Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Gemeinde Glottertal zwischen Freiburg und Kandel
 

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Glottertal, Ahlenbach, Dörfle, Föhrental, Oberglottertal, Ohrensbach, Unterglottertal, ...

Blick vom Schloßberg nach Südosten ins Glottertal im Mai 2005

 

Windkraft-Bürgervotum 55,16 % für Brombeerkopf/Wuspeneck/Scherersköpfle

Die Regionalplanung hatte drei Standorte für Windkraftanlagen im Glottertal ausgemacht: Brombeerkopf, Wuspeneck, Scherersköpfle. Auf dem Brombeerkopf verläuft die Grenze zu Stegen-Eschbach. Der Gemeinderat Stegen konnte sich Windkraft dort vorstellen. Der Gemeinderat Glottertal wird nun sein Votum abgeben, in Kenntnis der Haltung der Bürger. "Ich werte dies als positiv fürs Glottertal", freute sich Konrad Hoch, der Fraktionssprecher Freien Wähler im Gemeinderat. "Wir wollen energieautark werden und haben einen großen Schritt in diese Richtung gemacht." Da nicht alle Energie durch Wind gedeckt werden könne, solle auch Energie aus Hackschnitzelanlagen, Biomasse und Fotovoltaik genutzt werden. "Jetzt können wir ja schauen, ob wir etwas mit den Denzlingern machen", meinte Hoch mit Blick auf das Kooperationsangebot der dortigen Bürgerenergiegenossenschaft. Seine Fraktion werde sich bei ihrer Entscheidung am Ergebnis der Bürgerbefragung orientieren.
Alles vom 11.7.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/brombeerkopf-buergervotum-fuer-windkraft

Gemeinderat stimmt gegen Windräder im Glottertal
Mit sieben zu sechs Stimmen gegen Windkraftanlagen auf eigener Gemarkung war das Votum des Gemeinderats im Glottertal am Donnerstagabend denkbar knapp. Damit widersprach der Gemeinderat dem Ergebnis einer Bürgerbefragung vor knapp drei Wochen, als 47,8 Prozent der Bürger die Möglichkeit nutzten, ihren Willen zu bekunden und 55,2 Prozent der abgegebenen Stimmen Windkraft am Ort wollten. ..... Alles vom 29.7.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/gemeinderat-stimmt-gegen-windraeder-im-glottertal

Gegen Scherersköpfle, Wuspeneck, Rosskopf-Höhenzug - für Brombeerkopf
Den entscheidenden Grund für die gestrige Abstimmung erwähnt die BZ leider nicht. Die Glottertäler haben mehrheitlich Vorbehalte gegen Windräder auf dem Scherersköpfle, dem Wuspeneck und auch auf dem Höhenzug zum Rosskopf. Das haben die Befürworter der Windkraft erkannt und den Bürgern deshalb vor der Wahl versprochen, dass nur maximal drei Windräder auf dem entfernten Brombeerkopf errichtet werden sollen. Das wäre ja schön, nur: Dieses Versprechen kann heute niemand abgeben. Die Landesregierung plant die Errichtung von 750 neuen Windkraftanlagen im Schwarzwald und hat deshalb eine Änderung des Landesplanungsgesetzes angekündigt. Demnach ist beabsichtigt, dass künftig Windräder auch außerhalb der dafür vorgesehenen Vorrangflächen errichtet werden dürfen. Vor dem Hintergrund der unklaren Gesetzeslage ist es doch völlig verständlich, dass die Gemeinderäte gestern keinen positiven Beschluss zur Windkraft fassen wollten. Welcher Gemeinderat will schon gerne in einigen Jahren an das Wahlversprechen erinnert werden, dass ursprünglich nur maximal drei Windräder im Glottertal errichtet werden sollten?
29.7.2011, Hans Riegger,

Mit Windrädern kann man doch kein Atomkraftwerk ersetzen
Das Glottertal liegt ja ziemlich hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen - muß man meinen, wenn man einige dieser Kommentare liest. Hat es sich eigentlich noch nicht bis ins hinterwäldlerische Glottertal rumgesprochen, daß man mit Windrädern KEIN Atomkraftwerk ersetzen kann? Windräder gegen AKW - das scheint ja die neue Totschlagskeule zu sein, um natur- und umweltschützerische Bedenken niederzuknüppeln. Kein Wunder, daß in Stuttgart die rücksichtslose grün-rote Umweltzerstörungskoalition mit ihren Industrielobbyisten im Hintergrund es nicht an die große Glocke hängt, daß das gar nicht geht und nur Augenwischerei ist.
Im Klartext: Um 1 AKW mit 1000 MW zu ersetzen, braucht man 6.000 Windräder á 1 MW - aber das reicht natürlich nicht, damit kann man, wenn man Glück hat, nur die Jahresstrommenge ersetzen, aber davon hat noch kein Haushalt 24 Stunden am Tag Strom: Man muß auch die Leistungsbereitstellung des AKW ersetzen - nämlich die 1000 MW Generatorleistung des AKW, die rund um die Uhr am Netz sein muß. Und das sind Windräder mit einem Nutzungsgrad von nur 15% natürlich nicht - die sind meistens NICHT am Netz und machen meistens KEINEN Strom. Und deswegen - weil die Windräder nur wetterabhängigen Zufallsstrom machen - braucht man ZUSÄTZLICH zu den 6000 Windrädern natürlich noch ein solide steuerbares Kohle- oder Gaskraftwerk mit einer Leistung von mind. 900 MW-950 MW, um das 1000 MW-AKW ersetzen zu können.
Man kann also gleich - und billiger! - NUR ein Gaskraftwerk bauen, das die Versorgung tatsächlich übernehmen kann. Haben sich die aufrechten Windradbefürworter schon geeinigt, wo sie zusätzlich zu den Windrädern das notwendige Gaskraftwerk im Glottertal hinbauen wollen? Aber wenn erst mal die letzten Beschränkungen für den Windradbau von den Stuttgarter Umweltzerstörern plattgemacht worden sind, können endlich alle Windradbefürworter überall, wo sie wollen, nach Herzenslust Windräder aufstellen, um die Welt vor dem Atom und dem Klimauntergang zu retten. Und schließlich muß der Umsatz bei der Windindustrie ja laufen, die müssen die Dinger schließlich irgendwo hinbauen, ist doch klar, auch Mercedes muß seine Autos absetzen, also: Mehr Platz für Windräder! Im Glottertal ist massenweise Raum, da paßt noch viel rein. O Herr, schmeiß Hirn raaa!
PS: Mit dem Glottertal verbinde ich meine wichtigsten und liebsten Kindheitserinnerungen - nur mal so erwähnt. Aber macht's ruhig kaputt, ihr verantwortungsbewußten Weltretter! Ich fahr da nicht mehr hin!
30.7.2011, Petra Simon



 

Weihnachtskrippen entlang des Winzerpfades in Glottertal

Erstmalig in diesem Jahr wurde in Glottertal ein Krippen-Weg ausgewiesen, den die Besucher erwandern können. Sechs Krippen sind an folgenden Standorten aufgebaut - auf eigene oder Initiative des "Leader"-Projekts:

Krippen innen:
Trachtenmode Eugen Linder
(Holzschnitzer Edgar Spiegelhalter, Freiburg);
Metzgerei Linder (Holzschnitzer Reinhard Schwill, Heuweiler);
Volksbank (Erich Holzer, Titisee);
Apotheke (Clemens Schwehr, St. Märgen)

Krippen im Freien:
Hirschen-Kapelle
(Holzschnitzerin Sonja Dreier)
Roseneck-Felsenkeller
, Carola Gschwander (Gerd Geiser, Burgheim
)

9.12.2010


 

Bräuche im Glottertal - Neues Buch zweier Heimatforscher

Warum sind wir Glottertäler so, wie wir sind?", Antworten auf diese Frage gibt es im neuen Buch "Bräuche im Glottertal". Gemeinsam haben die beiden Lehrer der Schurhammerschule, Hubert Strecker und Bernhard Hoch, örtliche Bräuche aufgelistet und in ihrem neuen Buch beschrieben. ...
Auf 152 Seiten haben die zwei Pädagogen und Heimatforscher viel Interessantes zusammen getragen. Spannend und interessant, aber auf keinen Fall verklärend ist das Büchlein. Es dokumentiere Wesentliches der Dorfgeschichte und gebe den heutigen Glottertälern auch die Möglichkeit zur Erklärung, wieso sie so sind, wie sie sind, meinte Bernhard Hoch. .....
Alles von Christian Ringwald vom 5.11.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/glottertal/warum-sind-wir-glottertaeler-so--37308641.html

Hubert Strecker und Bernhard Hoch: "Bräuche im Glottertal", 2010, 13 Euro
Buch erhältlich in der Bäckerei Weis, in der Tourist-Info und im Buchhandel.

 

Gschwander-Säge: Global denken, lokal handeln!

Jörg Buteweg kommt angesichts zweifelhafter internationaler Vertragsabschlüsse zu dem Schluss: Gerettet wird das Klima vor der eigenen Haustür. Wie als Antwort darauf erschien zwei Tage drauf ein Bericht über die Gründung einer Energiegenossenschaft in Teningen. Es ging um die Erzeugung von umweltfreundlicher Energie, wobei das Projekt mit dem Bau von zwei Photovoltaikanlagen gestartet werden soll. Auch in diesem Artikel betont der Bürgermeister, dass trotz der globalen Dimension des Energieverbrauchs lokal reagiert werden müsse. Ganz anders sieht offensichtlich die Einstellung des Gemeinderats im Glottertal aus. Da gäbe es auf dem gewaltigen Dach der Sägehalle im oberen Glottertal reichlich und idealen Platz für eine Photovoltaikanlage, die Eigentümerin ist bereit zu investieren, aber der Gemeinderat lehnt ab und versteckt sich hinter dem geschwollen anmutenden Begriff "Gesamtkonzept". Was spricht denn gegen diese sicher ergiebige Anlage zur umweltfreundlichen Energiegewinnung auf diesem ausgedehnten Süddach? Die Einrichtung einer Solaranlage wäre doch – unabhängig von diesem so genannten "Gesamtkonzept" - auf jeden Fall etwas Gutes und ein Beitrag in eben jener oben genannten Richtung: vor der eigenen Haustür beginnen.
BZ-Leserbrief vom 2.1.2010 von Dr. Arnold Grömminger, Denzlingen

Global denken, lokal ablehnen
Juli 2006: Es wurde abgelehnt, auf dem Gelände der Gschwander-Säge ein hochmodernes und umweltgerechtes Pelletwerk zu errichten: Der Konkurs wäre abgewendet, alle Arbeitsplätze erhalten sowie fünf zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen worden. Der höhnische Kommentar eines Gemeinderats damals: "Was sind schon 5 Arbeitsplätze".
Anfang 2010: Die Gebäude im Oberglottertal verfallen zusehens. Auch eine PV-Anlage ist unerwünscht.
Anfang 2011. ..?..
Ekke, 2.1.2010

 

Europaweiter Milchstreik mit 18 Glottertäler Landwirten

Am europaweiten Milchstreik beteiligen sich auch 18 Glottertäler Landwirte. Nach einer Schätzung von Hubert Wehrle vom Neumaierhof werden im Glottertal täglich knapp 7000 Liter verfüttert und vernichtet und somit letztendlich nicht an die Molkerei abgeliefert. Heute Mittag schütteten die Glottertäler Landwirte, unterstützt von ihren Kollegen aus Heuweiler, Gundelfingen und Wildtal einige Hundert Liter in einer öffentlichen Aktion weg.

Milchstreik im Glottertal Anfang September 2009
 Milchstreik im Glottertal Anfang September 2009 - Foto: Christian Ringwald

Hierzu trafen sich ein gutes Dutzend Landwirte zur Mittagszeit am Ortseingang beim Gewerbegebiet "Engenmatten" und schütteten Milch ins Grünland. Um eine zu starke Geruchsbelästigung der Anlieger zu vermeiden ging es dann hinüber auf den benachbarten "Flammhof", wo mehrere Hundert Liter Milch ins Güllenloch gekippt wurden. Insgesamt verlief die "traurige Aktion" so Hubert Wehrle friedlich.

19 Milchviehhalter gebe es im Glottertal mit insgesamt knapp 500 Milchkühen, so Landwirte im Gespräch mit der Badischen Zeitung. 18 von ihnen, was etwa 99 Prozent der Menge entspreche, beteiligen sich am aktuellen Streik und geben seit Sonntag keine Milch mehr ab. Gleich am Freitag hatten sich die Glottertäler mit den französischen Kollegen solidarisiert. Seit Sonntag sind die 18 Milchbauern im Streik. Trotz Streik geht die Arbeit für die Landwirte weiter, schließlich müssen die Tiere täglich nicht nur gefüttert und gepflegt, sondern vor allem auch gemolken werden. Die täglich anfallenden rund 7000 Liter werden soweit wie möglich an Kälber, Rinder und Schweine verfüttert. Ein geringer Teil wird verbuttert und auch wenn alle Beteiligten samt ihre Familienangehörigen seit Tagen vermehrt Milch trinken müssen, so muss gleichwohl ein Großteil der gemolkenen Milch vernichtet werden. Ein Teil der zu vernichteten Menge fließt in Biogas-Anlagen und vor allem ins Gülleloch. So entstehe zumindest noch ein wenig Energie oder Dünger. Gleichwohl nur ein sehr schwacher Trost für die Bauern. Dieser zweite Milchstreik ist für Hubert Wehrle "das letzte Druckmittel". Einen dritten, da ist es sich mit seinem Kollegen Karl-Friedrich Beha einig, werde es nicht geben. So ist die Stimmung eine Mischung aus Kampfeslust und Resignation. Von der Substanz würden die Milchviehhalter seit Jahren leben und wenn der aktuelle Streik keine deutliche Verbesserung bringe, dann müssten viele – mangels Alternativen – aufhören. Ein Umstellen auf die Fleischproduktion sei keine Alternative. Da komme aber ein "ganzer Rattenschwanz" auf die Region zu, so Karl-Friedrich Beha vom gleichnamigen "Behahof", der letztendlich zu Aufforstungen bis in die Tallagen führen werde. Der Verlust von den landschaftsprägenden Grünflächen würde bisher unvorstellbare Änderungen im Landschaftsbild nach sich ziehen. Wenn die Landwirte "ihr Geld auswärts verdienen müssen", dann könne schließlich niemand von ihnen verlangen, dass sie die Natur- und Landschaft auch künftige sozusagen kostenlos pflegen müssen, so die versammelten Landwirte unisono. Für ihre Aktionen baten die Milcherzeuger "höflich wie dringend um Verständnis und Unterstützung".  
Christian Ringwald, 15.9.2009

 

Naturliegen "zum Selbstkostenpreis" gebaut

Diese Liegen gehen auf eine Idee der "Leader"-Zukunftswerkstatt zurück. "Gemeinsam fürs Glottertal" war nicht nur ein sozialer Arbeitskreis tätig, sondern auch der für Tourismus. Eine engagierte Dame regte an, diese Liegen, die sie ähnlich auch andernorts gesehen hatte, im Glottertal zu installieren. Vier gibt es bereits: auf der "Dischhanse’ Elme", am Streckereck, am Silbergrüble und auf dem Leimeneck.
Alels von Frank Kiefer vom 27.5.2009 lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/glottertal/die-fuesse-hochlegen-mit-blick-uebers-glottertal--14776401.html


 

 

Naturschutzgruppe Glottertal: Wildbienenprojekt - Vogelschutzhecke

Es ist bemerkenswert, wie schnell das geht. Erst vor vier Wochen hat Friedhelm Fischer von der Naturschutzgruppe Glottertal den zerlöcherten Hartholzblock an der Wildblumenwiese am Waldemar-Koch-Weg angebracht. Und schon haben Wildbienen darin ihre Brut angelegt. Darum geht es Fischer und seinen Mitstreitern: Wildbienen und Hummeln Raum geben, dass sie sich vermehren können. Weil ihre Populationen schwinden, stehen alle Bienenarten unter Naturschutz.

Der Grund ist die Intensivierung und Spezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion. Auf Ackerfluren dominiert der Mais, frühere allgegenwärtige Nektar- und Pollenspender wie die Kornblume, die Kamille oder der Klatschmohn sind auf den Feldern nicht einmal mehr an den Wegrändern zu finden. Auch auf Wiesen ist natürliches Bienenfutter rar geworden, denn die Landwirte mähen in der Regel vor der Blüte, wenn das Gras jung und saftig ist, um möglichst nährstoffreiches Silagefutter einlagern zu können. Aus diesem
Grund haben die Mitglieder der Naturschutzgruppe Glottertal am Waldemar-Koch-Weg schon vor vielen Jahren eine Wildblumenwiese angelegt und pflegen sie regelmäßig.
Dann wurde sie gemäht, wobei Friedhelm Fischer und seine Mitstreiter wie Winfried Ruf die hoch stehenden Stauden des gelb blühenden Rainfarn noch stehen lassen. "Die Seidenbiene benötigt die Pollen dieser Blüten" , erklärt er. Fertig gestellt wird auch die Nisthilfe für Wildbienen. Dafür haben die Mitglieder einen überdachten Holzrahmen errichtet im Format von einem auf anderthalb Meter. Thomas Lindinger und seine Tochter Hannah verkleben ein Baustahlgitter innerhalb dieses Rahmens mit Lehm. Denn auch in solchen Lehmwänden legen Wildbienen gerne Nester an. Unmittelbar vor der Lehmwand hat Friedhelm Fischer im vergangenen Sommer zusammen mit Kindern im Glottertäler Sommerferienprogramm ein Wildblumenbeet angelegt. Dort wachsen nun Färberkamille, Natternkopf, Kartäusernelke und viele andere Arten, die in der freien Feldflur kaum mehr vorkommen. Direkt neben der Wiese besteht zudem seit zwei Jahrzehnten eine dichte Hecke von etwa 50 Meter Länge aus Schlehen, Weißdorn und Erlen, die die Gruppe ebenfalls angepflanzt hat, damit Vögel nisten können. Die Hecke steht unter besonderem Schutz. Arbeit fällt das ganze Jahr über für die Naturschutzgruppe an. Im Februar legen ihre Mitglieder Amphibienschutzzäune an, um zu verhindern, dass Frösche und Kröten auf dem Weg zu ihren Laichplätzen überfahren werden. Im Glottertal gibt es auch sehr seltene Arten wie die Gelbbauchunke und die Geburtshelferkröte. Im oberen Glottertal auf der Höhe der Gschwandersäge hat die Gruppe zudem Ersatzgewässer angelegt, damit die Lurche nicht mehr die Straße überqueren müssen. Die Gruppe pflegt diese Tümpel auch. "Wir schneiden die Ufergehölze zurück und entschlammen die Tümpel regelmäßig" , erzählt Friedhelm Fischer. Weiterhin kümmert sich die Gruppe um Nisthilfen für die Wasseramsel an den Unterseiten der Glotterbrücken und ebenso um Nistkästen für Vögel, die sich in Streuobstwiesen wohlfühlen. Sie setzt sich dafür ein, dass Trockenmauern im Rebberg erhalten bleiben und arbeitet im Flurneuordnungsverfahren Glottertal mit.

Das Wildbienenprojekt ist das jüngste Vorhaben der Naturschützer. Es markiert ebenso wie die Vogelschutzhecke den Beginn des Glottertäler Naturlehrpfades, der sich auf eine Länge von etwa 3,5 Kilometer erstreckt und dessen Beschilderung ebenfalls von der Gruppe erstellt wurde und instand gehalten wird. Friedhelm Fischer ist von Anfang an dabei. Er ist auch Naturschutzwart in der Glottertäler Sektion des Schwarzwaldvereins. "Vor der eigenen Haustür etwas für den Naturschutz tun und das Bewusstsein dafür in der Bevölkerung stärken" waren seine Motive. Sie sind heute noch gültig. Er und seine Mitstreiter wünschen sich allerdings, dass vor allem jüngere Glottertäler Lust finden, seltene Tiere und Pflanzen zu schützen. "Oft stehen einzelne Arten im Vordergrund, aber es geht um ein bestimmtes Gefüge im Ökosystem und für das, was man mit der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes bezeichnet. Wer seltene Tiere schützt, bewahrt damit auch ein Stück weit die Lebensgrundlagen des Menschen" , erklärt er.
Silvia Faller, 2.9.2008, BZ

 

Arbeitskreis Glottertäler Heimatgeschichte: Kalender 2008

Mit Holz heizen - heute wieder - war für viele Generationen früher eine Selbstverständlichkeit. Keineswegs jedoch selbstverständlich war es, dass - wie im Föhrental - die Tagelöhnerhäuser das Feuerholz kostenlos von den Bauern geliefert bekamen. An diese lokale Besonderheit und an andere erinnert der neue Glottertäler Kalender 2008 des Arbeitskreises Glottertäler Heimatgeschichte.

14 historische Ansichten — inklusive Deckblatt und Illustration des Vorwortes — haben die Macher des Kalenders aus einem reichen Fundus an Bildmaterial ausgesucht und erfreulich lebendige Legenden dazu formuliert. So erhält der Betrachter nicht nur idyllische Anblicke, sondern auch höchst interessante Einblicke, die Menschen und Lebensverhältnisse der Gemeinde vor vielen Jahrzehnten wieder sehr lebendig werden lassen. Bereits das Deckblatt zeigt eine Besonderheit, denn unterm Dach des Kapellenspeichers beim "Wälderhansenhof" fanden weltliches und geistliches Leben gleichermaßen Schutz. Das kleine Gebäude, vermutlich 1732 errichtet, beherbergte nämlich sowohl einen Andachtsraum als auch ein Lager für Getreide, Schnaps und wichtige Dokumente, Sinnbild für eine Gesellschaft, in der Alltagsleben und Glauben direkt miteinander in Verbindung standen. Es ist auch ein programmatisches Bild für den gesamten Kalender, denn die Macher beschränken sich bei allen fotografischen Zeugnissen nicht auf rein beschreibende Erläuterungen, sondern erklären Hintergründe. So auch zu den vier "Glottertäler Brasilianern" , Kindern der Auswanderer Karl Wisser und Theresia Disch, die 1928 und 1936 nach Südamerika übersiedelt waren. Ob es heutige Schulkinder freut, dass noch vor 100 Jahren das Lernen in der Schule nicht ganz so ernst genommen wurde, weil das Notwendige das Leben schon lehrte und Kinder als Arbeitskräfte auf den Höfen gebraucht wurden, ist fraglich. Ebenso, ob vielen Glottertälern bekannt ist, dass der Besitzer des "Rotburenhofs" , der diesen 1933 als Bleibe für seine Familie gekauft hatte, schon bald wieder das Tal und Deutschland verließ. Als Jude fühlte er sich nicht mehr sicher. Weithin bekannt ist dagegen die Prozession am Herrgottstag (Fronleichnam), worauf ein weiteres Monatsblatt hinweist. Weitere Bilder aus Gemeinde-, Hof- und Schulleben bieten interessante Informationen.
"Wir haben ein sehr umfangreiches Bildarchiv, das in den 80er Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts begonnen wurde" , erklärt Bernhard Hoch vom Arbeitskreis Glottertäler Heimatgeschichte. Nicht immer sei es leicht, zu den Fotografien auch die richtigen Informationen zu bekommen. Seit 1994 gibt es den Kalender und dass diese Serie fortgesetzt wird, ist kaum zu bezweifeln. 400 Exemplare wurden vom Kalender 2008 gedruckt und diese können bei der Postagentur Schill, Lebensmittel Lickert, Schuhhaus Lickert und den Mitgliedern des Arbeitskreises erworben werden
Markus Zimmermann-Dürkop , 27.12.2007, BZ

 

Metzgerei Reichenbach feiert den großen Almabtrieb ihrer 500 Tiere

Tradition wird in der Glottertäler Metzgerei Reichenbach ganz groß geschrieben. Traditionell handwerklich arbeiten Metzgermeister Ulrich Reichenbach und seine Mannschaft im Schlachthaus und der Wurtsküche. So gelten vor allem herzhafte Schinken und Würste nach alten Hausrezepten als Spezialitäten des Betriebes.

Tradition ist aber auch eng mit Brauchtum verbunden und dieses wird im Hause Reichenbach seit über zwei Jahrzehnten gepflegt. Am kommenden Sonntag wird der Almabtrieb der Metzgerei Reichenbach mit einem großen Fest in den Engematten gefeiert. Hierzu hat Ulrich Reichenbach wiederum ein großes Festzelt aufbauen lassen und Musikanten verpflichtet. Im Betrieb wird nicht nur selbst geschlachtet, sondern zu der 1960 von Annelise und Max Reichenbach gegründeten Firma gehört seit Jahrzehnten eine eigene Rinderherde mit bis zu 500 Tieren. Die eigene Herde, in natürlicher Aufzucht, artgerechter Haltung und Ernährung gehalten, bietet die Grundlage für die hochwertigen Fleisch- und Wurstwaren und herzhaften Schwarzwälder Spezialitäten, die zu 100 Prozent aus eigener Produktion stammen. In den Sommermonaten sind die Mutterkühe mit ihren Jungtieren auf mehreren Weiden am Kandel und rund ums Glottertal verteilt. Nun, wenn die Tage wieder kürzer werden, treibt Ulrich Reichenbach seine Tiere zusammen und bringt sie ins Winterquartier: Almabtrieb im Glottertal. Seit über zwei Jahrzehnten feiern die Reichenbachs den Abschluss der Weidesaison am dritten Sonntag im September mit einem großen Fest. Bei Blasmusik, die Trachtenkapelle Glottertal spielt zum Frühschoppen ab 11 Uhr auf, und deftigem Vesper — beispielsweise Ochsenkeule vom Spieß — wird das leibliche Wohl der Gäste und der gemütliche Teil nicht zu kurz kommen. Traditionell führt Ulrich Reichenbach und sein Sohn Max mit Kuh Frieda und Ochs Sepp die Herde an. Ein Großteil der Tiere wird auch heuer wieder aufwendig mit Blumenkränzen und großen Glocken geschmückt. So werden die Rinder, wenn sie von den Schwarzwaldhöhen durch den Rebberg zum Festgelände kommen, wieder von weitem hörbar sein. Die Reichenbachschen Spezialitäten sind in fünf Ladengeschäften (zweimal in Glottertal, Gundelfinden, Umkirch und Sexau) und über mehrere mobile Verkaufsstände, unter anderem täglich auf dem Freiburger Münsterplatz, erhältlich.
Christian Ringwald, 15.9.2007, BZ

 

500 Jahre Goldener Engel: Ältestes Gasthaus im Glottertal

Das nachweislich älteste Gasthaus im Glottertal feiert mit einem kulinarischen Sommerfest am Wochenende ein rundes Jubiläum: "500 Jahre Goldener Engel". Dass es zu einem "klingenden ,Engel’-Garten" wird, dafür haben die jungen Wirtsleute Isabelle Linder und ihr Mann Michael Mannel gesorgt und am Samstag die Trachtenkapelle und am Sonntag die Akkordeon-Trachtenmusiker sowie die Band "Calypso" zur Unterhaltung der Gäste eingeladen.

Eine wahre Fundgrube sind alte Historiken und Kirchenbücher. So wurde 1507 erstmals der "Engel" im Glottertal gleich neben der Kirche als Gasthaus erwähnt. Und Pater Georg Schurhammer, eine bedeutende Persönlichkeit, die im Glottertal geboren und aufgewachsen war, blieb selbst im fernen Rom seiner Gemeinde so verbunden, dass er in Chroniken stöberte und dabei viel Interessantes zusammentrug. Sogar zur Einweihung der nach ihm benannten Schule war er 1967 nach Hause gekommen. Von "Engel" -Wirt Jörg Ries, der 1635, mitten im 30-jährigen Krieg lebte, ist überliefert, dass er mit Familie vor den immer wieder umherziehenden Soldaten der Kriegsparteien in die Berge geflüchtet war und der "Engel" "die ganze Zeit" leer stand. Schurhammer wusste auch vom "Engel" -Wirt Johann Michael Fackler, dessen Familie seit 1725 für lange Zeit das Schankrecht für das "Untertäler Gemeindewirtshaus" hatte. Mehrfach sollen die Facklers der Pfarrei, zu der schon damals das Ober- und Unterglottertal, das Föhrental und der Ort Ohrenbach gehörten, Geld gestiftet haben, so unter anderem 1727 für den Muttergottes-Altar. Und 1788, so erforschte Georg Schurhammer, wurde in dem Gasthaus, das gleich neben der St. Blasiuskirche liegt, die Glottertäler Handwerkerzunft gegründet, die Wirtschaft zur Zunftstube gemacht. Die Liste der Wirte ist lang. Als Engel-Wirt Karl Fackler 1889 starb, der 12 Kinder und seine Frau Barbara geborene Birke zurückließ führte die Witwe das Gasthaus weiter. Es soll nicht die einzige Wirtin bleiben, die couragiert das Schicksal ihrer Familie auf dem "Engel" selbst in die Hand nahm. Vom Aufschwung des "Glotterbads" zur Jahrhundertwende profitierte die Gemeinde. Der Klinikdirektor Bayer kaufte zwecks Erweiterung den Badburenhof von Bauer Xaver Fräßle, der im Gegenzug den "Engel" bekam. Dessen Witwe Maria — sie kam aus der Familie Hilzinger vom Wuspenhof — führte die Gaststätte über den Ersten Weltkrieg hinweg, verpachtete das Gasthaus aber an August Faller und 1921 an Wilhelm Beck, der bis 1934 das Traditionshaus führte, wie der Ortschronist Bernhard Hoch herausgefunden hatte. Ihr zweiter Mann, Josef Strecker, stammte vom gegenüberliegenden "Hirschen" .

Eng verwoben ist die Geschichte der Glottertäler Gaststätten untereinander. Denn auf Beck folgte Metzgermeister Robert Linder als Wirt, der aber zwischenzeitlich auf mehr Geld hoffte, indem er den "Ochsen" in Denzlingen übernahm, wo der Bahnhaltepunkt fürs Glottertal war. Von 1940 an führte Georg Fräßle den "Engel" , den er seinem Stiefvater Josef Strecker abgekauft hatte. 1949 folgte laut Bernhard Hoch der spätere "Adler" -Wirt Karl Linder, bis 1951 Maria Linder geborene Strecker, die Tochter von Josef Strecker, das Traditionshaus als Besitzerin übernahm, wobei aber Karl Linder als Pächter Wirt blieb. Ein Raub der Flammen wurde das seit dem Jahr 1507 stehende Haus, "das im Laufe der Jahre immer wieder erneuert und verschönert wurde" , so die BZ am Tag nach dem Brand vom 29. Juni 1953. Auch der Einsatz der die Glottertäler Wehr unterstützenden Feuerwehrleute "aus Freiburg, Waldkirch, Denzlingen und Heuweiler, die schon kurze Zeit später ausrückten und das schwere Schadensfeuer aus zehn Schlauchleitungen bekämpften, konnte das stattliche Anwesen nicht mehr retten" , schrieb die BZ damals Gegen 3 Uhr morgens war das Feuer entdeckt worden. Gerade noch rechtzeitig konnte das Vieh aus dem Ökonomietrakt dieses Eindach-Bauernhauses gerettet werden. Gerettet wurde übrigens der Stammtisch, der noch heute Brandspuren zeigt und das Wahrzeichen, der "Engel" , der selbst einen Schutzengel hatte.
Nach dieser Brandkatastrophe wirteten Hermann und seine Frau Maria Linder selbst. Richtfest für den "Neubau" war am 23. 4. 1954, wobei die Wirtsleute darauf geachtet hatten, dass zwar alles neu und moderner, aber alt im Stil aufgebaut wurde. Nach dem Tod ihres Mannes führte Maria Linder 21 Jahre bis zur Übergabe 1980 an ihren Sohn Hermann und dessen Frau Christa das Haus weiter. "Meine Großmutter war bis zu ihrem Tod immer noch für den Blumenschmuck im Haus zuständig" , sagt die junge Wirtin Isabelle Linder — und das mit Hochachtung vor deren Lebenswerk in schwierigen Zeiten.
Frank Kiefer, 19.7.2007, www.badische-zeitung.de

Programm: Am Samstag, 21. Juli, öffnet um 19 Uhr der "Klingende Engelgarten" neben der St.-Blasius-Kirche mit der Trachtenkapelle. Am Sonntag, 22. Juli, spielt von 11 Uhr an die Akkordeon-Trachtengruppe zum Frühschoppen und von 15 Uhr an "Aalypso, the Band" .

 

 

Klasse 4a Vigelius-Grundschule Freiburg am Dischhansenhof

Unterwegs
Der Hinweg war nicht sehr lang. Wir sind erst mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof gefahren. Von dort ging es mit dem Zug nach Denzlingen und dann mit dem Bus in das Glottertal. Die Anschlusszeiten waren sehr knapp, aber wir haben es mit Rennen geschafft. Im Glottertal sind wir etwa 30 Minuten bis zu dem Hof gewandert. Wir haben Rehe gesehen. Es war eine schöne Wanderung.
Miri und Martin

Begrüssung
Als Erstes kam uns bei der Auffahrt Jackie entgegen. Das ist der Hund der Bauersfamilie Disch. Er ist ein Mischling zwischen Husky und Schäferhund und sehr lieb. Er ist noch sehr jung und verspielt und hat uns alle freundlich begrüßt. Wenn Jackie sich aufstellt, ist er sehr groß. Dann haben uns Herr und Frau Disch begrüßt, und es ging los mit der Besichtigung.
Camilla

Der Hof
Der Hof vom Bauernhof ist sehr groß mit einer kleinen Wiese, wo eine Rutsche und zwei Schaukeln für die Kinder sind. Neben dem großen bunten Bauerngarten steht ein Bienenhäuschen. Links neben dem Bauernhaus steht noch ein Häuschen, in dem Schnaps gebrannt wird. Den macht der Opa Disch. Nach einem Rundgang um das Gehöft mit all seinen Schuppen und Lagern gingen wir ins Bauernhaus.
Martin

Kühe
Der Kuhstall ist direkt neben dem Wohnhaus der Familie Disch. Über dem Kuhstall liegt die riesige Scheune. Von dort kann man Heu durch eine Klappe im Boden in den Stall fallen lassen, unten kann es dann verteilt werden. Im Kuhstall gibt es um die 30 Kühe und in einem Stall nebenan leben zehn Kälber. Eine junge Kuh, die frisch gekalbt hat, gibt etwa 30 Liter Milch, eine ältere nur noch zehn bis 15 Liter. Eine ausgewachsene Kuh wiegt 600 bis 800 Kilo. Die Kühe stehen sich in zwei Reihen gegenüber. In der Mitte zwischen ihnen ist ein Futtergang.
Yannick, Leo, Apo und Jannik

Hühner

Frau Disch sagte, dass sie 25 Hühner hätten. Diese leben in einem abgetrennten Teil vom Schweinestall. Wir haben aber nur zehn Hühner gesehen. Wo die restlichen Hühner waren, wissen wir nicht.
Anna, Shari, Janina und Elli

Schweine
Wir durften in den Schweinestall und die Ferkel streicheln. Die Familie Disch hat viele große und kleine Schweine, Ferkel, Säue und einen Eber, insgesamt sind es 30 bis 40 Tiere. Den riesigen Eber hat der Trubel gar nicht interessiert, ganz im Gegenteil zu den Ferkeln. Die waren richtig aufgedreht und wild. Auch die Muttersau hat alles gelassen gesehen.
Sina

Bienen
Die Bienen sind sehr nützlich und intelligent. Sie geben uns den Honig, der sehr lecker schmeckt. Opa Disch ist für die Bienen zuständig. Er hat einen bestimmten Rauch, der die Bienen beruhigt. Wir haben eine kleine Biene gesehen, wie sie zur Welt kam. Die Königsbiene hat eine Länge von ein bis zwei Zentimeter. Es gibt viele Bienenstöcke auf dem Bauernhof. Die Bienen kann man nicht zählen, es sind nämlich über 80 000 Bienen pro Stock. Die kleinen Insekten sind für die Obstbäume sehr wichtig.
Selina, Sina, Lili und Lolo

Vesper
Zum Vesper hat uns Frau Disch selbst gebackene Schinkenschneckennudeln mit eigenem Apfelsaft auf zwei Tischen hergerichtet. Das hat uns sehr lecker geschmeckt. Bei dieser Gelegenheit haben wir der Familie Disch noch ein paar wichtige Fragen gestellt.
Janina, Christian und Philip

Interview
Klasse 4a: Wie viele Tiere gibt es auf Ihrem Bauernhof?
Familie Disch: Wir haben 50 Kühe und Kälber, 25 Hühner und einen Hahn, zwei Hasen, 30 Schweine und Ferkel, viele Bienen und einen Hund. Natürlich auch viele Katzen.
Klasse 4a: Um wie viel Uhr stehen Sie morgens auf?
Familie Disch: Zwischen fünf und halb sieben Uhr.
Klasse 4a: Wie viele Kinder haben Sie?
Familie Disch: Wir haben vier Kinder.
Klasse 4a: Wollten Sie schon immer Bauer und Bäuerin werden?
Frau Disch: Eigentlich nicht.
Herr Disch: Es war von vornherein klar, dass ich den Hof vom Vater übernehmen werde. Wir sind seit Generationen ein Familienbetrieb.
Klasse 4a: Schlachten Sie die Tiere selbst?
Familie Disch: Nein, wir geben sie zum Schlachten oder verkaufen sie.
Klasse 4a: Welche Arbeiten machen Sie gerne?
Familie Disch: Alle Arbeiten auf dem Hof machen wir gerne.
Klasse 4a: Wie alt ist das älteste Tier auf dem Hof?
Familie Disch: Es ist eine Kuh namens Sana. Sie ist zehn Jahre alt.
Klasse 4a: Wie alt ist der Hof?
Familie Disch: Dieser Hof ist über 200 Jahre alt und in Familienbesitz.
Klasse 4a: Stellen Sie selber Lebensmittel her?
Familie Disch: Ja, Honig, Apfelsaft und Schnaps verkaufen wir. Brot, Wurst, Obst, Gemüse und Brennholz stellen wir für den Eigenbedarf her. Und unsere Hühner legen fleißig Eier.
7.7.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Rückblick 2006: Alles hat ein Ende - Baustelle und ZDF-Serie

Im Tal hat sich viel ereignet: Politisch war die Bürgermeisterwahl der Höhepunkt, doch auch die Vereine ließen sich viel für die Bürger und Touristen einfallen. Allgemeines Bedauern herrscht indes über das definitive Ende der "Schwarzwaldklinik" . Produzent Rademann will keine Folgen mehr machen.

Gleich zu Jahresbeginn beginnt für die Vorzimmerdame des Glottertäler Rathauses, Waltraud Würzburger, ein neuer Lebensabschnitt. Sie geht in Pension. Unter drei Bürgermeistern hat sie 32 von 47 Berufsjahren im Glottertäler Rathaus im Vorzimmer gesessen.
Die Vereinsgemeinschaft bemüht sich zu Jahresbeginn um einheitliche Regelungen der Getränkepreise bei Veranstaltungen in der Eichberghalle.
Der 38-jährige Simon Volk übernimmt von Ingrid Löffler das Amt des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden der St.-Blasius-Pfarrei.
In Glottertal und Denzlingen feiern Katholiken Mariä Lichtmess nach 1800 Jahre altem Ritus mit einem "Lucenarium"
Drei Gold- und fünf Silbermedaillen sind der Lohn für den jungen Kellermeister der Winzergenossenschaft, Jochen Glyckherr. Gold ging dabei an die Spätburgunder Weine. Zudem gab es einen Umsatzrekord für Geschäftsführer Udo Opel, der sich über 336 000 Liter Wein und 1,5 Millionen Euro Umsatz freut.
Ein Fackelumzug ist einer der Höhepunkte, die Oberzunftmeister Peter Beck mit den Glottertäler "Triibl" zur Fasnet bietet. Beim großen Sonntagsumzug erobern "Hunnen" das "Tal des Roten Bur".
Peter Kaiser heißt der neue Verwaltungsdirektor der Reha-Klinik Glotterbad.
Eine tanzende und musizierende Akkordeon-Jugend unterhält die Gäste in der Eichberghalle. Der Verein erhielt aber auch seltenen Besuch: Eine südbrasilianische Trachtengruppe, Nachfahren deutscher Auswanderer, beantworten den Besuch der Glottertäler aus dem Vorjahr. Und zusammen geben die beiden Gruppen im Sommer einen bunten Trachtenmix mit ebenso abwechslungsreichem musikalischen Programm. Für Liebhaber gibt es im Sommer auch wieder ein Treffen der "steirischen Handörgele" .
Isabelle Linder und Michael Mannel übernehmen von Christa und Hermann Linder die Traditionsgaststätte des "Engel" und präsentieren fortan Badisches mit ausgefallenen Ideen — guten Appetit.
Der neu kreierte "Rosécco" wird aus dem "Weingarten" der Winzergenossenschaft mit Blumengemälden von Kornelia Weingarten vorgestellt — und dies im Blumenhaus Rombach.
Schon im April wirft die Bürgermeisterwahl ihre Schatten voraus. Die Freien Wähler verweigern mit ihrer Mehrheit im Ausschreibungstext den Zusatz "Der Amtsinhaber bewirbt sich erneut" , obwohl Eugen Jehle früh seinen Hut in den Ring geworfen hatte. Tatsächlich wird hinter den Kulissen ein Gegenkandidat gesucht, der bereit ist anzutreten. Am Ende siegt Eugen Jehle bei einer ähnlich hohen Wahlbeteiligung wie vor acht Jahren (59,2 Prozent) mit 78,9 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Karl-Georg Weber aus Gutach.
Die Neueinteilung der Forstreviere nach der Verwaltungsreform zerteilt das Glottertal, dagegen macht der Gemeinderat Front, der nur einen Ansprechpartner in Sachen Forst wünscht. Ein anderes, landwirtschaftliches Problem stinkt manchem Glottertäler: die dezentrale Abwasserentsorgung auf den Höfen. Das Für und Wider wird heftig diskutiert.
Dies gilt auch für den Ausbau des Sägewerkes im Tal. Die Idee eines Pelletwerks macht Gegner aus dem Obertal mobil. Die Zukunft des Sägewerkes bleibt somit ungewiss. "Die Technologie ist die richtige, der Standort der falsche" , bilanziert Bürgermeister Jehle am Ende im Gemeinderat.
Mit einem "Klanggarten" eröffnet die Trachtenkapelle eine Reihe "Konzerte an besonderen Orten" und feiert damit ihr 180-jähriges Bestehen. Auch im Fernsehen treten die Musiker auf. Bei "Jugend musiziert" erspielt sich Trompeter Wolfgang Meder einen zweiten Platz.
Immerhin 117 Kilometer Wanderwege sind vom Schwarzwaldverein neu beschildert worden. Die Wegmarkierungen waren teuer. Daran beteiligte sich die Kommune aber auch der Tourismusverein mit seiner wiedergewählten Vorsitzenden Marlene Heizmann.
Die Zeit der Baustelle ist fast vorbei: Am vorletzten Freitag im Mai weiht Regierungspräsident von Ungern-Sternberg zusammen mit Bürgermeister Jehle das 3,1 Kilometer lange, sanierte Stück der L 112 ein. Die Talstraße ist kaum wiederzuerkennen. 3,5 Millionen Euro kostete der innerörtliche Ausbau.
Das Kunst- und Kulturfestival steht unter dem Motto "Wein und Musik", die Trachtenkapelle gibt ein vielbeachtetes Kirchenkonzert mit Klängen zwischen Meditation und Emotion, die "Roten Hosen" amüsieren mit ihrem A-cappella-Gesang nicht minder. Und die bildende Kunst ist in der Winzergenossenschaft zu bestaunen.
Die Leichtathleten des Sportvereins Rot-Weiß, die fünf Jahre alt werden, bieten mit dem ersten Eichberglauf ganzen Familien, Fitness zu beweisen.
Rosemarie Schuster, Lutz Goebel und Sabine Ritz stellen gemeinsam ihre Werke in der Reha-Klinik Glotterbad aus, die noch bis 28. Januar zu sehen sind.
Ein starker Jahrgang 2003 sorgt im Glottertal dafür, dass es in Sachen Kindergartenplätze eng wird. 25 Kinder in einer Gruppe halten besorgte Eltern für das Maximum, auch freie Plätze im nahen Heuweiler sehen sie nicht als Lösung für den örtlichen Bedarf, der mit 125 Kindern sicher übertroffen werden wird. Bürgermeister Jehle versprach eine Prüfung, wobei ein Umbau des Kindergartens zur Erweiterung um eine Gruppe im Gespräch ist. Jehle verwarf eine "Waldkindergartengruppe" aus Kostengründen als "zu teuer" .
Schlechte Nachrichten kommen vom ZDF. Der Sender will künftig keine Specials mehr aufzeichnen, die bislang die Kultserie "Schwarzwaldklinik" mit mehr als 70 Folgen und Ausstrahlungen in 40 Ländern wieder aufgegriffen und die Stars wieder ins Glottertal geführt haben. TV-Produzent Rademann war dennoch beeindruckt vom Einsatz des Bürgermeisters. Eugen Jehle hatte sich beim Sender für eine Fortsetzung eingesetzt.
Die Autonummer ist auch Programm: 1639 ist die Bauhof-Telefonnummer. Dessen Mitarbeiter freuen sich über ein von 20 Betrieben gesponsertes Fahrzeug.
Zusammen mit den Kollegen aus Heuweiler übt die Glottertäler Feuerwehr auf dem Areal der Metzgerei in den "Engematten" den Ernstfall. 43 Feuerwehrleute und die Bereitschaft des Roten Kreuzes arbeiten Hand in Hand.
Einen "Haushaltsführerschein" machen zehn Schülerinnen und ein Schüler der Schurhammerschule dank einer Initiative der Landfrauen und des Hausfrauenbundes. Sie lernen, worauf es bei Nahrungsmitteln und deren Zubereitung ankommt — und haben sichtlich Spaß an dem schulischen Angebot.
Die Zithergruppe der Trachtenkapelle feiert im 180. Jahr des Gesamtvereins ihr 50-jähriges Bestehen. Ein großes Saitenkonzert in der Eichberghalle lockt viele Besucher.
Mehrere Wochen ziehen ins Land, als im November und Dezember die Landesstraße saniert wird. Bis der neue Teerbelag liegt, müssen sich Pendler im Berufsverkehr gedulden. Staus sind die Folge einer Ampelschaltung, weil während der Belagsarbeiten nur eine Fahrspur zur Verfügung steht.
Nur noch auf Abruf soll von 2008 an Sperrmüll im Glottertal abgefahren werden. Dies beschließt der Gemeinderat.
Der neue Schützenkönig in Glottertal wird noch im Dezember proklamiert: Dietmar Merz.
Einen Erfolg verbuchen Öko-Freunde in Glottertal. Der dritte Bauabschnitt der Bürgersolaranlage auf dem Dach der Schurhammerschule geht ans Netz. 100 000 Kilowattstunden soll die Gesamtanlage pro Jahr ins Stromnetz einspeisen.
Der Glottertäler Haushalt für 2007 wird kurz vor Weihnachten in Höhe von 6,5 Millionen Euro gebilligt. 1,56 Millionen davon sollen im investiven Vermögenshaushalt ausgewiesen werden, um die Baugebiete "Unteres Schloßsträßle" und "Rotburehof" zu erschließen.
Noch kurz vor Weihnachten schließt Glottertal seine seit 1810 geführten Grundbücher und gibt die Vorgänge künftig an Freiburgs Grundbuchamt ab, wo auch der Notariatssitz ist.
Von Erfolg gekrönt sind wieder die "Lichterkonzerte" der Trachtenkapelle, deren 180-jähriges Bestehen das ganze Jahr über mit "Konzerten an besonderen Orten" gewürdigt wurde.
Frank Kiefer, 3.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

Der lange Weg der Milch vom Bauernhof ins Kühlregal

Es ist ein langer Weg, den die Milch vom Bauernhof ins Geschäft zurücklegt / Glottertäler Viertklässler haben ihn verfolgt

In unserer Klasse gibt es einige Kinder, deren Eltern einen Bauernhof haben und Milch bei der Breisgaumilch abgeben. Einer davon ist Stefans Papa. Wir haben seinen Hof besucht — den Bernethansenhof. Herr Blattmann hat uns gesagt, dass er nach biodynamischen Grundsätzen arbeitet. Er hat uns sehr viele Fragen beantwortet und interessante Dinge erzählt. Beispielsweise, dass oft Kontrollen auf den Hof kommen und Herr Blattmann immer ganz genau wissen muss, was er seinen Kühen füttert. Wir haben erfahren, was biodynamisch bedeutet: Es ist vergleichbar mit einem Kreislauf, fast alles wird auf dem Hof selbst produziert, beispielsweise das Futter für die Kühe, damit sie gute Milch geben. Der Bernethansenhof hat 28 Kühe und 14 Kälbchen, die gefielen uns besonders gut. Jeden zweiten Tag kommt der Milchwagen auf den Hof und holt die Milch ab, dabei nimmt der Fahrer immer eine Probe mit, die bei der Breisgaumilch untersucht wird.

Wir wurden nun neugierig und wollten mehr über die Weiterverarbeitung der Milch erfahren, deshalb sind wir zur Breisgaumilch-Schwarzwaldmilch gefahren. Dort hat uns Herr Lüth begrüßt und uns Bilder und einen Film über die Geschichte der Breisgaumilch gezeigt. Danach haben wir Herrn Lüth viele Fragen gestellt, die wir uns schon in der Schule überlegt hatten. So wissen wir jetzt, dass etwa 70 Biobauern Milch abliefern, in einem Jahr sind das 10 Millionen Liter Milch. Seit 1997 wird Milch nach Bioland-Richtlinien verarbeitet. Insgesamt werden täglich etwa 600 000 Liter Milch angeliefert, die in riesige Milchtanks kommen. Interessant für uns war, dass 1922 in einem Notruf aus Freiburg stand, dass die Bauern von jeder Kuh einen Liter Milch abgeben sollten, um den Bewohnern von Freiburg zu helfen, denn es gab fast keine Milch mehr zu trinken. Im Jahr 1930 wurde dann die Breisgau Milchzentrale als Genossenschaft gegründet. Bevor wir in die Produktion durften, mussten wir weiße Schutzkleidung anziehen, das war lustig, weil sie uns viel zu groß war. Unser Rundgang fing bei der Flaschenreinigung an, diese Maschine sah aus wie eine riesige Waschmaschine. Dann gingen wir in einen Raum, in dem Schoki und H-Milch abgefüllt wurden. Danach fuhren wir mit einem Aufzug in eine riesengroße Lagerhalle, in der etwa 1,2 Millionen Milchprodukte lagern. Da weiß nur noch der Computer, wo alles steht, und die Paletten mit Milchprodukten werden vollautomatisch bewegt. Es war sehr kalt in dem Raum, weil die Milchprodukte ständig auf 4 bis 6 Grad Celsius gekühlt werden müssen. Als wir über den Hof der Breisgaumilch gingen, fuhr gerade ein Milchtankwagen auf eine große Bodenwaage und wurde gewogen, dann wurde die Milch aus dem Tankwagen in die großen Milchtanks gepumpt und der leere Wagen musste wieder zum Wiegen. So wird berechnet, wie viele Liter Milch in einem Tankwagen sind. Zum Schluss führte uns Herr Lüth in eine große Halle, da durften wir wie von einem Balkon auf verschiedene Abfüll- und Verpackungsanlagen schauen. Es gab Sahneflaschen, Joghurtbecher und Milchtüten zu sehen, die vollautomatisch befüllt und verpackt wurden. Herr Lüth berichtete uns auch, dass die Biomilch mit den gleichen Anlagen verarbeitet wird, wie die nicht nach Bioland-Richtlinien produzierte Milch. Natürlich wird jede Anlage vorher gründlich gereinigt. In Packungen und Flaschen auf denen "Faller" steht und ein bunter Gockelhahn zu sehen ist, kommt die Biomilch in die Geschäfte. So nimmt jeder, der Milch möchte, sie ganz bequem aus dem Kühlregal, ohne zu wissen, wie viel Arbeit die Milch den Bauern und der Breisgaumilch gemacht hat. Übrigens braucht die Breisgaumilch für ihre Milchproduktion im Jahr so viel Strom und Gas wie eine Gemeinde mit 6000 Einwohnern. Zum Schluss bekam jeder von uns eine Tüte mit Milchprodukten, die wir am liebsten schon auf der Heimfahrt im Bus probiert hätten.
Klasse 4 der Grund- und Hauptschule Glottertal, 30.12.2006, BZ

 


Arbeitsgemeinschaft "Baden-Werk" beendet "200 Jahre Land Baden"

Ein badischer Schutzengel wacht künftig über Glottertals Bürgermeister Eugen Jehle. Die kleine Figur hat er von der Arbeitsgemeinschaft "Baden-Werk" bekommen, die mit ihrem Erzählprojekt "Licht hinterm Scheffel" im "Goldenen Engel" gastierte. Das Projekt läuft zum 200-jährigen Bestehen des Großherzogtums Baden. Glottertal war die letzte Station der landesweiten Reihe, berichtete Manfred Bögle, Vorsitzender des Vereins "Wirkstatt".


Der Verein bildet mit der Stadt Karlsruhe und dem Landesverband Baden in Europa zusammen die Arbeitsgemeinschaft "Baden-Werk" . Sie bietet Aktionen unter dem Motto "200 Jahre Baden — Freiheit verbindet" an. Bögles Verein selbst arbeitet mit dem Wahlspruch "200 Jahre Baden — Achtung! Frisch gestrichen!" Der Erzählabend in der "Scheffel-Stube" des Gasthofs wollte den badischen Dichter Joseph Victor von Scheffel würdigen, der heuer seinen 180. Geburtstag gefeiert hätte. Sein Todestag jährte sich im April zum 120. Mal. Die Veranstaltung griff ein Thema auf, das den Erzähler stets beschäftigte: die Liebe. Scheffel sei an der Liebe letztlich gescheitert, meinte Bögle und stellte klar: "Bei uns geht es darum, wie Liebe gelingen kann." Badische Literaten wie Scheffel zeigten, welche Orte im Land "unterschwellige Kräfte" haben. Sie seien überall dort, wo die Dichter gelebt oder worüber sie geschrieben haben. Dazu gehört auch das Glottertal, ist doch ein Gedicht von Scheffel überliefert, das mit den Worten endet:
"Gott spende des Sonnenlichts sonnigsten Strahl
den blühenden Reben im Glottertal"

Das Gedicht werde bis heute immer zitiert, erzählte Bürgermeister Jehle, wenn die örtliche Winzergenossenschaft ihren Scheffelwein anbiete. "Scheffel spielt bei uns bei jeder Weinprobe eine Rolle" , sagte er. Wann und wo der Dichter im Tal war, könne selbst dessen Urenkelin nicht mehr sagen, bedauerte Bögle. Für den gebürtigen Freiburger stand fest: In dem Tal, in dem die Glotter fließt, "ist eine Kraft" , denn es liege auf der Grenze zwischen Breisgau und Schwarzwald. Eine Grenze gibt es laut Bögle auch im Menschen, weil er selbst entscheide, ob eine Sache gelinge oder scheitere. "Die Schnittstelle zwischen Himmel und Hölle ist in uns" , sagte Bögle.
Der Wahl-Karlsruher schlug einen "Philosophen-Weg" entlang der Glotter vor. Diese Idee gefiel dem guten Dutzend Zuhörer, darunter Engelwirtin Christa Linder. Sie bekam Holzspäne geschenkt, die Bögle "Engelshaar" nannte.
Alles von Barbara Schmidt vom 30.10.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

 

Glottertal hofft auf ZDF-Show "Unsere Besten": Stimmen auch Sie ab

Das ZDF lässt für die Sendung "Unsere Besten — die Lieblingsorte der Deutschen" in einer Wahl, die vom 17. Juli bis zum 20. August stattfindet, über die Lieblingsorte der Deutschen abstimmen. In der ZDF-Auswahlliste mit 150 Vorschlägen ist auch das Glottertal mit dabei.

Dass der durch seinen Wein und die Schwarzwaldklinik zu Weltruhm gekommene Ort es bei dieser Abstimmung schwer haben wird, zeigt schon die Tatsache, dass Glottertal allein schon laut Alphabet mit Görlitz und der Arena auf Schalke genannt, hochwertige Konkurrenz hat, von Berlin oder Dresden ganz zu schweigen. "Abgestimmt werden kann mittels Stimmkarten, die in der Tourist-Information Glottertal und in der Winzergenossenschaft ausliegen oder online über www.unserebesten.zdf.de", weiß Andrea Würzburger von der Info-Tourist. Akzeptiert würden auch alle anderen Post- oder Ansichtskarten, auf denen deutlich der Absender und der Lieblingsort vermerkt ist. Wer mitmachen will, sendet seine Nachricht an das ZDF, Unsere Besten - Lieblingsorte, 55111 Mainz.

"Wir freuen uns sehr darüber, wenn auch die Bevölkerung aus unserem näheren Umgebung Bekannte und Freunde dazu ermuntert, für das Glottertal abzustimmen" , wünscht sich die Glottertälerin. Alle, die ihre Stimme abgeben, nehmen automatisch an der Verlosung einer Reise für zwei Personen an den Lieblingsort ihrer Wahl teil. Am 22. September werden in der Sendung "Unsere Besten" die 50 meistgewählten Lieblingsorte in einer großen Fernseh-Show mit Johannes B. Kerner vorgestellt.

11.8.2006
Badische Zeitung Freiburg

 

Diatonische und steirische Handharmonikamusik

Alles dreht sich um die "Steirische Handharmonika" / Am Wochenende kommen Freunde der diatonischen "Handörgele" im Glottertal auf ihre Kosten / Platzkonzerte im Musikpavillon

Diatonische und steirische Handharmonikamusik stehen am Wochenende im Mittelpunkt des Harmonika-Treffens. Von Freitag, bis Sonntag, 21. bis 23. Juli, werden Veranstaltungen in "Wissers Sonnenhof" und auf dem Festplatz zwischen Musikpavillon und Eichberghalle stattfinden. Im Tagungsraum der Eichberghalle ist jeweils von 10 bis 17 Uhr eine Instrumentenausstellung zu besichtigen.Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
 Am Freitag, 21. Juli, ist um 19 Uhr Auftakt mit einem geselligen Abend im "Sonnenhof" mit Harmonikamusik. Am Samstag, 22. Juli, finden diverse Seminare des Harmonika-Verbands für diatonische oder steirische Handharmonika statt. Um 19 Uhr beginnt ein freies Musizieren der Lehrgangsteilnehmer, der "Drei Urigen Schwarzwäldern" und Gästen aus "Wissers Sonnenhof" .
Am Sonntag, 10.15 Uhr, eröffnet Bürgermeister Eugen Jehle das Harmonika-Treffen im Musikpavillon bei der Eichberghalle. Spielgruppen, und Duos aus Denzlingen, Neustadt, Schallstadt-Wolfenweiler, Neuenburg, Eichstetten, Glottertal, Waldkirchund Ilsfeld gestalten das Programm.
www.akkordeon-trachtengruppe.de , 19.7.2006

 

Nein zum Pelletswerk: Technologie ist richtig, falsch der Standort

"Die richtige Technologie, aber der falsche Standort", so fasste Bürgermeister Eugen Jehle die mehrheitliche Meinung im Gemeinderat zusammen, der am Montag in einer Sondersitzung über das im Oberglottertal geplante Biozentrum (die BZ berichtete) zu entscheiden hatte. Mit zwei Ja- und elf Neinstimmen lehnte der Rat die Bauvoranfrage ab.

Die Sitzung, an der rund 70 Zuhörer teilnahmen, fand außer der Reihe statt, weil laut Bürgermeister Jehle "eine baurechtliche Frist" ablief. Hätte die Gemeinde sich bis einschließlich Montag nicht zu dem Projekt geäußert, hätte das als Zustimmung gegolten. Die Anfrage der EC Bioenergie Heidelberg für den "Umbau und (die) Erweiterung" des Sägewerks Gschwander an der Talstraße "zu einem Biozentrum mit Heizkraftwerk und Pelletswerk" stieß auf rechtliche Hürden. "Wir befinden uns hier im Außenbereich" , erläuterte Eugen Jehle, wo der Gesetzgeber nur "privilegierte Bauten" erlaube. Bei dem rund 25 mal 55 Meter großen Heizkraft- und Pelletswerk handele es sich zudem um "ein eigenes Bauvorhaben" , das öffentliche Belange, zum Beispiel der örtlichen Gastronomie, beeinträchtige. "Die planungsrechtliche Absicherung dieser Bauvoranfrage fehlt gänzlich" , stellte Jehle fest. Die Verwaltung empfehle deshalb, sie abzulehnen.
Ihm lag eine Liste mit mehr als 500 Unterschriften gegen das Projekt vor. In der Sitzung überreichte ein Vertreter der Höfegemeinschaft Oberglottertal weitere, knapp 250 Unterschriften. Vier direkte Nachbarn der Gschwandersäge hatten gegen den Umbau Einspruch erhoben.

Christoph Maier von den Freien Wählern (FWG), neben seinem Fraktionskollegen Christoph Reichenbach der einzige Befürworter des Projekts, sagte: "Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht." Die Anwohner wären durch das rund um die Uhr betriebene Pelletswerk "ganz klar" belastet. Auf der anderen Seite wäre es gut, neue Arbeitsplätze zu schaffen, so Maier. Fünf bis zehn Stellen waren im Biozentrum geplant. Das Zentrum sei "eine hervorragende Sache" , für das Oberglottertal aber "überdimensioniert" , meinte CDU-Rat Claus Vorgrimler. Außerdem würde es die Zukunft der Säge nicht sichern, betonte er. Eine Entscheidung dafür oder dagegen habe, sagte auch Karl-Josef Herbstritt (CDU), keinen Einfluss auf den Erhalt der Arbeitsplätze im Sägewerk. Die Bauvoranfrage sei "nicht das richtige Instrument" , um das Gebiet weiter zu entwickeln. Baurechtlich gesehen könne die Gemeinde gar nicht zustimmen, so Herbstritt. Bernhard Würzburger (FWG) bemängelte ein fehlendes Gesamtkonzept für Biozentrum und Säge. Zwar müssten die Energiegewinnung aus Holz und die Arbeitsplätze "uns allen am Herzen liegen" , sagte er. Letztlich würden aber die Nachteile überwiegen. Sein Fraktionskollege Konrad Hoch befürchtete gar, dass mit dem Heizkraft- und Pelletswerk "die Zukunftschancen" für die Säge "teilweise verbaut werden" . Der Insolvenzverwalter des seit März zahlungsunfähigen Betriebs hat laut Bürgermeister Jehle keine Aussage dazu gemacht. Bevor die Räte abstimmten, hatte ihnen Jehle ein weiteres Mal das Konzept für das Biozentrum vorgestellt. Abnehmer für die dort produzierten "Schwarzwald-Pellets" standen wohl bereit; viele Verträge "sind unterschriftsreif" , heißt es im Konzept. Der Gemeinderat beriet unter Ausschluss der Öffentlichkeit über einen Vorhabens- und Erschließungsplan für das fragliche Gebiet. Damit könnte die Gemeinde "planerisch tätig werden" und Vorgaben zur Größe möglicher Neubauten machen, erläuterte Jehle.
Barbara Schmidt, 19.7.2006, BZ

 

Zukunft für die Gschwander-Säge?

"Sehr überrascht bis erschüttert" ist Ulrich Kaier, Geschäftsführer der "EC Bioenergie Heidelberg" , darüber, wie schlecht rund 500 Glottertäler seine Idee von einem Bio-Zentrum im Obertal finden. Das Heidelberger Unternehmen will beim Sägewerk Gschwander ein Heizkraft- und Pelletswerk errichten. Heute, Montag, 19.30 Uhr, entscheidet der Gemeinderat über die Bauvoranfrage.

Die Pläne sehen zwei Anlagen vor: Im eigentlichen Heizkraftwerk werden unbehandelte Sägespäne und andere Holzreste zur Energiegewinnung verbrannt. Der so erzeugte Strom könnte das Sägewerk und viele weitere Abnehmer versorgen. Die entstandene Wärme fließt in eine zweite Anlage, das Pelletswerk. Hier werden überschüssige Sägespäne aufbereitet, durch Wärme getrocknet und zu Holzpellets, einem natürlichen Brennstoff, verarbeitet.

Fünf Arbeitsplätze sollen in dem neuen Werk entstehen. "Es gibt keine umweltfreundlichere Technik als diese", sagt Ulrich Kaier, dessen Unternehmen in Buchenbach eine ähnliche Anlage betreibt und in ganz Süddeutschland weitere plant. Das Glottertäler Werk wäre deutlich kleiner als das Buchenbacher, betont Kaier und erläutert: "Da ist der Faktor zehn dazwischen." Im Tal gibt es aber heftigen Widerstand: "Wir sagen nein zur Industrieansiedlung im Glottertal" steht auf einem Flugblatt der Höfegemeinschaft Oberglottertal, die nach eigener Aussage bislang mehr als 500 Unterschriften gegen das Werk gesammelt hat. Damit hätte jeder Sechste der 3050 Glottertäler unterschrieben. Die Gegner befürchten "Schadstoffemissionen" , "Dauerlärm" , "Zu- und Abfuhrverkehr" sowie eine "gewaltige Industriearchitektur", die "das Landschaftsbild erheblich stören" würde. Wie das aussehen könnte, soll eine Fotomontage zeigen, für die das Buchenbacher Werk ins Glottertal versetzt wurde.

Für Walter Gschwander, Geschäftsführer im gleichnamigen Sägewerk, ist das Projekt eine Perspektive für die Zukunft. Sein Betrieb wird seit März von einem Insolvenzverwalter geführt und 20 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Für Betriebe wie seinen, davon ist Gschwander überzeugt, sei das Energiegeschäft heutzutage "die einzige Möglichkeit" . Dass seine Pläne auf so heftigen Widerstand stoßen, hat er nicht erwartet. "Wir versuchen, was Gutes daraus zu machen, aber das glaubt uns niemand", sagt Gschwander.

Walter Oberkirch vom Kappbläsihof im Obertal sieht den Fortbestand der Säge durch das Bauvorhaben keineswegs gesichert. Das Konzept der Heidelberger enthalte in dieser Hinsicht "nichts Konkretes" , bemängelt Oberkirch und stellt fest: "Es gibt keinen, der die Säge übernehmen würde." Die Sicherung der Arbeitsplätze ist für Bürgermeister Eugen Jehle "natürlich ein hohes Gut". Das Oberglottertal sei aber "ein sehr sensibles Gebiet", betont er. Zwei Mal hat sich der Bürgermeister mit dem Gemeinderat und den Planern im Sägewerk getroffen. Beim zweiten Ortstermin am vergangenen Mittwoch trugen Vertreter der Höfegemeinschaft und andere ihre Bedenken vor. "Da ging" s hoch her" , berichtet Walter Oberkirch, der als direkter Nachbar der Firma Gschwander über das Bauvorhaben informiert worden war. Weil das geplante Kraftwerk das gesamte Tal betreffe, wollten die Höfe im Obertal mit ihrer Flugblatt-Aktion alle Glottertäler in eine Entscheidung mit einbeziehen, erläutert er.

Ulrich Kaier findet die ganze Aufregung "ein klein bisschen absurd". Das Flugblatt enthalte "eine Fülle von falschen Aussagen", sagt er. Das Konzept der Firma, aus unbehandeltem Schwarzwaldholz Strom, Wärme und schließlich Brennstoff (Holzpellets) zu gewinnen, sei "nur Umweltentlastung" und werde sogar vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unterstützt. Die Gemeinde Buchenbach werbe inzwischen mit der Bioenergie-Anlage beim Sägewerk Dold, berichtet Kaier. Für die Sägerei Gschwander wäre das geplante Werk, das später durch ein Infozentrum ergänzt werden soll, eine Stärkung, ist sich der promovierte Maschinenbau-Ingenieur sicher.

Jetzt wollen die Heidelberger abwarten, was der Glottertäler Gemeinderat in seiner Sitzung heute entscheidet. Sollte die Bauvoranfrage abgelehnt werden, "gehen wir eben an einen anderen Standort" , sagt Ulrich Kaier. Diese Möglichkeit will sich Walter Gschwander gar nicht ausmalen.

Badische Zeitung Freiburg
Barbara Schmidt, 17.7.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

 

Schwarzwaldverein beschildert 117 Wanderkilometer neu im Glottertal

Von den 83 Metallpfosten, den 336 Wegweisertäfelchen, den 650 gelben Rauten und den 185 Richtungspfeilen für die Wanderwege auf Glottertäler Gemarkung haben Vize-Wegewart Hermann Scherzinger, Vorsitzender Hanspeter Herbstritt und sein Stellvertreter Christan Strecker von der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins den Löwenanteil eingegraben, aufgestellt, festgenagelt oder einbetoniert. Allein Scherzinger hat mehr als 500 Stunden in die neue Beschilderung auf Glottertäler Gemarkung investiert, lobte nun bei der Einweihung Bürgermeister Eugen Jehle.

“Der Einsatz der Ortsgruppe ging an den Rand dessen, was machbar ist” , lobt der Bürgermeister, der sich bei Gesamtmaterialkosten von 18 000 Euro über Zuschüsse in Höhe von 4000 Euro vom “Naturpark Südschwarzwald” und über 3000 Euro des örtlichen Tourismusvereins unter Marlene Heizmann freut, um die rund 120 Kilometer an Wegstrecken im Tal neu zu beschildern, wie es der Hauptverein des Schwarzwaldvereins vorgeschlagen hatte. Etwas Geld kam auch von der Weinwirtschaft, die die zwölf Schilder des “Weinwanderwegs Breisgau” auf Glottertäler Gemarkung finanziert hat, wie Patrick Schenk, zuständig im Schwarzwald-Hauptvereinsreferat Wegenetz, lobend erwähnt. “Die Kurgäste müssen sich jetzt daran gewöhnen, sich am Ziel zu orientieren. Die Rundwege als solche gibt es nicht mehr” , so Andrea Würzburger von der Tourist-Info — zumindest nicht als beschilderte Wege.

Seit 2003 gab es erste Ideen für die neue Beschilderung, konkrete Pläne wurden 2004 entwickelt, die seit 2005 umgesetzt und nun auch fertig umgesetzt wurden. “Nun fehlt nur noch der Anschluss ans Denzlinger und Gundelfinger Wegenetz” , so Schenk. Doch die Schilder werden diese Woche noch geliefert.
Alles von Frank Kiefer vom 10.5.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Roter Bur aus dem Haus Christian Disch preisgekrönt

Immer wieder heimst das Weingut Christian Disch Preise für seine Produkte ein. Einige seiner “Edelbrände” wurden auch schon “veredelt” mit nationalen Preisen.

Einen großen internationalen Erfolg kann das Weingut Christian Disch aus Glottertal nun jüngst verbuchen. Seinen “Roten Bur” , einen Spätburgunder aus dem Rekord-“Öchsle” -Jahr 2003, zudem eine trocken ausgebaute Auslese, setzten die Juroren des “Wein Gourmet” , der Schwesterzeitschrift des “Feinschmecker” , beim renommierten “Pinot Noir Cup 2005” auf den vierten Platz. 765 Spätburgunder Rotweine aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und Frankreich waren angetreten und wurden von Weinkennern verkostet. Den Sprung ins Finale schafften nur 14 Gewächse, wie man im neusten Heft nachlesen kann. Dass darunter auch der Pinot des Glottertäler Weingutes ist, freut das Haus Christian Disch um so mehr.
BZ vom 7.4.2006

 

Traubenlese im Glottertal ohne Vollernter

Die Traubenlese für den Müller-Thurgau fand im Glottertal statt. Die kühlen Nächte und warmen Tage stimmten die Winzer hoffnungsvoll. Udo Opel, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft (WG) Glottertal ist optimistisch, dass der diesjährige Jahrgang den letztjährigen an Qualität und Menge übertreffen wird. „Die Qualität ist im Kabinettbereich“, freut sich Opel. Die Regenperioden im Sommer hätten den Weintrauben wenig ausgemacht, da die Trauben da noch eine dicke Schale hatten. Umso erfreulicher sei die jetzige Trockenheit. Die Traubenfäule trete nur vereinzelt auf. „Bei diesem Wetter legen die Trauben täglich gut einen Öchslegrad zu“, berichtet Udo Opel. Die Öchsle bewegen sich im Moment zwischen 78 und 83 Grad. Die Traubenlese der Burgundersorten, die mehr als 90 Prozent der Glottertäler Weinpopulation ausmachen, steht jetzt auf dem Programm. „Nach dem Tag der deutschen Einheit werden wir mit der Vorlese für den Grauburgunder beginnen“, sagt der WG-Chef Opel. Die Hauptlese wird in der kommenden Woche stattfinden.
Im Gegensatz zu mancher Kaiserstuhl-Gemeinde wird im Glottertal kein Vollernter zum Einsatz kommen. „Wir haben 80 Prozent Steillagen, da war und ist der Vollernter kein Thema“, erklärt Opel. Die Weinlese erfolgt manuell und selektiv, dadurch sei eine gute Qualität der Trauben gewährleistet. 140 aktive Mitglieder zählt die WG Glottertal, die auf 60 Hektar Wein anbauen.
BZ vom 8.10.2005

 

Tanjas Reisen in Glottertal - Reisebüro auf Rädern

Palmen und Pauschalen auf der Wohnzimmercouch / Tanja Beckadolf (23) wagt mit einem „Reisebüro auf Rädern“ den Sprung in die Selbstständigkeit / Zusatzservice: Kleintierpension

Bevor urlaubsreife Verbraucher an die sonnigen Gestade des Mittelmeers, der Karibik oder Südostasiens entschweben können, steht bisher bei den meisten von ihnen der Gang ins Reisebüro auf dem Programm. Also erst die Arbeit, dann das Vergnügen – so könnte man dabei zu denken geneigt sein. Denn ein solcher Besuch und die damit verbundenen Wege kosten immer Zeit, nicht selten (zunehmend teuren) Sprit und Parkgebühren sowie gelegentlich ganz schön Nerven (wenn die Stadt und/oder das Reisebüro wieder einmal den Anschein erwecken, halb Südbaden sei dort gleichzeitig erschienen).

Warum aber den Propheten zum Berge zwingen, wenn der Berg auch beim Propheten daheim vorbeikommen kann? Das hat sich die 23-jährige Reiseverkehrskauffrau Tanja Beckadolf aus Glottertal gefragt und daraufhin den Plan für ihr „Reisebüro auf Rädern“ entwickelt. Seit Anfang August berät die junge Frau reiselustige Kunden in deren Wohnungen zu passenden Reisezielen, günstigen Urlaubsangeboten und Besonderheiten der gewählten Destination. Die Beratung findet statt, wenn es den Kunden am besten passt, auch abends nach 20 Uhr und am Wochenende. Tanja Beckadolf: „Ich habe meine Kataloge und den Laptop dabei, sodass ich die Kunden genau wie im konventionellen Reisebüro beraten kann. Falls es einen Internetzugang gibt, ist auch die Prüfung der Verfügbarkeit und die Buchung vor Ort möglich.“

Vorbild bei ihrem Schritt in die Selbständigkeit, der gleichsam eine Kampfansage an die vielbeschworene „Service-Wüste Deutschland“ darstellt, war Tanja Beckadolf eine Freundin aus ihrer früheren Heimat Hannover, die dort mit der selben Idee erfolgreich ist. „Ich denke, dass sich mein Angebot auch im Raum Freiburg bewährt. Außerdem liegt die Talsohle auf dem Reisemarkt schon hinter uns“, sagt die Tourismus-Fachfrau. Die Hausbesuche bei „Tanjas Reisen“ sind kostenlos. Tanja Beckadolfs Service gilt insbesondere ihrem Wohnort Glottertal sowie den Gemeinden Waldkirch und Denzlingen, aber auch nach Freiburg kommt sie nach Bedarf gefahren. Ein zusätzlicher Service ist die Betreuung von Haustieren, die nicht mit ihren Herrchen und Frauchen mitreisen können. Kleintiere in Käfigen übernachten bei Tanja Beckadolf zu Hause (5 Euro pro Tag), Katzen und Hunde bekommen Hausbesuche (Preis nach Vereinbarung).  
www.tanjas-reisen.de 
BZ vom 30.8.2005

Reisebüro auf Rädern
Tanja Beckadolf, Ahlenbachweg 5,
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Sonne in Glottertal - Wirtsleute Dilger feiern

Als am 1. August 1980 das Ehepaar Dilger das „Wirtshaus zur Sonne“ im Glottertal übernahm, setzten Arndt und Gertrud eine Tradition fort, die schon seit mehreren Generationen in der Familie gepflegt wurde. Spätestens mit der Übernahme des Gasthauses 1878 durch diese Bauernfamilie war es von Eltern auf Kinder oder an Geschwistern weitergereicht worden.

Wenn am 13. und 14. August die Übernahme vor 25 Jahren gefeiert wird, steht mit den Kindern Dorothee, Johannes und Bernadette schon wieder eine Folgegeneration in den Startlöchern. Zum Jubiläum der Übernahme haben sich die Wirtsleute mächtig ins Zeug gelegt. Die Gaststube wurde „schonend, den Charakter bewahrend renoviert“, so Gertrud Dilger. Zeitgleich wurde im Frühjahr die Küche auf den neuesten Stand gebracht und so umgebaut, dass Arbeitsabläufe optimiert werden konnten. „So ist es jetzt auch möglich, eine Lehrstelle anzubieten“, so der 49-jährige Koch. Lernen kann er dort eine regionale Küche, die vor allem großen Wert auf frische Zutaten legt. Eine Küche „ohne Schnickschnack“, so Gertrud Dilger.

Zu den Gästen, die das Angebot in der „Sonne“ schätzen, zählt seit 1984 auch das Drehteam der „Schwarzwaldklinik“. Auch bei den Dreharbeiten im zurückliegenden Jahr und bei denen im Jubiläumsjahr vertrauen die Fernsehmacher und Stars wieder auf die Küche und den Service der Familie Dilger.

Sohn Johannes, der Erfahrungen in der Schweiz, Österreich und England sammelte, steht mittlerweile mit am Herd, und Tochter Dorothee, die als Restaurantfachfrau auch in der Schweiz und in England arbeitete, steht im Service in direktem Kontakt mit den Gästen. Die „Sonne“ bietet zwei Ausbildungsplätze und beschäftigt darüber hinaus einige Teilzeit- und Saisonkräfte. Deren ganzer Einsatz wird am Samstag und Sonntag beim Jubiläumswochenende gefordert sein, denn an beiden Tagen gilt: „Schmausen und wohlfühlen – s’git solang mir hän“, durchgehend warme Küche von 12 bis 21 Uhr. Musikalisch wird das Jubiläum von „Onkel Jakobs Stubenmusik“ am Samstagabend, Sonntagnachmittag und am Abend begleitet. Zum Frühschoppen am Sonntag spielt die Akkordeongruppe Glottertal auf. Unter dem Motto „schauen und mitmachen“ werden am Sonntag von 14 Uhr an ein Wildkräuterstand, eine Korbmacherwerkstatt, eine Trachtenpuppenausstellung und das Kräuterspätzleschaben präsentiert. Freier Eintritt wird auf dem eigenen Minigolfplatz gewährt.
Markus Zimmermann-Dürkop am 12.8.2005 in der BZ

  
 

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