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Infos ab 22.3.2007
zur Gemeinde Stegen im Dreisamtal
 

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Blick vom Kamelberg nach Nordosten über Zarten und Stegen zu den Höhen um St.Peter am 22.12.2006
Blick vom Kamelberg nach Nordosten über Zarten und Stegen zu den Höhen um St.Peter am 22.12.2006

 

Die Ökumene hat viele Facetten 
  "Wie im Himmel" feierten katholische und evangelische Christen zum ökumenischen Gemeindefest Stegen auf Einladung der Evangelischen Versöhnungsgemeinde Stegen mit Buchenbach, St. Peter und St. Märgen und der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde mit Wittental und Zarten.

Ökumene erfreut sich in Stegen seit Jahren sorgfältiger Hege und Pflege, zum einen im "ökumenisches Zentrum" am Dorfplatz und zum anderen in den konfessionellen Kirchenräumen. inmal mehr bot der ökumenische Sonntagsgottesdienst in der Kageneckhalle ein beeindruckendes Bild des gewachsenen Zusammengehörigkeitsgefühls, Dank der beiden religions- und weltoffenen Zelebranten, Pater Roman Brud und Pfarrer Jörg Wegner, der Kirchenchöre, der frohen Gemeinschaft der Kirchgänger (auch in der begleitenden "Kinderkirche" ) und der ansteckenden Demonstration selbstverständlichen Miteinanders unter Kindern und Jugendlichen. Bunte Luftballons stiegen mit ihren ganz persönlichen "himmlischen Wünschen" in den blauen Oktober-Sonntagshimmel. Eigens für Kinder begab sich die "Orgelmaus" auf den Weg zur Herz-Jesu-Kirche. Im Zwiegespräch mit Kantorin Gabriele Wegner erkundete der neugierige Nager mit kleinen wie großen Zuhörern die spannende Welt der Holz- und Metallpfeifen, Register, Manuale und des großen Blasebalgs. Zur Theorie gab es musikalische Kostproben und interessierte Kinderfragen. Die letzte löste Pater Roman auf: "Was sind das da für Backofenteile?" zu vier Herdschaltern ähnlichen Knöpfe gegenüber den Registern. "Damit projizierte früher der Organist die Liednummern an die Wand des Altarbereichs" , lautete des Rätsels Lösung. Erwachsene Zuhörer lauschten beim ökumenischen Gesprächsabend den Ausführungen zu der Frage "Gibt es eine evangelische und katholische Kirchenmusik?" Zwischen "Ave Maria" und "Ein feste Burg" eröffneten Landeskantor Professor Carsten Klomp und Musikwissenschaftler Meinrad Walter höchst interessante Einblicke in ihre Vielfalt. Großer Nachfrage erfreuten sich einmal mehr das große Flohmarkt- und Bücherflohmarkt-Angebot. Zum unterhaltsamen Abend unter dem Motto "Bühne frei — für Talente unserer Gemeinde" versammelten sich Besucher im ökumenischen Gemeindezentrum. Beherzte musikalische wie sportlich Talentierte boten dabei viel Abwechslung. Für die Bewirtung sorgte die katholische Frauengemeinschaft mit herbstlichen Genüssen aus der kalten Küche. Ein "Himmlischer" Filmabend beschloss diesmal das alle zwei Jahre an- stehende überkonfessionelle Gemeindefest.
Monika Rombach, 23.10.2008, BZ

 

66 Neuaufnahmen am BBZ - nun 350 Schüler

Am vorvergangenen Dienstag wurden am Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte (BBZ) Stegen im Rahmen einer Feierstunde 66 Schülerinnen und Schüler in die weiterführenden Schulformen Hauptschule, Realschule und Gymnasium dieser überregionalen Bildungseinrichtung für Hörgeschädigte aufgenommen. Damit setzte sich auch in diesem Jahr der steigende Trend fort, dass immer mehr Eltern diese Schule für ihr Kind wählen. Im neuen Schuljahr werden nun 350 schwerhörige und gehörlose Schüler dort unterrichtet. Nahezu 200 von ihnen müssen inzwischen wegen der weiten Entfernungen während der Woche im Internat dieser Heimsonderschule leben. Sie kommen vor allem aus Südbaden, die Gymnasiasten aber auch aus zahlreichen anderen Bundesländern sowie der Schweiz. Allerdings können inzwischen auch 45 Schüler in acht Außenklassen eine wohnortnahe Schule besuchen und brauchen deshalb nicht ins Internat. Die Besonderheit dieser Schule für Hörgeschädigte ist, dass die Schülerinnen und Schüler nach den gleichen Bildungsplänen unterrichtet werden wie die Schüler an allgemeinen Schulen und auch — ohne Vereinfachungen — dieselben zentralen Abschlussprüfungen ablegen. Dies bedarf einer besonders intensiven Ganztagesförderung der Schüler, die in enger Zusammenarbeit von Schule, Internat und Externat, auch durch zahlreiche unterrichtsergänzende Förderangebote erfolgt.
23.9.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Serafine Klingele feiert 90. Geburtstag auf dem Thomashof

Serafine Klingele vom Thomashof Serafine Klingele vom Thomashof - Bild Monika Rombach

Man schrieb den 11. August 1918, als auf dem Schönbachhof in St. Peter Serafine Schwär als fünftes Kind von elf Geschwistern zur Welt kam. Längst ist der heutigen Jubilarin Stegens Ortsteil Rechtenbach zur Heimat geworden, wohin sie Max Klingele 1948 als seine Ehefrau auf den Thomashof folgte. Zieht die 90-Jährige mit den lebhaften Augen Bilanz ihres Lebens, so steht ganz oben die Familie. Vier Kinder brachte sie zur Welt, Klara, Rosa, Hermann und Maria. Wovon Hermann Klingele später den Hof übernahm und Irmgard Faller aus Kirchzarten heiratete. Über zehn Enkelkinder und vier Urenkel freut sich Groß- und Urgroßmutter Serafine heute. Ihren Ehemann Max hatte sie einst beim Tanzen kennengelernt und mit ihm teilte die Tochter ihres Vaters Franz Josef Schwär, 26 Jahre Ortsobmann für die Pferdezüchter in St. Peter, die Begeisterung für Schwarzwälder Pferden. "Wenn ebbes mit de Ross isch, isch d’Oma die erscht’, die denoch guckt" , bestätigt Enkelin Silvia umgehend. "Ross" seien immer da gewesen, so die Jubilarin. Schließlich wurde früher "alles mit den Pferden gearbeitet" . Eines Tages war nur noch eins da, Grund genug, selbst das Züchten anzufangen, bis heute mit gutem Erfolg. Milch- und Grünlandwirtschaft gehörten zum Erwerb, man hielt Hühner und Enten und eine weitere Liebe entdeckte Serafine Klingele für sich: die Gartenarbeit. Was sie an Gemüse und Obst erntete, landete schmackhaft auf den Tellern der Familie, dank ihres dritten Hobbys, dem Kochen und Backen. "Was ich kann, helfe ich heute noch in der Küche" , erzählt sie und ihre Augen leuchten dabei. Helfen ist bis heute ein Wesenszug der liebenswerten alten Dame, die sich gerade an Kleinigkeiten, einem guten Wort oder einem lieben Gruß in Krankheitstagen, unendlich freuen kann. Altersbeschwerden bleiben bei neun Jahrzehnten nicht aus, weiß das "Geburtstagskind" , und ist deswegen auch "zufrieden mit der Gesundheit" . "Alles geht noch — langsam, aber alleine" , sagt sie mit Stolz in der Stimme.
Monika Rombach , 4.6.2007, www.badische-zeitung.de

 

Stegener Schüler holen 9. Platz beim 24h-Lauf für Kinderrechte

Foto: Laufwunder: Die Klasse 9a des Kolleg St. Sebastian

Am 5. und 6. Juli fand im Freiburger Seeparkstadion am Flückiger See der 24 Stunden-Lauf für Kinderrechte statt. Initiiert vom
Freiburger Kinderbüro, dem Kinderschutzbund und anderen Partnern wurden Spenden für Projekte zur Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in Freiburg und im Umland erlaufen.
Für jede Runde erhielten die Teams eine zuvor festgelegte Spende von ihrem Sponsor. Gestartet wurde am Samstag um 18 Uhr, die letzte Runde endete am Sonntag, 24 Stunden später, ebenfalls um 18 Uhr. Unter den teilnehmenden Teams, deren Mitglieder sich beim Laufen regelmäßig abwechselten, war auch die Klasse 9a des Kolleg St. Sebastian in Stegen. Die Sponsoren waren u. a. die Eltern, Freunde und Lehrer. ”Einerseits war es anstrengend, andererseits hat es viel Spaß gemacht. Vor allem nachts zu laufen war ein tolles und interessantes Erlebnis” erzählen die Schülerinnen und Schüler. ”Wir haben uns gegenseitig motiviert, sind trotz Blasen an den Füßen bis zur Erschöpfung weitergelaufen. Einzelne von uns haben bis zu 120 Runden geschafft.” Irgendwann sei das Gefühl für die Zeit verschwunden, 9 Uhr am Morgen fühlte sich an wie 16 Uhr am Nachmittag. ”Ein großes Dankeschön an die Oberstufenschüler unserer Schule – sie haben uns großartig unterstützt!“. Der Einsatz und die Mühen haben sich rentiert: Mit insgesamt 702 Runden kam die Stegener Laufklasse auf einen sagenhaften 9. Platz und hat damit eine Spende von 594,60 Euro erlaufen! Herzlichen Glückwunsch! Dieses Jahr wurden alles in allem über 7.762 Kilometer gelaufen, 19.407 Runden. Dank der Sponsoren und der ausdauernden Läufer kamen somit 32.214,44 Euro zusammen, die nun für Kinderrechte eingesetzt werden können! Weitere Infos unter www.24hlauf-freiburg.de
as, 31.7.2008, www.dreisamtaeler.de

 

81 Abiturienten 2008 am Kolleg St. Sebastian

Nicht nur die Sonne, auch die 81 Abiturienten des Jahres 2008 strahlten, als die Glocken der Pfarrkirche Stegen zum Abschlussgottesdienst riefen. Unter den Schlüsselwörtern „Laufsteg – Laufbahn – Labyrinth“ stand der ökumenische Gottesdienst, und schon im Anspiel wurde klar, dass es nicht auf Tempo oder Zielstrebigkeit ankommt, sondern auf Vertrauen in Gott, der die eigenen Entscheidungen mitträgt. Am Beispiel Davids machte Herr Dr. Amador die Situation der jungen Menschen klar: eine neue Station, eine Kreuzung im Labyrinth, für die es Mut zum Weiterlaufen ins „echte“ Leben braucht. Mit dem Segen wurde die vom Stufenchor mitgestaltete Feier beschlossen, um in Halle 2 ihre Fortsetzung zu finden – nach dem obligatorischen Abschiedsfoto vor dem Haupteingang.

Die überfüllte Halle rang bei steigenden Temperaturen nach Luft und Fassung, und so bat der Schulleiter um Tempo und Kompaktheit. So ergriff zunächst der Elternvertreter, Prof. Dr. Bernd Seibel, das Wort und beglückwünschte die im Leben angekommenen jungen Menschen, die trotz der u.a. durch PISA ausgelösten Ängste das „Klassenziel erreicht“ haben. Ein Blick auf das Profil der Schule zeige ja, dass Feste, Feiern, unterrichtsbegleitende Aktivitäten, nicht nur der angebotene Lernstoff, das besondere und beeindruckende Klima des Kollegs prägten. Nicht nur Wissen, sondern Bildung der Persönlichkeit (als lebenslanger Prozess) sei Ziel einer guten Schule – ein Privileg, aber auch eine Verantwortung, denn eine Bildungs-Elite im schützenden Rahmen dieser Schule müsse nicht nur mit dem Gefühl „mir gehört die Welt“ jubelnd davonziehen, sondern sich dem Leben in einer komplexen, unübersichtlichen Welt stellen. Hier sei die Auseinandersetzung unverzichtbar, und dafür brauche man als Grundlage, authentische Werte zu erfahren, Selbstregulation als wichtige Kompetenz einzuüben, mit Ängsten richtig umgehen zu lernen. Als Motto möge ein Goethe-Zitat leiten: „Behandle die Menschen so, als wären sie, wie sie sein sollten, und du hilfst ihnen zu werden, wie sie sein können...“ Der Dank für die am Kolleg erfahrene Bildung in diesem Sinne galt stellvertretend den beiden Oberstufenbetreuern Herrn Jöchle und Herrn Remmlinger, und als Abrundung seiner Ansprache zitierte Prof. Dr. Seibel den polnischen Arzt und Kenner der kindlichen Psyche, Janusz Korczak: „Wir geben euch keinen Gott, denn Ihr müsst ihn selber in der eigenen Seele suchen, im einsamen Kampf. Wir geben Euch keine Heimat, denn Ihr müsst sie durch eigene Anstrengung Eures Herzens und durch Nachdenken finden. Wir geben Euch keine Menschenliebe, denn es gibt keine Liebe ohne Vergebung. Und Vergeben ist mühselig, eine Strapaze, die jeder selbst auf sich nehmen muß. Wir geben Euch eins: Sehnsucht nach einem besseren Leben, das es nicht gibt, aber doch einmal geben wird. Ein Leben der Wahrheit und Gerechtigkeit. Vielleicht wird Euch diese Sehnsucht zu Gott, zur Heimat und zur Liebe führen. Lebt wohl, vergesst es nicht!“
Ein besonderer Preis ist der für die besten Leistungen in Deutsch, der Scheffelpreis; er hat die Schattenseite, dass der Preisträger eine Rede halten muss. Robin Weber wählte als Thema „Der Mythos des Sisyphos – Eine Abhandlung über die Menschlichkeit“. Dieser „Held des Absurden“ (Camus) wird ihm zum „bewussten Menschen“, der entschlossen seine geschundene Schulter immer von neuem gegen den Felsen stemmt, der die Aufgabe auf sich nimmt und zu der seinen macht, der nicht „in den Abgrund springt“, den Ausweg des „Steppenwolfs“, des Selbstmörders, wählt, sondern sich für das Leben, für die Menschlichkeit entscheidet. „Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen, als einen lächelnden Menschen vorstellen – denn der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln !“, so schloss Robin seine beeindruckende Rede.

„Pink Panther“ hieß das folgende musikalische Intermezzo, in einer interessanten und wirkungsvollen Besetzung, dargeboten vom Neigungsfach Musik – von der Blockflöte bis zum Schlagzeug, ein hübscher Kontrapunkt vor der Ansprache des Schulleiters. An der Leinwand erschien eine Grafik: „Die Sinus-Milieu-Studie in Deutschland 2005“, von deren zehn Milieus Herr Moser zwei vorstellte: A1.2 (sein „eigenes“ Milieu, konservativ) und (1.2. „die junge, unkonventionelle Leistungselite“) – mit der Alliteration „Kino-Kneipe-Kunst“, geprägt durch „Lust auf das Besondere“. Auf einer zweiten Grafik erschienen die Lebenswelten von Jugendlichen zwischen 14 – 19 Jahren – was ist ihnen wichtig? Zu nennen seien pragmatische Lebensorientierung, digitale Kommunikation, aber auch Spiritualität in allgemeinster Form. Die Anpassung, die Einsortierung in ein Milieu könne einerseits ganz einfach sein – „um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem Schaf sein“, wie Einstein sagt. Aber wollen wir „Schafe erziehen“? Es gehe doch viel eher darum, einen eigenen Standort zu gewinnen, entscheidungsfähig zu sein, Verantwortung zu übernehmen, auch wenn es darum geht, als Abistreich ein Auto in den Innenhof zu stellen … So rief dann Herr Moser der Abiturientia  2008 zu: „Werden Sie nicht zum Schaf – Sie werden die Gesellschaft gestalten, nicht die Gesellschaft Sie !“ Mit Glückwünschen, Dankesworten, einer Grußbotschaft von Frau Schmidt und weiteren Wünschen für den Lebensweg schloss die Ansprache und es kam zur Preisverleihung: Besonders hervorzuheben: der Graf-Kageneck-Preis, den der Vorsitzende des Fördervereins, Herr Breckel, mit einem passenden Horaz-Zitat an Lisa Grass verlieh, der ihr Jahrgang eine „standing ovation“ für ihren Einsatz brachte; auch der selten verliehene Sonderpreis für Literatur und Drama an Theresia Turinsky, die jahrelang eine Theater-AG leitete, selbständig ins Leben rief und zu beachtlichen Aufführungen brachte, verdient besondere Erwähnung. Zum ersten Mal wurde der Preis für besondere Leistungen in Wirtschaftsgeografie verliehen, der vom Vertreter der Sparkasse, Herrn Gremmelspacher, an Marina Morlock und Maximilian Seibel überreicht wurde.

Die Zeugnisverleihung wurde hübsch illustriert von Kinderfotos der Abiturientia, die dankenswerterweise Johannes Friedhoff bereitgestellt hatte, und durch launige Randbemerkungen des Schulleiters, bis endlich nach fast zwei Stunden die Schülersprecher zum Sektempfang und anschließenden Ball einluden. Vivant sequentes !

Das Abitur bestanden haben: Anhalt Felix, Baltruweit Johanna, Behringer Leonard,  Behringer Rachel, Binninger Johannes, Blattmann Isabell, Braun Julian, Brockmeier Laura, Bühler Lorenz, Buttgereit Anna, Deppermann Niklas, Faller Jasmin, Fehrenbach Katharina, Fischer Barbara, Fischer Patrick, Friedhoff Johannes, Friedrich Julia, Fuchs Johanna, Gauggel Anna-Lena, Goldschmidt Hannah, Gorges Christopher, Graß Lisa, Groos Simon, Haberstroh Anne, Häberle Lena, Hätti Anne-Julia, Halford Christina, Haupt Carina, Helmle Irina, Heni Hannah, Hering Carola, Hierl Konstantin, Hofmann David, Hog Franziska, Hotz Christian, Hug Anja, Huhn Michael, Klein Christian, Knechtle Julia, Krischke Karin, Kromer Heiko, Krüger Victoria, Kühn Matthias, Lagodny Julius, Lutz Theresa, Maier Marina, Mandrella Lisa, Markson Charlotte, Morlock Marina, Musella Caterina, Mybes Matthias, Nittel Sascha, Panhuis in het Nora, Pircher Florian, Plötz Julia, Probst Clara, Ries Kathrien, Scherer Anja, Schlegel Benjamin, Schölzke  Ivo, Schroeder Rasmus, Schütz Carolin, Schwär Fabian, Schwär Jule, Schwarzmaier Martin, Schweizer Anna, Seibel Maximilian, Seifert Christian, Siegner Michael, Stratz Andrea, Strecker Richard, Trescher Anna-Lena, Turinsky Theresia, Valtl Mathias, Waldvogel Anna, Walter Hanna, Weber Robin, Wolff Eva, Wolff Hanne, Zähringer Benjamin, Zimmer Adrian.

Folgende Schüler erhielten einen Preis: Scheffelpreis für besondere Leistungen im Fach Deutsch: Robin Weber; Apollinaire-Preis für besondere Leistungen im Fach Französisch: Charlotte Markson; Preis der Stiftung Humanismus Heute für Latein: Lena Häberle, Niklas Deppermann;  Preis der Stiftung Humanismus Heute für Griechisch: Konstantin Hierl, Hannah Heni, Franziska Hog; Preis des Provinzials der Herz-Jesu-Priester  (katholische Religion): Franziska Hog; Preis des Provinzials der Herz-Jesu-Priester (evangelische Religion): Johanna Baltruweit; Karl-von-Frisch-Preis für ausgezeichnete Leistungen im Fach Biologie: Anna-Lena Trescher; Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für besondere Leistungen im Fach Physik: Robin Weber, Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker für ausgezeichnete Leistungen im Fach Chemie: Felix Anhalt; Preis für Wirtschaftsgeografie der Sparkasse: Marina Morlock, Maximilian Seibel; Schnabel-Medaille für besondere Leistungen im Fach Geschichte: Lena Häberle; Alfred-Maul-Gedächtnismedaille für herausragende Leistungen im Fach Sport: Julian Braun; Preis für besondere Leistungen im Fach Musik: Anne Haberstroh; Preis für Kulturelles Engagement: Theresia Turinsky; Preis für besondere schulische Leistungen: Felix Anhalt, Johanna Baltruweit, Lena Häberle, Heiko Kromer, Robin Weber; Graf-Kageneck-Preis für besondere soziale Leistungen: Lisa Graß.
Roswitha Flossmann-Kraus, 17.7.2008, www.dreisamtaeler.de

 

Kunst vor Ort III: Sechs Bildhauer stellen im Park des BBZ aus

Kunst vor Ort III — Skulpturen: Ausstellung im Park des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte in Stegen. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 27. Juli, zu sehen.

"Kunst kommt, Kunst geht" , sagte Jürgen Fiederlein bei seiner Einführung in die Ausstellung "Kunst vor Ort". Es traf genau den Punkt: Kunst ist immer aktuell, sie sorgt für Spannung und ist für Überraschungen gut. Ausnahmsweise nicht in der Alten Evangelischen Kirche in Kirchzarten, in gewohnter Umgebung, sondern im Park des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte in Stegen, trafen sich die Kunstfreunde zur Eröffnung einer Ausstellung. Genau genommen ist es eine Fortsetzung der 2004 begonnenen Ausstellungsreihe. Wieder stehe das Bestreben im Mittelpunkt, so Fiederlein, besonders junge Menschen mit Kunst zu konfrontieren, um so Erziehung am realen Objekt zu fördern und die Auseinandersetzung, vor allem mit zeitgenössischer Plastik, in den Lebens- und Erfahrungsbereich Jugendlicher zu integrieren. Der Ort der Ausstellung biete sich dafür besonders an. Auch die kunstinteressierte Öffentlichkeit erhalte die Gelegenheit, in dem Park des Schulgeländes sich mit Exponaten auseinanderzusetzen. Anschließend wurden bei einem Spaziergang durch den Park die Arbeiten von sechs Künstlern bewundert, mit den Künstlern diskutierte man über ihr Schaffen. So entstand ein Dialog zwischen Kunstfreunden und Künstlern, wie man ihn selten erlebt. Besucht wurden die Arbeiten von Johannes Bierling, Jörg Bollin, Matthias Dämpfle, Franz Gutmann, Felix M. Hediger und Viola Keiser. Mit Ausnahme von Franz Gutmann, der in Münstertal-Stohren lebt und arbeitet, sind alles Freiburger.
Jeder der Bildhauer hat sich sein ganz persönliches Motiv ausgewählt, was die Ausstellung so vielseitig macht und einen Besuch besonders empfiehlt. Zumal er immer mit einem erholsamen Spaziergang durch eine gepflegte grüne Landschaft verbunden ist. Die Wege sind bei jedem Wetter begehbar. Bewundert wurden schon beim ersten Rundgang die Ideenvielfalt und das handwerkliche Geschick der Künstler, die fast durchweg mit schwerem Material arbeiten. Zu nennen sind Eisenrohre, Eichenholz, Metall, Granit Stahl, Beton und Eisenguss. Alles wird von den Bildhauern so geformt, wie sie es sich wünschen und in der Planung vornehmen. Dabei entstehen mitten aus dem Leben gegriffene Objekte, die der Betrachter oft schon deuten kann. Sozusagen eine Sonderleistung bringt Viola Keiser in die Ausstellung ein. Sie lädt am Sonntag, 20. Juli, um 7.30, 10.30 und 19.30 Uhr Kunstinteressierte zu einem "Spaziergang" auf das Parkgelände ein. Aus früheren Ausstellungen werden weiterhin die Arbeiten von Esther Glück, Alois Landmann, Rainer Seliger und Jörg Siegele gezeigt. Da können Besucher nachholen, was sie bei früheren Ausstellungen versäumt haben. Der Kunstverein Kirchzarten bedankte sich bei allen, die bei dieser Ausstellung mitgewirkt oder sie vorbereitet haben. Bei den Künstlern, die ihre Arbeiten ausstellen und der Öffentlichkeit zugänglich machen, bei den Hausmeistern und der Hauswirtschaft für ihre Mitarbeit, der Firma Steinhauser in Kirchzarten, dem Bauhof in Stegen, dem Regierungspräsidium, Abteilung Schule, und dem Badischen Wohlfahrtsverband für Gehörlose.
Wolfgang Grosholz, 21.6.2008, BZ

 

 

Grüne sammeln für Mitgliedschaft von Stegen im Atomschutzverband Tras

Sieben Cent pro Einwohner zahlt die Gemeinde Stegen jährlich für ihre Mitgliedschaft bei Tras. Bei knapp 4400 Einwohnern sind das rund 300 Euro. Der Mitgliedsbeitrag kommt aber nicht aus der Gemeindekasse, sondern "er muss aus Spendengeldern aus der Bevölkerung kommen" , sagt Grünen-Gemeinderätin Sylvia Riemer. Der Gemeinderat habe ohnehin erst nach langem Kampf im September 2006 und dann auch nur mehrheitlich Ja zu dem trinationalen Atomschutzverband gesagt, erinnert sich Riemer. Den Beitritt hat er gebilligt, nicht aber, dass die Gemeinde die 300 Euro aus ihrem Haushalt nimmt. Stattdessen rief die Verwaltung durch Anzeigen im amtlichen Mitteilungsblatt zu Spenden auf. Nur wenn der Jahresbeitrag auf diese Weise zusammenkommt, bleibt die Gemeinde weiterhin Mitglied bei Tras. Den Beitrag für 2008 hat sie inzwischen zusammen, nun sammelt sie für 2009. Die Grünen-Fraktion im Gemeinderat, bestehend aus Sylvia Riemer, Anke Fenning, Pit Müller und Michael Ripberger, will deshalb einen Infostand organisieren. "Für mich ist Tras ein notwendiges Übel" , sagt Riemer, die auch Sprecherin der Grünen im Dreisamtal ist. Der Atomschutzverband arbeitet vorrangig auf eine Stilllegung des Atomkraftwerks in Fessenheim hin. Weil dieses Ziel auf politischem Weg wohl nicht zu erreichen sei, müsse man es, wie Tras, mit juristischen Mitteln versuchen, meint Riemer. Tras hat derzeit 188 Mitglieder, darunter 57 Gemeinden und Kantone im Dreiländereck. St. Peter ist seit 1. Januar 2006 dabei und zahlt seinen Mitgliedsbeitrag aus dem Gemeindesäckel. Spenden seien aber auch bei ihnen willkommen, sagt Hauptamtsleiter Bernd Bechtold. Oberried ist ebenfalls Mitglied, Buchenbach und Kirchzarten nicht.
bas, 6.6.2008, BZ

Wer die Tras-Mitgliedschaft von Stegen unterstützen will, kann unter dem Stichwort "Tras" an die Gemeinde spenden (falls der erforderliche Jahresbeitrag nicht zusammenkommt, soll das Geld als Spende an Tras fließen).

 

50-Jahr-Feier der kath.Herz-Jesu-Gemeinde

"Herz und Verstand als sich ergänzende Einheit" spiegelten die Festlichkeiten rund um die 50-Jahr-Feier der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde Stegen wider. Präsenz zeigten die Gläubigen den ganzen Tag über. Die Harmonie bei Prozession, Festgottesdienst und am gesamtem Feiertag "verband Generationen, selbst Konfessionen, zu einer Familienfeier mit dem Herzen Jesu in ihrer Mitte", wie Pfarrer Pater Roman Brud sagte.

Unter diesem Leitfaden wirkten im feierlichen Hochamt Domkapitular Monsignore Wolfgang Sauer und der Provinzial der Herz-Jesu-Priester, Pater Heiner Wilmer SCJ mit Pater Roman, dem Pfarrer, Seelsorger, Pfarradministrator und Geistlichen Rat, zusammen, mit dem Konsens von "Pfarrei als Herz und Seele ihrer Kirchengemeind und die Kinder als das Beschützenswerteste darin" . In den Ansprachen der Geistlichen versicherte auch Pater Roman, Priester des Paulinerordens, seinen Vorgängern des Herz-Jesu-Ordens seine Wertschätzung für ihre jahrelangen Verdienste, ihres Wirkens und Vorlebens im Sinne der Mitte Gottes, des Herzens Jesu. Vor einem halben Jahrhundert sorgte die Bildung der Herz-Jesu-Pfarrei für große Widerstände gegen das Herausreißen von Christen aus kommunalen Bezirken der einstigen Mutterkirche Kirchzarten. Wie sehr gerade die benachbarten Zartener Katholiken der Herz-Jesu-Gemeinde Stegen am Herzen lägen, verdeutliche schon längst das große Mosaik im Altarraum: Die Darstellung des Heiligen Johannes, Patron der Zartener St. Johannes Kapellem, der sich vertrauensvoll an das Herz Jesu schmiegt, erläuterte mit versöhnenden Worten Pater Roman. Feierlich verbanden sich die Weisen von Kirchenchor und den Musikvereinen Trachtenkapelle Stegen und MV Wittental unter der einigenden Ellipse des Kirchendaches der Herz-Jesu-Kirche. Eine liebevoll gestaltete Ausstellung im Pfarrsaal lud dazu eine, das halbe Jahrhundert in Wort und Bild nach zu verfolgen. Sie streifte auch jene Themen, die beim bestens gelungenen Lichtbilderabend am Freitag mit Sofie Rebmann und Alfred Fehr im Ökumenischen Zentrum das Jubiläum eingeläutet hatte. Draußen klapperten zwei unvermittelt am Vortag aufgetauchte Störche auf dem Nest des Kirchturms mit dem Glockenklang um die Wette, als die Menschen sich im idyllischen Schlosspark zum großen Pfarrfest mit Sektempfang, gemeinsamem Essen und Feiern unter den Klängen des MV Wittental niederließen. Johannes Duelli, Pfarrgemeinderatsvorsitzender, gratulierte und dankte den Herz-Jesu-Priestern für die Pfarrgründung und langjährige seelsorgerische Tätigkeit in der Pfarrei: "Sie haben gesät und dürfen mit Stolz sagen, dass Ihre Saat Früchte trägt" .
Umrahmt von musikalischen Darbietungen des Männergesangsverein Zarten hob Bürgermeister Siegfried Kuster die große Bedeutung des Herz- Jesu Ordens für die gesamte kirchliche und politische Gemeinde hervor. Er gratulierte der Pfarrgemeinde zum 50-jährigen Bestehen sowie ihrem jetzigen Pfarrer Roman Brud zu dessen 25. Priesterjubiläum. Pfarrer Wegner von der Evangelischen Versöhnungsgemeinde Stegen verwies auf die gute freundschaftliche Zusammenarbeit in der Ökumene und schenkte Pater Roman eine große Handpuppe zur Unterstützung bei seiner Arbeit mit den Kindern. Renate Kinzinger, Pfarrgemeinderatsvorsitzende von St. Jakobus Eschbach, verglich das Logo der Seelsorgeeinheit mit allen, die sich unter Kapitän Pater Romans Führung mit ihm in ein Boot setzen. So sah es auch Pfarrer Ansgar Kleinhans aus Buchenbach und wünschte weiterhin eine gute Zusammenarbeit, Kirchzartens Pfarrer Hubert Mangold, Pfarrei St. Gallus, stimmte dem fröhlich zu. In seinem Grußwort betonte Herz-Jesu-Pater und Ehrenbürger Stegens, Franz Hoch: "Viele von Euch haben den inneren und äußeren Aufbau der Pfarrgemeinde mit gestaltet. Ihr habt dafür gesorgt, dass Eure Kirche aus lebendigen Steinen aufgebaut wurde!"

 

 

Dorf aktuell: Gespräch mit Stegens Bürgermeister Siegfried Kuster

Dreisamtäler: Herr Kuster, welches Thema hat Sie kommunalpolitisch im letzten Jahr denn am meisten beschäftigt?
Kuster: Bedeutend für Stegen war auf alle Fälle der Bau des Hauses der Vereine. Im letzten halben Jahr konnten dort nach und nach die Feuerwehr und das DRK einziehen. Mit Räumen für den Jugendtreff und dem Café Adventure bekommt die offene Jugendarbeit neue Impulse und zusätzlich stehen Vereinen Räume zur Verfügung, die multifunktional genutzt werden können.
Dreisamtäler: Die Jugendarbeit hat in Stegen enorm an Bedeutung gewonnen!
Kuster: Der Bedarf ist da, denn im Moment haben wir die geburtenstarken Jahrgänge im Jugendalter. Die Gemeinde beschäftigt seit knapp zwei Jahren den Jugendreferenten Stefan Pohl mit einer 50 % Stelle. Seit September 2007 arbeitet Herr Pohl zu weiteren 50 % auch für das Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte (BBZ). Damit wird die Zusammenarbeit Gemeinde und BBZ erfolgreich fortgeführt und in diesem Zusammenhang ist der Standort des Hauses der Vereine in direkter Nachbarschaft zum BBZ ideal! Stefan Pohl ist zuständig für gemeinsame Jugendprojekte mit dem Ziel, die hörgeschädigten Jugendlichen in Stegen zu integrieren. Denn das Problem war ja immer, wie man die Jugendlichen aus Stegen mit denen des BBZ zusammenbringt. Zwar gibt es viele Kooperationen des BBZ mit den Vereinen, deren Arbeit wir alle sehr schätzen. Das blieb bisher aber immer punktuell. Mit dem Café Adventure und dem neuen Jugendtreff im Keller sind die Voraussetzungen geschaffen worden, dass sich Kontakte einfach ganz natürlich ergeben können. Wir beschäftigen zur Zeit übrigens auch noch eine Praktikantin, Jennifer Matthes. Jennifer Matthes und Stefan Pohl werden verschiedene neue Projekte begleiten und die neuen Jugendräume mit Leben und Inhalten füllen.

Dreisamtäler: Das Haus der Vereine wird am 13. Juni offiziell eingeweiht und am 14. / 15. Juni wird der Gebäudekomplex zusammen mit dem Bauhof der Öffentlichkeit vorgestellt. Inzwischen beschäftigen Sie sich schon wieder mit ganz anderen kommunalpolitischen Themen. Ein heißes Eisen ist nach wie vor der geplante Kreisverkehr, da wo die zwei Landesstraßen aufeinander stoßen.
Kuster: Richtig, kürzlich wurde darüber noch einmal im Gemeinderat diskutiert. Der Kreisel ist nach Auffassung aller Fachbehörden die beste Lösung an dieser Stelle, trotz kritischer Stimmen einzelner Gemeinderäte. Der Baubeginn ist im Herbst dieses Jahres vorgesehen. Dabei geht es nicht nur um den Bau eines Kreisels, sondern vor allem um einen kombinierten Geh- und Radweg entlang der der L 127 / 133. Wir versprechen uns von dieser Maßnahme eine Verlangsamung des Verkehrs und damit die Erhöhung der Sicherheit, insbesondere der rund 1000 Schüler aller Stegener Schulen. Denn es ist ein Lückenschluss, der die bisher bestehenden Radwege miteinander verbindet.
Dreisamtäler: Wie wird die Baumaßnahme abgewickelt?
Kuster: Die Einfriedungsmauer des Kollegs St. Sebastian wird verlegt, damit für den Geh- und Radweg der entsprechende Platz gewonnen werden kann. Das ist im Übrigen nur möglich, weil Kolleg und Kirche auf Gelände verzichten. Die Straßenbreite selbst wird nicht verändert.
Dreisamtäler: Wird es zur kompletten Straßensperrung kommen und Umleitungen nötig machen?
Kuster: Das wissen wir derzeit noch nicht, denn die technische Abwicklung liegt in den Händen des Regierungspräsidiums Freiburg. Denkbar wäre auch eine Ampelregelung.
Dreisamtäler: Nachbargemeinden befürchten, dass durch diese Baumaßnahmen die Landesstraßen ihre Funktion nicht mehr erfüllen können und sich der Verkehr deshalb verlagern wird.
Kuster: Die Landesstraßen bleiben Landesstraßen, sie sollen meines Wissens nicht abgestuft werden. Der Kreisel wird von den Radien so gebaut, dass auch Schwerlastverkehr problemlos durchfahren kann. Aber aufgrund der hohen Verkehrsbelastung müssen wir mehr für die Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger tun. Auf der Kirchzartener Straße fahren täglich über 5000 Fahrzeuge und nach Ebnet sind es schätzungsweise 4000. Wäre die Verkehrsbelastung geringer, würde das Land als Baulastträger innerorts gar keinen Radweg bauen.

Dreisamtäler: Gibt es weitere Themen, mit denen sich der Gemeinderat auseinandersetzt?
Kuster: Ja, und zwar ein für Stegen durchaus bedeutsames! Wir wollen eine Ortssanierung durchführen. Die Kirchzartener Straße zerschneidet als Landesstraße 127 von Unterbirken bis zum Friedhof den Ortskern von Stegen. Die Geschäfte und die wechselseitigen Parkmöglichkeiten leiden sehr darunter. Für die Fußgänger ist die Situation problematisch und nicht zuletzt bestehen auch städtebauliche Defizite. Der Durchgangsverkehr ist so groß, dass allein auf diesem ca. 600 Meter langen Straßenstück mittlerweile zwei Zebrastreifen und zwei Überquerungshilfen existieren. Ein weiterer Zebrastreifen wurde beantragt. Um die Innerortssituation allgemein zu verbessern, hat der Gemeinderat einen Planungsauftrag an zwei Ingenieurbüros erteilt. Nach den Sommerferien sollen erste Planungsergebnisse im Rahmen einer Bürgerbeteiligung erörtert werden.
Dreisamtäler: Gibt es schon konkrete Vorstellungen, was verändert werden kann?
Kuster: Konkrete Ideen werden auf der Bürgerversammlung vorgestellt, da möchte ich nicht vorgreifen. Unsere Zielsetzungen sind es, mehr Sicherheit zu schaffen und eine Attraktivitätssteigerung des Ortskerns zu erreichen. Insgesamt soll so die Lebensqualität in Stegen erhöht werden. Deshalb müssen Maßnahmen ergriffen werden, die die Situation für die Fußgänger verbessern, sie müssen zukünftig klare Priorität im Ort haben. Zum anderen wird es darum gehen, Verbesserungen für die Geschäfte zu erreichen. Wir müssen aufpassen, dass uns die Geschäfte hier vor Ort erhalten bleiben. Vor allem für ältere Menschen ist es wichtig, zu Fuß einkaufen zu können, aber auch für Familien mit Kindern. Deshalb ist ein wesentliches Ziel der Ortssanierung, die Situation für die Geschäfte zu verbessern.
Dreisamtäler: Wie steht es mit der Sanierung der Grund- und Hauptschule?
Kuster: Geplant war eine Generalsanierung und Erweiterung, dies muss nochmals überplant werden. Das Regierungspräsidium Freiburg teilte der Gemeinde schriftlich mit, dass Stegen aufgrund rückläufiger Schülerzahlen künftig nur noch als kleine Hauptschule anerkannt wird. Dadurch wird es notwendig, die bisherigen Um- und Ausbaupläne zu modifizieren. Diese neue Situation verändert auch die Finanzierung. Die Sanierung muss die Gemeinde stemmen, für eine Erweiterung hätte es Schulbaugelder des Landes gegeben.
D
reisamtäler: Gibt es andere Zuschussmöglichkeiten?
Kuster: Fördermöglichkeiten gibt es durchaus, beispielsweise aus dem Ausgleichstock für finanzschwache Gemeinden oder einem Sanierungsprogramm für Isolierung und Wärmeschutzmaßnahmen, einem CO2-Minderungsprogramm. Die Anträge dafür können jeweils erst gestellt werden, wenn die Planung steht und das nur jährlich.  Außerdem ist die Frage, ob man bei diesen Förderprogrammen dann auch berücksichtigt wird.
Dreisamtäler: Herr Kuster, ein Schlusswort von Ihnen!
Kuster: Am 1. Juni feiert die Herz-Jesu-Pfarrei ihr 50-jähriges Jubiläum. Wir als politische Gemeinde sind froh, dass es die Herz-Jesu-Pfarrei gibt. Es ist bemerkenswert, was sie geleistet hat und zwar aus dem Nichts heraus, denn sie ist keine reiche Kirchengemeinde. Die Herz-Jesu-Pfarrei betreibt den katholischen Kindergarten St. Michael und ist mit 50 % am ökonomischen Zentrum beteiligt, das eine wichtige Infrastruktur für Stegen darstellt. Dort ist die Bücherei, dort läuft beispielhaft Erwachsenenbildung und Jugendarbeit.
Dreisamtäler: Ich bedanke mich für das Gespräch!

22.5.2008, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Sattelfest – Fachgeschäft für Reitsport am Dorfplatz

Mit fünf Jahren saß sie zum ersten Mal auf dem Pferd und seitdem ist sie mit dem „Pferdevirus“ infiziert. Nun hat die leidenschaftliche Reiterin Annette Obergfell mit der Eröffnung eines Fachgeschäftes für Reitsport am Stegener Dorfplatz ihr Hobby zum Beruf gemacht. „Als Reiterin weiß ich, wie schwierig es ist, Reitzubehör zu bekommen,“ erzählt Obergfell, „das wollte ich ändern und damit war die Idee von „Sattelfest“ geboren - einem Fachgeschäft für Reitsportbedarf!“

Die Firmenphilosophie der 27-jährigen gelernten Sozialversicherungsfachangestellten ist es, qualitativ hochwertigen Reitsportbedarf zu einem fairen Preis anzubieten. In ihrem Geschäft gibt es alles rund um den Pferdesport: Neben einem breiten Sortiment an Reitbekleidung, in dem es Reithosen, Handschuhe, Jacken, Reitstiefel, Helme, Caps, Turniersakkos gibt, findet der Kunde auch alles für das Pferd: Sättel, Satteldecken, Trensen, Halfter, Putzzeug, Hilfszügel. Desweiteren führt Obergfell auch eine naturbelassene Pflegeserie von Cavale: natürliche Mittel zur Insektenabwehr, Huftinktur, Pflegeshampoo oder Glanzspray. Auf das Sehnen-Gel, das sie im Angebot hat, schwört im Übrigen mancher Orthopäde und empfiehlt es seinen Patienten. Außerdem gibt es Ergänzungsfuttermittel wie Gelenk-Kräuter-Sirup oder Bronchial-Kräuter-Sirup. Bei „Sattelfest“ gibt es noch Vieles mehr und was nicht da ist, bestellt die engagierte Geschäftsfrau gerne! Eine Besonderheit von „Sattelfest“ ist, dass Kinder-Reitbekleidung auch als Second-Hand-Ware angeboten wird. Wer bei Obergfell kauft, kann auch wiederverkaufen. Für Eltern ein attraktives Angebot, da Kinder immer schnell aus ihren Reitkleidern heraus wachsen! Und eine weitere Second-Hand-Sparte bietet sie an, nämlich Pferdebücher. Als Kind hat sie selbst diese Bücher regelrecht verschlungen. Manche Mutter ist froh, bei Sattelfest nun Lese-Nachschub für ihren Nachwuchs billig erwerben zu können! Auf die Frage, ob ihr Geschäft im Dreisamtal eine Chance hat, gibt sie sich zuversichtlich: „Ich denke schon! Mein Geschäft ist ein Spezialgeschäft und wendet sich deshalb auch an einen ganz bestimmten Kundenkreis, den ich ganz sicher mit Qualität überzeugen werde!“ Im Dreisamtal spielt der Reitsport eine bedeutende Rolle und damit erschließt sich Annette Obergfell sicherlich eine Marktlücke. Bleibt ihr zu wünschen, dass das Geschäft am Stegener Dorfplatz Fuß fasst!

 

Cafe Adventure - ein integrativer Teenie-Treff

Im neuen Haus der Vereine in Stegen zieht mehr und mehr Leben ein. Vor kurzem öffnete das Café Adventure seine Pforten und auch der neue Jugendtreff in den Kellerräumen befindet sich in den Startlöchern.

 

Das BBZ-Schülerteam:
Vordere Reihe: Daniel Scheffer, David Seiberlich, Tim Henneberger, Nils Rogge, Anna Ehrlich, Luciana Neher, Jule Boch, Liridan Kurtai, Jörg Böhlig
Hintere Reihe: Jens Böhlig, Alexander Jakowenko
Foto: Dagmar Engesser

 

Das Café Adventure ist ein ganz besonderes Cafe, denn es ist eine Gruppe Jugendlicher des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte (BBZ), mit der das Café seinen Betrieb aufgenommen hat. Am BBZ gibt es eine Vielzahl an unterrichtsergänzenden Förderangeboten (UEFA-Projekten).  Ein solches UEFA-Projekt ist seit Beginn des Schuljahrs 2007/08 das Café Adventure unter Leitung des Sozialpädagogen Stefan Pohl. Zehn Jugendliche waren seit Schuljahrsbeginn mit dem Aufbau des Cafés beschäftigt. Und sie hatten alle Hände voll zu tun! Zum einen waren es ganz konkrete, zum Teil handwerkliche Aufgaben, die sie in Angriff nehmen mussten: Tische und Schränke einkaufen und aufbauen, Computer installieren, Geschirr aussuchen und kaufen, Spiele besorgen und vieles mehr. Zum anderen leisteten sie auch konzeptionelle Aufbauarbeit, erarbeiteten eine Haus- und Internetordnung, organisierten Einkauf und Belieferung und legten fest, was zu welchen Preisen verkauft wird. Auch ausgefeilte Dienstpläne haben sie entwickelt, denn sie werden sich in einem rotierenden System alle anfallenden Arbeiten teilen, so dass jeder mal den Einkauf, die Abrechnung oder den Thekendienst macht – und auch mal für’s Putzen zuständig ist. So können sie ganz unterschiedliche Arbeitsbereiche kennen lernen und ausprobieren. Das Café hat seit dem 17. April geöffnet und den ersten Probelauf schon hinter sich. Am Donnerstag, den 8. Mai 2008, wird das Projekt nun im Rahmen des vom Sozialministeriums initiierten „Aktionstages für Menschen mit Behinderungen“ von 16.30 – 19.00 Uhr der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Das Motto dieses Tages lautet „Mittendrin statt außen vor!“ Jung und Alt sind dazu eingeladen und auch Erwachsene dürfen an diesem Tag mal ins Café reinschnuppern! Das Konzept des Cafés basiert auf einer Mischung aus Spiel-, Erlebnis- und Medienpädagogik. Zwar ist während der Öffnungszeit immer pädagogisch geschultes Personal anwesen, doch es sind die Jugendlichen, die den Laden schmeißen. Die Angebote im Café Adventure richten sich an alle Teenies im Dreisamtal im Alter von 10 bis 16 Jahren. Man kann dort, wie in einem ganz normalen Café, etwas trinken und essen. Außerdem können die Besucher Musik nach ihrem Geschmack hören und Karten, Schach oder Mensch ärgere dich nicht spielen. Ausleihbar sind außerdem Bewegungsspiele wie Diabolos oder Devilsticks. Darüber hinaus stehen zwei PC-Plätze mit Internetzugang zur Verfügung, an denen Jugendliche surfen, chatten oder Recherchen für Hausaufgaben betreiben können. Langfristig sollen auch Anwendungen wie Bildbearbeitung oder Tabellenkalkulation erlernt werden.
Dagmar Engesser, 26.4.2008, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Miteinander Stegen zieht Bilanz: Langsam entstehen Netzwerke zur Hilfe

Seine erste Mitgliederversammlung beginnt der Verein "Miteinander Stegen" heute, Mittwoch, 5. März, um 19 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses. Erörtert wird zu dieser 2007 von einigen Bürgerinnen und Bürgern ins Leben gerufenen Initiative, was seit ihrer Gründung geschah und wo die Ziele nach ihrer Umwandlung in einen Verein 2008 liegen.

Eingerichtet als Unterstützung, um die vielfältigen sozialen Herausforderungen in der Gemeinde Stegen und darüber hinaus in deren Kirchengemeinden zu bewältigen, kann "Miteinander Stegen" bereits auf 80 Kontakte und 48 konkrete Hilfeleistungen verweisen. Auch in der Gemeinde Stegen wächst die Zahl der Menschen, die benötigte Hilfe nicht mehr erhalten. Zu den vielfältigen Gründen gehören auch mangelnde Information über bestehende Hilfsmöglichkeiten, finanzielles Unvermögen, sich Hilfe leisten zu können, spontane Situationen, die schneller, unbürokratischer Hilfe bedürfen. Also keine professionelle Hilfe, sondern einfach etwas Beistand im Alltag. Der Verein ist eine Art "Börse" , unter deren Dach Hilfesuchende und Hilfswillige auf vielen Gebieten des täglichen Lebens zusammenkommen können. Hilfswillige sind stets willkommen und natürlich Vereinsmitglieder, deren Beitrag die Vereinsarbeit finanziert. "Wir betrachten "Miteinander Stegen" als Investition in die Zukunft. Sie entsteht in einer Zeit, in der die Not noch nicht groß ist. Doch das wird sich in den kommenden Jahren deutlich ändern" , ist sich der Vorstand einig. Dazu gehören Vorsitzender Hansjörg Volk, Diplomtheologe beim Diözesan-Caritasverband, er griff die Idee auf, ein ehrenamtliches Netz als solidarische Zwischenstation zu schaffen, die schnell und problemlos agiert. Wolfgang Kampa, bringt seine Erfahrungen als langjähriger Gemeinderat von Stegen und sein Wissen nach seinem beruflichen Ausscheiden als Sicherheitsingenieur ein. Oliver Stenzel, beruflich Leiter der Außenstelle Stegen der Sparkasse Hochschwarzwald, Vorstandsmitglied im DRK-Ortsverein Stegen, verwaltet die Finanzen: "Miteinander Stegen" mitgestalten zu können, sehe ich durch meine persönliche Grundeinstellung als reizvolle Aufgabe im Dienst am Menschen" , sieht er seinen Einsatz. Andreas Schwabe, Di-plomvolkswirt und Vereinsmanager, ist der offizielle Ansprechpartner vor Ort im Vereinsbüro in der Seniorenwohnanlage Pater Middendorf. "Manche der auf den Weg gebrachten Hilfeleistungen sind nicht nur einmalige Aktionen, sondern gehen ohne unsere Begleitung zwischen den Beteiligten weiter" , freut sich Vorsitzender Hansjörg Volk. "Angestrebtes Ziel des Vereins ist, dass Hilfsnetze entstehen, die ohne das weitere Zutun des Vereins funktionieren" . Die bislang konkreten Hilfeleistungen beziehen oder bezogen sich auf die Bereiche Kinderversorgung, Transporte von Gegenständen, häufige Personen-Fahrdienste, Unterstützung bei Familienfeier, Gartenarbeiten, Kleintierversorgung, Betreuung, Nachhilfe, Vorlesen, Begleitung bei Spaziergang und Hilfe im Haushalt. Ein Ersatzsozialamt ist "Miteinander Stegen" nicht, es leistet Hilfe bei fehlende Hilfenetze wie Familie, Verwandtschaft, Nachbarschaft über organisierte Hilfenetze. Als Neuerung kann vom Verein bei entsprechender Bedürftigkeit seit März 2008 eine Regiokarte ausgeliehen werden.
Monika Rombach, 5.3.2008, BZ

 

Märchenerzähler Gidon Horowitz über Botschaften in Märchen

Die tiefgehende Kraft von Märchen beschäftigt nicht nur Kinderherzen. Dabei können beim Erzählen unterschiedlichste Lebensbereiche berührt werden. Über die Gewalt und die Kunst des Alterns aus der Sicht des Märchens unterhielt sich unsere Mitabeiterin Christine Speckner mit dem Märchenerzähler Gidon Horowitz aus Stegen.

BZ: Das Vorlesen von Märchen ist gerade für die Vorweihnachtszeit passend und hat Tradition. Sind die Menschen also jetzt besonders empfänglich für ihre Geschichten?
Horowitz: Ich erzähle — das ist nicht dasselbe wie Vorlesen. Wenn ich Märchen erzähle, treffe ich die Auswahl meistens spontan. Ich versuche zu erspüren, was mir selbst zum Beispiel bei diesem trüben Winterwetter gut tut und was die Zuhörerinnen und Zuhörer gerade brauchen könnten. Die Winterzeit ist zwar traditionell Märchenzeit, aber Märchen werden auch gerne im Sommer gehört, zum Beispiel im Wald in der Natur draußen.

BZ: Sieben Jahre hat es gedauert, bis Sie das Märchen "Das Wasser des Lebens und das Wasser des Todes" aus ihrem Buch der "Zauberteppich" fertig gestellt haben. Warum ging das denn so lange?
Horowitz: Die Entstehungsgeschichte eines Märchens ist oft sehr unterschiedlich. Ich schreibe ja nicht einfach "auf Kommando" eine Geschichte auf. Im Gegenteil: Es fällt mir ein oder man kann auch sagen ein Märchen steigt empor. Manchmal fällt mir der Anfang ein, den ich aufschreibe. Dann warte ich und irgendwann kommen vielleicht neue Bilder. Das kann ich aber nicht beeinflussen. Ich habe auch mal versucht, systematisch ein Märchen zu verfassen, aber das war für den Papierkorb.

BZ: Haben Sie denn für jedes Lebensalter ein Märchen parat?
Horowitz: Die Bedürfnisse der Zuhörenden sind natürlich sehr unterschiedlich. Darauf muss ein Märchenerzähler achten. Während fünf- bis sechsjährige Kinder lebendige Märchen lieben wie zum Beispiel Tier- oder Erklärungsgeschichten, erzähle ich bei meinen Schulbesuchen Jugendlichen zwischen 13 bis 16 Jahren Geschichten, die sich mit Partnersuche oder Berufswahl befassen. Märchen für Erwachsene handeln dagegen oft auch vom Umgang mit Macht oder mit Leben und Tod. Sie setzen mehr Lebenserfahrung voraus.

BZ: Gewalt ist im Volksmärchen sehr häufig anzutreffen und pädagogisch nicht unumstritten. Welche Rolle spielt sie dort im Vergleich zu der Gewalt, mit der Kinder und Jugendliche in Computerspielen konfrontiert werden?
Horowitz: Gewalt im Märchen ist nie Selbstzweck, sondern wird von den bedrohlichen Bösen ausgeübt und dient dann ihrer Beseitigung. Bevor zum Beispiel die böse Schwiegermutter in "Schneewittchen" auf glühenden Pantoffeln tanzen muss und tot umfällt, hat sie selbst veranlasst, dass man mit dem Bösen so verfahren möge. Außerdem wird die gewaltsame Tat nie genau ausgemalt, sondern das Märchen lässt immer viel Freiraum für die eigene Fantasie. Im Computerspiel dagegen werden fremde, brutale Bilder vorgegeben.

BZ: Das Märchen vom "Zauberteppich" in ihrem gleichnamigen Buch widmen Sie "allen geschlagenen Kindern". Das gewinnt an Aktualität, gerade jetzt, wo man fast täglich mit Nachrichten von misshandelten Kindern konfrontiert wird.
Horowitz: Gewalt ist leider eine alltägliche Erfahrung. Das beginnt schon in dem Moment, wo ein Kind auf die Straße geht und einer möglichen Gefahr durch den Straßenverkehr ausgesetzt ist. Und auch in vielen Familien ist Gewalt und die damit verbundene Angst mehr oder weniger häufig präsent. Aus vielen Erfahrungen, unter anderem auch aus meiner psychotherapeutischen Tätigkeit, weiß ich, welch schlimme Verletzungen Gewalt einem Menschen, und insbesondere einem wehrlosen Kind, zufügt. Das Märchen vom "Zauberteppich" erzählt von solch einem schwer misshandelten Jungen, der von zu Hause flüchten muss, um am Leben zu bleiben, und der durch viele Mühsalen und Gefahren schließlich seinen Weg und sein Glück findet. Deshalb ist dieses Märchen allen geschlagenen Kindern gewidmet — und damit auch allen Erwachsenen, die in ihrer Kindheit geschlagen wurden.

BZ: Sie beschäftigen sich auch mit der Kunst des Alterns aus der Sicht des Märchens. Steckt da ein Potenzial drin, das bisher unterschätzt wurde?
Horowitz: In der Tat gibt es eine Reihe weniger bekannter Märchen aus verschiedensten Ländern wie zum Beispiel Japan, Indien oder Sibirien aber auch aus Deutschland, in denen alte Menschen die Helden sind. Sie zeigen uns, wie das Alter sinnvoll gelebt werden kann. Oft geht es darum, die nachlassenden Kräfte und den Tod nicht zu verleugnen. Für mich persönlich ist dabei der Aspekt des Loslassens von großer Bedeutung.

BZ: Wenn Sie die Wahl zwischen einem Märchen als ausgezeichnete Verfilmung oder in erzählter Form hätten — wofür würden Sie sich entscheiden?
Horowitz: Tendenziell würde ich mich eher für das erzählte Märchen entscheiden. Außer "Herr der Ringe" habe ich mir kaum Verfilmungen angesehen. Wenn mich Eltern fragen würden, ob sie ihrem Kind einen Märchenfilm oder eine CD als Hörbuch zukommen lassen sollen, würde ich auf jeden Fall das Letztere empfehlen. Beim Hören hat die Fantasie viel mehr Freiraum, und die eigenen Bilder können erlebt werden.
18.12.2007, Christine Speckner, www.badische-zeitung.de

 

Ein paar Handgriffe - Helmut Ahlf als ehrenamtlicher Hausmeister

"Wenn mal wirklich was ist, hat meist keiner Zeit" - Helmut Ahlf kennt sich aus: Mit tropfenden Wasserhähnen, klemmenden Balkontüren und Rollläden, verstopften Toiletten, Wackelkontakten, Heizungsentlüftung, mit Rasenmähen, Kompostumsetzen, Busch- und Baumschnitt. Mit vielen kleinen Dingen, die nicht funktionieren, wandten sich schon viele Nachbarn an Helmut Ahlf, der daraufhin "richtiger Hausmeister" im Nachbarhaus wurde. Dass die Stunden pro Monat, die er abrechnen kann, dafür nicht ausreichen, weiß er wohl. Also schnappt er seinen "Notfallkoffer" und hilft darüber hinaus ehrenamtlich weiter, wenn das Fahrrad platt ist, Dichtungen nicht mehr dichten und Glühbirnen verglommen sind. Er sei "schon immer einer von der Sorte" gewesen, fast klingt es entschuldigend. Davon profitieren nicht nur Erwachsene, ehrenamtlich übernahm er bei Gründung der Jugendfeuerwehr Stegen die Aufgaben des Jugendwartes, jetzt ist er altershalber aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Handwerkliche Dinge gehen dem wackeren Ruheständler leicht von der Hand, ererbt von seinem Vater und längst praktisch erprobt im eigenen Haus. Bei seiner jahrelangen Tätigkeit im Baustoffhandel fragte er stets interessiert nach und schaute aufmerksam zu. "Und es sind ja meist nur ein paar Handgriffe!" Dass manche Leute sagen, ohne seine Hilfe kämen sie nicht zurecht, findet er zwar übertrieben, freut sich aber, gebraucht zu werden. Selbst Krankenwache hielt er schon.
Im Ökumenischen Zentrum Stegen steht er ehrenamtlich dem Hausmeister zur Seite, wenn der für die Kirchen und die Seniorenwohnanlage Stegens Zuständige Hilfe braucht. Dieses Jahr erforderte vor allem die Beseitigung des vielen Laubes Zeit. "In beiden Kirchengemeinden arbeiten so viele Leute ehrenamtlich, das kann ich dann auch machen" , begründet der humorvolle Nicht-Badener trocken seinen Einsatz. Kaum ausgesprochen, klingelt das Telefon: "Nein, heute und morgen gehts nicht, weil ich in der Wohnung meiner jüngsten Tochter etwas reparieren muss. Aber übermorgen komm` ich vorbei" . Ehrensache!"
Walburga Rehmann-Linden, 8.12.2007, BZ-Sternzeit

 

 

Logopädiepraxis Sajidman wird zehn Jahre alt

„Ich kann es gar nicht glauben, dass meine Praxis nun schon seit zehn Jahren besteht. Dabei wollte ich mich ursprünglich gar nicht selbstständig machen. Aber Hartmut Jacobs, der Leiter des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte, trat an mich heran und eröffnete mir die Möglichkeit, eine Praxis auf dem Gelände des Zentrums zu eröffnen. Hätte ich nicht zugeschlagen, hätte ich mich arbeitslos melden müssen“, erinnert Cornelia Sajidman an den Start vor zehn Jahren.

Heute besteht die Praxis aus einem Team von fünf kompetenten und engagierten Freiberuflern. Dadurch, dass die Mitarbeiter des Teams sehr vielfältig spezialisiert sind, kann das gesamte Logopädie-Spektrum vom Kleinkind- bis zum Seniorenalter abgedeckt werden. Sei es die Behandlung von Kindersprache, Stottern, Stimmverlust und Heiserkeit bei den typischen Sprechberufen, Schluckstörungen, Zungenfehlfunktionen, die sich dann auf Sprache und Zahnstellung auswirken können, oder neurologische Erkrankungen. Für jeden Fall gibt es entsprechend ausgebildete Therapeuten in der Praxis. So ist Daniela Blum LSVT® (Parkinson) –Therapeutin und therapiert neben den kindlichen Sprachstörungen auch viele neurologische Patienten auf Hausbesuchen. Mit Heinrich Börsch-Supan, der gleichzeitig Musiker und Feldenkrais-Therapeut ist, kann das ganze musisch-rhythmische Wissen über den Körper in die Behandlungen mit einfließen. Hinzu kommt, dass „manche Kinder besser bei einem ‚Logomann’ als bei einer ‚Logofrau’ aufgehoben sind“, betont Frau Sajidman.

Großen Raum nimmt die Behandlung von Kindern mit Sprachauffälligkeiten ein. Oft geht es dabei um mehr als das korrekte Sprechen. „Kinder, die Schwierigkeiten mit der gesprochenen Sprache haben, haben diese dann oft auch beim Schreiberwerb“, erklärt Odile Deyber, die Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin und ausgebildete LRS-Therapeutin ist. Inzwischen ist die Forschung derart fortgeschritten, dass bei Vorschulkindern über standardisierte Tests erfasst werden kann, ob grundlegende sprachverarbeitende Fähigkeiten für den Lese- und Schreiberwerb vorhanden sind oder nicht. Kinder mit Defiziten in diesem Bereich sind gefährdet, eine Lese-Rechtschreibschwäche zu entwickeln. „Wir arbeiten mit allen Kindern grundsätzlich auch präventiv und leiten die Eltern früh an, um ihre Kinder zu unterstützen“, betont Stefanie Hermle. Wertvoll ist auch die intensive Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte. Die Beratungsstelle, die für alle Kinder und Jugendlichen des Dreisamtals offen ist, bietet sehr differenzierte Hörtests an, die nicht nur die Hörschwelle erfassen, also ob ein Kind überhaupt hört, sondern auch die Hörverarbeitung: kann das Kind ähnlich klingende Wörter wie ‚Busch’ und ‚Bus’ unterscheiden, wie ist die Merk- und Speicherfähigkeit des Gehörten, wie wirkt sich Störrauschen auf das Hören aus – alles wichtige Voraussetzungen sowohl für den Sprach- als auch für den Schreiberwerb. Das Team arbeitet vom Ansatz her sehr ganzheitlich und in hohem Maße interdisziplinär. „Sprachauffälligkeiten bergen oftmals sozialen Zündstoff. Werden Kinder aufgrund ihrer ‚anderen’ Sprache gehänselt, können sie sich zurückziehen oder aggressiv werden.  Wir nehmen im Rahmen der Behandlung dann gerne mit Kindergarten oder Schule Kontakt auf, wenn es die betroffenen Eltern wünschen. Oft hilft es, wenn die Lehrer oder Erzieher einfach nur Bescheid wissen. Denn es handelt sich nicht um Faulheit oder Aufsässigkeit des Kindes, sondern um ein wirkliches Handicap“, betont Frau Sajidman. Auch die Eltern- und Angehörigenarbeit spielt eine wichtige Rolle, weshalb regelmäßige Beratungsgespräche stattfinden. Familien werden dadurch entlastet und wertvoll für Zuhause unterstützt. Und ganz zentral ist natürlich, dass den Kindern die Therapie Spaß machen muss. „Die Kinder kommen manchmal verschüchtert und verängstigt zu uns und haben schon negative Erfahrungen mit Sprache gemacht. Mit Humor und Kreativität sollen die Kinder bei uns neue und positive Erfahrungen sammeln, um so zu sprachlichem Selbstbewusstsein und Freude an der Sprache zu kommen. Erst dann sind Kinder auch bereit, dass an ihrer Sprache gearbeitet werden darf“, erzählt Frau Sajidman. Die Praxis besteht nun schon seit zehn Jahren – Anlass für das Team mit Patienten zu feiern. In dieser Woche gibt es deshalb für alle Patienten der Praxis ein Gläschen Cremant und für die Kinder kleine Überraschungen. Spontane Besucher sind ebenso herzlich willkommen.
Dagmar Engesser, 29.11.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

Rätselhaftes Stegen - Schönheit im Detail - Kalender 2008

"Schlafdorf für Freiburgpendler" , "kein schöner, idyllischer Wohnort" — immer wieder fallen solch unrühmliche Aussagen über Stegen. Bei genauem Hinschauen hat die kleine Gemeinde im Dreisamtal einiges zu bieten. Klaus Kiesel hielt es mit seiner Kamera fest. Als Kalender 2008 des heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Stegen liegt nun das Ergebnis unter dem Titel "Rätselhaftes Stegen — Schönheit im Detail" vor.

Damit den Blick für die verbliebenen Baudenkmale in der Gemeinde zu schärfen, ist Anliegen des heimatgeschichtlichen Arbeitskreises: Elf Detailansichten historischer Bau- und Kulturdenkmale aus den Ortsteilen Stegen, Eschbach und Wittental sind im DIN-A-4-Format festgehalten. Das letzte Kalenderblatt gibt die Auflösung über das "rätselhafte Stegen" preis. Im Schreibwarengeschäft "Buntstift" , bei der Gemeinde Stegen oder bei Klaus Kiesel (Telefon 07661/7508) sind die Kalender ab sofort erhältlich. Seit drei Jahren setzen sich Klaus Kiesel, Oskar Steinhart und Professor Siegfried Thiel gemeinsam mit Stegens Geschichte als heimatgeschichtlicher Arbeitskreis auseinander. Jeder arbeitet selbstständig und mit unterschiedlichem Schwerpunkt, alle zwei Monate trifft man sich zum Informationsaustausch.  Forschung nach Flurnamen und die Geschichte Wittentals, Attentals und besonders des Baldenwegerhofes macht sich Oskar Steinhart zur Aufgabe; seine Recherchen verarbeitet er in Aufsätzen. Seinem Engagement in Stegen ging die Zusammenarbeit mit einem Kollegen aus Umkirch zur dortigen Historie voraus. Seine Lieblingsplätze sind Archive, in denen es viel zu stöbern gibt. Bei Klaus Kiesel, Leiter des im alten Herrenhaus des Baldenwegerhofes in Stegen-Wittental  untergebrachten Forstzoologischen Institutes der Universität Freiburg, weckte gerade dieses Gebäude das Interesse an der Geschichte seiner Wohngemeinde Stegen. Er bedauert hier das Verschwinden typischer Merkmale des Ortes, ganz gleich, ob es ein alter Bauernhof oder Details wie der Balken mit Inschrift des Erbauungsjahres sind. Zum Stöbern bietet Klaus Kiesel vor allem die Universitätsbibliothek reichlich Material.  Den Ortsteilen Eschbach und Rechtenbach und ihrer Geschichte widmet sich seit vielen Jahren Professor Siegfried Thiel, einst an der Pädagogischen Hochschule Freiburg tätig und langjähriger Einwohner des Ortsteiles Wittental. Viele seiner Studentengruppen nahmen sich verschiedenster Aspekte Stegens an; auch sie gaben dem wissensdurstigen Pädagogen Anlass zum Verfassen seiner Chronik von Stegen, die in Bälde abgeschlossen werden soll. Dazu durchsuchte auch er verschiedenste Archive und knüpfte gleichzeitig viele persönlich Verbindungen im Dreisamtal. Nie versiegende Neugier und Geduld zeichnen das Trio aus, das sich stets über weitere Interessierte freut. Denn bei ihren Forschungen stoßen sie immer wieder auf neue Themenfelder, die noch zu bearbeiten sind.
Monika Rombach, 3.9.2007, BZ

Stegen-Kalender 2008. Preis von 11,95 Euro.
Schreibwarengeschäft "Buntstift" ,Gemeinde Stegen oder bei Klaus Kiesel (Telefon 07661/7508)

 

 

Veit Hönle deutscher Triathlonmeister der Jugendlichen B

Kirchzarten/Stegen (glü.) Der 14. Juli war ein denkwürdiger Tag im Sportlerleben von Veit Hönle aus Stegen: Er überquerte bei seiner ersten Deutschen Triathlon-Meisterschaft der Jugendlichen B als Sieger die Ziellinie in München.

Da er im Baden-Württembergischen Bereich in dieser Saison alle Wettkämpfe dominiert und auch die Meisterschaften sicher gewonnen hatte, musste er als Geheimtipp gelten. Wegen des 17 Grad kalten Wassers im See war kurzfristig Neoprenpflicht ausgerufen worden. So musste schnell ein Neoprenanzug leihweise organisiert und ausgiebig Kleiderwechsel, Koppeltraining, triathlonspezifisches Schwimmtraining und Neoprenschwimmen geübt werden.

Beim Schwimmstart kam der Stegener gut weg und konnte sein Tempo unbehindert durchziehen. Als Fünfter stieg er aus dem Wasser. Der Rückstand von nur sechs Sekunden auf den Zeitschnellsten war allerdings erwartet kurz. Der Kleiderwechsel klappte diesmal hervorragend, so dass er sich in der ersten Radgruppe wiederfand. Diese schrumpfte auf drei Radfahrer, die dann einen Vorsprung von fast einer Minute herausfuhren. Das Laufen musste die Entscheidung bringen. Alle drei kamen nach schnellem Wechsel gemeinsam aus der Wechselzone, Veit Hönle vorneweg. Er ließ sich auf keine taktischen Spielchen ein, sondern suchte früh die Entscheidung, da er es nicht auf einen Zielsprint ankommen lassen wollte. An einem kleineren Hügel kurz nach der Wechselzone setzte er sich bergauf langsam und kontinuierlich von den zwei Konkurrenten ab. Das Ziel erreichte er mit einem komfortablen Vorsprung von 20 Sekunden!
Veit stand vermutlich bei keinem Konkurrent auf der Rechung, da er in keinem Triathlonkader ist. Er will sich noch nicht auf eine Sportart festlegen. Der Stegener schwimmt in der FT Freiburg, fährt Rad beim RV Stegen und startet bei den Triathleten des SV Kirchzarten.
Gerhard Lück, 26.7.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Johannes Schmid und Christian Malkmus wandern auf dem Jakobsweg
 
  Mit dem Segen der Pfarrer und guten Wünschen von Freunden und Angehörigen begann der Marsch der beiden rucksackbepackten Stegener Pilger gen Nordspanien

Bild: Monika Rombach

Mit 20 Kilometern fingen sie an - die erste kleine Etappe des langen Marsches von Johannes Schmid und Christian Malkmus auf dem Jakobs-Pilgerweg von Stegen ins nordspanische Santiago de Compostela. Mittlerweile ließen sie bereits Nevers und damit 180 Kilometer hinter sich auf der Strecke nach Périgueux.

"Uns geht’s gut, unseren Füßen nicht unbedingt" , bekennen sie derzeit. Sie wissen sich aber sehr gut versorgt, denn nicht jede Nacht wird unter freiem Himmel zugebracht. Oft sind es gerade ältere Menschen, die ihnen ihre Wohnzimmercouch zum Ausruhen anbieten. Menschen, denen die Beiden am Herzen liegen, verabschiedeten Christian und Johannes am Startpunkt Herz-Jesu-Kirche in Stegen und begleiteten sie eine kurze Strecke. Von "zwei jungen Leuten, die Zeichen setzen in unserer Zeit und Welt", sprachen Pater Roman Brud und Pfarrer Jörg Wegner. In ökumenischer Verbundenheit segneten sie die Pilger, einer katholischen, der andere protestantischen Glaubens, und befahlen sie Gottes Schutz. Johannes Schmid (22 Jahre) und Christian Malkmus (20 Jahre) wuchsen in Stegen auf und in ihre Kirchengemeinden hinein. Beide besuchten sie das Kolleg St. Sebastian in Stegen, beide leiten ehrenamtlich Jugendgruppen der KJG. Deren Grundsatz spricht aus ihnen und für sie "ein Leben zwischen Verantwortung und Spaß" . Christian schaffte dies bereits in jüngstem Alter, als er im Gottesdienst gerade in dem Moment sein Feuerwehr-Spielauto in Richtung Altar in Bewegung setzte, als der Pfarrer die Arme zum Segnen der Gemeinde erhob.  Was die KJG Stegen repräsentieren will, ist, keinen Unterschied zwischen Glaube, Farbe und Meinung der Menschen zu machen, aktiv an Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsfragen teilzunehmen und in der Begegnung und Gesellschaft ein aktives Gemeindeleben für jeden Jugendlichen zu ermöglichen. Neben den Gruppenstunden gibt es Jugendlager, Gottesdienste, Survivaltouren, Kinderwochenenden, Kinderbetreuung zu diversen Festen in der Gemeinde, Kinonacht, Partys, Fahrrad- und Skilager. In der Entscheidung der beiden für diese Wanderung sieht auch manch ein anderer die Erfüllung seiner Jugendträume. Nicht nur Pater Roman selbst, auch der Allgemeinmediziner Peter Krimmel aus Stegen. Dessen Großvater und Vater hegten den unerfüllt gebliebenen Wunsch, der sich auf den Sohn übertrug.
Sieben Wochen Zeit bleibt den beiden jungen Männern, die Pilgerstätte mit ihrer prachtvollen Kirche im Norden Spaniens zu erreichen. Der Rückflug ist bereits gebucht. Denn danach wartet bereits das Sommerferienlager 2007 auf sie als verantwortliche Organisatoren und knapp zuvor auch das berufliche Vorstellungsgespräch für einen der beiden Pilger. Unter www.jakobsweg.de.ms ("Der Jakobsweg — Bilder einer Reise" ) laden Christian und Johannes dazu ein, ihren Marsch zu begleiten; natürlich fehlt ein Gästebuch nicht — Eintragungen sind stets willkommen.

Monika Rombach , 4.6.2007, www.badische-zeitung.de

 

Jakobsweg von Stegen bis Santiago geschafft

Christian Malkmus und Johannes Schmid haben den Jakobusweg von Stegen bis Santiago unbeschadet geschafft

"Vor genau sieben Wochen und einem Tag sind wir daheim in Stegen aufgebrochen und haben uns auf den Weg nach Santiago de Compostela gemacht" lautet der 117. Eintrag im Gästebuch von Christian Malkmus und Johannes Schmid aus Stegen. Damals hatten sie den Segen beider Pfarrer aus Stegen und freundschaftliche Begleitung auf den ersten Kilometern Richtung Freiburg erhalten. Zehn Etappen hielten sie bislang im Internet fest. Sieht man sich unter www.jakobsweg.de.ms an, bleiben die Spuren der strapaziösen Reise "nach unzähligen Kilometern und zahlreichen Blasen" in den Gesichtern der jungen ökumenischen Pilger aus Stegen nicht verborgen. Einem Weg, der, wie sie es selbst ausdrücken, "auf den Spuren von über 800 Jahren Pilgergeschichte nicht immer leicht (war), doch haben wir sehr, sehr viele Eindrücke und Bekanntschaften gewonnen" , sind die Beiden froh. Mehrere Tage begleitete Peter Krimmel Christian und Johannes auf ihrem Weg durch Frankreich zwischen spirituellen und weltlichen Erfahrungen. Sie trafen sich in Saint Severs, nachdem die jungen Männer in der dortigen alten Abtei genächtigt hatten. "Sie sind dermaßen gestärkt über ihre seit drei Wochen anhaltende spartanische Lebensweise, dass ihnen weder schlechtes Wetter, noch unangenehme Begleiter, die es unter Pilgern halt auch mal gibt, etwas ausmachen" , staunte der Arzt; "sie finden und nehmen sich viel Zeit zum Nachdenken".
Gemeinsam läuft es sich noch mal so gut, zwei Tage trugen ihre Füße die drei zwischen 40 und 45 Kilometer, dann reiste der willkommene Weggefährte, der natürlich einen Blick auf die geschundenen Füße geworfen und sie als ordentlich wieder angetroffen hatte, heimwärts. Angespornt von vielen lieben Grüßen aus der Heimat nahmen Christian und Johannes am entscheidenden Tag des Grenzübertrittes gleich 50 Kilometer Weg unter ihre Schuhsohlen, gestaffelt über 1800 Höhenmeter der Pyrenäen. "Adieu France!" — Ola, Espania!" , war auf den Pappschildern in der Hand von Christian Malkmus und Johann Schmid zu lesen auf einem der vielen Fotos,die sie ins Internet stellten. Sie verrieten die Freude des ökumenischen Pilgerteams aus Stegen, Spanien "endlich!!!" erreicht zu haben. "Jetzt liegen noch 700 Kilometer vor uns" , hielten sie am 20. Juni in ihrem Internet-Tagebuch fest. Den bisher eher einsamen Weg teilten sie sich jetzt mit mehr und mehr Wegbegleitern. Bis zu 70 Kilometer täglich steigerte sich ihr Pensum. Begeistert fotografierten sie Landschaftseindrücke zwischen verschlungenen Pfaden durch die Pyrenäen und den folgenden schnurgeraden Strecken. Und wieder begleiteten sie aufmunternde Worte, liebe Gedanken und Gebete aus der Heimat wie auch von Menschen links und rechts ihres Weges.
Monika Rombach , 17.7.2007

 

Stegen – eine familienfreundliche Gemeinde

Dagmar Engesser im Gespräch mit Stegens Bürgermeister Siegfried Kuster

Dreisamtäler: Herr Kuster, welche aktuellen Entwicklungen gibt es denn in Stegen?
Kuster: In Stegen hat sich in dem vergangenen Jahr einiges getan. Erst vor kurzem hat die Gemeinde den Diplomsozialpädagogen Stefan Pohl als Jugendreferenten mit einer Halbtagesstelle eingestellt. Er hat wieder Ruhe in den Jugentreff Pool gebracht, der in den letzten Jahren sehr in Verruf gekommen ist, und leistet dort sehr gute Jugendarbeit. Pohl hat sich aber nicht nur um den Jugendtreff gekümmert, sondern sich insgesamt um die Belange der Jugend und jungen Erwachsenen Stegens gekümmert. Er ist eine Bereicherung für Stegen!

Dreisamtäler: Im September soll das neue Vereinshaus eingeweiht werden. Wird der Zeitplan eingehalten?
Kuster: Ja das wird er! Das neue Vereinshaus, das mit einem Kostenumfang von rund 2,5 Millionen Euro erbaut wurde, wird dann der Öffentlichkeit übergeben. Dort entstehen Räumlichkeiten für die Feuerwehr, für das DRK und für sämtliche Stegener Vereine. Auch die VHS und Jugendmusikschule werden dort neue Räumlichkeiten finden.

Dreisamtäler: Dort wird auch zukünftig das Pool untergebracht sein.
Kuster: Richtig! Das Pool bekommt Räumlichkeiten im Untergeschoss. Im Erdgeschoss – es handelt sich hier um etwa 80 Quadratmeter - wird ein multifunktionaler Raum für Kinder und Jugendliche zur Verfügung stehen. Dort könnte ein Kinder- und Jugendcafe oder ein Internetcafe entstehen. Das Konzept hierfür wird derzeit entwickelt, und zwar von unserem Jugendreferenten Stefan Pohl. Er ist federführend für die Nutzung dieser Räume und wertet im Moment eine Umfrage aus, die er eigens dafür entwickelt hat.  Wichtig ist auch, dass diese Räumlichkeiten in Kooperation mit dem Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte genutzt werde. Das neue Vereinshaus und die neugeschaffene Stelle eines Jugendreferenten, das sind für uns ganz wichtige Schritte auf dem Weg, Stegen familienfreundlicher zu machen. Aber es sind nicht die einzigen!

Dreisamtäler: Was unternehmen Sie noch, um mehr Familienfreundlichkeit zu erreichen?
Kuster: Derzeit läuft eine Umfrage zur Nachmittagsbetreuung in den  Grundschulen Stegen und Eschbach. Es geht um Bedürfnisse der Eltern. Und es geht auch darum, die Standorte des Kindergartens Eschbach und der Grundschule Eschbach zu stärken. In Eschbach können Kinder schon ab zwei Jahren den Kindergarten besuchen, in Stegen ab zweieinhalb. Dies sind freiwillige Angebote der Gemeinde. Gesetzlich verpflichtend müssten wir erst für Dreijährige einen Kindergartenplatz garantieren. Aber der Bedarf, auch schon jüngere Kinder in den Kindergarten zu bringen, ist auch tatsächlich da und wird genutzt! Eltern steigen oft wieder voll in den Beruf ein, wenn die Kinder drei sind, da macht eine Eingewöhnungphase, in der schon jüngere Kinder in den Kindergarten können, auf jeden Fall Sinn.

Dreisamtäler: Was meinen Sie mit Standortstärkung?
Kuster: Die Grundschule Eschbach besuchen im Moment zu wenig Schüler, möglicherweise können keine einzügigen Klasse mehr gefahren, sondern müssen Kombinationsklassen gebildet werden. Stegen dagegen ist und bleibt immer zweizügig. Wird jetzt in Eschbach eine Nachmittagsbetreuung angeboten, entscheiden sich Eltern vielleicht eher für die Eschbacher Schule. Davon kann auch der Kindergarten profitieren.

Dreisamtäler: In den letzten Jahren hat sich hinsichtlich der Betreuung einiges geändert.
Kuster: Ja, in diesem Bereich ist vieles in Bewegung. Künftig wird es neue Betreuungsformen in Kinderbetreuung geben. Vorstellbar ist, dass  mit der Reduzierung von Gruppen in den Kindergärten ganz neue Angebote für die Altersgruppen von ein bis drei Jahren entstehen. Aber das hängt natürlich immer auch vom Bedarf ab. Im Übrigen subventionieren wir auch überregionale Kindergärten: den Waldkindergarten in Kirchzarten, den Waldorfkindergarten und die Kinderstube Dreisamtal. Auch das ist eine neue Entwicklung. Stegener Eltern haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz in Stegen. Entscheiden sie sich aber für eine andere Kindergartenform wie den Waldkindergarten, dann bezahlt die Gemeinde dafür monatlich 100,- Euro. Wir gehen damit freiwillig über die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen 70,- Euro hinaus. Wir tun das freiwillig und fördern damit eine Vielfalt der Kindergartenformen.

Dreisamtäler: In Stegen hat sich ein neuer Verein gegründet.
Kuster: Das ist richtig! Der Verein „Miteinander in Stegen e.V.“ wurde am 17. April 2007 gegründet. Die Gründung geht auf eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern zurück, die dazu beitragen will, die vielfältigen sozialen Herausforderungen miteinander zu bewältigen. Die wesentlichen Ziele des Vereins sind die Vernetzung der bestehenden Hilfsmöglichkeiten und die Schaffung neuer, bisher fehlender Hilfen. Man will Menschen, die Hilfe benötigen mit Menschen, die ehrenamtlich helfen können und möchten, in Verbindung bringen. Der Verein wird wohl zunächst in einem Büro im ökumenischen Zentrum untergebracht sein, und zur Zeit werden Helfer und Förderer, aber auch Hilfesuchende gesucht, damit der Verein seine Aktivitäten aufnehmen kann.

Dreisamtäler: Stegen hat sehr viele Vereine, viele Bürger sind ehrenamtlich engagiert!
Kuster: Da haben Sie recht! Erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch das vorbildliche Engagement des Fußballsportvereins Stegen FSV. Derzeit läuft eine Spendenaktion zugunsten eines Kunstrasensportplatzes, der den bisherigen Tennenfußballplatz ersetzen soll. Ein Kunstrasenplatz bietet für die Kinder und Jugendlichen wesentlich bessere Spielbedingungen, eine geringere Verletzungsgefahr und ist ganzjährig bespielbar. Um den Platz zu finanzieren hat sich der FVS die Idee von „Patenschaften“ einfallen lassen: jeder Bürger kann die Realisierung des Kunstrasenplatzes fördern, indem er eine Patenschaft für einen Quadratmeter Rasen übernimmt. Ein Quadratmeter ist für 20,- Euro zu haben. Der FSV möchte über diese Patenschaften 130.000,- Euro zusammenbringen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 330.000,- Euro. Die Gemeinde beteiligt sich ebenfalls mit 130.000,- Euro, hinzu kommen noch Sportfördergelder des Sportbundes. Diese Spendenaktion läuft inzwischen 2 ½ Jahre, in 2009 wird der Kunstrasen voraussichtlich realisiert werden können.

Dreisamtäler: Was tut sich sonst noch in der Gemeinde?
Kuster: Die Finanzsituation der Gemeinden hat sich glücklicherweise verbessert. Wir sind nun doch wieder in der Lage, die Haushalte auszugleichen und die Investitionsstaus der vergangenen Jahre abzuarbeiten. Aufgaben, die wir in den vergangenen Jahren vernachlässigt haben, können jetzt umgesetzt werden, wie z.B. die Erneuerung von WC-Anlagen in der Grundschule Eschbach und der Grund- und Hauptschule Stegen oder der Austausch von Installationsleitungen im Rathaus, Außerdem steht der Ausbau der Burger Straße an. Diese Gemeindeverbindungsstraße ist in einem maroden Zustand mit vielen Schlaglöchern. Die Gemeinde muss hier für die Verkehrssicherung sorgen und derzeit ist es gerade für die vielen Schüler, die diese Straße aus Burg am Wald nutzen gefährlich, vor allem wenn Gegenverkehr kommt. Die Straße wird einen neuen Unterbau erhalten, eine vernünftige Entwässerung und wird zum Teil auch verbreitert werden. Es werden aber auch Geschwindigkeitsbremsen eingebaut.

Dreisamtäler: Im vergangenen Jahr sprachen Sie auch den Sanierungsbedarf der Grund- und Hauptschule in Stegen an.
Kuster: Genau! Wir hatten einen kleinen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Der Gemeinderat favorisierte daraus den Entwurf vom Architekturbüro Götz aus Kirchzarten. Auf Grundlage dieses Entwurfs wurde jetzt ein Zuschussantrag gestellt. Die Realisierung wird vielleicht in 2009, 2010 sein. Was die Erweiterung angeht, so hängt diese natürlich stark von der Zukunft der Hauptschulen und dem dreigliedrigen Schulsystem ab. Im Moment sind wir hier ein bisschen verunsichert.

Dreisamtäler: Ist die Hauptschule in Stegen tatsächlich so etwas wie eine Restschule?
Kuster: Ländliche Hauptschulen haben nicht die Probleme wie die Schulen in Großstädten im Hinblick auf Ausländeranteile, soziale Strukturen und auch im Hinblick, was Betreuung in der Familie angeht. Dank des großen Engagements der Lehrer bekommen die Schüler auch durchaus Lehrstellen. Das liegt sicherlich auch an unseren kleinen, überschaubaren Strukturen. Außerdem hat Stegen eine Werkrealschule, das heißt ab der 7. Klasse läuft die Vorbereitung auf die Realschulabschlussprüfung, die 10 Klasse wird dann auf der Realschule im Schulzentrum Kirchzarten absolviert.
Dreisamtäler: Herr Kuster, vielen Dank für das Gespräch!

Dagmar Engesser, 24.5.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Miteinander Stegen: Ein Netz, das Schwierigkeiten im Alltag auffängt

Mitte April hat sich der Verein "Miteinander Stegen" gegründet. Sein Ziel ist, rasch und unbürokratisch Menschen zu helfen, die plötzlich in eine Notlage geraten oder die ihren Alltag nicht bewältigen können. Hintergründe erklärt der Vorsitzende Hansjörg Volk im Gespräch mit BZ-Mitarbeiterin Silvia Faller. Der 67-jährige Diplom-Theologe war bis 2004 beim Diözesancaritasverband Ansprechpartner und Ausbilder für ehrenamtlich Engagierte. Seit 1969 lebt er in Stegen-Eschbach. Volk ist verheiratet, Vater von drei e rwachsenen Kindern und Großvater von einem Enkel.

BZ: Wer hatte die Idee, einen solchen Verein zu gründen?
Volk: Der Anstoß kam von zwei Seiten. Einmal waren es die Pfarrer der Kirchengemeinden, die anregten, zusätzlich zu den bestehenden caritativen Aktivitäten den Dienst am Nächsten weiter auszubauen. Dann war es Hildegard Eberle, die im Rathaus den Arbeitsbereich Soziales leitet. Sie hat festgestellt, dass sie von Seiten der öffentlichen Hand nur dann helfen kann, wenn ein gesetzlicher Anspruch besteht, dass es daneben aber eine ganze Reihe von Problemlagen gibt, mit denen Menschen allein bleiben.
BZ: Können Sie Beispiele nennen?
Volk: Ja. Da gibt es Eltern, die sich plötzlich davon überrascht sehen, dass sie ihr Kind nicht pünktlich vom Kindergarten abholen können, etwa, weil ein Arzttermin länger dauert als vorhergesehen, oder sie einfach nicht vom Arbeitsplatz wegkommen. Sie bräuchten jemanden, den sie spontan anrufen können. Dann gibt es ältere Menschen, die nicht mehr allein einkaufen können oder jemanden bräuchten, der sie zum Arzt fährt. Wieder andere brauchen einfach Unterstützung bei kleineren Haus- und Gartenarbeiten.
BZ: Das hört sich nach einer klassischen Nachbarschaftshilfe an.
Volk: So ist der Verein auch konzipiert. Ich denke, dass es in erster Linie Eltern mit kleinen Kindern sind, Alleinstehende sowie ältere Bürgerinnen und Bürger, die einen Hilfebedarf haben, der bisher keinen Adressaten gefunden hat.
BZ: Von diesem Bedarf leiten sich wohl auch die Ziele des Vereins ab?
Volk: In der Präambel der Satzung sind die beschrieben. Auf der Basis eines möglichst breiten bürgerschaftlichen Engagements will sich der Verein sozialen Aufgaben und Herausforderungen in der Gemeinde Stegen, in den Bereichen der evangelischen Versöhnungsgemeinde und der beiden katholischen Kirchengemeinden St. Jakobus und Herz Jesu annehmen und ein Hilfenetz aufbauen.
BZ: Haben sich denn schon Engagierte gemeldet?
Volk: Zu der Gründungsversammlung waren 38 Frauen und Männer gekommen, 30 sind dem Verein gleich beigetreten. Diese große Zahl zeigt, dass wirklich ein Bedarf herrscht.
BZ: Muss man denn Mitglied werden, um Hilfe in Anspruch nehmen zu können oder andererseits um Hilfe zu leisten?
Volk: Nein. Der Verein ist der Träger. Er richtet ein Büro im Ökumenischen Zentrum ein, ist Vermittler zu den Kirchengemeinden und zur politischen Gemeinde, zu anderen Einrichtungen und professionellen Diensten, kümmert sich um die Qualifizierung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und sorgt dafür, dass Engagierte und Hilfsbedürftige zusammen kommen.
BZ: Werden Sie auch mit der Sozialstation Dreisamtal zusammenarbeiten?
Volk: Ja, ich habe schon ein Gespräch mit dem Geschäftsführer Michael Ewen geführt. Ich will hier jedoch klarstellen, dass "Miteinander Stegen" nicht Hilfe leisten wird, wo einem Bedürftigen gesetzliche Möglichkeiten offenstehen. Wir konkurrieren auch nicht mit Pflegediensten. Es geht darum, eine niedrigschwellige Anlaufstelle und ein Netz zu schaffen, das Schwierigkeiten im Alltag auffängt, weil viele Menschen heute losgelöst von einem Familienverband leben.
BZ: Auch in Dörfern wie Stegen?
Volk: Gerade in den Gemeinden rund um Freiburg leben viele ältere Menschen. Sie waren vor vielen Jahren hergezogen, ihre Kinder aber sind wiederum fortgezogen, weil sie an anderen Orten in ihren Berufen vorankommen. Dann stellen wir einen Zuzug von Rentnern aus anderen Teilen Deutschlands fest, die es schön finden, in unserer reizvollen Landschaft zu leben. Und natürlich gibt es auch junge Eltern hier, die keine Verwandte um sich haben oder die alleinstehend sind. Bürgermeister Siegfried Kuster zeigte sich bei der Gründungsversammlung überzeugt, dass der Verein helfen wird, die Lebensverhältnisse besonders für Familien und Ältere in Stegen und den Kirchengemeinden zu verbessern
4.5.2007, BZ

 

Pool in Stegen organisiert großen Kinder- und Jugendtag

Benefizveranstaltung – der Erlös kommt „Pro Asyl“ zugute

Am Samstag, den 31. März 2007 dreht sich in Stegen alles um Kinder und Jugendliche. Idee und Planung dafür stammen von dem gemeinnützigen Verein  „Förderkreis Offene Jugendarbeit Stegen e.V.“. Unterstützt wird er vom „Arbeitskreis Jugend in Stegen“, in dem alle Vereine und Institutionen, die mit Jugendarbeit in Stegen befasst sind, an einem Tisch sitzen. Entsprechend vielfältig ist das Programm, das angeboten wird:
Von 11 – 17 Uhr werden im Ökumenischen Zentrum Stegen mit abwechslungsreichen, attraktiven Programmpunkten vor allem Kinder angesprochen:

Ø      Kinderschminken (Jugendrotkreuz Stegen)
Ø      Märchenerzähler ( Gidon Horowitz )
Ø      Bastelecke (Kindergarten Eschbach)
Ø      Dosenwerfen mit kleinen Preisen (Grund- und Hauptschule Stegen)
Ø      Bierkistenklettern
Ø      Glücksrad mit kleinen Preisen (Projektarbeit Konfirmanden)
Ø      Tombola mit Losverkauf (Jugendraum Pool)
Ø      Torwandschießen (Sportverein Stegen e.V.)
Ø      Kutschfahrt ( Jugendraum Pool)
Ø      Polizeiauto besichtigen  (Jugendsachbearbeiter Polizei Kirchzarten)
Ø      Feuerwehrauto besichtigen ( Jugendfeuerwehr Stegen)
Ø      Kickerturnier (KJG Stegen)
Ø      Filmvorführung (BBZ Stegen)
Ø      Tanzeinlage und Tanz-Workshop (Tanzsportclub Dreisamtal)

Natürlich ist auch für Bewirtung gesorgt. Es gibt Kaffee und Kuchen für die Eltern, Pommes und Würstchen werden angeboten und für den Getränkeverkauf sind die Konfirmanden Stegens zuständig. Abends ist dann Party angesagt: Auflegen werden DJ Kermit und DJ Qowaz (Disco Voyages) und es sind Live-Auftritte der Schülerbands des Kolleg St. Sebastian und BBZ Stegen geplant. Der Party-Abend ist zweigeteilt: von 19 bis 21.30 Uhr darf alkoholfrei getanzt und gefeiert werden, Zielgruppe sind Jugendliche ab 14 Jahren.
Um 21.30 Uhr wird die Halle komplett geräumt. Danach dürfen nur noch Jugendliche ab 16 in Halle. Die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes wird wie im Dreisamtal üblich kontrolliert. Beim Einlass besteht Ausweispflicht, Jugendliche unter 18 müssen ihren Ausweis abgeben und ihn bis 0.00Uhr abgeholt haben. Ein professioneller Sicherheitsdienst ist engagiert.

Der Kinder- und Jugendtag steht unter dem Motto „Wir sind Kinder und Jugendliche dieser Welt! Auch wenn wir alle unterschiedlich sind, leben wir zusammen auf dieser Erde. Deshalb wollen wir uns gemeinsam für eine bessere Welt für alle Menschen einsetzen und fangen bei uns Zuhause damit an.“ (Kampagne „Hiergeblieben“, Jugend ohne Grenzen)

Die Einnahmen dieses Kinder- und Jugend-Tages kommen der Stiftung „Pro Asyl“ zugute. „Pro Asyl“ setzt sich für die Belange von Flüchtlingen ein. Das Pool möchte damit zweckgebunden Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien unterstützen. Rund 50.000 Kinder und Jugendliche leben schon seit vielen Jahren in Deutschland, sind zum Teil hier geboren, gehen hier zur Schule und haben hier eine Heimat gefunden. Dennoch sind sie nur geduldet, haben kein gesichertes Aufenthaltsrecht und damit auch kein Recht auf eine berufliche Ausbildung. Sie sind jederzeit von Abschiebung bedroht. Pro Asyl unterstützt Familien vor Gericht und kümmert sich um Einzelfälle.

Dagmar Engesser, 22.3.2007, www.dreisamtaeler.de

Spendenkonto des Förderkreis Offene Jugendarbeit Stegen e.V.:
Philipp Mattes
Kontonummer: 4433033
68051004 Sparkasse Hochschwarzwald

 


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