandsmitglied und Sachkundige Bürgerin im Verkehrsausschuss).
Verkehrsknotenpunkt am Littenweiler Bahnhof ausbauen
Kirchzartener fahren besser und schneller, wenn sie gleich in den Zug steigen. Ansonsten ist für Pendler aus dem Umland der neue P&R-Platz günstig. Bei einer dichteren Vertakt­ung der Höllentalbahn, wäre es auch für einige Pendler in­teressant, nicht zum geplanten P&R Platz, sondern direkt zum nächstgelegenen Bahnhof zu fahren. Umgekehrt kann es bei einer guten Anbindung des Zuges an die Straßenbahn Sinn machen, zum Beispiel vom Römerhof zum Zug mit der Straßenbahn und dann mit dem Zug in die Stadt zu fahren. Die Straßenbahn als Zubringer zum Knotenpunkt am Littenweiler Bahnhof ermöglichte eine bessere Anbindung und schnellere Verbindungen.

Vernetzungen in äußeren Bereichen der Stadt
Patrick Blumschein, Anwohner und sachkundiges Mitglied im Verkehrsausschuss: „Eine wachsende Stadt wie Freiburg, die sich zunehmend mehr mit dem Umland verbindet und so alltäglich viele Pendlerströme zu bewältigen hat, braucht nicht nur zentralisiert Verkehrswege von außen nach innen, sondern zunehmend mehr auch Vernetzungen in äußeren Bereichen der Stadt. Knotenpunkte wie S-Bahn­höfe und Straßenbahnendhaltestellen sind dafür besonders wichtig. Auf der Höllentalbahnlinie ist der Bahnhof Littenwie­ler hier sehr wichtig, weil er sehr günstige Anknüpfungen an die Straßenbahn bietet. In der Wiehre ist das beispielsweise nicht gegeben. Ein vernetztes Verkehrssystem hat zudem den Vorteil, dass es Ausfälle leichter kompensieren kann. Fällt die Straßenbahn mal aus, kann die Bahn dies einfacher übernehmen. Zudem müssen wir alle an unseren glo­balen Klimazielen arbeiten. Alltagsmobilität in der Stadt ohne Auto fällt dann viel leichter, wenn das öffentliche Ver­kehrssystem flexibler wird. Hier kann noch sehr viel ge­tan werden. Diese Argumente gelten ähnlich auch für St. Georgen, im Vauban, am Bahnhof Herdern und Zähringen, der S-Bahn neue Messe und einigen weiteren Knotenpunkten.“ Bis­her hat man allerdings den Eindruck, die Straßenbahnen fahren -  nicht nur hier - an den Bahnhöfen vorbei. Der Bahn­hof als Knotenpunkt würde auch bedeuten, den Bus dort anzubinden und nicht am P&R-Platz.

Verlängerung der Bahn nur bis zum Bahnhof als günstige Lösung
Es gibt einige Stimmen, die meinen, eine Verlängerung der Bahn bis zum Bahnhof würde zunächst genügen. Man kann in mehreren Planungsschritten denken. Die günstigste Lösung für eine sofortige verbesserte Anbindung, wäre den Kappler Bus jetzt schon direkt hinter der Schranke halten zu lassen, wie im Bebauungsplan auch vorgesehen. Schritt zwei wäre eine Verlängerung der Linie1 bis zum Bahn­hof. Die teure Verlängerung bis zum P&R Platz wird für nur relativ wenig Pendler gebaut. Täglich kommen aber ein Vielfaches an Fahrgästen aus Zug und Straßenbahn, die eine Anschlussverbindung brauchen und zum Beispiel vom Bahn­hof direkt in den Bus nach Kappel steigen wollen. Denen würde die Verlängerung bis zum Bahnhof genügen. Auf dem P&R- Platz können 370 Autos parken, mit denen ca. 400 Personen auf die Bahn umsteigen können. Es ist aber noch nicht klar, wie viele Menschen die Möglichkeit wirklich nutzen werden. Der Platz ist sehr abgelegen und wenig belebt. Es gibt keine Wohnungen oder Gaststätten in der Umgebung. Die soziale Kontrolle ist dadurch gering. Frauen und Kinder könnten, wenn sie nachts auf dem unbe­lebten Platz auf Bus oder Bahn warten, bedroht werden oder sich unwohl fühlen. Auch abgestellte Fahrräder und Au­tos stehen dort nicht sicher. Die Verlängerung ist beschlossen und sinnvoll. Trotzdem können die Proteste der Anwohner dazu geführt haben, dass sich der Ausbau verzögert hat. Jedoch nützt der Ausbau nicht nur Littenweiler, die Verlängerung der Linie 1 ist als "regional bedeutsam" eingestuft, d.h. die Landkreise finanzieren sie mit. Einige Anwohner könnten sich durch die Straßenbahn gestört fühlen. Aber hier ist die Aufgabe der Stadt, im Sinne des Allgemeinwohls zu entscheiden und sich nicht von Einzelpersonen behindern oder beeinflussen zu lassen.
Anja Lusch,  1.4.2012, Littenweiler Dorfblatt

 

Contra Straßenbahnverlängerung
Ich mag es mir gar nicht vorstellen, das Szenario am Littenweiler Bahnhof, wenn hier in hoffentlich ferner Zukunft auch noch Straßenbahnen die Lindenmattenstraße kreuzen sollen. Ein Verkehrschaos ist vorprogrammiert. Schon jetzt bilden sich in Stoßzeiten Autoschlangen, wenn die Schranke geschlossen ist. Und wie lange dies bei dem stadteinwärts fahrenden Zug dauert, weiß jeder Littenweilermer aus eigener, leid­voller Erfahrung. Wenn hier nun zusätzlich auch noch Straßenbahnen abbiegen sollen, müssen Autos aus der Höll­en­talstraße und der Lindenmattenstraße bei je­der querenden Straßenbahn durch eine Ampelanlage vor dem Bahnübergang angehalten werden.
Noch weiß man nicht, in welchem Takt die Straßenbahnen fahren würden, aber alle 7-8 Minuten wird sicherlich eine Bahn stadteinwärts oder stadtauswärts queren. Dazwischen alle 20 Minuten die Höllentalbahn stadteinwärts oder –aus­wärts  - und auch die Breisgau S-Bahn soll ja noch dazu kommen, der zweigleisige Ausbau ist beschlossene Sache.
Harte Zeiten für Auto- und Fahrradfahrer, denn dann wird es echt schwierig werden, einen Moment zu erwischen, in dem die Schranke offen ist und auch noch die Ampel „Grün“ zeigt!
Sicherlich würde es Sinn machen, die Straßenbahn bis zum Bahnhof Littenweiler zu verlängern, doch ist der kurze Fußweg zur Lassbergstraße wirklich nicht zumutbar? Ich war kürz­lich in Berlin, dort war der Weg vom Bahnsteig zur S-Bahn-Station mindestens genauso weit – und dies innerhalb des Super-Modernen-Hauptstadtbahnhofs!
Auch würde sicherlich vielen Bürgerinnen und Bürgern die Buslinie 17A fehlen, die mit der Straßenbahnverlängerung wegfallen wird. Viele Kappler und Littenweilermer nutzen diesen Rundkurs um in den Lebensmittelmärkten in der Kapplerstraße einzukaufen.
Auß­erdem mehren sich die Stimmen in Kappel, die einen Haltepunkt der Höllentalbahn in Kappel vorziehen würden. Doch zwei konkurrierende ÖPNV-Systeme, also Bahn und VAG, parallel nebeneinander wird es nicht geben. 
Auch der geplante Park & Ride-Platz für 370 Autos am Kappler Knoten nützt uns Littenweilermern herzlich wenig. Er ist für Pendler aus dem Dreisamtal gedacht und wird eher mehr Verkehr in unseren Stadtteil locken. Sicherlich wird sich dadurch auch nicht die Parksituation in Littenweiler verbessern. Kein PH-Student wird diesen Parkplatz nützen, wenn schon das in unmittelbarer Nähe liegende Parkhaus nicht angenommen wird. 
Ich finde, Littenweiler ist durch die Höllentalbahn, die Straßenbahn ab Lassbergstraße und die Busverbindung, einschließlich Rundkurs, bestens an das öffentliche Verkehrs­netz angeschlossen, eine Straßenbahnverlängerung zum Kappler Knoten nützt keinem Littenweilermer.
Überhaupt wurden die Bürgerinnen und Bürger Littenweilers noch nie nach ihrer Meinung zum Stadtbahnausbau be­fragt. Auch der Bürgerverein fordert immer wieder die baldige Umsetzung der Verlängerung. Eine Mitgliederbefragung hat jedoch niemals stattgefunden. Wie will man hier wissen, wie die Mitglieder zum Aus­bau der Linie 1 stehen?
Ich erinnere mich noch gut an eine Bürgerfragestunde, zu der die Grünen vor einigen Jahren eingeladen hatten. Zum Abschluss der Veranstaltung, bei der zahlreiche Menschen viele Argumente gegen den Ausbau der Linie 1 vorgebracht hatten, resümierte die Fraktionsvorsitzende Maria Viethen energisch „Sie werden diese Straßenbahnverlängerung bekommen, ob Sie sie wollen oder nicht!“ Die Kernfrage ist jedoch nicht, ob Littenweiler diese Straßenbahnverlängerung will - ich finde, Littenweiler braucht sie einfach nicht!
Gisela Heizler-Ries,  1.4.2012, Littenweiler Dorfblatt

 

 

VAG-Verlängerung vor 2018 abgelehnt - Höllentalbahn-Halt Kapplertal gefordert

Die Verlängerung der Stadtbahn Littenweiler soll schneller kommen. Das fordern 13 Stadträtinnen und Stadträte aus fünf verschiedenen Fraktionen. In einem Schreiben an die Rathausspitze appellieren sie, noch in diesem Jahr mit den konkreten Planungen zu beginnen. Baubürgermeister Martin Haag indes erteilt dem Vorstoß eine Absage. Angesichts der anderen fest terminierten Stadtbahnprojekte sei die Tram zum Kappler Knoten nicht vor dem geplanten Termin 2018 zu realisieren. Derweil fordert der Ortschaftsrat in Kappel eine Haltestelle an der Höllentalbahn. ....
Allerdings gibt es auch Gegner des Projekts. FDP-Stadtrat Nikolaus von Gayling spricht von Luxus. Er hält eine S-Bahn-Haltestelle an der Höllentalbahn für sinnvoller. Diese Forderung hat der Ortschaftsrat von Kappel vielfach erhoben. Der Bahnsteig "Kapplertal", den es bis 1978 schon einmal gab, ist ebenfalls Bestandteil der "Breisgau-S-Bahn 2020" – ebenfalls vom Jahr 2018 an. Für die Kappler Bürgerinnen und Bürger sei er wichtiger als die verlängerte Linie 1, sagt SPD-Ortschaftsrat Martin Dold, ohne sich gegen das Straßenbahnprojekt auszusprechen.
Alles vom 22.2.2012 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/politischer-vorstoss-fuer-die-linie-1--56137121.html

Riskantes Verschieben
Der Fortschritt ist eine Schnecke – und in Littenweiler klebt er auf der Stelle. Seit nahezu einem Jahrzehnt ist das Planverfahren abgeschlossen, doch die Verlängerung der Linie 1 von der Endhaltestelle Lassbergstraße über den Bahnhof bis zum Kappler Knoten wurde ein ums andere Mal verschoben. Im Stadtteil ist sie überdies umstritten. Und jetzt konkurriert sie auch noch mit einem Wunsch aus dem benachbarten Kappel, wo der Ortschaftsrat seit langem auf eine Haltestelle an der Höllentalbahn drängt. Auch wenn es kaum ein Politiker offen ausspricht: Sobald die Tramtrasse bis Kappler Knoten liegt, sinken die Chancen auf einen Bahnsteig "Kappelertal". Es wäre den beiden Nachbarkreisen wohl nur schwer zu vermitteln, dass sie sich an den Kosten für beide Projekte beteiligen sollen. Gelöst werden soll der Interessenkonflikt erst nach 2018. Dann muss der Zweckverband Regio-Nahverkehr die Karten und das Geld auf den Tisch legen. Vorher verspürt Baubürgermeister Martin Haag, der auch Geschäftsführer des ZRF ist, wenig Lust, das mühsam geschnürte Investitionspaket aufzuschnüren. Auch nicht für den Lückenschluss zwischen Lassbergstraße und Bahnhof Littenweiler. Die Verschiebetaktik ist jedoch nicht ohne Risiko. Nach 2018 ändert das Land seine Zuschusspraxis für Verkehrsprojekte. Gut möglich, dass der Zweckverband die Hoffnungen im Osten erneut enttäuschen muss.
Kommentar von Uwe Mauch auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/muenstereck-riskantes-verschieben--56139146.html

Strassenbahnverlängerung als Luxuslösung
In diesem Punkt hat Herr von Gayling recht. Eine Verlängerung der Linie 1, auch nur bis zum Bahnhof Littenweiler, ist eine Luxuslösung für Stadtbahnnostalgiker. Es gibt gute Alternativen wie z.B. die erwähnte S-Bahn-Haltestelle.
23.2.2012, Karl Alfred Wolpert

S-Bahnhaltepunkt am alten Kappler Bahnhof wäre gut
Das Projekt ist totaler Unsinn. Genau wie in Gundelfingen ist auch Kappel so weit vom Stadtkern entfernt, dass eine, im Gegensatz zur S-Bahn, langsame Straßenbahn unattraktiv ist. Hier gehört eine effiziente S-Bahn her. Gleichzeitig werden Orte wie Kirchzarten etc. besser angebunden. Man baut eine ganze umweltfreundliche "Metroporegion" auf. In Freiburg wird reiheinweise Verstand durch Straßenbahnnostalgie oder Pseudoumweltschutz ergänzt. Ein S-Bahnhaltepunkt am alten Kappler Bahnhof würde die Menschen in 10-12 Minuten in die City bringen. Eine vernünftige S-Bahn-Anbindung in Gundelfingen und ein Kappler wäre in 25 Minuten in Gundelfingen. Schneller als mit Auto, Fahrrad. Aber vor allem 2-3mal so schnell wie mit Straßenbahn. Echt attraktiv, eben!
23.2.2012, Joshua Knarz

Ich halte den Kosten/Nutzeneffekt für die Verlängerung von der Lassbergstrasse bis zum Kappler Knoten für viel zu ungünstig, deshalb wollen die Verantwortlichen dieses Projekt auch nicht. Was meiner Ansicht sinnvoll ist den S-Bahn Haltepunkt Kapplertal schnell realisieren und eventuell einen Shuttlebus Lassbergstrasse/Allemanenstrasse/Kapplerstrasse abgestimmt auf den Takt der Strassenbahn. Dies könnte schnell und mit einem guten Kosten/Nutzen Verhältnis realisiert werden.
23.2.2012, Martin Blattmann

 

Freunde von der Straße am 18.März im Gemeindeheim St.Barbara
 

Die nächste Einladung im Freiburger Osten für Obdachlose und andere bedürftige Menschen findet am Sonntag, dem 18. März, vom 13.00 bis 16.00 Uhr im Gemeindeheim der katholische Gemeinde St. Barbara im Ebneter Weg statt. Erwartet werden etwa 150 Gäste zum Gespräch, zum Mittagessen und Kaffeetrinken sowie zu einem kleinen Programm.

Der Verein der Freunde von der Straße hat es sich zur Aufgabe gemacht, Obdachlose und andere bedürftige Menschen in Freiburg zu unterstützen. Gemeinsam mit Freiburger Kirchengemeinden werden an mehreren Sonntagen im Jahr Gelegenheiten zur Begegnung und zum Essen in Ge­meinderäumen geschaffen. Im Freiburger Osten veranstalten die evangelische Auferstehungsgemeinde und die katho­lische Gemeinde St. Barbara diesen Sonntagstreff jedes Jahr gemeinsam.

Dazu können wir vom Vorbereitungsteam Unterstützung brauchen. Zum Gelingen des Tages können Sie beitragen durch Ihre Mitarbeit bei den Planungen und der Vorbereitung, durch die Mithilfe in verschiedenen Aufgabenbereich­en für einige Stunden am Tag selbst sowie durch Kuchen- oder Geldspenden.

In der Auferstehungskirche und der Kirche St. Barbara werden ab Mitte Februar wieder Helferlisten ausliegen. Oder Sie melden sich hierfür im katholischen Pfarrbüro, Tel. 6 73 77. Geldspenden können in den Kirchengemeinden abgegeben oder auf das Konto des Diakonie- und Fördervereins, Nr. 2004712 bei der Sparkasse Freiburg (BLZ 68050101) unter dem Stichwort "Freunde der Straße" überwiesen werden.

Das Vorbereitungsteam freut sich auf einen interessanten Tag voller Begegnungen. Kontakt: Norbert Beyer, Höllentalstr. 39, Tel. 69 64 134.

5.2.2012, Littenweiler Dorfblatt

 

Menschen in Littenweiler: Tilmann Moser - Psychoanalytiker

Dr. phil. Tilmann Moser, Jahrgang 1938, arbeitet als Psychoanalytiker und Körperpsychotherapeut. Nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums hat er zunächst Literaturwissenschaft in Tübingen, Berlin und Paris studiert. Anschließend absolvierte er eine journalistische Ausbildung in Stuttgart. Danach folgte ein Studium der Soziologie in Frankfurt und Gießen. Nach einem einjährigen Aufenthalt in einer Jugend­straf­an­stalt, beendete er sein Studium mit einer Promotion über Jugendkriminalität. Im Anschluss be­gann er die Aus­bildung zum Psychoanalytiker am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt. Von 1969-78 war er dort Assistent und Dozent am Fachbereich Jura. Er praktiziert seit 1978 in Freiburg und bietet für praktizierende Therapeuten Seminare zum Thema Psychoanalyse und Körpertherapie an. Spezialgebiete sind seelische Spätfolgen von NS-Zeit und Krieg sowie Psychotherapie und religiöse Störungen. Tilman Moser hat einen 19-jährigen Sohn und wohnt seit 15 Jahren in Littenweiler. Anja Lusch hat ihn nach seinen beruflichen Schwerpunkten, Hobbys und seinem Leben in unserem Stadtteil befragt.

Was gefällt ihnen hier im Stadtteil besonders?

Mir gefällt die Ruhe, das Grün, die Nähe zur Dreisam, zum Schwarzwald und die Sportmöglichkeiten in der Gegend.

Was machen sie gerne in ihrer Freizeit?

Ich spiele gerne Klavier und mache auch Kammermusik mit Freunden. Wandern, Sport, Gymnastik und Schwimmen sind weitere Hobbys. Und in meinem Garten arbeite ich  gerne. Auf einem alten Bauernhof im Münstertal habe ich eigene Schafe, die ich früher gerne selbst betreut habe. Jetzt genieße ich mehr die Ruhe dort.

Gibts ein Buch, was ihnen besonders gefallen hat?

In meiner täglichen Arbeit in der Praxis höre ich so viele spannende Lebensgeschichten, dass ich kaum noch Ro­mane lesen brauche. Aber im Urlaub lese ich gerne mal einen Roman, derzeit Effi Briest von Theodor Fontane auf italienisch und Von Thilo Bode: Die Essensfälscher.

Was sind ihre beruflichen Schwerpunkte?

Ich arbeite als Psychotherapeut und Körpertherapeut, viel auch mit Einzelpersonen. Wenn Menschen in ihrer Kind­heit ein strafendes Gottesbild hatten und immer noch star­ke Schuldgefühle haben, suchen wir gemeinsam nach einem ver­söhnlichen Gott, der den Menschen ihren Glauben lässt, vor dem sie aber keine Angst mehr haben müssen.

Praktizieren sie noch die reine, klassische Analyse

oder eher eine Mischform?

Mittlerweile praktiziere ich eine Mischform auf Grundlage der Tiefenpsychologe, welche eine Weiterentwicklung der reinen Analyse ist. Sie kümmert sich um die unbewussten Mo­tive und Muster beim Menschen und versucht sie aufzudeck­en. Dazu kommen Methoden aus der Körpertherapie und aus anderen Therapieformen, die mir für den jewieligen Menschen hilfreich scheinen.

Bietet die reine Analyse praktische Hilfestellung und glauben sie, dass sie zu einer Heilung führen kann?

Ja, bei bestimmten Problemen, wie nicht zu schweren Depress­ionen, Ängsten oder bei Beziehungsstörungen kann sie auch in Reinform hilfreich sein. Ich berate ebenfalls viele Menschen, bei denen klassische Analyse und andere Thera­pien gescheitert sind.

In ihrem Buch Lehrjahre auf der Couch berichten sie unter anderem von ihren eigenen Depressionen. Kann es für die Patienten hilfreich sein mit jemandem zu sprechen, der ähnliche Probleme hatte? 

Ja, auf jeden Fall, wenn der Therapeut an sich selbst gear­bei­tet hat und neue Lösungen gefunden hat, kann er seine Er­fahrungen weitergeben. Jeder Analytiker muss selbst eine Lehr­analyse machen, wo er sich seinen eigenen Problemen stellt. Diese Erfahrungen sind später sehr hilfreich bei der Arbeit.

Arbeiten sie auch mit Geschichten oder  mit Metaph­ern?

Ja, wenn sie zum Problem der Menschen passen. Es geht darum die Menschen anzuregen selber über Lösungen nachzudenken und sie dann zu ermutigen neue Wege zu gehen. Geschichten und das Spiel mit übertragenen Bedeutungen, bieten eine Möglichkeit dazu, ohne Vorschriften auch Ratschläge zu erteilen.

Ist die Psychotherapie nur etwas für kranke Men­schen, oder gibt es Techniken, die vielen Menschen in ihrem Alltag helfen könnten?

Auf jeden Fall ist sie für viele Menschen hilfreich. Zu mir kommen zum Beispiel manchmal Lehrer/innen, die nach der Therapie besser unterrichten können, weil wir neben privaten Dingen auch über den Umgang mit der Klasse und über das Verhältnis zu Kolleg/innen sprechen. Sie fühlen sich dann weniger gestresst.

Das grenzt schon fast an den Bereich Coaching

Ja, es gibt da Überschneidungen und ich würde mir wün­schen, dass die Menschen weniger Angst vor einer Therapie haben. Man muss nicht erst völlig am Ende sein, um Hilfe zu suchen, früher wäre besser, wenn sich erste Schwierigkeiten abzeichnen. Und keine Krankenkasse darf und wird dem Arbeitgeber melden, warum der Patient da ist. Da gilt entgegen mancher Gerüchte immer noch die Schweigepflicht.

Haben sie überhaupt noch Zeit für neue Patienten?

Ja, ich kann gerne noch einzelne Personen übernehmen. Allerdings musste ich mit 68 Jahren die Kassenzulassung zu­rückgeben und kann nur noch privat oder über die Bei­hil­fe abrechnen.

Sie beraten auch Paare. Was können sie Ehepaaren hier mit auf den Weg geben, um viele Jahre gut mit­ein­ander auszukommen?

Wichtig ist es im Gespräch zu bleiben, offen zu sprechen, ohne Vorwürfe und Drohungen. Wir üben das auch, zum Beispiel indem jeder einige Minuten sprechen darf, ohne dass der andere unterbricht. Dann wird gewechselt. Manch­mal lasse ich die Paare einen Ringkampf austragen, damit die „böse“ oder giftige Aggression zu einem lustvollen Spiel wird. Wichtig sind auch gemeinsame Unternehmungen.

Als ehemaliger Journalist und Autor vieler Bücher schrei­ben sie gerne. Kann es für Patienten hilfreich sein, sich Probleme von der Seele zu schreiben?

Ja, ich rate sogar dazu, zum Beispiel um die Wartezeit auf einen Therapieplatz zu überbrücken. Hilfreich sind auch klärende Briefe an Eltern oder andere Personen zu schrei­ben, selbst wenn diese schon tot sind. Es führt zu einer inneren Auseinandersetzung. Aber selbst da gibt es ein Zu­viel. Bei manchen Jugendlichen, die sich zum Beispiel sehr ex­hibitionistisch im Internet äußern, kann das an Schrei­b­sucht grenzen.

Können sie unseren Lesern Bücher von ihnen em­pfeh­len, die auch für psychologische Laien interessant und hilf­reich sind?

Lehrjahre auf der Couch, Bruchstücke meiner Analyse, Suhr­kamp 1976

Kunst und Psyche: Bilder als Spiegel der Seele, Belser 2010

Der grausame Gott und seine Dienerin: Eine psycho­ana­ly­tische Körperpsychotherapie, Psychosozial-Verlag 2010

Vielen Dank für das Gespräch
Dr. Anja Lusch, 6.12.2011, Littenweiler Dorfblatt
 

Dr. Tilmann Moser, Tel  (0761) 60304 tilmann.moser@gmx.de, www.tilmannmoser.de

 

 

Weihnachtsmarkt in Littenweiler am 2. Adventssonntag 4.12. 2011

Markt im Bürgersaal und auf dem Dorfplatz von 11 - 18 Uhr.
Die Anbieter haben auch dieses Jahr wieder viele schöne und nützliche Dinge mitgebracht, weihnachtlicher Schmuck, Kerzen, Strickwesten, Keramik, Strohschuhe, Marmelade, Kunstkarten und vieles mehr.
Littenweiler Vereine, Musikverein, Gesangverein, KJG, Förderverein der Schule u.a. sorgen für Essen und Trinken.
Am Stand des Kinderhauses St. Raphael darf man selber Kerzen ziehen, die Tiere vom Kunzenhof werden den Markt besuchen.
Um 12 Uhr spielt die Schüler-Mundharmonikagruppe mit Herrn Koslik, ab 14 Uhr tritt der Musikverein auf und ab 14:30 Uhr verteilt der Nikolaus kleine Geschenke an die Kinder. Der Bürgerverein und alle Beteiligten freuen sich auf viele Besucher.
30.11.2011


 

Dorf aktuell: Integration, FAIRBURG, Bahnhof, PH

Der Dreisamtäler im Gespräch mit dem Grünen-Stadtrat und Bürger des Freiburger Ostens Ibrahim Sarialtin

Dreisamtäler: Herr Sarialtin, Sie sind der erste Stadtrat in Freiburg mit türkischem „Migrationshintergrund“. Integration ist schon immer Ihr politischer Schwerpunkt gewesen. Ist denn die Integration von Ausländern ein Thema in Littenweiler oder gar ein Problem?
Sarialtin: Das Thema existiert auch in Littenweiler. Natürlich nicht so wie in Haslach oder Weingarten. Aber auch in Littenweiler/Waldsee gibt es Migranten. Hier im Freiburger Osten leben viele Roma und Sinti. Sie sind vor allem im Flüchtlingswohnheim an der Hammerschmiedstraße untergebracht und wissen oft nicht, ob sie als Flüchtlinge anerkannt werden oder ob Abschiebung droht. Das ist eine sehr belastende Situation. Wie soll sich jemand integrieren, der Angst vor Abschiebung hat? Das Haus 197 in der Schwarzwaldstraße leistet hervorragende Integrationsarbeit, die auch die Roma und Sinti erreicht. Diese Arbeit muss unterstützt werden und deshalb bin ich dort auch Mitglied.
Dreisamtäler: Migranten leben aber nicht nur im Flüchtlingswohnheim.
Sarialtin: Viele Migranten leben in städtischen Sozial-Wohnungen. Integration klappt dort deshalb so gut, weil es eine Durchmischung gibt. Das sollte bei der Planung von Neubauten oder neuen Wohngebieten berücksichtigt werden. Wohnraum muss bezahlbar sein und die Planung muss so konzipiert sein, dass ganz verschiedene Bevölkerungsgruppen dort leben können: Familien mit und ohne Kinder, Alt und Jung, Deutsche und Ausländer, Behinderte und Nichtbehinderte.
Insofern gefällt mir der Begriff Inklusion viel besser, der besagt, dass wir alle Menschen sind und ein Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft haben.
Dreisamtäler: Wie kann erfolgreiche Integration gelingen?
Sarialtin: Mir ist es ein Anliegen, dass Menschen mit Migrationshintergrund sich aktiv einbringen, sich in Vereinen engagieren. Wir gehören zu dieser Gesellschaft und wollen sie mitgestalten.
Das soziale Miteinander gewinnt zunehmend an Bedeutung, wir müssen als Gesellschaft enger zusammenrücken. Und dazu gehören auch die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Das bedeutet auch, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und dass das akzeptiert werden muss.
Dreisamtäler: Sich einbringen in die Gesellschaft - haben Sie das schon immer so auch gelebt?
Sarialtin: Ja! Da war zum Beispiel der Sport. Ich habe schon als Kind Fußball gespielt und spiele immer noch, bin 1.Dan Träger im Taekwondo und war da auch jahrelang als Trainer tätig. Ich kann nur bestätigen: Sport verbindet! Das gilt auch für Musik: ich spiele selber, eine türkische Langhalsgitarre, und habe auch ein Band. Was ich in Littenweiler in diesem Zusammenhang sehr schätze: es gibt hier im Stadtteil ein aktives Vereinsleben mit sehr guter Jugendarbeit.

Dreisamtäler: Die Bebauung des PH-Parkplatzes und Bahnhofsareals war jahrelang ein Diskussionsthema in Littenweiler. Im Moment scheint es recht ruhig zu sein.
Sarialtin: Auf einer Bürgerversammlung wurde eine erste Entwurfsidee vorgestellt. Von vielen Bürgern wurde damals zum Ausdruck gebracht, dass sie sich die Bebauung kleiner wünschen. Seither geht es vor allem darum, alle Grundstückseigentümer für ein gemeinsames Konzept zu gewinnen und Investoren zu finden. Auf Initiative der Grünen soll dann in einen Architektenwettbewerb die beste bauliche Lösung gefunden werden, und natürlich soll da im Preisgericht auch der Bürgerverein vertreten sein.
Dreisamtäler: Auch eine alte Forderung ist die Anbindung der Straßenbahn an die Höllentalbahn.
Sarialtin: Das ist eine Forderung, hinter der nicht nur die Grünen stehen, sondern alle Fraktionen des Gemeinderats! Wir haben vorgeschlagen, kurzfristig für relativ wenig Geld zumindest die 300 Meter bis zum Bahnhof Littenweiler zu bauen. Diese offenkundige Lücke zwischen den beiden stark ausgelasteten Schienenstrecken Höllentalbahn und Stadtbahnlinie 1 ist doch niemandem mehr zu vermitteln und mit dem attraktiven ÖPNV-Angebot Freiburgs völlig unvereinbar. Die Weiterführung der Straßenbahn bis zum Kappler Knoten, an dem auch ein Park-and-Ride-Platz entstehen soll, wäre sehr viel teurer und von ihrem verkehrlichen Nutzen umstrittener; und hier gibt es auch Vorbehalte innerhalb der Bevölkerung.
Dreisamtäler: Herr Sarialtin, noch ein Schlusswort zu Littenweiler?
Sarialtin: Littenweiler ist ein Stadtteil, in dem man sich wohlfühlt.
Ich bin froh, hier zu wohnen und ich fühle mich sehr gut aufgenommen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, ich habe schon in vielen Orten in Deutschland gelebt und habe leider sehr oft zu spüren bekommen, dass ich Ausländer bin. Freiburg bzw. Littenweiler ist weltoffen und tolerant! Ich lebe gerne hier.
Dreisamtäler: Herr Sarialtin, ich bedanke mich für das Gespräch!
1.1.2011, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

Ibrahim Sarialtin ist Bildungsberater bei der Fördergesellschaft der Handwerkskammer in Freiburg, einer Tochtergesellschaft der Handwerkskammer. Ziel ist die passgenaue Vermittlung von Jugendlichen ohne Lehrstelle. Die Fördergesellschaft leistet Hilfe bei der Betriebssuche und kann auf große Erfolge bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund verweisen.
Sarialtin hat in diesem Jahr einen interkulturellen Verein gegründet: FAIRBURG. Sitz des Vereines ist das Haus 197 in Littenweiler.

© by Freiburg-Dreisamtal.de, Update 02.04.12